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Raumfahrt => Fragen und Antworten: Raumfahrt => Thema gestartet von: Gregor am 15. Juni 2009, 13:24:04

Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 15. Juni 2009, 13:24:04
Hallo Zusammen

Bisher war ich beim Space Shuttle Profil und habe dort meine Fragen gestellt. Ich schreibe an einem SciFi-Roman, in dem ein Real existierendes Raumschiff vorkommt. ( Bisher Shuttle ) Da meine Geschichte erst 2011 / 2012 veröffentlicht wird, und Obama und sein Stab sich wohl nicht erweichen lassen, die Shuttles über 2010 hinaus fliegen zu lassen, bin ich gezwungen, meine ganzen bisherigen Shuttle- Recherchen in den Mülleimer zu werfen. Ich beginne also nochmals ganz von vorne und baue nun das zukünftige ORION-Raumschiff in meine Geschichte ein. Das wird nicht ganz einfach, da dieses Gerät ja ganz anders funktioniert und ebenso völlig andere Aufgaben hat.

Meine Frage: Hätte Jemand, der in Sachen Raumfahrttechnik und ORION "up to date" ist, Lust und Freude, sich von mir mit "1000" Fragen löchern zu lassen, damit in meiner Geschichte die Szenen mit ORION möglichst realitätsnah daherkommen. Ich fahre dafür gerne um die halbe Welt und spendiere auch reichlich Kaffee, Kuchen, Nachtessen, eine Verdankung im Buch u.s.w.

Persönliche Zuschriften auch gerne an gs@intergga.ch

Herzlichen Dank
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 15. Juni 2009, 13:39:09
Meine Frage: Hätte Jemand, der in Sachen Raumfahrttechnik und ORION "up to date" ist, Lust und Freude, sich von mir mit "1000" Fragen löchern zu lassen, Persönliche Zuschriften [...]

Stelle Deine Fragen in einem eigenen Thread im passenden Berreich doch einfach rein. Mit der Zeit werden die Fragen sicherlich beantwortet und Du hast zudem noch die Kontrolle, dass hier viele mitlesen und Du nicht nur von einer einzigen Quelle abhängen würdest.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 15. Juni 2009, 13:41:29
Kaffee, Kuchen und Abendessen sind ja mal sehr verlockend, zumal es nicht um die halbe Welt ist, sondern grade mal direkt hinter der Grenze wäre ;)

Fragt sich aber, ob es sinnvoll ist. Grade ARES Orion ist derzeit sehr dynamisch, praktisch täglich ändert sich was. Um auf dem neuesten Stand zu sein sind sicherlich Recherchen notwenig, insbesondere wenn es um spezifische Fragen geht.
Wie wäre es, wenn du in Fragen & Antworten einen eigenen Thread hier im Forum eröffnest, dann kannst du auf das geballte Wissen aller hier zurückgreifen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: m.hecht am 15. Juni 2009, 13:45:36
Hi Gregor

Ich empfehle dir, folgende Threads mal von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Dann hast du super Wissen über die bisherige Entwicklung, aufgetretene Probleme, den aktuellen Stand und die künftige Planung der ARES-Raketen und Orion. Klar, ist viel Stoff zum lesen (und verarbeiten) aber viel detaillierter und umfassender wie persönliche Treffen inkl. Nachtschichten mit einem der Ares-Profis.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3760.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3760.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3810.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3810.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3802.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3802.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3756.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3756.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3779.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3779.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3698.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3698.0)

Alle Fragen die du danach noch hast, interessieren sicher auch viele hier im Forum. Ich würde diese dann einfach hier stellen!   ;)

Mane
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Juni 2009, 13:41:15
Hallo Zusammen
Ich habe mich grundsätzlich schon schlau gemacht über den aktuellen Stand von ARES-Orion und alles durchgeackert, was die Threads und weiteren links so hergeben. Das Problem besteht darin, dass meine Geschichte nun einen Ablauf hat, welcher mit dem Shuttle ziemlich gut funktionierte. Nun wird Raumschiff und Besatzung komplett ersetzt. Das zieht viele unerwartete Probleme nach sich. Dabei geht es nicht immer nur um technische Einzelheiten, sondern auch um die Suche nach verschiedenen, möglichen Lösungen für die Probleme meiner neuen Raumschiff-Crew. Ein eingefleischter Raumfahrtprofi könnte mir sicher schnell sagen: Das geht so, oder das geht so nicht, oder so könnte es vielleicht gehen ...
Im Verlauf der weiteren Entwicklung von ARES-Orion werde ich natürlich die jeweils neuen Fakten Stück für Stück in die Geschichte einarbeiten, und auf diesen Seiten schlau machen und Fragen stellen.

Es ginge bei Kaffee und Kuchen also weniger um technische Details zu ARES-Orion als um professionelle Lösungsvorschläge zu einer dramatischen Raumfahrtmission.

Wenn niemand meinen Kaffee, Kuchen u.s.w. möchte ...  :'(
Werde ich wohl versuchen, meine Probleme in einem neuen Thread zu formulieren.  :o

Vielen Dank schon mal für Eure Tipps!

Gregor

Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 18. Juni 2009, 14:25:13
Hallo Gregor,

wenn deine Geschichte mit dem Shuttle funktioniert, dann hast du doch die künstlerische Freiheit beim Shuttle zu bleiben.

Wenn du mehr Fragen hast, würde ich dich bitten im "Fragen & Antwort"-Bereich einen Thread zu eröffnen. Auf konkrete Fragen können wir konkret antworten.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Juni 2009, 14:44:31
Hallo Daniel,

geht leider nicht. Obwohl SciFi, spielt meine Geschichte in der Gegenwart und ist sehr realitätsgebunden. Der Leser soll sich vorstellen, das die bevorstehenden Ereignisse unmittelbar oder bald eintreten werden. Wenn die Shuttles erst einmal in den Museen hängen wird es schwierig, sie gleichzeitig wieder ins All zu schicken. Es ist zudem so, dass die Weltraum-Operation nicht speziell geplant ist wie zB. bei Armageddon oder Space Cowboys, sondern dass die Raumfahrer mit ihrem Schiff rein zufällig in den Schlamassel geraten. Ich kann also nicht aufgrund einer besonderen Mission, einfach Shuttles aus dem Museen holen, nachbauen lassen oder sonst was in der Art. Ich muss ein Raumschiff verwenden, dass gerade ins All fliegt. Eine Alternative wären noch die Russen, doch dann bin ich auch wieder bei einer ähnlichen Raumschiffkonstruktion wie Orion, Apollo ... Also wenn schon, denn schon.  ::)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 23. Juni 2009, 14:52:14
Theoretisch könnte es auch so geschehen: Eine Orionkapsel bringt die Leute in den Orbit, oben wartet ein Shuttle, dass auf dem Mars landen wird...

(Mond besitzt keine Atmosphäre, darum könnte man dort keine Shuttle-ähnlichen Vehikel einbauen)


Du könntest das Motiv der Begeisterung als Zentralen Aspekt setzen:

Ein neuer Hoffnungsträger - wie damals J.F. Kennedy, heute beispielsweise Obama - kündigt an den Mars zu erreichen (Bspw. als Geldanlage in der Wirtschaftskriese, oder weil das Mars-sience-Laboratory Anzeichen für Leben gefunden hat, oder auch weil der Erde Coltan ausgegangen ist, dass es dort und auf den Asteroiden gibt, oder ein Wettbewerb mit den Chinesen...)

Du könntest es auch in einen Immaginären Staat verlegen, der über ein (funktionierendes) Raumgleitersystem verfügt.

Ich würde es so gestalten:
Zitat
12. Juli 2012, Wirschaftskriese flaut noch immer nicht ab. Barack Obama weiß, dass er etwas tun muss, sonst bricht die Wirtschaft und somit die ganze USA auseinander. Aber was tun?

In einer groß angelegten rede verkündet der Amtierende Noch-präsident, Barak H. Obama, dass es Zeit werde, das Geld, statt es in dubiose Banken und Aktien zu investieren, so anzulegen, dass es vielfach in die Wirtschaft zurückkommt, Arbeitsplätze sichert, und den wohlstand im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sichern(retten). In einer Beispiellosen Mission werden die Pläne für Mars Direct ausgegraben, die uns einen billigen Zugang zum roten Planeten verschaffen sollten...


Oder auch folgendermaßen: aktuelles auf die Schaufel nehmen...
Zitat
Drei Jahre nachdem das Constellation- Programm im Dezember 2009 abgesagt wurde und zugunsten eines neuen Krieges im Iran angelegt wurde, bessinnt sich der Präsident auf die Pläne von 2004, eine dauerhafte mondbasis zu unterhalten, zurück, um von oben die militärische Kontrolle/ Einschüchterung und Vormachtstellung ...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. Juni 2009, 20:11:43
Hallo "runner02"

Vielen herzlichen Dank für deine Ideen, nur geht das alles leider auch nicht. Die Geschichte ist nämlich schon fast fertig geschrieben. 450 Seiten stehen, und die hauptsächliche Arbeit besteht zurzeit im recherchieren, ausschmücken, korrigieren undsoweiter. Bis jetzt wenigstens, denn nun muss das Shuttle raus aus der Geschichte und Orion rein. Jammern hilft nix, also packen wirs an.

---------

ÜBERSICHT STORYTEIL:

Ein beschädigtes Alienschiff nähert sich der Erde und schwenkt dann auf eine geostationären Bahn ein. Flughöhe 5000km. Es umrundet  parallel zum zwanzigsten Breitengrad Nord die Erde, sondiert die Lage und steht dann über Indien still. Orion startet zum ersten Raumflug und will eigentlich zur ISS. Trümmerstücke des beschädigten Alienschiffs fliegen knapp an Orion vorbei und legen die Systeme lahm, mit welchen Orion sicher zur Erde zurückkehren sollte. Die Crew hat nur eine Möglichkeit: Sie muss irgendwie zum Alienschiff hochfliegen, um dort an Bord zu kommen.


Geht das infolge der ISS-Flugbahn überhaupt? Wenn ja: Wie machen die das genau? Wenn möglich Schritt für Schritt, damit ich den Vorgang aus der Sicht des Orion-Piloten in die Geschichte einarbeiten kann. Wenn nein: Welcher Murks wäre notwendig, damit es trotzdem klappt?

Das ist natürlich nicht die ganze Story, sondern nur ein Teil davon. Ich will das Unglück und die Bemühungen der Orion-Crew so realistisch wie möglich schildern. Kunstgriffe möchte ich nur dort einsetzen, wo es nicht anders geht. Improvisieren wie bei Apollo 13, wird gezwungenermassen wohl mehr als notwendig sein.
Die Antworten auf meine Fragen sollten technisch fundiert sein. Fantasie habe ich selber, aber in Sachen Raumfahrttechnik besitze ich nur rudimentäres Wissen.  :-\

Ich bedanke mich schon jetzt recht herzlich bei allen, die ihr Wissen einbringen und mithelfen, die Orion-Crew zu retten.  ;D

Gregor



Hier meine ersten Fragen:

F1) Die erste Orion-Mission wird vermutlich aus vier Astronauten bestehen und zur ISS fliegen. Was für Typen könnten Kommandant, Pilot und die beiden anderen Raumfahrer sein: Testpiloten? Erfahrene Shuttle-Astronauten? Frischlinge? Orion-Spezialisten? 2 x ISS-Wissenschaftler als Taxigäste? Bei Apollo 7 waren es ja alles "gewöhnliche" Astronauten?! Wer glaubt, mehr zu wissen?

F2) In welchen Punkten unterscheiden sich die Startvorbereitungen von  Orion zum Shuttle? Ares ist ja eine Silvesterrakete. Da könnte man ja einsteigen und sie dann anzünden? Oder bleibt wegen der zweiten Stufe und dem Versorgungsteil in etwa alles beim alten?

F3) Wird der Start auf der bisher üblichen Startrampe 39A stattfinden?

F4) Wie hoch werden in etwa die Beschleunigungskräfte sein? Ares ist ja ein recht schwaches Teil?

F5) Bis in welche Flughöhe könnte ein Trümmerteil, (200m Durchmesser) welches knapp unter der Orion wegtaucht, noch genügend Druck aufbauen, um das Raumschiff aus seiner Flugbahn zu katapultieren?

F6) Für wie lange könnte Orion (erste Mission und noch ohne Mondlandefähre) wohl maximal allein im All funktionieren? Energie? Luft, Wasser, Nahrung?

F7) Haben die Astronauten eine Möglichkeit auszusteigen? Wenn ja, geht das nur mit Versorgungsleitung? (Gemini, Apollo 9) Wie lange ist so eine Leitung im Normalfall? Oder werden sie doch einen unabhängigen Anzug mit dabeihaben? Könnte man da im Notfall etwas improvisieren?

F8) Bei einem Druckabfall in der Kabine: Wie lange könnten die Astronauten in den Anzügen überleben? Luft, Wasser, Essen, Toilette...

F9) Wenn Orion vollständig aus der Bahn geworfen wird und irgendwo im Weltall herumtreibt: Könnten sich die Astronauten überhaupt neu orientieren und einen fremden Flugkörper anfliegen? Manuelle Navigation? Wie könnte sowas im Detail funktionieren?

F10) Wenn Orion in einen geschlossen Raum einfliegt: Ist dann innerhalb des Raums noch eine Orientierung und Navigation möglich? Befindet sich ein Scheinwerfer an Bord und wo ist der montiert? Ist er schwenkbar? Was gäbe es da für Möglichkeiten?

F11) Wo befindet sich bei Orion der Radar zur Entfernungsmessung? Ist die Schüssel schwenkbar oder immer nach vorne gerichtet? Wie gross ist der Abtastwinkel?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. Juni 2009, 21:02:52
F1) Die erste Orion-Mission wird vermutlich aus vier Astronauten bestehen und zur ISS fliegen. Was für Typen könnten Kommandant, Pilot und die beiden anderen Raumfahrer sein: Testpiloten? Erfahrene Shuttle-Astronauten? Frischlinge? Orion-Spezialisten? 2 x ISS-Wissenschaftler als Taxigäste? Bei Apollo 7 waren es ja alles "gewöhnliche" Astronauten?! Wer glaubt, mehr zu wissen?
Das dürfte eine Crew mit einem erfahrenem Kommandaten sein. Eventuell wird es auch bei Erstflug nur eine Besatzung von 3 Mann geben. Glaube kaum, dass sie gleich vollbestückt starten. Beim Shuttleerstflug waren nur 2 Leute an Board. Ein erfahrener und ein Neuling.


F2) In welchen Punkten unterscheiden sich die Startvorbereitungen von  Orion zum Shuttle? Ares ist ja eine Silvesterrakete. Da könnte man ja einsteigen und sie dann anzünden? Oder bleibt wegen der zweiten Stufe und dem Versorgungsteil in etwa alles beim alten?
Die Startvorbereitungen allgemein (lückenhaft): betanken der Oberstufe, einsteigen, Crew anschnallen (Das macht die WhiteCrew), red crew geht nochmal um den Stack um sichtbare Probleme zu finden (Eis usw..) Luke schließen, Rampe räumen, System auf intern umschalten , Booster zünden und dann gibt es kein zurück. Außer natürlich mit dem Rettungssystem (kleine Feststoffrakete die die Astronauten mit knapp 10g von der Ares im Notfall wegbringt)


F3) Wird der Start auf der bisher üblichen Startrampe 39A stattfinden?
Nein, nur 39B für die Ares-1!


F4) Wie hoch werden in etwa die Beschleunigungskräfte sein? Ares ist ja ein recht schwaches Teil?
Naja, zum schluss wird es auch mit bis zu 3g abgehen. Zudem beschleunigen Feststoffbooster schon ordentlich. Aber mit mehr als 3g kurz vor Brennschluss der 2. Stufe würde ich nicht rechnen. (Die Rettungsrakete würde im Notfall deutlich höhere g-Kräfte erzeugen. ca. 10 kurzfristig.)


F5) Bis in welche Höhe könnte ein Trümmerteil, (200m Durchmesser) welches knapp unter der Orion wegtaucht, das Raumschiff noch aus seiner Flugbahn katapultieren?
Sobald die Orion im Orbit ist ist jedes Trümmelteil welches nicht trifft egal. Da gibt es ja keinen Luftzug. Überhaupt, wenn nichts trifft wird auch keine Flugbahn verändert. Und wenn ein 200m Brocken trifft, ist es vorbei. Könntest höchstens sagen, dass beim Vorbeiflug dieses irren 200m Klumpens manche System nicht mehr wie erwartet funktionieren und dadurch eine Kursabweichung entsteht.


F6) Für wie lange könnte Orion wohl maximal allein im All funktionieren? Energie? Luft, Wasser, Nahrung?

Orion alleine, ohne Mondoberstufe der Ares-5... Vielleicht 2 Wochen, MAXIMAL (spekulation meinerseits)


F7) Haben die Astronauten eine Möglichkeit auszusteigen? Wenn ja, geht das nur mit Versorgungsleitung? (Gemini, Apollo 9) Wie lange ist so eine Leitung im Normalfall? Oder werden sie doch einen unabhängigen Anzug mit dabeihaben? Könnte man da im Notfall etwas improvisieren?
Ich glaube nicht, dass bei einem Orion-ISS FLug ein Raumanzug dabei sein wird. Wenn aber doch, so arbeitet dieser ohne Leine. Maximal eine Sicherungsleine, also nur eine Schnur. Wenn, dann müssten aber alle einen Anzug dabei haben. Orion hat keine Schleuse. Also wenn einer raus mus, müssen alle einen Anzug tragen, es sei denn, einer ist bereits ...


F8) Bei einem Druckabfall in der Kabine: Wie lange könnten die Astronauten in den Anzügen überleben? Luft, Wasser, Essen, Toilette...
Die Startanzüge sind überhaupt nicht für Vakuum Bedingungen gedacht! Zumindest wenn sie die vom Shuttle weiterbenutzen (zu vermuten). Da wären Sie, je nach größe des Lecks bald ohnmächtig. Und niemals tragen alle einen Raumanzug beim Start.


F9) Wenn Orion vollständig aus der Bahn geworfen wird und irgendwo im Weltall herumtreibt: Könnten sich die Astronauten überhaupt neu orientieren und einen fremden Flugkörper anfliegen? Manuelle Navigation? Wie könnte sowas im Detail funktionieren?
Na klar. Mit StarTrackern. Das sind Kameras die Sterne fotografieren. und anhand dessen die Position berechnen. Zudem scheint es mir unmöglich, das Raumschiff aus seinem Orbit zu bringen. Also aus der Inklination. Dafür wären gewaltige Energien nötig ... Also so taumeln wie auf der Straße nacht um halb drei geht da nicht. Die Orion könnte höchstens unkontrolliert rotieren wo enorme g-Kräfte auftreten können.


F10) Wenn Orion in einen geschlossen Raum einfliegt: Ist dann innerhalb des Raums noch eine Orientierung und Navigation möglich?  Ist ein Scheinwerfer an Bord? Apollo hatte wohl keinen? Was gäbe es da für Möglichkeiten?
Och einen Scheinwerfer haben die bestimmt. Wenn Sie auf der Nachtseite der ISS andocken müssten usw.. Glaube schon, dass die ein Außenlicht haben. Und wenn dieser geschlossene Raum weltraumbedingungen hat, kann Orion darin genauso navigieren wie draussen.


Aber mache nicht den Fehler Dir ein Raumschiff vorzustellen, welches einfach mal so links rechts gradeaus, stehen bleiben kann. Das geht nicht! Nicht mit der Orion. Wir schiessen diese Kiste in einen Orbit um die Erde. Danach hat sie nur noch Treibstoff für kleinere Bahnmanöver (Höhe ändern) oder mit dem Haupttriebwerk ebenfalls kurzzeitig Orbit stabilisieren. Die Treibstoffforäte sind begrenzt. Zudem braucht die Orion noch eine Treibstoffreserve für den De-Orbit Burn. Also um wieder in die Atmosphäre einzutreten, die dann dank Hitzeschild als Bremse dient, bis sie mit Fallschirmen ins Wasser plumst.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 29. Juni 2009, 22:00:18
Orion wird bis zu 6 Monate autonom funktionieren. Es soll ja den Mond bei den Langzeitmissionen umkreisen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. Juni 2009, 22:04:45
Orion wird bis zu 6 Monate autonom funktionieren. Es soll ja den Mond bei den Langzeitmissionen umkreisen.

Ich dachte er meint, wenn die Kapsel besetzt ist.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 29. Juni 2009, 22:07:23
Ok, stimmt bzgl. Nahrung und Verbrauchsgüter. Aber daran ändert auch die Ares V Oberstufe nichts. . Energie liefern Solarzellen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. Juni 2009, 22:13:16
Vielleicht transferieren Sie ja Sauerstoff und Nahrungsvorräte zusätzlich über die Mondfähre. Die könnte ja dank Ares-5 ordentlich bestückt werden.

Aber das ist Spekulation von mir.  ::)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 00:18:13
Vielen Dank für die Antworten.

In der Geschichte handelt es sich um den ersten Orion-Flug. Also noch ohne Mondlandefähre. Die maximale Operationsdauer (Luft, Wasser etc.) müsste also für diesen Flug stimmen. Wie war das damals in etwa mit Apollo 7? Kann man das vergleichen?

Wie ist das mit der Atemluft? Wird diese aufbereitet. Wie funktioniert das genau, und wie geht die Luftreserve zur Neige? Ist es ein zu hoher Anteil an Kohlendioxid? Was ist mit dem Trinkwasser? Wird das mitgeführt oder ebenfalls aufbereitet? Wenn ja wie genau?

Zu F5) Orion ist noch nicht im Orbit sondern auf dem Weg dorthin. Bis in welche Höhe könnte das mit dem Trümmerteil funktionieren? Orion wird nicht direkt getroffen. Es muss noch eine Druckwelle oder sowas entstehen, wenn das Trümmerteil knapp unter Orion durchfliegt und das Raumschiff dadurch auf eine höhere Umlaufbahn katapultiert.

Zu F8) Autor klaud schreibt auf meine Frage F8: Die Startanzüge sind überhaupt nicht für Vakuum Bedingungen gedacht! Zumindest wenn sie die vom Shuttle weiterbenutzen (zu vermuten). Da wären Sie, je nach größe des Lecks bald ohnmächtig. Und niemals tragen alle einen Raumanzug beim Start.
Wieso tragen Sie dann diese Anzüge? Sind das Druckanzüge wie bei Jetpiloten, oder für was sind die Dinger dann gut?

Zu F9) Wie funktioniert das mit den StarTrackern genau? Astronaut hält Kamera aus dem Fenster und drückt den Auslöser, dann schliesst er die Kamera mit einen USB Anschluss am Instrumentenpanel an und drei Sekunden später zeigt das Display: Sie befinden sich mit einer Geschwindigkeit von 30'000 km auf einer Höhe von 700km über New York ... Nein im Ernst! Wie genau geht das vor sich und was für Information liefert der StarTracker? Bitte Schritt für Schritt!

PS) Es gibt eine elfte Frage.

Danke!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 01:03:46
Es gibt CO2 Filter. Der Sauerstoff würde wahrscheinlich zuletzt ausgehen. Ertsmal reichen die CO2 Filter nicht mehr und die Luft reichert sich damit an. Bis es gifitg wird und man müde wird.

F5) Mit dem Trümmerteil: Das ist leider fiktiv. Eine Kursänderung die sich nicht korrigieren lässt würde wahrscheinlich zu einer zu Hohen Belastung der Rakete führen. Sie würde zerbrechen. Ich würde eher schreiben, dass durch den nahen vorbeiflug eines magnetischen Objektes Instrumente ausfallen und dadurch die Kursabweichung entsteht.

F8) Diese Anzüge sind bis zu 100.000 Fuss Höhe zertifiziert. Ab dann funktionieren Sie nicht mehr. Sind ja auch Startanzüge im Falle eines Abbruches oder Druckverlustes während Start oder Landung. Diese Anzüge sind offen, haben also ein Ventil wo verbrauchte Luft raus geht. Bei Vakuum kann die Sauerstoffflasche den Anzug nicht mehr schnell genug unter Druck halten und das Vakuum würde die Luft quasi aus dem Anzug ziehen.

F9) Nein, diese Startracker sind fest installierte Kameras. Sie fotografieren automatisch den Sternenhimmel und dann lässt sich die Position feststellen. Das berrechnen die Bordcomputer automatisch. Sie erkennen quasi die Helligkeit verschiedener Sterne und damit auch, in welche Richtung sie schauen. Schon weiss man, wo man sich befindet. Mann kann sich auch relativ zu Sonne ausrichten, dass sind dann meißt Backup-System, damit man zumindest Strom produzieren kann. Denn sind die Solar Panels nicht ausgerichtet gibt es keinen Strom. Orion's Batterien dürften aber nicht soo lange halten. Natürlich mindestens einen Erdschatten lang. Also mindestens 45 auf Batterie. Vielleicht auch eher 2 Stunden. Kann aber sein, dass Orion gar keine Startracker hat und man sich auf Bodenradar und GPS verlässt. Aber es wäre nicht komplett abwägig diese zu erwähnen. So orientieren sich alle Raumsonden, viele Sats und auch Hubble.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 07:16:26
Bei F5 muss ich Klaus absolut recht geben. Du wirst keinen physikalisch schlüssigen und richtigen Wirkungszusammenhang zwischen dem nahen Vorbeiflug eines Objekts und einem unscharfen "auf hohe Bahn schleudern" herstellen können.

Außerdem solltest du, wenn es realistisch ist, bedenken, dass bei einem Notfall der Start abgebrochen werden würde und die Besatzung mit dem Rettungssystem von der Rakete getrennt wird.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 13:10:55
Okay! Könnte der Beinahe-Kontakt mit dem Trümmerstück zumindest für ernsthafte Ausfälle an Bord von Orion führen? Ich muss Orion in einen Zustand versetzten, bei dem es nicht mehr selbstständig zur Erde zurückkehren kann. (Beschädigung des vorderen Segments mit den Fallschirmen, ein Defekt der Absprengvorrichtung zwischen Kapsel und Versorgungseinheit o.ä.)

Wie bekomme ich nun Orion auf eine Flughöhe von 5'000 Km? Ich weiss, das ist enorm. Trotzdem ist es unbedingt notwendig, da das Alien-Schiff auf dieser Höhe operiert und sich im Zentrum des Schiffs die einzige offene Stelle befindet, an der Orion einfliegen kann. Apollo hat sich ja auch aus dem Erdorbit befreit.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 13:19:05
Da gäbe es eine Möglichkeit.

Im letzten Jahr gab es Probleme mit den Pyrobolzen an Soyuz, welche nach längerem Aufenthalt im Orbit nicht mehr ordentlich gearbeitet haben, u.a. durch die elektrische Umgebung der ISS beeinflusst. Dadurch konnte das Servicemodul nicht richtig abgetrennt werden.

So etwas könntest du als Extremfall auch durch dein fallendes Schiff auf Orion wirken lassen. Bspw. könnte es durch Plasma in seiner Umgebung ein extremes elektrisches Feld erzeugen, welches elektrische Systeme (Pyrobolzen?) oder auch Elektronik in Orion schädigt.
Das ist zwar immer noch nicht ganz stichhaltig ... aber wäre wohl doch im Rahmen einer Geschichte plausibel.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 13:22:07
Einen hohen Orbit könnte Orion vielleicht sogar fast alleine erreichen. Immerhin dient das Servicemodul sonst dazu die Mondbahn wieder zu verlassen. Bei Nutzung des gesamten Treibstoffs kann Orion also auch im Erdorbit höhere Orbits erreichen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 13:24:39
Wie Schillrich schon sagte. Sollte ein wichtiges System während des Starts ausfallen, würden Sie die Rettungsrakete aktivieren.

Dieses System müsste also ausfallen...
Vielleicht sollte dieses Objekt irgendeine Art von EMP ausstrahlen bzw stark magnetisch sein. Das könnte Ausfälle provozieren.

5000km sind in einem kreisrunden Orbit wahrscheinlich nicht zu machen. Du könntest aber einen stark eliptischen Orbit wählen mit Apogäum 5000km und Perigäum 200km oder so. Dieser Orbit wäre natürlich nicht normal.

Bei Apollo haben Sie nicht die Erdumlaufbahn verlassen. Es war niemals die FLuchtgeschwindigkeit erreich worden. Vielmehr hatte man einen stark eliptischen Orbit angesteuert eben mit Apogäum Mondentfernung.

(https://images.raumfahrer.net/up017887.png)
F: Erdnähe (Perigäum)
H: Erdferne (Apogäum)

EDIT
Hm, Schillrichs Version klingt besser  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 13:27:11
Nur ist die Frage ob Sie bei einem Erstflug so viel Treibstoff dabei haben, wenn Sie gar nicht zum Mond fliegen. So wie ich es gehört habe wird es 2 Versionen geben. Orion Mond und Orion ISS. Die sind zwar weitesgehend gleich. Aber eben nicht identisch,
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 13:34:17
Etwas künstlerische Freiheit dürfen wir dem Autor lassen ;) ... man kann es in der Geschichte ja plausibel klingen lassen, einfach indem man mögliche reale Restriktionen einfach nicht erwähnt, bspw. dass evtl. nicht der gesamte Treibstoff beim Erstflug mit dabei ist.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 13:37:44
Da hast Du natürlich Recht!  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 13:56:50
Oha! Das ist ja alles doch etwas komplizierter, als ich mir das so vorgestellt habe.  :o

Trotzdem, damit ich das mit dem Orbit-verlassen-wollen etwas besser kapiere: Nehmen wir an, Orion fliegt auf seiner ursprünglich vorgesehenen Bahnhöhe von 400km um die Erde. 5000km höher liegt parallel zu Orion das fremde Schiff. Nun dreht der Pilot Orion in eine senkrechte Position, so dass der Antrieb des Versorgungsteils auf die Erde zeigt und der Bug des Schiffes in Richtung Alienschiff. Nun zündet der Pilot das Triebwerk. Was geschieht nun? Wie weit kommt Orion auf die Weise? Ich dachte halt, auf diese simple Art Orion auf die 5000km hieven zu können  ::)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 14:00:43
Orbitmechanik funktioniert anders ;). Das hat Klaus schon mal angedeutet: man fliegt da oben nicht nach recht-links, oben-unten.

Man fliegt ein Ziel praktisch nie direkt an. Um in eine höhere Bahn zu kommen, muss man einfach beschleunigen, also mit dem Triebwerk nach hinten gerichtet tangential "Gas geben". Dadurch wird man auf der aktuellen Bahn schneller und der gegenüberliegende Punkt der Bahn (auf der anderen Seite der Erde) hebt sich an. Man streckt praktisch die gegenüberliegende Seite des eigenen Orbits. Wenn man dann das Triebwerk abschaltet, fliegt man auf dieser neuen Bahn, jetzt eine Ellipse, und kommt auf der anderen Seite der Erde auf den neuen höchsten Punkt.

Absenken eines Orbits funktioniert genauso, nur umgekehrt mit Bremsen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 30. Juni 2009, 14:01:43
Das erste bemannte Orion-Raumschiff fliegt ins All. Noch in der Aufstiegsphase (noch nicht im Orbit) wird es von einem herannahenden Trümmerstück eines extraterristischen Raumschiffs, welches unkontrolliert in Richtung Erde stürzt, auf eine höhere Bahn geschleudert.

Wenn ein Orion-Raumschiff bzw. die Rakete von einem Teil so stark beinflusst wird, dass es auf eine ganz andere Bahn kommt, dann wird Orion dabei zerstört. Es gibt keinen Teil am Raumschiff oder der Rakete, der einen wirklich starken Stoß aushalten würde. Physikalisch gesehen ist also schon der Anfang der Geschichte unhaltbar.

GG
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 14:24:23
Wir versuchen Ihm ja eine brauchbar Geschichte zu liefern.

Schillrich hat Ihm ja schon dazu geraten irgendein Feld um dieses Objekt zu legen, so dass Funktionen im Raumschiff selbst ungeplant regieren.

Dabei müsste folgendes passieren:

- > Die Rettungsrakete ist unbrauchbar
- > Ein Spreng-Bolzen zwischen Service-Modul und Kapsel wird unbrauchbar
- > Fehlfunktion im Steuerungscomputer für einige Sekunden. Danach dürfte es unmöglich sein den Kurs wieder zu korrigieren und so müssen die Astronauten auf eine andere Umlaufbahn als geplant. Eben zum Beispiel auf eine stark eliptische. 5000km * 200km. Dann macht man die Bahn mit weiteren Manövern Kreisrund auf 5000km * 5000km. Dort könnte man dann in Richtung eines "AlienSchiffes" fliegen welches aber ebenfalls auf einer Umlaufbahn sein muss. Das kann also nicht einfach im Raum stehen ohne sich um die Erde zu bewegen. Sonst könnte es Orion nicht abpassen.


@Orbit: Auf einer niederigeren Umlaufbahn ist man übrigens schneller unterwegs als auf einer Höheren Umlaufbahn. Ist wie beim Roulette mit der Kugel. Wenn die Kugel schnell genug ist bleibt Sie in einer Kreisbahn um den Mittelpunkt. Bremst man Sie aber an einer stelle ein wenig, wir Ihre Bahn eliptisch. Dabei ist Sie am Mittelpunktnächsten Punkt am schnellsten und wird wieder langsamer auf dem Weg "nach Oben"
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 14:46:53
Okay, das mit der Orbitalmechanik versuche ich gerade zu kapieren. Damit ich zum Beispiel parallel mit der Erdrotation auf einer Kreisbahn fliegen kann, dh. mich vom Raumschiff aus gesehen, gegenüber der Erdoberfläche immer über der gleichen Stelle befinde, muss ich beim Höhersteigen ja wohl auch schneller fliegen?!

Wäre das mit dem Höhersteigen 5000km zu 200km und dann auf 5000 zu 5000km mit der üblichen Treibstoffmenge überhaupt machbar?

Trotz allem nochmals zurück zum meiner So-macht-man-das-nicht-Idee: Was geschähe überhaupt bei einen "senkrechten" Aufstieg, bei dem das Triebwerk in Richtung Erde zeigt???

Wird ISS zum Anheben der Umlaufbahn auch beschleunigt, oder von unten geschoben?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2009, 14:50:44
Das A und O für Änderungen der Orbithöhe ist Impulsgewinn oder -verlust. Das macht man durch Beschleunigen, also macht es auch die ISS so.
Wenn man senkrecht nach unten Schub gibt, hebt man zwar das Raumschiff etwas an. Aber sobald der Schub weg genommen wird, fällt man auch wieder zurück. Dadurch ändert man nicht dauerhaft die Orbithöhe, höchstens die Form des Orbits.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 14:57:39
gegenüber der Erdoberfläche immer über der gleichen Stelle befinde, muss ich beim Höhersteigen ja wohl auch schneller fliegen?!

Nein eben nicht! Man kann ja nur immer auf die gleiche Stelle der Erde gucken, wenn man sich auf einer Geostationären Bahn bewegt. Dann dauert ein Umflauf genauso lange wie die Erdrotation. Nämlich 24h. Die Bahngeschwindigkeit beträgt dabei stets 3075 Meter pro Sekunde (11.070 km/h), der Bahnradius 42157 km, was einem Abstand von etwa 35786 km über der Erdoberfläche entspricht.

Und wie man sieht, braucht die ISS nur 90min um einmal um die Erde zu kommen bei 350km Höhe. Du siehst, man muss schneller sein, je niedriger der Orbit ist.

EDIT
ISS Relativgeschwindigkeit ca. 28.000 km/h (Orbithöhe: ca. 350 km) vs 11.070 km/h (Orbithöhe: 35786 km)

Wäre das mit dem Höhersteigen 5000km zu 200km und dann auf 5000 zu 5000km mit der üblichen Treibstoffmenge überhaupt machbar?
Solche eliptischen Bahnen zu korrigieren erfordert weniger Treibstoff als Du denkst.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Crest am 30. Juni 2009, 15:11:42
Wie wäre es mit folgender Version:
Der Zusammenstoß passiert erst dann, wenn das Rettungssystem bereits abgeworfen ist. Da das Alien-Schiff in 5.000 km Höhe fliegt, könnte die Kollision sogar im Orbit passieren. Das große Teil mit 200 m Durchmesser schrammt knapp an der Orionkapsel vorbei, getroffen wird sie nur von einem kleinen Trümmerstück - das den Hitzeschild der Kapsel so schädigt, dass sie bei einem Wiedereintritt zerstört würde.

Die Besatzung entschließt sich daraufhin, das fremde Schiff anzufliegen. Das Problem mit dem Treibstoff lässt Du dabei einfach unter den Tisch fallen. Diesen Fehler werden weit weniger Leser finden als z.B. das Hochschleudern der Kapsel während des Aufstiegs durch einen Zusammenstoß.

Was Du übrigens auch unter den Tisch fallen lassen solltest: Orion-kapsel und fremdes Schiff brauchen eigentlich dieselbe Bahnneigung. Sonst wird es für Orion sehr schwer, das Schiff zu erreichen. Aber ich glaube, das dürfte wirklich nur eingefleischten Raumfahrtfans auffallen.

Und zu Deiner Frage zur ISS: Auch die ISS wird beschleunigt (für eine Bahnanhebung) bzw. abgebremst (für eine Absenkung).

René
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 15:18:27
Trotzdem wäre es ein reichlich blöder Zufall wenn das Alien-Raumschiff exakt die gleiche Inklination wie die ISS haben würde...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 15:33:56
Uff, okay! Da ich mir den Flugplan also nicht selber zusammenbasteln kann, frage ich die Experten  ;D

Ein beschädigtes Alienschiff nähert sich der Erde und schwenkt dann auf eine geostationären Bahn ein. Flughöhe 5000km. Es umrundet  parallel zum zwanzigsten Breitengrad Nord die Erde, sondiert die Lage und steht dann über Indien still. Orion startet zum ersten Raumflug und will eigentlich zur ISS. Trümmerstücke des beschädigten Alienschiffs fliegen knapp an Orion vorbei und legen die Systeme lahm, mit welchen Orion sicher zur Erde zurückkehren sollte. Die Crew hat nur eine Möglichkeit: Sie muss irgendwie zum Alienschiff hochfliegen, um dort an Bord zu kommen.

Geht das infolge der ISS-Flugbahn überhaupt? Wenn ja: Wie machen die das genau? Wenn möglich Schritt für Schritt, damit ich den Vorgang aus der Sicht des Orion-Piloten in die Geschichte einarbeiten kann. Wenn nein: Welcher Murks wäre notwendig, damit es trotzdem klappt?

Superherzlichen Dank!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 15:45:04
Also da haben wir ein paar Probleme.

a.) Orion will zur ISS. Die fliegt aber nicht parallel zum zum 20. Breitengrad. (Würde auch gar nicht gehen) Sondern mit einer Bahnneigung zum Äquator von 51,6° mit dem Erdzentrum als Mittelpunkt der Kreisbahn.
b.) Wenn das Raumschiff die Erde umrundet, kann es nicht auf einer geostationären Bahn sein. NUR dort könnte das Alienschiff immer an der gleichen Stelle über einem Erdpunkt stehen.
c.) Eine geostationäre Bahn wäre nicht 5000km hoch, sondern 35768km
d.) Bahnneigung ändern kannste vergessen, das geht Energiemäßig überhaupt nicht. Nur Orbithöhe lässt sich verändern
e.) Wenn das Alienraumschiff über einem Ort (quasi) "stehen bleibt" wäre es auf einer geostationären Bahn. Diese kann Orion aber auf keinen Fall erreichen.
d.) Das Alienschiff muss auf eine Bahn mit so 2000km runterkommen, dann wird es realistisch, dass Orion es erreichen kann. Dabei rotiert das Alienschiff allerdings um die Erde. Es müsste zudem die gleiche Bahnneigung wie die ISS haben, damit Orion es erreichen kann
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 16:05:45
Okay, dann muss es anders gehen: Das Alienschiff fliegt zuerst Parallel zur ISS-Bahn auf einer Höhe von 5000km. Diese Höhe ist zwingend und darf vom Alienschiff aus operationsbedingten Gründen nicht verändert werden. Nun muss Orion also auf die 5000km hoch, damit die Crew am Bord gehen kann. Anschliessend verändert das Alienschiff seine Flugbahn und "steht dann über Indien still." (Position ist ebenfalls nicht veränderbar) Bekommt man das irgendwie hin?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 17:09:44
Ja das kommt hin. Zunächst ist das Alien Schiff auf 5000km Höhe auf einer Bahnneigung identisch mit der der ISS. So kann die Orion Ihr Haupttriebwerk dazu nutzen um die Bahn auf 5000km anzuheben. Dazu wären wahrscheinlich mehrere Zündungen erforderlich.

Orion fliegt dann auf einer etwas geringeren Bahnhöhe und überholt sozusagen das Alienschiff. (man ist ja schneller auf geringerer Höhe). Soband man sich dem Alienschiff nähert hebt man stückweise die Bahn an bis man die identische Geschwindigkeit hat. Dann kann Orion langsam da reinfliegen

Danach kann das Alienschiff mit seinem sowieso fiktiven Antrieb entweder auf einen Orbit von 35768km gehen und dann quasi wie angepinnt über Indien sein (Das ist aber schon eine enorme Entferung) oder das Raumschiff hat einen uns unbekannten Antrieb mit brutaler Kraft, welcher auch einen stabile Position über einem Erdpunkt unterhalb dieser Bahnhöhe garantiert. Dieser Antrieb müsste quasi im Dauerlauf sein, damit das Raumschiff nicht auf die Erde fällt (schließlich hätte die Erde sonst genug Anziehungskraft um jedes Objekt, welches sich nicht in einem stabilen Orbit befindet, zügig runterzuholen...)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 17:35:21
Toll! Danke! :D Jetzt müsste ich "nur" noch die einzelnen Schritte kennen, damit das auch klappt: Berechnen der Bahn, Ausrichten des Raumschiffs, Zünden, Kurskorrekturen, Entfernungsmessung etc.

Bräuchte also sowas wie eine kleine Schritt-für-Schritt-Szenerie, deren technische Informationen ich dann extrahieren und der Orion-Crew unterschieben kann, die schon gespannt darauf wartet, welche Hebel sie ziehen müssen. :o 

Könnten die das übrigens auch ohne Hilfe von Houston bewerkstelligen? Z.B. wenn der Funk ausfällt? Wäre natürlich noch spannender, als wenn alles von "unten" diktiert wird.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 17:45:17
Welche Hebel?

Also ich bin kein Astronaut und weiss leider auch nicht genau wie das Flugsteuerungssystem der Orion aussehen wird.

Ich bin aber aber relativ sicher, dass die Astronauten das alleine machen können. Der Bordcomputer wird bestimmt recht mächtig sein und entsprechende Korrekturen ausrechnen können. Allerdings wird es Orion wohl ohne Bodenkontrolle nicht schaffen, die exakte Position des Alien-Schiffen zu finden. Dafür wird man wohl die Radaranlagen auf der Erde nutzen müssen.
Die letzte Annäherung dann kann wiederum manuell geschehen. Mit Laserentfernungsmessung, OnBoard Radar und dem bloßen Auge

Ich Prinzip muss man ein paar  (ca 30 - 100sec)Sekunden das Triebwerk zünden. Dadurch erhöht sich die Bahnhöhe auf der gegenüberliegende Seite der Erde. Dann wartet man, bis man nach einer halben Erdumrundung dort angekommen ist und zündet wieder. Das kann man mehrere Male machen, bis eben der Zielorbit (bei Dir 5000km Höhe) erreicht ist.

Übrigens muss auch die Orion direkt nach dem Start nochmal Ihre Triebwerke zünden. Denn die Flugbahn, die die Oberstufe erreicht, führt nach einer halben Erdumrundung direkt in den Ozean (sprich wird verglühen). Dadurch hat man weniger Weltraummüll und es ist effizienter, wenn die Oberstufe keinen Orbit erreichen muss, sondern nur die Nutzlast (Orion).
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 18:44:19
Das mit dem Hebel war natürlich nur Symbolisch gemeint!  ;) Könnten Sie, könntest du mir vielleicht die Bahnveränderung berechnen:
- Ausgehende Flughöhe 400Km bei einer Geschwindigkeit von ...
- Erste Zündung verändert diese Parameter um ...
- Zweite Zündung etc.
- Anflug an Alienschiff erfolgt auf ... mit ... bei ...

Herzlichen Dank!!!

Ich suche dann natürlich noch Informationen, wie das dann in der Praxis so abgehen könnte. Wenn ich mir Shuttle-Kommunikationen anhöre, verstehe ich leider nur Bahnhof. Da werden massenhaft Ausdrücke verwendet, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Wird wohl eine eigene Nasa-Sprache sein, was die da sprechen?!

Nun, ich will in meiner Geschichte auch diesen Orion-Teil - wie schon den ganzen Rest - sehr spannend aufbereiten, denn es wird ja sowas wie ein SciFi-Thriller. Ich kann ja schlecht schreiben: Orion-Astronaut James T. Kirk erhielt von Houston ein paar Bahnkorrektur-Daten, welche er brav in den Bordcomputer eingab. Anschliessend startete er die Zündfrequenz und schon flog Orion in Richtung Alienschiff.

Ich denke, wer sich in den einzelnen Abläufen von Apollo und / oder dem Shuttle gut auskennt, könnte mir doch - wenn er denn Lust darauf hätte - eine solche Szenerie und die technischen Details beschreiben. Natürlich nur in Stichworten, das ist klar. Um die erforderliche Äktschen kümmere ich mich dann schon.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 30. Juni 2009, 19:23:41
Also zum konkreten ausrechnen haben wir ein paar Experten hier, die das können. Vielleicht macht es ja einer  ;) 

Zum Thema Orion hast Du ja sicherlich schon das hier gelesen?
http://en.wikipedia.org/wiki/Orion_%28spacecraft%29#Crew_Module

Und wie so ein Countdown aussieht mit den Prozeduren:
http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/countdown/count.html#T-01H00M

Wie so eine WeltraumMission ungefähr abläuft: http://www.nasa.gov/pdf/358018main_sts127_presskit.pdf
(unten werden auch die Abkürzungen erklärt)


Also ich glaube es würde auch zu weit gehen die genauen Zündungssequenzen auszurechnen. Schreib einfach so rein, wie ich es oben beschrieben habe. Mehrere kleinere Zündungen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. Juni 2009, 20:34:32
Joooo, dann werde ich mich mal reinknien in das viele Material der angegeben links. Vielen Dank!  :o
Wenn sich ein Freiwilliger für die Berechnungen finden würde, wäre das natürlich super!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Ensi am 05. Juli 2009, 09:21:55
hallo gregor,
ich wünsche dir viel glück mit deinem roman und danke dir sehr für deine bemühungen dass ganze auf eine "physikalisch korrekte" art darstellen zu wollen  :)

dennoch, 99% der leute haben nicht den geringsten schimmer von bahnmechanik/raumfahrt/astronomie,

prinzipiell kannst du behaupten was du willst (ala. orion fliegt in den gto etc...........)

kaum wer würde dass merken, wenn der rest der technischen beschreibungen einigermaßen ralsistisch sind würden dir dass auch eingefleischt raumfahrtfans sicher nicht überl nehmen,

wie gesagt wenn alle bahnmanöver die du in deinem buch beschreibst korrekt sind, freut sich jeder tausendste über die k0orrektheit deiner angaben,

nahezu jeder mensch auf erden würde dir (in den augen von uns weltraumfreaks) märchengeschichten abkaufen

haha

ich wünsch dir viel erfolg, doch schreib die story, wie du sie für richtig/spannend hälst und nicht wie sie mathematisch absolut korrekt möglich wäre

(achja aliens werden es verdammt viel schwerer haben von z.B. alpha zentaurie hierher zu kommen, als es eine orionkapsel hätte in einen gto zu kommen,
nimm doch nicht den ersten flug für dein buch, nimm doch ares1 - 5te mission, ähnlich wie shuttle/hubbel ausgerüßtet um diesmal sateliten im gto zu repariere4n, neue oberstufe, gebündelte erststufen ala Delta4 Heavy)

omg ich bin immernoch betrunken

mfg
Ensicube
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Juli 2009, 13:25:51
Hallo Zusammen

Jetzt habe ich das Space Shuttle aus meinem Roman gekippt, obwohl es für meine Zwecke viel dienlicher gewesen wäre, und konzentriere mich wie vergiftet auf Orion. Doch am Samstag lese ich in der Zeitung folgendes:
... Zuletzt haben die Amerikaner 1972 den Mond betreten. Ob das schon bald wieder der Fall sein wird, ist allerdings noch völlig offen. Bis im September soll eine Kommission untersuchen, ob das unter G.W. Bush initiierte Vorhaben von der Administration Barack Obamas weiterverfolgt wird ...
Heisst das nun, dass Orion ganz gekippt werden könnte, oder nur der Mondflug-Teil? Orion wird ja eigentlich für die nächsten Mondflüge entwickelt und nicht als Ersatz für den Shuttle?! Wäre es theoretisch überhaupt möglich dass Orion völlig gekippt wird, und die Shuttles vorerst weiter im Dienst bleiben? Das Amerikanische Haushaltsbudget sieht ja ziemlich düster aus. Wer glaubt mehr zu wissen?

Es dankt ein etwas verwirrter Autor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. Juli 2009, 13:28:18
Orion wird gebaut! Es geht nur um die Schwerlastrakete und die Mondlandung.

Die Ares-1 und Orion sind weiter aktuell. Vor allem die ISS Version die Du verwenden dürftest.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Juli 2009, 13:32:47
Danke! Danke! Danke!  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 13:39:30
Hallo Gregor,

bzgl. deiner Frage zur Rechenhilfe:
Ich habe hier ein kleines Programm, mit dem ich mir selbst die "wichtigsten" Daten (Umlaufzeiten, Zeit bis Apozentrum/Perizentrum, Geschwindigkeiten, Form der Bahn, Höhe) für Bahnen um Mond und Erde ausrechne (für ein eigenes kleines Projekt). Wenn du also ein paar Daten für die eine oder andere Bahn brauchst, kann ich wohl helfen.
Als Eingangsdaten benötige ich:
Die Höhen sind immer "Höhe über Oberfläche".
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Juli 2009, 14:44:54
Hallo Daniel

Vielen Dank für dein Angebot. Wie bereits gesagt. Orion startet zu einem regulären Flug zur ISS. Unterwegs setzen starke elektromagnetische Felder Orion soweit ausser Gefecht, dass das Raumschiff nicht mehr auf der Erde landen kann. Die Orion-Astronauten wollen nun wie geplant bei ISS andocken, umsteigen und dort auf Rettung zu warten. Doch das geht nicht, weil die gleichen elektromagnetischen Felder auch auf der ISS wichtige Systeme ausgefallen liess. Orion fliegt alsdann ganz knapp an ISS vorbei ( winkewinke ) und "hängt" nun auf dieser Umlaufbahn fest.
Doch dann erscheint dieses gigantische Alienschiff, welches sich gut sichtbar nähert, zuerst auf einer parallelen Bahn Orion voraus fliegt, um dann schnell auf eine Höhe von 5'000km Höhe zu steigen. Dort "parkiert" es auf einer exakten Kreisbahn. (Muss operationsbedingt so sein und das Antriebssystem der Aliens lässt sowas auch zu)
So, und nun muss Orion irgendwie da hoch zu dem Alienschiff. Die Flugbahn, die Orion normalerweise nehmen würde, um zur ISS zu fliegen, habe ich noch nicht recherchiert. Du kennst die aber sicher fast oder ganz auswendig. ::)

Danke Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. Juli 2009, 15:00:37
Die Flugbahn, die Orion normalerweise nehmen würde, um zur ISS zu fliegen, habe ich noch nicht recherchiert. Du kennst die aber sicher fast oder ganz auswendig. ::)

Danke Gregor


Zumindest die Flugbahn des Shuttle kannst Du hier nachlesen:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4564.0
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Crest am 07. Juli 2009, 08:47:19
Hallo Zusammen

Jetzt habe ich das Space Shuttle aus meinem Roman gekippt, obwohl es für meine Zwecke viel dienlicher gewesen wäre, und konzentriere mich wie vergiftet auf Orion. Doch am Samstag lese ich in der Zeitung folgendes:
... Zuletzt haben die Amerikaner 1972 den Mond betreten. Ob das schon bald wieder der Fall sein wird, ist allerdings noch völlig offen. Bis im September soll eine Kommission untersuchen, ob das unter G.W. Bush initiierte Vorhaben von der Administration Barack Obamas weiterverfolgt wird ...
Heisst das nun, dass Orion ganz gekippt werden könnte, oder nur der Mondflug-Teil? Orion wird ja eigentlich für die nächsten Mondflüge entwickelt und nicht als Ersatz für den Shuttle?! Wäre es theoretisch überhaupt möglich dass Orion völlig gekippt wird, und die Shuttles vorerst weiter im Dienst bleiben? Das Amerikanische Haushaltsbudget sieht ja ziemlich düster aus. Wer glaubt mehr zu wissen?

Es dankt ein etwas verwirrter Autor


Orion wird gebaut! Es geht nur um die Schwerlastrakete und die Mondlandung.

Die Ares-1 und Orion sind weiter aktuell. Vor allem die ISS Version die Du verwenden dürftest.

Vielleicht solltest Du die Sojus als Raumschiff verwenden. Da kannst Du sicher sein, dass sie noch einige Jahre fliegen wird.  :) :) :)

René
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 11:23:44
Nööö glaub ich nicht. RKK bastelt ja auch an was neuem rum. Klipper oder so nennen sie das Ding. :-\

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 16:37:39
Frage: Wie viele Fenster nach draussen hat die ISS? Und wo befinden sich die?

Danke Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 07. Juli 2009, 16:53:58
Frage: Wie viele Fenster nach draussen hat die ISS? Und wo befinden sich die?

Danke Gregor

Schwierige Frage... Die meißten Luken haben ja schonmal ein Fenster nach draußen. Wenn der Port da noch nicht besetzt ist. Ich habe mal grob überschlagen!

Modul Zvezda : It has a total of 14 windows
Unity: Aktuell größtes Fenster A 20-inch (510 mm)-diameter window is located on one side of the center module segment
Pirs: 2 ?
Harmony: oben eins eben wo die freie Luke ist
Columbus Modul: 1???
Kibō: 2 größere

Und interessant für Dich sicherlich dieses Modul hier welches bald kommt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cupola_%28ISS%29 (Wird das größte jemals im Weltraum gewesen Fenster enthalten)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 17:04:10
Ah, diese Cupola ist genau das was ich brauche!  :D

Vielen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 20:56:07
Nochmals eine Frage zu den Startanzügen des Shuttles und später auch Orion: Gibt es einen weiteren Grund ausser dem Auslassventil für den verbrauchten Sauerstoff, wieso man mit dem Anzug nicht für kurze Zeit ins All könnte? Liesse sich dieses Auslassventil provisorisch manuell verschliessen? Wie ist das Ding aufgebaut? So wie das Überdruckventil bei einer Taucherweste?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 21:00:44
Die Anzüge sind nicht darauf ausgelegt jemanden im Vakuum am Leben zu erhalten:
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 21:03:48
Hallo Gregor,

wie Bahnmanöver (Anheben, Absenken) ablaufen, hat Tobias hier gut mit einer Grafik illustriert. Damit bekommst du vielleicht ein Gefühl dafür:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3794.msg104909#msg104909 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3794.msg104909#msg104909)

Das Analogon. mit dem Kettenkarusell darüber kann evtl. auch helfen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 21:10:53
Oh, danke! Nochmals zu den Anzügen: Ich dachte da an einen absoluten Noteinsatz!!! Es geht darum, dass in meinem Orion-Raumschiff zwei EVA-Anzüge mit dabei sind, welche auf der ISS hätten abgeladen werden sollen. Mit diesen beiden Anzügen steigen zwei Astronauten ins Alien-Raumschiff um. Da Orion ja keine Luftschleuse besitzt, muss die Luft zuerst abgelassen werden, bevor sie aussteigen können. Für die Ausstiegszeit der beiden Kameraden müssen die beiden, in der Kapsel zurückbleibenden Astronauten also kurz das Vakuum überleben. Weiss zwar nicht, wie lange das entleeren und wiederbefüllen der Kapsel dauern wird. Wie war das bei Gemini, Apollo?
Haben die Jungs in ihren Startanzügen keine Chance, diesen Vorgang zu überleben?

Danke Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 21:12:34
Lass es als künstlerische Freiheit durchgehen ;).
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 21:14:18
Okay! Hast Du eine Ahnung, wie lange das entleeren und befüllen der Kapsel in etwa dauern könnte?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 21:23:02
Leider nein. Evtl. könntest du die Zeit für die Quest-Schleuse auf der ISS Maßstab nehmen, deren Zeit ich aber auch nicht kenne.

Können andere helfen?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 21:40:41
Hab noch eine Frage: Wie oft fliegt ISS eigentlich vom Tag in die Nacht? Ich weiss, man kann das rechnen, doch vielleicht weiss das gerade jemand?

Vielen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 22:11:09
Ein Umlauf = 90min.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 22:13:25
Das heisst also: 45 Minuten Tag, 45 Minuten Nacht undsoweiter?!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. Juli 2009, 22:32:42
Näherungsweise, aber genauso wie hier bei uns je nach Jahreszeit durch die Achsneigung der Erde mal der Tag und mal die Nacht kürzer ist, trifft das durch die Neigung ihrer Bahn auch auf die ISS zu. Aber näherungsweise kannst du es ruhig bei 45 Minuten lassen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Juli 2009, 22:36:12
Okay! Vielen Dank!  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 07. Juli 2009, 23:07:44
Ich meine mich an so 20min zu erinnern für das entleeren der Schleuse im Shuttle bei der Hubble-Mission. Aber auch das dürfte im Notfall vielleicht auch ein bisschen schneller gehen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 08. Juli 2009, 01:34:16
Im Notfall dürfte ein Schleusenvorgang aber schneller gehen, als 20 Minuten.
Ich glaube, am längsten dauert dabei das sorfältige Durchgehen der Checkliste.
Man muß dabei natürlich auch verschiedene Manometer im Auge behalten (Luke dicht? Anzüge dicht?).

Ich erinnere mich, daß ein Schleusenvorgang in der ISS Schleuse Quest abgebrochen werden mußte, weil der Anzug eines Astronauten nicht dicht war.
Es lag an einem der Handschuhe. Den hat er nochmal gelöst und mit Schwung neu verriegelt, dann hat´s gepasst.

Ein Schleusenvorgang dauert auch so lange, weil die Bewegungen in den klobigen Anzügen und der engen Schleusenkammer stark eingeschränkt sind.
Es sind auch elektrische Kontakte zu trennen, denn die Anzüge werden so lange wie möglich mit Bordstrom versorgt, bevor sie auf interne Batterien umgeschaltet werden.

Ob das im Notfall in 5 Minuten zu schaffen ist?
Mit routinieten Leuten und wenn man bedenkt, daß es in der Orion-Kapsel nicht ganz so eng ist, wie in einer Schleusenkammer und die Zurückbleibenden beim öffnen der Luke helfen könnten?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 08. Juli 2009, 01:44:41
Ich persönlich fände es realistischer wenn es Raumanzüge für 4 Personen gäbe als wenn einer von denen in seinem Startanzug ausharren müsste.
Man könnte das damit begründen, dass man beim ersten Flug auf Nummer sicher gehen will und im Falle eines Notausstieges eben auch auf diesen Fall vorbereitet sein will. Vielleicht geht ja was an Orion kaputt was einen Reperatureinsatz erfordert. Die Anzüge nehmen vielleicht viel Platz weg, aber bei der ersten bemannten Mission geht es auch nicht darum möglichst viel Güter zu transportieren, sondern darum, sicher anzudocken usw....

Also pack einfach 4 Raumanzüge in die Kapsel aus den oben genannten Gründen. Die NASA geht sowieso immer auf Nummer Sicher hoch drei. Es wäre nachvollziebar wenn Sie beim ersten bemannten Orion Einsatz genug Raumanzüge für alle hätte.


Oder aber Du sagst, es werden neue Startanzüge entwickelt die zur Not auch Vakuum Bedingungen standhalten als Fortschritt zu den Shuttle Anzügen.

Mit beiden Varianten bist Du realistischer!

EDIT.: Wir war das bei Apollo und den Ausstiegen für die Bergung der Filme? Es waren ja eigentlich nur 2 mit Mondanzügen ausgestattet. Was hat der dritte gemacht? Umsteigen in die Mondfähre war nicht drin, die hat man im Mondorbit gelassen bzw hat Sie auf den Mond stürzen lassen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 08. Juli 2009, 02:44:34
Naja, ein bisschen Spannung muß schon sein! 8)
Wer will denn einen 'sicheren' Roman lesen??

Ich glaube nicht, daß in der kleinen Orion noch Platz für 4 riesige Raumanzüge ist.
Man darf auch nicht vergessen, daß Ares 1 etwas schwach ist und deswegen die Orion schon heftig (gewichtsmäßig) abspecken mußte.
Wenn man also mit jedem Kilogramm Gewicht rumfeilschen muß, glaube ich nicht, daß man dann 'nur mal so für alle Fälle' noch ein paar Zentner Raumanzüge zusätzlich mitnehmen kann.
Für welche Reparaturen denn? Ohne Protokoll?

Ich denke schon, daß die orangefarbenen Start- und Landeanzüge ihre Träger für wenige Minuten am Leben halten könnten.
So ganz ohne sind sie ja nun auch nicht!:
(http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/shuttle/sts-112/lores/jsc2002-00787.jpg) (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/shuttle/sts-112/hires/jsc2002-00787.jpg)  GRAU (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/shuttle/sts-112/hires/jsc2002-00787.jpg)
Launch and Entry Suits (LES)

Die Start- und Landeanzüge wurden nach dem Challenger Unfall eingeführt, damit die Astronauten in einem solchen Fall überleben könnten.
Dabei ging man von einer Zerstörung der Druckkabine in großer Höhe (30-40 km) und entsprechenden Druck- und Temperaturverlust aus.
Auch in dieser Höhe sind Druck und Temperatur kaum der Rede wert.
Die LES haben die Aufgabe, die Astronauten bis zur Landung am eingebauten Fallschirm am Leben zu erhalten.
Nur für wenige Minuten, aber so lange können sie den Druck halten und haben sogar eine kleine Sauerstoff-Versorgung und 2 Liter Wasser eingebaut.

Warum sollten sie also nicht 2 Astronauten in einer für 5 Minuten geöffneten Orion-Kapsel am Leben erhalten?
So viel Druckunterschied wird das auch nicht mehr sein.

Gut, es ist kälter. Aber auch das muß man relativieren.
Zunächst ist ja Wärme vorhanden.
Wenn keine Luft mehr da ist, kann sie nur durch Wärmestrahlung verloren gehen.
Das mag beim Ausstieg im freien Raum recht schnell gehen.
Aber die beiden Astronauten bleiben ja im Raumschiff, nur die Luke wird kurz geöffnet.
Wohin sollte also die Wärme so schnell abstrahlen?
Die inneren Kapselwände und Einrichtungsgegenstände strahlen ja auch noch Wärme ab.

Gut, die Luft im Anzug kann nicht zirkulieren, CO2 nicht absorbiert werden.
Aber wenigstens können sie etwas Sauerstoff einblasen.
Das sollte schon für ein paar Minuten reichen.

Klar ist das alles nie getestet worden, aber ich würde das schon für möglich halten.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 08. Juli 2009, 03:04:17
Ich habe mich mal ein wenig eingelesen!  :D

Es gibt neue Anzüge!

Und zwar zwei Typen. Typ1 und Typ2. Wir reden hier von Typ1. Also was der Startanzug aushält.

Zitat
On June 11, 2008, NASA announced that the new Constellation Space Suit, which will be worn on Orion flights to the International Space Station and the Moon, will be built, using a modified version of the ACES suit for launch, landings, in-flight emergencies, and EVA


Also da wird defintiv "inflight emergencies" erwähnt. Das dürfte ja voll zutreffen!
Wie dort vermerkt ist werden diese zwar auf den Shuttle ACES Anzügen aufbauen, aber EVA Bedingungen standhalten.
Weiteres Zitat

Zitat
The Constellation Space Suit, is a planned full pressure suit system that will serve as an Intra-vehicular activity (IVA) and Extra-vehicular activity (EVA) garment for the upcoming Project Constellation flights
Quelle: KLICK (http://en.wikipedia.org/wiki/Constellation_Space_Suit)

Also auch IVA Bedingungen. Was nichts anderes heißt, als wenn einer raus will und die anderen beiden aufgrund des Fehlens einer Luftschleuse drin bleiben müssen. Das macht ja auch Sinn. Man möchte das Fehlen einer Luftschleuse kompensieren.

Also wird das System definitiv IVA/EVA Bedingungen standhalten für alle Besatzungsmitglieder verfügbar sein. Das wird hier erklärt: KLICK (http://en.wikipedia.org/wiki/Constellation_Space_Suit#Configuration_One)
Zitat
The "Configuration One" suit, worn for launch, landing, for extreme emergencies, and for microgravity EVAs

(http://s6b.directupload.net/images/090708/temp/pbhfnlmu.jpg) (http://s6b.directupload.net/file/d/1849/pbhfnlmu_jpg.htm)


Damit ist Dein Problem gelöst Gregor!  :)

Damit muss ich mich glatt für die Frage bedanken, dabei haben wir auch hier wieder was "neues" gelernt!  ;)

P.S.: @eumel
: Aber Du hast natürlich Recht. Ein Szenario wo man nicht ganz genau weiss wie lange sie das aushalten ist spannender  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 08. Juli 2009, 12:33:50
Was sagt man dazu?  :) :D ;D ... und vielen Dank!

Ich hätte da noch drei Fragen:

1) Die Abstandsmessung erfolgt wohl über Radar?! Ist das Gerät starr nach vorne ausgerichtet, oder vielleicht schwenkbar wie beim Shuttle?
Wie gross könnte in etwa ist der Abtastwinkel sein?

2) Hat Orion vielleicht so etwas wie einen Abstandswarner? Ein System also, welches einen höllischen Lärm loslässt, kommt man irgendwo zu nahe ran.

3) Wie muss ich mir das mit dem Toilettengang vorstellen? Gibt es da einen Absaugschlauch, zu dem jeder Astronaut - wie bei der elektrischen Zahnbürste - einen persönlichen Aufsatz besitzt? Was ist mit Intimsphäre, wenn Astronautin mit an Bord?  :-* Die haben ja wohl keinen Vorhang oder etwas in der Art?! Was geschieht, wenn einer den Dünnpfiff bekommt? Geruchsemissionen und so ...  :o
Wo wird sich das Toilettenteil eingebaut sein? Oder ist das ein transportables System? Vielleicht ein Toiletten-Koffer?  ???

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 08. Juli 2009, 12:45:16
Geruch ist da oben kein Problem ;) ... der Schlauch saugt ja nicht nur flüssige und feste Bestandteile direkt am Entstehungsort weg ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 09. Juli 2009, 22:51:24
Hallo Gregor,

dann hier mal noch ein paar Daten und Ergänzungen zu "deinen" Orbits ;):
Die ISS kreist auf ca. 350km Höhe auf einer Kreisbahn mit 51,6° Inklination, d.h. ihre Bahn ist so weit gegenüber dem Äquator gekippt. Das heißt dann, dass das Alienschiff auf seinen 5000km Höhe mit der selben Inklination kreisen muss.
Ich hoffe, das hast du mit "parallel" gemeint.

Auf der ISS-Bahn gilt:

Auf der Alien-Bahn gilt:

Für die Transferellipse gilt:
Die Transferbahn zwischen beiden ist dann eine Ellipse mit den Höhen 350km und 5000km, also eine Ellipse die beide Kreisbahnen berührt. Hier gilt:

Um von der ISS-Bahn auf die Ellipse zu kommen, muss also von 7,7km/s auf 8,6km/s beschleunigt werden. Um von der Ellipse auf die 5000km-Kreisbahn zu kommen, muss von 5,1km/s auf 5,9km/s beschleunigt werden.

Ich hoffe, das war verständlich und hat geholfen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Crest am 10. Juli 2009, 08:16:26
Ich hätte da noch drei Fragen:

1) Die Abstandsmessung erfolgt wohl über Radar?! Ist das Gerät starr nach vorne ausgerichtet, oder vielleicht schwenkbar wie beim Shuttle?
Wie gross könnte in etwa ist der Abtastwinkel sein?

2) Hat Orion vielleicht so etwas wie einen Abstandswarner? Ein System also, welches einen höllischen Lärm loslässt, kommt man irgendwo zu nahe ran.

...
Wenn Du so ein System für Aufbau von Spannung und Atmosphäre brauchst, dann hat Orion das an Bord. Punkt.

Zu einem guten Roman gehört auch immer künstlerische Freiheit des Autors. Vielleicht einer von 1000 Lesern deiner Geschichte wird wissen, wie die Systeme Orions wirklich aussehen. Daher kannst Du es Dir erlauben, solche Details frei zu gestalten.

René
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 10. Juli 2009, 09:44:47
Ich denke sie werden auch wieder so Handlaserentfernungsmessgeräte dabei haben wie beim Shuttle. Auf ein vollautomatisches Andocksystem wird man wohl aus Kosten oder eher aus Zeit-/ und Komplexitätsgründen verzichten und wird einer der gründe sein warum die Orion Ihre Fähigkeit verliert autonom aktiv zu fliegen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 15. Juli 2009, 16:49:18
Hallo und vielen Dank für alle bisherigen Infos und Anregungen. Ich habe eine weitere Frage:

Hatte die Shuttle-Crew auch sowas wie einen Feldstecher oder ein anderes Vergrösserungsgerät mit an Bord, um damit ein entferntes Objekt zu betrachten. Könnte dann bei Orion auch so sein. Hab zwar auf Fotos immer nur Kameras mit Teleobjektiven gesehen ...

Gregor
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Gregor am 20. März 2010, 15:15:46
Hallo Jungs.

Eine Frage: Weiss jemand von euch, ob es an Bord der ISS Kameras mit Teleobjektiven gibt und welche Brennweiten die maximal mit dabei haben?

Und noch etwas: Weiss zufällig jemand, was die maximal mögliche oder zulässige Operationshöhe eines Space Shuttles ist?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: websquid am 20. März 2010, 15:38:34
Das SpaceShuttle kann maximal in 1350km Höhe bei einer Inklination von  28,45° arbeiten. Dabei kann aber keine Nutzlast mehr mitgenommen werden.

mfg websquid
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: -eumel- am 21. März 2010, 02:13:44
Eine Frage: Weiss jemand von euch, ob es an Bord der ISS Kameras mit Teleobjektiven gibt und welche Brennweiten die maximal mit dabei haben?

Klar haben sie Teleobjektive dabei.
Sie haben Brennweiten bis 400 mm und 800 mm.
Damit werden Erdbeobachtungen gemacht, aber auch das Rendezvous Pitch Maneuver bei der Ankunft von Space Shuttles fotografiert, um eventuelle Beschädigungen vom Aufstieg zu erkennen.

Die Tele-Fotos werden vom russischen Swesda-Modul aus gemacht, wo auch die Kameras und Objektive installiert sind.

(http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/station/crew-16/lores/iss016e022540.jpg) (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/station/crew-16/hires/iss016e022540.jpg)
Kosmonaut Juri Malenchenko im Swesda-Modul.
Vor ihm an der Wand sieht man einige Kamera-Systeme.
Vor und über seinem Knie die Teleobjektive.

(http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/station/crew-16/lores/iss016e023048.jpg) (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/station/crew-16/hires/iss016e023048.jpg)
An der rechten Wand sind weitere Kamera-Systeme zu sehen.
Durch die Fenster vor ihm im Boden wird fotografiert.

(http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/shuttle/sts-130/lores/iss022e059172.jpg) (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/shuttle/sts-130/hires/iss022e059172.jpg)
Dieses Foto wurde von dort mit einem 800 mm Teleobjektiv während des Rendezvous Pitch Maneuver der Endeavour am 9. Februar 2010 aufgenommen.
Darauf kann man aus 200 Meter Entfernung bereits die Astronauten durch die Overhead-Windows erkennen.

Ich empfehle die Fotos in großer Auflösung anzusehen, da kann man mehr erkennen. (Dazu auf die Bilder klicken!)
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: berni am 21. März 2010, 03:13:17
ich meine auch schon mal einen 2-fach konverter an einem objektiv gesehen zu haben. ob der allerdings mit dem 800er objektiv (von SIGMA glaub ich, 5.6er lichtstärke), sprich 1600mm brennweite/11.2er lichtstärke, brauchbare bilder ermöglicht, weiß ich nicht ;)
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Gregor am 21. März 2010, 12:23:48
Bowww! Danke! Die haben ja ein ganzes Fotostudio mit dabei. :o

Jetzt habe ich noch eine andere Frage: Wie sieht es mit Teleskopen aus und der Möglichkeit, auf der von der Erde abgewandten Seite etwas zu beobachten? Zum Beispiel von diesem Cupola Teil aus? Die aktuellen Fotos zweigen zwar, dass die Kuppel in Richtung Erde ausgerichtet ist, künstlerische Darstellungen zeigen das Teil aber auch seitwärts oder nach "oben" hin ausgerichtet. Sind das nur "wilde" Fantasien der Künstler?

Mit bestem Dank
Gregor
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Ashira am 21. März 2010, 16:05:05
Hi Gregor,

Die künstlerische Darstellung, die Du meinst, war sicherlich die erste Idee, das neue Modul auszurichten. Man hatte sich dann aber dafür entschieden, die Cupola zu der Erde zugewanten Seite auszurichten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jetzt möglich ist, den Nachthimmel durch Cupola zu beobachten.

Soichi Nagutchi postet derzeit viele Fotos bei www.twitter.com über TwitPic. Da sieht man ganz unterschiedliche Blickwinkel auf die Erde. Wenn man sich die Stadtbilder z.B. anschaut, ist es klar, dass er Teleobjektive nutzen muss um diese Vergrößerung zu erreichen. ;)

Man kann ja bei Google Earth z.B. heranzoomen, und bekommt unten rechts am Bildrand die aktuelle Sichthöhe angezeigt. Ich vergleiche immer gerne.

B.t.w:

Das Bild was Eumel gepostet hat, welches den russischen Kosmonauten Juri Malenchenko im Swesda-Modul zeigt:

Dort seht ihr auch einen großen Aufkleber mit der Russischen Aufschrift:

Станкт Петербург
1703-2003

Stankt Petersburg! Die Form ist übrigens die Peter-Paul Festung im Stadtzentrum. Die feierten da gerade das 300 jährige Bestehen. *G*
(Lieben Gruß von meinem "Russisch-Deutsch-Austauschkumpel" Roman, der in dieser wunderschönen Stadt wohnt) ;)
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: -eumel- am 21. März 2010, 17:36:54
Wie sieht es mit Teleskopen aus und der Möglichkeit, auf der von der Erde abgewandten Seite etwas zu beobachten?

Die Vorstellung ist natürlich reizvoll, aber leider ist die ISS für Beobachtungen des Sternenhimmels nicht gut geeignet.
Deshalb sind die Fenster fast alle nach unten zur Erde ausgerichtet.
Man könnte zwar bei einigen Fenstern auch nach schräg oben blicken - am besten bei den beiden größeren Fenstern im Kibo-Modul - aber die Bedingungen dafür sind nicht besonders gut.

Mit einem Teleskop beobachtet man nicht durch ein Fenster, weil dadurch das Licht verfälscht und gebrochen wird.
Bei der ISS sind es sogar mehrere und recht dicke Scheiben, die die Qualität stark verschlechtern dürften - besonders bei schräger Durchsicht.

Ein weiterer Nachteil ist die hohe Geschwindigkeit der ISS - schließlich umkreist die Station die Erde in 90 Minuten.
Längere Beobachtungen - z.B. für Astrofotos - sind kaum möglich und erfordern eine aufwändige Montierung und Nachführung.

Für astronomische Beobachtungen sind die Bedingungen nicht gut.
Deshalb ist wohl auch kein Teleskop an Bord.
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Gregor am 21. März 2010, 17:52:35
Okay, dann funktioniert leider nicht, was wollte, denn ich suche nach einer fiktiven aber nicht völlig absurden Möglichkeit, ein etwa 4 x 15 Meter grosses Objekt in etwa 1'000 Kilometer Höhe so zu fotografieren, dass man auf den Bildern erkennen kann, um was es sich dabei handelt.

Mit bestem Dank
Gregor
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: -eumel- am 21. März 2010, 17:55:43
Hmm, das kann ich nicht einschätzen.
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Kreuzberga am 21. März 2010, 17:58:21
Okay, dann funktioniert leider nicht, was wollte, denn ich suche nach einer fiktiven aber nicht völlig absurden Möglichkeit, ein etwa 4 x 15 Meter grosses Objekt in etwa 1'000 Kilometer Höhe so zu fotografieren, dass man auf den Bildern erkennen kann, um was es sich dabei handelt.

Das kann man mit der entsprechenden Ausrüstung relativ problemlos auch vom Boden aus erreichen. Was für ein Objekt möchtest du denn fotografieren?  ???
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Schillrich am 21. März 2010, 18:04:19
Hallo Gregor,

für deine Romanrecherchen hatten wir damals einen eigenen Thread eingerichtet:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5818.75 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5818.75)

Ich würde vorschlagen dort deine Fragen zu stellen, damit wir hier die reale ISS diskutieren können.
Titel: Re: **ISS** <Hauptthema>
Beitrag von: Gregor am 21. März 2010, 18:08:34
Das Frage-Antwortprozedere sich halt nur gerade so entwickelt. Tut mir leid!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. März 2010, 18:13:33
Okay! Dann stelle ich hier gerne nochmals meine Frage:
Ich möchte ein fiktives Objekt in einer Höhe von ungefähr 1'000 Kilometern so fotografieren können, dass man auf der Aufnahme erkennen kann, um was es sich dabei handelt. Beispiel: Eine alte Raketenstufe. Was ist da überhaupt möglich von der Auflösung her und welche Instrumente braucht man dafür? Reicht ein Amateurteleskop bereits aus, oder muss man das in einer Sternwarte machen?

Herzlichen Dank für die Hilfe.
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 21. März 2010, 18:23:03
Technischer Post zum Zusammenführen/Umbenennen des Threads
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 21. März 2010, 18:28:20
Was du dabei bedenken musst: So ein Objekt in 1000km bewegt sich relativ zügig über den Himmel. Es gibt entsprechende Aufnahmen der ISS von der Erde aus:
(http://www2.pic-upload.de/23.09.09/so5cre6p5enj.jpg)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Kreuzberga am 21. März 2010, 18:39:09
Also mit einem guten Amateurteleskop der gehobenen Klasse, mit entsprechender Montierung, Steuerung, Kamera etc. sollte es möglich sein, eine Raketenstufe in 1000 km als solche zu erkennen. Das Logo auf der Seite wird man allerdings nicht entziffern können.  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Matjes am 21. März 2010, 18:42:04
Hallo Gregor

Nehmen wir an, das Objekt wäre 1 m groß und 1000 km entfernt. Also suchst Du nach einem Objekt von 1 m in einer Entfernung von 1.000.000 m. Dann hat das Objekt am Himmel einen Winkel von inv tan 0,000001. Das Objekt ist 0,2 Bogensekunde groß.

Nimm mal deinen Daumen und strecke deinen Arm aus. Das ist ungefähr ein Grad. Teile das durch 60, dann hast Du Bogenminuten. Teile jede Bogenminute noch einmal durch 60, dann hast Du Bogensekunde. Und dann teile noch einmal durch 5, dann bist du bei 0,2 Bogensekunden. Das ist Dein Objekt  

Vergleichen wir das mit dem Planeten Mars. Der ist im Mittel 6 Bogensekunden groß. Jupiter ist im Mittel 38 Bogensekunden groß. Für dein kleines Objekt brauchst Du schon ein gutes Teleskop in einer Sternwarte.

Matjes



Schillrich
Titel angepasst/korrigiert
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. März 2010, 18:55:38
Okay! Dann funktioniert das also von einer Sternwarte aus. Ich dachte als absoluter Laie nämlich immer, solche Teleskope könnten nur auf sehr weit entfernte Objekte wie Planeten etc. "scharfgestellt" werden.

Herzlichen Dank  ::)
Gregor
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. März 2010, 18:59:29
Hallo :)

Ich hätte da wieder eine Frage: Wäre es trotz globaler Luftraumüberwachung heutzutage noch möglich, dass ein Staat auf irgend eine Weise unbemerkt einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn schiessen könnte?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: 1234567891011a am 22. März 2010, 19:41:11
Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Ich gehe davon aus das zumindenst die USA, Russland und China jeden Raketenstart auf der Erde mitbekommen, alleine schon deswegen, da es ja möglich wäre, das eine Rakete eine nukleare Waffe trägt. Und wenn ein Satellit gestartet wird, dürfte er durch Radar ziemlich schnell bemerkt werden.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 22. März 2010, 19:42:11
Hallo Gregor,

in den USA überwacht NORAD alle Objekte im Orbit mittels Radar und hat praktisch einen tagesaktuellen Katalog, was da oben unterwegs ist (auch wenn nicht jeder Satellit oder jedes Teil jeden Tag gesehen wird).
In Europa gibt es ebenfalls ein Projekt zur Space Situation Awareness, welches aber noch am Anfang steht.

Mit entsprechenden optischen Sensoren können Frühwarnsysteme im Orbit sogar direkt die Wärme eines Starts auffassen, wobei die auf ausgewählte Regionen der Erde schauen, nicht auf jeden Quadratkilometer. Die USA arbeiten an ihrem Space-Based Infrared System (SBRIS), welches quasi global überwachen soll.
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. März 2010, 20:18:32
Hab ich mir gedacht, dass da oben alles dicht ist. ??? Danke!

Andere Frage: Wie weit nach draussen funktioniert eine solche Radarüberwachung überhaupt? Oder andersherum: Wie sieht es mit ankommenden Objekten aus? Ab welcher Annäherungsdistanz können solche Objekte mit dem Radar erfasst werden?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. März 2010, 21:22:37
Ein solches Objekt wie Du es beschreibst würde wahrscheinlich irgendeiner Sternwarte zuerst auffallen als ein leuchtendes Objekt was sich nicht so wie Sterne bewegt und vorher noch nie da war.

Also bevor es den Leuten mit Ihren Radars auffällt.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. März 2010, 21:33:41
Okay! Dann funktioniert das also von einer Sternwarte aus.

Eventuell könnte man sogar die Spionagesats benutzen, die normalerweise auf die Erde zeigen, um ein höher aufgelöstes Foto zu bekommen.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 23. März 2010, 10:40:59
Spionagesatelliten kann man aber nicht zum Auffinden verwenden. Erst wenn man ein Ziel im Weltraum hat, also ein Objekt gefunden hat, könnte man auf die Idee kommen, so einen Sat nach oben statt nach unten blicken zu lassen.

Radarbeobachtungen sind auch auf weite Strecken möglich. Bereits 1965 hat man Merkur erdgebunden mit Radar untersucht - es ist also auf große Entfernung möglich Radar einzusetzen. Dabei gilt allerdings die Einschränkung, dass das Radar stark gebündelt eingesetzt werden muss - man kann damit nicht große Teile des Raumes beobachten, ob sich etwas nähert.

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 23. März 2010, 10:46:41
Spionagesatelliten kann man aber nicht zum Auffinden verwenden.

Meine Antwort zitiert den Sachverhalt wo es darum ging, ein möglichst gutes Foto zu bekommen (Siehe ISS Foto oben usw) wenn man von dem Objekt schon weiß. Und da hab ich mir überlegt wie man ein noch bessere Foto bekommen könnte.  :)

@Radarbeobachtungen:

Klar kann man Radarbeobachtungen auch für entferntere Objekte nutzen, nur gibt es zahlenmäßig deutlich mehr Teleskope die in den weiten Weltraum blicken als Radargeräte. Daher ist alleine schon die statistische Wahrscheinlichkeit höher, dass es von einer Sternwarte aus gefunden wird. Möglicherweise sogar von Hobby-Astronomen.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 23. März 2010, 10:47:31
Dabei gilt allerdings die Einschränkung, dass das Radar stark gebündelt eingesetzt werden muss - man kann damit nicht große Teile des Raumes beobachten, ob sich etwas nähert.

Na Antennen kann man aber schwenken, bzw. die Erdrotation bewerkstelligt das schon für eine Bodenstation. Ein Radar auf der Erde schaut ja auch rundum, oder zumindest weit in den Luftraum voraus und zur Seite.

Generell dürfte man ein sich näherndes Objekt zuerst optisch auffassen, v.a. wenn es groß ist. Mehrere Beobachtungen eines kleinen Lichtpunkts machen dann eine Bahnbestimmung möglich. Aber auch Sonden können so erfasst werden. Rosetta wurde bei ihrem letzten Erd-Flyby kurzzeitig für ein Asteroid auf Kollisionskurs gehalten.
Radar ist eher dazu da Orbits um die Erde zu überwachen, wetter- und tageszeitunabhängig und auch für kleine und kleinste Objekte unterhalb der optischem Auflösungsmöglichkeiten.
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 24. März 2010, 19:48:18
Aha! ::)

... Kann man mit dem Radar denn auch die Grösse eines Objekts im Orbit bestimmen (4 x 15 Meter), oder funktioniert sowas nur über die Auswertung von Teleskop-Aufnahmen?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 24. März 2010, 20:12:43
Hallo Gregor,

beides geht. Physikalisch sind Radar- und Lichtwellen elektromagnetische Wellen und gehorchen grundlegend den selben Gesetzen. Das eine sehen unsere Augen direkt, oder optische Sensoren, das andere sieht eine Radarantenne. Aus dem Lichtecho und aus dem Radaecho kann man damit auf die Größe eines Objekts zurück schließen.
Aber ganz so einfach ist es nicht. Wieviel und wie ein Objekt Licht und Radarstrahlen reflektiert, hängt nicht nur von dessen Größe ab, sondern auch von den Eigenschaften der Oberfläche. Genauso wie es im Licht helle und dunkle Objekte gibt, ist das auch mit Radar. Ohne Annahmen über diese Absorptions-, Reflektions- und Emissionseigenschaften kann man aus den aufgefangenen Strahlen nicht wirklich auf die Größe schließen, man kann dann höchstens eine Untergrenze festlegen.
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 24. März 2010, 21:36:17
Okay, vielen Dank! Ich habe schon wieder Fragen:

Wo genau befindet sich am Space Shuttle das Ventil, dass zur Entlüftung der Crew Kabine dient? Hört man evt. ein Zischen, wenn sich das Ding schliesst?
Gibt es im Shuttle noch irgendwelche elektromagnetischen Teile wie z.B. Relais, oder sind alle Schaltteile elektronisch geregelt?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 25. März 2010, 08:57:18
Zitat
Gibt es im Shuttle noch irgendwelche elektromagnetischen Teile wie z.B. Relais, oder sind alle Schaltteile elektronisch geregelt?

Intuitiv würde ich sagen: Ja.

In der Raumfahrt nimmt man immer Elektronik von vor mindestens 10 Jahren, da diese mehr Platz verbraucht. Mehr Platz bedeutet hier aber, dass Weltraumstrahlung kaum Schaden anrichten kann. Bei Miniaturbausteinen hingegen machen schon kleine Stromschwankungen Fehlschaltungen bzw. können die Schaltung zerstören.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Martin am 25. März 2010, 09:26:09
?
Gibt es im Shuttle noch irgendwelche elektromagnetischen Teile wie z.B. Relais, oder sind alle Schaltteile elektronisch geregelt?

B.L. hat was zur Computertechnik auf den Shuttles geschrieben:
http://bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt1.shtml
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 25. März 2010, 18:13:23
Klar hat das Shuttle ne Menge elektromechanische Bauteile. Das liegt aber nicht am Alter der Technik, sondern das ist Systememanent.
Es gibt nun mal sehr viele mechanische Systeme die elektrisch gesteuert werden, z.B. Ventile, Hydraulik Komponenten oder auch Schaltsysteme.
Um solche mechanischen System betreiben zu können braucht man nun mal elektromechanische Bauteile.

Die Frage mit dem Ventil zur Entlüftung der Kabine ist nicht so trivial. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Ventil, insbesondere muss man positive und negative unterscheiden. Die positiven dienen dazu, einen Überduck auf die Kabine zu verhindern, das sind die Cabin Relief Valves, die befinden sich an der Hinterseite der Toilette. Dann gibt es die Vent Isolation Valve  und die Vent Valves. Die dienen dazu in einem extremen Notfall die gesamte Atmosphäre aus der Kabine zu entlüften, bzw. auf der Erde einen Druckausgleich zwischen Kabine und Umgebungsdruck herzustellen, wenn der Aussendruck geringer ist, als der Kabinendruck.
Dann gibt es noch die negativen Pressure Relief Valves, die dienen dazu, einen Druckausgleich herzustellen, wenn der Kabinen Innendruck geringer ist als der Umgebungsdruck (z.B. nach der Landung).
All diese Ventile befinden sich an der Kabinenrückseite, also an der Wand Richtung Payload Bay.

Gruß,
KSC
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 25. März 2010, 18:25:22
Oha ... das sind ja eine ganze Menge!

Lässt das Ventil, das 20 Minuten vor dem Start die Kabine entlüftet, den erhöhten Innendruck - der zuvor zur Dichtheitsprüfung der Kabine notwendig war - wieder entweichen?
Kann die Besatzung diese Ventile arbeiten hören? Zischt da was?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 25. März 2010, 18:33:23
Also ich kann das jetzt nur mit dem Airlock vergleichen wie beim Shuttle STS 125. Da wird ja auch der Druck langsam über Ventile abgebaut. Und ja, das ist so laut, dass man es über den Funk immer deftig zischen hört auf NASA TV.

Bei Cupola auf der ISS war der Druckausgleich so laut, dass man sich die Ohren zu halten musste. Ich denke die Wahrheit liegt dann irgendwo dazwischen. Aber ich denke es ist hörbar, wenn es nicht grade während der Startphase passiert (Booster dürften lauter sein...)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Starboard am 25. März 2010, 19:08:27
... Die dienen dazu in einem extremen Notfall die gesamte Atmosphäre aus der Kabine zu entlüften,

Welcher Notfall wäre da denkbar? Brand an Bord??
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 25. März 2010, 19:16:04
Ja das ist der cabin leak check. Man schließt  das Cabin Isol Valve und das Cabin Vent Valve und setzt die Kabine unter hören Druck und schaut ob der Druck gehalten wird. Dann wird wechselseitig ein Ventil geschlossen und eins geöffnet. Damit weiß man ob beide Ventile dicht sind. Am Ende lässt man den Überdruck wieder ab, das ist deutlich zu hören.
Nebenbei checkt man damit auch die Sensoren für den Kabinendruck. Wenn sich der Druck in Abhängigkeit von der Zeit zu stark ändert, dann gibt es einen Master Alarm.

@Starbord: Weiß ich auch nicht, steht so in einer alten Version des Crew Handbuchs, in der neuen Version ist das nicht mehr drin. Macht auch nicht wirklich Sinn  ;)


Gruß,
KSC
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 26. März 2010, 11:59:14
Alles klar!  :D

... und diese beiden Ventile, mit denen der Überdruck wieder abgelassen wird, befinden sich - wenn ich das richtig Verstanden habe - also an der rückseitigen Kabinenwand hinter der Toilette? Die Astronauten im Mid-Deck hören es also irgendwo hinten rechts Zischen?

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 26. März 2010, 16:42:58
Und noch die eine oder andere Frage zur Shuttle Toilette: Gibt es da fürs kleine Geschäft einen Absaugschlauch und fürs Grosse eine Unterdruckwanne?
Gibt es einen Vorhang?
Was ist mit Gerüchen? Nehmen die Astronauten spezielle Medikamente gegen Darmgerüche ein oder benutzen sie im Notfall einfach eine Nasenklammer oder sowas?  :o

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: trallala am 26. März 2010, 16:57:49
Und noch die eine oder andere Frage zur Shuttle Toilette: Gibt es da fürs kleine Geschäft einen Absaugschlauch und fürs Grosse eine Unterdruckwanne?
Gibt es einen Vorhang?
Was ist mit Gerüchen? Nehmen die Astronauten spezielle Medikamente gegen Darmgerüche ein oder benutzen sie im Notfall einfach eine Nasenklammer oder sowas?  :o

Herzlichen Dank
Gregor

Es gibt einen Vorhang (wobei der natürlich in der Schwerelosigkeit nicht "hängt") und die Gerüche kommen nicht weit, da ja alles inklusive der Luft abgesaugt wird.
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 27. März 2010, 17:14:51
Hallo da draussen ...

Frage 1) Kann mir jemand sagen, wo ich einen möglichst chronologischen Ablauf der Gespräche zwischen Shuttle Crew und Bodenkontrolle während der Startphase finde. Die plärrenden Gesprächsfetzen auf den Youbtoube-Filmen sind mir leider zu schwer verständlich.
Frage 2) Weiter suche ich nach einem möglichst genauen Beschrieb der technischen Vorgänge während dieser Phase.
Frage 3) Weiss jemand, wo sich der NASA Boss während eines Starts aufhält? Im LCC, MCC oder Zuhause bei Frau und Kind  ;)

Herzlichen Dank
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 28. März 2010, 21:55:07
Hallo Gregor,

Diesmal möchtest du ein bisschen viel  ;) (ist nicht böse gemeint)

1) Auf Space-Multimedia.nl findest du die NASA TV Übertragen von den Starts.
Den vom letzten Mal z.B. hier: http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=5641%3Asts-130-launch&catid=1%3Alatest&Itemid=1

Eigentlich kann man ganz gut verstehen, was da gesprochen wird, es sind vor allem die sogenannten Abort Calls. Wenn du spezielle Fragen hast, wird dir hier sicher gern geholfen.

2) Das sprengt den Rahmen, wenn du das ganz genau wissen willst. Alle Einzelheit zu beschreiben füllt mehrere Hundert Aktenordner  ;)
Aber auch hier: Spezielle Fragen sind willkommen

3) Das ist nicht festgelegt. Kommt wohl auch auf die Tageszeit an  ;)
Es ist aber nicht so, dass der NASA Administrator jeden Start vor Ort oder im JSC oder auch in seinem Büro verfolgt.

Zusammenfassend: Stelle besser gezielte Fragen, so pauschal wirst du keine zufriedenstellenden Antworten bekommen können.

Gruß,
KSC
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. März 2010, 16:29:06
Okay ... dann also alles schön der Reihe nach: :)

Was ich wissen müsste, sind die ungefähren Geschwindigkeiten im Verhältnis zur Flughöhe bzw. zur Flugzeit in groben Stufen. Also z.B. bei 50km Höhe, 100km, 200km, 300km und 400km.

Dann habe ich gelesen, dass beim Erreichen des maximalen dynamischen Drucks die Triebwerke zurückgefahren werden. Einmal lese ich auf 65%, dann woanders auf 75%. Ist das Variabel? Und wenn ja, wo liegen die Bandbreiten.

Das selbe gilt beim anschliessenden Hochfahren. Da lese ich von 104% bis 107%. Wo liegt da die Bandbreite und wo liegt der entscheidende Punkt: Flughöhe? Gewicht?

Herzlichen Dank
Gregor Spörri
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 29. März 2010, 22:17:02
Zitat
Was ich wissen müsste, sind die ungefähren Geschwindigkeiten im Verhältnis zur Flughöhe bzw. zur Flugzeit in groben Stufen


v= Quadratwurzel aus (Schwerkraft*Erdmasse / Radius)

6,674*10^-11 Schwerkraftkonstante ; 5,9742* 10 ^24 kg Erdmasse

Radius sind 100.000m (über Meereshöhe) + 6.371.000m (Erdradius zum Mittelpunkt)


So kommt bei 100 km rund 7,850 km/sek raus...
200 km  7,7896 km/sek
300 km  7,731
400km  7,6737 km/sek
500 km  7,6177

50 km  wären rechnerisch 7880,1 m/sek, ist aber Unsinn mit heutiger Technik, da der Luftwiderstand viel zu groß wäre...

Hoffe dir etwas geholfen zu haben ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: mek am 29. März 2010, 22:42:35
Einmal lese ich auf 65%, dann woanders auf 75%. Ist das Variabel? Und wenn ja, wo liegen die Bandbreiten.

Das selbe gilt beim anschliessenden Hochfahren. Da lese ich von 104% bis 107%. Wo liegt da die Bandbreite und wo liegt der entscheidende Punkt: Flughöhe? Gewicht?

Ich zitiere:
SSME thrust can be varied from 65% to 109% of rated power at increments of 1%. A thrust value of 104%, known as full power, is typically used as the Shuttle ascends, although, in an emergency, each SSME may be throttled up to 109% power.

Auf deutsch:
Die Shuttle Haupttriebwerke können von 65% bis 109% variiert werden. Die Abstufungen sind nicht fließend, sondern in 1%-Schritten möglich. 104% werden normalerweise beim Aufstieg verwendet (bekannt als "volle Kraft"). In Notfällen kann aber auf 109% erhöht werden.

Quelle:
http://www.daviddarling.info/encyclopedia/S/Space_Shuttle.html

Anmerkung von mir:
Soweit ich das kenne wird nicht die ganze Zeit auf 104% geflogen (wie man den Text lesen könnte), sondern dem verwendeten Flugprofil entsprechend werden die Triebwerke herunter- und hochgefahren.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. März 2010, 23:05:53
Wenn Du die Geschwindigkeiten während des Starts suchst zu jedem Zeitpunkt und auch andere Telemetrie schaust Du Dir folgendes youtube Video an. Unten links stehen die Daten:



Wenn Du noch kleinigkeiten suchst:

Bei der SRB Abtrennung werden die vorderen oberen RCS Triebwerke gefeuert um die Fenster sauber zu halten.

Es gibt auch einen OMS Assist bei den aktuellen Flügen. Dabei zünden die OMS Triebwerke für kurze Zeit nach der SRB Abtrennung.

Gruß, Klaus
Titel: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. März 2010, 10:12:44
Wowww! Vielen Dank! Tja, dann bin ich ja mal wieder für einen Moment beschäftigt.  ;D

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Imperator T. Validior am 28. April 2010, 08:40:33
Ein solches Objekt wie Du es beschreibst würde wahrscheinlich irgendeiner Sternwarte zuerst auffallen als ein leuchtendes Objekt was sich nicht so wie Sterne bewegt und vorher noch nie da war.

Also bevor es den Leuten mit Ihren Radars auffällt.

Gruß, Klaus

Falls das Thema noch aktuell ist:
Ich denke, ein ankommendes Objekt würde zuerst den Überwachungsprogrammen auffallen, die den Raum nach Erdbahnkreuzern (NEOs) absuchen, etwa Space Watch oder EUNEASO. Eine (Amateur-?)Sternwarte wird ihnen bald nur noch mit viel Glück zuvorkommen, denn das Suchnetz wird immer weiter ausgebaut.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. April 2010, 09:36:13
Trifft das wirklich auch auf ein so "kleines" Objekt mit ca. 4 x 15 Metern Abmessung zu, wenn zudem die Oberfläche so dunkel ist, dass sie nur sehr wenig Sonnenlicht reflektiert? ???

Vielen Dank und Gruss Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Imperator T. Validior am 28. April 2010, 11:51:57
Durchaus. Das Objekt 1998 KY26 hat zum Beispiel auch nur 30 m Durchmesser. Es wurde von Space Watch optisch in zweifacher Mondentfernung entdeckt, worauf man es mit dem Radar weiter verfolgte. Und das war vor 12 Jahren - mittlerweile ist die Beobachtungstechnik beträchtlich weiter!

Hier ist ein sehr aufschlussreicher Artikel: http://www.lpi.usra.edu/books/AsteroidsIII/pdf/3004.pdf.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: redmoon am 29. April 2010, 21:37:32
Hallo Gregor,

auf der Internetseite der Planetary Society wurden heute übrigens zwei kurze Artikel darüber veröffentlicht, wie Radioteleskope die Eigenschaften ( Oberflächenstruktur, Rotationsdauer, Bahnelemente ) von Asteroiden bestimmen : 
http://www.planetary.org/blog/article/00002462/ 
http://www.planetary.org/blog/article/00002463/ 
Vielleicht kannst Du ja etwas davon verwerten...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. April 2010, 09:35:10
Vielen herzlichen Dank. Ich werde mich da mal tüchtig reinknien und sehen, was ich daraus für mein Projekt extrahieren kann.  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 04. Mai 2010, 22:47:16
Wir haben einen eigenen Thread für Leute die zum STS 133 Start möchten. Dort stehen auch immer aktuellste Meldungen!  :)

KLICK (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=7222.90)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 08. Mai 2010, 12:29:47
Hallihallo

Wieder mal ein paar technischen Frage zum Shuttle:
1) Wo befindet sich der Sicherungskasten?
2) Ist der Kasten geschlossen oder offen?
3) Sind die Sicherungsautomaten zum drücken oder kippen?
4) Hat jemand ein Foto davon oder einen link zu einem solchen?

Herzlichen Dank!

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 08. Mai 2010, 16:14:19
Einen Sicherungskasten wie zu Hause gibt es nicht. Die circuit breakers sind quer über den Orbiter Verteilt, auf verschiedenen Panels.
Es gibt verschiedene: Kippschalter
(https://images.raumfahrer.net/up000410.jpg)
und welche zum rein schieben und rausziehen.
(https://images.raumfahrer.net/up000411.jpg)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 08. Mai 2010, 16:21:33
Okay! Gibt es denn im Mid-Deck evt. ein grösseres Teil davon? Oder ist wirklich alles im ganzen Shuttle verstreut. Sind auch die grösseren Stromfresser wie Klimageneratoren, Scheinwerfer etc. nur mit einem solchen "Miniteil" versehen?

Vielen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 09. Mai 2010, 15:33:33
Noch eine Frage: Wo befindet sich die Bahnverfolgungskamera, welche das Shuttle so weit wie möglich verfolgt?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 09. Mai 2010, 15:42:18
hallo Gregor,

da gibt es viele verteilte, weil eine nicht viel sehen könnte (Nur einen geringen Teil des Erdumlaufs). So gibt es beispielsweise auf vielen AFBs welche.

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 09. Mai 2010, 15:46:57
Ich meine diese "Hauptkamera", von welcher die Bilder jeweils im Fernsehen zu sehen sind und das Shuttle zeigen, wie es in den Orbit "entschwindet."

Und … was sind AFBS? ???

Vielen Dank!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 09. Mai 2010, 16:12:15
AFB= Air Force Base, also Luftwaffenbasis
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 09. Mai 2010, 16:13:33
Also: Bei der Kamera bin ich mir nicht ganz sicher, es müsste die der Cape Canaveral AFB sein.

Und jetzt, was sind AFBs. AFB ist die Abkürzung für Air Force Base, also ein Stützpunkt der Luftwaffe. Und AFBs einfach die mehrzahl.

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 09. Mai 2010, 16:15:33
Soooo einfach. Ja klar doch. Danke!  :o

Ohh ... und weiss noch vielleicht jemand noch etwas mehr zu meiner Frage betreffend den Sicherungen im Shuttle?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GlassMoon am 09. Mai 2010, 16:24:27
Zur sog. long range tracking camera gibts hier ein Bild:
*klick* (http://www.space.com/php/multimedia/imagedisplay/img_display.php?pic=ig367-12-02.jpg&cap=A%20long-range%20tracking%20camera%20keeps%20its%20eyes%20on%20the%20launch%20of%20space%20shuttle%20Atlantis%20on%20mission%20STS-122.%20Long-range%20cameras%20are%20used%20during%20early%20phases%20of%20ascent%20to%20identify%20and%20track%20debris%20and%20continue%20to%20be%20used%20as%20long%20as%20the%20vehicle%20is%20visible.)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 17:27:03
Hey-Hoh … ich hätte da wieder gerne etwas gewusst. ::)

Kann mir vielleicht jemand die grössten chronischen Fehlerquellen am Space Shuttle System auflisten? Das mit der Tankisolierung ist klar. Und dass die Tanksensoren immer wieder mal Probleme machen auch … aber sonst? Wer kennt die Sorgenkinder der NASA-Techniker?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Mai 2010, 17:31:11
Es gibt seit Columbia Sensoren an den RCC Hitzschutz. Das sind die grauen Teile an der Flügelvorderkannte. Diese können eventuelle Einschläge melden und die sind manchmal schon angeschlagen obwohl nachher zum Beispiel gar nix gefunden wurde.

Und natürlich die GUCP. Die war letztes Jahr mal undicht und hat für viele Startverzögerungen gesorgt.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 17:33:13
Okay … und was klemmt da sonst noch so alles vor einem Start?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Mai 2010, 17:36:09
mehr zur GUCP hier (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4965.msg89647#msg89647)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Starboard am 18. Mai 2010, 17:46:47
Und dass die Tanksensoren immer wieder mal Probleme machen auch …

Die Tanksensoren machen keinen Ärger mehr. Das Problem ist gelöst. Ich denke, es wird auch keine Probleme mehr mit der GUCP geben... Selbst das Schaumstoffproblem scheint zumindest im Griff zu sein.

Das schöne ist: Man weiss vorher nicht, was für Probleme kommen.
Es ist ein höchst komplexes System mit sehr vielen Komponenten. Viele können versagen. Deshalb wird alles vor dem Start getestet und im Falle des Falles entsprechend reagiert. Wenn es einen Punkt gäbe, der immer klemmt, dann hätte man ihn in 25 Jahren doch abgestellt oder?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 17:51:43
Naja, beim Schaum hat's ja auch Ewigkeiten gedauert. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Mai 2010, 17:58:13
Außerdem gehts um einen Roman und halbwegs realistische Probleme die auftreten können.  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 17:58:59
Noch eine Frage: Ich habe mal gehört, dass es bei der NASA angeblich eine Vorschrift gibt, die besagt, wie lange Astronauten während dem Countdown maximal in ihren Stühlen sitzen dürfen. Weiss da jemand etwas darüber?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 18:08:20
Hallo klaud

In meinem Roman musste der Start bereits 2x wegen technischer Probleme verschoben werden. Während die Crew zum dritten Mal auf die Startfreigabe wartet, sinniert einer der Astronauten darüber, um welche Sorgenkinder sich die Techniker so alles kümmern müssen. Da wären ein paar chronische Störenfriede zum Aufzählen schon ganz nett gewesen. Naja … besser für alle Beteiligten, wenn es rund läuft!

Danke und Gruss Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 21:35:11
Eine weitere Frage an die NASA-Spezialisten von Raumfahrer.net: Wer zählt den Countdown herunter, den die Astronauten in ihren Kopfhörern vernehmen?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Mai 2010, 21:50:57
Eine weitere Frage an die NASA-Spezialisten von Raumfahrer.net: Wer zählt den Countdown herunter, den die Astronauten in ihren Kopfhörern vernehmen?

Herzlichen Dank Gregor

Capcom ist der einzige Mensch der mit den Astronauten spricht. Und ob der den Countdown für die Astronauten runterzählt? Glaub net.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. Mai 2010, 22:02:07
Okay. Es ist also wirklich so, dass immer nur der Capcom mit den Astronauten spricht. Egal ob vor dem Start, während des Starts und danach?! Die Übergabe von LCC zum MCC spielt dabei also keine Rolle?!
Wie meldet sich Capcom eigentlich? Immer gleich? Während des Starts hört man ihn "Houston" sagen. Wie ist das noch am Boden? Ich werde beim analysieren von Startvideos nicht ganz schlau.

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Mai 2010, 23:01:45
Okay. Es ist also wirklich so, dass immer nur der Capcom mit den Astronauten spricht. Egal ob vor dem Start, während des Starts und danach?! Die Übergabe von LCC zum MCC spielt dabei also keine Rolle?!

Hmm hast Recht, bis zum Rollprogramm spricht das LCC mit dem Shuttle. Muss nochmal recherchieren oder vielleicht ist jemand schneller.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: fion1 am 19. Mai 2010, 06:49:09
Noch eine Frage: Ich habe mal gehört, dass es bei der NASA angeblich eine Vorschrift gibt, die besagt, wie lange Astronauten während dem Countdown maximal in ihren Stühlen sitzen dürfen. Weiss da jemand etwas darüber?

Herzlichen Dank Gregor


Das sind um die drei Stunden könnten aber auch 3,5 oder 4Std. sein. Genaue Zahl weiß ich leider nicht genau aus dem Kopf. Da aber keiner geantwortet hat hier mal ein erster Anhaltspunkt.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Liftboy am 19. Mai 2010, 10:10:35
Zitat Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle (http://de.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle)
Zitat
etwa vier Stunden vor dem Start, begibt sich die Mannschaft in den Orbiter.

Gab es denn überhaupt mal so kurze Verschiebungszeiten? Also von wenigen Stunden, so dass man überlegen musste, ob die Astronauten drinne bleiben oder nicht? Im Normalfall ist es doch so, dass wenn irgendwas zum Startfenster nicht passt, der Start ersteinmal komplett abgebrochen wird und um mehrere Tage verschoben wird - in dem Falle müsste man sich auch nicht wirklich Gedanken darüber machen, wie lange die Astronauten maximal drinne sitzen bleiben dürfen/können/sollen.

Zum Startfenster des Shuttles, Wikipedia:
http://www.google.de/#hl=de&q=startfenster+spaceshuttle&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=d778669e1739683f (http://www.google.de/#hl=de&q=startfenster+spaceshuttle&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=d778669e1739683f)

Zitat
Das Startfenster für das Space Shuttle auf dem Weg zur ISS ist einige Minuten geöffnet

Lange kann der Start also nicht verschoben werden (eine andere Quelle spricht von ca. 5min), oder weiß jemand, in welchem zeitlichen Abstand sich das zweite Startfenster öffnet und ob es möglich ist Technik und Astronauten bis dahin startbereit zu halten?


Edit:
http://www.stern.de/wissen/kosmos/hintergrund-das-startfenster-fuer-die-weltraumfaehre-543051.html (http://www.stern.de/wissen/kosmos/hintergrund-das-startfenster-fuer-die-weltraumfaehre-543051.html)

Zitat
Das Startfenster verschiebt sich auf Grund der Umlaufbahn der ISS jeden Tag um etwa 23 Minuten nach vorn.

Der Formulierung in diesem Beitrag entnehme ich, dass frühestens am nächsten Tag wieder ein Startfenster offen ist. Solang wird man niemanden da drin sitzen lassen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: fion1 am 19. Mai 2010, 10:26:30
Für Starts zur ISS ist das schon richtig. Aber das Shuttle flog ja nicht immer nur zur ISS. Zum Beispiel beim Transport eines Satelliten ins All sind durchaus größere Startfenster vorhanden. Da kann der Start gerne mal um eine Stunde verschaben werden wenn gerade eine kleine Wolke auf dem Wetterradar vorbei zieht oder mal wieder ein Schiff in der Sperrzone schwimmt. Eine Verschiebung muss nicht immer technisch bedingt sein ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Liftboy am 19. Mai 2010, 11:29:41
Aber in diesem speziellen Fall soll das Shuttle zur ISS starten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe :P (hab nur den Anfang und die letzten paar Posts dieses Threads gelesen) ansonsten müsste man halt schauen, wie groß das Startfenster für diesen oder jenen Fall ist.

Aber rein vom Bauchgefühl her kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Startfenster so groß ist und es innerhalb dieses Fensters so viele/lange Verschiebungen gibt, dass der Start abgebrochen wird, weil die Astronauten nicht mehr sitzen können. Nur ist mein Bauchgefühl wohl eher nicht das Maß aller Dinge ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Mai 2010, 16:51:48
Hallo Gregor,
Eine weitere Frage an die NASA-Spezialisten von Raumfahrer.net: Wer zählt den Countdown herunter, den die Astronauten in ihren Kopfhörern vernehmen?

Capcom ist der einzige Mensch der mit den Astronauten spricht. Und ob der den Countdown für die Astronauten runterzählt? Glaub net.
Wie, nein, der Capcom zählt keinen Countdown und auch niemand sonst für die Astronauten. Nur manchmal der PAO (Public Affairs Officier / NASA-TV Kommentator) für uns Zuschauer.
 Der Entsprechende Controller im LCC macht Meldungen bei 90, 60 und 30 Sekunden (bei 31 übernehmen die Shuttle Computer den Countdown) auf einem Kommunikationskanal, den die LCC Controller und auch die MCC Controller in Housten hören. Ob die Astronuaten da auch aufgeschaltet sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ich denke aber schon.
Gewöhnlich spricht bis zum Rollmanöver der OTC (Orbiter Test Conducter) im LCC mit den Astronauten.

Und auch während einer laufenden Mission ist der Capcom nicht unbedingt der einzige, der mit den Astronauten spricht. Wenn es ein Problem mit einem bestimmten System /Experiment gibt, kann auch der entsprechende Controller direkt mit der Crew kommunizieren. Er muss das allerdings beim Capcom "anvordern".
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Mai 2010, 16:56:23
Ohhhh ... herzlichen Dank! ... dann muss ich wohl wieder ein wenig umschreiben. Ich mach das nicht zum ersten Mal, denn die Informationen darüber sind oft widersprüchlich. Vor allem, wenn ich sie in Büchern nachzulesen versuche. :o

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Mai 2010, 17:00:30
Sorry, hab gerade noch was korrigiert, ich hoffe, du hast das gesehen!
Vielleicht hiflt dir auch
.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Mai 2010, 17:07:01
Vielen Dank! Werde versuchen das Video auseinanderzunehmen, und die Gesprächsfetzen richtig in meiner Geschichte einzubauen. Die Sequenz müsste mir mal jemand lektorieren, der 100% durchblickt. ::)

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Mai 2010, 17:08:41
Also erstmal Achtung, in dem Video sind auch Sachen drin, die die Astronauten nicht hören, so etwa die Kommentare des PAO.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Mai 2010, 17:17:24
Pfffff … das wird hart! Hättest Du vielleicht Lust, die meine Sequenz mal anzugucken?

Vielen Dank und Grüsse

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Mai 2010, 17:19:45
Na, dann fang ich mal an.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Mai 2010, 17:21:17
Pfffff … das wird hart! Hättest Du vielleicht Lust, die meine Sequenz mal anzugucken?
Joa, kannst du mal schicken. Wahrscheinlich ist Mail am günstigsten:
spacer.member@web.de
Ich habe aber jetzt nicht mehr so viel Zeit und werde erst heute Abend oder morgen antworten können.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Mai 2010, 11:04:35
Hallo Spacer.
Mails an Deine obige Adresse kommen mit der Meldung zurück, dass Dein Briefkasten auf dem Server voll ist und keine weiteren Mails aufnehmen kann.
Gruss Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 21. Mai 2010, 16:17:21
Ja, sorry, die ist mal wieder zugespammt.  >:(
Nimm stattdessen die Adresse, die ich dir per PN geschickt habe.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Mai 2010, 16:21:34
Die hab ich ja benutzt und von da kam auch die Rückmeldung. :-\ Habe es gerade eben nochmals versucht: Leider ohne Erfolg. Schick mir doch bitte nochmals einen andere Adresse. Danke!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Mai 2010, 15:02:52
Hallo Zusammen.

Hab wieder einmal eine Frage: Kann die ISS von Quebec (Kanada) aus beobachtet werden?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Liftboy am 22. Mai 2010, 15:25:02
Ich würde vermuten schon, und ich glaube hiermit kann man überprüfen, wann die ISS wo gesehen werden kann:

Hier die Anleitung:
http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/quickstart/index.html (http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/quickstart/index.html)

Und hier auf "start applet"
http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/ (http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/)




Es gibt wohl auch schon vorgerechnete Sichtbarkeitsdaten, auch für Kanada/Quebec:

http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/cities/skywatch.cgi?country=Canada (http://spaceflight.nasa.gov/realdata/sightings/cities/skywatch.cgi?country=Canada)

Allerdings habe ich da für die nächsten zwei Wochen keinen Eintrag gefunden.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Mai 2010, 15:30:44
Danke dem Kenner! :D  Das reicht mir schon!

Gruss Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Solaris Lem am 20. Juni 2010, 19:32:41
Alleine Deine Recherche hier zu lesen, Gregor, ist ein Vergnügen!!
Weiter so und bitte, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, wie wird er denn mal heißen?
Ich habe schon Roman bezogene Überlegungen:
Ob das Allien Schiff noch leben an Bord hat?
Seine Navigation könnte ein automatischer Prozess sein...
Es suchte das größte Objekt in der Umlaufbahn und setzt sich "Parallel", jedoch so weit "draußen", dass es womöglich außerhalb unseres Weltraumschrotts bleibt. Woher sollte die KI des Allienschiffes auch wissen das es Schrott ist? Also eine Bitte um Hilfe?...
Sag mal, ich hätte da mal eine Frage an Dich, Gregor.
Stanislaw Lem beschreibt Solaris mit Vergleichen, welche er sofort als unzureichend zurück nimmt. Ist es aus Deiner Sicht Sinnvoll fantastische Landschaften, Objekte etc. möglichst im ungenauem zu belassen? Wie differenziert sollte man Gefühle beschreiben?
Ich spiele eine kleine keltische Harfe und erzähle dazu spontane Geschichten. Daher gerade mein Interesse.
Danke
PS.: bevor ich zu sehr störe, Verzeiht die Ablenkung von eurem Diskussionsfokus.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Juni 2010, 11:52:53
Hallo Solaris Lem …

Es wird bestimmt noch bis ende Jahr dauern, bis ich die Geschichte soweit stimmig habe. Immerhin wird das »Werk« gut 500 Seiten schwer. Es gibt viel zu recherchieren - auch ausserhalb der Raumfahrt -, und ich bin immer wieder froh darüber, dass sich Mitglieder dieses Forums meiner Erbarmen. ::)

Ich sauge mir die Geschichte eigentlich nicht aus den Fingern. Die Eckpfeiler sind seit meiner Ägyptenreise 1988 gesetzt. Wenn es Dich interessiert, kannst meine alte Firmenwebseite besuchen, dort gibt es verschiedene Informationen. (z-productions.com) Eine eigene Webseite für das Projekt ist in Vorbereitung.
Die Umgebung und Vorgänge beschreibe ich sehr detailliert. Deswegen auch die Recherchen. Der Grund dafür liegt in den klaren Bildern, die ich vor Augen habe und gerne auch so an die Leser weitergeben will. Einen definitiven Namen für das Projekt gibt es noch nicht, erst einen Arbeitstitel.

Mit besten Grüssen

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 21. Juni 2010, 12:17:22
Hallo Gregor,

bin gespannt auf das Gesamtwerk.
Wenn es an der Zeit ist, kann ich es gerne mal auf raumfahrttechnische Gesamtstimmigkeit durchschauen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Juni 2010, 12:33:49
Danke für das Angebot. Ich komme sehr gerne darauf zurück!  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 15:51:15
Jo! Ich hätte da wieder drei Spezialistenfragen:

1) Wird ein Shuttle bei jedem Flug, egal, ob die Mission länger oder kürzer dauert, egal, ob fünf oder sieben Astronauten mit an Bord sind, mit einem Maximum an Luft, Wasser, Lebensmitteln, Manöviertreibstoffen etc. beladen, oder wird alles genau auf die Missionsdauer und den zu erledigenden Job berechnet?

2) Wenn die Besatzung aus irgendeinem Grund gezwungen ist, länger im All zu bleiben und nicht an die ISS andocken kann, wie lange reichen dann die Reserven? Mit welchen Ressourchen gibt es zuerst Probleme? Mit welchen zuletzt?

3) Man hört immer wieder von einer möglichen Rettungsmission durch ein zweites, bereitstehendes (xx) Shuttle. Wie schnell wäre ein Reverse-Schiff startklar zu bekommen? Ist ein solches Rettungsszenario überhaupt realistisch?

Mit bestem Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 15:58:21
1) Wird ein Shuttle bei jedem Flug, egal, ob die Mission länger oder kürzer dauert, egal, ob fünf oder sieben Astronauten mit an Bord sind, mit einem Maximum an Luft, Wasser, Lebensmitteln, Manöviertreibstoffen etc. beladen, oder wird alles genau auf die Missionsdauer und den zu erledigenden Job berechnet?

Die maximale Missionszeit eines Shuttle-Fluges richtet sich nach den Brennstoffzellen. Ohne an der ISS angedockt zu sein können die Shuttles ohne ein spezielles Extended Duration Paket (welches bei Columbia zerstört wurde) vielleicht MAXIMAL 15-20? Tage im Orbit bleiben. Die anderen Konsumgüter kann man schon strecken. Zumal die Brennstoffzellen als Nebenprodukt so lange sie laufen auch mehr als Genug Wasser liefern.
An der ISS angedockt geht es auch etwas länger. Außer für die Atlantis. Die hat dieses Station to Shuttle Power Transfer System nicht.

2) Wenn die Besatzung aus irgendeinem Grund gezwungen ist, länger im All zu bleiben und nicht an die ISS andocken kann, wie lange reichen dann die Reserven? Mit welchen Ressourchen gibt es zuerst Probleme? Mit welchen zuletzt?

Wie gesagt. Brennstoffzellen. Danach keine Energie mehr. 15-20 Tage?

3) Man hört immer wieder von einer möglichen Rettungsmission durch ein zweites, bereitstehendes (xx) Shuttle. Wie schnell wäre ein Reverse-Schiff startklar zu bekommen? Ist ein solches Rettungsszenario überhaupt realistisch?

Bei STS-125 welches nicht zur ISS ging stand ein Shuttle unten schon auf dem Pad, Startbereit als Rettungsshuttle. Bei Missionen zur ISS würde man einfach auf der ISS als Rettungshafen bleiben und auf die nächste reguläre Shuttle Mission warten. Die Güter auf der ISS würden dafür ausreichen. 3 Monate oder so. Das jeweilige "Rettungsshuttle" würde dann mit einem MPLM starten um die Konsumgüter der ISS wiederaufzufüllen und die gestrandeten Piloten abholen.

Kann das Shuttle aber nicht an der ISS andocken, hilft auch kein Rettungsshuttle. Es würde nicht schnell genug fertig sein. Ausnahme eben STS 125, welche sowieso nicht die ISS als Ziel hatte sondern Hubble. Da stand unten eins bereit.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 16:05:21
Das ging aber schnell! Herzlichen Dank auch!  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 16:12:20
Das ging aber schnell!

Dein Buch soll ja auch schnell fertig werden damit wir es bald lesen können  :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 22. Juni 2010, 16:25:54
Noch etwas zur Beladung mit Treibstoffen für das RCS: die Mengen werden normalerweise an die Mission angepasst. Man liest auch immer wieder vom sog. "Off-Loading", man nimmt also Mengen des RCS heraus, um somit mehr Nutzlast zu bekommen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 16:43:16
Aha! Gibt es da eine einfache Möglichkeit, auszurechnen, wie viel Gewichtseinsparung an Treibstoffen, sich in welchem Verhältnis auf die Funktionsdauer der RCS auswirkt? Bzw. Wieviel Treibstoff »saufen« die RCS pro Stunde und was wäre die mögliche Maximalzuladung an Wasserstoff und Sauerstoff. Ich denke, die Tanks werden ausschliesslich für die RCS verwendet und für nichts anderes sonst?!

Soviel ich weiss, befinden sich drei solcher Geräte im Shuttle. Lassen sich die Dinger auch teilweise abschalten, um Energie zu sparen?

Besten Dank!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 16:49:35
Die Treibstoffe des RCS funktionieren nicht mit Wasserstoff / Sauerstoff sondern mit einem kryogenen Treibstoff. Die Treibstoffe für die Brennstoffzellen werden soweit ich weiß meistens sowieso immer voll aufgefüllt.

Die RCS Triebwerke laufen ja auch nicht dauernd sondern nur um Korrekturen vorzunehmen in der Lage. Und um eine Orbitveränderung durchzuführen mit dem OMS.

Also kann man nicht sagen das man pro Stunde x Treibstoff benötigt. Bevor der Treibstoff leer ist, sind die Brennstoffzellen leer und ohne Energie ist es vorbei.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 16:58:44
Okay! Welche Systeme könnte die Crew denn herunterfahren, um weniger Treibstoff für die Brennstoffzellen zu verbrauchen. Was sind eigentlich die grössten Stromfresser im Shuttle?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 17:08:25
Das ist nicht so einfach. Die Brennstoffzellen kann man nicht abschalten sondern laufen immer mit einem gewissen Mindestdurchsatz. Wie lange man das jetzt auf Teufel komm raus strecken kann weiß ich leider auch nicht. Aber mach Dir keine Illusionen. Bei 20 Tagen dürfte Schluss sein.

Vielleicht kann Dir später noch jemand anders genauere Zahlen liefern aber ich denke da liegen keine aussagekräftigen Ergebnisse mit exakten Zahlen vor. Meine 20 Tage Schätzung dürfte nicht so verkehrt sein.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 17:12:00
Ich komme mit den zwanzig Tagen schon zurecht. Ich dachte nur, die Crew könnte vielleicht gewisse Stromfresser runterfahren, während sie an der Lösung ihres Problems arbeitet.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 22. Juni 2010, 18:24:37
Achtung Klaus, Flüchtigkeitsfehler ... ;)

Die Treibstoffe des RCS funktionieren nicht mit Wasserstoff / Sauerstoff sondern mit einem kryogenen Treibstoff.

Hypergole Treibstoffe hat der Orbiter an Bord.


@Gregor:
Das sind hochgiftige, aber lange lagerfähige Treibstoffe, deren Komponenten bei Kontakt von selbst zünden, ohne extra Zündsystem. In Raumfahrzeugen werden diese durch ein Druckgassystem gefördert, nicht durch Turbopumpen wie in Raketen. Das macht diese Triebwerke einfach und damit sicher, aber auch etwas ineffizient. Praktisch alle Raumfahrzeuge (Raumschiffe und Satelliten) haben diese an Bord.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 18:27:00
Achtung Klaus, Flüchtigkeitsfehler ... ;)


Hoppla!  :-[
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 18:32:14
Oje! Jetzt muss ich das ganze Manuskript in den Mülleimer werfen und wieder ganz von vorne anfangen. >:(

Diese Treibstoffe spritzt man also »einfach« in die Brennkammer ein und schon macht es »Pofff‘« Was sind das für Komponenten. Kennst Du auch deren Bezeichnung? Wäre als Erklärung sicher Interessant.

Danke!  8)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 22. Juni 2010, 18:38:28
Hallo Gregor,

nur um es sicher zu stellen: das sind die Treibstoffe für das RCS- und das OMS-System des Orbiters (Reaction Control System und Orbiter Maneuvering System). Das Erste wird für die Lagekontrolle und Feinmanöver genutzt, das Zweite für Orbitänderungen. Die Großen Haupttriebwerke beim Start hingegen arbeiten kryogen mit LOX und LH (Liquid Oxygen und Liquid Hydrogen). Das sind sehr aufwändige Triebwerke, samt Turbopumpen zur Förderung und "Zündung".

Hier findest du ein paar Kombinationen für hypergole Treibstoffe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypergol (http://de.wikipedia.org/wiki/Hypergol)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 18:39:30
Monomethylhydrazin und Distickstofftetroxid beim Space Shuttle für das RCS.  

Und wieso das ganze Manuscript wegwerfen? So viel kannst Du in 1.5h zu kryogenen oder hypergolen Treibstoffen nicht geschrieben haben oder?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 18:46:04
War nur ein kläglich misslungener Versuch eines Gags!  :o
Hab noch gar nichts darüber geschrieben. Bin erst noch am auswerten und zusammenstellen. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 22. Juni 2010, 18:47:03
Dachte ich schon das es ein Scherz war, nur habe ich das Zwinkersmiley vergeblich gesucht  :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 22. Juni 2010, 20:54:26
Neben flüssigem Sauerstoff und flüssigem Wasserstoff für die Brennstoffzellen gibt es noch eine dritte kritische Größe.
Das ist die Anzahl der noch vorhandenen LiOH Kanister.
Die werden gebraucht um die das Kohlendioxid aus der Kabinenluft auszufiltern.
Eine dieser drei Größen ist, auch bei normalem Flugablauf, der limitierende Faktor für die Flugdauer.
Welcher der drei Faktoren der kritische ist, kann man erst während des Fluges sagen, das hängt von einer Menge Parameter ab, die man nicht voraussagen kann.
Seit der Orbiter Elektrizität von der ISS bezieht, ist das meistens der LiOh Vorrat.
Wenn in deinem Szenario kein Docking möglich ist, dann ist es LOX oder LH.

Was den RCS Treibstoff betrifft: Der wird tatsächlich auf die Bedürfnisse der jeweiligen Mission  abgestimmt. Am Schluss der Mission optimiert man übrigens die Lage des Massenschwerpunkt des Orbiters durch Abpumpen von Treibstoff.

Mit dem Off Load hat es folgende Bewandtnis: Durch die Art und Weise wie man das Zeug da einfüllt, hat man keine genaue Kontrolle darüber wie viel man grade aktuell im Tank hat . D.h. man kann den Tank nicht z.B. halb füllen.
Deswegen füllt man die Tanks erst mal randvoll und lässt dann den nicht benötigten Treibstoff ab und weiß damit dann  genau wie viel noch im Tank ist.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Juni 2010, 21:05:22
Uff … na, dann müsste ich aber noch folgendes dazu wissen:

1) Wieviele solche LiOH Kanister gibt es da überhaupt, bzw. was sind das für Einheiten? Wie lange reicht ein solches Teil, bzw. wieviel Kohlendioxid kann ein solches Teil in etwa aufnehmen, bis es gesättigt ist?

2) Wo befinden sich die Teile im Shuttle?  Neue, Alte und der Einschub für das aktive Teil?

3) Piept oder / und blinkt es irgendwo, wenn das Teil gesättigt  ist?

Da müsste man ja geradezu mal mit einem Astronauten reden können, bei all den Dingen  ???

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 22. Juni 2010, 21:24:06
In dem Kabinenluftsystem sind zwei solcher Lithium Hydroxid Kanister eingebaut.
Da wird ca. 120 lbs pro Stunde Kabinenluft durchgeleitet. Durch eine chemische Reaktion wird dadurch die Kabinenluft von CO2 gereinigt und Gerüche aus der Luft ausgefiltert (mit Aktivkohle).
Die Kanister sind unter dem Boden des Middeck in das Kabinenluft Umwälzsystem eingebaut. Die Ersatzkanister und die verbrauchten werden unter dem Boden des Middeck gelagert. Es können dort bis zu 30 Kanister gelagert werden, in den Middeckstaufächern optional noch weitere.
Die Kanister werden nach einem genauen Plan, meist ein oder zwei mal am Tag, oder bei größeren Crews noch öfter, gewechselt. Zur Sicherheit gibt es bei erhöhtem CO2 gehalt in der Kabinenluft einen Master Alarm (akustisch).
Jeder Kanister ist für eine Lebensdauer von 48 Mannstunden ausgelegt.

Hier noch eine Schemazeichnung
(https://images.raumfahrer.net/up008812.gif)


Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. Juni 2010, 12:39:29
Wowww! ::) Weisst Du vielleicht auch, ob das Steckanschlüsse am Kanister sind, damit das Teil kopfüber in einen Einschubschacht im Boden gesteckt werden kann und fertig. Oder ob der Kanister mit den Anschlüssen nach oben im Boden eingelassen wird, so dass anschliessend am Ein- und Ausgang noch die Verbindungsschläuche aufgeschraubt werden müssen.

Herzlichen Dank Gregor

Ah und noch etwas: Ich suche noch immer nach den grössten Stromfressern im Shuttle. Wer weiss etwas dazu?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 23. Juni 2010, 12:50:09
Zitat
Ich komme mit den zwanzig Tagen schon zurecht. Ich dachte nur, die Crew könnte vielleicht gewisse Stromfresser runterfahren, während sie an der Lösung ihres Problems arbeitet.

Wenn sie zufällig neue Solarzellen zur ISS hochbrächte, könnte sie diese notfalls an das Bordsystem anschließen...
Ist zwar sehr unwahrscheinlich, in einem Roman kanns aber durchaus passieren ;)



Stromfresser fallen mir keine ein, aber wie wärs mit Licht? Die künstliche Beleuchtung könnte auf ein Minimum heruntergefahren werden....
Außerdem die HG-Antennen... Die würde man wohl abschalten nehme ich an
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. Juni 2010, 13:02:26
Nein, sie bringen nichts hoch. Sie sollten etwas aus dem Orbit mit herunterbringen, doch dabei geht etwas schief. Sie fliegen auch viel höher als die ISS, können dort also nicht so einfach andocken.
Um Zeit für einen waghalsigen Rettungsversuch zu gewinnen, müssen sie ihre Reserven soweit wie möglich strecken. Deswegen suche ich nach Möglichkeiten, was sie so alles dafür tun könnten.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 23. Juni 2010, 13:46:59
Sie fliegen auch viel höher als die ISS

Mit dem Shuttle? Hmm. Welche Inklination und welche Höhe hattest Du angedacht?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 23. Juni 2010, 14:11:46
Sorry für meine Dämlichkeit.
Hatte dir versehentlich ein Bild einer LiOH Catridge eingestellt. Die verwendet man in den EVA Raumanzügen und die hat mit der Filterung der Kabinenluft nix zu tun.
Entschuldige das Durcheinander.

Die LiOH Kanister für die Kabine haben natürlich keine Anschlüsse, sondern sie werden nur einfach eingesetzt, so ähnlich wie ein Luftfilter im Auto. Hier sieht man das ganz gut:
(https://images.raumfahrer.net/up008805.jpg)

Die Frage nach den Stromfressern ist schwierig zu beantworten, das kommt auf die Missionsphase an.
Am meisten Strom braucht man bei Start und Landung, wenn alle Avionics Systeme eingeschaltet sind. Im Orbit ist der Strombedarf recht gering, weil viele Systeme abgeschaltet werden können.
Ich meine irgendwo eine Checkliste zu haben, um den Stromverbrauch zu minimieren. Muss mal nachschauen, könnte aber etwas dauern.
Grundsätzlich spart man natürlich dadurch, dass Systeme abgeschaltet werden.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. Juni 2010, 14:37:58
Das macht gar nichts. Ich habe später mit den EVA's ein ähnliches Problem zu lösen. Komme aber erst darauf zurück, wenn ich soweit bin.
Wenn Du so eine Verbraucher-Liste hättest, wäre das natürlich genial. ;D

Das mit der Höhe und Inklination ist noch in Arbeit. »Spacer« ist für mich da gerade mal etwas am Rechnen. Mal sehen, was im Maximum überhaupt möglich wäre. Evt. braucht es sogar sowas wie Zusatztanks …
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 23. Juni 2010, 15:11:17
Das mit der Höhe und Inklination ist noch in Arbeit. »Spacer« ist für mich da gerade mal etwas am Rechnen.

Teil uns das Ergebnis dann mal mit  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 24. Juni 2010, 11:26:26
Moin Gregor
Zu den Zusatztanks: Sowas gibt es für das Shuttle nicht. Es war aber früher mal geplant, wurde nur nicht umgesetzt. Wenn du auf sowas angewiesen sein solltest, müsstest du also noch schreiben, dass man die extra für diese offenbar sehr spezielle Mission auf die Schnelle entwickelt hat. Prinzipiell ist das aber möglich.

Zu deiner Handlung hab ich noch ne Frage: Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt irgendwas aus dem Weltraum in Erdnähe und wird vom Shuttle eingesammelt. Objekte aus dem Deep Space sind aber sehr viel schneller als solche in einer Umlaufbahn. Du müsstest den "Besucher" also irgendwie abbremsen, wenn ich das soweit richtig verstanden habe. Hast du daran gedacht?

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 24. Juni 2010, 11:38:09
Hallo Websuid

Ja, die Zusatztanks müssen extra für diese spezielle Mission hergestellt werden. Die Techniker haben von mir vier Monate Zeit dafür bekommen und greifen dabei auf »alte« Pläne zurück. Ob das realistisch ist, weiss ich noch nicht. Allerdings ist die Mission dringend, denn das Ding muss so schnell wie möglich weg vom Himmel. Es kam gar nicht so schnell angeflogen, sondern »parkt« auf einer sehr hohen Bahn.

Besten Dank und Grüsse Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 24. Juni 2010, 18:18:11
Hallo Gregor,

ich bin im Internet auf eine Bedienungsanleitung für das Space-Shuttle gestoßen:

http://titleofmagazine.com/wp-content/uploads/2010/06/390651main_shuttle_crew_operations_manual.pdf (http://titleofmagazine.com/wp-content/uploads/2010/06/390651main_shuttle_crew_operations_manual.pdf)

Vielleicht kannst du dir das mal durchlesen, da gibt es viele Infos über alle Bordsysteme, aber leider nur auf Englisch. Solltest du Hilfe benötigen, würde ich dir helfen, sag mir einfach, welche Seite.

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 25. Juni 2010, 09:58:20
Sehr hohe Bahn: Viel mehr als 1000km Höhe wird das Shuttle nicht erreichen können.
Parken in einer Umlaufbahn: Wenn etwas von außerhalb angeflogen kommt, ist es in jedem Fall zu schnell, um in eine Umlaufbahn einzuschwenken. Durch die Gravitation der Erde wird das Teil so stark beschleunigt, dass es einfach vorbeifliegt. Irgendwie musst du das abbremsen, sonst geht das nicht.

Was ich mir vorstellen könnte, ist das du das Teil in die Atmosphäre eintauchen lässt und damit so stark abbremst, dass es in eine Erdumlaufbahn kommt. Dann braucht das Shuttle allerdings auch eine exzentrische Umlaufbahn - für den Fall wünsch ich Spacer schon mal viel Spaß beim Rechnen ;)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 25. Juni 2010, 10:16:55
Hallo,

kleiner Einwurf zur Bahnmechanik, auch wenn es wahrscheinlich nicht direkt auf das "Objekt im Roman" zutreffen wird:

Wenn etwas von außerhalb angeflogen kommt, ist es in jedem Fall zu schnell, um in eine Umlaufbahn einzuschwenken. Durch die Gravitation der Erde wird das Teil so stark beschleunigt, dass es einfach vorbeifliegt. Irgendwie musst du das abbremsen, sonst geht das nicht.

So pauschal ist nicht alles "zu schnell" und "fliegt nicht alles vorbei", was von außen kommt. Diese Aussage trifft im Zweikörperproblem zu, aber das Sonnensystem ist ein Mehrkörperproblem. Da gibt es sog. "gravity captures" durch Nutzung sog. "weak stability boundaries", indem der kleine Körper C mit einem fernen Körper B Impuls austauscht und so gegenüber Körper A so abgebremst wird, dass er sich Körper A langsam nähert und von dessen Gravitation eingefangen wird. Die Japaner habe das mal bei ihrer Hite-Sonde beim Mond gemacht. Dieser Einfang ist normalerweise nicht langzeitstabil, wie das ständige Kommen und Gehen der Jupiter-Trojaner zeigt, bei denen auch dieser Effekt wirkt. Bei Raumfahrzeugen benötigt man dann noch ein kleines DeltaV-Manöver, um den eingefangenen Orbit endgültig zu stabilisieren.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 25. Juni 2010, 11:37:22
Hallo Zusammen.

Vielen Dank für die Links und Inputs. Es wird ein hartes Stück Arbeit, die Dinge so hinzubekommen, dass sie in meiner Geschichte funktionieren und trotzdem die Physik nicht völlig auf den Kopf stellen. Werde mich Schritt für Schritt herantasten müssen. Setze mich Heute erstmal ein paar Stunden an die Sonne, bevor der Winter wieder über die Schweiz hereinbricht. 8)

Beste Grüsse Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 13. Juli 2010, 12:38:42
Halooo ... da wäre ich wieder einmal mit ein paar Fragen:

1) Gibt es in den Kreisen der NASA-Mitarbeiter intern eine spezielle, auch witzige Bezeichnung oder Umschreibung für die NASA. Sowas wie: Club, Verein, Anstalt o.ä.?

2) Hat NASA-Chef Bolden unter den Mitarbeitern einen Spitznamen?

3) Gibt es schon Schätzungen, wieviele Mitarbeiter nach dem letzten Shuttelflug ihren Job verlieren werden. NASA-Leute, Zulieferer ...

Herzlichen Dank für Eure Infos
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 13. Juli 2010, 20:01:44
1) Normalerweise sagen sie “The Agency” wenn sie nicht, wie meist,  gleich “NASA” sagen.
Wenn sie mal wieder unzufrieden sind, dann machen sie Anleihen bei den Verschwörungs-Theoretikern und dann steht NASA für: "Never A Straight Answer"  ;)

2) Da sage ich lieber nix zu, positive Spitznamen hab ich bisher noch keine gehört  ;D

3) Das Firmenkonsortium das für die NASA das Shuttle Programm betreibt (United Space Alliance, USA), hat im Juni/Oktober letzten Jahres bereits ca. 750 Leute entlassen und beschäftigt im Moment noch ca. 8100 Mitarbeiter im Shuttle Programm.
Davon werden am ersten Oktober  weitere ca. 1400 entlassen. Weitere Entlassungen sind für Januar und März nächsten Jahres angekündigt.
Insgesamt werden wohl ca. 9000 Jobs  bei NASA und USA verloren sein, wenn das Shuttle Programm zu Ende ist.
Dazu kommen noch einige, die sich früh verrenten lassen, oder selber kündigen, bzw. schon weg sind. Und dann noch eine ganz erhebliche Anzahl von Mitarbeitern bei Zulieferfirmen, worüber es aber keine genauen Zahlen gibt.

Ach ja, und wer unter den Astronauten keine Aussicht auf eine ISS Langzeitmission hat, wird natürlich auch gehen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 13. Juli 2010, 20:13:34
Da Du zu Bolden nichts sagen willst, nehme ich einmal an, dass er nicht sehr beliebt ist?  :-[ Er hat in meiner Geschichte ein paar kurze Auftritte, und ich versuche deshalb, etwas persönliches von ihm einzubringen. Dabei gehe ich mal davon aus, dass er sich als Ex. Astronaut auch auf das Constellation-Programm gefreut hat, und nun selber etwas frustriert sein muss, dass es mit dem bemannten amerikanischen Programm vorerst zu Ende geht.

Vielen Dank für Deine Infos
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 13. Juli 2010, 21:26:49
Dabei gehe ich mal davon aus, dass er sich als Ex. Astronaut auch auf das Constellation-Programm gefreut hat, und nun selber etwas frustriert sein muss, dass es mit dem bemannten amerikanischen Programm vorerst zu Ende geht.
Falls das so ist, verschließt er diese Meinung tief in seinem Herzen. Er tritt eher als Verfechter der neuen Strategie auf und legt persönlich keinen Fokus auf bemannte Raumfahrt (seiner Meinung nach hätte man beispielsweise die letzte Hubble-Service-Mission unbemannt durchführen können). Er ist damit natürlich unbeliebt bei allen, die bemannte Raumfahrt sehen wollen und/oder davon leben. Konkrete negative Spitznamen weiß ich zwar nicht, aber ich bin kein NASA-Experte ;)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 13. Juli 2010, 21:36:39
Wenn ich mir seinen Werdegang so ansehe, dann kann ich das fast nicht glauben. Kampfpilot, Testpilot, Astronaut ... und nun sollen alles die Roboter erledigen? Hatte er bereits diese Einstellung vertreten, als er zum NASA-Boss ernannt wurde? Weiss da draussen jemand mehr?

Bin für alle Infos dankbar.
Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 13. Juli 2010, 21:44:44
Er darf ja nicht "frei" nach eigenem Ermessen agieren. Er ist an die Richtung des Weißen Hauses gebunden und muss deren Politik umsetzen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Juli 2010, 23:46:05
Dazu hätte ich gerade noch eine aktuellere Frage: Wieso wird abertausenden von NASA-Leuten nach Abschluss des Shuttle-Programms gekündigt, damit man - wie aktuell zu lesen ist - für das neue Raumfahrtprogramm 10'000 neue Leute einstellen kann? Sind die »alten« Jungs nicht dafür qualifiziert oder was? Ich versteh das nicht! Kann mir jemamd in meiner Ratlosigkeit helfen?  :o

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 20. Juli 2010, 01:14:13
Um die Top-Ingenieure brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, die finden sicher was neues, auch innerhalb der NASA. Aber was mit den ganzen Mechanikern, Presseleuten, Putzkolonnen und Managern die sich mit der konkreten existierenden Hardware des Shuttles beschäftigten? Es gibt keine Hardware mehr nächstes Jahr die betreut werden muss.

Aufgrund des erhöhten NASA Budgets kann man aber sagen, dass mehr Jobs am Ende da sein werden. Logisch, Geld landet immer bei Menschen, ich hab die Erde noch kein Rechnung schreiben sehen für die Ressourcen die wir Ihr abnehmen. Das werden aber andere Jobs sein. Manche werden also für immer Ihren NASA Job verlieren, andere einen da dazu gewinnen.

Bleibt nur die Frage ob das NASA Budget gut angelegt ist bezüglich dessen was dabei rauskommt. Jobs wird es also weiterhin in gleichem Maße geben, wo auch immer, das Geld wird ja nicht verbrannt, sondern landet, wie schon gesagt, am Ende immer bei irgendwelchen Menschen.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Juli 2010, 10:47:24
Okay. Ich hab nur gelesen, die wollen die Orion als Rettungsschiff für die ISS umrüsten. Dazu braucht es doch auch die Ares I etc. Das alles muss doch ebenfalls betreut werden. Wer macht das?

Beste Grüsse Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 20. Juli 2010, 11:45:15
Dazu braucht es doch auch die Ares I etc.
Nein, Ares I ist so ziemlich definitiv gestrichen. Über die Zukunft der NASA ist noch nicht entgültig entschieden, es gibt einen Entwurf vom Präsidenten, einen vom Senat und einen vom Repräsentantenhaus. Die müssen sich jetzt irgendwie einigen...
Lies dazu doch auch mal in unserem Thread "NASA" im "Aktuelles"-Bereich. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 20. Juli 2010, 14:44:33
Die aktuellsten Infos sprechen wieder von einer Orion beyond earth orbit mit einer Schwerlastrakete und nicht mehr von einer Orion als Rettungskapsel die übrigens auf einer Atlas hätte starten sollen, unbemannt...

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. Juli 2010, 17:29:53
Danke für Eure Infos.

Nochmals etwas zu NASA-Boss Charles Bolden: Kennt zufälligerweise jemand da draussen seine privaten Hobbys?

Vielen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 23. Juli 2010, 18:38:31
Ja, auf SFN steht:

Zitat
Bolden, who lists his hobbies as racquetball, running and first day cover collecting...

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 24. Juli 2010, 14:03:26
Danke!

Weiss zufällig noch jemand, ob er unter Freunden mit Charles oder Charlie angesprochen wird?  ::)

Mit besten Grüssen Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 24. Juli 2010, 19:22:23
Charlie.

Noch ne Bemerkung zu den Entlassungen: Die weitaus meisten Leute werden nicht bei der NASA entlassen, sondern beim Shuttle Betreiberkonsortium Unted Space Alliance.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. Juli 2010, 15:12:30
Charlie sagt Danke  ;)

Eine andere Frage: Gibt es unter Astronauten oder der NASA ein Sprichwort, mit dem man sich für eine Mission gegenseitig Glück wünscht? Sowas wie: »Petri Heil« oder »Hals und Beinbruch« oder so?

Herzlichen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 31. Juli 2010, 15:36:54
Ja, "Godspeed" wünschen die sich...

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. Juli 2010, 16:25:34
Das ging aber fix. :D

Danke Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. August 2010, 15:36:17
Und schon wieder eine Frage:

Weiss jemand, wie heiss der Abgasstrahl werden kann, der aus den Feststoff-Boostern der Shuttles austritt?

Vielen Dank Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 01. August 2010, 15:54:53
Das sind etwa 3200°C

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. August 2010, 16:04:46
DANKE!  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 30. August 2010, 21:57:27
Hallo! Habe mal wieder ein Problem, und diesmal ein ganz spezielles: Ich muss mein Roman-Space-Shuttle vom Himmel verschwinden lassen. Wie Copperfield das mit üblicherweise mit Eisenbahnwaggons so macht. ::)

Spass beiseite! Während des Aufstiegs der Raumfähre kommt ihr etwas sehr Grosses in die Quere. Zuerst glaubt man, das Shuttle sei explodiert oder ähnlich, weil plötzlich andere, viel grössere Objekte auf dem Radar und der Bahnverfolgungs-Kamera erscheinen und alles durcheinanderbringen.

Meine Fragen nun:
1) Ist es überhaupt möglich, dass ein Teil wie das Shuttle für eine gewisse Zeit (Minuten/Stunden) »verloren« gehen kann?
2) Wenn man das Shuttle wiederentdeckt, dies aber für einen Moment (1-2 Tage) vertuschen wollte, ginge das?, bzw. könnte ein anderes Instrumentarium wie NORAD ausserhalb der USA das Shuttle ebenfalls ruck zuck auffinden, oder bleibt da etwas Spielraum für eine Vertuschungs-Aktion?

Besten Dank für eure Hilfe, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Collins am 31. August 2010, 15:31:22
Zu 1 : Wenn die Telemetrie Übertragung aus fällt und das Radar gestört wird schon,aber wie lange weiß ich nicht.

Mfg Collins
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Trigger am 02. September 2010, 10:11:31
Zitat
Ist es überhaupt möglich, dass ein Teil wie das Shuttle für eine gewisse Zeit (Minuten/Stunden) »verloren« gehen kann?

Abschalten aller Radarstationen auf der erde wäre ne möglichkeit.
wobei das mit dem verschwinden ja schon aufgrund von visueller sichtung schwer werden kann.
eher könnte ich mir ein "weiterentwisckeltes" shuttle mit radarabsorbierender Oberfläche vorstellen, aber od und wie das mit der Temperatur beim wiedereintritt zusammenpasst weiß ich nicht.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 02. September 2010, 11:52:13
Hallo. Es geschieht während des Aufstiegs. Das »entgegenkommende« Objekt taucht unter dem Shuttle durch, zieht einen langen Schweif hinter sich her und verunmöglicht für eine gewisse Zeit den optischen Kontakt.
Zwischenfrage: Werden die Bahnverfolgungs-Kameras per »Hand nachgeführt?« Bei den Einrichtungen sitzt ja einer drin?!
Zurück zum Radar: Nach dem Start fliegt die Raumfähre ja nach Osten aufs Meer hinaus in Richtung Afrika. Wer hat das Shuttle dort wie lange auf dem Schirm? Obliegt die Überwachung allein den USA? (Schiffe) Weiss dazu jemand etwas mehr?
Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Flandry am 02. September 2010, 21:14:42
Schau dir mal den Artikel zur X-37B (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/23082010233420.shtml) an, nach einem "verschwundenen" Shuttle dürften deutlich mehr Leute suchen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: tonthomas am 03. September 2010, 12:46:05
... 2) Wenn man das Shuttle wiederentdeckt, dies aber für einen Moment (1-2 Tage) vertuschen wollte, ginge das?, bzw. könnte ein anderes Instrumentarium wie NORAD ausserhalb der USA das Shuttle ebenfalls ruck zuck auffinden, oder bleibt da etwas Spielraum für eine Vertuschungs-Aktion?

Hallo Gregor,

Russland betreibt selbstständig eine Überwachunung von Objekten auf Umlaufbahnen um die Erde. Ob es einen bereits definierten Nofallkommunikationsweg zwischen US-amerikanischer und russischer Weltraumüberwachung gibt (so a´la rotes Telefon) kann ich aber nicht sagen. Imho würde viel davon abhängen, wer gerade mit wem sprechen will oder eben nicht... .

Dass zwei Tage wirklich NIEMAND weiß, wo ein Shuttle im Umlauf um die Erde abgeblieben ist, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Gruß   Pirx
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 03. September 2010, 12:51:24
Vielen Dank für eure Tipps. Ich werde das »Problem« wohl irgendwie anders lösen müssen. ???
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 03. September 2010, 13:22:09
Nach dem Start fliegt die Raumfähre ja nach Osten aufs Meer hinaus in Richtung Afrika.

Wenn mich nicht alles täuscht über Europa wenn es zur ISS geht...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 03. September 2010, 15:26:22
Nach dem Start fliegt die Raumfähre ja nach Osten aufs Meer hinaus in Richtung Afrika.

Wenn mich nicht alles täuscht über Europa wenn es zur ISS geht...
Ich hatte mich ja etwa um die Bahn gekümmert und Gregor eine Inklination von 28 bis 28.5° vorgeschlagen. (Ah, das war per Mail...)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: technician am 03. September 2010, 15:30:11
Nach dem Start fliegt die Raumfähre ja nach Osten aufs Meer hinaus in Richtung Afrika.

Wenn mich nicht alles täuscht über Europa wenn es zur ISS geht...

Wenn es zu  ISS geht, dann
(https://images.raumfahrer.net/up009829.gif)
SO (http://celestrak.com/events/sts-131-launch.asp)
Ausserdem sieht man sehr gut, wann es in der Aufstiegsphase (Triebwerke noch an) wo gesichtet werden kann.
Verschwinden frühestens irgendwie nach MECO - vorher ists doch zu hell.

NORAD hat es mindestens aufm Schirm - Ich bin aber überzeugt, dass mindestens noch zwei große Nationen in der Lage sind / wären den Flugkörper zu orten.....

Da musste wohl schon den großen intergalaktischen Nebel des Grauens  ;)  ;D über das Shuttle kommen lassen......
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: technician am 03. September 2010, 15:32:28
Nach dem Start fliegt die Raumfähre ja nach Osten aufs Meer hinaus in Richtung Afrika.

Wenn mich nicht alles täuscht über Europa wenn es zur ISS geht...


Ich hatte mich ja etwa um die Bahn gekümmert und Gregor eine Inklination von 28 bis 28.5° vorgeschlagen. (Ah, das war per Mail...)

Dann bräuchte man aber ein anderes Missionsziel!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 03. September 2010, 15:38:17
Ähem, aber die ISS ist doch nicht das Missionziel, oder Greor?
 Sonst hab ich alles irgendwie komplett falsch verstanden...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 03. September 2010, 15:50:44
Der grosse, intergalaktische Nebel des Grauens ist gut. Fehlen nur noch die fliegenden Killertomaten. ;D Ich wollte das Shuttle aus dramaturgischen Gründen einen Moment lang von der Bildfläche verschwinden lassen, damit man auf der Erde glaubt, es sei mit dem UFO kollidiert.

Nein! Das Shuttle fliegt definitiv nicht zur ISS! Das mit den 28° ist schon klar. Das wäre dann doch in Richtung Afrika, oder habe ich mich da auf meinem Globus verguckt?

Wie sieht es aus mit den Bahndaten, Spacer? :) Ich habe übrigens noch einen Eintrag von »websquid« vom März gefunden. Darin schreibt er, dass Shuttle könne ohne Nutzlast, bei 28,45° auf eine Höhe von 1'350 km kommen. Dabei schreibt er nichts von Reserven angreifen und so ...

Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 04. September 2010, 17:03:55
Hallo Gregor,

das Einzige, womit man das Shuttle wirklich für eine gewisse Zeit "aus den Augen verlieren" könnte, wäre ein plötzlich deutlich anderer Orbit, also andere Inklination zum Äquator, andere Höhe und damit Umlaufzeit. Heute entdeckt man "verlorene Objekte" (s. X-37) schnell wieder, da man ausgehend vom letzten bekannten Orbit an den Orten und zu den Zeiten nachschaut, wo das Objekt "sinnvollerweise" erwartet werden kann. Wenn man es mit diesen "wahrscheinlichen" Parametern nicht findet, muss man mit immer weiter gefassten Parametern suchen, was etwas Zeit benötigt.

So etwas könntest du einigermaßen plausibel in die Geschichte einbauen. Auch bei der Suche mittels Radar könnte man das plausibel verkaufen, wobei es hier schwieriger wird.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 04. September 2010, 18:01:44
Guter Tipp! Vielen Dank! :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 04. September 2010, 21:06:19

 Ich habe übrigens noch einen Eintrag von »websquid« vom März gefunden. Darin schreibt er, dass Shuttle könne ohne Nutzlast, bei 28,45° auf eine Höhe von 1'350 km kommen. Dabei schreibt er nichts von Reserven angreifen und so ...
@Websquid: Hättest du da eine Quelle? Ich vermute, das ist mit Einsatz der OMS?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 04. September 2010, 21:26:42
Meine Quelle damals war Leitenberger. Mittlerweile ist mir aber aufgefallen, dass der mehrere, sehr unterschiedliche Angaben auf seiner Seite stehen hat. Darum geht die Frage nochmal in die Runde: Welchen Orbit mit 28° Inklination kann das Shuttle maximal erreichen?
mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. September 2010, 00:30:35
Maximal ist relativ. Ohne Nutzlast? Das würde ja kaum Sinn machen.

Mit Nutzlast? Wenn ja wieviel? Welcher Tank? Super Lightweight? Usw...

Wird schwierig sein da ganz genaue Angaben machen zu können wenn man nicht über die Tools der NASA verfügt.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. September 2010, 11:23:35
Das Shuttle fliegt mit 5 Mann, ohne Nutzlast, denn es sollte eigentlich etwas herunterholen. Doch die Mission muss der ausserordentlichen Umstände :o wegen geändert werden.

Ich brauche keinen gleichmässigen Umlauf, sondern einen höchstmöglichst zu erreichenden Punkt (Apogäum), wenn auch nur einmalig! Alle dazu notwendigen und möglichen Optionen können dafür genutzt werden.

Besten Dank für eure Mühe! Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. September 2010, 15:39:56
Alle dazu notwendigen und möglichen Optionen können dafür genutzt werden.

Ohne Rücksicht auf Rückkehr? (Dann könnte man auch den Treibstoff für deorbit noch verbraten).

Bleibt aber das ursprüngliche Ziel in dem das Shuttle ausgesetzt wurde. Soll es von der ISS Bahn aus so hoch wie möglich? Da wird nicht mehr viel drin sein.

Nur wenn man von Anfang an auf dieses maximale Apogäum geht, erreicht man es auch. Wenn man aber schon viel Spritt verballert hat um die mehreren Bahnmanöver zum erreichen der ISS Bahn geflogen hat, ist man ja schon in einer 350*350 km Kreisbahn. Von da nur mit den Shuttle Tanks maximal hoch? Keine Ahnung wie hoch man da kommt. Aber ein Wunder solltest Du dann nicht erwarten.

Bedenke aber, das man bei einer eliptischen Bahn im Apogäum nicht an ein Objekt andocken könnte was in dieser Höhe Kreisförmig fliegt. An dieser Stelle wäre das Shuttle dann VIEL zu langsam... Das andere Objekt würde nur so vorbeirauschen mit enormen Geschwindigkeitsüberschuss.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. September 2010, 18:42:23
1) Es gibt keine Rückkehr (mit dem Shuttle). Es kann also alles verpulvert werden, was da ist.
2) Ziel: Ein extraterrestrisches Objekt. Dessen Bahn werde ich nachträglich soweit als möglich an die Bahn des Shuttles anpassen.
3) Keine Kreisbahn.
4) Inklination bei +/- 28 Grad. Ebenfalls Anpassungsfähig.
Zusammengefasst: Das Ziel ist, so hoch wie immer möglich zu kommen, alles andere baue ich darum herum.
Wer knackt die Nuss? ::) Herzlichen Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. September 2010, 22:00:05
Das Shuttle führt Treibstoff für eine Geschwindigkeitsänderung von ungefähr 300 m/s.

Fall a) Direkt von aussetzten des ET in eine maximale halbwegs stabile eliptische Bahn:

Nach dem Aussetzen des ET haben wir einen 185*110km Orbit. Bringen wir den mal auf kreisförmige 185*185, das benötigt 22,5 m/sec.

Jetzt beschleunigen wir mit den restlichen 277 m/sec im erdnächsten Punkt. Wir erreichen 1207km Bahnhöhe im Apogäum. Also maximal 1207km * 185km Bahnhöhe.

Jetzt sagst Du Shuttle leer. Naja, vielleicht gehen dann etwas mehr als 300m/sec Bahnänderung. Aber nimm das mal als ungefähren Wert was drin ist.

Fall b) Erst in die ISS Bahn, danach maximal anheben:

Sollte wir von der ISS Bahn aufgehen, hätte das Shuttle erst auf 350*350 kommen müssen. Schauen wir mal was dann noch übrig ist.

von 110 * 185 auf 185 * 347km braucht 70m/sec. Sind noch 230 übrig.

Jetzt von 185 * 347 auf 347 kreisförmig. Braucht weitere 47.4 m/sec. Sind noch 180 übrig im ISS Orbit. Jetzt hauen wir mal voll raus was noch drin ist. Bekommen wir 1014km * 347km als maximale Bahnhöhe wenn wir vorher auf ISS Bahn waren.

Wie gesagt, Shuttle leer gehen vielleicht etwas mehr als 300m/sec, aber gute Näherung ist das.


Berechnet habe ich das mit den Formeln von hier (http://www.bernd-leitenberger.de/orbits.shtml).

EDIT: Ich weiß nicht den maximalen Aussetzorbit falls man nur 27° Inklination anfliegt... Entsprechend könnten sich alle folgend ermittelten Zahlen noch erhöhen, da Sie von einem 185*110km Orbit nach der ET Abtrennung ausgehen. Vielleicht wissen Shuttle Experten da mehr?


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. September 2010, 22:17:24
Ok, korrektur für Hubble waren es 28,5°. Geschossen wurde in einen 537 x 53 km Orbit nach ET Abtrennung. Haben wir noch 300m/sec übrig.  Quelle (http://www.spacesciencejournal.de/Shuttle/STS-125.html).

Jetzt also hoch in stabile 550*201. Braucht 44m/sec. Jetzt nochmal den Rest (300-44=256) reinballern in maximales Apogäum. 1542 * 201km haben wir jetzt.

Nett wa?

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 05. September 2010, 22:24:02
Hallo,

was man auch bedenken müsste, wäre das vordere RCS, das hat ja einen eigenen Tank. Ich weiß allerdings nicht wie viel das noch bringt.

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 06. September 2010, 01:14:33
Wenn der Laderaum leer ist (keine Nutzlast), könnte man dort Zusatz-Tanks einbauen und damit die Reichweite erheblich erweitern.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 02:52:36
Wenn der Laderaum leer ist (keine Nutzlast), könnte man dort Zusatz-Tanks einbauen und damit die Reichweite erheblich erweitern.

Das wäre mir neu.

Du meinst sicherlich Extended Duration Orbiter (http://en.wikipedia.org/wiki/Extended_Duration_Orbiter)
Dabei ging es um die Verlängerung der Brennstoff-Zellen Einsatzzeit. Das ist die eigentliche Engstelle, bei der Energieversorgung. Und das letzte System davon ist übrigens mit der Columbia zerstört worden.

Also von zusätzlichem Treibstofftanks für das OMS / RCS habe ich persönlich noch nichts gehört bzw wurde es nie realisiert. Dessen Entwicklung würde einiges an Zeit beanspruchen. Monate, Jahre. Ich denke da entfernen wir uns hart von der Realität.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 06. September 2010, 11:09:01
Also von zusätzlichem Treibstofftanks für das OMS / RCS habe ich persönlich noch nichts gehört bzw wurde es nie realisiert. Dessen Entwicklung würde einiges an Zeit beanspruchen. Monate, Jahre. Ich denke da entfernen wir uns hart von der Realität.

Klar hast Du davon noch nichts gehört. Dafür gab es ja bisher auch keinen Bedarf und somit auch keine Realität.
Die Realität ist, daß das Shuttle stillgelegt wird, ich weiß. ;)

Aber in Gregors Roman soll es halt nochmal fliegen.
Er fragte ja auch nicht nach der Realität und wie lange die NASA gewöhnlich für Änderungen braucht, sondern nach Möglichkeiten, die Reichweite zu erhöhen.

In der Luftfahrt sind Zusatz-Tanks schon öfter eingesetzt worden, obwohl es dort nicht einfacher war, denn solche Zusätzlichen Nutzlasten waren bei der Konstruktion der Flugzeuge nicht vorgesehen. Die Tanks mußten außen angebracht werden und das brachte viele Probleme, wie Schwerpunkt-Verlagerung und aerodynamische Störungen.

Beim Shuttle sehe ich keine so großen Probleme.
Der Laderraum ist ja für Nutzlasten konzipiert. Zusätzliche Tanks müßten auf den vorhandenen Trägern befestigt, und Leitungen durch die Rückwand in die OMS-Pods verlegt werden.
Wobei sollten dabei größere technische Probleme auftreten?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 11:35:59
Ich habe ja auch schon daran gedacht, die OMS Triebwerke mit Zusatztanks im Frachtraum zu versorgen. Das Problem dabei - so sagte man mir - wäre unter anderem, dass die OMS nicht die nötige Geschwindigkeit erzeugen würden, egal, wie lange man sie feuert.
Zuerst dachte ich eigentlich so: Das Shuttle soll ein sehr hoch fliegendes Objekt einfangen und wird deshalb entsprechend ausgerüstet (evt. mit Zusatztanks). Beim Start geht aber gehörig etwas schief (Höhe ist variabel), so, dass die Triebwerke ihre Position verändern und damit die Bahn des Shuttles. Evt. könnten beim Defekt auch die OMS gezündet werden, so, dass alle Triebwerke bis zum Ende drauflosfeuern und das Raumschiff in einem einzigen Schub so weit wie möglich ins Weltall katapultieren.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 06. September 2010, 15:40:49
Ich habe ja auch schon daran gedacht, die OMS Triebwerke mit Zusatztanks im Frachtraum zu versorgen. Das Problem dabei - so sagte man mir - wäre unter anderem, dass die OMS nicht die nötige Geschwindigkeit erzeugen würden, egal, wie lange man sie feuert.
Das ist aber Quatsch. Du kannst rein theoretisch jeden Orbit mit jedem Triebwerk erreichen, es kommt halt auf die Gesamtgeschwindigkeitsänderung an.

Drauflosfeuern? Neiiin, das müssen schon fein abgestimmte Triebwerkszündungen sein, am effizientensten wären jeweils ein paar Sekunden im Perigäum, würde dann natürlich entsprechend insgesamt mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 15:58:38
das Raumschiff in einem einzigen Schub so weit wie möglich ins Weltall katapultieren.

Na so schnell lassen sich aber keine Bahndaten korrigieren. Vor allem nicht bei den Haupttriebwerken (SSME).

Zudem würde man so (nur eine Zündung) nur das Apogäum anheben. Und naja, die OMS kann man nicht ewig brennen lassen, das Shuttle bewegt sich ja dabei. Keine Ahnung, aber da kommen schwierige Situationen raus, völlig abwägig...

Die 1500km die ich Dir ausgerechnet habe sind das was realistisch ist. Wenn Du Dir das Shuttle mit Zusatztanks denkst, naja, was sollen wir da ausrechnen?

Wenn Du 20 Tonnen Nutzlast Treibstoff mitnimmst ließen sich über mehrere Tage hinweg (so schnell verfeuert das OMS keine 20t) sicherlich extreme Orbits erreichen.

Aber wie gesagt, Du fragtest nach Rechnungen. Mit 20 Tonnen mehr Treibstoff kann ich Dir nicht mehr viel ausrechnen. Damit entfernen wir uns völlig von der Realität.


Was für einen Orbit brauchst Du denn? Geostationär? Da bräuchtest Du Veränderungen von weit über 3200 m/sec, nur um von 200*550 in einen Transferorbit zu kommen. Den nochmal zu stabilisieren (kreisförmig zu machen) bräuchte weitere 1477m/sec. Also etwa 4600 m/sec. Das Shuttle ohne Zusatztanks packt 300 m/sec. Also selbst mit Zusatztanks da noch über 4000 (!!!) m/sec rauszuholen, ich weiß nicht.

Ich würde beim Lesen nur grinsen und mir denken: Alles klar, sonst alles gesund?


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 16:11:38
Achja, nochmal nachgeschlagen, das OMS kann schon über 20 Tonnen Treibstoff mitnehmen (http://www.astronautix.com/stages/shueroms.htm). Wenn man das also mit der Nutzlast verdoppelt, kommt man vielleicht auf 600m/sec.

Wenn Du magst kann ich damit nochmal rechnen. Eine Geostationären Orbit erreichst Du auch damit nicht annähernd.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 16:11:44
Okay, geht auch nicht. :o Also:
1) Ich muss irgendwie auf eine Höhe von mindestens 2'000 km kommen. Optimal wären 5'000 km.
2) Diese Höhe müsste nur ein einziges Mal erreicht werden, denn das Shuttle wird dort oben von einem UFO abgefangen.
3) Das UFO kann unmöglich tiefer als 2'000 km gehen.

Vielen Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 16:15:10
1) Ich muss irgendwie auf eine Höhe von mindestens 2'000 km kommen. Optimal wären 5'000 km.

Gerechnet auf 201 * 3000 km. Maximal mit der Nutzlast voller Tanks. (Verdopplung von 300 auf 600 m/sec, 28° Inklination.)

Und bedenke das alles etwas Zeit braucht. in 5min ist so ein Orbit nicht erreicht. Plane mindestens einen Tag ein.

Das ist alles grob gerechnet, aber ich denke durchaus exakt genug für Deine Verwendungen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 16:27:40
Toll! Danke! Jetzt müsstet Du mir nur noch erklären wie das geht:
- Ist das eine Bahn direkt aus dem Start heraus oder aus einer niedrigen Bahn?
- bleibt die Bahn 201 x 3'000 stabil, oder ist das eine einmalige Umrundung?
- Sind da jetzt alle Triebwerke beteiligt - ET und OMS und alle Tanks geleert?
- Ist das ohne Zusatztanks gerechnet?
- Welche Geschwindigkeit hat das Shuttle etwa auf dieser Bahn?

Viele Fragen ... Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 16:43:10
Also gerechnet mit der Nutzlastbucht voller Zusatztanks. Wäre schon irgendwie möglich das zu machen, sagt eumel ja auch.

Ist das eine Bahn direkt aus dem Start heraus oder aus einer niedrigen Bahn?

28,5°. Geschossen wurde in einen 550 x 53 km Orbit nach ET Abtrennung. Ohne OMS. Haben wir noch 600m/sec übrig mit Zusatztanks.

Jetzt also hoch in stabile 550*201. Braucht 44m/sec. Zündung erfolgte im Erfernsten Punkt.

Jetzt nochmal den Rest (600-44=556) reinballern in maximales Apogäum. 3000km * 201km haben wir jetzt.

bleibt die Bahn 201 x 3'000 stabil, oder ist das eine einmalige Umrundung?

Die Bahn ist für einige Zeit stabil.

Sind da jetzt alle Triebwerke beteiligt - ET und OMS und alle Tanks geleert?

Yepp! Vorne sind noch Tanks für das RCS. Zur Lageregelung im Raum sollte das ausreichen.

Ist das ohne Zusatztanks gerechnet?
Nein, mit. Ohne Zusatztanks gehen nicht mehr als 1500 * 200.

Welche Geschwindigkeit hat das Shuttle etwa auf dieser Bahn?

7888 m/sec im erdnächsten Punkt. (28396,8 km/h)
7490 m/sec im entferntesten Punkt. (26964 km/h)


Gruß, Klaus
Titel: Re:Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 16:48:51
Super! Danke!  ;D :) :D Werde das mal so verarbeiten und komme wieder, wenn es noch Fragen gibt.

Ah, ja, eine hätte ich doch schon: Mit wieviel Zusatztreibstoff hast Du gerechnet?

Danke Gregor
Titel: Re:Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 16:54:36
Mit wieviel Zusatztreibstoff hast Du gerechnet?

Naja mit dem doppelten. Das OMS kann 20 Tonnen Treibstoff aufnehmen. Die Nutzlastbucht mit Zusatztanks nochmal. Damit verdoppelten sich das Delta V von 300m/sec auf 600m/sec. Damit habe ich gerechnet. Ist aber alles ne knappe Sache. Aber halbwegs realistisch.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 16:58:27
Danke! »halbwegs« sollte reichen?! Ich schreib ja kein Sachbuch. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 20:55:00
Schon wieder ich.
Frage: Gibt es im Shuttle eine Notbeleuchtung? Wenn ja, weiss jemand da draussen, wie die designt ist?
Danke, Gregor

Oh, noch etwas für »klaud.« Ich suchte gerade nach der Höhe, in der ein Raumschiff in die Erdatmosphäre eintritt. Gemäss Wikipedia gibt die Nasa dafür 400'000 Fuss /122km an. Kann das Shuttle gemäss Deinen Berechnungen überhaupt eine Bahn von 53 x 537 fliegen?
Danke und Gruss Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 21:20:47
Taschenlampe  ;D Ne mal im ernst, da sind doch zich Leuchtstoffröhren drinnen. Die werden schon nicht alle gleichzeitig kaputt gehen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 21:22:20
Kann das Shuttle gemäss Deinen Berechnungen überhaupt eine Bahn von 53 x 537 fliegen?

Nein. Der Tank tritt ja auch wieder in die Atmosphäre ein. Das ist die Aussetzbahn nach SSME und Booster. Das Shuttle selbst beschleunigt dann im Apogäum bei 537km mit dem OMS nach einigen Minuten auf die Stabile 537*200km Bahn. Und schon bleibt das Shuttle oben und der Tank verglüht wie man es möchte.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 21:26:27
Aaaah, ja, sorry, hatte Tomaten auf den Augen.
Beim Notlicht dachte ich eher an einen kurzfristigen Unterbruch der Stromkreise. Dramatik und so. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 21:30:05
dachte ich eher an einen kurzfristigen Unterbruch der Stromkreise.

Ok, kurzfristig. Denke mal das geht als künstlerische Freiheit durch wenn Du Dir die rote U-Boot Notbeleuchtung ausleihst  :D  Wobei Taschenlampen auch ganz nett sind.

Bei längerfristig: Dann wäre das Licht deren kleinstes Problem, denke mal die ganze Lebenerhaltung ist von einem funktionierenden Stromkreis abhängig.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 21:34:23
Nein, nein, nur kurzfristig! Aber eben, gibt es überhaupt so ein akkubetriebenes Notlicht-System? Taschenlampen - haben die sowas dabei?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 21:40:22
Also Taschenlampen haben Sie mit Sicherheit. Bei der Notbeleuchtung wäre ich skeptisch. Hab auch nix zu finden können.

Da müssteste mal auf KSC, jok oder so warten, die wissen sowas immer  :)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 21:43:47
Vielen Dank, Klaus! Und ein Hallihallo an KSC, jok & Co.
Beste Grüsse Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 21:52:26
Heia, schon wieder eine Frage: Wie sagen die Astronauten zu ihrem Raumschiff? Shuttle, Fähre, Schiff, Baby ... oder gibt es einen anderen Insider-Begriff oder Kosenamen dafür.
Danke, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. September 2010, 22:26:09
Zumindest im Funkverkehr wird immer der Name der Fähre genannt. Also Atlantis, Discovery oder Endeavour.

Hab auch schonmal beim Start was gehört von wegen "feel that mother go". (Hab das ungesunde Gefühl das war bei Challanger  :-[)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. September 2010, 22:29:13
Ich dachte dabei eher im persönlichen Gespräch untereinander. Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: exluna21 am 06. September 2010, 23:08:49
Tag,

Also es gibt eine Not Beleuchtung im Shuttle die über einen eigenen bus läuft. Nur leider Steht nicht drin was es für ein Lampentyp ist aber ich schätze es sind Leuchtstoffröhren.
Emergency lighting is provided by selected fixtures that are powered via a separate power input from an essential bus.
(https://images.raumfahrer.net/up009858.jpg)

http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/sts-caws.html#sts-light-exterior (http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/sts-caws.html#sts-light-exterior)

Des Weiteren sind im ganzen shuttle diese phosphoreszierenden Klebestreifen angebracht.

(https://images.raumfahrer.net/up009859.jpg)(https://images.raumfahrer.net/up009860.jpg)(https://images.raumfahrer.net/up009861.JPG)

Mehr hab ich leider auch nicht gefunden...

gruß
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 07. September 2010, 06:48:31
Guten Morgen,

tragen die Astronauten nicht auch diese Knicklichter am Mann?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 07. September 2010, 09:19:41
Die Knicklichter und die Phosphoreszierenden Streifen  sind eigentlich nur für Probleme auf der Startrampe gedacht, wenn z.B.. die Brennstoffzellen noch nicht laufen, die externe Stromversorgung ausfällt und die Crew Notfallmäßig evakuiert werden muss.

Im Shuttle gibt es beide Lichtquellen: Leuchtstoffröhren und Glühlampen, die beide auch gedimmt werden können.
Eigene Notfall Lichtquellen gibt es nicht, es gibt aber eine Notfallbeleuchtung. Die besteht darin, dass bestimmte normale Lichtquellen mit einem essentiellen Bus der Stromversorgung verbunden und automatisch auf volle Leuchtkraft geregelt werden.
Ein solch essentieller Bus versorgt unter anderem auch die Fluginstrumente und stellt sicher, dass auf jeden Fall Strom da ist, wenn auch nur eine Brennstoffzelle zur Verfügung steht, ohne dass da was umgeschaltet werden muss.

Ein vollständiger Ausfall jeglicher Beleuchtung kann es eigentlich nicht geben, allein im Flightdeck gibt es 8 Lichtquellen für die Raumbeleuchtung, dazu kommen die Beleuchtungen der Instrumententafeln und die Beleuchtung der Instrumente selber. Also ganz dunkel wird es nicht ;)
Ach ja, und Taschenlampen haben sie auch mit.

Zur anderen Frage: Ich kenne es nur so, dass es eigentlich nur die Namen der Orbiter gibt, auch im persönlichen Gespräch.
Zu beachten: Die Orbiter sind weiblich.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. September 2010, 10:43:57
Fehlen nur noch Kerzen. ::) Alles klar, dann wird das nix mit der Geisterbahn.
Vielen Dank für die Informationen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 16. September 2010, 17:00:29
Hallo, ich hätte da wieder mal ein paar Shuttle-Fragen:
1) Gibt es eine spezielle Bezeichnung für die »Blaumänner«, welche die Astronauten im Shuttle bei ihren Indoor-Tätigkeiten tragen?
2) Kann die Unterhaltung während eines Aussenbordeinsatzes über einem Lautsprecher im Cockpit verfolgt werden, oder muss jeder, der mithören will, ein Headset montieren?
3) Können die Bilder aus der Helmkamera auf einen Monitor im Cockpit gelegt werden?
Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 17. September 2010, 11:02:22
Also ich vermute mal du meinst diese blauen Anzüge:
(https://images.raumfahrer.net/up009955.jpg)

Die werden bei (halb) offiziellen Anlässen am Boden getragen, bevorzugt dann, wenn sie mit ihren T-38 unterwegs sind.
Einen besondern Namen haben die eigentlich nicht, das sind Flightsuits.
Im Orbit ist die Kleiderordnung ja ziemlich locker und etwas farbenfroher, diese Blaumänner sind im Orbit inzwischen eigentlich nicht mehr üblich:
(https://images.raumfahrer.net/up009956.jpg)

Es gibt zwei Lautsprecher im Shuttle. Der eine befindet sich im Aft Flight Deck, der Andere in der Decke des Middeck. Man kann jeden beliebigen Voice Loopp dort drauf schalten, so auch den EVA Loop. Anosnsten läuft die Kommunikation über die Headsets.

Die Helmkameras sind ins Closed Cercuit Television System (CCTV) des Orbiters eingebunden. Die Kamerabilder können an einem der beiden CCTV Monitore betrachtet werden. Diese Monitore befinden sich auf Panel A3, das ist im Aft Flight Deck, also dort wo auch der Greifarm gesteuert wird.
Dazu werden bei den meisten Missionen portable LCD Monitor mitgenommen, mit denen aufgezeichnete Videos angeschaut werden können.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. November 2010, 11:33:26
Ich hätte da wieder mal eine Frage: Beim Shuttle sind ja vor dem Start sowohl die Cockpitfenster wie auch die Auslässe der RCS abgedeckt. In welchem Moment und auf welche Weise werden diese Abdeckungen entfernt?

Mit bestem Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 18. November 2010, 12:38:00
Vor dem Beginn des Countdown sind die Cockpitfenster mit so einer weichen Kunststoffabdeckung geschützt. Die RCS Düsen sind mit einem Verschluss versehen, in dem Feuchtesensoren, Leckdetektoren und eine Heizung integriert ist.

Die Fensterabdeckungen werden im Countdown Hold bei T-11 Stunden abgenommen. Da kommt auch nichts mehr drauf bis zum Start.
Die RCS Verschlüsse werden schon in den ersten Stunden des Countdown durch Regenschutzabdeckungen aus Papier ersetzt, die verhindern, das Wasser eintritt. Das ist im Grunde eine Art Butterbrot Papier. Im T-11 Stunden Countdown Hold werden diese Abdeckungen noch einmal geprüft und gegebenenfalls ersetzt.
Diese Papierabdeckungen lösen sich dann beim Start, durch akustische Schwingungen der Treibwerkszündung (beim hinteren RCS), oder nach dem Abheben durch den Luftstrom (beim vordern RCS).

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. November 2010, 16:27:22
Vielen Dank für Deine Info! :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. November 2010, 12:32:34
Im 3D-IMAX im KSC habe ich gesehen, wie die Astronauten bei der Reparatur vom Hubble-Teleskop an einem langen dünnen Sicherungsseil hingen. Fast wie eine Angelschnur. Meine Frage wäre: Was ist das für eine »Schnur?« Kann sie ausgerollt werden? Was ist deren maximale Länge, Reissfestigkeit etc., und wie nennt sich dieses Ding?
Mit bestem Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 21. November 2010, 14:57:51
Es handelt sich dabei meines Wissens um ein doppeltes Stahlseil, dass mit Kunststoff ummantelt ist. Es ist auf einer Rolle aufgewickelt und rollt sich automatisch auf bzw. ab. Das eine Ende ist an Quest angebracht, das andere Ende (mit Rolle) am Astronauten.

Außerdem verfügt jeder Raumfahrer (Kosmonauten und Astronauten) über zwei stoffummantelte Sicherungsseile mit Karabinerhaken an den Enden. Damit klinkt er sich manuell an Handläufen ein. An den kleinen Plattformen (die am Ende des Manipulatorarms angebracht werden können) gibt es außerdem Fußrasten.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 21. November 2010, 19:16:02
Das eine Ende ist an Quest angebracht, das andere Ende (mit Rolle) am Astronauten.
Ui, wenn das von Quest bis Hubble reicht, dann wäre das ein ziemlich langes Seil  ;)
GG hat natürlich recht, für nicht ISS EVAs ist diese Rolle natürlich in der Shuttle Payloadbay angebracht.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 22. November 2010, 17:52:10
Da hatte ich Gregors Beitrag etwas zu schnell ge- und dabei Hubble überlesen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. November 2010, 17:58:04
Und wie nennt sich dieses Seil? Und wie weit kann man es ausrollen?
Vielen Dank für Eure Mühen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 23. November 2010, 07:52:40
Das Seil an sich hat keinen speziellen Namen, es läuft unter dem Begriff „Safety Tether“.
Dieses abrollbare Seil ist 55 ft (16,7 Meter) lang. Man nennt es aufgrund seiner Form „The Peanut“.

(https://images.raumfahrer.net/up011521.jpg)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. November 2010, 10:12:56
Der Mann weiss wirklich alles! Herzlichen Dank!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 23. November 2010, 12:40:02
Auf dem Bild sieht es so aus, als wären es zwei einzelne Kabel, die mit zwei Karabinerhaken eigehängt werden. Werden da immer beide Kabel verwendet oder klinkt man nur eines an Quest ein und das andere später an seinem "Arbeitsplatz"? Immerhin können diese Sicherungskabel ja bei weit entfernten Arbeitsplätzen auch irgendwo hängenbleiben oder "schubbern".
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 23. November 2010, 14:17:20
Also es ist so, der untere „small Hook“ wird an der Station befestigt, der obere, mit der Rolle wird am Anzug festgehakt. Dieser „Large Hook“ befindet sich jeweils an einem Ende des Stoffummantelten Sicherugsseils, das du erwähnt hast, mit dem man sich an den Handläufen einklinken kann.
ER dient in diesem Bild eigentlich nur als Vergleich.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 23. November 2010, 16:11:33
... und zur Verwirrung der Unwissenden. ;)

(Nebenbei: Der neue Zwinker-Smiley sieht beknackt aus.)

Die alten Smileys sind wieder da. Hurra!  ;) ;D :D :) :o
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Starboard am 23. November 2010, 17:54:08
Ach nicht immer über die neue Software meckern. Ist doch ganz super geworden.
Man kann ja auch externe Smilies einbinden:

(http://www.world-of-smilies.com/wos_sonstige/dick0.gif)

(Ähnlich könntet Ihr die alten Smilies auch in einem Verzeichnis speichern bzw. die neuen Dateien einfach durch die alten ersetzten ....)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 23. November 2010, 17:59:03
Man kann ja auch externe Smilies einbinden:

Oder man stellt im Profil einfach ein welche man haben will  ;)


https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=profile;area=theme (https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=profile;area=theme;u=1319)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Starboard am 23. November 2010, 18:21:27
Ja super! Jetzt ist die Welt ja wieder in Ordnung  ;)

Viele Grüße von
 :) ;) :D ;D >:( :( :o 8) ??? ::) :P :-[ :-X :-\ :-* :'(
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. November 2010, 18:31:54
Meckern scheint hin und wieder auch etwas zu bringen. Danke!  ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 23. November 2010, 20:28:18
Sticheln nenn ich das.  ;) ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. November 2010, 11:20:00
Hallo und guten Tag ...
Ich habe eine Frage zu den in den Ladebucht-Toren eingebauten Wärmetauschern: Wie empfindlich sind diese Dinger auf Beschädigungen? Oder andersherum: Wenn etwas ein kleines Loch in einen Tauscher schlagen würde, so dass etwas von der Kühlflüssigkeit (was nehmen die da genau?) entweichen könnte, haben die Astronauten eine Möglichkeit, das Leck wieder zu verschliessen? Wenn ja, was nehmen sie dazu?
Vielen Dank für die Hilfe, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. November 2010, 11:32:44
Hallo Gregor,

lies dazu mal diesen Artikel: http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21042010080532.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/21042010080532.shtml)


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. November 2010, 11:49:39
Hallo Klaus,

genau diese Info habe ich gesucht. Danke! :)
Eine Ergänzungsfrage dazu hätte ich noch: Wie schnell müssen die Ladebucht-Tore geöffnet werden, bevor es zu einem ernsthaften Problem wegen anfallender Wärme im System kommt? Mein Shuttle fliegt möglichst mit der Unterseite in Richtung Sonne, so dass deren Strahlung abgeschirmt wird.

Vielen Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. November 2010, 12:11:54
Für einige Stunden kann man ein auf Verdampfung basierendes Kühlungssystem einsetzen. Hier gibt es mehr Infos dazu: http://www.hssensorsystems.com/hsc/proddesc_display/0,10401,CLI1_DIV25_ETI5338_PRD754,00.html (http://www.hssensorsystems.com/hsc/proddesc_display/0,10401,CLI1_DIV25_ETI5338_PRD754,00.html)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. November 2010, 12:17:36
Toll, vielen Dank!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. Dezember 2010, 13:19:19
Jetzt habe ich doch noch eine Frage zu diesem »Flash Evaporator Subsystem«: Wenn ich den Text von Hamilton Sundstrand richtig verstanden habe, wird die Wärme ins Speisewasser-System abgeleitet. Ich habe gedacht, dass Trinkwasser wird beim Betrieb der Brennstoffzellen laufend neu erzeugt und was nicht gebraucht wird, pumpt man aus dem Shuttle. Habe ich da etwas völlig missverstanden? Wieviel Wasser führen die denn überhaupt in dem / den Wassertank / s mit? Und wie lange funktioniert dieses Überbrückungssystem, bis die Wasserreserven auf Teewassertemperatur :o aufgewärmt sind?

Vielen Dank und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 01. Dezember 2010, 13:30:40
Nene, da wird Wasser in den Weltraum abgelassen:

Zitat
by evaporating water to the vacuum of space

Es wird mit feinen Düsen versprüht und kühlt durch Verdunstung den mit Freon betriebenen Kühlkreislauf.

Das dafür benötigte Wasser wird aus den Wassertanks geleitet.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. Dezember 2010, 13:38:06
Oh, ja klar. Hatte gerade mal wieder Tomaten auf den Augen. Bleibt noch die Frage nach der maximal möglichen Betriebsdauer des Systems.

Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 01. Dezember 2010, 13:42:32
Genau weiß ich es nicht. Aber es sind schon einige Stunden. Nach Schließung der Nutzlast-Tore dauert es ja auch noch 3-4 Stündchen bis zu Landung.

Aber ein ganzer Tag dürfte nicht machbar sein. Aber das vermute ich jetzt.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. Dezember 2010, 18:28:35
Vielen Dank.

Eine weitere Frage hätte ich: Können die Astronauten im Shuttle wie in einem Flugzeug die Funk-Frequenzen selber wählen, wenn Sie mit der (einer) Bodenstation oder mit der ISS sprechen wollen, oder funktioniert das Wählen automatisch?
Wie auch immer: welche Frequenzen werden da benutzt für eine Verbindung zu Houston und zur ISS?

Vielen Dank für Eure Mühe, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Starboard am 05. Dezember 2010, 22:31:50
Hallo Gregor,

schau mal hier:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9227.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9227.0)

Gruß Jörg
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. Dezember 2010, 23:12:59
Meist kommuniziert das Shuttle über die TDRS Satelliten (http://de.wikipedia.org/wiki/Tracking_and_Data_Relay_Satellite).

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 13:49:52
Danke.
Ähm, ich hab damit aber noch nicht die Information, die ich eigentlich brauche. :-[
In meiner Geschichte fällt während der Startphase ja u.a. die Funkverbindung aus. Die Astronauten im Shuttle versuchen Kontakt aufzunehmen zur Kontrollstation am Boden und später dann zur ISS, doch ihre Funkeinrichtung ist defekt.
Der Pilot, der die Funkverbindung herzustellen versucht, erklärt den anderen im Raumschiff, was er schon alles probiert hat: »Leute, wir haben da ein Problem. Ich habe versucht, über XY Band oder dies und das ... Houston zu erreichen. Tot. Dann habe ich mit XYZ versucht, die ISS zu erreichen. Ebenfalls tot ...«
Ich bräuchte also eine Info über die Verbindungsversuche aus der Sichtweise des Astronauten heraus.

Vielen Dank für die Hilfe, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 14:31:28
Shuttle-Experten Achtung! Nochmals zurück diesem Flash Evaporator Subsystem. Ich habe das Web durchforstet nach einer maximalen Betriebszeit, jedoch nirgends etwas darüber gefunden. Sicher hängt es auch damit zusammen, wieviele Systeme im Shuttle aktiviert sind und Wärme erzeugen. Gibt es dazu irgendwelche Verbrauchs-Parameter? Inwieweit könnte das System auch die Trinkwassertanks »leersaugen?«

Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. Dezember 2010, 14:41:15
Gegenfrage, wie lange müsste es denn in Deinem Szenario funktionieren?

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 06. Dezember 2010, 14:48:48
und später dann zur ISS,
Ähm, du weißt aber schon, dass bei dem Orbit, über den wir gesprochen hatten, die ISS für das Shuttkle absolut unerreichbar ist? Auch eine direkte Funkverbindung wird nicht zustande kommen, höchstens über die TDRS.
Ich würde dann eher schreiben
"S-Band [Verbindung zu den TDRS] ist tot, ich hab auf UHF versucht, eine Bodenstation zu ereichen, ist aber auch tot" (oder so ähnlich...)
KU-Band spilet vor dem Öffnen der Nutzlastbuchttore keine Rolle.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 14:59:19
Nach Erreichen des Orbits muss die Crew zuerst Verletzte verarzten. Danach machen sie einen Check und eine Schadensaufnahme von ihrem Schiff. Dabei stellen sie fest, dass sich die Frachtraumtüren nicht öffnen lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind sicherlich 2 Stunden verstrichen. Nun müssen zwei Astronauten in die Ladebucht, um den Schaden zu beheben. Das wird wohl inkl. der Vorbereitungszeit für die EVA's nochmals 3-4 Stunden verschlingen, wobei ich die Vorbereitungszeit noch nicht genau recherchiert habe.

Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. Dezember 2010, 15:04:17
Also es gibt prozeduren um im Shuttle die Nutzlast-Türen von innen bei einer EVA zu schließen. Aber wenn man Sie nicht öffnen kann, heißt es sofortige Landung.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 15:07:38
@Spacer.
Nein, nein, sie fliegen nicht zur ISS. Bleibt alles so wie besprochen. Da sie keine Verbindung zur Erde bekommen, versuchen Sie die ISS als Relaisstation zu verwenden, um mit Houston in Kontakt zu kommen, was aber nicht klappt, weil ihr Funkgerät hinüber ist.
Wenn die Frachtraumtüren offen sind, versuchen Sie es abermals.
Dazu gerade eine Frage: Sind das verschiedene getrennte Systeme, oder steckt dahinter ein Basis-Gerät? Sie dürfen ja gemäss Drehbuch keinen Kontakt zur Erde aufbauen können. :-\


Danke und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 15:10:56
@Klaus.
Sie können nicht landen und müssen den Fehler selber beheben. Leider!

Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. Dezember 2010, 15:13:43
Da sollten Sie sich in jedem Fall beeilen, sonst wird es schnell warm in der Kabine...  Und alles abschalten was Hitze produziert und nicht unbedingt benötigt wird.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. Dezember 2010, 15:21:14
Genau das werden sie tun müssen. Um aber nicht völlig ins Blaue hinaus zu spekulieren, suche ich nach einer maximalen Zeit, in der sie mit dem Flash Evaporator Subsystem arbeiten können.

Besten Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 06. Dezember 2010, 18:39:02
Es gibt keine maximale Betriebsdauer der Flash Evaporators. Das Kühlmedium ist ja Wasser, das wie Klaus erklärt hat, verdampft wird.
Solange die Brennstoffzellen laufen hat man mehr als genug Wasser für die Flash Evaporators.
Das Problem ist halt, dass dieses  System für die Kühlung des Orbiters alleine nicht auf Dauer ausreicht. Wie lange es ausreicht hängt von der Wärmeproduktion ab, deswegen kann man keine exakte Grenze angeben, das ist individuell und hängt von unzähligen Faktoren ab z.B. auch vom Startzeitpunkt, dem Orbit und der Orientierung des Orbiters.
In so einem hypothetischen Fall müsste jedenfalls alles unternommen werden um möglichst wenig Wärme an Bord zu produzieren, die meisten Systeme müsste man abschalten.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 07. Dezember 2010, 10:32:24
Klare Ansage für die Astronauten. Vielen Dank!

Um diesen Vorgang etwas detaillierter beschreiben zu können: Gibt es irgendwo eine grobe Übersichtsliste der verschiedenen Systeme mit ihrer Benennung im Jargon der Crew und eine Erklärung, was diese Systemen machen? Ich habe mich gerade durch ein paar Missionsrapporte gelesen, doch da finde nichts in der Art.
Toll wäre es ja, wenn ich einen Dialog im Stile einer Checklisten-Abarbeitung einbauen könnte: »System XY ... macht dies und das ... brauchen wir. System XYZ ... macht jenes ... brauchen wir momentan nicht ...« etc.

Vielen Dank für Eure Infos, Tipps und steten Bemühungen. Da die Geschichte rund um den Erdball spielt und alle möglichen Szenarien beinhaltet, sind die Raumfahrt-Recherchen je nach Kapitel unterschiedlich intensiv. Die Geschichte ist nun zu zwei Dritteln fertig und ich arbeite mich langsam in Richtung Showdown vor. Nebenbei entsteht auch ein Modell der Hauptfigur aus der Geschichte, was ebenfalls viel Zeit verschlingt.

Mit besten Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 09. Dezember 2010, 20:05:49
Hallo da draussen im All.  ::) Der Herr Autor hätte wieder mal eine Frage:

Kann ein Astronaut während eines Aussenbordeinsatzes seinen Helm öffnen, oder ist sein Anzug mittels einem Unterdruck/Überdrucksystem dagegen abgesichert?

Besten Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. Dezember 2010, 19:14:54
Eine Frage:
Mein Raumschiff kreist auf einer äquadoralen Bahn um die Erde. Inklination also Null Grad.
Was geschieht, wenn sich das Schiff um 90 Grad dreht, also seitwärts fliegt, und dann die Triebwerke zündet?
Kehrt es nach ausschalten der Triebwerke wieder auf die alte Flugbahn zurück oder ändert sich der Neigungswinkel dauerhaft?
Danke für Eure Antwort, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 17. Dezember 2010, 19:25:40
90° und Seitwärts sind keine ausreichende Beschreibung für die Position des Shuttles. Wohin sollen die Triebwerke feuern? In Flugrichtung? Gegen Flugrichtung? Richtung Erde? Weg von der Erde? Nach oben (senkrecht zur Flugrichtung nach oben (Nordpol)) oder nach unten (senkrecht zur Flugrichtung nach unten (Südpol)) ?

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. Dezember 2010, 19:33:55
Ich habe es folgendermassen gemeint: Das Shuttle fliegt zuerst mit der Nase voraus auf der äquadoralen Flugbahn. Dann dreht es seitwärts um neunzig Grad. Die Nase zeigt nun in Richtung Nordpol. Flughöhe und Vorwärtsgeschwindigkeit sollen gleich bleiben, aber es muss seitwärts ein Ausweichmanöver durchführen, weil sich etwas anders auf der gleichen Flugbahn befindet.
Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 17. Dezember 2010, 20:07:47
Nach diesem Manöver bewegt sich das Raumschiff auf einer Bahn mit neuer Inklination, die Änderung ist dauerhaft.
Mit dem Shuttle kannst du allerdings keine äquatoriale Flugbahn erreichen, weniger als 28° Inklination sind nicht möglich. Allgemein gilt, wenn du zum Äquator hin beschleunigst verkleinerst du die Inklination, wenn du zu den Polen hin beschleunigst vergrößerst du sie.

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. Dezember 2010, 20:30:57
Okay. Etwas ist mir als Laie aber noch nicht ganz klar. :o Wenn »mein« Shuttle ursprünglich auf eine Bahn von z.B. 28,5 Grad geschossen wird, wieso können dann die 28 Grad nicht unterschritten werden, wenn man genügend zum Äquator hin beschleunigt?
Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 17. Dezember 2010, 20:35:48
Theoretisch gehts, aber soviel Sprit hat das Shuttle einfach nicht an Bord. Das kann die Inklination nur sehr geringfügig verändern. Wie viel genau weiß ich aber nicht. Ich hab jetzt mal ein halbes Grad vermutet, wahrscheinlich ist es sogar etwas mehr, was an Änderung geht. :)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: fion1 am 17. Dezember 2010, 20:36:30
Ich bin Laie, also keine 100% verlässliche Antwort. Aber soweit ich weiß sind Inklinationsänderungen extrem Treibstoff vernichtend. Deswegen schießt man immer möglichst direkt in den richtigen Winkel ein.

Warum bremst oder beschleunigst du das Shuttle nicht einfach zum ausweichen. So fliegst du drüber oder drunter. So wird es eigentlich immer gehandhabt bei Ausweichmanövern. Gutes Beispiel ist da die ISS da passiert es ja real ab und an im Jahr.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. Dezember 2010, 20:49:09
Weil das Ding, das dem Shuttle im Weg steht, zu gross ist um darüber oder darunter hinweg zu fliegen. Es schiebt sich quasi seitwärts heran. Mit einer Inklinationsänderung könnte das Shuttle erstmal »entwischen.« 
Danke und Gruss, Gregor

PS) Gibt es eine Berechnungsgrundlage, wieviel Treibstoff für wieviel Abweichung benötigt würde. Vielleicht hat es ja noch etwas Reservetreibstoff in den mitgeführten Zusatztanks. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 18. Dezember 2010, 17:12:06
Hallo Gregor,

für eine reine Inklinationsänderung auf einem Kreisorbit gilt für den Geschwindigkeitsbedarf:
[tex]\Delta v = 2v\cdot sin( \frac{\Delta i}{2}) ... ( \approx 2v\cdot \frac{\Delta i}{2}=v\Delta i)*[/tex]

*Für kleine Winkel kann man das im Bogenmaß linear rechnen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. Dezember 2010, 20:54:43
Also eine Inklinationsänderung von etwa 28° benötigt bei einer Orbitgeschwindigkeit von 7,8 km/sec ein deltaV von etwa 3,8km/sec! Also fast den halben Treibstoffbedarf der zum Start des Shuttles nötig war!

Ich habe irgendwas von 300m/sec in Erinnerung welche das Shuttle überhaupt noch im Orbit mit dem OMS aufbringen kann. Du siehst, 28° kannst Du völlig vergessen...

Übrigens, wenn das Teil, was da anrauscht soo groß ist, also Durchmesser jenseits von 1000km, dann donnerst Du irgendwann auch mit einer Inklinationsänderung dagegen, selbst wenn die möglich wäre. Zudem würde ein solch großer Brocken wohl auch noch gravitative Einflüsse auf das Erde-Mond System haben. Auf das Shuttle erst recht... Wahrscheinlich könnte man dann sogar auf einen Orbit um dieses MegaAlien Raumschiff anpeilen, wenn es wirklich so groß ist  ;)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: worchel am 19. Dezember 2010, 04:13:06
DAS ist doch mal ne gute idee für nen roman....
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 19. Dezember 2010, 09:37:10
Man kann beim Start in eine Bahn mit höherer Inklination (z. B. 51,6°), also kann man auch beim Start in eine Bahn mit niedrigerer Inklination. Danach ist eine Inklinationsänderung für das Shuttle aber nur begrenzt möglich (0,1 Grad oder so).
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Dezember 2010, 11:50:33
Herzlichen Dank für die Informationen. Trotzdem blicke ich nicht ganz durch:

- Websquid schreibt: Mit dem Shuttle kannst du allerdings keine äquatoriale Flugbahn erreichen, weniger als 28° Inklination sind nicht möglich.
- GG schreibt: Man kann beim Start in eine Bahn mit höherer Inklination (z. B. 51,6°), also kann man auch beim Start in eine Bahn mit niedrigerer   
  Inklination.

Meine Fragen deshalb: Kann man vom Start weg eine Inklination erreichen, die weniger als 28° hat? Was ist die minimal mögliche Inklination? Und wenn ja oder nein: wo liegen die Probleme?

Grundvoraussetzung bleibt die Berechnung von klausd für folgende Flugbahn:

1) Nutzlastbucht meines Shuttles voller Zusatztanks.
2) Inklination: 28,5°. Geschossen wird in einen 550 x 53 km Orbit nach ET Abtrennung. Ohne OMS. Haben wir noch 600m/sec übrig mit 
    Zusatztanks.
3) Jetzt also hoch in stabile 550*201. Braucht 44m/sec. Zündung erfolgte im Erfernsten Punkt.
4) Jetzt nochmal den Rest (600-44=556) reinballern in maximales Apogäum. 3000km * 201km haben wir jetzt.

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 19. Dezember 2010, 12:10:15
Kann man vom Start weg eine Inklination erreichen, die weniger als 28° hat? Was ist die minimal mögliche Inklination?

Definitiv ja. Ob man bis auf 0° Inklination kommt, weiß ich nicht, eher nicht. Das ist eine Frage der Treibstoffmenge. Eine äquatoriale Bahn (in etwa 250 km Höhe) macht meines Erachtens für den Shuttle allerdings wenig Sinn.

Selbst dann, wenn man mit dem Shuttle Satelliten ausgesetzt hat, die später mit eigenem Antrieb auf die Geostationäre Bahn gelangten, ist man bei 28,5 Grad Bahnneigung für die Raumfähre selbst geblieben. Das ist energetisch und ökonomisch einfach das sinnvollste.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 19. Dezember 2010, 16:06:22
Grundsätzlich gilt beim Start, dass man nur eine Inklination erreichen kann, die mindestens so hoch ist wie die geografische Breite des Startplatzes. Mehr geht immer, weniger aber eigentlich nicht. Man startet grundsätzlich in gerader Linie weg vom Startplatz, muss aber so fliegen, dass das Zentrum der Bahn durch den Erdmittelpunkt läuft. Das heißt, die Bahn muss über den Startplatz führen. Wenn man eine kleinere Inklination beim Start anstrebt, muss man dafür eine Kurve fliegen (zuerst zum Äquator hin und dann so korrigieren, als ob man von einem Startplatz näher am Äquator kommt), was einen zusätzlichen Treibstoffverbrauch beim Start bedeutet. Da du den gesamten Treibstoff im ET aber vorher schon verballerst, kannst du das nicht machen.

Ein Beispiel wo das gemacht wird, ist die Ariane 5. Bei Missionen, die die Rakete nur zu vielleicht 50 oder 60% nutzen verringert man beim Start die Inklination um 2-3°. Daran sieht man auch, dass dieses Verfahren ineffizient ist, genau wie die Inklinationsänderungen im Orbit.

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Dezember 2010, 17:18:03
Vielen Dank für die detaillierte Information. Jetzt seh ich deutlich klarer. ::)

Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 19. Dezember 2010, 17:19:00
Hallo Gregor,

kannst du sagen wie groß das Objekt sein soll?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 19. Dezember 2010, 17:34:54
Daran sieht man auch, dass dieses Verfahren ineffizient ist, genau wie die Inklinationsänderungen im Orbit.

Die ist stark von der Bahngeschwindigkeit abhängig. Ist man also in einer Geotransferbahn, ist am Apogäum die Bahngeschwindigkeit schon so niedrig, dass eine größere Inklinationsänderung auf dem erdfernsten Punkt sogar durchaus machbar ist.

Die Proton Rakete macht das so. fliegt erst in einen 40° +X Inklination und baut dann am Apogäum ab. Da sinds nur noch knapp über 1.5km/sec...

Allerdings ist die Bahngeschwindigkeit auch in 3000km Höhe, wo Dein Shuttle fliegen soll noch etwa 6 km/sec. Und eine Inklinationsänderung da viel zu energieaufwändig. Auch, weil das Shuttle im Verhältnis zu seinen Antriebssystem enorm viel wiegt.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Dezember 2010, 19:02:05
@Klaus: Ich such dann mal nach einer anderen Lösung, wie ich das Shuttle vor dem herannahenden fremden Objekt eine gewisse Zeit fernhalten kann. Ich dachte zuerst wirklich: seitliche 90 Grad Drehung zur Flugrichtung, dann einen Moment lang Schub geben und schon »zockelt« die Fähre seinem »Verfolger« davon.

@Daniel: Das darf ich Dir leider nicht verraten, sorry. Aber es ist gigantisch.  ;)

Danke und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 19. Dezember 2010, 19:23:43
@Klaus: Ich such dann mal nach einer anderen Lösung, wie ich das Shuttle vor dem herannahenden fremden Objekt eine gewisse Zeit fernhalten kann. Ich dachte zuerst wirklich: seitliche 90 Grad Drehung zur Flugrichtung, dann einen Moment lang Schub geben und schon »zockelt« die Fähre seinem »Verfolger« davon.

Ja, so stellt sich das der Laie vor, und das ist natürlich verständlich, nachdem, was wir aus dem Alltag kennen...

Wie wäre es mit folgendem Maneuver: Man gibt nach 'oben' also entgegen der Errde Schub... Dann wird der Orbit von einer Kreisbahn zur Ellipse und führt evt. unter dem 'Ding' vorbei... Den Treibstoffbedarf hierfür kenne ich jedoch leider nicht, ist wahrscheinlich auch nicht gerade treibstoffsparend...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 19. Dezember 2010, 19:30:24
@runner,

ich gebe nach oben Schub und fliege dadurch "unten vorbei"? Der Widerspruch ist doch etwas evident ... ;)
Wenn man einen Orbit zu einer Ellipse machen möchte, dann am Besten durch Beschleunigung/Verlangsamung entlang der Flugbahn, indem man so die große Halbachse ändert.
Aber Gregor hatte bereits gesagt, dass "darüber" und "darunter" nicht funktionieren wird.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Ruhri am 19. Dezember 2010, 22:16:24
Ich gebe gerne zu, dass ich in Sachen Orbitalmanöver kein Experte bin, aber ich möchte trotzdem ein paar Fragen in den Raum werfen:

1. Gregor, hast du eigentlich schon abgeklärt, ob sich dein "riesiges unbekanntes Objekt" im Rahmen der Physik bewegt? Vielleicht hast du ja an eine Flugbahn gedacht, die auch keinen Sinn macht. Und wenn es womöglich ein Raumschiff mit einem Antrieb ist, der jenseits der uns heute bekannten Physik (z.B. Trägheitskompensator) arbeitet, so solltest du trotzdem abklären, wo die Grenzen dieses hypothetischen Antriebs liegen.

2. An alle Orbitmechaniker: Kann Gregors Annahme, dass ein Raumfahrzeug im Orbit ein entgegenkommendes Objekt nur durch "seitliches" Ausweichen umfliegen kann, überhaupt funktionieren? Selbst wenn man annimmt, dass es in Bezug auf die Erdoberfläche eher hoch als breit ist, so könnte es doch entlang der Längachse rotieren. Kann man damit vielleicht etwas anfangen?

3. Sollte Gregor das Space Shuttle vielleicht lieber durch etwas exotischeres ersetzen? Wenn dieses Buch irgendwann druckreif sein wird, ist das System bereits Raumfahrtgeschichte, und zukünftige Leser werden sich mehr und mehr daran stoßen. Könnte man vielleicht Skylon verwenden? Das Problem ist nun einmal, dass ein Space Shuttle für den von Gregor ersonnenen Zweck niemals konzipiert wurde und somit im Grunde auch nicht zu verwenden ist.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 13:39:30
@Ruhri:
1) Es war nicht ganz einfach, dieses Ding so konstruieren, dass es innerhalb der physikalischen Gesetze funktioniert. Gerade die Massenträgheit eines so grossen Objekts bereitete mir einiges an Kopfzerbrechen, zumal ich sehr wenig verstehe von der Materie. Ich bin mit meinen Skizzen und Ideen dann zum Physiker Illobrand von Ludwiger gereist und der hat erstmal den Rotstift gezückt: »Das geht nicht mein Junge. Und dieses geht nicht und jenes überhaupt nicht.« Tolle Aussichten. Doch ich gab nicht auf und nach einem halben Jahr rumtüfteln hatte ich das Ding dann schliesslich soweit, dass dem Fachmann die Haare nicht mehr ganz so weit zu Berge standen wie noch zuvor. Bei einigen Details muss man den Verstand nach wie vor arg strapazieren, doch so alles in allem gesehen, ist es eine feine Sache geworden, denke ich.

2) Das Objekt schraubt sich langsam auf die Erde zu. Das spezielle Design des UFOs erlaubt diesen Vorgang. Zumindest glaubt das auch von Ludwiger. Das Objekt nähert sich meiner Idee zufolge dem Shuttle seitlich, also parallel zu seiner Flugbahn. Da das Objekt sehr gross ist, ist die Szene am besten zu vergleichen mit einem Auto, welches sich auf der Autobahn fahrend, einer langen Mauer immer mehr nähert, nur, dass sich in diesem Fall die Mauer auf das Auto zu- und gleichzeitig noch vorwärts bewegt. Nach unten oder oben wegtauchen geht also nicht. Deshalb meine Idee: Das Shuttle dreht sich 90 Grad um seiner Hochachse und feuert die Triebwerke in Richtung der näherrückenden »Wand«, um einem Crash zu entgehen.
Inwieweit sich bei diesem Manöver nun die Inklination verändert, oder ob der Neigungswinkel bleibt, aber die ganze Bahn parallel verschoben wird, erschliesst sich mir noch nicht. Ich würde dazu gerne eine Skizze hochladen, aber der »Knopf« dafür verbirgt sich vor mir. Müsste bei »Erweiterten Optionen« zu finden sein, ist es aber nicht. Liegt es am Safari?

3) Das mit dem Shuttle ist eine Krux. Nachdem ich schon einmal fast soweit war, habe ich umgestellt auf Orion und Constellation. Als das Programm gekippt wurde, kehrte ich reuevoll zum Shuttle zurück. Ich weiss, dass ich, sobald ein neues funktionierendes System fliegt, wieder umschreiben muss. Spätestens wohl bei der zweiten Auflage, wenn es denn eine geben wird. Da meine Geschichte in allen Bereichen - davon nimmt die Shuttle-Sache nur etwa 10% in Anspruch - fast tagesaktuell ist, muss ich so oder so monatlich ergänzen, und das wird wohl bis zur Drucklegung so bleiben. Ich habe mir damit zwar etwas eingebrockt, aber mein Ägyptenerlebnis von 1988 - Auslöser für meine Arbeit - lässt es nicht zu, eine reine Fantasy-Geschichte zu schreiben.

Vielen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 20. Dezember 2010, 14:03:10
Hallo Gregor,

gut, dass du das mit "der Wand" erklärt hast. Bei dem Inklinationsmanöver musst du bedenken, dass das, was das Shuttle so auf einer Hälfte seines Orbits "nach Norden" gewinnt, auf der anderen Hälfte ebenso "nach Süden" gewinnt. Nach einem halben Orbit käme es der Wand also wieder näher, sogar noch stärker als vorher.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 14:44:56
Hallo Daniel,

genau das ist mein Problem. Ich bin urspünglich davon ausgegangen, dass dieses 90 Grad Manöver zu einer parallelen Bahnverschiebung führt und nicht zu einer Änderung des Bahnneigungswinkels. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, eine Flugbahn parallel zu verschieben?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 20. Dezember 2010, 14:46:46
Nein, man kreist antriebsfrei immer um den Massenmittelpunkt der Erde.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 15:09:03
An sich ist mir das mit dem Massenmittelpunkt schon klar. Ich dachte aber, beim Massenvergleich Erde / Space-Shuttle, träte der Effekt nur bei »grösseren« Korrekturen auf, glaubte also, es gäbe einen gewissen Toleranzwert, innerhalb dessen die Gesetze der Schwerkraft ein im Verhältnis gesehen so »kleines« Manöver tolerieren würden. Werde mir also wieder etwas neues ausdenken müssen. ???

Vielen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 20. Dezember 2010, 16:10:03
Grundsätzlich gilt beim Start, dass man nur eine Inklination erreichen kann, die mindestens so hoch ist wie die geografische Breite des Startplatzes. Mehr geht immer, weniger aber eigentlich nicht.

Natürlich kann man beim Start eine Flugbahn erreichen, die eine niedrigere Inklination hat. Das wird auch regelmäßig gemacht. Es kostet nur viel Treibstoff. Wenn das nicht so wäre, dann hätten ja von Baikonur aus niemals Satelliten in den Geostationären Orbit gestartet werden können.

Beispiel: SkyTerra 1, Start von Baikonur, 51,6° auf Anfangsbahn zwischen 5.864 und 35.588 km bei 18,8°.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 20. Dezember 2010, 16:17:58
Lies einfach mal weiter, dass hatte ich auch schon geschrieben ::) ;) :
Wenn man eine kleinere Inklination beim Start anstrebt, muss man dafür eine Kurve fliegen (zuerst zum Äquator hin und dann so korrigieren, als ob man von einem Startplatz näher am Äquator kommt), was einen zusätzlichen Treibstoffverbrauch beim Start bedeutet.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: GG am 20. Dezember 2010, 16:22:07
Ich habe durchaus weiter gelesen. Ich finde eben das Wort "Grundsätzlich" bei Dir an dieser Stelle grundsätzlich verkehrt. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 20. Dezember 2010, 16:25:47
Natürlich kann man beim Start eine Flugbahn erreichen, die eine niedrigere Inklination hat. Das wird auch regelmäßig gemacht. Es kostet nur viel Treibstoff. Wenn das nicht so wäre, dann hätten ja von Baikonur aus niemals Satelliten in den Geostationären Orbit gestartet werden können.

Beispiel: SkyTerra 1, Start von Baikonur, 51,6° auf Anfangsbahn zwischen 5.864 und 35.588 km bei 18,8°.

Und auch da läuft das aber ganz anders ab, wie ich ebenfalls schon geschrieben habe (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5818.msg169049#msg169049). Erst in 49,1° Inklination und erst am Apogäum des geotransferorbit, wo die Orbitgeschwindigkeit niedrig genug ist (knapp über 1,6km/sec) kann man dann die Inklination relativ energiegünstig verändern. Denn dessen Energiebedarf hängt von der Bahngeschwindigkeit ab.

Hier mal als Bild:
(https://images.raumfahrer.net/up017886.jpg)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 20. Dezember 2010, 16:29:01
@GG Grundsätzlich könntest du damit recht haben.... ;)
@klausd: 49° ist nicht mehr, den Pfad hat Kasachstan verboten. Jetzt muss man 51,6° fliegen.
Aber ich glaub wir verwirren hier nur Gregor, also schreib ich hier nicht mehr zur Proton ;)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 20. Dezember 2010, 16:29:53
Ja der transferorbit ist dann aber 49,1°.

Wie man sieht startet man nicht einfach mal so in eine niedrigere Inklination, jedenfalls versucht man das zu vermeiden am Anfang der Startphase. Das killt einfach zu viel delta-V. Deswegen verschiebt man beim Proton Start die Inklinationsänderung in das Apogäum des Transferorbits.

@klausd: 49° ist nicht mehr, den Pfad hat Kasachstan verboten. Jetzt muss man 51,6° fliegen.

Wegen den 2 Grad bleibt meine Hauptaussage aber unberührt.  :)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 16:42:07
Nochmals zu meiner Frage: Gibt es eine Toleranzgrenze, innerhalb welcher man eine Flugbahn parallel leicht verschieben könnte, oder greifen die Gravitationsgesetze schon bei Abweichungen von: Zentimetern, Metern. ???

Besten Dank, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 20. Dezember 2010, 16:46:07
Toleranzgrenzen gibt es nicht. Bei Zentimetern wird man die Abweichung vielleicht nicht messen können, aber die Naturgesetze greifen sofort.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 16:50:37
Klare Ansage. Dann muss ich halt wieder mal umdisponieren, wäre ja nicht das erste Mal.  ;)

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 20. Dezember 2010, 17:47:15
Toleranzen gibt es in der nicht-perfekten Welt der Messung durch den Menschen ... nicht in der zu Grunde liegenden physikalischen Realität ;).

... im Makroskopischen zumindest ...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 20. Dezember 2010, 17:50:39
Zitat
ich gebe nach oben Schub und fliege dadurch "unten vorbei"?
Ich meinte, der Feuerstrahl geht von der Erde weg ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Dezember 2010, 17:53:16
Dann müsste ich eben mal kurz in die Quantenphysik ausweichen, da ist das Unmögliche ganz normal. ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: fion1 am 20. Dezember 2010, 21:16:21
Hmm, aber es sollte doch möglich sein kurzzeitig das „UFO“ auf Distanz zu halten in dem man in seine Richtung, also gegen die Wand feuert.
Das Shuttle ändert nicht seine Inklination schafft es aber vielleicht ein paar Sekunden Abstand raus zu kitzeln um eine Erdumrundung Zeit rauszuholen.

Ein so großes Objekt hat doch sicherlich gravitative Einflüsse. Da kommen doch auch Bahnstörungen in Betracht, oder nicht?!

Gut ist sehr weit an den Haaren herbei gezogen, aber wir bewegen uns doch hier eh am äußersten Rand des Vorstellbaren.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 21. Dezember 2010, 07:13:44
... aber wir bewegen uns doch hier eh am äußersten Rand des Vorstellbaren.

... och, eigentlich nicht, vorstellen kann ich mir (wie Gregor) noch so einiges mehr,
nur  ... dann kommen so Kerle wie klausd, websquid und Schillrich daher und vermasseln
einem den ganzen Spass  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 21. Dezember 2010, 07:50:58
Wir vermasseln doch nicht den Spaß ... wir beraten ;).

Für SciFi-Geschichten sollte halt immer gelten: Logisch und richtig innerhalb der Grenzen und Regeln des selbst definierten Universums.
Mit der Physik ist der Spielraum leider etwas ... eng ... wenn die Geschichte heute und auf unserer Erde spielen soll ;).
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Excalibur am 21. Dezember 2010, 08:39:30
Hallo Ihr,

was Schillrich schreibt, sehe auch ich so... aber :)

Ich lese realitätsnahe Sci-Fi sehr gerne und muss beim lesen auch das Gefühl haben, dass die Geschichte stimmig ist und nicht auffällig gegen die Naturgesetze verstößt. Dem gegenüber steht allerdings, dass ich das Buch genießen will... was mir nicht möglich ist, wenn ich parallel dazu Bahnberechnungen durchführe. Genau deshalb führe ich während der Lektüre von Belletristik KEINE Bahnberechnungen durch *lach* Was ich damit sagen will: Man muss es in meinen Augen mit der wissenschaftlichen Korrektheit auch nicht übertreiben.

Ich finde es toll und sehr vorbildlich, dass Du, Gregor, an Dich selbst scheinbar den Anspruch hast, als Autor nicht nur ein unterhaltendes, sondern eben auch ein wissenschaftlich korrektes Buch zu schreiben. Nur (und Gregor, bitte nicht böse sein, es ist einfach nur mein Eindruck, der mich natürlich täuschen kann) glaube ich eben, dass Du Dir fast schon zu viel Mühe machst. Dein Dir erarbeitetes Hintergrundwissen erscheint mir fundiert genug, dass Du die wirklich groben und quasi für fast jedermann auffälligen Schnitzer gewiss nicht leisten wirst. Was die kleinen, reizvollen Details angeht... wem würde denn wirklich auffallen, dass Du die im Buch erreichbare Inklination mit den energetischen Bordmitteln des Shuttle in der Realität evtl. um 0,1 Grad verpassen würdest? Menschen wie Schillrich, KSC und Jesco von Puttkamer... aber wem denn noch? ;)

Mir als durchaus kritischem Leser wäre es wichtiger, dass neben der groben wissenschaftlichen Korrektheit z.B. die Dialoge mitreissend, die Charaktere liebevoll gestaltet und die Landschaften und Örtlichkeiten nachfühlbar dargestellt sind. Ich weiß aus eigener Erfahrung (ich bin Perfektionist) aber auch, dass gerade diese "weichen" Themen gerne mal drunter leiden, wenn man sich zu tief in die harten Fakten (beispielsweise die physikalischen Möglichkeiten) reinbeisst. Das gilt natürlich nur für mich und muss keinesfalls für Dich gelten.

Unterm Strich: Ich freue mich auf Dein Buch... und ich bin jetzt einfach mal arrogant genug, zu glauben, dass es die Mehrheit der Leser so wie ich halten wird... für jeden tollen Dialog sei dem guten alten Shuttle in Deiner Geschichte ein kleiner, gegen die Physik verstoßender Burn gestattet... aber nur ein unauffälliger natürlich *g*

Dir viel Erfolg!
Christian
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Kreuzberga am 21. Dezember 2010, 11:50:24
Ich habe auch mal eine Frage an Gregor: Befindet sich das gigantische Objekt denn auch auf einem Orbit oder versucht es durch den Einsatz irgendeines Super-Scifi-Antriebs aktiv eine bestimmte Position bspw. über einem Punkt auf der Erdoberfläche zu halten?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Dezember 2010, 12:07:56
Hallo Kreuzberga

Du wirst jetzt vermutlich den Kopf schütteln, aber ich muss Dir sagen: Nein, es befindet sich nicht in einem eigentlichen Orbit. Und nein, es benötigt auch keinen Super-Scifi-Antrieb. Die Sache ist nämlich die: Das gab es bis jetzt so noch nicht. Meine Fragestellungen beziehen sich deshalb oftmals auf einen vergleichbaren Effekt und nicht auf das Ereignis selber, sonst würde ich unter Umständen zuviel verraten.  ;)

@fion: Trotz der Grösse des Objekts ist die Eigengravitation und damit auch die auf das Shuttle nur gering. Das liegt an der speziellen Bauweise. Gemäss Physiker Illobrand durchwegs realistisch.

@bonsaijogi: Natürlich ist es immer schade, wenn etwas nicht so funktioniert wie man sich das erstmal ausgedacht hat. Ich bin klausd, websquid, KSC, Spacer, Schillrich und allen andern aber sehr dankbar für ihre Hilfe, konnte ich doch einiges hinzulernen und so manches technische Detail in die Geschichte einbauen, was einem technisch interessierten Leser vielleicht zusätzliche Freude bereitet.

@Wuschelino und andere künftige Leser meiner Geschichte: Keine Angst, es wird keine wissenschaftliche Abhandlung werden. All die Informationen, die ich hier und anderswo zusammentrage, dienen mir »lediglich« als Basis und als Leitplanke, damit es nicht so herauskommt wie in manchen Hollywoodfilmen, wo schon der Erstklässler ausruft: »Das geht doch gar nicht.«

Mit besten Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Kreuzberga am 21. Dezember 2010, 12:42:47
Du wirst jetzt vermutlich den Kopf schütteln, aber ich muss Dir sagen: Nein, es befindet sich nicht in einem eigentlichen Orbit. Und nein, es benötigt auch keinen Super-Scifi-Antrieb. Die Sache ist nämlich die: Das gab es bis jetzt so noch nicht. Meine Fragestellungen beziehen sich deshalb oftmals auf einen vergleichbaren Effekt und nicht auf das Ereignis selber, sonst würde ich unter Umständen zuviel verraten.  ;)

Hm, darunter kann ich mir nun nicht wirklich etwas vorstellen.  ;)

Wie groß ist denn die Relativgeschwindigkeit zwischen Objekt und Shuttle? Wenn das passt, könnte man eventuell eine Art Fly-by versuchen, statt auszuweichen. Wäre jedenfalls ein spektakulären Manöver!  :) Dafür ist es natürlich etwas blöd, dass das Objekt offenbar kaum Masse hat.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Dezember 2010, 13:05:26
Herzlichen Dank fürs Mithirnen, Kreuzberga. Das mit dem Fly-by geht definitiv nicht. Dazu ist - wie ich schon ausführte - die Gravitation des Objekts viel zu schwach. Gestern Nacht in der Badewanne ist mir aber noch eine Idee gekommen und werde die nächsten Tage mal darüber brüten. Wenn das Badewasser nicht allzu heiss war, könnte es vielleicht etwas werden damit. Wenn doch, fange ich nochmals von vorne an.  :o
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 22. Dezember 2010, 09:26:30
Zitat
Befindet sich das gigantische Objekt denn auch auf einem Orbit oder versucht es durch den Einsatz irgendeines Super-Scifi-Antriebs aktiv eine bestimmte Position bspw. über einem Punkt auf der Erdoberfläche zu halten?

Also ich würd ja Supraleiter nehmen, wenn ich ein Alien wäre :)
Aber das würd ich nicht gerade sci-fi nennen, das gibt es ja bereits (in zu schwacher Form)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Januar 2011, 15:14:00
Hallo Leute.

Ich hätte noch ein paar Fragen zum EMU (Extravehicular Mobility Unit)
1) Wo liest der Astronaut den Betriebszustand des Anzugs ab?
2) Werden die Daten auch ins Shuttle übertragen und können vor dort aus ausgewertet werden?
3) Was zeigen die Daten alles an? Energiezustand? / Sauerstoffsättigung?)
4) Wie rapportiert ein Spacewalker im Einsatz den Status seines EMU z.B. ans Shuttle? Beispiel:  »Mein EMU hat noch für 180 Minuten Sauerstoff und Energie.« oder »Bin noch für 180 Minuten ready.« oder »EMU für weitere 180 Minuten auf grün.« oder was ???

Vielen Dank für Eure Mühen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: m125 am 19. Januar 2011, 15:31:19
Hallo Gregor,

Zu 1) hab ich ein schönes Bild von der DCM (Display and Control Module) gefunden:

https://images.raumfahrer.net/up012229.jpg (https://images.raumfahrer.net/up012229.jpg)

Da sieht man eigentlich die ganzen Bedienelemente und das Display sehr schön.

Zu 2) und 3): Schau dir mal Seite 9 in diesem PDF an. Da steht eigentlich alles zum DCM drin.
http://www.shuttlepresskit.com/scom/211.pdf (http://www.shuttlepresskit.com/scom/211.pdf)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Januar 2011, 16:25:47
Super!!! Danke!

Jetzt fehlt mir nur noch der wörtliche Sprachaustausch!

Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. Januar 2011, 16:43:53
Weiss zufällig jemand, wie das obere Ende einer Flugzeugheckflosse bezeichnet wird? (Kamm?)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Januar 2011, 15:22:28
Noch eine Frage hätte ich: Wie ist das grobe Mischverhältnis von Monomethylhydrazin zu Distickstofftetroxid, welches im Shuttle bei den OMS und RCS Triebwerken Verwendung findet. Ich brauche die Info, um die Tankgrössen aufeinander abzustimmen.

Mit bestem Dank und Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: m125 am 21. Januar 2011, 15:51:54
Hallo Gregor,

hier: http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/sts-oms.html (http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/sts-oms.html)

habe ich das gefunden:

Zitat
Each OMS engine produces 6,000 pounds of thrust. The oxidizer-to-fuel ratio is 1.65-to-1. The expansion ratio of the nozzle exit to the throat is 55-to-1. The chamber pressure of the engine is 125 psia. The dry weight of each engine is 260 pounds.

http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/stsref-toc.html (http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/technology/sts-newsref/stsref-toc.html)

Zwar schon etwas älter, aber sehr sehr ausführlich.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. Januar 2011, 16:02:00
Wowww, das ging aber schnell. :D

Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: roger50 am 22. Januar 2011, 00:35:32
N'abend,

Gregor
Zitat
Ich brauche die Info, um die Tankgrössen aufeinander abzustimmen.

Bitte beachten: das Mischungsverhältnis 1:1,65 bezieht sich auf die Masse! Da beide Komponenten aber eine sehr unterschiedlich Dichte (kg/m3) besitzen, beträgt das Volumenverhältnis praktisch 1:1 !

Damit ergeben sich identische Tankgrößen für Treibstoff und Oxidator... ;)

Gruß
roger50
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 22. Januar 2011, 10:29:21
Ooooh, vielen Dank für die Info. :) Habe schon übereifrig die unterschiedlichen Tank-Grössen berechnet.

Ich erlaube mir, den Spezialisten noch eine Zusatzfrage zu stellen: Es geht bei der Sache ja um meine Zusatztanks, die in der Ladebucht eingebaut werden. Ich nehme mal an, dass man nicht einfach zwei sieben Meter lange Tanks einbauen könnte, sondern diese in einzelne Sektoren unterteilen müsste. Dazu kommt ja noch das Treibgas, um die Treibstoffe zu dem Triebwerken zu bringen und die Gewichtsverteilung innerhalb der Ladebucht.

Wer kennt sich da aus, und könnte / möchte mir ein wenig helfen?

A) Wie gross bzw. klein müssten die Sektionen oder gar Tanks der beiden Treibstoffe in einer evt. Tankhülle sein?
B) Wie viel Treibmittel wird benötigt pro Einheit Treibstoff, und was nimmt man dazu genau?
C) Wie ist das Gewichtsverhältnis der Stoffe?

Es geht um die Bahnveränderung, die mir klausd am 6. September berechnet hat. Ich nun dazu die Treibstoff bereitstellen.

Hier die Rechnung von klausd:

Also gerechnet mit der Nutzlastbucht voller Zusatztanks. Wäre schon irgendwie möglich das zu machen, sagt eumel ja auch.

Ist das eine Bahn direkt aus dem Start heraus oder aus einer niedrigen Bahn?

28,5°. Geschossen wurde in einen 550 x 53 km Orbit nach ET Abtrennung. Ohne OMS. Haben wir noch 600m/sec übrig mit Zusatztanks.

Jetzt also hoch in stabile 550*201. Braucht 44m/sec. Zündung erfolgte im Erfernsten Punkt.

Jetzt nochmal den Rest (600-44=556) reinballern in maximales Apogäum. 3000km * 201km haben wir jetzt.

bleibt die Bahn 201 x 3'000 stabil, oder ist das eine einmalige Umrundung?

Die Bahn ist für einige Zeit stabil.

Sind da jetzt alle Triebwerke beteiligt - ET und OMS und alle Tanks geleert?

Yepp! Vorne sind noch Tanks für das RCS. Zur Lageregelung im Raum sollte das ausreichen.

Ist das ohne Zusatztanks gerechnet?
Nein, mit. Ohne Zusatztanks gehen nicht mehr als 1500 * 200.

Welche Geschwindigkeit hat das Shuttle etwa auf dieser Bahn?

7888 m/sec im erdnächsten Punkt. (28396,8 km/h)
7490 m/sec im entferntesten Punkt. (26964 km/h)

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 27. Januar 2011, 17:27:11
Hallooooo

Frage: Weiss jemand, ob Präsident Obama und NASA Chef Charles Bolden per »Du« sind miteinander?

Danke und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 27. Januar 2011, 17:53:16
Im Englischen gibts kein Unterschied zwischen Du und Sie  ;)

Oder meinste damit ob die sich gut verstehen? Keine Ahnung, denke schon.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 27. Januar 2011, 18:02:35
Genau das meinte ich, ob Sie es gut miteinander können ... ? :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 27. Januar 2011, 18:35:40
hm ... ich denke ein klein wenig kann man unterschieden.
Es macht schon was aus, ob Bolden den Obama mit:
"Hello Mister President" oder "Hi Barry" begrüßt, oder? :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 27. Januar 2011, 18:45:07
Und wer könnte wissen, ob er das auch tut?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 28. Januar 2011, 01:23:50
Obama. 8)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 10:00:56
Ich dachte, hier im Forum kennt einer einen, der einen kennt der weiss, wer einen kennt der Charles Bolden kennt, und der fragt ihn dann, wie sie zueinander stehen.  :o
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 18:08:41
Eine ganz andere Frage: Könnte man von einer Sojus rein theoretisch in ein Space-Shuttle umsteigen und umgekehrt? Ich meine nicht via Docking, sondern via Spacewalk?
Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Ruhri am 28. Januar 2011, 18:19:44
Mal sehen: Das Shuttle hat eine Schleuse, die früher auch genutzt wurde. Bei den Missionen Sojus 4 (http://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_4) und 5 (http://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_5) sind die Kosmonauten umgestiegen, und das Orbitalmodul von Sojus 4 wurde dabei als Schleuse benutzt. Es könnte allerdings sein, dass die amerikanischen EMU wie auch bei den ISS-Modulen Pirs (http://de.wikipedia.org/wiki/Pirs) und Poisk (http://de.wikipedia.org/wiki/Poisk) zu sperrig sind. Mit russischen Orlans (http://de.wikipedia.org/wiki/Orlan_(Raumanzug)) müsste es aber eigentlich hinhauen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 18:25:27
Dass heisst, die Russen müssten von der Sojus zuerst Orlans ins Shuttle hinüberbringen. Danach könnten die Astronauten von dort zurück in die Sojus wechseln?! Kann das ein Russe allein besorgen: Pilotieren, umsteigen etc.
Noch eine Frage: Wenn gerade keine Sojus zum Start bereitsteht, wie schnell könnten die ein Gerät startbereit machen?

Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 28. Januar 2011, 18:33:44
Dass heisst, die Russen müssten von der Sojus zuerst Orlans ins Shuttle hinüberbringen. Danach könnten die Astronauten von dort zurück in die Sojus wechseln?! Kann das ein Russe allein besorgen: Pilotieren, umsteigen etc.
Es sollte machbar sein, allerdings schwierig. Die Sojus TMA-M Generation, die gerade ihre Erprobungsflüge macht, ist geeignet um von einem Kosmonauten geflogen zu werden. Die Orlans wiegen zwar etwas, aber wenn man nur eine Person startet, sollte das machbar sein. Du musst allerdings bedenken, dass man so nur 2 Astronauten abholen könnte und das Shuttle bereits die Luftschleuse mitnehmen müsste, um den Umstieg zu ermöglichen. Ich weiß nicht, wie sich das auf deine Planung auswirkt :-\
Wenn gerade keine Sojus zum Start bereitsteht, wie schnell könnten die ein Gerät startbereit machen?
Das sind mindestens einige Wochen. Um dieses Szenario zu ermöglichen, musst du es von Anfang an vorsehen. Also muss das Shuttle die Luftschleuse an Bord haben und eine Sojus zum Start bereitstehen. Da deine geplante Shuttle-Mission ja offensichtlich etwas ganz besonderes ist und ein bisschen zusätzliche Vorbereitungszeit erfordert, kannst du das wohl ziemlich problemlos verwenden.

Ein Problem könnte allerdings die hohe Flugbahn deines Shuttles darstellen, damit könnte die Sojus an ihre Grenzen stoßen. Für den Fall kannst du ein bisschen mutig sein und statt der Sojus-FG die stärkere, aber nicht für bemannte Flüge zugelassene Sojus 2.1b als Trägerrakete verwenden, damit kommst du in den Zielorbit. Du kannst die ja auch im Schnellverfahren zulassen lassen ;)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 18:37:29
Herzlichen Dank! Werde diese Optionen mal vorsichtig in Betracht ziehen.  ::)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: STS-125 am 28. Januar 2011, 18:50:16
Shuttle bereits die Luftschleuse mitnehmen müsste

Das Shuttle hat die Luftschleuse immer dabei, auch bei einer reinen ISS-Mission. Beispielsweise kann es passieren, dass es (warum auch immer) nicht möglich ist, an die ISS anzudocken und es außerdem erforderlich ist, das Shuttle wegen eines Schadens im Hitzeschild für den Wiedereintritt zu reparieren. Deshalb ist die Luftschleuse immer dabei und auch zwei EMUs finden sich in jedem Fall an Bord.

mfg STS-125
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 28. Januar 2011, 18:52:39
jep, so ist es, wollte ich auch grade schreiben  :)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 28. Januar 2011, 18:55:13
Vielleicht könnte es allerdings auch sinnvoller sein, statt der EMU gleich Orlans ins Shuttle zu packen, um für eine mögliche Rettung nicht so einen Aufwand betreiben zu müssen. Dabei stellt sich natürlich auch die Frage, ob man die überhaupt im Shuttle verwenden kann?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 18:59:31
Nein, nein, die Rettung wird nur als Option diskutiert. Es kommt dann ja doch ganz anders ...  :-X
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 28. Januar 2011, 19:29:03
... Es kommt dann ja doch ganz anders ...  :-X

... bis jetzt war ich immer neugierig interessiert ... aber so langsam werde ich "hibbelich"  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 19:32:35
So soll es auch sein! Und ich gebe mir alle Mühe, niemanden zu enttäuschen.  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 28. Januar 2011, 19:40:25
Die Sojus TMA-M Generation, die gerade ihre Erprobungsflüge macht, ist geeignet um von einem Kosmonauten geflogen zu werden.

Ich denke da muss man differenzieren ;). Die Sojus kann sehr gut alleine fliegen. Die Progress machen das ja von Anfang an ... also seit Jahrzehnten bereits.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 28. Januar 2011, 19:42:38
Nein, nein, die Rettung wird nur als Option diskutiert.
Also einen Rettungsplan musst du definitiv schon während der Missionsplanung des Shuttles aufstellen lassen. Wenn die NASA dann schon darüber diskutiert, kann man für den Fall der Fälle schon mal Planungen betreiben, wie man am besten in die Sojus kommt. Dann wäre das denkbar, aber es ist ja dein Roman, ich will dir keine Geschichte diktieren ;)
Die Sojus TMA-M Generation, die gerade ihre Erprobungsflüge macht, ist geeignet um von einem Kosmonauten geflogen zu werden.

Ich denke da muss man differenzieren ;). Die Sojus kann sehr gut alleine fliegen. Die Progress machen das ja von Anfang an ... also seit Jahrzehnten bereits.

Da hast du natürlich recht, allerdings ist die Regel, dass ein ausgebildeter Pilot an Bord sein muss. Das ist technisch nicht unbedingt nötig, aber Vorschrift, für den Fall, dass die Automatik versagt. Außerdem braucht man ja einen, der die Orlans zum Shuttle bringt ;)

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 19:51:05
Hmmmm! Das klingt absolut plausibel. Aber könnte eine Sojus die Extrembahn meines Shuttles von 200 x 3000km überhaupt erreichen?

Danke und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 28. Januar 2011, 19:53:28
Ich habs vorhin schon geschrieben, ich wiederhol es gerne nochmal:
Im Normalfall ist diese Bahn mit der Trägerrakete Sojus-U oder Sojus-FG nicht erreichbar, die derzeit für bemannte Flüge zur Verfügung stehen. Allerdings ist die Sojus 2.1b dazu in der Lage, die in deinem Roman durchaus im Schnellverfahren für bemannte Flüge genehmigt werden könnte

mfg websquid
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 28. Januar 2011, 19:57:59
Stimmt, sorry! Nun muss ich aber noch einen triftigen Grund dafür finden, weshalb die 2.1b nicht fliegen kann. Sonst funktioniert die Geschichte ja plötzlich nicht mehr.  :(
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: websquid am 28. Januar 2011, 20:02:37
Am einfachsten für dich wäre es wahrscheinlich, wenn du die Sojus einen Fehlstart machen lässt. Den Rettungsflieger selbst kann das Sojus-Rettungssystem in Sicherheit bringen, aber die Shuttle-Crew kann dann natürlich nicht abgeholt werden.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 03. Februar 2011, 10:42:41
Hallooo Zusammen. Frage: Tragen die Astronauten während des Starts so etwas wie Windeln für den Notfall? Und wenn ja, sind das handelsübliche Dinger oder originale NASA-Windeln?  :o

Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 03. Februar 2011, 11:56:20
Ach, ein wunderbares Thema  :D
Natürlich sind das spezielle NASA Windeln und deswegen haben sie auch einen tollen Namen:
Disposable Absorption Containment Trunk (DACT)

(https://images.raumfahrer.net/up012554.gif)

Für echte Kerle gibt es auch noch ne Alternative, das Urine Collection Device (UCD).
Dem Astronauten Ego entsprechend gibt es die – sagen wir Anschlussstücke an den Körper – nur in XL, XXL und XXXL (zumindest dem Namen nach  ;))
Hab mir aber sagen lassen, dass es bei Nervosität vor dem Start zu einem ähnlichen Effekt kommen kann, wie beim baden in eiskaltem Wasser  ;D
Will sagen, was da beim Training  gut gepasst hat, passt dann nicht mehr und es gab schon echte Panik dass das dann in die Hose geht  :D

(https://images.raumfahrer.net/up012555.gif)


Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 03. Februar 2011, 12:00:13
Danke! Deine Ausführungen sich köstlich. ;D Frage: Darf ich sie genauso in meine Geschichte einbauen? Wäre super!
Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 03. Februar 2011, 12:22:18
Aber gerne  :)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 03. Februar 2011, 12:24:12
Herzlichen Dank!  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Februar 2011, 13:44:41
Hallo Weltall ...

Ich hätte da nochmals zwei Fragen:

1) Lässt sich das OMS nur vom Cockpit aus feuern oder auch von den Bedienelementen in der hinteren Flight Deck Sektion?
2) Welche maximalen Kräfte wirken beim Zünden des OMS auf die Astronauten, wenn das Shuttle rückwärtsfliegend abbremst, um den Orbit zu verlassen?

Vielen Dank und beste Grüsse

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 20. Februar 2011, 13:57:25
Hallo Gregor,

auch von hinten wird gesteuert. Von dort wurden Satelliten und Hubble angeflogen, und auch alle Dockings werden von dort direkt gesteuert.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Februar 2011, 14:00:08
Auch die OMS und nicht nur die RCS?

Wie laut wird es überhaupt im Flight Deck, wenn die OMS feuern?

Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 20. Februar 2011, 14:00:58
Sorry, streich meine Aussage ... Zum OMS weiß ich es nicht.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 20. Februar 2011, 15:32:10
2) Welche maximalen Kräfte wirken beim Zünden des OMS auf die Astronauten, wenn das Shuttle rückwärtsfliegend abbremst, um den Orbit zu verlassen?

Da wird was von 1/16 G gesagt.

Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 25. Februar 2011, 23:41:21
Vielen Dank. 1/16 G ist nicht viel. Ich dachte, beim Abbremsen wirken groessere Kraefte.
Wie sieht es aus mit der Zuendung? Weiss jemand von euch, ob das auch vom hinteren Bereich des Flight Decks aus geht, oder nur vom Cockpit?

Besten Dank und Gruesse aus Cap Canaveral, Gregor

PS) Der Start der Discovery war genial anzusehen!
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 27. Februar 2011, 19:47:01
Ja, die Zündung der OMS Triebwerke könnte man (Theoretisch) auch vom aft flight deck auslösen. Das geht normalerweise über die Bordcomputer (GPCs), die kann man auch vom aft flighdeck aus ansprechen.
Allerdings müssen vor einer OMS Zündung verschieden Ventile und Heizelemente geschaltet und konfiguriert werden, das geht nur vom vorderen Bereich des Cockpits aus (über Kopf Panel, PLT Seite), so dass man das praktisch eigentlich nur vom Cockpit aus machen kann.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 12. März 2011, 14:43:43
Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 15. März 2011, 19:26:18
Ich arbeite mich nun durch die letzten 50 der über 500 Seiten meiner Geschichte. ::)

Noch sind ein paar Fragen offen, die nur Spezialisten beantworten können, womit ich einmal mehr auf Eure Unterstützung hoffe. Hier wäre also meine erste Frage:

Das Spaceshuttle fliegt mit der Ladebucht voran. Wie schnell darf es maximal werden, damit es innerhalb von 500 Metern mithilfe des RCS wieder zum Stillstand gebracht werden kann. Die Geschwindigkeitsveränderung bezieht sich auf einen Körper, der sich gleich schnell neben dem Shuttle bewegt, bevor dieses beschleunigt. Oder anders herum gefragt: Mit welcher Geschwindigkeitsdifferenz dürfte sich ein Shuttle zum Beispiel auf die ISS zubewegen, damit es innerhalb von 500 Metern gegenüber der ISS zum Stillstand gebracht werden kann? Ich suche nach einer Art Bremsweg. ;)

Mit herzlichem Dank und Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 16. März 2011, 14:55:59
Puh Gregor, dass ist nicht so leicht zu beantworten.
Den klassischen „Bremsweg“ wie man ihn kennt kann man in der Orbitalmechanik eigentlich nicht angeben.
Die Vorstellung ich bewege mich auf etwas zu und mache eine Bremszündung entgegen der Bewegungsrichtung und dann komme ich irgendwann davor „zum stehen“ (oder auch nicht) funktioniert im Orbit so halt leider nicht.
„Bremsen“ bedeutet ja immer eine Geschwindigkeitsänderung. Im Orbit bedeutet aber eine Geschwindigkeitsänderung immer auch eine Änderung des Orbits. D.h. das hängt also von einander ab.
Da sind viel Variablen im Spiel: Die Relativgeschwindigkeit, die Richtung der Geschwindigkeit, also eigentlich der Geschwindigkeitsvektor, der Vektor der Geschwindigkeitsänderung, die Absolut Geschwindigkeit im jeweiligen Bezugssystem, die aktuelle Bahnhöhe,…
Das ist nicht so trivial.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 16. März 2011, 15:38:57
Deine Einwände bezüglich einer Geschwindigkeitsveränderung im Orbit sind mir schon klar. Ihr habt mir ja inzwischen auch einiges beigebracht. :)

Der Ort des Geschehens, also dort, wo das Shuttle das Bremsmanöver macht, spielt jedoch ausserhalb dieser Gesetze. Klingt zwar ziemlich blöde, aber ein »bisschen« Scifi ist auch bei meiner Geschichte mit an Bord. Die Raumfahrer müssen feststellen, dass sie sich mit dem Shuttle innerhalb eines geschlossenen Raums auf eine Wand zu bewegen, und dass sie mithilfe des RCS vor dieser Wand »stoppen« müssen, sonst gibt es einen gehörigen Blechschaden ...

Mit besten Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 16. März 2011, 20:12:03
Zitat
Ihr habt mir ja inzwischen auch einiges beigebracht. :)

Freut mich zu hören :)

Zitat
dass sie sich mit dem Shuttle innerhalb eines geschlossenen Raums auf eine Wand zu bewegen, und dass sie mithilfe des RCS vor dieser Wand »stoppen« müssen, sonst gibt es einen gehörigen Blechschaden ...

Dh. die Wand bewegt sich mit 7km/sek und das Shuttle mit 7,5?? wenn das Shuttle nun um 500 m/sek abbremst, dann steht es im Bezug zur Wand.
Beide drehen sich aber noch um die Erde.

Oder bewegt sich die Wand selbst gar nicht (muss also aktiv nach oben Schub geben, um nicht auf die Erde zu stürzen)??
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 16. März 2011, 20:37:44
Nein, nein ... so ist es nicht.

Die Wand steht still. Sie befindet sich, wie das Shuttle in diesem Moment auch, in einer einer gravitationsfreien oder zumindest sehr gravitationsarmen Zone weit draussen im All.

Das handbediente Laserdistanzmessgerät, welches mitgeführt wird, zeigt nun an, dass die Wand, auf die das Shuttle zufliegt, noch 500 Meter entfernt ist. Wenn das Shuttle mit der Ladebucht voran fliegt, stehen ihm zum Bremsen vorne 1x3 und hinten 2x3 RCS zur Verfügung. Diese Motörchen haben, soweit ich weiss, eine Schubkraft von je 3'000 Newton.

Es geht mir nun darum herauszufinden, wie schnell sich das Shuttle gegenüber seiner »stillstehenden« Umgebung bewegen kann, damit es innerhalb von 500 Metern noch knapp vor der Wand zum Stillstand kommt. Als bewegliche Masse würde ich einen Wert von grob 90 Tonnen veranschlagen.

Mit bestem Dank und Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 15:40:15
@KSC

Ja, die Zündung der OMS Triebwerke könnte man (Theoretisch) auch vom aft flight deck auslösen. Das geht normalerweise über die Bordcomputer (GPCs), die kann man auch vom aft flighdeck aus ansprechen.
Allerdings müssen vor einer OMS Zündung verschieden Ventile und Heizelemente geschaltet und konfiguriert werden, das geht nur vom vorderen Bereich des Cockpits aus (über Kopf Panel, PLT Seite), so dass man das praktisch eigentlich nur vom Cockpit aus machen kann.

Kannst Du mir sagen, wie lange die Vorbereitungen für Ventile und Heizelemente schalten und konfigurieren etwa in Anspruch nehmen?
Was ich auch noch gerne wissen würde: Was genau wird da beheizt?

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 17. März 2011, 16:05:25
Sooooo.

Also 6 Triebwerke à 3000 Newton, sind zusammen 18.000 Newton. 90.000 kg des Shuttles werden also 0,2 m/sec beschleunigt (oder abgebremst, is ja das gleiche in dem Fall)

Nehmen wir mal an, das Space Shuttle hat 500 Meter bis zur Wand.


Lösung: Das Shuttle dürfte 14m/sec schnell sein. Denn in ca. 70 Sekunden legt das Shuttle beim Bremsen von 14m/sec auf 0 eine Strecke von 497 Metern zurück.

Also: 50,4 km/h

Tabelle:
Verstrichene Zeit (sec) | Geschwindigkeit verbleibend (m/sec) | Zurückgelegte Strecke (Metern)
1 | 13.8 | 14.0
2 | 13.600000000000001 | 27.8
3 | 13.400000000000002 | 41.400000000000006
4 | 13.200000000000003 | 54.80000000000001
5 | 13.000000000000004 | 68.00000000000001
6 | 12.800000000000004 | 81.00000000000001
7 | 12.600000000000005 | 93.80000000000001
8 | 12.400000000000006 | 106.40000000000002
9 | 12.200000000000006 | 118.80000000000003
10 | 12.000000000000007 | 131.00000000000003
11 | 11.800000000000008 | 143.00000000000003
12 | 11.600000000000009 | 154.80000000000004
13 | 11.40000000000001 | 166.40000000000003
14 | 11.20000000000001 | 177.80000000000004
15 | 11.00000000000001 | 189.00000000000006
16 | 10.800000000000011 | 200.00000000000006
17 | 10.600000000000012 | 210.80000000000007
18 | 10.400000000000013 | 221.4000000000001
19 | 10.200000000000014 | 231.8000000000001
20 | 10.000000000000014 | 242.0000000000001
21 | 9.800000000000015 | 252.0000000000001
22 | 9.600000000000016 | 261.8000000000001
23 | 9.400000000000016 | 271.40000000000015
24 | 9.200000000000017 | 280.8000000000002
25 | 9.000000000000018 | 290.0000000000002
26 | 8.800000000000018 | 299.0000000000002
27 | 8.60000000000002 | 307.80000000000024
28 | 8.40000000000002 | 316.40000000000026
29 | 8.20000000000002 | 324.8000000000003
30 | 8.000000000000021 | 333.00000000000034
31 | 7.800000000000021 | 341.00000000000034
32 | 7.600000000000021 | 348.80000000000035
33 | 7.400000000000021 | 356.4000000000004
34 | 7.200000000000021 | 363.8000000000004
35 | 7.00000000000002 | 371.00000000000045
36 | 6.80000000000002 | 378.00000000000045
37 | 6.60000000000002 | 384.80000000000047
38 | 6.40000000000002 | 391.4000000000005
39 | 6.20000000000002 | 397.8000000000005
40 | 6.0000000000000195 | 404.00000000000057
41 | 5.800000000000019 | 410.00000000000057
42 | 5.600000000000019 | 415.8000000000006
43 | 5.400000000000019 | 421.4000000000006
44 | 5.200000000000019 | 426.80000000000064
45 | 5.000000000000019 | 432.0000000000007
46 | 4.8000000000000185 | 437.0000000000007
47 | 4.600000000000018 | 441.8000000000007
48 | 4.400000000000018 | 446.4000000000007
49 | 4.200000000000018 | 450.80000000000075
50 | 4.000000000000018 | 455.0000000000008
51 | 3.8000000000000176 | 459.0000000000008
52 | 3.6000000000000174 | 462.8000000000008
53 | 3.4000000000000172 | 466.40000000000083
54 | 3.200000000000017 | 469.80000000000086
55 | 3.000000000000017 | 473.0000000000009
56 | 2.8000000000000167 | 476.0000000000009
57 | 2.6000000000000165 | 478.8000000000009
58 | 2.4000000000000163 | 481.40000000000094
59 | 2.200000000000016 | 483.800000000001
60 | 2.000000000000016 | 486.00000000000097
61 | 1.800000000000016 | 488.00000000000097
62 | 1.600000000000016 | 489.800000000001
63 | 1.4000000000000161 | 491.400000000001
64 | 1.2000000000000162 | 492.80000000000103
65 | 1.0000000000000162 | 494.000000000001
66 | 0.8000000000000163 | 495.000000000001
67 | 0.6000000000000163 | 495.80000000000103
68 | 0.4000000000000163 | 496.40000000000106
69 | 0.20000000000001628 | 496.8000000000011
70 | 0.00000000000000000 | 497.0000000000011


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 16:09:28
Herzlichen Dank fürs Rechnen, Klaus ... aber ... es sind doch neun Triebwerke, nicht sechs. 1x3 vorne und 2x3 hinten.

Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 17. März 2011, 16:17:02
Also 0.3 m/sec die die 27.000 Newton packen.

Ok, dann sind es 17.17 m/sec = 61.8 km/h

Die sind zu schaffen in ca. 57 Sekunden und knapp unter 500 Meter.

Verstrichene Zeit (sec) | Geschwindigkeit verbleibend (m/sec) | Zurückgelegte Strecke (Metern)
1 | 16.87 | 17.17
2 | 16.57 | 34.040000000000006
3 | 16.27 | 50.61000000000001
4 | 15.969999999999999 | 66.88000000000001
5 | 15.669999999999998 | 82.85000000000001
6 | 15.369999999999997 | 98.52000000000001
7 | 15.069999999999997 | 113.89000000000001
8 | 14.769999999999996 | 128.96
9 | 14.469999999999995 | 143.73000000000002
10 | 14.169999999999995 | 158.20000000000002
11 | 13.869999999999994 | 172.37
12 | 13.569999999999993 | 186.24
13 | 13.269999999999992 | 199.81
14 | 12.969999999999992 | 213.07999999999998
15 | 12.669999999999991 | 226.04999999999998
16 | 12.36999999999999 | 238.71999999999997
17 | 12.06999999999999 | 251.08999999999997
18 | 11.769999999999989 | 263.15999999999997
19 | 11.469999999999988 | 274.92999999999995
20 | 11.169999999999987 | 286.3999999999999
21 | 10.869999999999987 | 297.56999999999994
22 | 10.569999999999986 | 308.43999999999994
23 | 10.269999999999985 | 319.00999999999993
24 | 9.969999999999985 | 329.2799999999999
25 | 9.669999999999984 | 339.2499999999999
26 | 9.369999999999983 | 348.91999999999985
27 | 9.069999999999983 | 358.28999999999985
28 | 8.769999999999982 | 367.35999999999984
29 | 8.469999999999981 | 376.1299999999998
30 | 8.16999999999998 | 384.5999999999998
31 | 7.869999999999981 | 392.76999999999975
32 | 7.569999999999981 | 400.63999999999976
33 | 7.269999999999981 | 408.20999999999975
34 | 6.969999999999981 | 415.47999999999973
35 | 6.669999999999981 | 422.4499999999997
36 | 6.3699999999999815 | 429.11999999999966
37 | 6.069999999999982 | 435.48999999999967
38 | 5.769999999999982 | 441.55999999999966
39 | 5.469999999999982 | 447.32999999999964
40 | 5.169999999999982 | 452.7999999999996
41 | 4.869999999999982 | 457.9699999999996
42 | 4.5699999999999825 | 462.8399999999996
43 | 4.269999999999983 | 467.40999999999957
44 | 3.969999999999983 | 471.67999999999955
45 | 3.669999999999983 | 475.6499999999995
46 | 3.3699999999999832 | 479.3199999999995
47 | 3.0699999999999834 | 482.6899999999995
48 | 2.7699999999999836 | 485.7599999999995
49 | 2.4699999999999838 | 488.52999999999946
50 | 2.169999999999984 | 490.99999999999943
51 | 1.869999999999984 | 493.1699999999994
52 | 1.5699999999999839 | 495.0399999999994
53 | 1.2699999999999838 | 496.6099999999994
54 | 0.9699999999999838 | 497.87999999999937
55 | 0.6699999999999837 | 498.84999999999934
56 | 0.36999999999998373 | 499.5199999999993
57 | 0.06999999999998374 | 499.8899999999993
58 | -0.23000000000001625 | 499.9599999999993


Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 16:20:29
Gott, diese Zahlenreihen ... Super! Danke! :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 17. März 2011, 16:29:07
Hab n kleines Progrämmchen geschrieben  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 17. März 2011, 16:34:20
Ein Programm?  ;) ... Das geht auch mit ein paar Zeilen auf Papier in schriftlichem Rechnen, um das Endergebnis zu erzeugen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 16:36:45
Aber Klaus war damit schneller als Du. ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: technician am 17. März 2011, 16:59:51
Herzlichen Dank fürs Rechnen, Klaus ... aber ... es sind doch neun Triebwerke, nicht sechs. 1x3 vorne und 2x3 hinten.

Beste Grüsse, Gregor

und die zeigen alle in die Bremsrichtung??????
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 17:07:57
Hallo »technician«

Ich denke schon. 3 Motoren sitzen vorne nebeneinander in der Nase der Fähre und zeigen nach oben. Weitere 2 x 3 befinden sich in den beiden Kästen hinter den Treibstoff- und Triebwerksgondeln der beiden OMS im Heck der Fähre und zeigen ebenfalls nach oben. Die Fähre fliegt, wie beschrieben, mit der Ladebucht voran.

Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 17. März 2011, 17:27:47
Das geht auch [..] auf Papier in schriftlichem Rechnen

Papier? Schriftliches Rechnen? Was ist das denn?  ;)

P.S.: sicherlich kann man das schöner und exakter rechnen.  :-\
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: -eumel- am 17. März 2011, 17:43:43
Ich glaube, Du hast keinen Bleistift. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 17. März 2011, 17:48:13
Wenn Ihr schon alle online seid. Wer hilft mir damit?

Zitat von: KSC am 27. Februar 2011, 19:47:01
Allerdings müssen vor einer OMS Zündung verschieden Ventile und Heizelemente geschaltet und konfiguriert werden, das geht nur vom vorderen Bereich des Cockpits aus (über Kopf Panel, PLT Seite), so dass man das praktisch eigentlich nur vom Cockpit aus machen kann.

Kannst Du mir sagen, wie lange die Vorbereitungen für Ventile und Heizelemente schalten und konfigurieren etwa in Anspruch nehmen?
Was ich auch noch gerne wissen würde: Was genau wird da beheizt?

Vielen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 17. März 2011, 20:47:51
Vorbereitung und eigentliche Zündung dauern insgesamt ca. 30 Minuten.
Wie gesagt muss das System konfiguriert und aktiviert werden.
Bei dem Heizsystem geht es um Heizelement in den beiden OMS Pods und der Crossfeed Leitung. Die sollten eigentlich während der gesamten Mission ordentlich konfiguriert sein, um zu verhindern, dass da Treibstoff in den Tanks oder Leitungen einfriert. Trotzdem muss man die Temperaturen vor der Zündung checken.
In jedem OMS Pod gibt es 8 Temperaturzonen. Für jede dieser Zonen gibt es zwei (redundante) Heizelemente. Die Temperatur wird zwischen 12 und 24 Grad Celsius gehalten.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. März 2011, 10:21:01
Vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen, KSC. Ich werde beim bislang beschriebenen »OMS-Schnellstart-Prozedere« nun doch einiges anpassen müssen. Doch wie heisst es so schön: was nicht passt, wird passend gemacht. ::)

Mit besten Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. März 2011, 17:36:09
@ Klaus

Habe gerade festgestellt, dass die besagten RCS-Triebwerke 3'900 Newton leisten, und nicht 3'000, wie ich in einem älteren Buch gelesen habe. Entweder stimmen die Angaben darüber nicht, oder sie haben die Dinger zwischenzeitlich getunt. :o

Wärst Du so nett, Dein Programm nochmals mit den Daten zu füttern.

Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 18. März 2011, 20:39:59
Ich hätte da noch eine Frage:

Werden während des Trainings eigentlich alle Astronauten einer Mission auf einen Spacewalk geschult, also auch Kommandant und Pilot etc., oder gelangen nur die bereits für eine EVA vorgesehenen Crewmitglieder in den Genuss der entsprechenden Ausbildung?

Mit bestem Dank und Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 18. März 2011, 22:14:44
@ Klaus

Habe gerade festgestellt, dass die besagten RCS-Triebwerke 3'900 Newton leisten, und nicht 3'000, wie ich in einem älteren Buch gelesen habe. Entweder stimmen die Angaben darüber nicht, oder sie haben die Dinger zwischenzeitlich getunt. :o

Wärst Du so nett, Dein Programm nochmals mit den Daten zu füttern.

Herzlichen Dank und Grüsse, Gregor

Aber erst Sonntag Abend, ich bin unterwegs bis dahin und hab das Programm nicht dabei.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: spacer am 18. März 2011, 23:01:31
Werden während des Trainings eigentlich alle Astronauten einer Mission auf einen Spacewalk geschult, also auch Kommandant und Pilot etc., oder gelangen nur die bereits für eine EVA vorgesehenen Crewmitglieder in den Genuss der entsprechenden Ausbildung?
Nur die Missionsspezialisten, die auch eine  EVA machen sollen, werden dafür trainiert. Allerdings müssen bei jeder Mission mindestens 2 Astronauten dabei sein, die eine gewisse EVA-Ausbildung haben. Es könnten ja eventuell Notfall-EVAs notwendig werden (etwa, um die Nutzlastbuchttore nach einem Versagen der Mechanik von Hand zu schließen oder für Reperaturen am Hitzeschild).
Deshalb hatten bei den ersten Missionen, deren Crew ja nur aus Kommandant und Pilot bestand, auch diese ein gewisses EVA-Training.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Schillrich am 18. März 2011, 23:04:24
Der analytische Weg:

Die Beschleunigung ergibt sich aus Kraft und Masse:
[tex]F=ma \quad\Longleftrightarrow\quad a=\frac{F}{m}[/tex]

Die beiden Beziehungen zwischen Beschleunigung, Zeit, Geschwindigkeit und Strecke ergeben:
[tex]s=\frac{1}{2}at^{^2}\quad;\quad v=at\quad \Longleftrightarrow\quad v=\sqrt{2sa}[/tex]

Das ergibt mit den Zahlen von oben das Ergebnis:
[tex]v=\sqrt{390}\mathrm{m/s}\approx 20 \mathrm{m/s}[/TeX]
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 19. März 2011, 00:15:49
Mein Programm werd ich jetzt etwas verbessern :P

Manchmal ist die Physik doch so einfach.... *vorn Kopf klatsch*

Aber der Gedankengang war ja gar net so verkehrt, ich stand sozusagen mit dieser Reihe kurz davor die Formeln und Zusammenhänge selbst neu zu entdecken  ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 19. März 2011, 00:50:36
Ich komme zwar auf

v = a * sqrt(2s / a )

Aber das muss wohl das gleiche sein (gleiches Ergebnis) und ich bin zu blöd das einfach umzuformen  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: tobi453 am 19. März 2011, 00:54:22
Das a kannst du als Quadrat unter die Wurzel packen und dann das a Quadrat mit dem anderen a kürzen. ;)

Daniel hat recht: Sowas sollte man analytisch rechnen. ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 19. März 2011, 00:58:59
Das a kannst du als Quadrat unter die Wurzel packen und dann das a Quadrat mit dem anderen a kürzen. ;)


Ui, auf die Idee bin ich so spät leider nicht mehr gekommen  :D

Sowas sollte man analytisch rechnen. ;)

Sicher. Meine Schulzeit ist nur 9 Jahre her und in meiner Unilaufbahn hatte ich null, ich wiederhole, NULL, mit Physik zu tun. Wenn wir hier kein Forum für Physikexperten werden wollen kann man vielleicht auch mal alternative Herangehensweisen anerkennen. Gelöst hatte ich es schließlich auch recht gut.

Ich bin jedenfalls Stolz wie Oskar drauf, dass ich als Physik-DAU eine Lösung gefunden haben , ganz ohne Nachschlagen von Formeln.  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. März 2011, 10:30:25
Was soll ich denn sagen als alter Kacker, der vor bald einmal 40 Jahren die Schulbank gedrückt hat, und noch mit Äpfeln und Birnen rechnen lernte?

Herzlichen Dank auf jeden Fall fürs Resultat, egal wie es zustande gekommen ist. ::)

Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. März 2011, 17:13:26
Ich gelange diesmal mit einer etwas schrägen Frage an die Gemeinde der Raumfahrtexperten. :o

Kann sich ein in ein Kunstoffbeutel verpackter Apfel im Weltraum zersetzen?

Zum einen ist da das Vakuum, also gibt es keine zersetzenden Organismen. Andererseits ist da der fehlende Luftdruck und die ungefilterte Sonnenstrahlung, die den Apfel sicherlich zum kochen bringt. Hat da jemand eine Ahnung was geschieht? Explodiert der Apfel im Plastikbeutel und verdampf dann quasi zu nichts?

Danke für Eure Hilfestellung und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 29. März 2011, 17:42:24
Hm, also man hat mal einen Papierflieger aus der ISS befördert. Der ist auch nicht direkt verbrannt im Sonnenlicht. Kommt drauf an wie viel Hitze der Apfel in der Sonne absorbiert. Aber "gekocht" wird er sicherlich. Zudem sollte im Plastikbeutel nicht viel Luft drin sein. Sobald er ins Vakuum kommt, würde der sicher sofort platzen wegen Überdruck.

Ohne Tüte mit Druck oder zu wenig Druck aber würde das Wasser im Apfel sofort anfangen zu kochen, weil der Siedepunkt im Vakuum so unglaublich gering ist.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 29. März 2011, 17:46:25
Das mit dem Wasser ist mir klar, nur was passiert mit den restlichen organischen Bestandteilen? Trocknet der Apfel einfach aus, so wie eine gefriergetrocknete Frucht, der man das Wasser entzieht, oder zerfällt er zu Staub?

Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: runner02 am 30. März 2011, 13:35:25
Über die Jahrtausende würde die UV-Strahlung einzelne Atome freischlagen, bis nur mehr eine Wolke aus Atomen übrigbleibt.

Über die kurze Sicht würde eine Seite gefrieren, die andere verdampfen. Es sei denn, er dreht sich, dann würde er sich relativ gleichmäßig aufheizen (Effekt wurde auch bei Apollo genützt).



Aja, innerhalb des Apfels gäbe es chemiche Prozesse ->  Laktat bzw. Citrat würde sich bilden.
Ist wie bei einem Sprinter: Bekommt er nicht mehr genug Sauerstoff, übersäuert er, weil die Zuckermoleküle in Säuren umgewandelt werden (ohne Sauerstoff!)

http://www.u-helmich.de/bio/stw/reihe3/citrat1.htm (http://www.u-helmich.de/bio/stw/reihe3/citrat1.htm) http://de.wikipedia.org/wiki/Citratzyklus (http://de.wikipedia.org/wiki/Citratzyklus)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. März 2011, 16:03:25
Vielen Dank!

Ich hätte noch drei technische Fragen:

1) Wer weiss, was genau das Zahlendisplay auf dem: display and control module einer EMU anzeigt. Ich finde bis jetzt im Web nichts weiter darüber, als dass über dieses Display der aktuelle Zustand des Anzugs abgefragt werden kann. Vielleicht bin ich aber auch nur zu blöd, den richtigen link zu finden.

2) Die EMU ist mit einer akustischen Warneinrichtung ausgerüstet. Kann der Warnton eines Anzugs auch in anderen EMUs vernommen werden, oder nur gerade in dem, den es betrifft?

3) Wo wird der Warnton erzeugt? Im Headset, oder einer anderen Einrichtung des Anzugs?

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 01. April 2011, 07:26:31
Du meinst das Display and Control Modul (DCM) des Anzugs.
Das ist quasi die Steuerzentrale der EMU damit kann man alle Parameter und Funktionen des Anzugs steuern, also Temperatur, Druck, Stromversorgung, Kühlung und Kommunikation.

Das DCM verfügt über einen eigenen Computer. Da ist ein Caution and Warning System (CWS) integriert, das sämtliche Funktionen und Parameter elektronisch überwacht, ganz ähnlich wie im Orbiter. Wenn es eine Fehlfunktion gibt, denn gibt es, abhängig von Art und Schwere der Störung, ein Signal. Das kann eine Displayanzeige, aber auch eine akustische Warnung sein, die über das Headset ausgegeben wird. Das ist nur für den betreffenden hörbar. Allerdings werden die CWS Daten auch per realtime Data System zum Boden übertragen, so dass Alarme auch dort auflaufen.

Zum DCM gehört auch eine alphanumerische Display Anzeige. Dort gehen wie gesagt Meldungen des CWS ein, man kann sich aber auch sämtliche Anzugparameter auf diesem Display anzeigen lassen. Dia Anzeigen werden mit dem „Display Switch“ der sich neben dem Display befindet aufgerufen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. April 2011, 09:27:45
Super! Danke, KSC. :D

Könntest du mir vielleicht noch sagen, ob es nebst den Detailinformationen, die der Astronaut abfragen kann, auch so eine Art Masterinformation gibt? Eine vom Computer gerechnete Restzeit in Minuten oder so etwas ähnliches?

Vielen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 01. April 2011, 09:46:11
Ja, kann man.
Es gibt einen Anzeigemodus, der besagt wie lange die Vorräte im Anzug noch reichen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 01. April 2011, 09:50:40
Herzlichen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. April 2011, 16:12:55
Hallo ...

Ich hätte da noch eine Frage: Weiss jemand, aus was die Folien bestehen, mit denen oftmals Raumsonden und Geräte eingepackt werden und wie dick die sind? Früher hatte man mit sowas ja auch den unteren Teil des LEM eingepackt.

Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. April 2011, 16:36:05
Goldfolie?

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. April 2011, 16:38:51
Ja genau! Hab sie zwar auch schon in Chrom gesehen, wie die Aussenseite einer Alufolie.

Danke und Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 05. April 2011, 16:52:56
Vielleicht steht da noch etwas hilfreiches für Dich: http://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturregelung_in_der_Raumfahrt (http://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturregelung_in_der_Raumfahrt)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. April 2011, 16:55:15
Ah, ja! Vielen Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. April 2011, 17:25:29
Nochmals eine Frage ... sehr viele werden es nicht mehr sein.  :)  :-[

Gibt es für den »Joystick«, mit dem die Raumfähre gesteuert wird, einen Spitznamen? Oder wie sagen die Piloten in ihrem eigenen Jargon zu dem Ding?

Vielen Dank für Eure Hilfe, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 05. April 2011, 20:54:12
Was deine vorherige Farge betrifft, meinst sicher Kapton Folie. Das ist eine Isolierfolie aus Polyamid:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyimide (http://de.wikipedia.org/wiki/Polyimide) (letzter Absatz)

„Joysticks“ gibt es eigentlich zwei: Den Rotational Hand Controller (RHC) und den Translation Hand Controller (THC)
Der RHC rotiert den Orbiter um die drei Raumachsen (Gieren, Nicken und Rollen), d.h. damit ändert man den Gier, Nick, bzw. Rollwinkel. Mit dem THC kann man Translationsbewegungen in Richtung der drei Raumachsen ausführen.
Einen speziellen Spitznamen kenne ich nicht, außer „Stick“ und den genannten Abkürzungen.

(https://images.raumfahrer.net/up013713.jpg)

Nochmals eine Frage ... sehr viele werden es nicht mehr sein.  :)  :-[
Schade eigentlich  :)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 05. April 2011, 21:06:19
@ KSC

Wie schon so oft in all der Zeit: Herzlichen Dank. 

Zu Deinem »Schade  eigentlich« Wenn einer wie Du meine Arbeit durchgehen wollte, würde er wohl noch so manches finden, das sich zu verbessern oder ergänzen lohnte.  ;)  Allerdings ist das Ding 500 Seiten stark und handelt nicht nur von Raumfahrt ...

Beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 06. April 2011, 07:06:43
Ich würd's schon lesen  :)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: klausd am 06. April 2011, 15:26:59
Was deine vorherige Farge betrifft, meinst sicher Kapton Folie. Das ist eine Isolierfolie aus Polyamid

Ich glaub nur kombiniert haben wir da Recht. Es ist meist goldbedampfte Kaptonfolien die da zum Einsatz kommt.  :)

Gruß, Klaus
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. April 2011, 16:44:46
Uuhhh, jetzt habe ich gerade einen fetten Knoten im Gehirn. :o

Wenn das Shuttle quasi aus dem »Stand« heraus, sich senkrecht nach oben oder unten bewegen sollte ... welche Steuermanipulationen werden da am THC und RHC gemacht?
Wie KSC schon sagte: THC = vorwärts oder rückwärts RHC = Gieren, Nicken, Rollen. Gibt es da eine weitere Steuerkomponente?
Die Fähre hat ja insgesamt neun RCS die nach oben gerichtet sind, und zehn RCS, die nach unten zeigen.
Was macht man also, wenn man eine dieser »Aufwärts oder Abwärtsgruppen« feuern will?

Besten Dank und Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 06. April 2011, 18:55:37
Nein nein, das hast du missverstanden. Der THC translatiert in alle drei Richtungen.
Du kannst ihn nach oben, unten, links und rechts bewegen.  Außerdem kannst du ihn rein Drücken und ziehen, das macht dann eine Translation nach vorne und hinten.
Der RHC macht nur eine Winkelveränderung um die drei Achsen.
Die Bildchen sollten beim Verstämdnis helfen, sie zeigen die Funktion der Controller, es gibt ja welche für CDR und PLT und hinten, im Aft Flight Deck gibt es noch mal welche.
Mit dem Sense Switch kann man das Referenzsystem ändern, aber das ist für das Funktionsprinzip nicht relevant.

 (https://images.raumfahrer.net/up013709.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up013710.gif)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. April 2011, 19:05:14
Ahhhh! Jetzt ist alles klar!

Vielen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 06. April 2011, 20:43:53
... sehr viele werden es nicht mehr sein.  :) :-[

Schade eigentlich  :)

... also ich bin froh, dass es nicht mehr so viele Fragen sind.

Ich hab hier ständig und neugierig mitgelesen und mit Gregor mitgefiebert
(bei der Startverschiebung) und kann es bald nicht mehr erwarten  :D

Go, Gregor, Go  ;D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 06. April 2011, 20:55:20
Mir geht es genauso. :D

Wer vorab schon mal ein klein bisschen Schnuppern möchte, darf gerne meine Projektwebseite besuchen: http://www.thelostgod.com (http://www.thelostgod.com)
Dort gibt es u.a. auch ein paar Fotos zu STS-133 und zu einem kleinen Spass im Mission Status Center, den ich mir mit einer Gruppe von Deutschen »Raumfahrern« erlaubt habe.

Mit besten Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 19. April 2011, 21:04:18
Hallo da draussen!

Preisfrage: Wo wohnt eigentlich Nasa Boss Charles F. Bolden?

Mit bestem Dank und Grüssen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 19. April 2011, 22:16:07
Mr. Bolden und Familie wohnen in einem  2 stöckigen Haus Baujahr 1994.
Das Grundstück ist  1.300 qm groß, die Wohnfläche beträgt 515 qm.
Darin sind 4 Schlafzimmer und 4.5 Badezimmer enthalten. Das Anwesen
wird auf ca. 500.000 € geschätzt.

14111 Lake Scene Trail, Houston-Clear Lake, Texas 77059
In der Nähe des Johnson Space Center

(http://bonsaijogi.de/sonstiges/bolden.jpg)

... achja und ein Pool ist da auch mit dabei  :D

Und ein Street View Bild hab ich auch noch gefunden, müßte Boldens Haus ein:

(http://bonsaijogi.de/sonstiges/bolden_haus.jpg)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. April 2011, 11:21:05
Hey »Bonsaijogi«, bist Du ein Paparazzi oder was? ;D

Herzlichen Dank und schöne Ostergrüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 21. April 2011, 11:47:38
... nicht doch  ;)

Google StreetView machts möglich. Ich bin aber nicht 100% sicher ob
das wirklich Boldens Haus ist, zumindest sehen sich die Häuser in dieser
Strasse ziemlich ähnlich  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 21. April 2011, 11:50:02
Außerdem ist Boldens Dienstsitz inzwischen in Washington D.C. und es ist schwerlich denkbar, dass er da täglich pendelt  ;)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 21. April 2011, 13:06:53
Das ist richtig, aber die Frage war wo er wohnt und er und seine Frau sind
immer noch als Besitzer von diesem Haus in 14111 Lake Scene Trail gelistet
und Vermögenssteuern zahlt er auch noch in diesem Bezirk ;)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. April 2011, 13:11:26
Nun ...  ??? ... dann bist Du also kein Paperazzi, sondern Steuerfahnder!

Gruss, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 21. April 2011, 13:41:07
Ach du meine Güte ein Steuerfahnder,  jogi du Schuft, das hast du uns bisher verschwiegen  :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 21. April 2011, 13:44:10
Darum auch diese Tarnung mit Fell und allem ...
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 21. April 2011, 14:06:18
Darum auch diese Tarnung mit Fell und allem ...

Genau ... Beamter: Ja - Steuerfahnder: nicht mal annähernd  :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 24. April 2011, 11:37:29
Hallo da draussen! Brauche wieder einmal Eure Hilfe!

Es geht um den Konvoi des Astro-Van mit den Astronauten.
Angeführt wird die Kolonne ja von einem Polizeifahrzeug. Ich kann es auf Bildern nicht genau erkennen: Ist das ein ganz normaler Wagen der State Police?
Nach dem Polizeiwagen kommt der Astro-Van, dann folgt der Panzerwagen mit dem Security Team. Und dann ???  Wer und was fährt da noch alles hinterher?

Vielen Dank für Eure Hilfe und schöne Ostergrüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 26. April 2011, 08:22:29
Das KSC hat eine eigne Polizeitruppe, die mit der FL State Police nichts zu tun hat.
Neben den Sicherheitsleuten fahren auch einige Rampentechniker mit. Es gab tatsächlich schon mal den Fall, dass der Aufzug auf der Startrampe gestreikt hat.
Weiter sind da Fahrzeuge Astronaut Support Personal, manchmal auch Familienangehörige  dabei, die den Konvoi aber nur bis zum Startkontrollzentrum am VAB begleiten.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 26. April 2011, 09:26:18
Herzlichen Dank und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. Oktober 2011, 12:36:39
Halloooo!

Ich habe eine Frage zu den Rubriken in diesem Forum:

Gibt es eine Rubrik, in der über den Rückbau / Umbau der Anlagen und Einrichtungen der Space Shuttles und/oder deren Umrüstung selbst als Museumsobjekte gepostet wird?
Irgendwie finde ich in der Übersicht nicht das richtige ...

Danke und beste Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: noidea am 31. Oktober 2011, 13:14:46
Hi Gregor,

zu den einzelnen Shuttle-Orbitern gibt es je einen Thread:

Discovery (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9616.0)
Atlasntis (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10111.0)
Endeavour (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=9948.0)

In denen geht es nun vor allem um die Umbauarbeiten für die Museen. Ich hoffe, das hilft dir.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. Oktober 2011, 13:23:18
Vielen Dank auch.

Gibt es auch einen Thread zu den Arbeiten an den Startrampen???

Besten Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: noidea am 31. Oktober 2011, 13:35:21
Jop, die haben wir auch, und zwar hier:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3756.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3756.0)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3683.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3683.0)

Da geht es auch generell um MLP und Startrampe.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 31. Oktober 2011, 13:39:39
Vielen Dank!  :)
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Januar 2012, 12:52:28
Hallo Erde ...

Es ist vollbracht, mein Roman »THE LOST GOD« Tag der Verdammnis, geht in Druck!  ;D
Wen es Interessiert:
Erscheinungsdatum ist der 10. März 2012.
Erscheint beim Münster Verlag Basel
496 Seiten, Hardcover, Preis: SFr. 29.00 / Euro 24.00
ISBN: 978-3-905896-33-6

Alles weitere auf der Webseite: http://www.thelostgod.com (http://www.thelostgod.com)
Lese- und Hörproben, Recherchen, alles zum Buch, Vorbestellungsmöglichkeiten ...

Herzliche Grüsse, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: 1234567891011a am 20. Januar 2012, 14:19:52
ich bin dann mal gespannt. Kann man das Buch auch in der Mayerischen kaufen? Oder muss es extra bestellt werden?
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 20. Januar 2012, 14:22:03
Das Buch sollte in jedem Buchladen gekauft, bzw. bestellt werden können. Ebenso auf Amazon.

Beste Grüße, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: 1234567891011a am 20. Januar 2012, 14:24:29
Ich denke, ich wünsches mir zum Geburtstag. Mich würd wirklich interessieren, wie diese ganzen Fragen, die du hier im Laufe der Jahre gestellt hast, schließlich zusammenkommen.
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Kryo am 23. Januar 2012, 13:57:30
hmm hab mir die website angeguckt und bin am überlegen:

1. Die Geschichte über den Fund in Ägypten: Ist das Teil der fiktiven Roman-Geschichte, oder soll das wirklich deine echten Erlebnisse wiedergeben?

2. Ist das Buch im Prinzip eine Art Weltuntergangs-Verschwörungs-Hypothese in einen Roman verpackt, denn so scheint es? :p
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 23. Januar 2012, 14:42:08
@Kryo

1. Der Fund in Ägypten 1988 gibt tatsächlich mein persönliches Erlebnis wieder. Er war Auslöser einer Vision, Grund für jahrelange Recherchen und Initiant zum Schreiben des Romans. Das Relikt von Bir Hooker wird im Buch fotografisch dokumentiert und im Anhang besprochen. Es spielt eine Schlüsselrolle innerhalb der Geschichte.

2. In meinem Buch geht es um die kritische Betrachtung der heutigen realen Welt unter Einbezug möglicher zukünftiger Entwicklungen. Zu tatsächlich vorkommenden bedrückenden Ereignissen wie beispielsweise die Entwicklung im arabischen Raum, Finanzkrisen, Korruption, Umweltproblemen etc., gesellt sich plötzlich eine Gefahr von außen ...
Weltuntergangs-Hypothese: Ja! Verschwörungs-Hypothese: Nein! Der Leser ist frei, sich seine persönliche Meinung zu bilden. Obwohl ich 2009 mit E.v.D. in Ägypten forschte, bin ich keiner seiner Jünger. Deshalb auch ein Roman und kein pseudowissenschaftliches Sachbuch.  ;)

Mit besten Grüßen, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: KSC am 23. Januar 2012, 15:02:21
Hallo Erde ...

Es ist vollbracht, mein Roman »THE LOST GOD« Tag der Verdammnis, geht in Druck!  ;D

Herzlichen Glückwunsch  :)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Olli am 24. Januar 2012, 21:29:10
Ich bin schon gespannt! Nach den vielen detailierten Nachfragen von dir, bin ich neugierig, wie du das alles im Plot verarbeitet hast. :)

Grüße
Olli
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: roger50 am 25. Januar 2012, 02:43:38
Hallo Gregor,

Hallo Erde ...

Es ist vollbracht, mein Roman »THE LOST GOD« Tag der Verdammnis, geht in Druck!  ;D

Herzlichen Glückwunsch! Und einen guten Verkaufserfolg :D

Nun haben ja alle Foristen hier sicher einen klitzekleinen Anteil an Deinem Buch, das sich bestimmt  (hoffentlich) gut verkauft. Wie wäre es denn, wenn Du dem Forum 1-viele Belegexemplare kostenfrei zur Verfügung stellen würdest, die wir dann auf dem nächsten RAUMCON-Jahrestreffen im Mai in Bremen als Preise für unseren Quiz ausloben könnten?

Denk mal drüber nach und melde Dich bei 'klausd' oder mir per PN.

Danke
roger50
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: Gregor am 25. Januar 2012, 16:06:44
@roger50

Super Idee. Das mache ich natürlich sehr gerne! ;D

Beste Grüße, Gregor
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: bonsaijogi am 06. März 2012, 19:26:59
... upps, zu früh   :D
Titel: Re: Romanrecherche (Gregor)
Beitrag von: macmensa am 09. März 2012, 09:35:17
Huhu...

auch von mir ein riesen Lob und ich bin freudig gespannt auf die bestellte Ausgabe...! Und gerade durch Zufall entdeckt. Unser großer Boulevard-Blättchen hat unseren Gregor nun auch entdeckt und berichtet! Aber ACHTUNG: Spoiler-Gefahr!

Der geheimnissvolle Fund (http://www.bild.de/news/mystery-themen/mystery/in-aegypten-gefunden-23053704.bild.html)