- Werner von Braun war im Gefängnis und sollte hingerichtet werden nachdem er in Nazi-Deutschland erwähnte er wolle mit einer Rakete ins All. Puttkamer hat eine ganz andere Meinung zur angeblich so bedenklichen Vergangenheit von Herrn Braun. Er sagt, von Braun hatte einerseits keine Wahl wenn er an seinem Leben hing, andererseits wollte er an Raketen forschen. Wo konnte er sonst. Diese Einschätzung muss man nicht teilen, finde aber interessant mal eine gehört zu haben von jemanden der von Braun auch wirklich kannte -> Nicht nur aus dem Geschichtsbuch.
Was sollte Jesco von Puttkamer auch sagen über Wernher von Braun, er (JvP) hat ja (auch) keine Wahl.
Reine Spekulation.
Oder bist du der Meinung den Menschen wäre es besser gegangen, wenn sie im KZ geblieben wären? Das waren nämlich für betreffende Personen die 2 Alternativen.
Er war nicht mehr und weniger unter Äußerem Zwang beteiligt an der Maschinerie der Nazis als Eure Großeltern / Urgroßeltern.Wernher von Braun war Mitglied der NSDAP und der SS.
Wenn er wertvoll genug war, vielleicht doch ...?
Das driftet schon in eine Komplexität ab, die ich ohne deutlich weitergehende Literatur / Recherche nicht beurteilen mag.
Beurteilen möchte ich aber dieses "er war da, also hat er böses unterstützt, also war er böse"
die ich ohne deutlich weitergehende Literatur / Recherche nicht beurteilen mag.
Hier gibt es einen Artikel aus der FASZ dazu: www.raketenspezialisten.de/pdf/doktor_faustus.pdf (http://www.raketenspezialisten.de/pdf/doktor_faustus.pdf)
Gegenfrage... nimmst Du jeden Job um jeden Preis an? Setzt Du Träume um den Preis des Lebens anderer um?
Ja meinste er hätte seinen Job ohne diese Mitgliedschaften machen können?
Nein, aber ihm war die Arbeit an der Raketentechnologie so wichtig, dass er dafür bereit war, an Verbrechen gegen die Menschlichkeit teilzunehmen, und wenn nur durch seine Mitgliedschaft. Viele Menschen haben damals so gehandelt – aber dass macht sie in meinen Augen nicht besser.
Ja meinste er hätte seinen Job ohne diese Mitgliedschaften machen können?
Man sollte auch nicht vergessen, das die meiste Hochtechnologie militärische Wurzeln hat. Raketen, Internet, Atomkraft usw.
Wer nun mit der Moralkeule kommt, der sollte doch bitte Abstand von der Raumfahrt, dem Computer, dem Stromnetz und natürlich auch von der Autobahn halten.
Militärische Wurzeln und ein Arbeitslager mit KZ-Häftlingen sind wohl nicht unbedingt das gleiche.
Bei so viel Apathie verwundert es nicht, dass er sich nicht lange wehrt, als man ihn 1937
auffordert, der NSDAP beizutreten. Als Himmler ihn 1940 in seine SS zwingt, schmeckt ihm
das schon weniger. Aber da war es eigentlich schon zu spät. "Mitte der dreißiger Jahre hätte
er sich den Nazis vielleicht noch entziehen können", sagt Neufeld, "wenn er bereit gewesen
wäre, seinen Traum aufzugeben." Tatsächlich aber wurde ihm seine Situation zu spät klar -
vielleicht erst 1944, als er mit einigen Mitarbeitern von der SS verhaftet wurde und nur knapp
der Hinrichtung entging, oder bereits 1943 bei seinem ersten Besuch in der Hölle von
Mittelbau-Dora. Dort muss der Weltraumträumer sich tatsächlich wie Goethes Faust
vorgekommen sein, der in der Tragödie zweitem Teil ebenfalls große Ingenieurswerke zum
Wohle der Menschheit in Gang setzt und dann mit ansehen muss, wie Mephisto dafür das
alte Ehepaar Philemon und Baucis ermordet. Faust ist angewidert, aber das macht die
beiden auch nicht mehr lebendig.
Bei Kriegsende begibt sich Wernher von Braun schnurstracks in die Hände der
amerikanischen Armee. Auch hier diagnostiziert Neufeld zunächst einmal einen
beunruhigenden Opportunismus. Die Amerikaner sind die Sieger. Wer kann nun von Brauns
Raketen bauen, wenn nicht sie?
Helix verwies auf den militärischen Ursprung von Raketen und anderer Technologie.
Es ist unerheblich, ob von Braun die NSDAP "schmeckte". Himmler hat ihn nicht "gezwungen", er stellte klar, dass von Braun jegliche Unterstützung entzogen würde, wenn er der Partei nicht beiträte. Er war 1940 keineswegs seines Lebens bedroht... allerdings wären seine Möglichkeiten abhanden gekommen. Für die hat er sich entschieden.
Gezwungene können nicht entscheiden.
. Dabei ging es im Grunde um eines von Himmlers Machtspielchen.
Ihn als Schreibtischtäter und Visionär von seinen moralischen Verfehlungen zu entbinden, sie zu relativieren nur damit mich das Mondprogramm störungsfrei begeistern kann ist mir zu einfach.
... Hittlers Partei wurde demokratisch gewählt. ...
Wenn Du solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit "Kind seiner Zeit" entschuldigen willst gab es in Deutschland niemanden mit irgendeiner Schuld.
Militärische Wurzeln und ein Arbeitslager mit KZ-Häftlingen sind wohl nicht unbedingt das gleiche.
"Selten hat soviel Glanz soviel Schatten überstrahlt."
die Opfer in London oder Antwerpen
Von Brauns Startrampen stehen auf einem Fundament aus Leichen.Steht von Braun damit auch auf einem Berg aus Leichen? Hauptverantwortlich? Teilverantwortlich? Wenn ja, zu welchem Teil? Auf wievielen Leichen stehen die Startrampen der Chinesen, Russen, Amerikaner? Fragen über Fragen... Führt hier sicher zu weit.
die Opfer in London oder Antwerpen
Interessante Frage über die schon viel diskutiert wurde. Ist der Konstrukteur mitschuldig, der Panzer / Raketen / Flugzeuge / Bomben / Atombomben baut? Ist man auch schuldig, wenn man in einem Unternehmen arbeitet, welches solche Dinge produziert? Sind dann Airbusmitarbeiter / Siemensmitarbeiter mitschuldig am Tod von Menschen?
Mit solchen Fragen beschäftigte sich Dürrenmatt. Wers noch nicht gelesen hat: http://www.amazon.de/Physiker-Eine-Kom%C3%B6die-zwei-Akten/dp/3257230478 (http://www.amazon.de/Physiker-Eine-Kom%C3%B6die-zwei-Akten/dp/3257230478)Von Brauns Startrampen stehen auf einem Fundament aus Leichen.Steht von Braun damit auch auf einem Berg aus Leichen? Hauptverantwortlich? Teilverantwortlich? Wenn ja, zu welchem Teil? Auf wievielen Leichen stehen die Startrampen der Chinesen, Russen, Amerikaner? Fragen über Fragen... Führt hier sicher zu weit.
Gruß, Klaus
WvB würde heute vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angeklagt werden.....
Wieso schweigen, es ist doch toll wenn du deine Meinung sagst. Wir leben immerhin in einem Land mit Meinungsfreiheit. ;D
Man muß auch nicht das Andenken an Leute zerstören, ...
Ist das Problem jetzt, dass Leute wie ich über die "andere Seite" des genialen Raketenbauers reden?
Naja, es impliziert für mich schon, daß man der Meinung ist, man hätte es deutlich besser hinbekommen.
Heute kritisiert einfach jeder alles, auch wenn es überhaupt nicht mehr aktuell ist. Und das hat langfristig zur Folge, daß in den Augen der Leute alles wertlos wird. Außerdem wird dadurch die Beziehung zur eigenen Kultur zerstört, die ist dann eben "böse". Nur fremde Kulturen darf man nicht kritisieren, weil es sind ja fremde Kulturen sind, und man muß "kultursensibel" sein. Meine Meinung dazu, wir haben ja Meinungsfreiheit ;)
besser hinbekommen"? Was dennWass denn? Mit einigermaßen sauberer Weste und gutem Gewissen heil aus Situationen herauszukommen, die wir beide auch entfernt nicht erlebt haben.
Wernher von Brauns Verhalten in der NS-Zeit? Geht nicht, das ist Geschichte.Man kann durchaus der Meinung sein, daß man etwas besser hinbekommen hätte, auch wenn es sich um Geschichte handelt. Gerade wenn es sich um Geschichte handelt, denn bei zukünftigen (Un-)Taten gibt es ja noch keine Möglichkeit sich darauf zu beziehen. Und für die aktuellen wird man selten schnell genug sein ;-)
Oder das Reden über die unschönen Stellen in Wernher von Brauns Biographie, die von manchen gerne übersehen und verschwiegen werden?Jedem der hier mitliest sind diese unschönen Seiten bekannt. Auch die, die hier nicht Deiner Meinung waren, haben das klar zum Ausdruck gebracht. Wenn man aber zu intensiv auf Leuten herumtrampelt, die sich nicht wehren können, dann bekommt das für mich eben ein "G'schmäckle". Ich bitte um Verzeihung, aber mir fällt dabei sofort der Impulserhaltungssatz ein - man springt um so höher, je stärker man nach unten tritt.
"kultursensibel" könnte auch sein, dass man Tausende von im KZ gefangenen Menschen, die z.B. in Dora-Mittelbau für den Raketenbau elendig verreckten, nicht einfach dem Vergessen durch Verschweigen preisgibt ...Das passiert nicht. Und wenn, dann nur dadurch, daß man diese "Vergangenheitsbewältigung" ritualisiert und hartnäckig einfordert. Einsicht muß im stillen wachsen, sie kann nicht in die Köpfe gehämmert werden.
..nur weil es nicht zur Helden-"Kultur" um Wernher von Braun passt.Du bist wirklich der Meinung, daß wenn ich von "eigener Kultur" schreibe, daß ich _diese_ Unkultur meine? Ich sprach von diesem von mir beobachteten inneren Zwang, z.B. den Hitler mit jedem Tag immer stärker zu bekämpfen. Man kann das nicht nachholen, er ist schon tot und seine Ideen glücklicherweise auch.
Man kann aus Geschichte lernen. Man kann, man muss nicht. Aber wenn man daraus lernen will, dann muss man sich auch damit befassen.Ja, aber nicht in dieser Weise. Gut zu informieren ist eine Sache, eine ständige Berieselung erzeugt aber nur Gegenreaktionen. Ist Dir das wirklich nicht klar?
- Werner von Braun war im Gefängnis und sollte hingerichtet werden nachdem er in Nazi-Deutschland erwähnte er wolle mit einer Rakete ins All. Puttkamer hat eine ganz andere Meinung zur angeblich so bedenklichen Vergangenheit von Herrn Braun. Er sagt, von Braun hatte einerseits keine Wahl wenn er an seinem Leben hing, andererseits wollte er an Raketen forschen. Wo konnte er sonst. Diese Einschätzung muss man nicht teilen, finde aber interessant mal eine gehört zu haben von jemanden der von Braun auch wirklich kannte -> Nicht nur aus dem Geschichtsbuch.
Ich wäre dafür, den Ball flach zu halten.
Er (Jesco von Puttkammer) sagt, von Braun hatte einerseits keine Wahl wenn er an seinem Leben hing, andererseits wollte er an Raketen forschen.
Jesco von Puttkamers Ball ist mir zu flachEs ist unmöglich einen Zeitablauf von mehreren Jahren in einem Satz zusammenzufassen. Ich kenne seinen Lebenslauf nur grob, es ist aber meiner Meinung nach offensichtlich. Der klassische Fall eines vom Forschertrieb Besessenen, der nach und nach einen Pakt mit dem Teufel eingeht. In der Hoffnung, daß der Teufel schon nicht so teuflisch sein wird. Oder sich ein anderer Ausweg findet.
Die Sehnsucht nach makellosen Helden ist ja verständlich, aber eben auch naiv. Mir können "perfekte" Helden gestohlen bleiben, Menschen sind mir lieber - einfach deswegen, weil sie glaubwürdiger sind.
Bin ich doof oder überlese ich woanders immer, dass WvB im dritten Reich im Gefängnis saß? Lese das in der Biografien im Internet nirgends was wie Puttkamer auf eine Inhaftierung durch die Nazis (zu welchem Zeitpunkt auch immer) schließen lässt.
Aus Unrecht wird niemals Recht.Das stimmt so natürlich, aber welches Recht meinst Du da jeweils? Justitiables Recht oder moralisches? Oder jeweils eines davon, und dann in welcher Reihenfolge? Mir ist das zu verschwommen, hört sich wie ein etwas abgedroschenes Schlagwort an, auch wenn es toll klingt ;-) (Sagen das nicht etwa auch die Vertriebenen so?)
Wernher von Braun kam so durch, weil er zu wertvoll war.Konnte man ihm irgendwelche Straftaten vorwerfen? Oder ist das "nur" moralisch gemeint?
Kennst Du eigentlich einen seriösen Text über W.v.B, in dem seine Schattenseiten nicht angesprochen wären, in dem er also zum "makellosen Helden" stilisiert wird? Ein Link wäre nett. Wenn es geht einen deutschen, mein Englisch ist leider unterirdisch.
die ich ohne deutlich weitergehende Literatur / Recherche nicht beurteilen mag.
Z.B. "Wernher von Braun: Visionär des Weltraums - Ingenieur des Krieges - Biographie" von Michael J. Neufeld
Hier gibt es einen Artikel aus der FASZ dazu: www.raketenspezialisten.de/pdf/doktor_faustus.pdf (http://www.raketenspezialisten.de/pdf/doktor_faustus.pdf)
WvB war wissentlich in die Vernichtung tausender Zwangsarbeiter verwickelt, ...Zwangsarbeiter waren in der Regel die, die noch Hoffnung haben konnten, daß sie dem Wahnsinn entkommen werden. Wenn man kein Zwangsarbeiter mehr sein konnte, aus welchen Gründen auch immer, wurde es wesentlich gefährlicher. Dieses zu wissen würde ich WvB zugute halten.
Menschen treffen ihre Wahl und Entscheidungen. Sie nach Erfolg zu beurteilen wird ihnen nicht gerecht. Die Geschichtsschreibung...Absolute Zustimmung. Man muß allerdings auch versuchen, sich in die Zeit und die Lage der Menschen hineinzuversetzen. Einen Normalo an einem Helden zu messen ist nicht gerecht, wer kann von sich schon sagen, daß er selber ein Held gewesen wäre. Und genau das sagt man damit implizit, meiner Meinung nach.
... genau wie in der DDR für alle, die studieren wollten, die SED-Mitgliedschaft verpflichtend war ...
Ich empfehle allen, die mehr über dieses Thema wissen wollen, das Buch: "Peenemünde: Die Geschichte der V-Waffen" von Walter Dornberger. Dort bekommt man Informationen aus erster Hand
...
Von daher sollte man sich wertende Kommentare über WvB aus heutiger Sicht verkneifen.
...
Hier halte ich Michael J. Neufeld http://en.wikipedia.org/wiki/Michael_J._Neufeld (http://en.wikipedia.org/wiki/Michael_J._Neufeld) für unvoreingenommen, zumindest aber unvorbelastet (geb. 1951).Ich habe es nicht gelesen, halte aber die Annahme, daß Leute die nach dem Krieg geboren wurden grundsätzlich unvorbelastet sind (und daher in der Lage sind objektiv(er) zu urteilen) für nicht richtig. Die, wir alle, sind natürlich durch das Verhalten unserer Familien bzw. der Vorgängergeneration als Ganzes belastet, nur eben nicht im Sinne einer Schuld, sondern psychisch.
Ich glaube, man bekommt ein korrekteres Bild über Wernher von Braun vermittelt, wenn man beiderlei Sorten polarisierender Literatur über WvB mit großem Misstrauen beäugt.Zweifellos, dem stimme ich absolut zu! Dieses Misstrauen sollte einen dann aber auch vor vorschnellen Schlüssen abhalten, speziell wenn man Leute "schuldig sprechen" möchte. Ich habe mich daher immer nur dagegen ausgesprochen, WvB "schuldig zu sprechen", nie aber dafür ihn "unschuldig zu sprechen". Aus meiner Sicht ist hier einfach Zurückhaltung angesagt. Das man bestimmte Dinge nie wird eindeutig klären können, damit muß man wohl leben.
"Apropos: Wenn wir die Vergangenheit nicht bewerten, wie sollen wir etwas für die Zukunft daraus lernen?"Eine sehr interessante Frage. Was wäre z.B., wenn wir die Vergangenheit falsch bewerten, und daraus dann zwangsläufig die falschen Schlüsse ziehen würden? Im Extremfall - wenn wir einfach immer nur das Gegenteil dessen machen würden, was wir mit unseren zwangsläufig unvollkommenen Bewertungen als Ursache des Desasters zu erkennen glauben? Dieses "bipolare Denken", dieses Übertreiben in jeder Lebenssituation, ist in Deutschland weit verbreitet - wie es ja Churchil bekanntlich etwas drastischer formulierte. Man möchte alles zu 100% geklärt haben, um dann wieder eine zu 100% richtige Lösung anzustreben. Das erste geht aber eigentlich nur in technischen Dingen einigermaßen zuverlässig, und das Zweite ist nur außnahmsweise sinnvoll. Man muß wohl der menschlichen Intuition mehr Spielraum geben und weniger ideologisch denken.
So konstruiert sich eben jeder sein persönliches Universum, in dem er nur die Dinge sieht, die er sehen will und der Rest existiert nicht... ;)Ganz genau so ist es! Ich lese gerade in der Zeitung, dass laut einer Umfrage 49 Prozent der Russen der Meinung sind, dass Stalin eine eher positive Rolle in ihrem Land gespielt hat. Wo bleibt da eigentlich der allgemeine öffentliche Aufschrei? Doch viel einfacher ist es offenbar, über "Unpersonen" wie Wernher von Braun herzuziehen.
Augsburger Allgemeine / 17.12.2013:Ach komm, immer noch besser wie Schuldirektoren (wohlgemerkt von öffentlichen Schulen!), die stolz verkünden, dass die Bundeswehr mit ihren Informationsveranstaltungen an ihrer Schule Hausverbot hat. Die lassen also eine Bundesbehörde, die mit der Landesverteidigung betraut ist, nicht ihre Arbeit tun, weil sie in ihrer Sicht nicht pazifistisch genug ist. Aber alle möglichen Konzerne dürfen für sich und ihre Programme munter an Schulen werben >:(
"Gymnasium trennt sich von Namen Wernher von Braun
Bis Schuljahresende soll die Diskussion am Wernher-von-Braun-Gymnasium abgeschlossen sein – jetzt kommt die Änderung des umstrittenen Schulnamens offenbar schneller als vermutet."
Alle zufrieden, oder? Die aufrechten Kämpfer, alles potentielle Helden natürlich, haben wieder zugeschlagen.
"Wenigstens noch einer, der mal bei der Schule was nachgelesen hat. Der Rest jammert einfach nur, wie es scheint. :-\"
..anstatt alles und jeden zu verteufeln..
Also, im Bericht zur Kontraste-Sendung wird eindeutig gesagt, dass die Umbenennung des Gymnasiums vorgenommen wurde, obwohl sich eine Mehrheit von Lehrern und Schuelern fuer die Beibehaltung des Namens ausgesprochen hat. Wieder ein Klasselehrstueck in Sachen Demokratie im heutigen Deutschland. :'(Wer hat denn behauptet wir hätten eine Demokratie?
Lies doch mal die Stellungnahme der Schule nach, anstatt alles und jeden zu verteufeln ... woher das Ganze kommt, wer dort diskutiert hat, was das Ziel war, was nicht das Ziel war ... und wie die Diskussion die falsche Schlagseite bekam, u.a. durch die, die der Schule nicht zuhören.
Um das alles festzustellen, brauche ich die Details des konkreten Falles wirklich nicht zu kennen. Alle von mir genannten Gruppen sind dort mit Sicherheit vertreten. Und der beschriebene Mechanismus entfaltet seine Wirkung, auch wenn die Schule am Ende doch nicht umbenannt werden sollte. Die Überschrift in der Zeitung genügt vollkommen, man kennt das aus dem täglichen Leben. Der "gemeine Mensch auf der Straße" hat mitbekommen, daß er W.v.B. nicht mehr öffentlich bewundern kann, sondern daß es sich wohl um einen Verbrecher handeln muß. Maul halten also, wenn es darauf ankommt. PC hat wieder gesiegt - und nur das war/ist mein Thema. Wie schuldig oder nicht W.v.B. wirklich war, wird nur er geahnt haben - das ist eine Frage des Gewissens. Das er ein genialer Konstrukteur war, ist unbestritten.
Hier geht es aber nun mal um W.v.Braun und seine intensive Verstrickung als SS-Mitglied in die fürchterlichsten Nazi-Verbrechen, die durch nichts zu rechtfertigen sind.
... Entwickler einer Massenvernichtungswaffe im dritten Reich und deren Anfertigung mit Hilfe von KZ Haeftlingen (mit oder ohne seines Wissens sei jetzt mal dahingestellt), ....Dass er davon wusste, ja es sogar aktiv nutzte, könnte man meinem Empfinden nach heute als historisch gesichert betrachten.
Na dann von mir ein Link zum Ort des Geschehens, ich denke es gehört dazu: http://www.buchenwald.de/573/ (http://www.buchenwald.de/573/)
Hätten die Allierten nach Kriegsende nicht die Wissenschaftler und ihr Wissen als Kriegsbeute betrachtet, hätte er in Nürnberg neben Speer und Krupp gesessen.
Es geht darum, ob er "würdig" ist, seinen Name als Vorbild herzugeben.... .
Er hat mit dem Teufel getanzt.
Er hat alles gewußt. Er hat nicht widersprochen .... .
Er hat dieses babarische System benutzt, für seine Zwecke. Und zwar sehr effektiv.
Er hat für seine Ziele den Tod tausender Menschen billigend in Kauf genommen. Ob in England oder im Konstein.
Er ist ein Opportunist!
... Als sich Jahre später die menschenfeindliche Ideologie der Nazis offen zeigte, war es längst zu spät, um diese Zusammenarbeit zu beenden, es sei denn, von Braun hatte Sehnsucht nach der Ostfront. ....Guten Morgen!
Ehrungen für Wernher von Braun:Ja und? Die Aufstellung zeigt imho nur, dass vielleicht zu viel weggesehen wird und eine nachhaltige, in die Tiefe gehende Bearbeitung des Themas leider viel, viel Zeit, vielleicht gefährlich viel Zeit, braucht. Und mit der von dir gezeigten Liste "in einem Stück" zu argumentieren, käme mir nie in den Sinn ... Wer sich oder gegenseitig oder wem in dieser Welt schon alles Orden und Auszeichnungen verliehen hat ... Mit der Liste zu argumentieren springt doch viel, viel zu kurz ...
Am 8. Juli 1943 Ernennung zum Professor (eigenhändige Unterschrift Hitlers auf der Urkunde)....
2010 fand das dritte Wernher-von-Braun-Memorial-Symposium der US-amerikanischen Astronautenvereinigung an der University of Alabama in Huntsville statt.[36]
Reliefporträt in der Haupthalle des Flughafens Berlin-Tegel.[37]...
Ehrungen für Wernher von Braun:
[...]
Angesichts dieser vielen Ehrungen soll es nicht würdig sein, das der Name "Wernher von Braun" ein guter Schulnahme ist? Doch sein Genie und seine Verdienste gelten im eigenen Geburtsland offenbar nicht mehr. Traurig! :(
Es liegt ein Brief von Brauns vom 15. August 1944 an Albin Sawatzki vor, der für die Planung und Steuerung der V2-Fabrikation verantwortlich war. Dieser belegt, dass von Braun im KZ Buchenwald war und dort selbst Häftlinge aussuchte. Viele Berichte und Dokumente sprechen für seine Involviertheit in die Vorgänge in Mittelbau-Dora. Im Erlebnisbericht von Adam Cabala ist zu lesen: „[…] auch die deutschen Wissenschaftler mit Prof. Wernher von Braun an der Spitze sahen alles täglich mit an. Wenn sie die Gänge entlang gingen, sahen sie die Schufterei der Häftlinge, ihre mühselige Arbeit und ihre Qual. Prof. Wernher von Braun hat während seiner häufigen Anwesenheit in Dora nicht ein einziges Mal gegen diese Grausamkeit und Bestialität protestiert. Selbst der Anblick von Toten haben ihn nicht gerührt: Auf einer kleinen Fläche neben der Ambulanzbude lagen tagtäglich haufenweise die Häftlinge, die das Arbeitsjoch und der Terror der rachsüchtigen Aufseher zu Tode gequält hatten. […] Aber Prof. Wernher von Braun ging daran vorbei, so nahe, dass er die Leichen fast berührte“.
Und in diesem Thread geht es nicht darum, ob man Wernher von Braun für seine Taten hätte verurteilen sollen oder nicht -- sondern ob diese Persoenlichkeit als Vorbild dienen kann. Da empfehle ich doch noch einmal den YouTube Video anzuschauen, den Pirx am 18.10. verlinkt hat, siehe oben.
Gruß
Volker
...Sicher war WvB ein guter Ingenieur und wahrscheinlich ein noch viel besserer Manager. Da gibt es sicher auch keinen Anlass das zu verschweigen. Aber er taugt halt als Persönlichkeit insgesamt kaum als Vorbild. Nur weil jemand in einigen Disziplinen richtig gut war ist da doch nicht automatisch eine Heldenverehrung, gar blinde Vergötterung angebracht.
Auf der anderen Seite halte ich es für falsch, Wernher von Braun und seine Rolle in der Raumfahrt zu verschweigen.
Deutschland tut sich sehr schwer, sein Raumfahrterbe aus dem Dritten Reich aufzuarbeiten und darzustellen. Peenemünde ist da ein trauriges Beispiel.
.... wernher66, was ist Deiner Meinung nach in Peenemünde aktuell das Bedauernswerte?
Gruß Pirx
Eine neuer Aufsatz über Wernher von Braun - man arbeitet an der Demontage des Denkmals.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/raketenkonstrukteur-wernher-von-braun-15976616.html (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/raketenkonstrukteur-wernher-von-braun-15976616.html)
ich verstehe jetzt absolut nicht, was dein Post mit Wernher von Braun oder dem von wernher66 zitierten Artikel zu tun hat?Man demontiert sein Denkmal. Da darf man schon mal fragen, ob die V2 ebenso demontiert wird. Genaugenommen ist die ja noch bekannter im Volk und wird ihm zugeschrieben.
Eine neuer Aufsatz über Wernher von Braun - man arbeitet an der Demontage des Denkmals.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/raketenkonstrukteur-wernher-von-braun-15976616.html (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/raketenkonstrukteur-wernher-von-braun-15976616.html)
Ziel des FAZ-Beitrags von Christopher Lauer scheint es tatsächlich zu sein, eine Demontage der Person Wernher von Braun´s zu betreiben. Auftraggeber: Unbekannt!Wenn das auf seiner Abschlussarbeit für den Bachelortitel basiert, dann ist er sein eigener Auftraggeber.
Zu Christopher Lauer sollte man noch folgendes wissen. Das ehemalige Mitglied der Piratenpartei bekam 2012 die Auszeichnung "Troll des Jahres der Mannheimer Konferenz Trollcon".Dann solltest Du aber auch erwaehnen, dass die Auszeichnung "Troll des Jahres" der Trollcon eine positive Auszeichnung ist. Siehe hier: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Trollcon-Christopher-Lauer-ist-Troll-des-Jahres-1733470.html (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Trollcon-Christopher-Lauer-ist-Troll-des-Jahres-1733470.html)
..Und mal im Ernst: Ist das nicht unmöglich, was Du hier alles in einen Topf wirfst?
Und mal im Ernst: Sind die heutigen „Medien“ besser als ND und Co.? Auf alle Fälle wird Wernher von Braun länger in den Gedanken der Menschen bleiben als diese BRD.
Wernher von Braun - ein guter Schulname? Natürlich, auf alle Fälle für intelligente Menschen!
@Volker: Danke! Ich finde es durchaus unangemessen, einfach mal so das Vorhandensein von irgendwelchen Auftraggebern in den Raum zu stellen. Das ist imho nicht seriös und unter anderem eine Masche von Verschwörungstheoretikern.
Vieleicht sollte man ein eigenes Thema aufmachen: "Historische Persönlichkeiten der Geschichte der Raumfahrt im Wandel der zeitlich-geschichtlichen Betrachtung."
Es ist auch nicht richtig, dass nichts neues mehr zu Tage kommt. Gerade in dem Zeitungsartikel der vor ein paar Posts verlinkt wurde werden Dokumente zitiert, die anscheinend bisher nicht ausgewertet wurden.
Mir waren diese zumindest nicht bekannt.
In Ingenieurswissenschaften wird allerdings das Notenspektrum auch heute noch ausgeschöpft und selbst sehr gute Studenten freuen sich in einigen Fächern über bloßes Bestehen.
...der auf den schönen Namen "the Elon" hört...
Werner war ein Visionär...