Die Lösung des "Energie Problems" ist greifbar nahe :
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,549677,00.html
http://www.desertec.org/de/konzept/technologien/
Da sind dann auch Elektroautos "sauber".
Meagan, dieses Konzept hört sich auf den ersten Blick wirklich gut an, wird sicher den CO2-Ausstoß vermindern, ändert aber nichts am langfristigen Grundproblem.
Denn egal wie die Energie für die Menscheit "produziert" wird, wenn wir in dem Maß mit dem Wachstum weitermachen, werden im Jahr 2600 die Menschen auf diesem Planten dicht an dicht, Schulter an Schulter stehen, ohne dass noch ein Quadratmeter freier Boden bleibt. Der Energieausstoß würde dann so groß, dass die Erde dunkelrot glimmt.
Das wird so natürlich nicht geschehen, da Ereignisse irgendwelcher Art dieses Szenario verhindern. Je weiter die "Wende" in die Zukunft gedrängt wird, desto katastrophaler werden diese Ereignisse werden, die diesen Zustand verhindern (gewaltige Kriege oder/und Vergiftungen).
Hallo Leute
Die "Ermahnung" von Kreuzberga hier nicht zu politisch zu werden, finde ich richtig. Mich persönlich interessiert Naturwissenschaft und kein politisches Meinen und Glauben.
Als naturwissenschaftlich denkender Mensch komme ich zu dem Ergebnis, daß es gar nicht um Emmissionsraten gehen kann, sondern es geht um die Gesamtmenge CO2, die wir Menschen seit dem Beginn der industriellen Revoltion freigesetzt haben.
Im Grunde genommen ist es egal, wie schnell wir das CO2 freisetzen. Wenn die Speicher voll sind, laufen sie über. Die Temperatur auf der Erde geht dann über die kritische 2°C Grenze rüber. Dann wird es auf der Erde richtig ungemütlich.
Politiker sind daran gewöhnt an Stellschrauben zu drehen (Zinsen etwas rauf oder runter, hier man eine kleine Hilfe, dort die Steuern erhöhen). Aber mit Naturwissenschaft kennen sie sich nicht aus.
Gut. Die Klima-Wissenschaft ist sich nicht einig, wo die kritische Grenze für die Gesamtmenge CO2 liegt. Einige sagen bei 1 Billion Tonnen CO2. Andere bei 0,75 Billion Tonnen CO2. Ununstritten ist daß die Menschheit bisher etwa 0,5 Billion Tonnen CO2 freigesetzt hat.
Der Vorwurf lautet, daß die Politik noch überhaupt nicht erkannt hat, worum es überhaupt geht. Wenn die kritische Menge an CO2 freigeworden ist (egal wie hoch die jetzt ganz genau liegt), dann darf gar kein CO2 mehr freigesetzt werden. Dann muß für jedes Atom Kohlenstoff, daß wir rausholen, auch ein anderes wieder weggepackt werden.
Matjes
Matjes, wie schwer es ist, das Thema zu diskutieren ohne politisch zu werden bemerkst Du an Deinem eigenen Thread, der schließlich auch genau wieder dahin driftet. ;-)
Dazu aber eine Frage, Du stellst die These, dss die Erdathmosphäre nur ein ganz bestimmtes Maß an CO2 aufnehmen könne, ohne dass die magischen 2°C überschritten würden.
Woher nimmst Du das als gesicherte These?
Ich glaube, dass wir noch viel zu wenig über die Zusammenhänge wissen um so was als Fakt behaupten zu können. Jegliche Verantwortung grundsätzlich immer auf Politiker zu schieben ist bequem, da es UNS als Individuen ja von Jeglichem erlöst. Das macht es uns nicht nur einfach, das wäre es auch, da auch Politiker dazu in Ihrer Macht zu eingeschränkt sind um derart weitreichende Maßnahmen zu treffen, die bis in ritualisierte, tägliche Handlungen und Erwartungen eines jeden Menschen auf diesem Planeten hineinreichen.
Aber es beruhigt einen, vom warmen Sessel daheim mit dem Finger auf Politiker zu zeigen und zu sagen: "Die da machen ja nix!" (Zumal es meines Erachtens aktuell fast unmöglich ist, zu wissen was wirklich langfristig richtig ist).
Bei jeder Veränderung treten neue, bisher nicht gekannte oder übersehene Effekte auf, die entweder eine positive Rückkopplung bewirken können (und damit das ganze System als noch instabiler werden und alles bisherige zu den 2° C als Makulatur werden lassen) als auch dämpfend wirken können.
Daneben versteifen wir uns meines Erachtens viel zu sehr auf CO2 und andere, viel wirksamere Treibhausgase tauchen in kaum einer Diskussion auf.
Sicher ist Handlungsbedarf dringend nötig um den vom Menschen gemachten Anteil an einer Klimaerwärmung zu minimieren.
Aber desweiteren ist auch kühler Kopf nötig um nicht vor lauter Aktionismus und vermeintlichen "gut gemeint" völlig kontraproduktiv zu werden und das komplett Falsche zu tun, weil wir Dies und Das in der Wirkung übersehen haben.
Darüber hinaus möchte ich zu bedenken geben, dass unsere Angst und der Respekt dem KlimaWANDEL gilt, also dem Übergang von einem stabilen Gleichgewicht zu einem Anderen, da dies bei hohem Tempo mit einer Verschiebung von Klimazonen einhergeht und zum Teil drastischen Wetterphänomenen, die wir als Naturkatastrophen wahrnehmen. Wir haben Angst bei diesem Umschwung unseren Standard nicht mehr halten zu können, unsere abartig hohe Bevölkerungsdichte oder gar das gesamte Fundament unserer menschlichen Zivilisation zu verlieren.
Dem Ganzen liegt eine antropzentrische Sichtweise zu Grunde. Das ist nicht falsch, geht mir ja auch so: ich möchte gerne weiterleben und wenn möglich ohne große Abstriche zu machen und das auch für meine Nachkommen gesichert sehen möchte.
So ein Umschwung ist für die Natur aber unproblematisch. Solche Umschwünge gab es schon so viele (zum Teil auch dramatische).
Aktuell leben wir in einer warmen Phase einer Eiszeit.
Zu 90% der Zeit der Erdgeschichte war die Erde komlett eisfrei. Die gesamte Zeit der Dinosauerier von 200 Millionen Jahren gab es kein Eis, auch nicht an den Polen.
Höhere Temperaturen an sich sind also nichts wirklich problematisches für die Natur (auch sehr viel höhere Durchschnittstemperaturen nicht). Die Natur wird sich anpassen.
Ich schreibe dies nicht, weil ich damit etwas relativieren möchte oder verharmlosen, sondern um mal einen Schritt zurück zu machen und das Bild von weiter weg zu betrachten.
Wir kämpfen nicht gegen den Klimawandel um der Natur einen Gefallen zu tun (das tun wir nicht .. je nach Blickwinkel möglicherweiße sogar im Gegenteil. Die Sprüche von der "Rettung der Welt" sind Blödsinn).
Wir kämpfen gegen den KlimaWANDEL damit wir, als Menschen unsere Gesellschaft behalten können und unseren Wohlstand und für Manche eben auch, für deren individuelle faktische Existenz (Bangladesh etc.).
Das ist ein sehr guter Grund, der auch drastische Mittel rechtfertigen würde. Aber wir kämpfen definitv nicht für die Natur an sich. Die Macht dazu haben wir gar nicht, weil wir im Endeffekt gar nicht wissen was langfristig gut für die Natur ist.