Klimawandel

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #100 am: 08. November 2009, 15:23:24 »
nun, die Quellen. Ich habe mich schon vor 25 Jahren mit diesen Themen beschäftigt. Daher kann ich nicht unbedingt für alles Quellen nennen.

Was die vulkanische Aktivitäten angeht, glaube ich, daß kann man in jedem Lexikon incl. Wikipedia nachlesen. Über Krakatau und Tambora gibt es tonnenweise Abhandlungen und Aufzeichnungen. Die National Royal Society wurde nach Krakatau gegründet um die Auswirkungen des Vulkanausbruches zu kommentieren.

Auch zu 1916, das Jahr ohne Sommer (Tamboraexplosion) gibt es Tonnenweise Material.

Der Anstieg des Meeresspiegels in dieser Form stammt aus der "langen Nacht des Klimas" mit Prof. Lesch

Den Anstieg von Schottland und das Absinken von Südengland habe ich aus einer Sendung über das Sperrwerk der Themse und die Prognosen für das 20. Jahrhundert.

Die Auswirkungen auf die Tektonik sind meine Schlussfolgerungen.
Gestützt habe ich diese auf Berichte , die ich vor über 10 Jahren mal über den Bau des Hover-Staudamms gelesen habe, bei dem wegen des Gewichtes des Bauwerkes in der Nähe der tektonischen Bruchzone viele Mikrobeben gemessen wurden.

Und ja, es sind Prozesse, die wie ich geschrieben habe in sehr, sehr langen Zeiträumen ablaufen.

klausd

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Re: Klimawandel
« Antwort #101 am: 08. November 2009, 17:48:48 »
Nun gehen Wissenschaftler davon aus,

Das hört sich für mich nach einer aktuellen Meldung an und nicht wie 25 Jahre altes Wissen  ;)

Das hat absolut nichts damit zu tun das ich Dir nicht glauben würde.

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #102 am: 08. November 2009, 17:50:58 »
Daß Vulkane unsere Atmosphäre massiv beeinflussen können ist eine Tatsache, an der wir nicht vorbei kommen.

Am 8. Juni 1783 begann auf Island der Vulkan Laki eine Eruption der Stärke VEI 6. Aus einer Spalte von über 20km Länge drangen riesige Mengen Basaltlava und giftige Wolken. Der Ausbruch dauerte 9 Monate und ein großer Teil der Bevölkerung Islands starb.

Nun kann man ja glauben , Island ist weit weg von Europa und derartige Ereignisse wirken sich nur lokal aus.  Aber dem ist nicht so. Eine giftige Schwefelwolke gelangte über gesamt Europa. Das Schwefeldioxid der Wolke verband sich mit dem Wasser der Luft zu Schwefelsäure. Eingeatmet zerstört es die Lungenbläschen. Zirka 25.000 Menschen starben in Europa (Norwegen , Schweden, Deutschland, Frankreich, England) an den eingeatmeten Aerosolen bzw. an den Auswirkungen dieses Ausbruchs.

Nachzulesen unter : http://de.wikipedia.org/wiki/Laki-Krater und http://volcano.oregonstate.edu/vwdocs/volc_images/europe_west_asia/laki.html

Was ich damit sagen will, ist, daß wir uns niemals sicher sein können. Diese Selbstzufriedenheit und das "Wird schon nichts passieren", daß wir auch bei dem Thema Klimawandel und CO2 Ausstoß an den Tag legen ist höchstgradig gefährlich.

Wenn etwas passiert, passiert es plötzlich und massiv. Wir müssen endlich lernen richtig mit unserem Planeten umzugehen, statt ihn maßlos zu plündern und dann zu sagen, "Es wird schon nichts passieren" ! Wenn starke Stürme oder Tornados zuschlagen , dann tun sie das schnell. Mit der Erwärmung der Atmosphäre bekommt ein Sturm mehr Energie.

Vor allem sollten wir vorausschauend handeln, und auch auf die Warnungen der Fachleute hören.

Ich bin ein großer Fan von Katja und Maurice Kraft. Zwei Vulkanologen, die am 3. Juni 1991 am Unzen in Japan in einem pyroklastischen Strom starben.
http://www.volcanodiscovery.de/stromboline/katja-maurice-krafft.html

Beide waren sich der Gefahr, die von Vulkanen ausgeht bewusst. Dennoch haben sie die Gefahr an jenem 3. Juni falsch eingeschätzt.

Ich will hier keine Panik machen. Die Leute sollten nur endlich ihre Selbstzufriedenheit ablegen und über ihr Handeln nachdenken.

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #103 am: 08. November 2009, 17:56:52 »
Zitat
Das hört sich für mich nach einer aktuellen Meldung an und nicht wie 25 Jahre altes Wissen

Da ist was dran. Mein Interesse an Vulkanen begann, als mir meine Oma von feuerspeienden Bergen erzählte. Die Faszination hat mich bis heute nicht wieder losgelassen. Irgendwann entdeckte ich dann die Astronomie. Die Sonne mit ihren gewaltigen Protuberanzen. Ich habe sehr viel über diese Themen gelesen.

Das Thema Klimawandel und die Erkenntnisse dazu sind natürlich neu.

Atomino

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Re: Klimawandel
« Antwort #104 am: 11. November 2009, 13:16:53 »
Hallo,

seriös, oder nicht?
-> http://www.welt.de/wirtschaft/article5160386/OECD-warnt-vor-Temperaturanstieg-um-sechs-Grad.html

Ich meine nicht die Quelle, daß "Welt" ein Wurschtblatt ist weiß ich selber. Habe leider auf der OECD Homepage nix dazu gefunden.  :-\

Bemerkenswert finde ich, daß es hier mal über die oft dikutierten 2° Temperaturanstieg hinausgeht.

*****************************

Eine Frage hätte ich da noch. Ich unterhalte mich oft mit Freunden und Bekannten über das hier behandelte Thema. Dabei sind mir schon mindestens ein halbes Dutzend verschiedener Aussagen untergekommen, um wieviel Meter der Meeresspiegel ansteigen würde, wenn sämtliches Polareis abschmelzen würde (? 20m - 200m ?). Gibt es da nachvollziehbare Berechnungen dazu?
(Ich meine tatsächlich sämtliches Polareis, nicht nur auf der nördlichen Hemisphäre!)
Falls das schon irgendwo hier in den unendlichen Weiten dieses Forums beantwortet wurde - sorry - nix gefunden.

Grüße aus Sachsen

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #105 am: 11. November 2009, 15:50:18 »
Hallo Atomino
hier habe ich folgendes gefunden...

in den Berichten wird beim Abschmelzen des gesammten
Festlandeises und der Antarktis
von einer zu erwartenden Erhöhung bis zu 70 Meter des Meeresspiegels geschrieben,
 
http://www.greenpeace.at/klimawandel-meeresspiegel.html

http://www.ahzw-online.de/htdocs/index.php?aID=1524&ma=0501&in=2

hier ganz nach unten scrollen:
http://www.oceancare.org/de/thementiere/klimawandel/klimawandel.php

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/news/48057/index.html

zu Deiner Frage:
Zitat
Gibt es da nachvollziehbare Berechnungen dazu?

habe ich noch nichts gefunden.

Gertrud

Edith :
16:26 am 11.11.09 um einen Link erweitert
« Letzte Änderung: 11. November 2009, 16:28:40 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Atomino

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Re: Klimawandel
« Antwort #106 am: 11. November 2009, 16:27:17 »
Danke Gertrud!

70 m sind schon ... übel?! Ich hätte dann die Küste praktisch vor der Haustür, und das in Sachsen! Ui, aber so alt werde ich sicher nicht, daß ich das noch erlebe.
Etwas, daß ich in einer Deiner Quellen gelesen habe hatte ich bisher auch völlig vernachlässigt - den Anstieg des Meeresspiegels durch die thermische Ausdehnung des Wassers!

Ach ja - ich glaube, Berechnungen dazu könnte ich mit meinen mathematischen Kenntnissen sowieso nicht nachvollziehen - damit kann ich mich abfinden ;).

Grüße...

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Offline pikarl

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Re: Klimawandel
« Antwort #107 am: 11. November 2009, 17:57:27 »
Zur Berechnung frühzeitlicher Meeresspiegel gibt es verschiedene Methoden. Z.B. kann man Bohrkerne ziehen und nachsehen, ob in einer bestimmten Tiefe marine oder terrestrische Arten vorkommen. Marin = überflutet, terrestrisch = Land. Wenn man die entsprechenden Schichten dann noch datiert (mit [tex]^{14}C[/tex], [tex]\delta U/Pb[/tex] oder [tex]\delta K/Ar[/tex]), weiß man zu welcher Zeit wo Wasser stand. Zusätzlich geben manche Fossilien Aufschluss über die lokale Wassertiefe, da manche Arten z.B. nur in der photischen Zone vorkommen, da sie Photosynthese treiben.

Meeresspiegel: Ein völliges Abtauen von Grönland- und Antartkisschilden würde den Meeresspiegel um >100 Meter ansteigen lassen. Leider habe ich gerade vergeblich in meinen Uniaufschrieben nach der Quelle und den genauen Zahlen gesucht, aber irgendwo da hab ich das mal gesehen.

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Offline vostei

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Re: Klimawandel
« Antwort #108 am: 11. November 2009, 18:08:17 »


Jo, dass sind Korallenreste. Die habe ich im Hinterland von Hurghada, Ägypten, fotografiert, oben auf einem Plateau der Berge dort.


« Letzte Änderung: 11. November 2009, 18:40:16 von vostei »
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #109 am: 11. November 2009, 19:07:20 »
Hallo

Gibt es da nachvollziehbare Berechnungen dazu?
(Ich meine tatsächlich sämtliches Polareis, nicht nur auf der nördlichen Hemisphäre!)

ich möchte hier einem möglichen Missverständnis vorbeugen:
Das Abtauen der nördlichen Polareises ändert den Meeresspiegel nicht. Es schwimmt bereits im Wasser und verdrängt das "passende" Wasservolumen. Wenn es taut, füllt es weiterhin nur dieses Wasservolumen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline vostei

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Re: Klimawandel
« Antwort #110 am: 11. November 2009, 19:12:45 »
Bis auf das auf Grönland...

Frage: wie verhält es sich mit dem Eis am Südpol, welches aufs Meer geschoben so mächtig ist, dass es auf Grund aufliegt - der Teil, der in den letzten Jahren immer wieder in kleinere Teile bricht und am Rand größere und größte Eisberge produziert?
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

H.J.Kemm

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Re: Klimawandel
« Antwort #111 am: 11. November 2009, 19:13:36 »
Moin,

Jo, dass sind Korallenreste. Die habe ich im Hinterland von Hurghada, Ägypten, fotografiert, oben auf einem Plateau der Berge dort.

Diese Aussage ist für mich unklar. Was ist damit gemeint?

Jerry

klausd

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Re: Klimawandel
« Antwort #112 am: 11. November 2009, 19:15:41 »
Schon Daniel, aber dabei wird schnell vergessen, dass alles, was wärmer wird, sich ausdehnt. Schmilzt das komplette Eis, ist es wärmer und das Wasser nimmt mehr Volumen ein.

Somit hat das abschmelzen einen indirekten Einfluss. Zudem versüßt damit das Salzwasser mit unabsehbaren Folgen für den Golfstrom der empfindlich auf eine Versüßung reagieren wird.

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Offline vostei

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Re: Klimawandel
« Antwort #113 am: 11. November 2009, 19:19:51 »
Moin,

Jo, dass sind Korallenreste. Die habe ich im Hinterland von Hurghada, Ägypten, fotografiert, oben auf einem Plateau der Berge dort.

Diese Aussage ist für mich unklar. Was ist damit gemeint?

Jerry

Marine Reste auf terrestrischer Fläche - auf Anhöhen und die Anhöhen sind wiederum teilweise alte Riffe. Auf dem Sinai wurden die tektonisch hoch gewuchtet - teilweise. Aber Richtung Nil soll der Wasserstand auch weitaus höher gewesen sein. Jünger als die tektonischen Vorgänge - so ca vor 14.000 Jahren. Aufm Sinai gibts Riffe am Festland, die eben älter sind, so 60.000 bis 350.000 Jahre - bezogen auf die Zeit, wo sie trocken fielen.
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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #114 am: 11. November 2009, 21:22:27 »
Hallo Zusammen,

da keine eine konkrete Auswertung über die verschiedenartigen
Zusammenhänge gibt,
möchte ich nur zu den unten angeführten Kommentare
von @Klaus
Zitat
Somit hat das abschmelzen einen indirekten Einfluss.
und @Schillrich:
Zitat
Es schwimmt bereits im Wasser und verdrängt das "passende" Wasservolumen. Wenn es taut, füllt es weiterhin nur dieses Wasservolumen.

etwas zu bedenken geben,
es geht bei der starken (70 Meter) Erhöhung des Meeresspiegels um das Festlandeis.
Das wird in einem Link sehr anschaulich beschrieben.

dann gibt es in dem unteren Link einige Erklärungen,
hier mit meinen Worten einen bedenkenswerte Überlegung aus dem Artikel:

...nach dem  Abschmelzen der kilometerdicken Gletscherzungen hob sich die Erdkruste wieder.
Um ein sauberes Ergebniss zu erhalten,
müßen die Messungen bereinigt werden.

siehe in den unteren Link
http://www.planeterde.de/geotechnologien/aus-der-praxis/tendenz-steigend/

dann die Forschungen des Alfred Wegener Institut
http://www.awi.de/de/forschung/fachbereiche/klimawissenschaften/messende_ozeanographie/

http://www.awi.de/de/infrastruktur/schiffe/polarstern/wochenberichte/alle_expeditionen/ant_xxvi/ant_xxvi1/

Standort des Forschungsschiffes  "Polarstern"

http://www.sailwx.info/shiptrack/shipposition.phtml?call=dblk

hoffendlich ist es jetzt nicht zuviel Lesestoff...

Gertrud
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Offline pikarl

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Re: Klimawandel
« Antwort #115 am: 12. November 2009, 08:05:10 »
Zitat
...nach dem  Abschmelzen der kilometerdicken Gletscherzungen hob sich die Erdkruste wieder.
Um ein sauberes Ergebniss zu erhalten,
müßen die Messungen bereinigt werden.

Da muss ich dir recht geben, so ganz trivial ist das mit der Meeresspiegelberechnung nicht, gerade hier in unseren Breiten und noch weiter nördlich, wo während der letzten Eiszeiten kilometerdicke Eisschilde die Erdkruste zusammengedrückt haben. Das Resultat ist eine postglaziale Landhebung, die suggeriert, der Meeresspiegel habe sich gesenkt, dabei ist das Land nach oben geschnellt.

Nahe dem Äquator besteht diese Gefahr allerdings kaum.

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #116 am: 12. November 2009, 12:10:09 »
Hallo Zusammen,

zu dem Thema Erfassung des Meeresspiegels

noch auch unserem Forum einen weiterführenden Link,
mit Berichten zu den Satelliten Jason 1 und Jason 2

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4188.0

der Bericht vom Eumetsat über die Aufgaben von Jason 2
http://www.eumetsat.int/Home/Main/News/Press_Releases/706775?l=de

Gertrud
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Offline fl67

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Re: Klimawandel
« Antwort #117 am: 12. November 2009, 13:37:55 »
Schon Daniel, aber dabei wird schnell vergessen, dass alles, was wärmer wird, sich ausdehnt. Schmilzt das komplette Eis, ist es wärmer und das Wasser nimmt mehr Volumen ein.

Bei Wasser ist es anders. Eis hat ein größeres Volumen als Wasser, deshalb schwimmt es ja. Wasser hat bei +3,98°C das geringste Volumen. Wenn es kälter wird, dehnt es sich aus, wenn es wärmer wird auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dichteanomalie

Frank

Offline Matjes

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Re: Klimawandel
« Antwort #118 am: 14. November 2009, 10:10:37 »
Hallo Leute

Jonathan Bamber (Uni Bristol) schreibt im US-Fachmagazin Science über die grönländischen Gletscher.

In 2006, 2007 und 2008 verloren diese Gletscher jährlich 273 km^3 Eis. Dadurch stieg der Meeresspiegel der Ozeaneum 0,75 mm/Jahr. Wenn es linear so weitergehen würde, braucht es noch 10.000 Jahre bis Grönland eisfrei wäre (gesamtes Eisvolumen von Grönland ca. 2,5 * 10^6 km^3). Es sei denn es geht nicht linear.

Matjes

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Offline pikarl

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Re: Klimawandel
« Antwort #119 am: 14. November 2009, 10:47:15 »
Jonathan Bamber (Uni Bristol) schreibt im US-Fachmagazin Science über die grönländischen Gletscher.

In 2006, 2007 und 2008 verloren diese Gletscher jährlich 273 km^3 Eis. Dadurch stieg der Meeresspiegel der Ozeaneum 0,75 mm/Jahr. Wenn es linear so weitergehen würde, braucht es noch 10.000 Jahre bis Grönland eisfrei wäre (gesamtes Eisvolumen von Grönland ca. 2,5 * 10^6 km^3). Es sei denn es geht nicht linear.

Einen ganz guten Beitrag dazu gibt es beim Deutschlandfunk.

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Offline Pham

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Re: Klimawandel
« Antwort #120 am: 16. November 2009, 10:14:21 »
Hallo Leute

Jonathan Bamber (Uni Bristol) schreibt im US-Fachmagazin Science über die grönländischen Gletscher.

In 2006, 2007 und 2008 verloren diese Gletscher jährlich 273 km^3 Eis. Dadurch stieg der Meeresspiegel der Ozeaneum 0,75 mm/Jahr. Wenn es linear so weitergehen würde, braucht es noch 10.000 Jahre bis Grönland eisfrei wäre (gesamtes Eisvolumen von Grönland ca. 2,5 * 10^6 km^3). Es sei denn es geht nicht linear.

Matjes

Die lineare Extrapolation ist zwar nicht "falscher" als jede andere Art der Extrapolation bezüglich der Zukunftsvorhersage, aber die trügerischste.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Kreuzberga

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #121 am: 16. November 2009, 15:04:47 »
Von einer linearen Entwicklung auszugehen ist sicherlich das gefährlichste was man tun kann! Schon die Daten der letzten Jahre z.B. von ICESat haben gezeigt, dass die Schmelzrate sich beschleunigt. Aber vor allem kann man sollte man nicht-lineare Effekte nicht unterschätzen, durch die ein System schlagartig von einem Zustand in einen völlig anderen übergeht, also ein tipping point überschritten wird.

Ein Runaway-Effekt kann doch auch für das Grönlandeis nicht ausgeschlossen werden, vor allem weil ein solcher für das Gesamtklima der Erde ab einem gewissen Punkt nicht unwahrscheinlich ist. Sollten die Temperaturen schlagartig, also innerhalb eines Jahrzehnts, bspw. nach der plötzlichen Freigabe von großen Mengen Methan ansteigen, würde auch das Eis sehr viel schneller schmelzen.

Weniger Eisfläche, egal ob über Land oder Meer, heißt auch immer weniger Reflektivität von Strahlung in den Weltraum. Das Eis ist nunmal hübsch weiß und reflektiert daher von sich aus einen großen Teil der einfallenden Strahlung. Wasser und Landmasse dagegen nehmen sehr viel mehr Energie auf, was die Durchschnittstemperatur wiederum erhöht.

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #122 am: 18. November 2009, 12:37:08 »
Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet wie viel Landmasse überflutet wird, wenn das gesamte Eis des Planeten schmilzt ?

Die angeblich errechneten Seigungsraten des Meeres haben apokalyptische Ausmaße . 10m, 40m, 70m ? Aber was ist davon wahr ? Wenn man die gesamte Eismasse als Wasser über die Welt verteilt, wieviel Meter wird der Meeresspiegel dann wirklich ansteigen ?

Dieser Effekt, der stetigen Erwärmung läuft bestimmt nicht linear ab. Ich gehe eher davon aus, daß man mit einem exponentialen Graphen rechnen sollte.

Ein starkes Ansteigen des Meeresspiegels bringt nicht nur die Ostsee näher zu den Alpen, es bringt auch das gesamte Ökosystem des Meeres durcheinander. Die genauen Auswirkungen auf das biologische Gleichgewicht des Meeres sind überhaupt nicht abzuschätzen. Was wird mit den Korallenbänken passieren, oder mit den Kelbwäldern ?

Ich weiß nur, daß ich nichts über die komplexen Zusammenhänge in der Natur weiß. Das System verhält sich nach unseren Maßstäben kaotisch. Wir sind gerade mal dabei einige Zusammenhänge zu begreifen.

tobi453

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #123 am: 19. November 2009, 21:21:34 »
Interessanter Spiegelartikel auf den ich gerade gestoßen bin:
http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,662092,00.html

In den letzten 10 Jahren sind die globalen Durchschnittstemperaturen quasi stagniert. Zwei offenbar gängige Theorien sind reduzierte Sonnenaktivität und kaltes Wasser aus der Tiefsee, das an die Oberfläche kommt.

Keine Ahnung, ob darüber hier schon diskutiert wurde.

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #124 am: 19. November 2009, 21:33:10 »
Zitat
In den letzten 10 Jahren sind die globalen Durchschnittstemperaturen quasi stagniert. Zwei offenbar gängige Theorien sind reduzierte Sonnenaktivität und kaltes Wasser aus der Tiefsee, das an die Oberfläche kommt.

Wenn ich mir aber die "Fieberkurve" auf dieser Seite anschaue, sieht das für mich wie eine unregelmäßige Sinuswelle aus, die entlang eines steigenden Graphen läuft.

Auch bei einer globalen Erwärmung kann es kurzzeitige Abkühlungen geben. Schließlich ist das gesamte System reichlich komplex. Die Werte der Änderungen liegen allerdings alle über 0.