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Commercial Crew Programm (CCP)

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Offline Sensei

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1425 am: 31. Mai 2015, 16:03:08 »
Wieder erwarten geht es im Artikel auch nicht nur um Mikrometorite sondern um MMOD (Micrometeoroids and Orbital Debris) - also auch um Weltraummüll.

Zitat
http://www.nasa.gov/centers/wstf/laboratories/hypervelocity/mmod.html

Aber wird dieser 'Space junk' wirklich 10 km/sec schnell? Das ist doch schon sehr nahe an der Fluchtgeschwindigkeit..

--
Ich finde es auch seltsam dass sie auf ein so hohes Risiko kommen.
Und auch nach dem Artikel weiß ich nicht wie sie diese Zahl ermittelt haben :/

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1426 am: 31. Mai 2015, 16:10:16 »
Aber wird dieser 'Space junk' wirklich 10 km/sec schnell? Das ist doch schon sehr nahe an der Fluchtgeschwindigkeit..

Wenn einem das Zeug entgegenkommt, können sich die Geschwindigkeiten addieren. Das kann noch viel mehr als 10km/s sein.

I

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Online Klakow

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1427 am: 31. Mai 2015, 17:41:17 »
... und beim Shuttle waren beide Unfälle auf Schlamperei  zurückzuführen  wegen der Dichtungsringe  ...

Bevor hier Legenden gebildet werden:
Das Challenger Unglück hat mit Schlamperei bei der Fertigung. usw. überhaupt nichts zu tun. Vielmehr hatten die Manager das "Nein" der Ingenieure zur Startfreigabe überstimmt, und dann die höheren Level nicht über diese Entscheidung informiert. Damit wurde außerhalb der erprobten und qualifizierten Temperaturgrenzen gestartet, das Ergebnis ist bekannt.
Ich stimme dir zu, nur waren die Gefahren nicht erst zum Start, sondern schon vorher bekannt. Die von mir flapsig als schampig bezeichneten Sachverhalt wurde ja später konstruktiv beseitigt.
Ich bin mir sicher das auf so eine Lösung schon vorher jemand gekommen ist, aber man hat die Person sicher blockiert.
Das ganze hat viel mit der Art von Projektabwicklung zu tun, man lässt lieber falsche Dinge bestehen, weil vorhandene Lösungen ja schon zertifiziert wurden.
Das ist ein Punkt der damals beim Apollo Programm sehr viel besser gelaufen ist, da wurde laufend weiterentwickelt und Dinge verbessert, was unter anderem dazu geführt hat, dass die Nutzlast ständig höher geworden ist.
Bequem war das für alle Teilnehmer sicher nicht, aber zielführend.

Ich hoffe mal das läuft bei CCDev besser.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1428 am: 01. Juni 2015, 00:18:26 »
Ich stimme dir zu, nur waren die Gefahren nicht erst zum Start, sondern schon vorher bekannt. Die von mir flapsig als schampig bezeichneten Sachverhalt wurde ja später konstruktiv beseitigt.
Ich bin mir sicher das auf so eine Lösung schon vorher jemand gekommen ist, aber man hat die Person sicher blockiert.

Es war schon viele Monate vorher bekannt, das die Dichtungsringe der Feldverbindungen sehr anfällig sind, speziell bei niedrigen Temperaturen. Man hatte sogar schon eine technische Lösung dafür erarbeitet, um diese Dichtungen sicherer zu machen. Leider hat man es nicht für nötig gehalten, die Flüge bis zum Einbau der Änderungen zu stoppen oder zumindest zusätzlich zu prüfen und die Startzulassungskriterien zu ändern. Die Hauptursache war deswegen nicht die Technik, sondern die Organisation und Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen. Die Leute, die die Startfreigabe erteilten, wussten gar nichts davon, das die Dichtungen der Booster Probleme bei zu niedrigen Temperaturen hatten.

Auf der anderen Seite haben die Feststoffbooster vielleicht sogar weitere Unfälle verhindert. Wenn sie einmal brennen, dann brennen sie, sie können nicht wie ein Flüssigkeitstriebwerk ausfallen. Zudem sind sie auch sehr robust (beide Booster überstanden das Zerbrechen der Challanger und wurden erst später vom RSO per Hand gesprengt). Dadurch war auf jeden Fall sichergestellt, das der Shuttle in jedem Fall auf eine Höhe kommt, aus der die Crew zumindest eine Chance hatte (Notlandung oder Ausstieg). Buran auf der anderen Seite hätte diese Chance nicht gehabt, beim Ausfall eines Boosters dort (bei einem Flüssigkeitstriebwerk wahrscheinlicher als bei einem Feststoff-Triebwerk) hätte die Besatzung kaum eine Chance gehabt. Da hätten nur Schleudersitze etwas ausrichten können, aber diese hätten nur die Personen im oberen Cockpit retten können, nicht die bis zu 6 Personen im zweiten Deck.

Was die neuen privaten Kapseln betrifft: Gegen Risiken bei Start und Landung kann man bei einer Kapsel sehr viel tun. Selbst wenn der Träger mal einen Fehlstart haben, garantieren die geplanten Rettungssysteme beider Kapseln eine sofortige Trennung vom Träger, egal in welcher Flugphase. Bei der Landung stabilisiert sich die Kapsel selbst, zudem ist der Hitzeschild durch das Versorgungsteil geschützt und ziemlich stabile. Mikrometeoriten sind dennoch das größte Risiko, weniger für den Hitzeschild als vielmehr für die Kapsel insgesamt. Ein Treffer könnte zur schnellen Dekompression der Kapsel führen. Sollte das in einer Flugphase passieren, in der die Crew keine Raumanzüge trägt, hätte sie kaum eine Chance.

Offline proton01

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1429 am: 01. Juni 2015, 01:08:39 »
Ich stimme dir zu, nur waren die Gefahren nicht erst zum Start, sondern schon vorher bekannt. Die von mir flapsig als schampig bezeichneten Sachverhalt wurde ja später konstruktiv beseitigt.
Ich bin mir sicher das auf so eine Lösung schon vorher jemand gekommen ist, aber man hat die Person sicher blockiert.
Es war schon viele Monate vorher bekannt, das die Dichtungsringe der Feldverbindungen sehr anfällig sind, speziell bei niedrigen Temperaturen. Man hatte sogar schon eine technische Lösung dafür erarbeitet, um diese Dichtungen sicherer zu machen. Leider hat man es nicht für nötig gehalten, die Flüge bis zum Einbau der Änderungen zu stoppen oder zumindest zusätzlich zu prüfen und die Startzulassungskriterien zu ändern. Die Hauptursache war deswegen nicht die Technik, sondern die Organisation und Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen. Die Leute, die die Startfreigabe erteilten, wussten gar nichts davon, das die Dichtungen der Booster Probleme bei zu niedrigen Temperaturen hatten.

Nicht ganz richtig.  Es war bereits bekannt daß es bei niedrigen Temperaturen zu Problemen mit der Abdichtung der Segmentverbindung kommt (field joint = Verbindung, die nicht in der Herstellung, sondern erst am Cape zusammengebaut wird, also "in the field").  Die Testerfahrung ging bis 53°F (11,7°C), während für den Start Temperaturen unterhalb 28-29°F (-2°C) vorhergesagt wurden.
Die Ingenieure sagten daß die keine sichere Funkltion garantieren können, da die Temperaturen außerhalb des Erfahrungsbereichs liegen, aber aus Tests bekannt ist daß niedrige Temperaturen die Funktion verschlechtern. Das Management von Thiokol und NASA hat sie überstimmt. Aber die an dieser Entscheidung beteiligten NASA Manager haben das höhere NASA-Management nicht über diese Entscheidung informiert, insofern stimmt daß die Startfreigabe ohne diese Info erfolgte.

Die beste Darstellung der ganzen Vorgänge steht im Buch von Allan McDonald, dem damaligen Direktor für die Solid Booster bei Thhiokol "Truth, Lies, and O-Rings: Inside the Space Shuttle Challenger Disaster" http://www.amazon.de/Truth-Lies-O-Rings-Challenger-Disaster/dp/0813041937

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Online Klakow

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1430 am: 01. Juni 2015, 01:14:40 »
Ich hoffe nur das man daraus dauerhaft gelernt hat.

Das mit den Mikrometeoriten und dem Weltraumschrott ist mir schon klar, leider ist der Schrott für Bahnen oberhalb LEO kaum mehr leicht zu beseitigen.

Offline Gerry

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1431 am: 01. Juni 2015, 03:22:01 »
Aber wird dieser 'Space junk' wirklich 10 km/sec schnell? Das ist doch schon sehr nahe an der Fluchtgeschwindigkeit..

Wenn einem das Zeug entgegenkommt, können sich die Geschwindigkeiten addieren. Das kann noch viel mehr als 10km/s sein.

I

Genau, es geht ja um die Relativgeschwindigkeit.

Aber das einem das Zeug frontal entgegenkommt ist eher unwahrscheinlich, kreist das meiste doch in östlicher Richtung bzw. polar um die Erde. Somit sind die wahrscheinlich möglichen fatalsten Kollisionen die eines polaren und eines mit äquatornaher Umlaufbahn kreisenden Objekts. Wenn ich das jetzt grob überschlage dürfte die Relativgeschwindigkeit zwischen zwei solchen Objekten etwa bei 10km/s bis 11km/s liegen. Also etwa der Wert der da auch angegeben wird.

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Zu den Space Shuttle Feststoffbooster: Dass das Unglück der Challenger überhaupt geschehen konnte liegt auch daran das aus politisch/lobbyistischen Gründen die SRB in Segmente geteilt wurden damit die einzelnen Segmente in den ganzen USA hergestellt und transportiert werden können.

Technisch möglich und ursprünglich wohl auch vorgesehen waren Feststoffbooster aus nur einem Segment, dann hätte es erst gar keine O-Ringe gegeben die durchbrennen können.

Das ist nur ein Beispiel von vielen Punkten wie das Space Shuttle durch politischen Einfluss von einer ursprünglich tatsächlich potentiell kostengünstigen Transportmöglichkeit in den LEO zu diesem hochkomplizierten und damit auch riskanten und teuren Komplex wurde.
Raumcon-Realist

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Offline Nitro

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1432 am: 01. Juni 2015, 08:58:47 »
Hi Leute,

zum Challenger Unglueck haben wir hier einen eigenen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3574.0
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

GG

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1433 am: 01. Juni 2015, 15:50:14 »
Buran auf der anderen Seite hätte diese Chance nicht gehabt, beim Ausfall eines Boosters dort (bei einem Flüssigkeitstriebwerk wahrscheinlicher als bei einem Feststoff-Triebwerk) hätte die Besatzung kaum eine Chance gehabt. Da hätten nur Schleudersitze etwas ausrichten können, aber diese hätten nur die Personen im oberen Cockpit retten können, nicht die bis zu 6 Personen im zweiten Deck.

Für Buran gab es ein Rettungskonzept, welches den Auswurf der gesamten Kabine vorsah, die dann an 4 Rotoren stabilisiert und bis zum Aufsetzen (Aufschlag mit Knautschzone) gebremst werden sollte.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1434 am: 11. Juni 2015, 12:41:43 »
Wenn man kein Geld hat, ist die Entwicklung von 3 bemannten Systemen evtl. etwas overkill. Für ComCrew ist der Wettbewerb natürlich essentiell. Eigentlich sollte es ja von der Industrie getragen sein und die NASA sollte nur supporten. Es entwickelt sich aber immer mehr zur Vollkostenübernahme, was bei begrenztem Budget zu längeren Laufzeiten (höheren Kosten) führt.

Grundsätzlich ist die Entwicklung zweier weitgehend identischer Systeme vollkommener Unsinn. Orion kann man vielleicht noch als Ausnahme durchgehen lassen, weil dieses System für die Tiefraum-Erforschung vorgesehen ist und für reine ISS-Zubringerdienste überdimensioniert ist. Bei Commercial Crew ist die Sache aber klar: Man wird hier kein Geld sparen, sondern eher noch draufzahlen müssen. Bestes Beispiel ist die Entwicklung der EELV-Träger. Auch dort wollte man einen Wettbewerb zwischen den Anbietern, hat aber nie bedacht, das sich beide Systeme nur die Nutzlasten wegnehmen und deswegen teurer werden als ein einzelnes System. Bei Commercial Crew wird es genau so kommen. Es gibt nun mal aktuell keinen weiteren Kunden, die NASA wird der einzige Nutzer bleiben. Von daher ist es durchaus verständlich, das man hier eine Deckelung erreichen möchte.

SpaceX muss sich da weit größere Sorgen machen als Boeing, immerhin hat SpaceX schon vor längerer Zeit angekündigt, das man Dragon 2 auch ohne die NASA flugbereit bekommen wird. Durchaus möglich, das SpaceX das jetzt beweisen muss. Denn warum soll die NASA für etwas zahlen, was die Firma auch so von sich aus finanzieren will.

D.H.

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1435 am: 11. Juni 2015, 13:09:56 »

...Bei Commercial Crew ist die Sache aber klar: Man wird hier kein Geld sparen, sondern eher noch draufzahlen müssen. Bestes Beispiel ist die Entwicklung der EELV-Träger. Auch dort wollte man einen Wettbewerb zwischen den Anbietern, hat aber nie bedacht, das sich beide Systeme nur die Nutzlasten wegnehmen und deswegen teurer werden als ein einzelnes System. Bei Commercial Crew wird es genau so kommen...

Na ja, der richtige Preissprung bei den EELV-Trägern Delta IV und Atlas V kam aber erst, als man erlaubt hat, die beiden Anbieter zur ULA fusionieren zu lassen. Und was ein bisschen mehr Konkurrenz ausmacht, zeigt dass ULA gerade versucht, die Kosten ihrer Träger so gut es geht zu reduzieren (Pad-Anzahl reduzieren, nur eine Rakete noch usw.).
Ist schon interessant, dass in der USA so gerne der freie Markt hoch gehalten wird, man dann aber erlaubt, einen Monopolisten entstehen zu lassen...  ::)

Von daher fände ich es gut, wenn weiterhin zwei Anbieter für Commercial Crew da sind.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1436 am: 11. Juni 2015, 13:33:53 »
Grundsätzlich ist die Entwicklung zweier weitgehend identischer Systeme vollkommener Unsinn.

Das ist so nicht richtig. Es gibt Gründe, die für zwei Systeme sprechen. Die Erfahrungen mit dem Shuttle waren katastrophal. Das hatte zwei lange Ausfallzeiten. Ohne die Russen mit einem zweiten System wäre die ISS verloren gewesen. Wirtschaftlich ist es tatsächlich teuer. Aber nach den Erfahrungen mit ULA ist es nicht allzu gewagt zu behaupten, daß ein einzelnes System von Boeing ohne Konkurrenz wohl wesentlich teurer geworden wäre als das, was das CC Programm gekostet hat bzw. hätte. Sehr viel mehr als das Boeing Angebot für CCiCap und CCtCap.


Orion kann man vielleicht noch als Ausnahme durchgehen lassen, weil dieses System für die Tiefraum-Erforschung vorgesehen ist und für reine ISS-Zubringerdienste überdimensioniert ist.

Dazu sag ich besser nichts.


SpaceX muss sich da weit größere Sorgen machen als Boeing, immerhin hat SpaceX schon vor längerer Zeit angekündigt, das man Dragon 2 auch ohne die NASA flugbereit bekommen wird. Durchaus möglich, das SpaceX das jetzt beweisen muss. Denn warum soll die NASA für etwas zahlen, was die Firma auch so von sich aus finanzieren will.

Für SpaceX wäre es tatsächlich ein herber Rückschlag. Ja, sie würden Dragon wohl auch so fertig entwickeln. Aber sie brauchen dringend Einnahmen, um ihre Entwicklung insgesamt voranzubringen. Den letzten Satz kommentiere ich besser auch nicht.

Sierra Nevada hatte auch gesagt, sie entwickeln den Dream Chaser auch ohne Vertrag weiter. Sie konnten es aber finanziell nicht.

Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1437 am: 11. Juni 2015, 14:00:44 »
Vermutlich stehen die Chancen dafür schlecht, aber richtig nach hinten ginge es ja wenn die NASA stattdessen SpaceX als einzigen Anbieter auswählen würde. Vielleicht treibt das Boeing solche Spielchen aus...

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1438 am: 11. Juni 2015, 14:01:12 »
Das ist so nicht richtig. Es gibt Gründe, die für zwei Systeme sprechen. Die Erfahrungen mit dem Shuttle waren katastrophal. Das hatte zwei lange Ausfallzeiten. Ohne die Russen mit einem zweiten System wäre die ISS verloren gewesen. Wirtschaftlich ist es tatsächlich teuer. Aber nach den Erfahrungen mit ULA ist es nicht allzu gewagt zu behaupten, daß ein einzelnes System von Boeing ohne Konkurrenz wohl wesentlich teurer geworden wäre als das, was das CC Programm gekostet hat bzw. hätte. Sehr viel mehr als das Boeing Angebot für CCiCap und CCtCap.

Für SpaceX wäre es tatsächlich ein herber Rückschlag. Ja, sie würden Dragon wohl auch so fertig entwickeln. Aber sie brauchen dringend Einnahmen, um ihre Entwicklung insgesamt voranzubringen. Den letzten Satz kommentiere ich besser auch nicht.

Wenn man es realistisch sieht, so gibt es mit Sojus schon ein zweites System. Sicher würde der Boeing-Entwurf ohne SpaceX noch teurer, aber sicher immer noch billiger als beide Systeme zusammen. Preissenkungen in diesem Bereich sind nun mal nur über die Stückzahl möglich, und daher ist hier ein Anbieter zumindest in der Theorie billiger als zwei verschiedene Anbieter. Der größte Teil der Kosten entfällt auf das Personal, und gerade in diesem Bereich kann man nicht mit der sonst in den USA üblichen "Heuer-und-Feuer"-Methode arbeiten. Immerhin braucht man hier Spezialisten mit umfangreicher Ausbildung und Einarbeitung, die kann man nicht einfach für 2-3 Monate im Jahr einstellen und die restliche Zeit entlassen.

Was den Satz betrifft, den du nicht kommentieren willst: Das sollte kein SpaceX-Bashing werden, sondern war Ernst gemeint. Wenn die NASA aufgrund der SpaceX Ankündigungen der Meinung sein sollte, das SpaceX die bemannte Version der Dragon auch so flugfertig entwickelt, dann könnte es durchaus sein, das sie sich (gerade unter dem aktuellen Spardruck) fragt, warum man für die Entwicklung der Dragon 2 überhaupt Geld investieren sollte. Man könnte doch SpaceX die Entwicklung finanzieren lassen, und dann immer noch einzelne Füge kaufen. Zum Glück für SpaceX scheint die NASA aber diese Aussage nicht ganz für voll zu nehmen...

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1439 am: 11. Juni 2015, 14:10:56 »
Vermutlich stehen die Chancen dafür schlecht, aber richtig nach hinten ginge es ja wenn die NASA stattdessen SpaceX als einzigen Anbieter auswählen würde. Vielleicht treibt das Boeing solche Spielchen aus...

Das wird nicht passieren. Die NASA kann es sich schlicht nicht leisten, die komplette bemannte und unbemannte ISS-Versorgung von einer einzelnen Firma abhängig zu machen. SpaceX befördert schon einen großen Teil der Fracht zur ISS, da wird man zumindest die bemannte Flüge von einer anderen Firma absolvieren lassen wollen. Sonst könnte bei einem Ausfall zb der Falcon 9 wieder genau die gleiche Situation eintreten wie nach dem Absturz der Columbia.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1440 am: 11. Juni 2015, 15:47:50 »
Was den Satz betrifft, den du nicht kommentieren willst: Das sollte kein SpaceX-Bashing werden, sondern war Ernst gemeint.

Dann kommentiere ich es doch. Daß du es ernst meinst, habe ich befürchtet. Es ist blanker Zynismus. So können Privatfirmen agieren. Die NASA darf es nicht. Außerdem sind CR und CC gestartet worden mit dem eindeutig erklärten Ziel, die private Raumfahrt zu fördern, nicht Firmen auszubeuten.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1441 am: 11. Juni 2015, 15:51:22 »
Die NASA kann es sich schlicht nicht leisten, die komplette bemannte und unbemannte ISS-Versorgung von einer einzelnen Firma abhängig zu machen. SpaceX befördert schon einen großen Teil der Fracht zur ISS, da wird man zumindest die bemannte Flüge von einer anderen Firma absolvieren lassen wollen. Sonst könnte bei einem Ausfall zb der Falcon 9 wieder genau die gleiche Situation eintreten wie nach dem Absturz der Columbia.

Das ist falsch. SpaceX hat kein Monopol bei Fracht. Es gibt zwei Anbieter und im nächsten Vertrag vielleicht sogar drei, obwohl ich glaube, es werden nur zwei.
Bei der geringen Flugrate, maximal 2 Crew-Flüge im Jahr, bei Aufteilung auf zwei Anbieter sogar nur einer, ist es völlig sinnvoll, daß ein Anbieter die Kosten auf Crew und Cargo aufteilen kann. Besonders, wenn es ein so günstiger Anbieter ist wie SpaceX.

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Offline Sensei

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1442 am: 11. Juni 2015, 15:53:22 »
[EDIT: 'Driver license' hat sich mit seinen post zwischen geschoben..]obwohl es günstiger wäre nur einen statt zwei verschiedene Anbieter zu haben? Widersprichst du dir zum teil nicht gerade selbst?

CRS sollte auch mit anderen Trägern funktionieren. Für den Crewtransport gäbe es ja, wie von dir angemerkt, wieder die Russen (oder irgendwann gar die chinesen?! wäre für die ein großer schritt um Achtung im Weltraum zu gewinnen. Sie könnten die preise bestimmt noch gut drücken.).

Ich glaub eher das es bei der gesetzten Wahl von Boing um klassisches Lobyistentum und Beharrungskräften im System geht.

Zitat
Denn warum soll die NASA für etwas zahlen, was die Firma auch so von sich aus finanzieren will.

Das kann man so machen. Langfristig könnte sich ein solches Ausnutzen des Systems aber mehrfach rächen.

Zitat
Orion kann man vielleicht noch als Ausnahme durchgehen lassen, weil dieses System für die Tiefraum-Erforschung vorgesehen ist und für reine ISS-Zubringerdienste überdimensioniert ist.

Der letzte Teil Stimmt. Dafür ist die Orion überdimensioniert - und schlicht viel zu teuer.
Über den Rest kann man sehr streiten. IMO wird die Orion für Missionen außerhalb des Mondorbits nie ein gutes Crewvehicle sein. Und bis dahin würde man auch mit der (ETWAS günstigeren) Dragon 2 gut auskommen

Zitat
Preissenkungen in diesem Bereich sind nun mal nur über die Stückzahl möglich,

ODER über mögliche Wiederverwendbarkeit?!

Zudem seh ich durchaus Möglichkeiten für zusätzliche kommerzielle Einsätze neben den Crewmissionen der NASA.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1443 am: 11. Juni 2015, 16:00:47 »
Zudem seh ich durchaus Möglichkeiten für zusätzliche kommerzielle Einsätze neben den Crewmissionen der NASA.

Ich würde zu gerne mal bei Gesprächen zwischen Elon Musk und Bigelow zuhören. Die wissen mehr als wir. Ob es die Kunden wirklich gibt? Immerhin investiert Bigelow nochmal 300 Millionen $ für BA-330. Das ist auch für ihn eine Menge Geld. Aber auch Bigelow hat wohl erklärt, er möchte zwei Anbieter für Crew.

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Offline Sensei

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1444 am: 11. Juni 2015, 16:07:20 »
Oder, fürs erste, einfache Orbits mit der Dragon.

ich bezweifel dass Virgin seine Buchungen all zu schnell wird abarbeiten können. Oder man arbeitet einfach mit "Space Adventures" zusammen..

Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1445 am: 11. Juni 2015, 18:52:12 »
Die NASA sollte die Eier haben und SpaceX den Zuschlag geben. Falcon 9 hat eine bemerkenswerte Zuverlässigkeit bewiesen – gerade wenn man die Entwicklung der letzten Starts beobachtet. Die unbemannte Dragon ist auch bereits mehrfach zur ISS geflogen.

Auf dem Papier mag Boeing in der Zuverlässigkeit voraus sein, aber wenn man die Tatsachen betrachtet hält sich das Risiko eines Ausfalls bei SpaceX in Grenzen. Als Überbrückung im Fall der Fälle bleibt immer noch der Status Quo, also Flüge auf der Sojus.

Wäre ein verdienter Fall von "Karma’s a bitch" ;) Hilft vielleicht auch endlich der Durchsetzung ethischer Standards bei den oberen Boeing Ebenen zum Durchbruch.

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Online Klakow

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1446 am: 11. Juni 2015, 20:04:47 »
Boeing baut ja "nur" ein Wegwerfsystem oder?
Es stellt sich doch die Frage ob die Dragon V2 von SpaceX bei mehrfacher Verwendung, nicht soviel günstiger anbieten kann, das sie die Dragon V1 nicht mehr brauchen, sondern bei jedem Flug Passagiere und Fracht mitnehmen können. Erfolgt das dann auch noch mit der F9 v1.2 und das wird es ja wohl eh, könnte SpaceX mit einer Modifikation des drucklosen Nutzlastbereiches vielleicht sogar mehr Nutzlast als ein ATV zur ISS bringen.

Klar besteht dann das Problem das diese Zusatznutzlast bei einem Abort nicht mitgenommen werden darf, aber das ist sich nicht so schwer lösbar.
Am besten wäre es dann das die Anzahl Fracht- und Passagierflüge zusammengelegt werden könnt, was vielleicht auch eine höhere Startfrequenz zulässt.

Der NASA ist das sicher bewusst, aber vielleicht wird diese Möglichkeit noch nicht an die große Glocke gehängt um zu vermeiden das die Öffentlichkeit, in Bundesstaaten ohne Boeing Standorte fragt, warum  man dann Boeing weiterhin so viel Geld in den Rachen werfen soll?

Ein weiterer Punkt ist natürlich Orion, zumindest an einem Punkt erscheint mir das auch eine komplette Fehlplanung oder Absicht, das Ding verkraftet doch keinen Wiedereintritt wenn es weiter als zum Mond geht, soweit ich weiß, hat die Dragon V2 damit klein Problem.

OK, das ist OT, aber das ganze Konzept erscheint mir ziemlich beschie, äh ..scheiden(sorry vertippt). Was will man den mit einer kleinen Kapsel wenn die Leutschen etwas länger unterwegs sind? Einerseits will man damit zumindest zu Asteroiden und andererseits übersteht man dann keinen Wiedereintritt?

Offline Collins

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1447 am: 11. Juni 2015, 23:22:27 »

Ich würde zu gerne mal bei Gesprächen zwischen Elon Musk und Bigelow zuhören. Die wissen mehr als wir. Ob es die Kunden wirklich gibt? Immerhin investiert Bigelow nochmal 300 Millionen $ für BA-330. Das ist auch für ihn eine Menge Geld. Aber auch Bigelow hat wohl erklärt, er möchte zwei Anbieter für Crew.

Soweit ich es mit bekommen habe, gibt es tatsächlich Kunden und zwar aus der Hotel Branche.
Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber wer zu erst da ist, wird das große Geld verdienen.
Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1448 am: 11. Juni 2015, 23:27:03 »
Soweit ich es mit bekommen habe, gibt es tatsächlich Kunden und zwar aus der Hotel Branche.
Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber wer zu erst da ist, wird das große Geld verdienen.
Mfg Collins

Das Gerücht ist wohl nicht tot zu kriegen. Seit Beginn der Entwicklung sagt Bigelow, es geht nicht um Hotels oder Touristen. Aber keiner glaubt ihm, nur weil er sein Geld in der Hotelbranche gemacht hat. Es geht um Forschung. Daß ganz nebenbei mal Weltraumtouristen mitfliegen dürfen und das etwas einfacher wird als auf der ISS, wird aber auch richtig sein.

D.H.

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #1449 am: 12. Juni 2015, 08:07:07 »
Im aktuellen SFN-Artikel zu dem Thema war auch eine gute Grafik zu den Budgets für CCDev drin:

Credits: SFN

Ich denke, es beschreibt doch recht gut die Situation in diesem Programm...

Der dazugehörige Artikel fasst die meisten Positionen zu dem Thema nochmal zusammen:
http://spaceflightnow.com/2015/06/11/commercial-crew-spaceships-face-likely-delays/