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HSF-Komitee (Human Space Flight)

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Kreuzberga

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #750 am: 25. Oktober 2009, 19:14:44 »
Wahnsinn. Der Report scheint ganze Arbeit bei der allgemeinen Meinungsbildung geleistet zu haben.
Schon sind die hübschen Constellation Bilder vergessen und wir werden darauf eingeschworen statt Klasse mit einer Masse an kleineren Zielen das Heil der Raumfahrt zu sehen.

Ein ständig wechselnder Burger der Woche soll in einem Gurmet Essen enden? Wer's glaubt....

Hallo Klaus,

was soll denn diese Polemik? Auf diese Art habe ich keine Lust mit dir zu diskutieren.  :(

Timo

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Offline -eumel-

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #751 am: 25. Oktober 2009, 20:03:00 »
Mit welcher Hardware soll eigentlich 'Flexible Path' ausgeführt werden?

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #752 am: 25. Oktober 2009, 20:04:04 »
Wenn der Mars das ausgeschriebene Ziel des Komitees sein soll , was wollen wir dann im Mondorbit ohne Landung? Wozu muss ich dafür einen Asteroiden anfliegen?

Das sich das Komitee Ihre inoffizielle Empfehlung mit einem Bild von Kennedy verzieren lässt ist angesichts der wenig visionären Ziele der Option 5 gegenüber Kennedy's Mondlandung in den 60er Jahren ganz schön vermessen!

Ihr müsst mal überlegen was vom flexible Path in der Praxis übrig bleiben wird. Kürzung hier, Kürzung da. technische Schwierigkeiten hier und da. Startverschiebungen usw... Das wird nicht rosig was da übrig bleibt!
Da hab ich lieber ne Programmverzögerung aber ich kann mich auf "meine" Mondlandung freuen.

Eine reine Mondumrundung könnte übrigens sogar leicht blamabel sein. Stellt Euch die Presse bei einem solchen Ereignis vor. Mehr als 50 Jahre nach ..... nur eine Umrundung ....

Was ist daran prestigeträchtig??? Bei einer permanenten Mondbasis wär die Sache deutlich "cooler". Ich möchte gerne in einer Zeit leben wo der Mensch permanent auf dem Mond sesshaft wird.

Ich meine Ihr habt Befürchtungen... Auf dem Mond festsitzen.... Wie schrecklich... Nach dem Mars ist eh erstmal Ende Gelände mit der bemannten Raumfahrt mit unseren Möglichkeiten.

Lasst uns doch auf dem Mond trainieren. Einen besseren "Spielplatz" kann man gar nicht haben... Wer weiss, was für Geheimnisse der Mond noch birgt.

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Offline -eumel-

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #753 am: 25. Oktober 2009, 20:10:09 »
Also ohne Ares I ?
Mhhh! :)

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #754 am: 25. Oktober 2009, 20:11:09 »
Richtig. Option 5 ist Ares-1freie Zone.  :-X

tobi453

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #755 am: 25. Oktober 2009, 20:38:43 »
Ares I kommt für die ISS sowieso zuspät bei einem Deorbit 2015 und nur wenig vor Deorbit 2020. Für ein paar ISS Flüge Ares I zu entwickeln, halte ich für nicht sinnvoll. Dual Ares V lite ist im Betrieb vergleichbar teuer wie Ares I&V, hat deutlich mehr Nutzlastkapazität und niedrigere Entwicklungskosten als Ares I &V zusammen. Flexibilität ist auch höher, denn das Altair- und Orion Rendezvous muss nicht mehr im Erdorbit, sondern kann auch im Mondorbit stattfinden.

Und ja die Crew wird bei Explorationsmissionen dann mit Ares V lite gestartet (für alle Skeptiker des kommerziellen Crewtransports).

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #756 am: 25. Oktober 2009, 20:42:26 »
Soso, die kleine Ares-1 ist zu teuer aber eine Ares-V men rated zu bauen soll plötzlich wieder billiger sein??? Das fällt mir irgendwie schwer zu glauben!

Vom Sicherheitsaspekt ganz zu schweigen...

Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #757 am: 25. Oktober 2009, 21:01:44 »
So, nachdem ich den Report heute durchlesen konnte, muss ich sagen dass mir der Flexible Path weit sinnvoller erscheint als zuvor, besonders in der Dual-AresV-light-Option.
Dass Flexible Path einen kommerziellen Zugang zu "normalen" LEO-Tätigkeiten braucht, leuchtet mir jetzt ein.
Was mich sonst stört, ist der Mars-Flyby.. Die ganze Technologie die der Mars-Flyby testen würde, lässt sich doch genauso gut bei "fernen NEOs" testen, wobei man das ganze dann auch mit einer sinnvollen Tätigkeit gekreuzt hätte.
Eine bemannte Mondbasis, das hört sich zwar jetzt verlockend an, allerdings frage ich mich ob da mehr geht als "nur" Technologiedemonstration und Erforschung des Mondes geht - mit zero-g-Forschung ist ja dann nichtmehr so.(Also eher nur für den Marsaufenthalt, nicht für den Marsflug relevant).

Jetzt weiß ich noch weniger als zuvor, welche Option mir gefällt.  ;D

Wie auch immer, ich finde wir sollten eventuell in einer Woche oder so (wenn mehrere den Report gelesen haben), nochmal die gleiche Umfrage machen - meine Meinung hat er auf jeden Fall schon geändert..
Wenn wir uns als langfristiges Ziel eine Marslandung und evtl. "Besiedlung" vornehmen, zweifle ich jetz schonmal ob da Constellation wirklich der beste Weg ist. Wollen wir aber den aus meiner Sicht nicht ganz so interessanten Mond im Zielfernrohr haben, dann halte ich Constellation weiterhin für die beste Option.
Allerdings ist der Anblick von Ares I-X schon ein Argument für eine Option, in der auch Ares I enthalten ist.
42/13,37 ≈ Pi

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Offline -eumel-

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #758 am: 25. Oktober 2009, 21:16:31 »
Richtig. Option 5 ist Ares-1freie Zone.  :-X

Dann könnte man also auch ein richtiges Orion-Raumschiff bauen.

Offline trallala

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #759 am: 26. Oktober 2009, 11:07:13 »
natürlich kann man keine Menschen begeistern, wenn man die Aktivität als "zielloses Rumgegurke" bezeichnet!  ;)

Ich denke, dass gerade der Flexible Path einen großen Beitrag dazu leisten kann, die Öffentlichkeit/ Jugend zu inspirieren und vor allem bei der Stange zu halten. Es gibt im Gegensatz zu einer Mondlandung immer wieder neue Meilensteine die erreicht werden können und zwar in relativ kurzen Zeitabständen. Landen wir auf dem Mond, ist das vielleicht noch eine Zeit lang so interessant, dass sich auch Teile der Öffentlichkeit dafür interessieren, die keine ausgewiesenen Raumfahrtfreunde sind. Ist die Landung erst erfolgt, werden die anschließenden Landungen zur Routine (wie heute ein Shuttleflug zur ISS) und für die nächsten 20 Jahre passiert aus Laienperspektive nicht viel neues.

Mich erinnert der Flexible Path ein bischen an die neuen Casting-Shows: Publikumsaufmerksamkeit ist alles. Es kommen zwar keine Bands heraus die uns Jahrelang mit guter Musik versorgen, aber das ist nicht wichtig.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ohne eine Mondbasis eine Marsbasis gar nicht machbar ist oder in kleinen Apolloähnlichen Missionen enden würde. Ohne die gelernten Lektionen der Mir wäre die ISS auch nicht im entferntesten so gut wie sie heute ist. Genauso werden die gelernten Lektionen einer Mondbasis eine solide und gute Marsbasis ermöglichen.
Ich weiß versteh auch nicht, warum uns eine Mondbasis für die nächsten 20 Jahre "fesseln" soll. Hey, EINE BEMANNTE BASIS AUF EINEM ANDEREN HIMMELSKÖRPER!  8) Das wäre Science Fiction ohne Fiction und DIE Vision für junge Leute!

Für den Mars fehlen eh noch entscheidene Technologien ...

Aber ich glaube diese ganze Diskusion hatten wir schon mal hier ...

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Offline Mogli

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #760 am: 26. Oktober 2009, 11:35:07 »
Ich denke auch, dass alleine schon eine bemannte Mondbasis an sich ein absoluter Kracher ist!

Man muss sich dieses Ziel / diese Errungenschaft der Menschheit mal vor folgendem Hintergrund vor Augen halten: vor etwas mehr als 100 Jahren war das Fliegen an sich für die Menschheit nur ein Traum, der Flug zum Mond war reine Utopie bzw. Sience Fiction!

Die Menschheit hat im Zuge der letzten 150 Jahren einen dermaßen großen Sprung in der Entwicklung neuer Technologien einhergehend mit einer revolutionären Umwälzung unserer Gesellschaft gemacht, wie es bisher nie zuvor in der Geschichte der Menschheit der Fall gewesen ist!

Einer dieser Höhepunkte waren ganz sicher die Mondalandungen in der späten 1960ern und frühen 1970ern!

Für mich ist das Ziel eine Mondstation zu installieren ein absolut fantastischer Gedanke - und nur der nächste logische Schritt im streben der Menschheit nach der Erweiterung des eigenen Horizontes!

Sehen wir es doch mal so: die Mondbasis ist der "Traum" unserer Generation - die Mars-Landung dann die unserer Kinder oder Enkel...!?! Sicher - ich würde vieles dafür geben, die Marslandung zu erleben - aber als muss eben siene Zeit haben...!
„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ (Friedrich Nietzsche)

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Offline sven

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    • svenreile.com
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #761 am: 26. Oktober 2009, 11:58:53 »
was für mich am flexible path interessant ist, ist die möglichkeit, eben die öffentlichkeit für ein projekt zu bekommen (marsflyby, landung auf phobos -schon aus ureigenstem interesse  ;) ) und "nebenher" schon mal verschiedene techniken -langzeitaufenthalt, strahlenschutz, menschen der erde zu einem anderen planeten zu schicken, usw..._ zu testen...und nicht erst in dreißig jahren, wenn man mit der mondbasis erfahrung gesammelt hat und das nötige kleingeld zur verfügung steht...
klar, ich hätte auch gerne die angewandte science fiction ohne fiction, jetzt und sofort, inclusive mondbasis, raumstationen und interplanetarer verbindungsschiffe...aber "wir" brauchen da wohl doch noch ein paar wochen länger...und wenn erst mal menschen den mars mit eigenen augen gesehen haben und eine menschheit dieses ereignis, inclusive an- und abflug, an den bildschirmen miterleben kann, müßte es mit dem teufel höchstpersönlich zugehen, wenn sich nicht der wunsch einstellte, jetzt dort auch zu landen -und vielleicht zu bleiben...zwischenzeitlich entwickeln die chinesen ihr raumfahrtprogramm, die russen und die europäer sind dann auch zehn jahre weiter...
lasst uns anfangen...die entwicklung von habitaten, infrastruktur und co wird ja deshalb nicht gestoppt

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #762 am: 26. Oktober 2009, 12:14:50 »
So, ich hab den Bericht gestern Abend gelesen. Dabei sind mir so einige Lichter aufgegangen. Vor allem aber auch grobe Darstellungsfehler hier im Forum!

Wenn man jetzt aber sagt: "Wir fliegen diese ganzen Missionen als Vorbereitung für eine Marslandung.", das hört sich schon wieder viel handfester an.

Im Bericht steht, dass sowohl Moon-First als auch Flexible Path eine ideale (wenn auch Lückenhafte) Vorbereitung zu einer Marsmission sind. Mit keinem Wort wird erwähnt, dass sich der Flexible Path besser zur Vorbereitung einer Marsmission eignet! Beide herangehensweisen haben ausgesprochene Vorteile. Das Mars-Logo nur auf Option 5 zu kleben spiegelt die Meinung des Berichtes falsch wieder.

Bei FlexiblePath lernen wir uns immer länger von unserem Planeten zu entfernen, das ist gut! Aber es sind ehrlich gesagt auch ziemlich idiotische Ziele dabei. Einmal die Lagrange Punkte bemannt zu umrunden stelle ich mir nicht spektakulär vor. Grade in Bezug auf Publicity! Da gibts keine hübschen Fotos.
Das Risiko von Flexible Path wird als das geringste angesehen und wisst Ihr auch warum? Weil man die riskanten Sachen (Landungen?) einfach weglässt. Nicht grade weise wenn man bedenkt welche Risiken uns erst auf dem Mars erwarten! Deswegen wird nach den ganzen flexible Path Optionen dennoch indirekt eine Mondlandung zur Vorbereitung für eine Marsmission empfohlen! Na dann...

Die Optionen mit Moon-First sind theoretisch optimal zur Vorbereitung. Man kann in leicht veränderter Form sämtliche Anforderungen einer Mars-Mission üben, bis auf die Sache mit der Entfernung.

Beide Optionen haben jeweils einen gravierenden Nachteil auf dem Weg zu Mars. Flexible Path geht den Risiken aus dem Weg und macht eigentlich den 2. Schritt vor dem ersten (Erde-Mond System verlassen). Die Moon First Strategie lässt den Entfernungsparameter weg aber eignet sich für die Technologieentwicklung deutlich besser als Vorbereitung einer Marsmission. Von Mondstationen selbst muss auch nicht die Rede sein. Es wird ebenfalls angeboten ständig wechselnde Gebiete anzufliegen auf dem Mond mit wachsender Aufenthaltsdauer. Dann wären wir auch nicht auf dem Mond gefesselt.

Also lasst Euch da nicht den Flo ins Ohr setzen die Option 5 wäre die bessere Vorbereitung auf dem Weg zum Mars. Das steht nicht im Bericht und ist eine persönliche Meinung. Ich halte weiterhin die Moon-First Strategie (Die deswegen auch deutlich häufiger in den Optionen vorkommt) für die bessere. Grade auch in Bezug auf dem Weg zum Mars. Risiken aus dem Weg gehen löst keine Probleme. Immer länger in einer Büchse auszuharren ohne Möglichkeit zur Landung kann nicht das Ziel bemannter Raumfahrt für die nächsten 20 Jahre sein.

Achja und hängt Euch nicht an der Phobos Landung auf. Die ist alternativ zur Mondlandung und mit typischen Verzögerungen eher in die 30er Jahre zu schieben. Da könnte man (Mit dem Mond ist man dann nämlich fertig) auch schon anfangen mit dem Marsprogramm...


Viele Grüße

Klaus

tobi453

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #763 am: 26. Oktober 2009, 13:45:54 »
Grundsätzlich könnte ich mich aber mit beiden Szenarien (Mond oder Marsmonde) anfreunden. Beide Szenarien haben ihre Reize.

Beim Mond würde mich besonders zeizen:
1. Neue Technologien wie In-situ Ressourcennutzung, z.B. Sauerstoff aus Regolith
2. Allgemein wie sehr man von der Erde unabhängig leben kann
3. Das Aufwachsen von Lebensformen unter 1/6 G. Ist eine Lebensform, die unter 1/6 G geboren wird und aufwächst auf der Erde lebensfähig oder muss sie auf ewig auf dem Mond leben? (Der ultimative Test wäre natürlich, wenn eine Astronautin auf dem Mond schwanger wird. Das Kind wäre dann die erste außerirdische intelligente Lebensform.   ;) ;D) Diese Frage ist fundamental, falls wir jemals einen anderen Planeten besiedeln wollen.


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Offline noidea

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #764 am: 26. Oktober 2009, 13:47:46 »
Diese Fragen lassen sich erst beantworten, wenn man es macht. Und da ist auch der Punkt, an dem sich die NASA ins Zeug legen sollte.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

runner02

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #765 am: 26. Oktober 2009, 19:08:18 »
Stimmt, einmal einen dauerhaften Fuß auf einem anderen Himmelskörper zu haben, und wie man lernt sich selbst zu versorgen, ist äusserst erstrebenswert...

Könnte man nicht dazu einmalig eine Reise zu einem NEO einbauen?

Sonst... Wie gut beschrieben, ein Otto Normalbürger versteht 'Bahnhof' wenn er Langragepunkt hört...
Dann denkt er sich: Was ist da besonderes, im All warn wir ja e schon hundertmal...

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Offline MX87

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #766 am: 26. Oktober 2009, 20:19:35 »
Ich frage mich wie das Problem der Schwerkraft (sehr niedrig bei NEOs) bei einer bemannten NEO-Landung gelöst werden wird. Angenommen man nehme dafür Altair (die neue Landefähre), dann müsste man es so umrüsten, dass bei der Landung "Harpunen" in die Oberfläche geschossen werden, um die Fähre stabil stehen zu lassen. Nun kommt allerdings das nächste Problem: Astronauten kann man während EVAs nicht am Boden verankern, bei jedem größeren Sprung besteht die Möglichkeit, dass sie ins All hinaus fliegen...

Hat man sich dafür eigentlich schon Lösungen ausgedacht? Bleiben die Astronauten die ganze Zeit über im Raumschiff?
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #767 am: 26. Oktober 2009, 20:33:13 »
NEO Landung? Bei Flexible Path ist doch nur die Rede von einem hinfliegen, nicht jedoch von einer bemannten Landung dort.

Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #768 am: 26. Oktober 2009, 21:13:46 »
Wie, was?  :o
Da solltest du Seite 41 (leider nicht 42 :() im Bericht nochmal lesen:
"In case of smaller objects, humans could explore the surfaces directly and return samples"

Ich würde Landungen auf größeren Objekten nicht ausschließen.
Bei kleinen Objekten dürfte eine "Landung" doch nicht wesentlich schwerer als z.b ein ISS-docking sein. Dazu bräuchte man theoretisch "nur" ein Gestell und eine Harpune, damit man nicht abprallt (das Gestell, damit die Orion nicht beschädigt wird). Ein mordsaufwändige Landefähre wie Altair ist ja durch die verhältnismäßig schwache Gravitation ja nicht nötig.  :)
42/13,37 ≈ Pi

tobi453

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #769 am: 26. Oktober 2009, 21:16:00 »
Naja auf einem NEO kann man nicht wirklich landen. Daneben schweben wäre das bessere Wort glaub ich. ;)

Phobos ist übrigens auch sehr klein und hat nur eine Fluchtgeschwindigkeit von 11m/s oder so.

klausd

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #770 am: 26. Oktober 2009, 21:21:20 »
Richtig, Phobos ist die einzige Option einer bemannten Landung im Flexible Path alternativ zu einer Mondlandung. Eins von beiden. Uns das als allerletztes Ziel (Also sehr spät). Pro Phobos heißt keine Mondlandung im Flexible Path. Im nächsten Programm dann, vielleicht.

Wir werden aber bei Flexible Path keinen Astronauten sehen, der auf nem Asteroiden rumläuft oder Ihn mit der Hand (Handschuh) berührt. Schön drin sitzen bleiben, in der Kapsel...

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Offline -eumel-

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Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #771 am: 27. Oktober 2009, 03:18:51 »
Große Projekte, die mit Steuergeldern finanziert werden, erfordern eine gewisse Akzeptanz in der Bevölkerung.
Flexible Path hat einiges zu bieten, was für die Öffentlichkeit interessant gemacht werden könnte:
Ständig wechselnde Ziele, die immer weiter ins All hinausführen - das sieht nach Fortschritt aus.
Vielleicht wirkt es beruhigend, wenn Menschen ein NEO erreichen können, weil sie ja auch eine Gefahr für die Erde werden können.
Die Öffentlichkeit würde mehr über das Sonnensystem lernen, wenn die Presse plötzlich ausführlich erklärt, was ein Lagrange-Punkt ist, oder endlich die seltsamen Mars-Monde mehr ins Interesse rücken.
Auch die Bahnmechanik würde verständlicher gemacht.
Es gäbe immer mal was neues und das würde den Eindruck erwecken, daß es endlich mit der Raumfahrt voran geht.
Aber ist das mit Flexible Path wirklich so?
Schließlich geht es hier um bemannte Raumfahrt und da hat Klaus schon recht, wenn er fragt: "Was sollen Menschen an einem Lagrange-Punkt oder auf einem Asteroiden?"

Das Ziel für den Menschen ist der Mars.
Kann das HSF-Komitee mit seinen verschiedenen Optionen den Weg dorthin weisen?
Nach dem Motto 'Wie kommen wir am schnellsten zum Mars?'

Zu gern würde ich noch eine Marslandung erleben, aber machen wir uns nichts vor:
Wir sind dafür noch lange nicht bereit!
Und ich fürchte, Klaus hat wieder recht - auf dem Weg zum Mars kommen wir nicht am Mond vorbei!

Ein bemannter Marsflug mit Landung dauert zweieinhalb Jahre.
Das kann keine "Hauruck-Aktion" wie Apollo werden.
Die Astronauten müssen ein ganzes Jahr auf der Oberfläche verbringen.
Das geht gewiß nicht in einer kleinen Landekapsel, sondern erfordert schon eine kleine Station oder ein Habitat und sicher auch Fahrzeuge, um die Umgebung zu erkunden und nutzbar zu machen, oder entfernt gelandete Module zu erreichen.
Dabei werden sie auf sich selbst und die mitgeführte Technik angewiesen sein und können in Krisensituationen nicht auf Hilfe hoffen.
Sie werden Wasser, Sauerstoff und Treibstoffe auf dem Mars herstellen müssen.
Die dazu erforderlichen Anlagen kann man nicht auf die Schnelle konstruieren, bauen und fertig!
Sie müssen ausgiebig unter realistischen Bedingungen getestet werden - und das geht eigentlich nur auf dem Mond.
Denken wir nur an die Wasser-Recycling-Anlage auf der ISS.
Die war erstmal kaputt. Dann mußten erst Ersatzteile geliefert werden (auf dem Mars nicht möglich), womit nur ein eingeschränkter Betrieb möglich war. Dann war sie wieder kaputt.
Bis heute hat noch keiner aus Urin gewonnenes Wasser getrunken - aber bei einem Marsflug wird das Leben der Astronauten davon abhängen.
Logistik, Stationsaufbau und -betrieb, Fahrzeuge und die verschiedensten Anlagen (auch zu Rohstoffgewinnung) müssen erst auf dem Mond getestet und verbessert werden, damit ein sicherer Betrieb beim Marsflug überhaupt möglich wird.

Bisher war kein Mensch so lange im All.
In Anbetracht der zahlreichen Verluste, die die unbemannte Raumfahrt bisher am Mars hatte, sollten wir auch erst noch etwas üben! ;)
Bisher haben wir es noch nichtmal geschafft, ein paar Steinchen vom Mars zurück zu bringen - aber die Astronauten wollen sicher wieder zurück, möglichst lebend!
Das ist noch ein weiter Weg.
Machen wir uns auf - Moon first! Dort muß der Marsflug vorbereitet und erarbeitet werden.

klausd

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #772 am: 27. Oktober 2009, 03:36:28 »
Ich stimme Dir beim Ziel zu. Moon first mit ständig länger werdenden Präsenzen.

Hauptsache es trifft nicht zu was tobias vermutet. Constellation mit ISS bis 2020. Das würde uns bis 2030 auf dem LEO fesseln! Schrecklich! Alles, nur nicht das! Bitte, keine weiteren 20 Jahre im LEO!

flyrider

  • Gast
Re: HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #773 am: 27. Oktober 2009, 08:25:35 »
Machen wir uns auf - Moon first! Dort muß der Marsflug vorbereitet und erarbeitet werden.
Ich kann auch nur zu 100% zustimmen! Ich frage mich, wie man überhaupt zu einem anderen Ergebnis kommen kann - der direkte Marsflug ist mMn mit der momentanen Erfahrung nicht zu machen bzw. extrem riskant.
Diese ganze Punkte irgendwo da draußen mögen in einem Forum wie diesem für Diskussion sorgen, aber selbst für einen "nicht so fanatischen Raumfahrtinteressierten" wie z.B. mich ist das schon nicht mehr so prickelnd.
Mond rauf und wieder runter hatten wir schon, das geht aus meiner Sicht gar nicht mehr. Also muss eine Mondstation her!!!

Hoffentlich kann man sich in USA auch zu dieser Entscheidung durchringen. Und ..ja, ebenfalls Zustimmung: Noch mal 20 Jahre LEO wäre wirklich extremst öde.

Stefan 

Re:HSF-Komitee (Human Space Flight)
« Antwort #774 am: 27. Oktober 2009, 08:46:39 »
Kann ein Mensch den Start des ersten Sputnik und die Rückkehr eines Menschen vom Mars erleben. Vor einigen Jahren schien dies noch kein Problem zu sein, die Menschheit muss es nur wollen und eine "Hauruck-Aktion" beginnen.  :'(

@klausd
So lange die Menschheit nicht auf der ISS (oder einer Nachfolgerin) die Voraussetzungen für einen längeren Flug im Weltraum erfolgreich erprobt, werden wir in der Nähe der Erde bleiben. eumel hat ja leider recht! Wasser-Recycling-Anlage, wartungsfreie Toilette, Aufrechterhaltung der vollen Arbeitsfähigkeit auf einem Himmelskörper nach einem längeren Flug usw. sind doch alles Probleme, die vor einem Flug gelöst werden müssen. Die ISS zeigt doch, wie weit die Menschheit noch von einem "Flug in die Weiten des Alls" entfernt ist.

Vielleicht brauchen wir doch Raumschiffe für längere Flüge mit künstlicher Schwerkraft? Die Russen haben ja gezeigt, die Alternative wäre von früh bis spät nur Sport - für die Landemannschaft nur Schlafen - Sport - Essen - Schlafen bis zur Landung auf dem Mars.

Danach macht doch die Teststation auf dem Mond, die auch eigene m. E. wichtige wissenschaftliche Ergebnisse liefern wird, erst richtig Sinn, sofern sie wie die spätere Station auf dem Mars versorgt wird.

Wer würde heute schon Geld bezahlen wollen, wenn es erst in 50 Jahren los geht? Zwischenetappen bis zur Landung auf dem Mars sind also unumgänglich, um die Begeisterung zu erzeugen oder zu erhalten (Steuergelder), technische Lösungen zu erproben und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln. Es gibt ja nicht nur Planeten im All.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant