Russische Raumstation - OPSEK

  • 133 Antworten
  • 56779 Aufrufe

knt

  • Gast
Russische Raumstation - OPSEK
« am: 05. Juli 2009, 18:18:29 »
Hallo,

Nach vielen Jahren verdichten sich die Informationen zu einer neuen russischen Raumstation als Nachfolger der ISS.

Die Station heißt OPSEK - rus: Orbitalniy Pilotiruemyi Eksperimentalniy Kompleks - en: Orbital Manned Assembly and Experiment Complex - de: Orbitaler, bemannter, Montage und Forschungs Komplex.

Anatoly Zak fasst die bisherrigen Informationen auf RussianSpaceWeb zusammen: http://www.russianspaceweb.com/opsek.html

Hier ein paar Kerninfos, ohne auf die gesamte Geschichte einzugehen...

  • Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Mond- und Mars-Missionen. Alle Missions-Module (Space Tug, Habitat, Lander) docken vor dem Start und nach der Rückkehr (?) an der OPSEK.
  • Für die Mond-Missionen ist ein wiederverwendbares Logistik System bestehend aus OPSEK, SpaceTug und LOS (Lunar Orbit Station) angedacht. Von konkrete Pläne dieses System zu realisieren ist (noch) nichts bekannt.
  • Kern der Station ist ein 4 Tonnen schweres Docking Modul, mit 6 Ports. Dieses einfache und kleine Modul ist als permanenter Teil der Station gedacht. Alle anderen Module kommen und gehen je nachdem wie es Lebenszeit und Mission erfordern.
  • Eines der diskutierten Aufbau Szenarien ist die Trennung des MLM (Multipurpose Laboratory Module) und der beiden NEP (Science and Power Platform) am Ende der Lebenszeit der ISS und deren Andocken an den OPSEK-Kern.
  • Ein anderes (viel kontroverseres) Szenario ist die Abtrennung des ganzen russischen Segments der ISS am Ende deren Lebenszeit.
  • Zum Orbit gibt es noch sehr wiedersprüchliche Informationen. Alten Aussagen von 2006 zu Folge war ein 70grad Orbit geplant, da damals eine der Hauptaufgaben in der Erdbeobachtung Asiens lag. Aufgrund der neuen Hauptaufgabe und Infobits kann man von einem viel niedrigerem Orbit aus gehen.
  • Will man alte ISS Module wiederverwenden so muss man auf jedenfall die Inklination ändern. Die niedrigste von Vostochny aus erreichbare Inklination ist  51.7 grad, die aktuelle ISS Inklination beträgt 51.6 grad.
  • Es gibt Diskusionen mit der ESA über eine Zusammenarbeit auf dieser Station, sowie der darauf aufbauenden Mond Missionen. Ich persönlich würde mich auch über eine Beteiligung der USA, Japans, Chinas und Indiens freuen - aber meh.. das bin wohl nur ich..
Disclaimer: Wie bei allen Großprojekten wärend der Erfindungsphase ist alles noch im Fluß, nichts ist entschieden und alles kann sich ändern oder auch falsch verstanden wurden sein.

p.s. mein Tipp: Die ersten Diskusionsseiten werden von dem Worten "unmöglich" und "illusorisch" dominiert.
*kicher*


Disclaimer: achtet auf das alter der Infos - damit ihr nicht uralt für brand neu haltet!
Quelle:
RCOM Diskusionen:
« Letzte Änderung: 06. Juli 2009, 07:10:32 von knt »

klausd

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #1 am: 05. Juli 2009, 18:25:26 »
p.s. mein Tipp: Die ersten Diskusionsseiten werden von dem Worten "unmöglich" und "illusorisch" dominiert. *kicher*

Richtig, ich weiss auch gar nicht wo ich zuerst anfangen soll. Bei Inklination ändern oder vielleicht Mond/Mars Missionen zu unterstützen und trotzdem gleichzeit Erdobservationen durchzuführen???


Ich denke mal das Einzige was feststeht ist der Name  ;)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #2 am: 05. Juli 2009, 19:08:14 »
Richtig, ich weiss auch gar nicht wo ich zuerst anfangen soll. Bei Inklination ändern oder vielleicht Mond/Mars Missionen zu unterstützen und trotzdem gleichzeit Erdobservationen durchzuführen??
Ah, der klaus - zu schnell gelesen wie immer :p Habe ausdrücklich gesagt (und dabei an dich gedacht) das die Erdobservation eine früher angedachte Aufgabe der Station war, die so heute wohl nicht mehr gilt. *kicher*

Zitat
Ich denke mal das Einzige was feststeht ist der Name  ;)
Wenn du wüstest *kicher* Na ist ja gleich: es gibt den Standpunkt - besonders unter der "alten Garde" die Station Mir2 zu nennen. Der Name wird festgelegt wenn er auf das Alu gepinselt werden muss, nicht früher und nicht später. Der Begriff "feststehend" lässt sich auf die russische Raumfahrt nicht anwenden - die ist (nicht mehr ganz) jung, dynamisch und erfolgreich.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #3 am: 05. Juli 2009, 19:12:07 »
Eine lunare Mondstation wirkt interessant. Aber der Aufwand die  im Orbit zu halten dürfte enorm sein, durch die mangelnde Langzeitstabilität tiefer Mondorbits.
Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #4 am: 05. Juli 2009, 19:16:06 »
Eine lunare Mondstation wirkt interessant.
Ah danke - hatte glatt die LOS Quelle vergessen:

http://www.russianspaceweb.com/los.html

« Letzte Änderung: 06. Juli 2009, 02:40:40 von knt »

klausd

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #5 am: 05. Juli 2009, 19:23:18 »
Ah, der klaus - zu schnell gelesen wie immer

Wenn ich mir Deinen Beitrag jetzt so anschaue, hab ich auch das Gefühl einen anderen gelesen zu haben  ;)  (editing... Da stand nämlich noch nix von Asien...)

Es rächt sich eben manchmal wenn man nicht gleich den ganzen Beitrag zitiert.  ;)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #6 am: 05. Juli 2009, 19:31:28 »
Wenn ich mir Deinen Beitrag jetzt so anschaue, hab ich auch das Gefühl einen anderen gelesen zu haben  ;)  (editing... Da stand nämlich noch nix von Asien...)
Gut möglich :) Ich brauch immer einige Edits bis ich alles zusammen habe...

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #7 am: 06. Juli 2009, 02:57:35 »
Hey irgendwo hatten wir das Inklinations Problem LEO Station->Mond ziemlich ausführlich und abschließend diskutiert - nur weiß ich nimmer wo - kann mir jemand einen Fingerzeig geben?

Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?

Was kann eine Mondstation zu einer Mission beitragen? Klar ist: Raumschiffe auf Richtung Erde-Mond und auch aufsteigende "Lander" können dort docken. Nur wozu? Was macht ein an die Mondstation gedocktes Raumschiff besser als eines das einfach nur im Orbit wartet?

Ein Argument ist die Logistik - so kann die Mondstation als Zwischenlager dienen, man kann eine gewisse Vorratswirtschaft betreiben, und muss nicht jeder einzelnen Mission alles mitgeben was sie braucht. Doch trozdem muss alles von der Erde zur Mondstation gebracht werden!

Der Logistik Vorteil kann sich nur realisieren wenn man ein automatisiertes, unbemanntes Transportraumschiff hätte. Dadurch bräuchte das bemannte Raumschiff weniger Stauraum, und könnte sich auf auf den Transport der Menschen spezialisieren. Das Transportraumschiff spezialisiert sich dagegen auf den Transport. Dadurch könnte das Gesamtsystem wahrscheinlich effektiver arbeiten.

Da aber die Investitionskosten in ein solches System, durch die vielen beteiligten Module höher ist, lohnt sich das nur bei wirklich langfristigen Mondplänen und damit meine ich nicht 20 Jahre sondern wohl eher 40-80 Jahre.

Ein anderes Argument ist, das die Station angedockte Module versorgen kann. Mann kennt es ja: eine Sojus kann (beiß mich!) 3-7 Tage (?) autonom fahren, angedockt an die ISS erhöht sich die Lebensdauer aber auf 180 Tage.

Paralell dazu müssen einzelnen Mondmissions Module im Vergleich zu ihrer Lebenszeit relative wenig Platz und Gewicht für die eigene Versorgung reservieren - den die Versorgungseinrichtungen werden teilweise in den Space Tug (auf der Reise) und in die LOS (im Mond Orbit) ausgelagert.

Die Folge: mehr Nutzlast, oder kleinere/leichtere Module. Das wiederrum hat enorme Vorteile - so kann man z.B. auf kleinere, günstigerere Träger mit hoher Startfrequenz in Serienfertigung setzen, anstatt gigahypermegasuper Träger in Sonderanfertigung. (na, machts nun auch Sinn warum die Russen 20-50t schon heavy nennen?)

Auch das lohnt sich erst wenn man auf dem Mond ernsthaft etwas zu tun hat. Wenn man nur 20 Einzelmissionen plant, bleibt dem Gesamtsystem keine Zeit sich zu armotisieren.

Eine LOS kann sich also lohnen, wenn sie a) Bestandteil eines Gesamtsystems ist und b) das Engagement auf dem Mond wirklich langfristig angelegt ist und man c) auf dem Mond etwas ernsthaftes zu tun hat. Davon zu Reden das ein solches System "geplant" sei, wäre sehr übertrieben - aber es gibt entsprechende Konzepte und die generelle Richtung wird auch offiziell unterstüzt. Damit ist es definitiv mehr als eines der (vielen) "Schubladenkonzepte".

Hier zeigt sich wieder einmal eine Eigenart der russischen Weltraumforschung: Man denkt sehr weit in die Zukunft um die aktuell zu realisierenden Projekte mit den langfristigen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Dadurch entsteht zwar oft der (falsche) Eindruck der spinnenden Russen, aber dadurch wird auch jedes einzelne Projekt zu einem kleinen Schritt in die (hoffendlich) richtige Richtung. Kontinuität und Evolution sind neben Einfachheit und Zuverlässigkeit wohl die herausragendsten Merkmale der russischen Raumfahrt. Zwar wird man dann ob seiner "Steinzeittechnik" ausgelacht, aber letztendlich zahlt es sich immer aus.
« Letzte Änderung: 06. Juli 2009, 07:01:12 von knt »

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #8 am: 06. Juli 2009, 06:32:40 »
Bahnmanöver? Inklination und Mond?
Ici: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5646.0?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #9 am: 06. Juli 2009, 06:46:35 »
Guten Morgen knt,

ist dein Edit fertig? ;)

LOS kann bei der globalen Erkundung des gesamten Mondes sinnvoll sein. Die Hauptzeit wäre eine Besatzung auf LOS und könnte mehrmals Exkursionen zur Oberfläche durchführen.

Das hat dann aber folgende Eigenarten zur Folge:
  • LOS müsste auf einem polaren Orbit sein, damit man die gesamte Oberfläche erreichen kann.
  • Am Äquator hätte man die geringste Nutzlast, wegen der (zugegeben langsamen) Rotation des Mondes unter Bahn.
  • Exkursionen wären immer nur kurz (ca. 7 Tage), da sich nach wenigen Tagen auf der Oberfläche der Mond zu weit unter der LOS-Bahn hinweg gedreht hätte, um sie noch erreichen zu können.Auch hier gilt: je näher dem Äquator, desto kürzer. Die Pole sind hingegen immer erreichbar.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #10 am: 06. Juli 2009, 07:09:05 »
ist dein Edit fertig? ;)
Ewww - ne noch nicht :D
Ich nehme mir jedesmal vor immer ein "STOP ICH SCHREIBE NOCH" drunter zu setzen das ich erst rausnehme wenn ich fertig bin... aber irgendwie vergess ich es immer :( sorry, ich weiß das kann nerfen.

Zitat
LOS kann bei der globalen Erkundung des gesamten Mondes sinnvoll sein. Die Hauptzeit wäre eine Besatzung auf LOS und könnte mehrmals Exkursionen zur Oberfläche durchführen.
In der Tat! Ein gutes Argument. Stellt sich aber die Frage, ob das nicht dadurch das die Lander/Starter (noch) nicht wiederverwendbar sind ausgehebelt wird.

Zitat
Exkursionen wären immer nur kurz (ca. 7 Tage), da sich nach wenigen Tagen auf der Oberfläche der Mond zu weit unter der LOS-Bahn hinweg gedreht hätte, um sie noch erreichen zu können.Auch hier gilt: je näher dem Äquator, desto kürzer. Die Pole sind hingegen immer erreichbar.
Deckt sich gut mit der Vorstellung einer permanenten Basis in der Polregion.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #11 am: 06. Juli 2009, 07:16:32 »
Bei einem (wie von dir angesprochenen) langfristigen Engagement macht dieses "Zerlegen in Etappen" für die Logistik wirklich Sinn. Für jede Phase (Start, Mondflug, Mondlandung/-rückstart) kann man ein dezidiertes System entwickeln, welches keine Kompromisse mit dem Rest eingehen muss und auch keine Masse für andere Missionsabschnitte mitschleppen muss.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #12 am: 06. Juli 2009, 07:26:35 »
Bei einem (wie von dir angesprochenen) langfristigen Engagement macht dieses "Zerlegen in Etappen" für die Logistik wirklich Sinn.
Exakt. Darum ist meiner Meinung nach die Frage "Was gibt es auf dem Mond eigendlich zu tun?" eine der wichtigsten, und sollte definitiv vor Beginn der Realisierung beantwortet sein.

Den von der Antwort hängt es ab, ob man über ein mittelfristiges oder langfristiges Engagement redet und ob sich ein komplexes Gesamtsystem lohnt oder man doch lieber einen einfachen Weg alla Apollo oder Mars-Direkt einschlägt.

Das ist einer der großen Wiedersprüche die ich bei der NASA kritisiere - dort redet man von einem langfristigen Engagement, ohne genau zu wissen was man zu tun hat - realisiert aber denoch eine direkte Mission die langfristig zu hohen Kosten führen wird. Wenn also alles nach Plan geht, gehts schief... *kicher* Aber das nur am Rande, haben wir schon zu genüge anderswo diskutiert...

Für jede Phase (Start, Mondflug, Mondlandung/-rückstart) kann man ein dezidiertes System entwickeln

Dazu aus einer Roskosmos Präsentation:


knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #13 am: 06. Juli 2009, 12:15:46 »
Bezüglich der wiederverwendbaren Lander/Starter. Wenn man die LOS den zur globalen Erkundung des gesamten Mondes nutzen will, könnte sich vielleicht folgende Idee lohnen:

Man baut einen Lander/Starter der auf Kurzexkursionen spezialisiert ist, und mehrmals wiederverwendbar an der LOS aufgetankt werden kann. Ich stelle mir da ein kleines, leichtes Gefährt für 2 Kosmonauten vor das für Missionen von wenigen Tagen ausreicht, aber kein großes Gerät transportieren kann. Sozusagen das 2 Mann-Zelt unter den Landern - eher für "Tagesausflüge" als den Aufbau einer Station.

Durch die Begrenzung der Missionsdauer und den Verzicht auf großes Gerät könnte man das Gewicht vielleicht soweit reduzieren, das ein wiederstarten ohne Stufenprinzip möglich ist.

Vielleicht kann die LOS das ganze auch noch durch Bahnmanöver unterstützen. Vielleicht in dem sie vor dem Abkoppel des Hoppers bremst um so schon Geschwindigkeit abzubauen, nach dem Abkoppeln dann wieder beschleunigt um den Standard Orbit zu erreichen. Gleiches könnte vielleicht auch vor/nach dem Andocken passieren.

Sicher ist sind die Aufgaben die eine solche Kurzexkursionen erfüllen kann begrenzt. Aber vielleicht gibt es genügend Kleinkram und Voruntersuchungen so das sich soetwas lohnen würde. Für andere Missionen kann man dann ja einen größeren, nicht wiederverwendbaren Lander nutzen.

Falls man den eine permanente Bodenstation hat, kann sich sowas auch für die Crew Rotation praktisch sein. UUUND man pflastert den Mond nicht arg zu Doll mit Müll zu - das rächt sich später wie wir mittlerweile gelernt haben sollten.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #14 am: 06. Juli 2009, 12:38:07 »
Hallo knt,

was ist effizienter? Bahnmanöver mit einem kleinen Gerät oder Bahnmanöver mit der gesamten Station für das kleine Gerät? ;)

Wenn man für die Landung des Hopp(s)ers bestimmte Flugparameter benötigt (Höhe? Geschwindigkeit?), dann soll er das lieber alleine machen. Wir sinken ja auch nicht mit der gesamten ISS samt Shuttle, um das "Phasing" für die Landung hinzubekommen. Das macht das Shuttle schon alleine.

Kurz: tote Masse sollte man nicht zwecklos hin- und her schleppen. Jedes Kilogramm extra Masse bei Manövern potenziert sich im Treibstoffbedarf.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline trallala

  • *****
  • 1040
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #15 am: 06. Juli 2009, 12:41:39 »
Falls man den eine permanente Bodenstation hat, kann sich sowas auch für die Crew Rotation praktisch sein. UUUND man pflastert den Mond nicht arg zu Doll mit Müll zu - das rächt sich später wie wir mittlerweile gelernt haben sollten.

Für eine permanente Bodenstation wäre es sogar gut einen großen Lander zu haben. Wenn dieser entsprechend ausgelegt ist könnte man sie nämlich zusammenschließen und so den Wohnraum immer weiter vergrößern oder auch die Tanks als Treibstoff/Sauerstofflager nutzen. Da gab es auch schon mal ein Konzeptpapier von der NASA zu, mal schauen ob ich das nochmal finde.

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #16 am: 06. Juli 2009, 12:57:57 »
Was ist effizienter? Bahnmanöver mit einem kleinen Gerät oder Bahnmanöver mit der gesamten Station für das kleine Gerät? ;)
Sicher da hast du recht. Aber was ist wenn du die größeren Treibstoffreserve der Station berücksichtigst? Masse da sparen wo sie am meisten stört: Wo stört die Masse mehr, auf einer Logistik-Station oder einem Minilander? :)

Zitat
Wenn man für die Landung des Hopp(s)ers bestimmte Flugparameter benötigt (Höhe? Geschwindigkeit?), dann soll er das lieber alleine machen.
Ich meine garnicht das die LOS den Hoppser auf Landeparameter bringt, dachte eher daran ein paar m/s abzubauen um damit den Treibstoffbedarf + Tankgröße des Landers zu reduzieren. Ich hielt es selbst für einen spartanischen 2 Mann-Zelt Lander für schwierig die Fähigkeit zum kompletten Wiederstarten zu erlangen - und dachte über weitere Möglichkeit nach das zu unterstüzen. Wie siehst du das?

Zitat
Wir sinken ja auch nicht mit der gesamten ISS samt Shuttle, um das "Phasing" für die Landung hinzubekommen. Das macht das Shuttle schon alleine.
In der Tat. Aber die ISS wurde schon einige male auf niedriger Bahn belassen um es dem Shuttle einfacher zu machen :o

Das die LOS mithilft war ja nur ne fixe idee, drum ja auch die vielen "vielleichts" :)

Für eine permanente Bodenstation wäre es sogar gut einen großen Lander zu haben. Wenn dieser entsprechend ausgelegt ist könnte man sie nämlich zusammenschließen und so den Wohnraum immer weiter vergrößern...
Gutes Argument.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #17 am: 06. Juli 2009, 13:28:44 »
Jetzt verstehe ich was du meinst. Generell gilt: jedes unnütz bewegte Kilogramm wird "bestraft". Du meinst aber, dass man damit evtl. dem Lander seine "Single Stage To Surface To Orbit (SSTSTO  ;))" Fähigkeit ermöglicht. Ich kann das gerade nicht wirklich abschätzen, aber ich habe das Gefühl, dass das auf dem Mond an sich möglich sein sollte, wobei immer noch die Nutzlast gering ausfallen dürfte.

Wollten wir etwas weiter oben keine Kompromisse für dezidierte Transportsystem eingehen? ;)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

knt

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #18 am: 06. Juli 2009, 15:28:25 »
"Single Stage To Surface To Orbit" genau darum geht es!

Zitat
Wollten wir etwas weiter oben keine Kompromisse für dezidierte Transportsystem eingehen? ;)
Ach, weißt doch wie das ist mit den Kompromissen.... :D Im gewissen Sinne ist es doch nur ein weiteres spezialisiertes Transportsystem. Auch garnicht als Ersatz zu einem konventionellem Lander - dafür wäre die Nutzlast wohl zu gering, aber als Ergänzung um globale Kurzexkursionen und Crewrotation effektiv und in hoher Frequenz durchzuführen.

Apollo schaffte 250kg - wenn man 200-500kg bei dem Hoppser schaft wäre das ein großer Erfolg! Altair soll bis bis zu 2.5t Nutzlast ermöglichen, und würde dann Langzeitmissionen und den Stationsaufbau übernehmen.
« Letzte Änderung: 06. Juli 2009, 17:38:25 von knt »

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #19 am: 06. Juli 2009, 17:48:40 »
Unbemannt soll Altair 15 - 20t Nutzlast absetzen.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Pham

  • *****
  • 1141
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #20 am: 17. Juli 2009, 13:59:27 »
Unbemannt soll Altair 15 - 20t Nutzlast absetzen.
Das rutscht nun sehr wahrscheinlich ins offtopic, aber ich habe bisher an keiner Stelle von einer unbemannten Altair-version gelesen oder gehört oder von irgendwelchen Planungen reine AresV/Altair-Missionen zum reinen Transport von Material zum Mond (für eine eventuelle Mondbasis) mitbekommen.
Hast Du da Quellen für die über reine Gedankenspiele hinausgehen?
(Soviel ich weiß steht ja noch nicht mal das Konzept für einen bemannten Altair-Lander .. geschweige denn für eine pure Frachtversion)
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19604
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #21 am: 17. Juli 2009, 14:40:07 »
Verfolge bspw. in unseren Thread: "Rückkehr zum Mond", auch wenn der bereits sehr lang ist.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.735

Aber auch hier:
http://www.nasaspaceflight.com/2008/02/altair-project-buying-into-orion-lessons-for-development-process/

Und bei der NASA:
http://www.nasa.gov/pdf/289914main_fs_altair_lunar_lander.pdf
Zitat
The Altair lander also can be used to transport large
cargo elements to the lunar surface. In cargo mode, the
descent module is confgured to autonomously land at a
preselected site with up to 14,500 kg (31,900 pounds) of
science equipment, lunar rovers, habitat modules, power
systems, resource utilization equipment and outpost logistics.
The ability to land large cargo elements is critical to the
deployment of the lunar outpost.

14500kg ist weniger als was ich oben geschrieben habe, aber auf jeden Fall eine autonome Cargoversion ohne Aufstiegsstufe. Wobei das ein Dokument von 2007 ist. Ich habe mir die 20t nicht ausgedacht, kenne aber die Quellen momentan nicht mehr.

\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Pham

  • *****
  • 1141
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #22 am: 17. Juli 2009, 15:18:09 »
Ich bin mir bewusst, das der Altair-Lander noch nicht in seinem Endkonzept fertig steht, auch wenn die Darstellungen der letzten Zeit doch ein deutlich favorisiertes Bild zeigen.

Vielleicht liegt es an meiner mangelnde Phantasie oder ich habe bei diesen Konzepten etwas Elementares übersehen, aber bei den meißten Konzepten sieht es so aus, als sei jegliche Nutzlast an der Oberseite des Landers fest gemacht. Klassisches Konzept wie beim LM der Apollozeit, bei dem die Fähre quasi auf dem Landetreibwerk balancierend landet.
Klassisch, da so recht einfach das Habitat und Aufstiegsstufe oben angebracht werden kann und so das Descend-Modul als Startplattform genutzt werden kann.

Insofern .. mal abgesehen von den reinen Nutzlastüberlegungen, wie soll die Fracht (automatisiert?) von der Oberseite der stattlichen Landfähre abgesetzt werden?  ;)
Würde eine Frachtversion nicht ein Grundlegendes anderes Konzept erfordern?


Edit: Örgs .. noch mehr OT. Ich schreib dazu in dem beschrieben Thread weiter. Sorry.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

*

Offline spacer

  • *****
  • 2658
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #23 am: 25. August 2009, 13:34:03 »
Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?
Eventuell müssten die LEO Stationen ja nicht permanent bemannt sein, das würde den Logistikaufwand reduzieren.
Aber ist es sinnvoll, von einem Orbit mit mindestens 51.7 Grad Inklination zum MOnd und Mars zu fliegen?

GG

  • Gast
Re: Russische Raumstation - OPSEK
« Antwort #24 am: 25. August 2009, 14:00:06 »
Das hatten wir schon irgendwo. Es ist nicht sinnvoll. Die Raumschiffwerft wird demnach nicht auf 51,6° eingerichtet und es wird auch kein abgetrennter Teil der ISS sein.

GG