Der Boostbackburn findet direkt nach der Stufentrennung statt. Die inneren Raptoren hören gar nicht auf zu feuern. Hier kann man also den Ring gar nicht abwerfen, weil er die ganze Zeit gegen den Booster gedrückt wird.
Man könnte natürlich erstmal mit dem Boostback etwas warten und alle Raptoren abschalten. Dann verliert man durch den Weiterflug in die falsche Richtung scheinbar mehr, als man durch die Gewichtseinsparung schon an der Stelle gewinnen würde. Man hat damals bei der Falcon 9 gesehen, wie sie kontinuierlich daran gearbeitet haben, den Boostbackburn immer schneller einzuleiten, kann wohl gar nicht früh genug passieren. Abgesehen davon hat man dann das Problem mit dem schwappenden Treibstoff im Booster, was bei IFT-2 zum RUD geführt hat. Bei der Falcon 9 schaffen die Kaltgasdüsen dem entgegenzuwirken, beim SH-Booster ist das wohl nicht so einfach.
Erst nach Beendigung des Boostbackburns gibt es eine gute Gelegenheit zum Abwerfen: Wenn der Booster wieder mit dem Hinterteil in Flugrichtung gedreht wird, kann man den Schwung beim Drehen nutzen, um den Ring ohne extra Kräfte abzustoßen (so wollten sie auch ursprünglich mal die Oberstufe bei der Trennung vom Booster wegschubsen).
Für mich macht der geplante Ablauf also durchaus Sinn. Hinter dem Hauptgrund für den Abwurf vermute ich aerodynamische Probleme, die sich durch den Ring bei IFT-3 ergeben haben, die Gewichtseinsparung hat beim Landingburn natürlich auch einen Vorteil.