Umfrage

Wer wird sich in der Betankungsdebatte durchsetzen?

NASA - Crew steigt in die betankte Rakete
59 (45.7%)
SpaceX - Crew steigt in eine leere Rakete, dann Betankung
60 (46.5%)
Kompromiss (wie auch immer der aussehen mag)
10 (7.8%)

Stimmen insgesamt: 126

SpaceX Crew Dragon

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tobi

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #700 am: 15. Dezember 2016, 11:02:47 »
Der (unbemannte) Demo-1 Testflug ist jetzt für November 2017  geplant.

Und leider ist Ende des Jahres meistens NET nächstes Jahr als 2018.

tobi

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Schneefüchsin

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #702 am: 12. Januar 2017, 19:54:06 »
Der Artikel ist recht interessant zu lesen, und Amüsant.

Erstmal geht es darum, das das ASAP (Aerospace Safety Advisory Panel) der NASA empfielt den Tankprozess, das direkt nach dem Tanken gestartet wird kritisch zu untersuchen. Wenn die NASA sich den Tankprozess für die bemannten Starts nicht kritisch ansieht machen sie ihren Job meiner Meinung nach nicht. Sprich etwas eine Luftnummer die Aussage.

Sorge bezüglich des Tankprozesses werden 2 direkt genannt.
- Bisher war es während des Tankens weder Crew noch sonnst anderen Erlaubt in die Nähe der Rakete (Falcon 9) zu gehen, Daher sollte sie jetzt auch nicht während des Tankens dort sein.
Meines Wissens ist es bei anderen Raketen auch so, das niemand nahe der Rakete sein darf, wenn sie betankt wird oder danach, es sei den es ist zwingend notwendig. Und damit Crew mitfliegen kann muss sie entweder während des Betankens schon da sein, oder danach kommen. Und meines Wissens ist der Grund für danach die bisher meist langen Tankzeiten.
- Das die Crew vor dem Tanken an Bord geht widerspricht allen bisherigen Sicherheitskriterien für Booster in den letzten 50 Jahren.
Alt Bewährt muss nicht zwangsweise besser sein. Abgesehen davon, was ist gefährlicher, neben einer betankten Rakete stehen und hineinzuklettern, ohne von einem guten Sicherheitssystem geschützt zu werden (Springen in die Seilbahngondel als Fluchtweg hallte ich hier für nicht besonders hilfreich. Oder während des Tankens schon drin zu sein und die ganze Zeit durch ein LAS geschützt zu sein.

Interessanter wird es, als es um einen Bericht zum Unfallbericht des letzten RUDs kommt.
Das ASAP fordert eine ausgedehntere Untersuchung des Unfalls, mit der Begründung, dass es bei solch einer Unfalluntersuchung nicht nur darum gehen sollte, den Fehler zu verstehen und ihn abzustellen, sondern auch darum, das Gesammtsystem und die Dynamik darin (Besonders das verhalten von tiefgekühltem Sauerstoff) zu verstehen.
Meiner Meinung nach ist dies etwas an den Haaren herbeigezogen. Ein Unfallbericht hat eigentlich genau das zu tun, was ihnen als nicht ausreichend erscheint, zu sagen, was passiert ist, und wie es in Zukunft verhindert wird. Abgesehen davon ist es gut möglich, das SpaceX weiter untersucht, welches die entsprechenden Dynamiken sind, diese Untersuchung wird aber nicht für den Unfallbericht gebraucht und muss deswegen auch nicht in einem solchen erwähnt werden, geschweige denn die Erkenntnisse über diesen Weg weitergegeben werden.

Zum Titel:
"Ein Steiler Hügel zu erklimmen", sei es eines NASA-Mitarbeiters gewesen, die NASA dazu zu bringen, die aktuelle Tankprozedur zu akzeptieren. Interessant, ist dass diese Passage in der Vergangenheit geschrieben ist und nicht wie der Titel in der Gegenwartsform. Also nicht ganz so ernst, auch wenn behauptet wird, das die NASA noch auf einem Start ohne Unterkühlten Sauerstoff bestehen könnte. An letzter Aussage habe ich etwas zweifel, aber ich kann leider keinen Beleg heranziehen.

Vor allem die ersten zwei Argumente finde ich persönlich recht fragwürdig, was auch aus meinen Kommentaren dazu zu entnehmen ist.

Grüße aus dem Schnee

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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #703 am: 13. Januar 2017, 01:35:52 »
Kurzfristig wird es erstmal bei der geänderten Tankprozedur bleiben, mittelfristig wird man einen konstruktiven Schutz entwickeln um möglichst zu verhindern das der Sauerstoff überhaupt mit dem Tank in Kontakt kommt.
Unabhängig davon könnten sie natürlich den Tank mit etwas höherer Temperatur befüllen. Langfristig rechne ich dann eher damit das man die ITS einsetzt, falls deren Sicherheitspotential von Anfang an höher ist.
Oder es gibt doch dereinst eine neue F9 mit Triebwerken auf Raptorbasis. Ok, falls die ISS wirklich 2024 entsorgt wird, betrifft sowas die ISS nicht mehr.

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Offline RonB

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #704 am: 13. Januar 2017, 09:42:59 »
Nach Erfindung des Ottomotors hat man auch die Hände nicht in den Schoß gelegt und sich mit dem was man hatte zufrieden gegeben. Es wurden Kompressoren, Turbos, etc. erfunden und entwickelt um dir Leistung des Motors zu steigern.

Wenn die NASA jetzt in der Raketentechnik auf dem Stand von vor 50 Jahren stehen bleiben will - weil das eben erprobte Technik ist - dann ist das für mich unverständlich. Sicherheit selbstverständlich ja, aber nicht auf Kosten des Fortschritts.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #705 am: 13. Januar 2017, 10:55:57 »
Sicherheit muss an erster Stelle stehen, .... ABER .....
Man kann bei Neuentwicklungen nie ausschließen dass es zu Fehlen kommt, die Frage ist welches Risiko toleriert wird.
Das festhalten an alten Konzepten, von denen man das Risiko kennt, ist vor allem bequem, weil jeder der sagt man sollte daran festhalten sicher nicht kritisiert wird wenn doch was passiert, man weis ja das vorhandene Verfahren auch keine vollständige Sicherheit bieten.
Jeden neue Verfahren ist dagegen erstmal unsicherer, weil unerprobt.
Jeder Ausenstehende (NASA), der sagt das man sollte das neue Verfahren einsetzen, riskiert deshalb, plakativ ausgedrückt, seinen Arsch und hat selbst wenn es durch das neue Verfahren zu keinen Unfällen kommt, keinerlei Vorteile, weil das kleinere Risiko ja nur bedeutet das es eben nicht zu einem RUD gekommen ist. Ausgebliebende Ereignisse sind nicht wirklich darstellbar also bekommt man dafür auch keine Anerkennung.
Die Ablehnende handelt deshalb allzuoft aus Eigeninteresse, gepaart mit Feigheit.

Sobald aber jemand diesen Stillstand aufbricht, wird es für alle Beteildigten gefährlich, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2017, 15:42:43 von Klakow »

Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #706 am: 13. Januar 2017, 15:21:49 »

Zum Titel:
"Ein Steiler Hügel zu erklimmen", sei es eines NASA-Mitarbeiters gewesen, die NASA dazu zu bringen, die aktuelle Tankprozedur zu akzeptieren. Interessant, ist dass diese Passage in der Vergangenheit geschrieben ist und nicht wie der Titel in der Gegenwartsform. Also nicht ganz so ernst, auch wenn behauptet wird, das die NASA noch auf einem Start ohne Unterkühlten Sauerstoff bestehen könnte. An letzter Aussage habe ich etwas zweifel, aber ich kann leider keinen Beleg heranziehen.
Eins nochmal vorweg:

Die entsprechende Stelle ist ein indirektes Zitat eines mit der Angelegenheit vertrauten bei der NASA. Indirekte Zitate verwenden den Konjunktv, der in diesem Fall äquivalent zur Vergangenheitsform ist. Trotzdem ist die Aussage im Präsenz zu verstehen! Da die Überschrift das direkte Zitat ist, ist es also korrekterweise in der Gegenwartsform geschrieben.

Und dass du an der Ausage Zweifel hast, ist schön und gut, allerdings vertraue ich da trotzdem lieber auf die Aussage eines Mitglieds des Ausschusses, als deinen Zweifel  ;)


Und ganz abgesehen davon finde ich, es machen sich hier einige das ganze zu einfach, wenn man der NASA vorwirft, sie würde Stillstand des Stillstands wegen fordern! Es ist doch klar, dass die NASA sehr konservativ an die ganze Sache herangehen MUSS! Bei einem Unfall in einer solchen Situation steht das komplette Commercial Crew Programm auf der Kippe! Und da ist es dann am Ende egal, ob das LAS noch die Astronauten gerettet hat oder nicht, politisch ist beides eine Katastrophe. Also wäre die NASA einfach nur töricht, ohne tiefe Prüfung und langsames Herantasten ein solches Verfahren zu akzeptieren.
Und dass es schonmal gerummst hat, gibt den Kritikern nunmal Recht!


Interessanter wird es, als es um einen Bericht zum Unfallbericht des letzten RUDs kommt.
Das ASAP fordert eine ausgedehntere Untersuchung des Unfalls, mit der Begründung, dass es bei solch einer Unfalluntersuchung nicht nur darum gehen sollte, den Fehler zu verstehen und ihn abzustellen, sondern auch darum, das Gesammtsystem und die Dynamik darin (Besonders das verhalten von tiefgekühltem Sauerstoff) zu verstehen.
Meiner Meinung nach ist dies etwas an den Haaren herbeigezogen. Ein Unfallbericht hat eigentlich genau das zu tun, was ihnen als nicht ausreichend erscheint, zu sagen, was passiert ist, und wie es in Zukunft verhindert wird. Abgesehen davon ist es gut möglich, das SpaceX weiter untersucht, welches die entsprechenden Dynamiken sind, diese Untersuchung wird aber nicht für den Unfallbericht gebraucht und muss deswegen auch nicht in einem solchen erwähnt werden, geschweige denn die Erkenntnisse über diesen Weg weitergegeben werden.


Meine Meinung dazu: SpaceX geht komplett unerprobte Wege, indem sie einerseits die Helium-Tanks im LOX haben und andererseits das LOX extrem runterkühlen. Dann geschieht ein Unfall, man ist sich erst sicher es liegt am GSE und konnte trotzdem nach 2 Monaten den Fehler in Tests reproduzieren. Da frag ich mich: Warum zur Hölle ist das nicht in den Entwicklungs- und Qualifikationstests aufgefallen!? Es kann doch nicht sein, dass man bei jedem Start auf gut Glück die Tankprozedur verändert, ohne vorher dafür Grenzen auszutesten! Und wenn man den kompletten Fehlerbaum absuchen kann, erst die Ursache wo anders vermutet und dann trotzdem insgesamt nur 2 Monate braucht, den richtigen Fehler zu finden, dann kann es auch nicht so schwer gewesen sein, den Unfall zu reproduzieren!
In diesem Kontext ist die Forderung, das gesamte System auf ähnliche Probleme abzusuchen, absolut nutwendig, bevor man den Träger bemannt startet!


Alt Bewährt muss nicht zwangsweise besser sein. Abgesehen davon, was ist gefährlicher, neben einer betankten Rakete stehen und hineinzuklettern, ohne von einem guten Sicherheitssystem geschützt zu werden (Springen in die Seilbahngondel als Fluchtweg hallte ich hier für nicht besonders hilfreich. Oder während des Tankens schon drin zu sein und die ganze Zeit durch ein LAS geschützt zu sein.

Voll betankt befindet sich die Rakete in einem Gleichgewicht, die Veränderungen, die das System durch Erhitzung und Verdampfung erfährt sind also langsam gegenüber der Relaxationszeit des Systems. Beim Betanken ist das nicht der Fall, weswegen eine sich dynamisch verändernde Belastung auf den Träger wirkt, die zu spontanen Ereignissen wie bei AMOS-6 führen kann. Natürlich hast duch recht, eine Seilbahngondel ist Augenwischerei, und nur dafür da, dass man einen "Plan B" hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass der benötigt wird ist allerdings viele Größenordnungen niedriger als beim Betanken.
Ein Beispiel dazu: Die Titan II ICBMs waren hypergol betankte Flüssigtreibstoffraketen, die dauerhaft betankt in den Silos standen. Irgendwann ist bei Wartungsarbeiten ein mehrere Kilo schweres Teil 10 Meter tief gefallen, bis es gegen die Hülle geprallt ist und ein Leck in den Tank geschlagen hat. Und trotz hypergolen Treibstoffen hatte man noch mehrere Stunden, bis die Rakete im Silo explodiert ist. (Wobei nicht die Rakete explodiert ist, sondern der umgebende Hydrazin-Nebel durch eine externe Energiequelle entzündet wurde) Wäre sie nicht mit einem nuklearem Sprengkopf bestückt gewesen,den man noch versucht hat zu bergen, hätten alle Beteiligten genug zeit gehabt, in Sicherheit zu gelangen! Das zeigt, dass eine im Gleichgewicht stehende, betankte Rakete relativ sicher ist, selbst wenn man ein Loch in den Tank schlägt!

Und noch eine abschließende Frage: Warum sollte die NASA das Risiko eingehen, von bisherigen Prozeduren abzuweichen? Ob SpX diese Stufe landen kann oder nicht, ist der NASA total egal! Wenn SpX das denen zu einem Preis anbieten, bei dem SpX nur profitabel ist, wenn sie die Stufe landen, dann ist das ihre Schuld!
Natürlich ist die NASA an der prinzipiellen Technik interessiert, Erststufen wiederzuverwenden, aber sie hat es nicht nötig, das bei bemannten Starts zu erzwingen!

Genauso, wie sich auch ohne mit der Wimper zu zucken lieber paar 100.000 Dollar pro Start mehr ausgegeben hätten, damit SpX die Struts selbst testet, anstatt IDA zu verlieren!
Die NASA will einfach nur so schnell wie möglich nicht mehr auf der Sojus buchen müssen, und es ist relativ anstrengend für sie, dass stattdessen SpX viele Kapazitäten auf anderen Kram verteilt und CCDev Zeitpläne nicht einhält!

Dass die NASA bereit ist, Veränderungen zu testen, wird doch durch den Cargo Vertrag deutlich! Nur verlangen sie eben, dass man das ganze langsam angeht. Trotzdem wird bald die erste Dragon Pressure Vessel wiederverwendet... So viel zum Thema, die NASA weigert sich, neue Verfahren zu verwenden...
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #707 am: 13. Januar 2017, 16:12:52 »
Verweigern tut sie sich sicher nicht nur hat auch die NASA ein Problem, auch sie haben massives Interesse an günsigeren und letztendlich besseren Trägersystemen, nur eines ist vollständig klar, man kann Dinge nur verberssern indem man sie ändert. Es gibt zwar keine Garantie das es dadurch besser wird, aber ohne ändert sich genau nichts.
Das sie darauf bestehen alle möglichen Fehlerursachen zu prüfen ist klar, nur setzt das bei neuen Systemen vorraus das man alle Parameter kennt und durchsimulieren kann.
Nur bräuchte man dafür ein Holodeck was es leider bis jetzt nur im Film gibt.
Es geht hier ja nicht darum die F9 nur um 30% günstiger zu machen, sodern letztendlich den Faktor 100 zu erreichen.
Die NASA hofft sicher genauso das es dazu kommt.
Ich sehe die F9 selbst als kommende Block 5 Version nur als Zwischenschritt gerade auch was deren Eignung für bemante Missionen betrifft. Langfristig wird man die Raptortechnik verwenden und wenn es nur darum geht die Heliumtanks loszuwerden.
Dem Zielkonflikt wird man nicht ausweichen können, man wird aber Wege finden damit sinnvoll umzugehen.

DerPete

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #708 am: 14. Januar 2017, 21:11:36 »

 Abgesehen davon, was ist gefährlicher, neben einer betankten Rakete stehen und hineinzuklettern, ohne von einem guten Sicherheitssystem geschützt zu werden (Springen in die Seilbahngondel als Fluchtweg hallte ich hier für nicht besonders hilfreich. Oder während des Tankens schon drin zu sein und die ganze Zeit durch ein LAS geschützt zu sein.



So wie Du es Dir vorstellst wird es leider nicht funktionieren.

Das LAS wird sicherlich nicht in die allgemeinen Sicherheitsüberlegungen einbezogen, das wäre ja totaler Quatsch.

Ein LAS Ausstieg ist sehr gefährlich und immer nur die letzte Option, es werden keine Abstriche gemacht nur weil es eine theoretische Rettung durch ein LAS geben könnte.

Wir werden auch keine bemannten Tests der Systeme sehen, warum wohl nicht?
Weil es so ein "gutes System" und so unproblematisch ist?
Woher nimmst Du denn die Gewissheit über ein System, was noch nie real getestet wurde?

Glaubst Du denn wirklich, in der Militärfliegerei wird an die Sicherheit der Flugzeuge Abstriche gemacht, nur weil es die theoretische Möglichkeit des Ausstieges mit Schleudersitz gibt?

Nein, da bist Du leider total auf dem Holzweg mit deiner "Idee"...

Offline Spacesepp

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #709 am: 15. Januar 2017, 00:08:52 »

 Abgesehen davon, was ist gefährlicher, neben einer betankten Rakete stehen und hineinzuklettern, ohne von einem guten Sicherheitssystem geschützt zu werden (Springen in die Seilbahngondel als Fluchtweg hallte ich hier für nicht besonders hilfreich. Oder während des Tankens schon drin zu sein und die ganze Zeit durch ein LAS geschützt zu sein.



So wie Du es Dir vorstellst wird es leider nicht funktionieren.


Das LAS wird sicherlich nicht in die allgemeinen Sicherheitsüberlegungen einbezogen, das wäre ja totaler Quatsch.

Ein LAS Ausstieg ist sehr gefährlich und immer nur die letzte Option, es werden keine Abstriche gemacht nur weil es eine theoretische Rettung durch ein LAS geben könnte.

Wir werden auch keine bemannten Tests der Systeme sehen, warum wohl nicht?
Weil es so ein "gutes System" und so unproblematisch ist?
Woher nimmst Du denn die Gewissheit über ein System, was noch nie real getestet wurde?

Glaubst Du denn wirklich, in der Militärfliegerei wird an die Sicherheit der Flugzeuge Abstriche gemacht, nur weil es die theoretische Möglichkeit des Ausstieges mit Schleudersitz gibt?

Nein, da bist Du leider total auf dem Holzweg mit deiner "Idee"...
Ja, ich glaube das schon 8)

alleine schon weil militärisches Gerät schon mal ganz anderen Ansprüchen genügen muß. Die Anforderungen sind bei der bemannten Raumfahrt und der "bemannten" militärischen Luftfahrt völlig andere.
Warum sollte man das LAS nicht für genau so einen Fall hernehmen können und warum sollte genau dieses System nicht auch dafür da sein?
Mal so nebenbei gefragt, glaubst du nicht das spcex schlau genug ist die dragon so auszulegen? Andernfalls dürften sie nie Astronauten reinsetzten dürfen :P
Beim ITS wird interessant werden...
Wenn ich in einer Rakete sitzen würde, wäre ich froh überhaupt so etwas wie ein scharfes LAS zu haben. Eine Chance ist besser als keine.

Der Schleudersitz im Jagdflugzeug ist da nicht anders; unter gewissen Umständen, Fluglage, Geschwindigkeit usw. macht er Sinn. Beides, LAS und Schleudersitz sind keine hundertprozentigen Sicherungssysteme, können und werden sie niemlas sein.
Im übrigen glaube ich ehrlich gesagt nicht und ich bin auch mal bei der Luftwaffe gewesen, das Jagdflugzeuge einem höherem Sicherheitsstandart unterliegen wie irgendeinem bemannten Raumfahrzeug.
Der limitierende Faktor ist da ja auch das Geld. Schleudersitze wurden ausgiebig auch mit Menschen getestet und wurden im real life auch schon häufig eingestzt, das wiederrum liegt aber nicht daran, das die Raumfahrt so verantwortungslos ist, sonder weil das Militär einfach mehr Kohle hat. Ich bin mir sicher die Nasa hätte auch gerne mal ein LAS mit Menschen getestet, aber das kostet halt und ob das dann wirklich soviel bringen würde ist die andere Frage. Jadgdflugzeuge unterliegen anderen und vor Allem vielfälltigeren Anfordeungen, bei einer Rakete ist das einfacher zu berechnen, die zieht keine Manöver oder krasse Gs. Daraus zu schließen, das ein LAS nicht funlktioniert, naja .....

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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #710 am: 15. Januar 2017, 02:21:42 »
@DerPete:
Deine Annahme ist schon deswegen Schwachsinn, weil gerade der Fall, das eine Rakete auf dem PAD explodiert, der PAD-Abord dies prüfen sollte.
Falls du nicht gerade behauptest so ein Test hätte es noch nicht gegeben, müsste auch dir sofort klar sein das dem so ist.
Falls du das nicht gesehen hast, würde ich mal ganz schnell danach suchen, wenn aber doch, dann probiere doch besser mit andern Leuten Bullshit Bingo zu spielen.
« Letzte Änderung: 16. Januar 2017, 14:20:53 von Klakow »

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Offline Schillrich

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #711 am: 16. Januar 2017, 13:29:04 »
@stillesWasser

Gut zusammengefasst und beurteilt. Ich teile deine Einschätzung.
Dass der fallende Schlüssel bei der Titan II mehrere kg schwer war, wusste ich noch gar nicht. Ich dachte immer an ein kleines, "handelsübliches" Werkzeug ...

Noch etwas zur Risikoverteilung ...
Risiken und Chancen sind zwischen den beiden Stakeholdern ungleich verteilt. Durch die neuen Prozeduren steigt für NASA nur das Risiko ("unknown unknowns", die im System passieren können, und es hat eben auch schon geknallt ...), ohne dass sich für NASA ein "Gewinn" oder eine "Chance" einstellt. "Gewinn" hat SpaceX durch die neuen Prozeduren, da sie entweder mehr Leistung verkaufen können, oder billiger Arbeiten können. Das hilft aber NASA nicht. Die Betriebswirtschaft ist denen egal. Der politisch-programmatische GAU eines möglichen Fehlstarts wiegt zigmal mehr ... also ist ganz natürlich, aus Sicht des NASA-Risikomanagements, dass man hier Vorsicht walten lässt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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tobi

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #712 am: 16. Januar 2017, 14:22:26 »
Ich habe zu dieser spannenden Betankungsfrage mal eine Umfrage zu diesem Thema hier hinzugefügt.

Ich glaube die NASA wird sich hier durchsetzen. SpaceX steht nämlich unter Zeitdruck und kann sich lange Debatten nicht erlauben, außerdem sitzt Boeing im Nacken.

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Offline RonB

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #713 am: 16. Januar 2017, 15:37:00 »
Meiner Meinung nach wird sich SpaceX durchsetzten. Bisher war es immer so, dass die Astronauten längere Zeit vor dem Start in der Kapsel gesessen haben. Wenn ich mich an Mercury, Gemini und Apollo erinnere waren das mehrere Stunden. Die F9 so lange bei den für sie notwendigen Temperaturen zu halten würde eine vollkommen neue Startprozedur erfordern.

Da eine Überprüfung der Kapsel durch die Astronauten aber nicht in 10 Minuten zu machen ist wäre es für mich logisch die Überprüfungen zum größten Teil vor dem Betanken zu machen und die bisherige Tankprozedur beizubehalten. Aus dem Amos  Unfall dürfte SpaceX so viel gelernt haben, dass dieser Fall nicht erneut auftritt.

Als Sicherheit ist dann immer noch das LAS vorhanden.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

jakda

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #714 am: 19. Januar 2017, 08:55:37 »
Wie hier
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3439.msg383057#msg383057
berichtet, gibt es nun ernsthafte Optionen, auch 2019 weiter auf SOJUS zu fliegen...

Wie sieht es denn nun mit Fertigstellung/Flugtests/Abnahme der DROGON V2 aus?.

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Offline RonB

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #715 am: 19. Januar 2017, 09:44:10 »
Dass von russischer Seite die Gelegenheit genutzt wird von Schulden herunterzukommen ist legitim. Ob dieses Angebot von amerikanischer Seite angenommen wird hängt sicherlich an der Einschätzung über die Einsatzbereitschaft einer oder beider Kapseln als Zubriger von Astronauten zur ISS ab. Es ist ja bekannt, dass die Kosten für Sojus Sitze nicht gerade als Schnäppchen gelten.

Einfach mal die Reaktion auf dieses Angebot abwarten.
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

Offline tnt

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #716 am: 19. Januar 2017, 10:20:41 »
Wie sieht es denn nun mit Fertigstellung/Flugtests/Abnahme der DROGON V2 aus?.

Ich vermute mal stark, dass sie erstmal ihr Backlog abarbeiten bevor es mit den nächsten Tests der Crew Dragon weitergeht. Soweit ich weiß wollen sie ja neben einem unbemannten Test noch einen Launch Abort @MaxQ testen. Für beides braucht man aber ne Falcon 9 und man bekommt kein Geld für diese Tests. Von daher ist es bestimmt wirtschaftlich interessanter erstmal seine kommerziellen Kunden zu bedienen.

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Offline Schillrich

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #717 am: 19. Januar 2017, 10:30:14 »
Das wäre kurzfristig gedacht, für den cash-flow ... aber wie sieht's langfristig strategisch aus? Man wird es sich nicht mit NASA und der Administration verscherzen wollen, zumal auch ein Konkurrent mitbietet. So eine kurzsichtige Verhaltensweise würde bald ziemlich schaden.
\\   //    Grüße
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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #718 am: 19. Januar 2017, 10:41:36 »
Derzeit ist der Engpass vermutlich die verfügbaren PADs,
an Erststufen besteht mit Einführung der Wiederverwendung wohl bald kein Mangel mehr.
Die Frage wäre dann noch ob man für den Abort bei max Q eine Oberstufe braucht oder nicht, wenn ja steht das in Konkurenz zur Abarbeitung der Startaufträge, wenn nicht wäre so ein Test sehr preiswert für SpaceX.

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Offline m.hecht

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #719 am: 19. Januar 2017, 11:06:40 »
Da MaxQ noch vor der Stufentrennung erfolgt, sollte ein Oberstufendummy ausreichen.

Schneefüchsin

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #720 am: 19. Januar 2017, 12:18:44 »
Soweit ich weiß wollen sie ja neben einem unbemannten Test noch einen Launch Abort @MaxQ testen. Für beides braucht man aber ne Falcon 9 und man bekommt kein Geld für diese Tests.

Sicher?
Meines Wissens sind beide Tests Meilensteine des Commercial Crew Programms und nach Ableisten eines Meilensteines bekommen sie doch auch immer Cash dafür. So war es doch auch beim Pad-Abort-Test.

Grüße aus dem Schnee

Offline tnt

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #721 am: 19. Januar 2017, 14:02:42 »
OK ich korrigiere mich, laut http://www.parabolicarc.com/2016/09/03/spacex-commercial-crew-milestone-status/ bekommen sie 30M$ für den Launch-Abort-Test.
Trotzdem bekommen sie mehr Geld für einen kommerziellen Start und das Regierungsgeld ist meist geduldiger.

Offline tralf

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #722 am: 19. Januar 2017, 16:14:22 »
Da frage ich mich wie der Abort eingeleitet wird? Kann man sich das so vorstellen wie beim Blue Origin Aborttest? Dann hätte die Erststufe ja eine gewisse Überlebenschance. Zumal die Superdracos ja auch leicht schräg nach außen feuern. Die F9S1 landet dann einfach wieder und ist ist prinzipiell wiederverwendbar.
Oder wird die 1. Stufe per FTS gesprengt und geschaut ob die Kapsel das schnell genug mitbekommt?

Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #723 am: 19. Januar 2017, 16:27:02 »
Da frage ich mich wie der Abort eingeleitet wird? Kann man sich das so vorstellen wie beim Blue Origin Aborttest? Dann hätte die Erststufe ja eine gewisse Überlebenschance. Zumal die Superdracos ja auch leicht schräg nach außen feuern. Die F9S1 landet dann einfach wieder und ist ist prinzipiell wiederverwendbar.
Oder wird die 1. Stufe per FTS gesprengt und geschaut ob die Kapsel das schnell genug mitbekommt?
Eine Sprengung der 1.Stufe macht nach meinem Verständnis keinen Sinn, da der Abort ja auch bei vollem Schub der 1.Stufe erfolgreich durchgeführt werden muß, und wenn man sie einfach spengt, ist der sofort weg.
Ob die erste Stufe dabei aber gerettet werden könnte, würde ich aktuell bezweifeln. Da sich die dann auch noch von dem Zweitstufen-Dummy trennen müßte, und das ganze noch innerhalb der Athmosphäre bei Max-Q stattfindet, ist das sicherlich kaum kalkulierbar. Aber wer weiß...

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Offline Klakow

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Re: SpaceX Crew Dragon
« Antwort #724 am: 19. Januar 2017, 17:13:59 »
Nun zumindest müssen sie den Schub so beschränken das die Beschleunigung kleiner ist als das was Dragon leisten kann, also A<4,5G