Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?

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tobi

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #100 am: 27. März 2013, 17:45:05 »
So nebenbei: kann eig. jemand abschätzen, wieviele Arbeitsplätze an so ner Raumschiffentwicklung/ -bau hingen incl. Zulieferer? Das müsste doch in die zehntausende gehen...

SpaceX baut so gut wie alles selber, was man nicht im allgemeinen Maschinenbau einkaufen kann und hat zur Zeit leicht über 3000 Leute angestellt für Falcon 9 und Dragon (die nebenbei noch an anderem Zeug wie Grasshopper/Falcon Heavy/Bemannte Dragon etc.. entwickeln).

In Europa ist der Raumfahrtsektor aus politischen Gründen auf viele Firmen verteilt, was natürlich unnötige Kosten verursacht und die Entwicklung lähmt, deshalb sind es in Europa mehr Leute für diesselbe Arbeit.

mic

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #101 am: 27. März 2013, 17:54:56 »
Hallo Rücksturz,

ich stimme dir zu, dass die USA indirekt über das Militärbudget subventionieren (so wie die Ariane auch, schließlich fliegen unsere Spionagesatelliten und Raumfrachter auch mit der Ariane um die Startfrequenz zu erhöhen). Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber unabhängig davon finde ich nicht, dass wir versuchen sollten da mitzuhalten! Da nutzen wir doch lieber ihre Subventionen um unsere Astronauten mitfliegen zu lassen oder?
Und wenn es SpaceX schafft die Kosten weiter zu drücken, ist das Defizit noch größer.

Wegen der Sitzplatzkosten - Klar ist bei SpaceX noch nichts sicher. Ich meine, dass sie sogar für 20Mio einen Platz anbieten wollen. Die 30 Mio waren daher eine vorsichtige Schätzung von mir ;). Es erscheint mir aber plausibel, da sie die doppelte Astronautenzahl im Vergleich zur Sojus mitnehmen wollen. Damit sollten sich auch die Kosten halbieren, wenn die Herstellung der Falcon9 tatsächlich mit den der Sojus vergleichbar sind.

@Twix
Deine Rechnung geht nicht auf. Das Geld für solche Projekte muss der Staat aus Schulden finanzieren. Wir geben also einen Milliardenbetrag damit wir einen Millionenbetrag über die Steuern zurückbekommen? Und das nur um ein paar Astronauten zur ISS zu schicken? Das können wir auch günstiger haben, in dem wir die Sitzplätze kaufen. Das technologische Know-How haben wir dann zwar, aber dass lässt sich nicht zu Geld machen und ist für das Ziel Astronauten zur ISS zu bringen nicht notwendig. Mit der Abwrackprämie haben wir die Autoindustrie und die Zulieferer gerettet - die machen jetzt wieder Profite und dass fließt über die Steuern zurück.

mic

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #102 am: 27. März 2013, 17:58:42 »
Zitat
In Europa ist der Raumfahrtsektor aus politischen Gründen auf viele Firmen verteilt, was natürlich unnötige Kosten verursacht und die Entwicklung lähmt, deshalb sind es in Europa mehr Leute für diesselbe Arbeit.

Guter Punkt!

McFire

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #103 am: 27. März 2013, 18:13:35 »
Ist es denn nicht so, (wirklich als Frage) daß Europa einen Zugang zum Weltraum hat, wenn sie sich zusammenreißen und ein Spitzen Service Modul für die Orion bauen? Ein Teil, was die Amis wirklich glücklich macht, wohlgemerkt. Denn ohne so ein Ding kann doch die Nasa die lächerliche Orion verschrotten. Für LEO reicht Orion Lite. Aber ein Service Modul - das ist doch auch (heute nicht unwichtiger) Prestigegewinn: "Ohne uns kommen die Amis nicht aus dem Vorgarten raus". Da sollte dann doch auch dieser und jener Sitzplatz drin sein. Und für Europas Erdboden weißgott genug Arbeitsplätze und Innivationsschub.

Offline TWiX

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #104 am: 27. März 2013, 18:56:53 »
Um mal laut zu denken: was wäre mit einem nationalen Alleingang? Deutschland könnte zum Beispiel alleine eine neue kostengünstige Alternative schaffen. SpaceX hat es innerhalb von 10 Jahren geschafft eine günstige Rakete plus Kapsel zu entwickeln. Und das wohl zu einem relativ niedrigen Preis. Sicher, SpaceX konnte sich erfahrener Experten bedienen, Deutschland sich (z.B.) ähnlichem know-how vom ATV-Bau bedienen. Es käme allein auf den Willen an...
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #105 am: 28. März 2013, 00:56:47 »
Ich zweifle ganz stark am politischen Willen. Leider.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline Schillrich

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #106 am: 28. März 2013, 07:34:43 »
Guten Morgen

Ist es denn nicht so, (wirklich als Frage) daß Europa einen Zugang zum Weltraum hat, wenn sie sich zusammenreißen und ein Spitzen Service Modul für die Orion bauen? Ein Teil, was die Amis wirklich glücklich macht, wohlgemerkt. Denn ohne so ein Ding kann doch die Nasa die lächerliche Orion verschrotten. ...

Nur um hier Missverständnisses vorzubeugen: Es geht derzeit darum ein, wahrscheinlich zwei, SM für die Erprobung zu bauen. Das Endsystem, und wer darin was liefert, ist noch nicht festgeschrieben. Europa mag sich dann in einer guten Position mit seinen beiden Erprobungs-SM befinden, aber es ist nicht sicher, dass wir den Folgeauftrag dann auch bekommen.
\\   //    Grüße
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LOXRP1

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #107 am: 28. März 2013, 08:40:57 »
Nur um hier Missverständnisses vorzubeugen: Es geht derzeit darum ein, wahrscheinlich zwei, SM für die Erprobung zu bauen. Das Endsystem, und wer darin was liefert, ist noch nicht festgeschrieben. Europa mag sich dann in einer guten Position mit seinen beiden Erprobungs-SM befinden, aber es ist nicht sicher, dass wir den Folgeauftrag dann auch bekommen.

Stimmt und selbst wenn es ein europäisches SM in den nachfolgenden Missionen wird, so ist die NASA nicht auf Europa angewiesen. Sie hat Hintertüren wie z.B. das SM von Lockheed.



Mit dem bemannten Zugang geht es einfach um Fähigkeiten und Kompetenzen. Wir können ja gerne weiterhin stagnieren und es beim maximal dabei sein belassen oder wir investieren und gestalten. Unabhängigkeit in Hochtechnologie ist ein wichtiger Faktore in einer multipolaren Welt, der uns auch besser bei der internationaler Raumfahrt positioniert. Die entstehenden Kosten, sind auch gleichzeitig Gewinne für europäsche Unternehmen und die Beschäftige, damit bleibt das Geld in Europa im Umlauf. Ganz allgemein die Zeit ist reif für deutlich mehr Investitionen in die Raumfahrt, nach einem halben Jahrhundert Stagnation. Nicht zu vergessen die aktuellen Budgets in der Raumfahrt sind Peanuts im Vergleich zu Militär Ausgaben.

Hendrik

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #108 am: 28. März 2013, 08:52:43 »
@Hendrik:
Es es ist unökonomischer etwas selbst herzustellen anstatt es günstiger einzukaufen. Der Gedanke, dass die US-Schulden daher kommen, weil man handel betreibt anstatt alles selbst herzustellen ist falsch (wäre es so, würde keiner Handel betreiben).

Wenn etwas günstiger ist als es selber herzustellen, dann soll man es kaufen. Einfache Weisheit. Allerdings ist die Aussage so nur eine vereinfachte Form, hier die vollständige Form:
Wenn man Produkt A günstiger kaufen kann als es selber herzustellen, dann soll man es kaufen und die frei gewordene Arbeitskraft produktiv einsetzen für ein anderes Produkt B. Wichtig ist dabei, dass Produkt B dabei billiger produziert wird als alle Konkurenten es können. Kann man kein Produkt billiger herstellen als die Konkurenz, so sollte man das herstellen was den geringsten Abstand zum Weltmarktpreis hat. Im Zweifel könnte das auch wieder Produkt A sein. Überhaupt nicht zu arbeiten, weil man kein Produkt am günstigsten herstellen kann ist auch keine Lösung!

waldmannpeter95

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #109 am: 28. März 2013, 09:51:09 »
Ich denke vom Kostenaspekt aus betrachtet, ist Europa allemal in der Lage sich einen
bemannten Zugang in den LEO zu sichern, da bereits viele Module für ein bemanntes Raumfahrzeug erprobt/entwickelt wurden/werden
Siehe:
- Servicemodul für Orion (und zuvor für das ARV)
- Wiedereintrittstechnologie: ARD, ARV(immerhin 2 J. Entwicklung), IXV
- Trägerrakete: Ariane 5 würde den Transport großer Massen bzw. vieler Personen erlauben; Problem: sehr teuer
                         Ariane 6 soll mit (Zusatz-) Boostern in etwa die gleiche Masse wie Falcon 9 transportieren können
                         => kleinere Transportkapazitäten dafür preislich sehr günstig

mic

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #110 am: 28. März 2013, 10:15:12 »
Zitat
Ariane 6 soll mit (Zusatz-) Boostern in etwa die gleiche Masse wie Falcon 9 transportieren können
                         => kleinere Transportkapazitäten dafür preislich sehr günstig

Ein Hauptargument für den Bau der Ariane 6 ist die Kostenreduktion, um wieder ohne Subventionen auszukommen. Ich persönlich glaube aber nicht, dass das gelingen wird, da es erstens immer teurer wird als gedacht und zweitens schläft die Konkurrenz nicht. Außerdem sollten die Preise pro kg bei kleineren Raketen noch weiter steigen, oder??

LOXRP1

  • Gast
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #111 am: 28. März 2013, 10:35:27 »
Zitat
Ariane 6 soll mit (Zusatz-) Boostern in etwa die gleiche Masse wie Falcon 9 transportieren können
                         => kleinere Transportkapazitäten dafür preislich sehr günstig

Ein Hauptargument für den Bau der Ariane 6 ist die Kostenreduktion, um wieder ohne Subventionen auszukommen. Ich persönlich glaube aber nicht, dass das gelingen wird, da es erstens immer teurer wird als gedacht und zweitens schläft die Konkurrenz nicht. Außerdem sollten die Preise pro kg bei kleineren Raketen noch weiter steigen, oder??

Was heißt hier wieder ohne Subvention. Auch wenn die Ariane 5 Subventioniert wird, so fällt die Subvention geringer aus als bei jedem andren vergleichbaren westlichen Träger.
Wenn man eine politische Europa Rakete haben will, dann muss man auch die Subvention in kauf nehmen, wenn nicht dann sollte man die Produktion konzentrieren anstatt sie quer über Europa zu verteilen. Die Kosten muss man differenzierter betrachten d.H. nach der Ursache schauen und nicht gleich zu teuer schreien.

Ich bin gespannt wie zukunftsfähig die Ariane 6 sein wird, wenn SpaceX sein Vorhaben umsetzen kann.

Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #112 am: 28. März 2013, 15:58:21 »

Ich bin gespannt wie zukunftsfähig die Ariane 6 sein wird, wenn SpaceX sein Vorhaben umsetzen kann.

Wenn die Falcon auch nur teilweise wiederverwendbar wird kann Arianespace einpacken.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #113 am: 28. März 2013, 16:48:15 »

Ich bin gespannt wie zukunftsfähig die Ariane 6 sein wird, wenn SpaceX sein Vorhaben umsetzen kann.

Wenn die Falcon auch nur teilweise wiederverwendbar wird kann Arianespace einpacken.

Der Markt regelt halt den Rest.

Offline Ruhri

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #114 am: 01. April 2013, 23:49:49 »
Was heißt hier wieder ohne Subvention. Auch wenn die Ariane 5 Subventioniert wird, so fällt die Subvention geringer aus als bei jedem andren vergleichbaren westlichen Träger.
Wenn man eine politische Europa Rakete haben will, dann muss man auch die Subvention in kauf nehmen, wenn nicht dann sollte man die Produktion konzentrieren anstatt sie quer über Europa zu verteilen. Die Kosten muss man differenzierter betrachten d.H. nach der Ursache schauen und nicht gleich zu teuer schreien.

Ich bin gespannt wie zukunftsfähig die Ariane 6 sein wird, wenn SpaceX sein Vorhaben umsetzen kann.

Was soll das denn heißen, man sollte "die Produktion konzentrieren anstatt sie quer über Europa zu verteilen"? ???

Wo sollte man denn diese Produktion konzentrieren? Ich vermute mal, so wie unsere französischen Nachbarn immer drauf sind, würde die gesamte Produktion in Frankreich zusammengezogen werden. Und natürlich würde von den Franzosen und auch von anderen europäischen Nachbarn erwartet werden, dass Deutschland den dicksten Einzelteiletat beisteuert.

Die ketzerische Frage lautet also: Was bringt es Deutschland, wenn es Frankreich die Möglichkeit finanziert, einen eigenen bemannten Zugang in den Weltraum zu entwickeln?

waldmannpeter95

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #115 am: 02. April 2013, 07:12:11 »
In dem Countdown Artikel vom DLR:
http://www.dlr.de/rd/desktopdefault.aspx/tabid-4788/7944_read-36000/
heißt es auf S.12 zum Ariane 5 ME + Ariane 6 Programm steurert FR. 48,5% und DE. 31,5% bei.
Also ist es nach dem ESA Prinzip (wer zahlt, bekommt auch die Aufträge) auch nur verständlich, dass die meisten Teile
aus Frankreich kommen.

hannibal

  • Gast
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #116 am: 02. April 2013, 08:42:22 »
heißt es auf S.12 zum Ariane 5 ME + Ariane 6 Programm steurert FR. 48,5% und DE. 31,5% bei.

TIP
Dokument-(pdf)-Seite 12
Heft-Seite 23
;D

toller artikel. danke für den link  :)

McFire

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #117 am: 02. April 2013, 12:45:30 »
Mal so ein bissel herumgelesen :

Zitat
Europa benötigt eine effektive Raumfahrtpolitik, die der EU ermöglicht, in bestimmten strategischen Politikbereichen eine globale Führungsrolle einzunehmen.
Durch nichts hinterfütterte Großmannssucht. Dennoch bleibt - wenn man führen will, heißt das, man will anderen Vorschriften machen.
Zitat
Der Raumfahrtsektor kann das Instrumentarium generieren, das zur Bewältigung zahlreicher globaler Herausforderungen im 21. Jahrhundert - wobei Europa eine Vorreiterrolle spielen muss - erforderlich ist.
Warum zum Teufel muß Europa global gesehen Vorreiter sein? Wäre Gleichberechtigung nicht genügend? Und moralisch erstrebenswerter?
Ich mein, daß "Europa" hier ein bissel träumt, macht die Sache nicht besser, daß man bei solchen Sprüchen weltweit gleich wieder mißtrauisch guckt.
-
Da haben wir den Salat - die Raumfahrt ist Schuld an diversen Finanzkrisen, nicht die Monopolispieler !  ;D
Zitat
... und globale Finanzsysteme, beruhen auf weltraumgestützten Anwendungen.
PS: 3x Quelle o.g. DLR Link

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19601
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #118 am: 02. April 2013, 13:01:32 »
Hallo,

...
Zitat
Der Raumfahrtsektor kann das Instrumentarium generieren, das zur Bewältigung zahlreicher globaler Herausforderungen im 21. Jahrhundert - wobei Europa eine Vorreiterrolle spielen muss - erforderlich ist.
Warum zum Teufel muß Europa global gesehen Vorreiter sein? Wäre Gleichberechtigung nicht genügend? Und moralisch erstrebenswerter?
...

Ich denke du interpretierst "Vorreiter" anders als der Autor es meint. Hier und da wollen wir Vorbild (gegenüber globalen Herausforderungen/Problemen) sein, dem andere folgen können (aber nicht müssen). Warum sollen wir auf andere warten, wenn wir hier etwas entwickeln, gestalten, lösen können? Das hat nichts mit "vorschreiben wollen" zu tun, aber etwas mit dem Willen zu entwickeln und zu gestalten.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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waldmannpeter95

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #119 am: 02. April 2013, 13:10:03 »
Zitat
Europa benötigt eine effektive Raumfahrtpolitik, die der EU ermöglicht, in bestimmten strategischen Politikbereichen eine globale Führungsrolle einzunehmen.
Die Einflussnahme der EU ist bis jetzt (und hoffentlich bleibt es so) auf unbemannte Projekte beschränkt.
Bei Gallileo folgt man eben dem amerikanischen Beispiel bei GPS und möchte eben eine stärkere Staatl. Kontrolle.

Ein bemannter Zugang zum Weltraum sollte auf keinen Fall ein
Zitat
Instrumentarium
der EU/Politik sein,
sondern sollte nach wissenschaftlichen/technischen Aspekten gestaltet werden.

tobi

  • Gast
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #120 am: 02. April 2013, 13:13:54 »
Welches Land hat die meisten Nobelpreise und warum wohl? Woher kommen die meisten technologische Neuheiten? China, Russland oder Europa wohl eher nicht.

Die guten Leute gehen dahin, wo es spannende Herausforderungen gibt und man etwas "bewegen" (technologisch/wissenschaftlich etc..) kann und das ist bisher immer noch die USA in den meisten Fällen.

Offline Ruhri

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  • 4042
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #121 am: 02. April 2013, 13:21:19 »
Ich denke du interpretierst "Vorreiter" anders als der Autor es meint. Hier und da wollen wir Vorbild (gegenüber globalen Herausforderungen/Problemen) sein, dem andere folgen können (aber nicht müssen). Warum sollen wir auf andere warten, wenn wir hier etwas entwickeln, gestalten, lösen können? Das hat nichts mit "vorschreiben wollen" zu tun, aber etwas mit dem Willen zu entwickeln und zu gestalten.

Da sagst du etwas! Das Problem mit der Forderung nach einem eigenen bemannten Zugang für Europa ist aber, dass damit jede an der Raumfahrt interessierte Nation bzw. Verbund von Nationen, das nötige "Kleingeld" vorausgesetzt, letztlich für dieselben Zwecke mehr oder weniger dieselben Systeme entwickelt, mit dem am Ende alle beteiligten Staaten dasselbe tun können. Der bisherige europäische Ansatz ist aber doch der, dass wir uns interessant machen und unser Geld für die Entwicklung von Dingen ausgeben, die andere Nationen gerade eben nicht haben - weil man dort das Geld unter anderem dafür ausgibt, Menschen überhaupt ins All befördern zu können.

In diesem Sinne darf Europa doch gerne eine Vorreiterrolle übernehmen, oder?

Und um noch einmal einen Punkt aus meinem letzten Beitrag aufzugreifen: Sollten die ESA-Staaten sich dazu entschließen, eigene bemannte Systeme zu entwickeln UND dabei der oben geäußerten Forderung nachzukommen, die Entwicklung an wenigen Standorten zu konzentrieren, was hätten dann all jene Länder davon, die nur zahlen, aber kein eigenes Know-How aufbauen? Wenn also etwa die ESA Frankreich eine Kombination aus bemanntem Träger und bemanntem Raumflugkörper finanziert, dann würden diese in aller Welt und auch in unserem Nachbarland ganz deutlich als französisch wahrgenommen, und französische Luft- und Raumfahrtfirmen wären die entsprechenden Know-How-Carrier. Für deutsche und andere europäische Raumfahrtingenieure bliebe lediglich die Möglichkeit, sich mit kleineren Sachen zu beschäftigen oder direkt in Frankreich anzuheuern.

Das wäre dann aber keine europäische, sondern "nur" noch eine französische Vorreiterrolle.

McFire

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #122 am: 02. April 2013, 13:29:05 »
@Schillrich -
Zitat
Ich denke du interpretierst "Vorreiter" anders als der Autor es meint.
Es wäre gut wenn ich und auch sonst viele Leute es "anders" interpretieren würden, das sei unbenommen.
Aber wenn man Vorreiter gleichzeitig mit muß verwendet, ist das zumindest ungeschickt. Denn was Du und andere Insider wissen, ist nicht im (Unter)bewußtsein der Bevölkerung abgelegt ! Und Worte haben nun mal ihre jeweilige Bedeutung.

@Peter95 -
Zitat
Ein bemannter Zugang zum Weltraum sollte auf keinen Fall ein
Zitat

    Instrumentarium

der EU/Politik sein,
sondern sollte nach wissenschaftlichen/technischen Aspekten gestaltet werden.
Yep !

Brok

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Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #123 am: 03. April 2013, 12:24:08 »
Welches Land hat die meisten Nobelpreise und warum wohl? Woher kommen die meisten technologische Neuheiten? China, Russland oder Europa wohl eher nicht.

Die guten Leute gehen dahin, wo es spannende Herausforderungen gibt und man etwas "bewegen" (technologisch/wissenschaftlich etc..) kann und das ist bisher immer noch die USA in den meisten Fällen.

Na ja. Die USA konnten es sich Jahrzehnte halt leisten große summen quasi ohne wirklichen Nutzen in den Wind zu schiessen, das ist jetzt ja auch schon nicht mehr so.
China und Russland werden ihre Rolle sicher ausbauen was die Raumfahrt betrifft.

Europa dagegen ist ja keine wirkliche Einheit und um da wirklich einen massiven Vorschub zu sehen müsste sich das ganze dann auch schon wirtschaftlich attraktiv sind, nicht nur wissenschaftlich. Sollte es je eine praktische (damit meine ich besiedelung oder ähnliches) oder gar wirtschaftliche Nutzung abseits von Satelliten u.ä geben, wird Europa schneller ne Infrastruktur aus dem Boden stampfen als man sich umschauen kann, das war doch schon immer so. Europa ist halt eher der Pragmatiker unter den Regionen  ;)

waldmannpeter95

  • Gast
Re: Braucht Europa einen eigenen bemannten Zugang?
« Antwort #124 am: 09. April 2013, 16:27:37 »
Zitat
Der bisherige europäische Ansatz ist aber doch der, dass wir uns interessant machen und unser Geld für die Entwicklung von Dingen ausgeben, die andere Nationen gerade eben nicht haben - weil man dort das Geld unter anderem dafür ausgibt, Menschen überhaupt ins All befördern zu können.
Stimmt und kurz- bis mittelfristig(solange noch nicht etwa monatlich bemannte Flüge zum Mond od. Mars stattfinden)
könnte dieses Konzept auch beibehalten werden, allerdings sehe ich da 2 gewaltige Probleme:

1. Ein Servicemodul ist zu wenig um sich einen (regelmäßigen) Platz bei bemannten Flügen der USA zu sichern(und erst recht, wenn man "kostenlos" mitfliegen will). Da Russland und USA bereits einige Erfahrungen bei der Entwicklung von Landern haben, wäre es vielleicht besser in die Entwicklung von Zentrifugen für den Muskelaufbau zu investieren(siehe Nautilus X).

2. Selbst wenn man einen vertraglich festgeschriebenen Platz bei Orion Flügen bekommt, so ist doch die Gefahr der Streichung von ganzen Missionen, aufgrund der wirtschaftlichen/politischen(vor allem bei einem neuen Präsidenten) in der USA, vorhanden. Um dieses Risiko zu verringern sollte man zweigleisig fahren und sich bei bemannten russischen Flügen(rede hier immer von Flügen über den LEO hinaus) in gleichem Maße engagieren.