Hallo allerseits,
und damit noch mal zurück zur Verbindung der
Track Shoes der Truck-Ketten durch geeignete Stifte, für die mir mein Freund Arno (
McPhönix) nun eine Ladung Drahtenden (57 Stck., ca. 17 cm lang) von seinem
versilberten Kupferdraht (Ø 0,4 mm) geschickt hat, den ich ja bereits getestet und für gut befunden hatte.
Und für das Quetschen und Biegen der
"Widerhaken" an den Drahtenden zur Andeutung der Sicherungssplinte hat er gleich noch die bereits angedachte
Justierzange mitgeschickt, die er speziell für präzises Arbeiten entsprechend modifiziert hat, wofür ich mich nochmals bei ihm bedanken möchte.
Da er es gut gemeint hat und sichergehen wollte, dass die Drahtmenge sowohl zum Experimentieren als auch für die Herstellung der erforderlichen
456 (8x57) Verbindungsstifte für die
8 Truck-Ketten ausreicht, hat er einen reichlichen Vorrat geschickt, der locker für zwei weitere Crawler reichen würde.
Um ein besseres Gefühl für die Abläufe bei der Herstellung der Stifte zu bekommen, habe ich noch weitere Vorversuche u.a. zur Passfähigkeit der Stifte in den Kettengliedern gemacht,
und die erforderliche Länge der Stifte (mit Widerhaken) durch
4 Pin Lugs hindurch ermittelt, die
ca. 6 mm betragen sollte.
Um von der stressigen Einzelfertigung wegzukommen, war die spannende Frage jetzt die nach einer möglichst mit geringem Aufwand reproduzierbaren Technik zur Bewältigung dieser
Sisyphusarbeit und deren Handling, um letztlich
Verbindungsstifte (6 mm) mit einem kurzen, gequetschten und umgebogenen Widerhaken zumindest teilweise in Kleinserie produzieren zu können, was gut überlegt sein wollte.
Mit dieser Technik sollte es möglich sein, in Teilabschnitten der Fertigung möglichst viele Stifte gleichzeitig zu handlen, um nicht wie in mittelalterlicher Manufakturfertigung
456 Mal die gleichen Handgriffe machen zu müssen, wovor mir grausen würde,
obwohl sich das für das Quetschen und Umbiegen sicherlich nicht vermeiden lassen wird.
Genau genommen waren vorab mehrere Fragestellungen in der Reihenfolge der Arbeitsgänge zu klären.
- Welche Drahtlängen schneide ich mir vor dem Quetschen und Biegen der Drahtenden wie zu, jede Länge einzeln, oder mehrere auf einmal?- Lohnt sich dafür evtl. die Anschaffung eines solchen, nicht ganz billigen Gehrungs-Schneiders, Miter Cutter, zum Schneiden von Kunstoffprofilen, Balsaholz und Weichmetallen, wobei ich mit einem ähnlichen Modell, The Chopper, schon öfter mal geliebäugelt hatte? Quelle: rai-ro.deDenkbar wäre, dass man auf diesem Cutter eine Reihe nebeneinander liegender Drahtenden mit einem Schnitt auf eine bestimmte Länge zuschneiden könnte, wenn man deren Lage mit Tape fixieren würde, um ein Verrutschen zu vermeiden. Und ich vermute mal, dass sich diese dünnen und relativ weichen Kupferdrähte mit dieser robusten Vorrichtung auch schneiden lassen sollten.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr tendiere ich eigentlich zur Anschaffung dieser soliden
Cutter-Guillotine, zumal am
Crawler ohnehin noch eine Reihe von Kunststoffprofilen (u.a. auch mit Gehrung) reproduzierbar zuzuschneiden sind, zumal auch das recht überzeugende
Video Anlass zu berechtigter Hoffnung gibt.
- Wie bringt man die flach gequetschten und umgebogenen Widerhaken reproduzierbar auf eine einheitliche Länge von nur ca. 0,5 mm? Sicherlich gelingt das nicht in einem Schritt, weshalb man einen geringen Überstand des gequetschten Endes bräuchte, den man im gebogenen Zustand auf diese endgültige Länge beschneiden müsste, wozu aber ein winziger definierter Anschlag von
ca. 0,5 mm erforderlich wäre.
Nach längerer Grübelei bin ich auf die Idee gekommen,
für die Aufnahme der Stifte (Ø 0,4 mm) ein passendes Rohr mit etwa diesem Innendurchmesser zu verwenden, das möglichst eine Wanddicke von
ca. 0,5 mm haben sollte, was der Länge des umgebogenen Widerhakens nach dessen Beschneidung entsprechen würde.
Da Messingrohre in diesem Durchmesserbereich aber gewöhnlich ca. 0,2 mm Wandstärke haben, musste ich zwei Rohre auswählen, die ineinander passen,
wobei ich das dünnere innere Rohr
(Øa 0,7 mm) in das äußere Rohr
(Øa 1 mm) eingeklebt habe,
um auf diese Weise eine handliche Aufnahme von 30 mm Länge zu bekommen.
Da das umgebogene Stiftende in diesem Zustand aber noch etwas zu lang ist,
habe ich den Überstand an der Rohrwandung entlang mit dem
Stechbeitel-Cutter ringsherum abgestochen,
wodurch dieser verkürzte Widerhaken entstanden ist, mit dem ich mich zufrieden gebe.
Anschließend habe ich den Stift mit dem Widerhaken an diesen auf
6 mm eingestellten Stahllineal-Winkel angelegt und den Überstand am Stiftende auf die endgültige Länge abgestochen.
Auch hierfür würde sich der
Miter Cutter eignen, der einen verstellbaren Anschlag hat, wenn es gelingen würde, die Stifte nebeneinander liegend auf einen Tape-Streifen zu kleben und beim Schneiden stabil an diesem Anschlag und zusätzlich noch von oben mit einem Niederhalter zu fixieren.
Das mag zwar ziemlich abenteuerlich klingen, könnte aber machbar sein und müsste ggf. ausprobiert werden.
Jetzt würde mich noch interessieren, ob evtl. jemand von Euch Erfahrungen mit diesem
Miter Cutter hat, wenn ja, hoffentlich keine negativen, weil ich fast drauf und dran bin, mir dieses interessante Tool zuzulegen.