Hallo zusammen,
eigentlich wollte ich nicht so lange Pause machen, aber nachdem ich über Ostern doch lieber etwas ausgespannt habe, soll es nun wieder frisch erholt weiter gehen.
Und schon gab es die nächste kleine Überraschung. Beim Biegen und Anpassen der Leitung für das
Fire Suppression System über dem Blast Shield vor dem TSM war mir schon aufgefallen, dass der Platz dort ziemlich eng war, was mich etwas gestört hat. Und beim Vergleich dieser Leitung mit der über der TSM-Tür verlaufenden Leitung fielen mir dann die unterschiedlichen Durchmesser auf, die aber gleich sein sollten.
Und die Nachmessung ergab dann tatsächlich, dass ich für die dickere TSM-Leitung seinerzeit 1,2 mm Rundstäbe verwendet hatte, dagegen aber bei der Feuerschutz-Leitung Ø 1,4 mm.
Das hatte u.a. auch zur Folge, dass die engen Rundungen über dem Blast Shield etwas zu groß ausgefallen waren, wodurch die beiden Rohrenden vorn neben dem Blast Shield unmittelbar auf dem MLP-Deck lagen. Dort sollte aber noch ein genügender Abstand für die dortige Verdickung mit der Flanschverbindung sein.
Rein zufällig habe ich dann noch diese tolle Streetview-Aufnahme der NASA gefunden, auf der man die Details vor Ort deutlicher sehen kann als auf dem letzten Bild.
Quelle: NASA Also, lange Rede, kurzer Sinn, ich habe mir neue Evergreen-Profile Ø 1,2 mm besorgt, die mir inzwischen ausgegangen waren, und habe die Leitung damit neu gebogen. Dabei musste ich aber feststellen, dass diese Rundstäbe beim Biegen etwas widerspenstiger sind als die mit Ø 1,4 mm. Zum einen haben sich die Rundungen immer wieder leicht aufgebogen, und zum anderen sind sie bei stärkerer Biegung sogar hin und wieder gebrochen, was einigen Ausschuss zur Folge hatte.
Deshalb habe ich versucht, mit einem Fön nachzuhelfen, was aber auch nicht so erfolgreich war, weil dessen Öffnung einfach zu groß war.
Also habe ich kurz gegoogelt und mir diese handliche Heißluftpistole von Proxxon mit Reduzierdüse (Ø 9 mm) zugelegt, was ich schon länger mal vorhatte.
Und dieses Gerät eignet sich nahezu perfekt zum Vorwärmen der Profile, weil man punktgenauer erwärmen kann.
Allerdings braucht man auch dafür erst wieder etwas Eingewöhnung und Fingerspitzengefühl, denn der Punkt bis zur Erweichung des Kunststoffs ist relativ schnell erreicht, bei dem der Rundstab ohne Führung schlagartig völlig labil wird.
Und da man dann die Rundungen aus der hohlen Hand nicht mehr gleichmäßig und genau genug biegen kann, habe ich meine Technik mit den Balsa-Halterungen zur Fixierung der Leitungsabschnitte weiter verfeinert.
Dabei ist es wichtig, den jeweiligen Abschnitt vor der Biegestelle möglichst fest zu fixieren, also zwischen den Balsa-Brettchen quasi einzuspannen.
Dann wird die Biegestelle mit der Proxxon vorsichtig erwärmt, und beim Erweichungspunkt kann dann die Leitung mit einem Balsa-Streifen leicht in die gewünschte Richtung gebogen und bis zur Erkaltung mittels Stecknadeln fixiert werden.
Danach ist die jeweilige Biegung quasi "eingefroren" und bleibt formstabil, wie man im nächsten Bild sehen kann.
Und die Anprobe auf dem Blast Shield bestätigt den perfekten Leitungsverlauf bis zu den TSMs.
Aber nun kommt der etwas knifflige horizontale Abschnitt unterhalb der TSMs an die Reihe, der unmittelbar an der Schachtoberkante verläuft, und damit nur ca. 2 mm tiefer liegt als die bisherige Leitung. Dafür muss die Leitung nun wieder entsprechend neu eingespannt werden.
Aber auch diese minimale Biegung lässt sich auf diese Weise bewerkstelligen.
Und danach kann wieder ausgespannt werden,
und die nächste Anprobe erfolgen.
Dieses Prozedere ist zwar etwas mühselig, führt aber letztlich zum Erfolg, und das ist ja die Hauptsache.
Als nächstes folgt die gleiche Biegung nur etwas weiter nach oben, und dann die restlichen Biegungen über dem Blast Shield vor dem TSM.
Soweit mal für heute.