Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3675 am: 24. Februar 2021, 19:41:08 »
Hallo allerseits,

und damit noch mal zurück zur Verbindung der Track Shoes der Truck-Ketten durch geeignete Stifte, für die mir mein Freund Arno (McPhönix) nun eine Ladung Drahtenden (57 Stck., ca. 17 cm lang) von seinem versilberten Kupferdraht (Ø 0,4 mm) geschickt hat, den ich ja bereits getestet und für gut befunden hatte.  8)

Und für das Quetschen und Biegen der "Widerhaken" an den Drahtenden zur Andeutung der Sicherungssplinte hat er gleich noch die bereits angedachte Justierzange mitgeschickt, die er speziell für präzises Arbeiten entsprechend modifiziert hat, wofür ich mich nochmals bei ihm bedanken möchte. 



Da er es gut gemeint hat und sichergehen wollte, dass die Drahtmenge sowohl zum Experimentieren als auch für die Herstellung der erforderlichen 456 (8x57) Verbindungsstifte für die 8 Truck-Ketten ausreicht, hat er einen reichlichen Vorrat geschickt, der locker für zwei weitere Crawler reichen würde.

Um ein besseres Gefühl für die Abläufe bei der Herstellung der Stifte zu bekommen, habe ich noch weitere Vorversuche u.a. zur Passfähigkeit der Stifte in den Kettengliedern gemacht,



und die erforderliche Länge der Stifte (mit Widerhaken) durch 4 Pin Lugs hindurch ermittelt, die ca. 6 mm betragen sollte.



Um von der stressigen Einzelfertigung wegzukommen, war die spannende Frage jetzt die nach einer möglichst mit geringem Aufwand reproduzierbaren Technik zur Bewältigung dieser Sisyphusarbeit und deren Handling, um letztlich Verbindungsstifte (6 mm) mit einem kurzen, gequetschten und umgebogenen Widerhaken zumindest teilweise in Kleinserie produzieren zu können, was gut überlegt sein wollte.

Mit dieser Technik sollte es möglich sein, in Teilabschnitten der Fertigung möglichst viele Stifte gleichzeitig zu handlen, um nicht wie in mittelalterlicher Manufakturfertigung 456 Mal die gleichen Handgriffe machen zu müssen, wovor mir grausen würde, obwohl sich das für das Quetschen und Umbiegen sicherlich nicht vermeiden lassen wird.  ???

Genau genommen waren vorab mehrere Fragestellungen in der Reihenfolge der Arbeitsgänge zu klären.
 
- Welche Drahtlängen schneide ich mir vor dem Quetschen und Biegen der Drahtenden wie zu, jede Länge einzeln, oder mehrere auf einmal?

- Lohnt sich dafür evtl. die Anschaffung eines solchen, nicht ganz billigen Gehrungs-Schneiders, Miter Cutter, zum Schneiden von Kunstoffprofilen, Balsaholz und Weichmetallen, wobei ich mit einem ähnlichen Modell, The Chopper, schon öfter mal geliebäugelt hatte?


Quelle: rai-ro.de

Denkbar wäre, dass man auf diesem Cutter eine Reihe nebeneinander liegender Drahtenden mit einem Schnitt auf eine bestimmte Länge zuschneiden könnte, wenn man deren Lage mit Tape fixieren würde, um ein Verrutschen zu vermeiden.  Und ich vermute mal, dass sich diese dünnen und relativ weichen Kupferdrähte mit dieser robusten Vorrichtung auch schneiden lassen sollten.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr tendiere ich eigentlich zur Anschaffung dieser soliden Cutter-Guillotine, zumal am Crawler ohnehin noch eine Reihe von Kunststoffprofilen (u.a. auch mit Gehrung) reproduzierbar zuzuschneiden sind, zumal auch das recht überzeugende Video Anlass zu berechtigter Hoffnung gibt.



- Wie bringt man die flach gequetschten und umgebogenen Widerhaken reproduzierbar auf eine einheitliche Länge von nur ca. 0,5 mm?

Sicherlich gelingt das nicht in einem Schritt, weshalb man einen geringen Überstand des gequetschten Endes bräuchte, den man im gebogenen Zustand auf diese endgültige Länge beschneiden müsste, wozu aber ein winziger definierter Anschlag von ca. 0,5 mm erforderlich wäre.
Nach längerer Grübelei bin ich auf die Idee gekommen, für die Aufnahme der Stifte (Ø 0,4 mm) ein passendes Rohr mit etwa diesem Innendurchmesser zu verwenden, das möglichst eine Wanddicke von ca. 0,5 mm haben sollte, was der Länge des umgebogenen Widerhakens nach dessen Beschneidung entsprechen würde. 8)

Da Messingrohre in diesem Durchmesserbereich aber gewöhnlich ca. 0,2 mm Wandstärke haben, musste ich zwei Rohre auswählen, die ineinander passen,



wobei ich das dünnere innere Rohr a 0,7 mm) in das äußere Rohr a 1 mm) eingeklebt habe,



um auf diese Weise eine handliche Aufnahme von 30 mm Länge zu bekommen.



Da das umgebogene Stiftende in diesem Zustand aber noch etwas zu lang ist,



habe ich den Überstand an der Rohrwandung entlang mit dem Stechbeitel-Cutter ringsherum abgestochen,



wodurch dieser verkürzte Widerhaken entstanden ist, mit dem ich mich zufrieden gebe.  8)



Anschließend habe ich den Stift mit dem Widerhaken an diesen auf 6 mm eingestellten Stahllineal-Winkel angelegt und den Überstand am Stiftende auf die endgültige Länge abgestochen.





Auch hierfür würde sich der Miter Cutter eignen, der einen verstellbaren Anschlag hat, wenn es gelingen würde, die Stifte nebeneinander liegend auf einen Tape-Streifen zu kleben und beim Schneiden stabil an diesem Anschlag und zusätzlich noch von oben mit einem Niederhalter zu fixieren. Das mag zwar ziemlich abenteuerlich klingen, könnte aber machbar sein und müsste ggf. ausprobiert werden.  



Jetzt würde mich noch interessieren, ob evtl. jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Miter Cutter hat, wenn ja, hoffentlich keine negativen, weil ich fast drauf und dran bin, mir dieses interessante Tool zuzulegen.
« Letzte Änderung: 25. Februar 2021, 14:59:29 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3676 am: 01. März 2021, 21:45:46 »
Hallo allerseits,

da ich einen guten Eindruck von diesem Miter Cutter hatte, habe ich mich kurzerhand zum Kauf entschieden.  8)

Und hier ist nun das Ding, und es macht auch, wie vermutet und erhofft, einen wirklich soliden Eindruck, mit hoher Steifigkeit der mit Inbusschrauben befestigten Klinge, auf die es ja bei solchen Präzisions-Tools ankommt!



Die beiden Schneidklingen sind entgegen meiner Vermutung nicht nur auf einer Seite, sondern beidseitig (1 mm) angeschliffen. 5 Ersatzklingen (0,25 mm und 0,3 mm) habe ich mir auch gleich noch mitschicken lassen.

Nachdem ich das Teil von allen Seiten in Augenschein genommen hatte, habe ich es natürlich auch gleich mal mit verschiedenen Evergreen-Profilen ausprobiert, als da wären:

- Rohr Ø 5,6 mm

- Rundstab Ø 4,0 mm

- Vierkant-Rohr 3 mm x 3 mm

- Rechteck 3,2 mm x 1,5 mm



Und wie man sieht, kann sich die Qualität der Schnitte wirklich sehen lassen.

Hier ist noch ein Gehrungsschnitt (45°) an einem H-Profil (3,2 mm), sowie ein Schnitt durch ein Balsa-Brettchen (2 mm), quer zur Faserrichtung, beides auch völlig problemlos, wie man sehen kann.  8)



Außerdem sollte der Cutter ja laut Beschreibung auch für Weichmetalle geeignet sein, was ich mit meinen versilberten Kupferdrähten (Ø 0,4 mm) getestet habe.

Dazu habe ich gleich mal 5 Drähte nebeneinander gelegt und mit dem seitlichen Anschlag eine Länge von 10 mm eingestellt. Damit nichts verrutschen kann, habe ich die Drähte nur mal provisorisch mit einem Stahllineal fixiert, das man ggf. auch noch festklemmen könnte, und dann mit einem Schnitt getrennt, was bei diesem Durchmesser ohne weiteres machbar ist. Möglicherweise lässt sich die Anzahl der Drähte pro Schnitt auch noch steigern, was zu testen wäre.



Damit dürfte also der Herstellung der Verbindungsstifte für die Crawler-Kettenglieder nichts mehr im Wege stehen.



Bei näherem Hinsehen ist mir an der Rückseite des Hebels noch aufgefallen, dass es dort noch zwei weitere Bohrungen mit Gewinde gibt, die dort vermutlich nicht ohne Grund eingebracht wurden.

Da mir das der Händler (Rai-Ro) nicht beantworten konnte, werde ich mich danach mal bei RP TOOLZ erkundigen.
So viel zu meinen ersten Eindrücken zu diesem tollen Tool.
« Letzte Änderung: 01. März 2021, 23:47:09 von gino847 »

Offline pilotace

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3677 am: 02. März 2021, 12:56:47 »
Hallo Manfred,

jetzt fährst du aber langsam die großen Geschütze auf ;D

Danke für deinen "Testbericht" zum Miter Cutter - ich schleiche schon lange um dieses tolle Tool herum, eben wegen der Möglichkeit präzise, gerade, exakt winklige und vor allem reproduzierbare Teile herzustellen.
Ich glaube ich brauche den auch...! 8)

Ich bin sehr gespannt wie die Ketten am Ende aussehen werden, das wird ein (weiteres!) Highlight!

Gruß
Daniel
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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3678 am: 02. März 2021, 20:33:25 »
Hallo Daniel,

wie gut, dass es hin und wieder Testberichte gibt, stimmts? 8)

Tja, diesen Cutter kann ich nun mit ruhigem Gewissen weiter empfehlen, nachdem ich mich von seiner Qualität und Präzision sowie Robustheit überzeugt habe. Klein, aber fein, und alles in allem ein wirklich tolles Tool.  

Hier ist noch ein ähnliches, interessantes Video mit weiteren Details und Anwendungsfällen.



Ich hatte diesen Cutter auch schon länger auf meiner Liste, aber spätestens nachdem ich mich mit der Herstellung der Verbindungsstifte für die 456 Track Shoes der 8 Crawler-Ketten näher beschäftigt habe, war mir dann klar, wenn nicht jetzt, wann dann!

Und dass man damit auch die 0,4 mm Kupferdrähte würde schneiden können, hatte ich irgendwie im Gefühl und von vornherein eingeplant, was sich ja auch durch die Tests gezeigt hat. Deshalb habe ich ja auch die Variante 0,4 mm Stahldraht schnell verworfen, denn das wäre garantiert in kürzester Zeit der Klingen-Killer gewesen.

Habe heute auch die ungarische Firma RP TOOLZ in Balatonfüred angeschrieben, um etwas über die beiden zusätzlichen Gewindebohrungen zu erfahren, denn irgendeinen Sinn werden die schon haben. Möglicherweise gibt es ja auch noch andere Klingen.



Die haben übrigens eine tolle Website , absolut sehenswert, und scheinen echte Tool-Spezialisten zu sein.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3679 am: 03. März 2021, 15:59:29 »
Hallo allerseits,

gestern habe ich dieses Foto von RP Toolz erhalten, auf dem eine der passenden Stanley-Trapezklingen mit 0,65 mm Klingendicke zu sehen ist,


Quelle: RP Toolz (Peter Horvath)

die man z.B. hier bei amazon bestellen kann,


Quelle: amazon.de

was ich dann auch gleich mal getan habe.
« Letzte Änderung: 04. März 2021, 15:32:32 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3680 am: 06. März 2021, 15:09:15 »
Hallo allerseits,

kleiner Nachtrag zur vorangegangenen Mitteilung von RP Toolz8)

Während für den Miter Cutter Klingen der Solinger Firma Martor verwendet werden, kann man, wie im vorigen Post gezeigt, auch diese Stanley Trapezklingen verwenden, die aufgrund der größeren Klingendicke von 0,65 mm robuster sind, sodass man vermutlich auch dickeres Weichmetall damit schneiden kann.  ???


Source: amazon.de
Und für die Klemmung dieser Klingen sind die beiden gelb eingekreisten mittleren Gewindebohrungen vorgesehen.


 
So weit, so gut, und um das auszuprobieren, habe ich mir gleich mal 10 Stück dieser Klingen bestellt, die auch schon eingetroffen sind.

Während die Löcher (Ø 2,9 mm) der Martor-Klingen exakt zu den Gewindebohrungen des Cutters passen,



gab es zu meiner Überraschung beim Einbau der Stanley-Klinge jedoch Probleme, da der Abstand der beiden Aussparungen nicht ganz zu dem der Gewindebohrungen des Cutters passt.



Dadurch lässt sich die Klinge nur mit Mühe festschrauben, sitzt aber dennoch nicht optimal, was aber hinsichtlich der Standzeit sowohl des Gewindes der Inbusschraube als auch der Gewindebohrung des Cutters problematisch wäre.  ::)

Da eine Reklamation der Stanley-Klingen nicht zielführend wäre, könnte ich versuchen, die linke Aussparung (3,4 mm) etwas zu erweitern, was sich kurzerhand mit einer Diamant-Rundfeile auch bewerkstelligen ließ,



wodurch nun auch diese Klinge fest verschraubt werden konnte,





und somit zur Testung an den 0,4 mm Kupferdrähten bereitsteht.
« Letzte Änderung: 06. März 2021, 16:59:09 von gino847 »

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Offline Gertrud

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3681 am: 06. März 2021, 18:47:45 »
Hallo @gino847,

ist ja wirklich ärgerlich,  >:(
wenn so kleine Öffnungen nicht zusammen passen.

Wie gut, das du das Sprichwort kennst:
was nicht passt, wird passend gemacht.   

Frohes Schaffen wünscht Dir Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Online fl67

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3682 am: 06. März 2021, 19:02:05 »
Dann kannst du ja RP Toolz mal freundlich darauf hinweisen, dass die Stanley-Trapezklingen nicht so richtig gut passen...

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3683 am: 06. März 2021, 21:36:55 »
Danke Gertrud!

Wie gut, das du das Sprichwort kennst:
was nicht passt, wird passend gemacht. 

Das war schon immer meine Devise, so schnell gebe ich nicht auf.

Zunächst hatte ich es ja mit einer normalen Rundfeile probiert, aber Stahl gegen Stahl war nahezu aussichtslos, weshalb ich dann zur Diamantfeile gegriffen habe. Man muss sich halt nur zu helfen wissen.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3684 am: 06. März 2021, 21:51:32 »
Dann kannst du ja RP Toolz mal freundlich darauf hinweisen, dass die Stanley-Trapezklingen nicht so richtig gut passen...

Das werde ich auf jeden Fall noch machen, Frank.  8)

Außerdem habe ich sowohl bei Stanley als auch bei Martor nachgefragt, ob sie auch Klingen mit einseitigem Schliff im Sortiment haben, was für Präzisionsschnitte vorteilhaft wäre.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3685 am: 08. März 2021, 23:32:56 »
Hallo allerseits,

ich habe inzwischen noch weiter an der Herstellung der Verbindungsstifte herumgetüftelt und u.a. versucht, mutig wie ich bin, 8) auch mal 10 Drähte auf einmal zu schneiden, um die Grenze des Machbaren auszutesten.

Dabei bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass 10 mm eine ausreichende Länge für den Zuschnitt wären und habe mir den seitlichen Anschlag dementsprechend eingestellt. Um das Bündel nach jedem Schnitt nachschieben zu können und ein Wegfliegen der Drähtchen zu verhindern, habe ich es mit mehreren Tape-Streifen fixiert und am Anschlag angelegt.





Beim Schneiden musste ich schon einen merklichen Druck ausüben, aber dann machte es Knack, und der größte Teil der ersten 10 Stifte war verschwunden, :o die sich dann nach und nach auf den Fußbodenfliesen verstreut wiederfanden. Nur gut, dass die versilberten Stifte glänzen und so relativ leicht zu finden waren.  ::)

Da war ich einfach zu schnell bei der Sache und hatte nicht an den Niederhalter gedacht, den ich mir vorher eigentlich genau für diesen Zweck überlegt hatte.

Und da man aus Schaden klug wird, ??? habe ich beim 2. Schnitt einen 8 mm breiten Stahlblock neben den Anschlag gelegt und auf dessen Mithilfe gehofft, was sich dann auch bewährt hat.



Und dann ging's locker vom Hocker ...



Und diese 50 Stück warten nun darauf, dass sie gebogen und anschließend beschnitten werden.



Übrigens, in diesem Video, auf das ich zufällig gestoßen war,



habe ich gesehen, (verstanden habe ich nichts, da ich kein Japanisch kann) :-[ dass es offenbar auch diesen doppelten Anschlag gibt, der für bestimmte Sachen natürlich hilfreich wäre.



Danach habe ich mich natürlich gleich bei RP Toolz erkundigt und erfahren, dass dieser Anschlag für die Firma Sujiborido gemacht wurde und nur in Japan erhältlich ist.  ???

Und da ich aufgrund meiner Nachfragen zu den Klingen mittlerweile zu Peter Horvarth einen guten (versilberten) Draht habe, will er mir kulanterweise einen solchen Anschlag schicken, was mich total überrascht und natürlich gefreut hat.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3686 am: 10. März 2021, 20:38:45 »
Hallo allerseits,

inzwischen habe ich auch von RP Toolz (Peter Horvarth) erfahren, dass die Trapezklinge von Martor 5233.70 eine Klinge mit 1-seitigem Schnitt ist und 0,63 mm Materialstärke hat, die zum Miter Cutter passt, wie man auf diesem Bild sehen kann, sodass ich nun 10 Stck. davon bei rs-shopping bestellt habe.  8)


Quelle: RP Toolz (Peter Horvarth)

Die gleiche Klinge gibt es auch noch mit TiN-Beschichtung, allerdings für den doppelten Preis (10 Stück 16,55 €).  ::)

Und damit stehen nun mit dem Biegen&Beschneiden der Drähte die nächsten Schritte an, wobei ich so verfahren werde, wie ich es in meiner Antwort #3675 beschrieben hatte.

Spaßeshalber habe ich mal die dabei erforderlichen Handgriffe pro Stift gezählt und bin allein für das Biegen&Quetschen auf immerhin 11 gekommen, was ich zunächst gar nicht vermutet hatte!

- Aufnahme-Röhrchen in die linke Hand
- Stift in die rechte Hand
- Stift in Röhrchen einfädeln
- Quetsch-Zange greifen
- Stiftende quetschen
- Zange beiseitelegen 
- Röhrchen mit Stift auf Stahllineal aufsetzen und gequetschtes Ende umbiegen
- Beitel-Cutter greifen
- Abstechen des gequetschtes Überstandes (2x)
- Beitel-Cutter beiseitelegen
- Stift aus Röhrchen auswerfen
Der Nächste bitte!

Hinzu kommen jetzt noch ca. 5 weitere Handgriffe beim Beschneiden des gequetschten Widerhakens auf die endgültige Länge von 6 mm, was ich aber vorsichtshalber im Einzelschnittverfahren abwickeln werde, um nicht zu viel Ausschuss zu produzieren. ::)

Dabei musste ich jedoch meine bisherige Variante des Abstechens auf der Schneidmatte aufgeben, da mein Beitel-Cutter mittlerweile vermutlich zu stumpf geworden ist und den Überstand daher nur noch gebogen hat,



weshalb ich auf ein Stahlblech als Unterlage wechseln musste, was dann ein Abstechen selbst mit dem abgestumpften Cutter ermöglicht, ???



zumindest bis meine Nachbestellung neuer Beitel-Klingen eingetroffen ist.

Das sind dann in Summe ca. 16 Handgriffe, die 456 mal auszuführen sind, also mehr als 7296 Handgriffe insgesamt, für den Fall, dass mir bei diesem stressigen Gefummel nichts aus den Händen fällt.

Und wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich bei dieser Zahl jetzt selber erschrocken und am Überlegen bin, ob ich mir das wirklich antun soll?

In einem Forum bin ich darauf auch schon angesprochen und gefragt worden, ob es nicht ausreichen würde, die Kettenglieder zumindest in den geraden Bereichen der Ketten miteinander zu verkleben.
Aber detailverrückt wie ich nun mal bin, werde ich diesen Wahnsinnsaufwand wohl doch treiben und nicht aus Angst vor der eigenen Courage kneifen.

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Offline Mim

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3687 am: 10. März 2021, 20:53:05 »
Zitat
und am Überlegen bin, ob ich mir das wirklich antun soll?
Dein Anspruch und deine Detailverliebtheit lassen nur eine Antwort zu...  8)

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3688 am: 11. März 2021, 00:26:20 »
Danke Moni,
Deine Überzeugung schmeichelt mir!

Offline Hugo

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3689 am: 11. März 2021, 01:04:00 »
@Manfred: Eine Statistik nur für über Dich.  ;)


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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3690 am: 11. März 2021, 01:41:33 »
Danke Hugo für diese interessante Grafik, die mich weiter anspornt, nicht nachzulassen!

Ich staune selber immer wieder über das anhaltende Interesse an meiner Arbeit und danke Euch allen für Eure Treue!

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3691 am: 11. März 2021, 23:32:17 »
Hallo allerseits,

heute stand die Fortsetzung des Stifte-Beschneidens auf dem Programm, d.h. Geduld und Ausdauer waren gefragt für diese stupide Arbeit ...

Das Schächtelchen mit den Stiften sieht ja an sich relativ harmlos aus,  ???



aber der Job ist doch ziemlich stressig und geht nicht nur über die Augen, sondern auch über den Rücken wegen der ständig gebückten Haltung.  :o



Aber die ersten 104 von 456 Pins sind nun fertiggestellt, immerhin, der Anfang ist gemacht.



Jetzt kann ich die nächste Kleinserie angehen, wofür ich erst mal wieder Stifte-Bündel  auf dem Cutter auf 10 mm schneiden und dann deren Enden quetschen und zu Widerhaken umbiegen muss, d.h. the same procedure as before ...
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ...

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3692 am: 13. März 2021, 01:13:32 »
Hallo allerseits,

da hat Peter Horvarth, RP Toolz, aber schnell Wort gehalten, denn gestern kam schon sein Päckchen aus Ungarn an mit dem versprochenen Doppel-Anschlag für den Miter Cutter, zusammen mit zwei Trapez-Klingen an, frankiert mit 2.270 Forint (6,18 €), das er am Dienstag (09.03.21) in Balatonfüred abgeschickt hat.
Da schau her, das nenne ich Kundendienst - Made in Hungary!



Den Anschlag habe ich natürlich gleich eingebaut, und dazu die 0,63 mm dicke Martor-Klinge (5233.70) mit 1-seitigem Schnitt.





Damit bin ich nun auch für etwas stärkere Sachen gerüstet.
« Letzte Änderung: 13. März 2021, 22:57:19 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3693 am: 15. März 2021, 13:53:42 »
Hallo allerseits,

nach der Fertigstellung der ersten 104 Verbindungsstifte ging es jetzt in die 2. Runde, bei der ich die längeren Kupferdrähte  (Ø 0,4 mm) verwendet habe. 8)

Nachdem ich die 0,6 mm dicke Martor-Trapezklinge (L=52 mm) ausprobiert hatte, habe ich mich doch wieder für die zum Cutter gehörende dünnere Martor-Klinge (0,25 mm) entschieden, die mir aufgrund ihrer kürzeren Länge von 38 mm für das Schneiden der Drähte besser geeignet zu sein scheint.
 
Dazu habe ich wieder 10 Drähte dicht nebeneinander gelegt und mit Tape-Streifen zu einem Strang fixiert,



den ich dann auf dem Cutter positioniert habe, wobei ich die erste Lage für den Schnitt wieder mit dem Stahlblock als Niederhalter beschwert habe. 



Und dann wurde locker drauflos geschnitten und der Strang immer wieder nachgeschoben,



was bis zum letzten Schnitt auch wieder problemlos funktioniert hat. 

Damit sind nun weitere 150 Stifte geschnitten,





und erst mal sicher verstaut.



Aber wie man an der Furche entlang der Schnittlinie der Klinge sehen kann, wird die Schneidmatte durch diese Tortur schon ziemlich strapaziert, :o weshalb sich zwangsläufig die Frage nach der Standzeit der Matte bei dieser heftigen Beanspruchung stellen dürfte.



Deshalb habe ich schon überlegt, ob nicht eine Schneidplatte aus Acrylglas (Polymethylmethacrylat, PMMA) sinnvoll wäre, was ich mir mal vor geraumer Zeit als Unterlage zum Schneiden von Fotoätzteilen besorgt hatte.



Beim Probeschnitt gab es einen kurzen Knack, und der Draht war durch!  ???



Da die Klinge meines kleinen Beitel-Cutters schon einige Jahre auf dem Buckel und dabei ziemlich gelitten hat, ::) habe ich bei Martor etwas breitere Klingen gefunden und sogleich zusammen mit dem passenden Halter bestellt,



den ich natürlich gleich auf der Acrylglas-Unterlage an einem 5 Drähte-Strang getestet habe, was aber zu meinem Erstaunen misslungen ist. ::)

Obwohl ich den neuen Beitel-Cutter mit aller Kraft gedrückt habe, ist es mir nicht gelungen, diese 5 Drähte zu trennen, was mich doch überrascht hat.



Offenbar wird beim Schneiden mit dem Miter Cutter durch das Prinzip der Hebelschere eine wesentlich größere Schnittkraft erzeugt, die für das Durchtrennen der Drähte ausreicht.

Da mich ohnehin mal die Zeit pro Stift im Einzelschnitt-Verfahren interessiert hat, habe ich danach bei 15 Schnitten an einem einzelnen Draht die Stoppuhr laufen lassen und kam auf 90 Sekunden, was also 6 Sek./Stift entspricht.  ???



Danach habe ich mir eine passende Schneidunterlage aus Acrylglas für den Cutter angefertigt, das mit 2,9 mm jedoch geringfügig dicker ist als die Original-Matte mit 2,75 mm, wobei ich gehofft hatte, dass sich das durch den Sitz der Klinge anpassen lassen würde.





Aber wie man auf dem Bild sehen kann, hat sich meine Hoffnung leider nicht erfüllt, da die Klinge nicht mehr eben auf der Unterlage aufliegt. Was so ein paar Hundertstel ausmachen ...  ???



Deshalb habe ich vor der 3. Runde wieder die Original-Cutter-Matte eingesetzt und damit weitere 130 Stifte geschnitten, wobei ich ebenfalls die Zeit ermittelt habe. Dabei kam ich für 10 Schnitte des 10er Stranges auf 210 Sek., was 2 Sek./Stift bedeutet und wesentlich schneller von der Hand geht als die Einzelschnitte, was zu erwarten war.



Damit ist nun wieder eine längere Runde Quetschen&Biegen&Beschneiden angesagt.

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Offline Mim

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3694 am: 15. März 2021, 23:47:29 »
Hallo Manfred,
ich stelle es mir einfacher vor, wenn du in die Originalmatte 2 neue Löcher gegenüber bohrst und das Ding einfach drehst. Möglicherweise kannst du damit sogar alle 4 Seiten nacheinander verschleißen.
MfG, Mim

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Offline gino847

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  • 3858
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3695 am: 16. März 2021, 00:27:36 »
Hallo Moni,

an diese Möglichkeit habe ich auch schon gedacht, oder an eine Ersatzschneidematte, die mich auch nicht umbringen würde.  8)


Quelle: rai-ro.de
Andererseits ist diese brutale Schneiderei ja zum Glück auch schon fast überstanden.

Offline Hugo

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3696 am: 16. März 2021, 01:30:51 »
Die Abnutzung der Matte würde ich als normal bezeichnen. Immerhin muss das Messer beim Stanzen die Matte beführen. Sobald die Matte 0,01 mm nach gibt, muss das Messer diese 0,01 mm in die Platte hinein schneiden können. Was zwangsläufig zu einem Abnutzen führt. Kannst Du diese Arbeiten nicht auch auf der Rückseite der Platte durchführen? Das schöne Karo-Raster brauchst Du hier ja nicht zwingend. Und wenn die Rückseite abnutzt stört das bestimmt weniger. Stanzen eignet sich besser, wenn die zu schneidenden Werkstoffe weich sind, z.B. bei Papier und Plastik.

Wenn in der Industrie die Ansprüche an die Haltbarkeit steigen, dann setzt man dem Stanzen dass Scherschneiden ein. Beim Scherschneiden ist dann für harte Werkstoffe die Standzeit der Klingen höher.

Weg von der Theorie, hin zur Praxis: Ich staune immer wieder neu, was Du hier auf die Beine stellst. DANKE für die vielen Fotos und die schönen Berichte dazu. :-)

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3697 am: 16. März 2021, 09:41:01 »
Danke Hugo für Deine netten Worte und Ratschläge.

An die Benutzung der Rückseite der Matte habe ich natürlich auch schon gedacht und werde sie auch bei der letzten harten Runde anwenden, wofür ich den Cutter auch schon umgerüstet habe.


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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3698 am: 17. März 2021, 15:04:20 »
Hallo allerseits,

irgendwie muss ich wohl bei meiner Schneide-Orgie den Überblick verloren haben,  :o denn wie ich zu meiner Überraschung festgestellt habe, sind inzwischen schon über 400 Stifte geschnitten, sodass ich nur noch zwei Drähte zu schneiden brauchte, was auf der Rückseite der Schneidematte im Handumdrehen erledigt war.  8)





Damit müssen die restlichen ca. 350 Stifte nur noch gequetscht, gebogen und beschnitten werden, was allerdings etwas länger dauern wird ...



Trotzdem, wie gut, dass ich noch mal verglichen habe.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3699 am: 22. März 2021, 22:25:41 »
Hallo allerseits,

heute standen wieder Quetschen & Biegen & Abstechen auf der Agenda, wobei mich zunächst wieder ein Zeitcheck nur für dieses Handling interessiert hat.  8)

Für 5 Stifte habe ich dabei 150 Sekunden gebraucht, was einem Zeitaufwand von 30 Sek./Stift entspricht. ???

Das würde bedeuten, wenn ich die restlichen 350 Stifte quetschen, biegen und abstechen würde, wäre das ohne Pause in ca. 3 Stunden (175 Min.) zu schaffen, was aber illusorisch ist, zumal mir schon nach 20 Stiften unter der Headset-Lupe der Schweiß von der Stirn über die Nase läuft und von dort auf den Fußboden tropft, vom Veto meines verkrampften Rückens mal ganz abgesehen.

Deshalb kann ich diese stupide, aber anstrengende Arbeit nur schrittweise bewältigen.

Hier sind zumindest schon mal 50 Stifte geschafft und in der Vorratskammer für die abschließende Beschneidung auf die Endlänge (6 mm) gebunkert.
In dem Schälchen dahinter warten nun nur noch ca. 300 Stifte ...



Wie gesagt, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ...
« Letzte Änderung: 25. März 2021, 19:21:50 von -eumel- »