Klimawandel

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Offline Lumpi

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Re: Klimawandel
« Antwort #425 am: 28. November 2016, 17:58:15 »
Ansonsten waren Klimaänderungen auf einer für menschliche Verhältnisse sehr langen Zeitskala so, dass Auswirkungen gesellschaftlich irrelevant waren (zum Beispiel durch Kontinentalverschiebungen). Auch die Natur und Vegetationszonen konnten sich anpassen. Und selbst solche Änderungen welche auf Skalen von hunderttausenden oder Jahrmillionen von Jahren statt fanden, waren für einige Arten zu schnell, so dass sie sich nicht anpassen konnten.
Was derzeit stattfindet hat aus distanzierter Zukunft rückblickend gesehen, die Wirkung eines Kometeneinschlags ... praktisch schlagartig stattfindend (auch wenn sich für uns Jahrzehnte und erst recht Jahrhunderte lange anfühlen).

Am Ende der Würm-Kaltzeit, vor etwa 13.000 bis 11.500 Jahren, hat sich Temperatur innerhalb von 50 Jahren um bis zu 10°C erhöht, ohne Einfluss des Menschen...
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Abrupte_Klima%C3%A4nderungen_im_Eiszeitalter

An der derzeitig beobachtbaren globalen Erwärmung hat der Mensch sicherlich seinen Anteil und ich finde es gut, dass Gegenmaßnahmen getroffen werden - von Panikmache halte ich aber nichts.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Sensei

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Re: Klimawandel
« Antwort #426 am: 28. November 2016, 19:46:21 »
Wo siehst du bei der wirtschaftlichen und umweltpolitischen Umsetzung panikmache?

In der Realpolitik herrscht doch zumeist eher ... naja.. 'Antipanikmache' vor. Da muss man sich nur ansehen wie Hendricks Klimaschutzplan von allen Seiten zerpflückt wurde.

Befristung von Kohleverstrohmung: Gott bewahre!
Anteil der Landwirtschaft an Emmessionsreduktion: I wo.
Mobilitätssektor: Das tolle Ziel von 1 Mio E-Autos bis 2020 steht doch!
Hochspannungsleitungen: joa, die Konzerne werden das schon irgendwie selber lösen.

Photovoltaik und Wind deckeln wir lieber. Diese Energieerzeuger entwickeln sich zu schnell!


b) die Veränderungen korrelieren mit z.B. 
- der industriellen Entwicklung, d.h. auch Emission von Treibhausgasen;
- der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Entwicklung (Viehhaltung, Regenwälder)
- der Zunahme der Erdbevölkerung;
- der Änderung der Sonnenaktivität mit Minimum Anfang des 19. Jahrhunderts;
c) die Signifikanz der o.g. Korrelationen ist nicht eindeutig erfaßt.

Wahrscheinlich handelt es sich um eine Gemengelage von mehreren Faktoren.
Nur die Dämonisierung der Skeptiker ist fehl am Platze.
hg
Hermes

Punkte 1-3 Korrelieren schlicht mit der Immission von Treibhausgasen.
Punkt 4 ist wieder was ganz anderes und stimmt schlicht so nicht.

https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-sonne-verursacht-den-klimawandel

tobi

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Re: Klimawandel
« Antwort #427 am: 28. November 2016, 20:24:33 »
Man sieht an dieser Diskussion hier sehr schön das postfaktische Zeitalter. Einige Leute bringen Quellen ein um ihre Behauptungen zu unterlegen andere vertrauen ihrem Gefühl.

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Offline Schillrich

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Re: Klimawandel
« Antwort #428 am: 28. November 2016, 21:28:10 »
@Pham

Super Beitrag! :)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #429 am: 28. November 2016, 21:42:35 »
... und den Begriff "Leugner" klargestellt. Danke.

Robert

Hermes

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Re: Klimawandel
« Antwort #430 am: 29. November 2016, 10:26:11 »
Schaut doch mal im Duden zu "leugnen" unter Bedeutungsübesicht und Synonyme nach, bevor Ihr hier Kurvenflüge macht.
Der Begriff ist eindeutig negativ belegt.
Die geradezu abträgliche Kennzeichnung für die Skeptiker zeigt, wie ideologisch überfrachtet die Argumentation mancher Klimaschützer ist.
Dazu kommt dann noch Aktionismus à la "Klimaschutzplan", der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt.
Wäre es vielleicht mal möglich, sich sachlich zu unterhalten?
hg
Hermes

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Offline Sensei

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Re: Klimawandel
« Antwort #431 am: 29. November 2016, 11:11:31 »
Sehr gerne!
Das gilt dann aber für beide Seiten.  ;)

Du stellst hier etwas als Fakt hin was keiner ist ("der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt") und argumentierst einseitig (nur Klimaschützer argumentieren ideologisch überfrachtet?). Zumal dein Argument diskutabel ist:

Zitat
[1] etwas abstreiten; behaupten, dass etwas nicht zutrifft
[2] Offenkundiges wider besseres Wissen bestreiten, als unwahr hinstellen
[3] Weltanschauungen oder Lehren, die allgemein anerkannt sind oder ernsthaft vertreten werden, für nicht existent erklären
Quelle: Duden
Zitat
1. (etwas, was einem zur Last gelegt oder über einen behauptet wird) für nicht zutreffend oder bestehend erklären
2. (etwas Offenkundiges wider besseres Wissen) für unwahr oder nicht vorhanden erklären und nicht gelten lassen (meist verneint)
3. (etwas, was als Lehre, Weltanschauung o. Ä. oder allgemein anerkannt ist und vertreten wird) für nicht bestehend erklären
Quelle: Wikitionary

Ich finde dass das Fettgedruckte hier jeweils einschlägig ist.
(und, ja, es reicht wenn einer der drei Bedeutungen zutrifft damit es sich um eine korrekte Verwendung handelt.)


Ich kann gerne noch ausführen warum der ursprüngliche Klimaschutzplan meiner Meinung nach kein Aktionismus gewesen wäre sowohl Klimapolitisch als auch Wirtschaftlich sinnvoll wäre.
(Stichworte: green economy, Sinn von lokaler Kohleverstohmung, Zukunftsfähigkeit deutscher Autoindustrie, Vorreiterrolle und Beispiel für andere Länder.)

Hermes

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Re: Klimawandel
« Antwort #432 am: 29. November 2016, 14:56:20 »
Der "Klimawandel" ist keine Weltanschauung oder Lehre, sondern eine Schlußfolgerung aus Beobachtungen, die zur Zeit ein größere Gruppe von Wissenschaftlern und nachgelagert ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung teilt. Diese Gruppe eint auch die Ansicht, daß der Klimawandel anthropogenen Ursprungs sei.
Leider wird nicht zwischen Beobachtungen (im wissenschaftlichen Sinn) und Schlußfolgerungen unterschieden, und da liegt der Konflikt, in dem inzwischen zum mindesten eine Seite die andere abqualifiziert.
 
Meine Aussage ("der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt") ist kein Fakt, sondern eine Hypothese, die man teilen kann oder nicht.

Deine Aussage "Ich kann gerne noch ausführen warum der ursprüngliche Klimaschutzplan meiner Meinung nach kein Aktionismus gewesen wäre sowohl Klimapolitisch als auch Wirtschaftlich sinnvoll wäre.
(Stichworte: green economy, Sinn von lokaler Kohleverstohmung, Zukunftsfähigkeit deutscher Autoindustrie, Vorreiterrolle und Beispiel für andere Länder.)" ist ebensowenig Fakt, sondern Deine Meinung, die ich  respektiere, wenn ich sie auch nicht für richtig finde.

Meine Aussage "die Veränderungen korrelieren mit z.B.  .... - der Änderung der Sonnenaktivität mit Minimum Anfang des 19. Jahrhunderts" ist eine Schlußfolgerung aus dem Vergleich der Sonnenaktivität seit dem Dalton-Minimum und der Zunahme der Temperaturen seit etwa 1800. Ich weiß nicht, wie Du zu der ultimativen Aussage "stimmt nicht" kommst.

Merkst Du den Unterschied in der Sprechweise?
hg
Hermes

tonthomas

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Re: Klimawandel
« Antwort #433 am: 29. November 2016, 18:37:06 »
dass Präsident Putin mal irgendwo damit zitiert wurde, dass ein paar Grad mehr für Rußland nur gut wären

Mal sehen was er sagt, wenn in Sibirien der Permafrostboden auftaut...
Tut er doch teilweise längst. Zahlreiche als zuverlässig verankert betrachtete und gut isolierte Installationen haben angefangen, sich zu bewegen.

Pirx

tonthomas

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Re: Klimawandel
« Antwort #434 am: 29. November 2016, 18:52:08 »
...
Dazu kommt dann noch Aktionismus à la "Klimaschutzplan", der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt.
Wäre es vielleicht mal möglich, sich sachlich zu unterhalten?
Sachlich? -  Abgesehen davon: Deine Einlassung zur Deindustrialisierung ist eine Hypothese. Und ich finde, eine ziemlich gewagte.

Per se kann ich nicht erkennen, dass
1.) Klimaschutzpläne zwangsläufig zu lokalen Deindustrialisierungen führen müssen
2.) lokale Deindustrialisierungen ein Nachteil sein müssen
3.) lokale Deindustrialisierungen automatisch woanders zur mehr Emissionen führen.

Ich frage mich, was mit dem Begriff "Aktionismus" eigentlich ausgesagt werden soll .... Dass heutige Bemühungen um Klimaschutz unsinnig sind?

Im Westen und im Osten Deutschlands profitieren eine ganze Menge Menschen von lokalen Deindustrialisierungen. Ob wegen letzteren woanders noch mehr Dreck entsteht?

Gruß   Pirx
« Letzte Änderung: 29. November 2016, 20:21:45 von Pirx »

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Offline Gertrud

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Re: Klimawandel
« Antwort #435 am: 29. November 2016, 20:18:04 »
Hallo Zusammen,

in dem neuen Buch von Harald Lesch und Klaus Kamphausen wird sehr detailliert beschrieben, wie es zu den heutigen ökologischen Problemen gekommen ist. 

Der Titel:  Die Menschheit schafft sich ab
Die Erde im Griff des Anthropozän.

Eine Erläuterung zu dem Buch gibt es in dem Video.


Auf eins möchte ich hinweisen, das Buch ist kein Leichtgewicht.
Auch wenn es für mich schwer zu halten war,
es war/ist sehr lesenswert.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Klimawandel
« Antwort #436 am: 29. November 2016, 23:53:51 »
Da wollte ich doch einfach nur mal informativ hinterfragen, ob der Klimawandel nicht auch andere Ursachen haben kann. Wie ich schon erwähnte sind die Informationen die man im Netz oder über andere Medien bekommt oft zwiegespalten. Genauso wie hier die Diskussion, die letztlich nur noch darauf abzielt den Beitrag des Vorredners zu zerpflücken. Sei es ihn als Leugner zu "beschimpfen", oder die Art und Weise seines Kommentars zu kritisieren. Was ich jetzt, die letzten Tage hier gelesen habe und auf den verlinkten Seiten, macht mich zwar nicht dümmer, aber trotzdem bin ich noch immer zwiegespalten. Also ein, finde ich ganz gut als Bezeichnung, Klimaskeptiker. Wie mir scheint gibt es noch andere Ursachen der Klimaerwärmung, übrigens das Einzige das niemand anzuzweifeln scheint. Dass das Eis in der Arktis deutlich zurückgegangen ist, wird niemand leugnen. Die Ursache hierfür, wird meist auf den Treibhauseffekt zurückgeführt.
Ich meine vor Jahren mal gelesen zu haben, dass man bei den Prognosen nicht ganz richtig lag und das Eis deutlich schneller schmilzt als vorhergesagt. Begründet wurde dies mit der nachvollziehbaren Tatsache, dass je mehr Meeresfläche ohne Eis, das Wasser sich durch Sonneneinstrahlung schneller erwärmt. Entspechend schneller schmilzt das Eis. Nun worauf will ich hinaus, es gibt eine Fülle von Daten,die verarbeitet werden wollen, um aussagekräftige Prognosen zu machen. Läßt man einen Aspekt nicht in die Berechnung mit einfliessen, kann ein ganz anderes Ergebnis dabei herauskommen. Meines Wissens gibt es nur 3 oder 4 Großrechner die die Wettermodelle berechnen oder berechnen können und das auch nur auf 2-3 Tage im vorraus einigermaßen sicher. Haben wir also bei den Klimamodellen wirklich alles bedacht? Fehlen vielleicht noch Daten die es evtl. noch schlimmer machen oder aber auch besser? Was wir bisher an Daten erfasst haben, reicht vielleicht nicht um wirklich abschliessend zu sagen, es geht so oder so aus. Versteht mich nicht falsch, wir brauchen die Luft die uns umgibt. Diese zu verbessern sollte weiterhin unser Ziel sein. Vor 20 Jahren habe ich mal Urlaub auf Island gemacht. Die Luft war klar, kaum Industrie. Während des Rückflugs, kurz vor England, schaute ich zum Horizont.
Es war Sommer, keine Wolken, die Sicht ungetrübt. Und da sah ich es, eine braune Dunstglocke über Europa, die über England ihren Anfang nahm. Als wir aus dem Flieger stiegen, roch die Luft verbrannt. Dieser Zustand hielt ein paar Stunden an bis wir uns wieder daran gewöhnt hatten. Dies können und sollten wir ändern. Wenn wir damit den Klimawandel abmildern oder vielleicht auch stoppen können, nur zu. Deshalb sollten wir uns alle mit den Fakten beschäftigen und all unser Wissen zusammenbringen und nicht ständig in Wortklaubereien verfallen.
Grüße Andras1768

D.H.

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Re: Klimawandel
« Antwort #437 am: 30. November 2016, 08:20:32 »
Extrem potente Großrechner sind aber nicht unbedingt notwendig, bzw. selten zur Verfügung. Dann läuft es halt darauf hinaus, dass der Rechner (sind ja eh oft mehrere parallel verschaltet, bzw. ein Rechnerverbund) eben länger am Durch kalkulieren sitzt. Ist in etwa so wie vor einem Jahrzehnt die Programmierung. Programm geschrieben, Compiler braucht mal ein paar Minuten oder Stunden oder Tage, Programm dann gestartet... Mist war doch noch ein Fehler drin. Ich sehe das heute bei meinen Kollegen, die komplexe Matlab-Simulationen machen. Da rechnet der PC halt mal ein paar Tage, nur um eine Simulation von ein paar Sekunden oder so zu generieren.
Egal, oft wird daher viel Arbeit in das Modell gesteckt oder Code gesteckt, bevor man es simuliert. Und so ähnlich funktioniert das mit den Klimamodellen. Deswegen geht es meist auch nicht, einfach schnell mal ein paar Parameter zu ändern und zu schauen was passiert.
So weit ich weiß werden aktuelle Klimamodelle iterativ verbessert. Sprich man hat ein Modell mit Parametern, von denen man denkt, dass sie wichtig sind und simuliert die vergangenen Jahrzehnte. Kann man die Vergangenheit gut nachbilden, ist es möglich Prognosen über die Zukunft abzugeben. Stimmt die Ergebnisse von früher nicht überein, dann wird geschaut, was vernachlässigt wurde, wo Abschätzung falsch war etc. und dann das Modell dementsprechend verändert. Simulieren lässt sich das alles schon, dauert halt etwas (Meteorologenoder Klimaexperten mich bitte verbessern, falls ich etwas falsch gesagt habe).

Das Wetter an sich ist wie der Vorredner schon sagte sehr schwer zu prognostizieren. Bei der Simulation des Klimawandels setzen viele Modelle aber ein paar Abstraktionsebenen darüber an. Sprich nicht Simulation von Tagesereignissen, sondern eher Veränderungen über Jahre hinweg und oft auch für sehr große Gebiete. Quasi wie eine Ameisenstraße, der Weg der einzelnen Ameise ist chaotisch, von einer größeren Menge lässt sich aber eine Tendenz feststellen (o.k., ist ein blödes Beispiel, mir viel um die Uhrzeit aber kein besseres ein  ;D ). Wobei Prognosen über die Zukunft sind immer ... tja.... halt Prognosen und mit hohen Unsicherheiten behaftet. Und Historie muss sich nicht wiederholen.

@Pham: Sehr guter Beitrag.

Hermes

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Re: Klimawandel
« Antwort #438 am: 30. November 2016, 08:55:39 »
...
Dazu kommt dann noch Aktionismus à la "Klimaschutzplan", der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt.
Wäre es vielleicht mal möglich, sich sachlich zu unterhalten?
Sachlich? -  Abgesehen davon: Deine Einlassung zur Deindustrialisierung ist eine Hypothese. Und ich finde, eine ziemlich gewagte.

Per se kann ich nicht erkennen, dass
1.) Klimaschutzpläne zwangsläufig zu lokalen Deindustrialisierungen führen müssen
2.) lokale Deindustrialisierungen ein Nachteil sein müssen
3.) lokale Deindustrialisierungen automatisch woanders zur mehr Emissionen führen.

Ich frage mich, was mit dem Begriff "Aktionismus" eigentlich ausgesagt werden soll .... Dass heutige Bemühungen um Klimaschutz unsinnig sind?

Im Westen und im Osten Deutschlands profitieren eine ganze Menge Menschen von lokalen Deindustrialisierungen. Ob wegen letzteren woanders noch mehr Dreck entsteht?

Gruß   Pirx
Deine Meinung. Du mußt es ja nicht erkennen. Der letzte Satz von Dir fällt auch unter die Rubrik "gewagte Schlußfolgerung".
Ich habe bisher Deine Meinung und die anderer Kollegen hier nicht angegriffen, sondern ausdrücklich gesagt, daß ich sie respektiere. Mich stört aber die laufende, überhebliche Beurteilung anderslautender Meinungen.  Deshalb mal eine Antwort: Wer profitiert denn von der Deindustrialisierung im Osten und im Westen? Die Arbeitslosen? Die kaputtgehende Infrastruktur? Oder die Schwätzer?
hg
Hermes

tobi

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Re: Klimawandel
« Antwort #439 am: 30. November 2016, 12:30:10 »
Dazu kommt dann noch Aktionismus à la "Klimaschutzplan", der letzten Endes zu einer lokalen Deindustrialisierung und woanders zu noch mehr Emission führt.
Wäre es vielleicht mal möglich, sich sachlich zu unterhalten?
hg
Hermes

Ja es kommt eine Deindustrialisierung. VW will gerade 30.000 Jobs loswerden. Beim Elektroauto ist das wichtigste Know-How die Batterie, der E-Motor selbst ist relativ simpel. Leider kommen Batterien vorallem aus Asien und die deutsche Automobilindustrie hat den Trend total verschlafen.

Es könnte enden wie bei dem Ruhrgebiet mit der Kohle. Weil man die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und anstatt das Geld in neue Geschäftszweige zu investieren, macht man eine sinnlose Subvention des Alten, was nur in der Katastrophe enden kann.

Wer verfehlte Industriepolitik sehen will, der muss nur ins Ruhrgebiet fahren.

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Offline tomtom

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Re: Klimawandel
« Antwort #440 am: 30. November 2016, 14:01:50 »
So gerne ich jetzt auf das Thema Deindustrialisierung und Ruhrgebiet (da hat man durchaus die Zeichen der Zeit gesehen oder müßte es differenzierter betrachten) antworten würde, es bringt uns weiter weg von der Raumfahrt/Astronomie.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #441 am: 30. November 2016, 14:20:49 »
Hallo Hermes,

die Behauptung, dass "die Sonne" an der Änderung des Klimas Schuld ist ist so oft widerlegt worden, dass ich es einfach nicht fasse, dass immer wieder dieser Unfug verbreitet wird:

Darstellung der globalen Temperatur und der Sonneneinstrahlung:

http://www.spektrum.de/alias/bilder/abbildung-1-sonnenleuchtkraft-und-globale-durchschnittstemperatur/1141498

oder hier aktueller:

http://scilogs.spektrum.de/klimalounge/rekordwaerme-auf-der-erde-trotz-kalter-sonne/


Hallo Lumpi,

dein Beispiel von drastischen Temperaturänderungen innerhalb weniger Jahrzehnte zum Ende der letzten Eiszeit ("Jüngere Dryaszeit") zeigt, dass es durch ein rapides Abschmelzen von Gletschern und durch Änderungen der weltweiten Meeresströmungen zu einer Klimaänderung von nicht vorstellbaren Auswirkungen kommen kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCngere_Dryaszeit

http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Abrupte_Klima%C3%A4nderungen_im_Eiszeitalter

Ich finde das eher beunruhigend, zumal wir über keinerlei Erfahrung mit dem aktuellen Kohlendioxid-Anteil in der Atmosphäre verfügen, der ist zumindest höher als seit über 1 Mio. Jahre. Entsprechend schwierig ist die Berechnung von Rückkopplungen im Erdklima.

Hier eine aktuelle Darstellung der CO2-Zunahme in der Atmosphäre:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mauna_Loa_CO2_monthly_mean_concentration_DE.svg

Und zu den Problemen beim Auftauen des Permafrostbodens

http://www.deutschlandfunk.de/permafrost-auf-duennem-eis.740.de.html?dram:article_id=361564

Selbstverständlich sind die Verläufe der mittleren globalen Temperatur und damit das Auftreten von Kalt- und Warmzeiten in der Vergangenheit weitgehend aus Änderungen in der Präzession der Erdachse und der Erdumlaufbahn, von schwerwiegenden Vulkanausbrüchen usw. zu begründen.

Allerdings muss jetzt die permanente Freisetzung klimarelevanter Gase in klimatologisch sehr kurzer Zeit mit in die Berechnungen eingearbeitet werden und für diesen zusätzlichen Schub in der Stahlungsbilanz der Erde gibt es noch keine Erfahrungswerte aus der geologischen Vergangenheit.

Robert

edit: ich hab dann mal auf den Punkt "Deindustrialisierung" verzichtet. ::)

tobi

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #442 am: 30. November 2016, 14:46:50 »
Hallo Hermes,

die Behauptung, dass "die Sonne" an der Änderung des Klimas Schuld ist ist so oft widerlegt worden, dass ich es einfach nicht fasse, dass immer wieder dieser Unfug verbreitet wird:

Darstellung der globalen Temperatur und der Sonneneinstrahlung:

http://www.spektrum.de/alias/bilder/abbildung-1-sonnenleuchtkraft-und-globale-durchschnittstemperatur/1141498

oder hier aktueller:

http://scilogs.spektrum.de/klimalounge/rekordwaerme-auf-der-erde-trotz-kalter-sonne/

Fakten bringen doch im postfaktischen Zeitalter nichts mehr. Hast du Hermes jemals schonmal einen Link z.B. zu wissenschaftlichen Daten von NASA/ESA etc.. posten sehen um einen seiner Standpunkte zu untermauern?

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #443 am: 30. November 2016, 15:03:51 »
Stimmt,

dann frag ich doch mal Hermes ganz direkt nach Quellen, wobei ich Vahrenholt und EIKE selbstverständlich nicht als seriös betrachte. Vahrenholt s.o. und EIKE ist kein Forschungsinstitut, sondern eine Lobbyorganisation:

https://de.wikipedia.org/wiki/EIKE

Also mal her mit echten Fakten!

Robert

Hermes

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #444 am: 30. November 2016, 18:50:46 »
Das ist ja richtig nett. Soll ich auch mal in Eurem Stil? Gerne:

1) Ich habe weiter oben geschrieben
"...Es gibt noch eine weitere Stufe, oder besser Variante:
a) ein Klimawandel ist zu beobachten, z.B. anhand des Rückgangs von Gletschern, Anstieg der Schneefallgrenze, Anstieg der Baumgrenze, etc.;
b) die Veränderungen korrelieren mit z.B. 
- der industriellen Entwicklung, d.h. auch Emission von Treibhausgasen;
- der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Entwicklung (Viehhaltung, Regenwälder)
- der Zunahme der Erdbevölkerung;
- der Änderung der Sonnenaktivität mit Minimum Anfang des 19. Jahrhunderts;
c) die Signifikanz der o.g. Korrelationen ist nicht eindeutig erfaßt.
Wahrscheinlich handelt es sich um eine Gemengelage von mehreren Faktoren.
Nur die Dämonisierung der Skeptiker ist fehl am Platze.
....."
und
"....Meine Aussage "die Veränderungen korrelieren mit z.B.  .... - der Änderung der Sonnenaktivität mit Minimum Anfang des 19. Jahrhunderts" ist eine Schlußfolgerung aus dem Vergleich der Sonnenaktivität seit dem Dalton-Minimum und der Zunahme der Temperaturen seit etwa 1800. Ich weiß nicht, wie Du zu der ultimativen Aussage "stimmt nicht" kommst...."

Das darauf zu verkürzen "....die Behauptung, dass "die Sonne" an der Änderung des Klimas Schuld ist ist so oft widerlegt worden, dass ich es einfach nicht fasse, dass immer wieder dieser Unfug verbreitet wird....": ist schlichtweg unqualifiziert, entweder absichtlich oder, mit Verlaub, dumm.
Lernt erst mal richtig lesen. Ich habe meine Meinung gesagt, und dabei bleibe ich auch.

2) Ich lasse mir von den Mitdiskutanten nicht vorschreiben, aus welchen Quellen ich zu zitiern hätte, und aus welchen nicht. Was bildet Ihr Euch ein? Für wie seriös soll ich denn Euch halten?

3) Ihr befleißigt Euch eines ziemlich üblen inquisitorischen Stils, wohl weil Ihr glaubt im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein. Laßt das, oder zerlege Euch jeden halbgaren Satz Eurer Auslassungen.
hg
Hermes

Offline rok

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Re: Klimawandel
« Antwort #445 am: 30. November 2016, 19:05:53 »
Na dann bin ich mal raus aus dieser Art von Diskussion.

Robert

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Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
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  • 6540
Re: Klimawandel
« Antwort #446 am: 30. November 2016, 19:24:46 »
Von mir nur noch eines:
Quellenkritik ist elementar.
Du kannst gerne aus jeder Quelle zitieren aus der du magst.

Aber die Seriosität der Quelle färbt auf den Diskutanten ab.

-
An sonsten bin ich so lange raus aus der Diskussion bis hier wieder ernst gemeinte und zu nehmende Diskussionsbeiträge stehen. (Und das reine verlinken dieser Eike-meldung zur Sonne sehe ich persönlich nicht als solche an)

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Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
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Re: Klimawandel
« Antwort #447 am: 30. November 2016, 19:43:56 »
Vielleicht kühlt ja diese Animation das "Klima" ab.  ;)

Einfach mal nachgemessen. Es kann sich ja dann jeder eigene Gedanken dazu machen.
&feature=youtu.be
Zitat
Based on findings from NASA’s Goddard Institute for Space Studies

Mich wundert es nicht das Trump die Klimaforschung der NASA einstampfen will.

Gruß
Marcus
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

tobi

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #448 am: 30. November 2016, 19:55:00 »
Mich wundert es nicht das Trump die Klimaforschung der NASA einstampfen will.

Häufig wird das Argument gebracht, die Erforschung der Erde sei nicht die Aufgabe der NASA aber:
http://history.nasa.gov/spaceact.html
https://en.wikipedia.org/wiki/National_Aeronautics_and_Space_Act

Zitat
(c) The aeronautical and space activities of the United States shall be conducted so as to contribute materially to one or more of the following objectives:

(1) The expansion of human knowledge of phenomena in the atmosphere and space;

Die NASA soll also auch Phänomene der Atmosphäre untersuchen, es steht gleich unter Ziffer 1.

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Offline Gertrud

  • Moderator
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Re: Klimawandel
« Antwort #449 am: 30. November 2016, 20:35:52 »
Hallo Zusammen,

jetzt bringe ich noch Fakten zu dem Thema Auftauen des "Permafrostes", der die Wissenschaftler bei der Arbeit wegen den Matsch zum Tragen hüfthohe Stiefel zwingt.
Zitat
Neben den langfristigen Effekten für den Klimawandel hat auftauender Permafrostboden auch viele unmittelbare lokale Folgen, die weltweit mehrere Millionen Menschen betreffen können. Häuser, Schulen, Straßen, Flughäfen oder Pipelines sind auf dem gefrorenen Boden gebaut, und wenn er auftaut, droht ihnen ein ernsthaftes statisches Problem. Mitunter müssen ganze Dörfer umgesiedelt werden, so wie es in Kanada und Alaska wegen zunehmender Küstenerosion bereits geschehen ist.
Quelle von © Helmholtz-Gemeinschaft :
Da taut sich was zusammen

Was versteht man unter Permafrost? Und was passiert, wenn dieser Dauerfrostboden nicht mehr dauerhaft gefroren bleibt sondern taut?
wird in diesem Video vom Alfred-Wegener-Institut erklärt.


Sehr viele weitere Infos zum Thema Permafrost ist in dem Link des Alfred-Wegener-Institutes nachzulesen.
https://www.awi.de/im-fokus/permafrost.html

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)