ich selbst sehe auch schwarz bei dieser Strategie. Aber da scheint die Grundeinstellung der Amerikaner zu "private endeavours" deutlich positiver und optimistischer zu sein als bei uns. Daher scheint es auch mehr Begeisterung für so einen Schritt zu geben.
Das ist wohl so! Ich finde ja schon allein das englische Wort für "Unternehmen" sehr bezeichnend:
Enterprise! Wie war das gleich noch einmal? Ein Schiff zu betreten, ggf. gegen der Willen der Besatzung, nennt man
to enter, im deutschen als entern bzw. auf- oder abentern zumindest unter Seefahrern wohlbekannt. Ein Schiff, dass mit Waffengewalt oder unter Androhung derselben von seinem vorherigen Besitzer übernommen wird, nennt man eine "Prise". Ich finde, das wirft ein interessantes Licht auf angelsächsische Geschäftspraktiken...
Was bedeutet das für die kommerzielle Raumfahrt? Nun, Bigelow hat schon die Absicht verkündet, aus Lockheed Martins
Orion eine LEO-Kapsel zu bauen, und diesem großen Unternehmen steht es ja auch frei, nach einer möglichen offiziellen Einstellung des Programms durch die NASA die ursprünglichen Pläne voran zu treiben und vielleicht auch die hauseigene Atlas V "man-rated" zu machen. Genauso hat SpaceX Pläne für eine "man-eating"
Dragon (der Witz musste nun mal sein!
) und eine Firma wie OHB würde dann auch versuchen, eigene Ziele durchzusetzen. Wie schon früher erwähnt, könnte irgendein US-Unternehmen auf die Idee kommen, eine
Sojus oder eine entsprechende Weiterentwicklung als Joint-Venture mit russischen Firmen anzubieten. Ebenso wären Lösungen mit Arianespace, EADS oder Mitsubishi denkbar.
Dumm nur, wenn das alles nicht klappen sollte, denn dann müsste nach einigen Jahren des Stillstands und der Budgetknappheit doch die NASA das Heft wieder in die Hand nehmen, ohne dass man in der Zwischenzeit entscheidend voran gekommen wäre. Warten wir es also ab...