Shuttle-Landung

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #150 am: 04. April 2008, 07:57:31 »
Diese Overalls bekommen sie normalerweise erst im Crew Transport Vehicle, nach dem Ausstieg aus der Crew Cabin. Dort ist wesentlich mehr Platz zum umziehen als im Orbiter.

Gruß,
KSC


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Offline STS-49

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Re: Space Shuttle Informationen? Geschichte?
« Antwort #151 am: 18. Juni 2008, 14:24:04 »
Hi,
http://www.nasaspaceflight.com/content/?cid=5453

"All brakes looked good with clearance between brake pucks and pressure plates visually verified. All three Ground Lock safety pins were correctly installed. All Spring Bungees fired; NLG strut-assist pyro fired[/u]; All gear and door uplock hooks found in nominal released position."
  • Was sind die Spring Bungees ?
  • Was ist das für ein Pyrotechnisches System am Bugfahrwerk ?

nico
« Letzte Änderung: 18. Juni 2008, 14:24:47 von sts-49 »
"If we were not meant to explore the universe, we would not have been given the ability to wonder about it."

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #152 am: 18. Juni 2008, 21:31:18 »
Man muss zwischen dem eigentlichen Fahrwerk und den Verschlusstüren der Fahrwerksschächte unterscheiden.
Das Fahrwerk selber wird in Kombination von Hydraulik, Schwerkraft und einem Federmechanismus ausgefahren.
Das eigentliche Fahrwerk ist über Hebel, Rollen und Hacken mit den Türen des jeweiligen Fahrwerkschats verbunden, so das durch das Ausfahren des Fahrwerks die Türen quasi automatisch mit geöffnet werden.
Das Öffnen der Türen wird aufgrund des aerodynamischen Drucks und eventuellen Unterdrucks im Fahrwerksschacht zusätzlich mit Federzügen unterstützt, das sind die angesprochenen Spring Bungees.
Beim Bugfahrwerk gibt es, aufgrund  der unter bestimmten Umständen größeren Aerodynamischen Gegenkraft, zusätzlich zu den Spring Bungees eine kleine Pyrotechnische Ladung, die das Öffnen der Tür unterstützt.
Diese Ladung wird bei jeder Landung standardmäßig ausgelöst.

Diese Pyro Ladung ist nicht zu verwechseln mit den Pyro Ladungen, die es zum notfallmäßigen ausfahren des eigentlichen Fahrwerks gibt. Diese Ladung wird nur gezündet, wenn das Hydrauliksystem versagt.






Gruß,
KSC


Ricardo

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Re: Start Space Shuttle
« Antwort #153 am: 24. Juni 2008, 23:09:14 »
Was ist eigentlich an dem Gerücht dran, daß ein Teilstück der Autobahn vor dem Frankfurter Flughafen (sie ist dort 4spurig und absolut gerade), für Notlandungen des SpaceShuttle benutzt werden kann.
Ich kenne nur in Europa die Möglichkeit in Spanien(bei Zaragossa), runter zu gehen.
Ricardo

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #154 am: 25. Juni 2008, 07:12:14 »
Da war und ist nichts dran.
Köln/Bonn  war mal als TAL Landeplatz angedacht, es wurde allerdings nicht umgesetzt. TAL Landeplätze in Europa sind Zaragossa, Moron (beide in Spanien) und Istres (in Frankreich).
Prinzipiell ist jeder Flughafen mit ausreichend langer Landebahn als  Notlandeplatz geeignet. Weltweit gibt es eine ganze Reihe sogenannter contingency landing sites, über die an Bord Flugkarten und andere Unterlagen breit gehalten werden. Dazu gehört z.B. auch der Flughafen Köln Bonn.
An einer solchen contingency landing site würde man aber nur dann landen, wenn eine sofortige Landung absolut notwenig ist, so ein Fall ist aber sehr unwahrscheinlich.

Gruß,
KSC

« Letzte Änderung: 25. Juni 2008, 07:12:57 von KSC »

Ricardo

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #155 am: 25. Juni 2008, 08:50:43 »
Danke KSC.Habe mir schon gedacht daß das nicht so einfach geht.Da diese Option nur für sofortige Landung sinnvoll ist, aber eh immer Stau auf der Autobahn ist, wäre bis zum Freiräumen der Autobahn zuviel Zeit vergangen.
Ricardo

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Offline MSSpace

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #156 am: 25. Juni 2008, 10:00:02 »
...generell ist es aber möglich, dass die Autobahn als Notlandefahrbahn bereit gehalten wird. Dieses Konzept entstammt der Zeit des kalten Krieges und wird in der Nähe von Militärflughäfen angewendet (so auch Köln-Wahn), falls diese durch Angriffe beschädigt werden. Aber das wäre ja dann schon eine extreme Verkettung unglücklicher Umstände, wenn sowas für ein Shuttle notwendig gewesen wäre  :D
Gruß,
MSSpace...
« Letzte Änderung: 25. Juni 2008, 11:16:56 von MSSpace »
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #157 am: 25. Juni 2008, 14:16:58 »
Zitat
Diese Pyro Ladung ist nicht zu verwechseln mit den Pyro Ladungen, die es zum notfallmäßigen ausfahren des eigentlichen Fahrwerks gibt. Diese Ladung wird nur gezündet, wenn das Hydrauliksystem versagt.
Gibts zu diesem System auch Informationen?
Das Gear wird ja relativ spät ausgefahren, im Gegensatz zu einem Airliner. Bliebe da im Fall der Fälle noch genügend Zeit diese Pyroladungen abzufeuern? Und wer würde das machen, die Leute in Houston, oder gibts dafür (wie Flugzeugen, allerdings ohne Pyro) einen Switch? Können diese Ladungen das Fahrwerk beschädigen?

Fragen über Fragen  ;D
« Letzte Änderung: 25. Juni 2008, 14:21:36 von Tracking_Station »
MfG!

I am a signature virus. Copy me, I want to travel.

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #158 am: 25. Juni 2008, 15:20:56 »
Kein Problem, frag ruhig  :)
Also: Das Fahrwerk kann vom CDR oder dem PLT ausgefahren werden. Normalerweise macht das der PLT.
Dazu gibt es im Cockpit auf den Panels F6, bzw. F8 jeweils zwei guarded Switches. Das sind geschützte Schalter, bei denen man zunächst eine Schutzkappe weg klappen muss, bevor man sie betätigen kann, das schütz vor unbeabsichtigter Betätigung.

Zunächst wird das Fahrwerk durch drücken des „Arm“ Schalters aktiviert, d.h. mit Strom versorgt, dabei werden auch die Pyros scharf geschaltet. Der „Arm“ Schalter leuchtet nach Betätigung orange auf.



Das eigentliche Ausfahren geschieht mit Betätigung des „DN“ Schalters. Dadurch wird das Verriegelungssystem gelöst und die Hydraulik aktiviert. Das Fahrwerk fährt aus. Nach Betätigung leuchtet der DN Schalter grün. Die Anzeigen darüber stehen bei eingefahrenem Fahrwerk auf  „up“ während des Ausfahrens wird das im Bild gezeigte „barberpole“ Signal angezeigt, das ausgefahrene Fahrwerk wird mit der Anzeige „DN“ symbolisiert. Gesteuert werden diese Signale durch Mikroschalter, die das eingefahrene bzw. ausgefahrene Fahrwerk betätigen.
Wenn die Mikroschalter für das eingefahren Fahrwerk eine Sekunde nach Betätigung des DN Schalters immer noch ein eingefahrenes Fahrwerk melden, dann wird automatisch die Pyro Ladung gezündet.

Die Betätigung der Fahrwerksschalter sieht man ganz gut in Antwort 20 in diesem Thread in einem kurzen Video:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3783.0

Das ist ein Video vom Landetest mit der Enterprise, bei der waren die Schalter noch etwas anders angeordent, als bei den Einsatz Orbitern.

Gruß,
KSC

« Letzte Änderung: 25. Juni 2008, 15:23:55 von KSC »

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #159 am: 04. Juli 2008, 12:13:47 »
Zitat
Diese Pyro Ladung ist nicht zu verwechseln mit den Pyro Ladungen, die es zum notfallmäßigen ausfahren des eigentlichen Fahrwerks gibt. Diese Ladung wird nur gezündet, wenn das Hydrauliksystem versagt.

Kam das eigentlich schonmal vor?
« Letzte Änderung: 04. Juli 2008, 12:14:10 von Marauder »

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #160 am: 04. Juli 2008, 12:34:49 »
Nein, zum Glück nicht.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 04. Juli 2008, 12:35:12 von KSC »

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #161 am: 04. Juli 2008, 14:13:18 »
Hallo,

mal eine Frage zum Shuttle allgemein (Start+Landung):

Korrigert mich, wenn ich falsch liege: Das Shuttle besitzt doch insgesamt 5 Steuer-Computer. 4 sind vom einen Hersteller mit der gleichen Software. Ein Computer jedoch ist von einem anderen Hersteller mit einer alternativen Software. Dieser Computer springt nur ein, wenn die 4 anderen Compter ausfallen oder sich endgültig nicht "einig" sind.  Musste der 5 Computer im Rahmen des Shuttle Programmes jemals einspringen?  :-?

Wissen die Hersteller überhaupt, ob deren Software funktioniert?  ;)

Gruß Starboard
« Letzte Änderung: 04. Juli 2008, 14:14:17 von Starboard »

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #162 am: 04. Juli 2008, 20:51:27 »
Du liegst richtig Starboard, zumindest fast ;-)
Die 5 GPCS sind hardwareseitig identische IBM AP-101S Rechner.
Es handelt sich um ein sogenanntes fail operational/fail save System, d.h. dass bei einem Ausfall die Mission problemlos wie geplant fortgeführt werden kann und bei einem zweiten Ausfall eine Landung ohne Gefährdung von Crew und Gerät sicher möglich ist.
Dies realisiert man so:
4 GPCs arbeiten mit der gleiche Software, dem Primary Avionics Software System (PASS). Die Rechner arbeiten parallel und vergleichen an regelmäßigen Synchronisationspunkten ihre Resultate. Stimmen die Resultate eines GPC nicht mit den Anderen überein, so wird er von den Anderen „überstimmt“ und deselektiert, d.h. man verwendet den Output dieses GPC nicht mehr.
Stromversorgung und Datenleitungen sind redundant ausgelegt. Aber die 4 Rechner arbeiten mit der gleichen Software. Wenn es nun einen Fehler in der Software geben sollte, so sind alle 4 GPCs betroffen. Probleme gibt es auch bei einem Splitt, also wenn 2 GPCs gleiche, aber andere Resultate liefern, wie die anderen Beiden, die sich untereinander ebenfalls einig sind, oder wenn sogar alle 4 GPCs nicht übereinstimmen, oder ausfallen.
Für diesen Fall gibt es den GPC5, der unter der gleichen Hardware, aber mit völlig unabhängig programmierter und laufender Software, dem Backup Flight System (BFS), arbeitet. Auf diesen GPC würde man im Notfall dann umschalten. Das war aber bisher bei keiner Mission der Fall, das BFS läuft in kritischen Flugsituationen (Start und Landung) immer mit, wurde aber bisher nie gebraucht.

Ob das BFS wirklich funktioniert? Gute Frage, aber zum Glück ist die Antwort ja ;-)
Man hat es zwar noch nie benutzt, aber ausführlich getestet.  Ergebnis: Es liefert in Simulationen und auch im richtigen Betrieb die gleiche Resultate,  also Anzeigen und Steuerkommandos, wie das PASS. D. h. man kann sich sicher sein, dass das BFS im Falle eines Falles auch funktioniert.

Man kann übrigens auf jedem der 5 GPCs sowohl PASS als auch BFS laufen lassen, d.h. es gibt keinen prädestinierten GPC auf dem das BFS läuft.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 04. Juli 2008, 20:54:08 von KSC »

HAL2.0

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #163 am: 05. Juli 2008, 03:51:05 »
KSC,
es gibt vermutlich relativ wenig,was du NICHT über das Shuttle weist,oder ?  :) Sag mal....4 Computer,die sich gegenseitig überwachen,und dabei im Zweifel von einem fünften überstimmt werden - das kenne ich doch irgendwoher ?! ATV ? (*) Wieder mal ein kleiner Einblick mehr in die scheinbar unendliche Systemtiefe eines Space-Shuttles....Dankeschön !
 :)
mfG HAL
(*) Jap.ATV war später. Aber man hat sich wohl beraten und Ideen ausgetauscht,vermute ich mal. Und das finde ich einfach gut.

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #164 am: 05. Juli 2008, 07:13:50 »
Roger hat doch schon zugegeben, dass er mal Industriespionage im Shuttle-Cockpit betrieben hat ;) ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #165 am: 05. Juli 2008, 08:35:41 »

ich bin immer wieder beeindruckt über die tiefe des wissens hier im forum! Ist schon echt toll was man hier alles nachlesen kann!!! 8-)


Re: Shuttle-Landung
« Antwort #166 am: 05. Juli 2008, 14:11:00 »
Wow,  danke KSC!

Ich bin immer wieder davon beeindruckt wie viel du über das Shuttle weißt und wie kompliziert diese Maschine ist!

Irgendwie macht mich das auch immer etwas traurig, wenn man bedenkt, dass diese tolle Technik in ein paar Jahren im Museum verrostet.

Gruß Starboard

knt

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #167 am: 05. Juli 2008, 16:53:22 »
Mehr zum GPC gibts hier:

http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/orbiter/avionics/dps/gpc.html
http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/computers/Ch4-3.html

Zitat
Irgendwie macht mich das auch immer etwas traurig, wenn man bedenkt, dass diese tolle Technik in ein paar Jahren im Museum verrostet.
Na verrosten tut es hoffendlich nicht. Ins Museum gehört die Technik aber auf jedenfall, den der IBM AP-101 ist aus den 60/70ziger Jahren - also aus einer Zeit da Magnetbänder angefangen haben Lochkarten aus der IT zu verdrängen.
« Letzte Änderung: 05. Juli 2008, 16:58:22 von knt »

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #168 am: 06. Juli 2008, 10:46:09 »
Na ja, jedenfalls funktioniert die Technik immer noch einwandfrei. Ob man das von den modernen Systemen in knapp 30 Jahren auch noch behaupten kann ;-)
Magnetbänder kamen beim Shuttle übrigens nie zum Einsatz. Die Software wurde früher aus magnetischen Ringkernspeichern in die GPCs geladen. Heut nutzt man Batteriegepufferte Halbleiterspeicherbausteine.
Klar, modern ist das nicht ;-) aber immerhin robust und vor allem zuverlässig  :)

Gruß,
KSC

gorgoyle

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #169 am: 06. Juli 2008, 10:52:38 »
Wieviel kg ehemals moderne elektronische Hardware ist eigentlich im Shuttle verbaut?

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #170 am: 06. Juli 2008, 13:53:32 »
Das kann man so natürlich nicht sagen.
Was soll man du dazu rechnen? Kabel und Verbindungen, De/Multiplexer, elektrische Motoren?…
Eine solche Angebe würde nicht viel Sinn machen  ;)
Wenn du die eigentlichen GPCs meinst, da hat jeder ein Masse von ca. 30 Kilogramm.

Gruß,
KSC


tonthomas

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #171 am: 06. Juli 2008, 17:31:48 »
Zitat
...
Magnetbänder kamen beim Shuttle übrigens nie zum Einsatz. Die Software wurde früher aus magnetischen Ringkernspeichern in die GPCs geladen. ...

Da hab ich einen anderen Stand gefunden:
http://spaceflight.nasa.gov/shuttle/reference/shutref/orbiter/avionics/dps/mmu.html sagt:
"The MMU tape is 602 feet long and 0.5 of an inch wide and has nine tracks (eight data tracks and one control track). These tracks are divided into files and subfiles for finding particular locations"

http://enterfiringroom.ksc.nasa.gov/systemDPS.htm meint mit Stand von 2004:
"Unlike the PC that you use at home or school, a GPC does not have a hard-drive. All of its software is stored on an external tape device called a Mass Memory Unit (MMU). There are two MMUs on each shuttle. Because of limited storage capacity, software is loaded from an MMU into a GPC on an as needed basis. "

Ein gewisser Hr. Leitenberger schreibt:
"Ein Magnetband wurde erst sehr spät in die Spezifikationen aufgenommen, wurde aber bald essentiell, denn die Software sprengte den Arbeitsspeicher. Zwei Bänder, jedes mit einer Kapazität von 8 Millionen 16 Bit Worten nahmen die Flugsoftware auf, die mit 700 KWorten inzwischen das verfügbare RAM weit überschritt. Zugriff auf die redundanten Magnetbänder geschieht in Blöcken von je 512 Halbwörtern (1024 Bytes)"

http://klabs.org/DEI/Processor/shuttle/
"Abstract:
The paper describes a high-capacity, medium access time data system, the Mass Memory Unit (MMU), developed to interface with the General Purpose Computers in the Space Shuttle system. The MMU, which uses magnetic tape as the storage medium, will be used to provide display format storage and will function as an auxiliary memory,"

Ich kann mir aber sehrwohl vorstellen, dass diese altertümliche Technik nach verschiedenen Modernisierungen nicht mehr mitfliegt. Weiss hier jemand verbindliches ?

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 06. Juli 2008, 17:37:44 von tonthomas »

knt

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #172 am: 06. Juli 2008, 17:57:15 »
Hier ist mal ein Bild von einigen Komponenten des GPC:


Quelle : http://klabs.org/DEI/Processor/shuttle/shuttle_primary_computer_system.pdf

Auch laut dieser (sehr guten, da stark komprimierten) deutschen Quelle Seite 24ff sind die MMU Bandlaufwerke. Ab Seiter 49ff wird auf den Aspekt alte technik/neue technik eingegangen. Da wird auch darauf eingegangen, dass in den 80ziger Jahren einiges ausgetauscht wurde (Stichwort "neues Cockpit"):



– AP-101 wird durch neue Version ersetzt (AP-101F):
– Mehr Speicher: 256K in ICs (mit dauerhafter Stromversorgung).
– Kommerzieller Fehlererkennungschip f¨ur den Speicher.
– CPU und IOP in einer Box.
– Fast 1 Millionen Operationen pro Sekunden.

Nun bin ich unsicher ob sich das "mehr Speicher.." auf die Magnetkernspeicher im GPC oder auf die MMU's bezieht. Ich vermute aber - das es sich um den internen Speicher des GPCs handelt.

Ah! Hier ist es:STS-109 Flight Readiness Review February 14, 2002 Seite 22: "Modifies existing requirements for the new Solid State Modular Memory Unit which replaces both the current Mass Memory Unit (MMU) and the OPS / Payload Recorder"

Die Alten Magnetbänder sind also anscheinend nicht mehr mit an Board.


« Letzte Änderung: 06. Juli 2008, 18:41:01 von knt »

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Offline KSC

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Re: Shuttle-Landung
« Antwort #173 am: 06. Juli 2008, 20:11:56 »
Sorry, da hat meine Erinnerung nicht mitgespielt, das Alter halt, vielleicht sollte ich meinen Massenspeicher auch mal erneuern ;-)

Also: Die alten GPCs hatten Magnetkern Speicher.  Ich meinte mich zu erinnern, dass die Software ebenfalls von Magnetkernspeichern geladen wurde, dem war aber nicht so, die Software kam von den von knt angesprochenen Magnetbändern, den Mass Memory Units (MMU)

Neue GPCs gab es erstmals bei STS-37 (im Jahr 1991). Bei den neuen GPCs war der Magnetkern Speicher durch Halbleiterspeicher ersetzt worden.
Die alten Magnetband MMUs wurden ebenfalls durch neue Halbleiterspeicher MMUs ersetzt.

Den alten Presskit von damlas gibt es hier, ja so sahen die damals aus  ;D
http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/missions/sts-37/sts-37-press-kit.txt

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 06. Juli 2008, 20:16:34 von KSC »

Re: Shuttle-Landung
« Antwort #174 am: 09. Juli 2008, 07:35:23 »
Ich glaub bei der letzten Landung hat sich ein Alien-Schildi eingeschlichen...  ;D



Mehr dazu hier

Grüßle, Andi
« Letzte Änderung: 09. Juli 2008, 07:35:45 von ad_Astra »
Quelle: Falls nicht anders angegeben NASA oder NASA-TV
Alle Infos zu den aktuellen Shuttle-Missionen gibts hier!