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Orion / ESM - Raumschiff

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hibi

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #125 am: 06. Mai 2007, 23:21:43 »
Wenn man sich betrachtet was da alles getestet wurde werde ich schwach.

Man blicke nur auf die x-33 Venture Star. Laut Wikipedia war die Entwicklung zu 85 % fertig.
Aber ihr könnt ja selbst lesen ;-)

Was mich (Moderator verzeih mir fürs abschweifen) interessieren würde .... das bei Venture Star entwickelte Triebswerk XRS-2200 weist ja nicht die bekannte Glockenform auf. Ist zu diesem Triebwerk etwas/näheres über eine eventuelle Weiternutzung bekannt ?

*

Online roger50

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #126 am: 07. Mai 2007, 00:33:48 »
Zitat jakda:

Zitat
Aber so lange die amerikanische Raumfahrt von der (Staatsbehörde) NASA diktiert wird, gibt es dort keine kontinuierliche Entwicklung, kein Konzept für die nächsten 20, 30, 40 ... Jahre. Man springt immer nur von einer Aktion zur nächsten.
- Man stellte Apollo ein, ohne schon einen Ersatz zu haben - diesen Fehler macht man heute wieder...  
- Die Apollo - Saturn1 hätte man weiterbetreiben können ... siehe Apollo-Sojus 75 oder Skylab.
- Das Schuttle hätte nur ein Personentransporter sein dürfen - und - ganz wichtig - es hätte ein Sicherheitssystem
  für die Astronauten beim Start integriert sein müssen. Bei Apollo gab's das, bei Orion auch wieder geplant.
- Man versucht eine Station zu bauen (Freedom), scheitert kläglich (gut so), arbeitet endlich international
  zusammen ... und hat dann plötzlich kein Interesse mehr - will lieber wieder auf Mond - und dann Mars ...  

NASA-Bashing ist einfach - nur trifft man leider den Falschen!!

Die NASA untersteht komplett der jeweiligen US-Regierung und deren Prioritäten. Und das verhindert leider  - oft- jede kontinuierliche Entwicklung.

Schauen wir mal:

- das Apollo-Programm wurde ab 1965 bereits zurückgefahren, weil die Regierung die Budgets drastisch zurückfuhr. Das Geld wurde für den immer teurer werdenden Vietnam-Krieg gebraucht. Also strich man erst Apollo-20, dann weitere Missionen. Alles, was nicht unbedingt nötig war (z.B. Saturn-IB) um die Russen zu schlagen, wurde von der Regierung (nicht von der NASA) gestrichen.

- Der Shuttle sollte anfänglich voll wiederverwendbar werden: 2 geflügelte Stufen, Betrieb wie ein Flugzeug. Hätte allerdings 15 Mrd.$ Entwicklungskosten (damalige Zahlen) gekostet, hätte aber billige Flüge ermöglicht.
Diese Entwicklungskosten waren den Politikern (wiederum NICHT der NASA) zu hoch, mehr als 5 Mrd.$ durfte es nicht kosten. Deshalb wurde das Shuttle-System immer weiter runtergestrippt, bis zu dem Krüppel, den wir heute kennen. den konnte man dann für 5 Mrd. entwickeln - bloß wurden die einzelnen Flüge immer teurer. Aber das interessierte die Politiker damals nicht.

- Ursprünglich war der Shuttle viel kleiner geplant - bis dann das Militär mit den heutigen Werten für Nutzlastmasse und -dimensionen ankam. Plötzlich mußte die NASA diesen Zwitter aus Taxi und Möbelwagen hinkriegen. Was rauskam, sehen wir heute.

- schließlich die ISS. Selbst nach dem Ende des Kalten Kriegs wollten die USA und Rußland ihre eigenen Stationen entwickeln: Freedom und MIR-2. Und wieder war es eine politische Entscheidung der Regierungen, beide System zu verheiraten. Ergebnis kennt Ihr.

- und zum Schluß Orion. Wer hat die Entscheidung gefällt, den Shuttle einzustellen und ein neues System zu entwickeln? Richtig, nicht die NASA, sondern die Regierung. Und wieder muß die NASA diese Entscheidung ausbaden.

Wer weiß heute schon, welche Richtung die nächste US-Regierung vorgibt??

Also, wenn schon jemand verprügelt werden muß, dann bitte der Richtige... ;)

Gruß
roger50

Holi

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #127 am: 07. Mai 2007, 06:30:29 »
Hallo,

@ Roger50:

...genau so ist es,  [smiley=thumbsup.gif]

Gruß
Holi

Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #128 am: 07. Mai 2007, 06:43:53 »
@hibi

Zum sog. Aerospike-Triebwerk: http://de.wikipedia.org/wiki/Aerospike
Oder hattest du das schon?
Noch etwas zur Venture Star: Single-Stage-to-Orbit hat halt noch nie richtig funtkioniert ... da wurden schon mehrmals große Summen investiert und es kam nichts brauchbares raus. Als Venture Star entwicklet wurde, sagte einer meiner Professoren damals (Gedächtnisprotokoll ;)): "Geht das mit Single-Stage-to-Orbit schon wieder los ... das wird auch diesmal nicht funktioniere und alle schmeißen Geld raus, das man wo anders besser investieren könnte ..."
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #129 am: 07. Mai 2007, 07:32:54 »
Zitat
...Aber so lange die amerikanische Raumfahrt von der (Staatsbehörde) NASA diktiert wird, gibt es dort keine kontinuierliche Entwicklung...
Ich will dir ja nicht zu nahe treten jakda, aber was du sagst ist und bleibt nun mal schlichtweg falsch.
Wie Roger50 auch sagt: Die NASA entscheidet gar nichts, schon gar nicht diktiert sie was in der US Raumfahrt passiert. Die NASA ist die Behörde, die Raumfahrtentscheidungen der Politik umsetzt. Die Politik ist nun mal nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft, deshalb ist es auch das US Raumfahrtprogramm nicht auf 20, 30 oder 40 Jahre angelegt. Ma mag das ja bedauern, aber das ist nicht die Schuld der NASA, sondern ein politisches Problem.
Die Politik hatte damals entscheiden auf den Mond zu fliegen, die NASA hat dieses Vorhaben umgesetzt. Die Politik hat sich nach Apollo gegen das Mars Projekt entscheiden. Die Politik war es auch, die entschieden hat, dass eine Raumfähre gebaut wird und sich damals gleichzeitig gegen eine Raumstation und für die Beteiligung des Militärs beim Shuttle entschieden. Im Endergebnis hatte man einen Zubringer ohne Ziel, mit gutem Grundkonzept, aber nur halbherziger Umsetzung. Die beiden Shuttle Unfälle sind im Grunde auf diese damalige politische Entscheidung zurück zu führen.
Jetzt hat die Politik entschieden das Shuttle außer Dienst zu stellen und durch ein Programm zu ersetzen, das mittelfristig wieder zum Mond führt. Mit Ares und Orion setzt die NASA auch das um. Gleichzeitig, so hat die Politik entschieden, muss die ISS fertig gebaut werden. Versprochen hat man eine genügende finanzielle Ausstattung für beides, eingehalten hat man es nicht! Die NASA muss damit leben!
Wenn der nächste Präsident entscheidet, dass die USA die bemannte Raumfahrt aufgibt dann wird der NASA nichts anderes übrig bleiben, als auch dass umzusetzen.
Wenn man das US Raumfahrtprogramm kritisieren will, muss man nun mal eine politische Diskussion führen und nicht immer auf der NASA rum hacken.
Die Behauptung die NASA sei an allem schuld wird nicht wahrer, je öfter man sie wiederholt.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 07:34:13 von KSC »

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Offline MSSpace

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #130 am: 07. Mai 2007, 08:30:45 »
Alles in allem kann ich gar nicht so richtig verstehen, was amerikanische Politiker mit Constellation überhaupt auf dem Mond wollen? (gut, einer käm kostenlos dahin, weil ihn eh alle zum Mond schießen wollen  ;) )
Mal Spaß beiseite: Apollo war vor Ewigkeiten dort und alles was geblieben ist sind ein paar Gesteinsklumpen und Erfahrungen. Dann ist Jahrzehnte überhaupt nix passiert! Und nun? Wieder zum Steinesammeln so einen Aufwand betreiben? Selbst wenn die Jungen da oben Wasser finden, was ja schon als wahrscheinlich gilt, was wollen sie denn damit? An eine Mondstation ist doch momentan gar nicht zu denken. Im Alleingang schaffen das auch die Amis nicht und die internationale Zusammenarbeit hat bei der ISS (so toll ich sie auch finde) bisher auch nicht gerade zum bahnbrechenden Erfolg geführt. Somit kann doch das ganze Programm nur als Grundlagenforschung oder Vorgeplenkel zu was Vernünftigen angesehen werden...
Gruß,
MSSpace...
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jakda

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #131 am: 07. Mai 2007, 08:41:15 »
@ roger50
@ KSC
...als ausführendes Organ der Politik macht / ist NASA Politik!!!
Klar könnte man auch die jeweilige politische Fraktion ... Republikaner / Demokraten ... oder den jeweiligen
Präsidenten nennen, aber...
Ihr braucht auch die NASA nicht "verteidigen" zu wollen ... ich habe sie nicht angeklagt...
Ich hab nur die Ergebnisse diese Politik geschildert -  Diskontinuität.

Leider werden die guten Ansätze für eine internationale Zusammenarbeit - wie bei der ISS - schon wieder
verlassen. Die Erforschung / Erschließung des Mondes, erst recht Mars, kann (m.E.) nur international erfolgen.
Und hier muss man in Zeiträumen von 20, 30, 40... Jahren denken.

Das ist meine Meinung - bin immer gespannt auf andere Meinungen.
Und - KSC: zu nahe treten ... - lieber richtig diskutieren - auch mal konträr, als gar nicht miteinander reden.

Grüße
jakda

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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #132 am: 07. Mai 2007, 09:55:18 »
Zitat
Das ist meine Meinung - bin immer gespannt auf andere Meinungen.
Und - KSC: zu nahe treten ... - lieber richtig diskutieren - auch mal konträr, als gar nicht miteinander reden
Ja klar, da gebe ich dir recht  :D

Aber ansonsten widerspreche ich dir fast auf ganzer Linie ;)
Ich kenne etliche Leute die bei der NASA für das bemannte Raumfahrtprogramm arbeiten. Du kannst mir glauben, dass die alles tun, um aus dem Mist den ihnen die Politik da einbrockt was vernünftiges zu machen. Was die von Orion oder Ares halten, kannst du dir sicher denken...
Zumindest was die Kosten angeht, kann bei der ISS von "guten Ansätzen" für die  internationaler Zusammenarbeit aus der Sicht der NASA keine Rede sein. Schon gar nicht ist die ISS ein gutes Beispiel dafür, wie künftig internationale Projekte laufen sollten.
Die NASA hat bis 2006 Insgesamt knapp 30 Milliarden Dollar nur für die ISS ausgegeben. Da sind die Kosten für die Shuttle Flüge noch nicht mal enthalten, obwohl das Shuttle seit 1998 ausschließlich für die ISS geflogen ist! Wenn man die Shuttlekosten noch dazu rechnet, kann man die Summe in etwa verdoppeln!
Alleine für die ISS (ohne Shuttle) wird die NASA wohl am ende nicht so weit weg von 100 Milliarden Dollar bezahlen.

Im Vergleich:
Japan kalkuliert über die Lebenszeit der ISS mit einem Beitrag von zusammen 10 Milliarden Dollar (inklusive Kibo und HTV).

Kanada trägt ca. 1,3 Milliarden Dollar bei.

Europa beteiligt sich mit bescheidenen rund 8 Milliarden über die Gesamtlaufzeit (inkl. Columbus, ATV Entwicklung  und Ariane Starts)

Der Russische Beitrag ist schwer zu schätzen, er besteht hauptsächlich in den Sojus und Progress Flügen. Die von Russland beigesteuerten Module wurden von der NASA teils mitfinanziert. In der Anfangszeit war die große russische Erfahrung ein sehr großer Beitrag, der aber schwer finanziell zu beziffern ist.

Unstrittig ist, das die NASA bei weitem die Hauptkosten der ISS trägt und sich zusätzlich in Russland noch Transportkapazität kaufen muss.
Verständlich deshalb, dass die NASA kaum Begeisterung für internationalen Projekten zum Mond oder Mars aufbringt, solange eine solch ungleiche Lastenverteilung herrscht.
Unter internationaler Zusammenarbeit stellt man sich bei der NASA, zumindest finanziell, etwas anderes vor.

P.S. wir haben uns von dem eigentlichen Thema Orion doch inzwischen weit weg bewegt, vielleicht sollten wir die Diskussion in einem anderen Thread fortsetzen (vielleicht Raumfahrtpolitik?)?

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 10:20:29 von KSC »

jakda

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #133 am: 07. Mai 2007, 10:20:55 »
Zitat
... Du kannst mir glauben, dass die alles tun, um aus dem Mist den ihnen die Politik da einbrockt was vernünftiges zu machen. Was die von Orion oder Ares halten, kannst du dir sicher denken...

@KSC
Du meinst - über die Technologie von ORION und ARES entscheidet (übertrieben) das "Strauchgewächs" ?

Grüße
jakda
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 10:28:51 von jakda »

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Offline MSSpace

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #134 am: 07. Mai 2007, 10:35:25 »
@jakda
Nö, nicht direkt. Das ist wie bei mir hier in der kommunalen Verwaltung: Die Politik (Bush) entscheidet das "Was", die Verwaltung (NASA) das "Wie"...
Soll heißen, Bush will zum Mond/Mars und NASA bastelt daraufhin aus den zur Verfügung gestellten Ressourcen den Orion (bzw. das Constellation-Programm)...
Gruß,
MSSpace...
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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #135 am: 07. Mai 2007, 10:44:30 »
Orion an sich ist sicher der richtige Ansatz, wenn man kurz- bis mittelfristig zurück zum Mond will. Das wollen die USA, zumindest sagt das der derzeitige Präsident (auch wenn er anders handelt und vor allem: Warten wir mal ab, was der/die Kommende Präsident/Präsidentin sagt). Wenn man langfristig eine Mondstation oder zum Mars will, ist Orion einer unter mehreren denkbaren Ansätze.  
Wenn du mit dem „Strauchgewächs“ den Stick meinst  :D
Ist es bei der NASA so, dass wohl eine Mehrheit der Ingeneure etwas anderes bevorzugen würde. Der NASA Administrator (und einige andere, die ich, wie den Administrator, in den Bereich „politische Beamte“ zählen würde), wollen aber den Stick.

Interessanter weise haben einige etablierte NASA Mitarbeiter das politische Spiel durchaus verstanden:
Die ehemaligen Astronauten Daniel Barry , Franklin Chang-Diaz , Thomas Jones , Charles Bolden  und John Blaha sind inzwischen offiziell eingetragene Lobbyisten für ATK, den Hersteller der Ares Erststufe (Lobbyisten müssen in den US, im Gegensatz zu Deutschland, offiziell angemeldet sein)
Der Chefastronaut Kent Romminger ist sogar, ebenso direkt  ins ATK Management gewechselt, wie der ehemalige Shuttle Manger Ron Dittemore.
Ich denke mal das zeigt ganz gut, wie sehr den NASA Mitarbeitern die Macht der Politischen Entscheidung (auch wenn sie wieder die Vernunft ist) im Bewusstsein steckt.

Gruß,
KSC

jakda

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #136 am: 07. Mai 2007, 10:47:03 »
@KSC
...tschuldige, hat sich überschnitten.
Du bist uneingeschränkt Kenner der Szene und kannst die Urachen beschreiben...
Find ich sehr gut.
Aber am Ergebnis...
Mit "Strauchgewächs" meine ich natürlich Mr.Präsident - aber schon der Name ist mir zu eklig...

@MSSpace
... ja - eben
also NASA doch das Wie

Grüße
jakda
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 10:52:45 von jakda »

ILBUS

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #137 am: 07. Mai 2007, 10:47:46 »
Zitat
Eine Raumkapsel ist doch schon längst überholt.

Nicht Ganz. Eine *fliegende Untertasse* als Wiedereintritskörper und ein Landevehikel mit hohen Gleitzahl ist auch eiene Art stark abgeflachte Kapsel. Es wurde durchaus in den Plannungen in Erwägung gezogen. So wiew ich es sehe wird jedesmal wegen den für den Start störende sperrige Form verworfen. Es könnte aber sein, dass wenn der Airspike kommt, dass es als eine Art einstuffiges Transportsystem in Frage kömme. vor allem wegen den schlichteren aerodynamischen Eigenschaften werend eines breiten Geschwindigkeitsprofil.

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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #138 am: 07. Mai 2007, 11:20:08 »
Zitat
..Mit "Strauchgewächs" meine ich natürlich Mr.Präsident - aber schon der Name ist mir zu eklig...
Ach jetzt hab ich das verstanden mit dem Strauchgewächs  :D ;D

Das ist klasse, das muss ich mir merken :D :D :D
Vielleicht sollte man ja mal ordentlich auf den Bush klopfen...  :D

Na ja...im Grunde ist die NASA in einem Rennen gegen die Zeit. Wir sind jetzt an einem ganz entscheidenden Punkt für die bemannte US-Raumfahrt. Der oder die große Unbekannte ist der/die Kommende Präsident/Präsidentin.
Es besteht die große Gefahr, dass das Shuttle still gelegt wird und die kommende Administration gleichzeitig die Mittel für Orion/Ares soweit kürzt, dass sich der erste bemannte Flug weit in die 2020er Jahre verschiebt. Die einzige Chance die die NASA hat, ist mit Hochdruck an Ares/Orion zu arbeiten. Wenn von dem Programm dann schon viele Arbeitsplätze abhängen, dann kann eine neue Administration nur schwer das Programm wieder stoppen.
Im Prinzip kann man sagen, die NASA nimmt lieber Ares/Orion als eventuell gar nix  :-?
Die Gefahr für ein faktisches Ende der bemannten US Raumfahrt war noch nie so groß wie jetzt!

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 11:22:50 von KSC »

knt

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #139 am: 07. Mai 2007, 11:45:25 »
Dieser Blick hinter die Kulissen der NASA ist erstreckend. Ingieneure die etwas entwickeln was sie nicht favorisieren, Administratoren die die schlechtere Alternative wählen um überhaubt etwas zu haben und Politiker die nicht wissen was sie wollen aber Ergebnisse fordern und trozdem die Geldmittel dafür kürzen :'( Scheint fast so als würde wirklich nur Lockheed & Co von dem ganzen Misthaufen profitieren. :-/

Wenn man dann noch die tollen reden hört - von Freiheit, Zukunft, Fortschritt und Menschheit... :-X
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 11:48:10 von knt »

Holi

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #140 am: 07. Mai 2007, 11:49:17 »
Hallo,

...also das liest sich ja heute hier wie ein Krimi  ;)

Aber eins versteh ich ganz und gar nicht. Warum müssen sie mit aller Macht 2010 das Shuttle stilllegen??
Man könnte doch 1- 2 mal pro Jahr mit noch einem verbliebenen Orbiter fliegen, und Nebenbei wird ARES/ORION (oder von mir aus auch etwas anderes) weiterentwickelt. Wenn es dann absehbar ist, das ein neuer Träger heranwächst, kann man den letzten Shuttle immernoch ins Museum fahren. Zumal die jüngste Raumfähre im Jahr 2010 noch nicht einmal 20 Jahre alt ist.
Aber das "Strauchgewächs" habe ich noch nie verstanden. ;D

Gruß
Holi


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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #141 am: 07. Mai 2007, 11:59:25 »
Zitat
...Aber eins versteh ich ganz und gar nicht. Warum müssen sie mit aller Macht 2010 das Shuttle stilllegen??...
Genau das ist ja der springende Punkt!
Das Shuttle wird 2010 still gelegt, weil das „Strauchgewächs“ es nach dem CAIB Bericht so entschieden hat!
Die NASA muss das umsetzen – basta! - Um noch einen anderen, ehemaliger Politiker zu zitieren ;-)

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 12:00:28 von KSC »

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Offline MSSpace

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #142 am: 07. Mai 2007, 12:06:34 »
Zitat
Die NASA muss das umsetzen – basta! -

Aber wir wissen ja alle wie das ist: Wer weiß denn schon, ob das wirklich so kommt? Die Neuwahlen könnten einen Kurswechsel im Shuttleprogramm bringen. Abgesehen davon hat die NASA ein internationales Transportabkommen zu erfüllen, welches sich nun mal nur mit dem Shuttle umsetzen lässt. Erst kürzlich wurde ja wohl ein Vertrag über einen Shuttle-Flug für das neue Docking Cargo Module der Russen geschlossen und da ist erst recht fraglich, ob das bis 2010 was wird...
Natürlich muss das Shuttle mal irgendwann durch was Neues ersetzt werden, aber gewiss nicht so planlos und mit so einer großen Lücke im bemannten Programm, wie zur Zeit angedacht...
Gruß,
MSSpace...
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 12:07:09 von MSSpace »
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Offline KSC

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #143 am: 07. Mai 2007, 12:29:03 »
Das ist halt auch ein großes Problem: Das „Strauchgewächs“ hat entschieden, das Shuttle 2010 still zu legen. Gleichzeitig hat er die NASA dazu verpflichtet, die ISS fertig zu stellen.
Keiner weiß was passiert, wenn man das bis 2010 nicht schafft, ein durchaus nicht unrealistisches Szenario, da hast du recht MSSpace!
Das US-Fiskal Jahr 2010 beginnt im September 2009. Darin sind die letzten Geldmittel für den Betrieb des Shuttle eingeplant.
Wenn das Shuttle tatsächlich über 2010 hinaus fliegen soll (zur Fertigstellung der ISS) muss das im Haushaltsentwurf für 2010 berücksichtigt werden. D.h. man muss sich spätestens bis ende nächsten Jahres zu einem Shuttle Betrieb über das Jahr 2010 hinaus bekennen, denn dann beginnen die Arbeiten am Haushaltsentwurf für das Fiskal Jahr 2010. Werden in diesem Haushaltsentwurf keine Finanzmittel bereit gestellt, wird das Shuttle unweigerlich am Boden bleiben.
Die NASA darf nicht eigenmächtig, ohne Zustimmung der Regierung, in dieser Dimension Finanzmittel innerhalb ihres eigenen Haushalts umschichten.
Das Problem ist: Die nächste Präsidentenwahl ist im November, also genau in der Zeit in der diese Entscheidung fallen müsste. Das „Strauchgewächs“ müsste sich mit dem „President Elect“ sehr kurzfristig darüber verständigen. Leider glaube ich aber, dass das Thema Raumfahrt nicht an erster Stelle der nächsten „Transsision of power“ stehen wird.
Man muss also eher davon ausgehen, dass die Shuttle Ära tatsächlich 2010 zu Ende geht.

Ausserdem:
Schauen wir mal den Rest der ISS Assambly Missionen an: Die letzt richtige Aufbaumission ist STS-127 (2J/A) im Januar 2009. Danach wird das Shuttle nur noch Versorgungsflüge machen, wenn mal von STS-133 (20A, Node 3 und Cupola) absieht. Allerdings wird ja seit langem über die Notwenigkeit von Node 3 und Cupola diskutiert. Was das DCM auf STS-131 betrifft: Entschieden ist es noch nicht, dass das mit dem Shuttle transportiert wird.
Wenn man mit dem 2010 Datum nicht hin kommen sollte, wird man sich sicher über die Versorgungsflüge mit Russland, Japan und Europa verständigen und Node 3 fallen lassen. Dann kann sich das Programm um 2 Jahre verzögern und man wird trotzdem 2010 mit der ISS fertig

Es spricht also doch einiges für das Shuttle-Ende im Jahr 2010.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 12:43:46 von KSC »

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Offline MSSpace

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Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #144 am: 07. Mai 2007, 13:03:33 »
@KSC
Tja, wenn Node-3 entfällt kann man sich auch das DCM sparen, denn der Hauptgrund für das DCM ist ja das "Verlängern" von Zarya nadir NACH der Installation von Node-3. Die Fracht, die das DCM nebenbei befördern soll, bekommt man mit dem ATV/HTV/Progress wesentlich einfacher da hoch...
Gruß,
MSSpace...

PS: Wir schweifen ab. Wollte sagen: Bekommt man auch mit Orion da hoch  ;)
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 13:04:37 von MSSpace »
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knt

  • Gast
Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #145 am: 07. Mai 2007, 13:05:56 »
Zitat
Leider glaube ich aber, dass das Thema Raumfahrt nicht an erster Stelle der nächsten „Transsision of power“ stehen wird.
Naja das ist ja auch ganz gut zu verstehen. Da gibt es immerhin einige "Probleme" in ganz anderen Dimensionen die ganz alltäglich Menschenleben kosten.


Ist es nicht so, das die Versorgunsflüge des Shuttels eine Art "Platzhalter" sind? Immerhin können "Versorgunsflüge" auch von Progress, dem ATV und HTV gemacht werden - "Ausbauflüge" aber wohl nur vom Shuttel. Aber das ist wirklich schon nen anderes Thema...
« Letzte Änderung: 07. Mai 2007, 13:08:52 von knt »

Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #146 am: 07. Mai 2007, 13:14:12 »
Zitat
Hallo,

Man könnte doch 1- 2 mal pro Jahr mit noch einem verbliebenen Orbiter fliegen, und Nebenbei wird ARES/ORION (oder von mir aus auch etwas anderes) weiterentwickelt.


Gleichzeitig 2 Raumtransportsysteme zu betreiben und zu entwickeln wird (noch) teurer. Man müsste die gesamte Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung, Produktiom, Integration, ...) des Space Shuttle weiter betreiben, ob es nun 3 oder 1 sind. Die Fixkosten bleiben also erhalten. Nebenbei müsste man die neue Infrastrukur und das neue System entwickeln und betreiben ... das wird sich wahrscheinlich nicht rechnen.
Mit der Deadline 2010 möchte man eben definitiv den Ausstieg und den Zwang zu einer Neuentwicklung ... 2-gleisig Fahren zersplittert auch nur (knappe) Ressourcen ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Holi

  • Gast
Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #147 am: 07. Mai 2007, 14:33:04 »
Hallo,

Zitat
Gleichzeitig 2 Raumtransportsysteme zu betreiben und zu entwickeln wird (noch) teurer. Man müsste die gesamte Infrastruktur (Wartung, Instandhaltung, Produktiom, Integration, ...) des Space Shuttle weiter betreiben, ob es nun 3 oder 1 sind. Die Fixkosten bleiben also erhalten. Nebenbei müsste man die neue Infrastrukur und das neue System entwickeln und betreiben ... das wird sich wahrscheinlich nicht rechnen.

Logisch, das weis ich ja auch, ich wollte damit nur sagen, das ich es nicht verstehe, wieso man das Ende des alten Raumfahrt-Programmes schon festlegt, obwohl man noch gar nicht weis, wann das neue soweit ist. Womit sich der Kreis wieder schließt.
....und dann stellt man für das neue Programm nicht mal die versprochenen und benötigten Finanziellen Mittel bereit.... :o
Dann wird es wohl so kommen, wie KSC oben beschrieben hat,
Amerika steht dann sehr lange ohne bemannte Raumfahrt da.
Hoffen wir mal, das das nächste "Grüngewächs" gnädig ist,
und ORION nicht ganz von der Bildfläche pustet.

Gruß
Holi

Alfatom

  • Gast
Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #148 am: 07. Mai 2007, 16:57:21 »
@ rogger50 Antworten #126


Damuß ich dir vollkommen recht geben. Es gab sogar Pläne für ein Rettungssystem fürs Shuttle. Ich stell dann bald noch ein Bild rein. Muß es nur noch suchen!! Das Problem ist!! Wie bei uns auch (Wirtschaft, Infrastrucktur allgemein) Wenn was einigermassen läuft wird es eingestellt!! Leider ist es so. Saturn 1B, Saturn 5, Shuttle, usw..

Und "Stangenspargel" klingt ja gar ned so schlecht!!

Tom

jok

  • Gast
Re: Orion / ESM - Raumschiff
« Antwort #149 am: 07. Mai 2007, 18:40:07 »
Hallo,

..Großes Kompliment was ihr hier abgeliefert habt!!!!

Ich versuche eigentlich immer mich aus politischen Geschichten herauszuhalten weil man da oft nicht sehr weit kommt,aber Dank Eurer Diskussion ist mir einiges klar geworden.
Die Ausführungen von KSC haben mir sehr deutlich gemacht das meine früheren"Angriffe" gegen die NASA falsch und unbegründet waren :-[..ich gelobe Besserung.Vielmehr kann man davon ausgehen das da eine Menge Leute Tag für Tag einen richtig guten Job machen und es ihnen dabei Dank der Politik (Strauchgewächs) wahrlich nicht einfach gemacht wird.

Jetzt kann ich verstehen wieso mir bei ARES und Orion die Euphorie und der Schwung fehlt.....die Jungs versuchen dort aus der von der Politik vorgegebenen Zielrichtung und den zugeteilten Mitteln etwas gutes auf die Beinen zu stellen...obwohl viele eigentlich andere Träume haben.Die NASA selbst muß indirekt "Politik" machen um etwas auf den Weg zu bringen was die nächste Regierung nicht gleich wieder kippen kann......das ist nicht die Ideallösung ..sichert aber die Zukunft ;)

Wenn man das jetzt von dieser Seite sieht..braucht man nicht mehr nach den Schuldigen zu suchen.....eine Nation die täglich eine Milliarde für die Unterhaltung ihrer Streitkräfte ausgibt und da sind "Sonderposten" wie Afghanistan und Irak nicht dabei...lässt ihre Raumfahrtbehörde auf Sparflamme laufen und fordert aber in der Öffentlichkeit Mond und Marsflüge.. :'( :'(

Jetzt habe ich das relativ gut hinbekommen ohne den Namen des Mannes einmal zu schreiben... ;)

Ich will damit nicht sagen das die NASA kein Sparpotential hat,es gibt sicher einige Ecken wo Geld verschleudert wird.....aber da habe ich nicht den Durchblick und deshalb werde ich es nicht anprangern.

Ich werde mich auch nicht mit ARES 1 -Stangenspargel anfreunden ...oder den Sinn einer unbedingt nötigen Mondmission verstehen....Steine sammeln und Flaggen aufstellen,das haben die Apollo Jungs schon prima hinbekommen.

Aber das kann jeder sehen wie er will......ich meine das die Jungs die dazu einen Plan haben sich durchsetzen werden,und hoffentlich nicht zu sehr von politischen Entscheidungen eingebremst werden.Im Nahziel erstmal das fertigstellen der ISS mit einem sicheren Shuttlebetrieb....danach wenn es sein muß die Übergangspause mit gekauften Kapazitäten bei den Russen(Sojus+Progress)

Dann wird die ORION Kapsel kommen und es wird auch einen Träger dazu geben...soviel weiß ich jetzt ;) das sollte man der NASA schon zutrauen :)

Also in diesem Sinne ...die Entwicklung geht weiter....

Sorry NASA

gruß jok