... Wenn es nach vorne wegfliegt, steigt es auf , fällt dabei wieder hinter die ISS zurück und kommt dann von hinten angeschwebt. Es gibt meines Wissens nur eine Richtung, in die man "sicher" Teile im Orbit entsorgen kann, ohne Gefahr zu laufen, dass sie die Bahn wieder kreuzen.
Das hiesse dann ja: achtern aus.
Es sei denn, man gibt den Dingen(Massen) gleich einen Impuls nach unten, so wie bei den ersten ausgewechselten Hubble-Solar-Paddeln.
Guten Morgen,
zu den Realtivbewegungen zwischen ISS und einem "von Hand weggestoßenem/verlorenem" Teil:
Ich musste das noch mal in meinen alten Studienunterlagen recherchieren
, das war ist für mich schon eine Zeit lang her. Diese Bewegung wird durch die sog. Hill'schen Gleichungen beschrieben, für die Folgendes gelten muss:
- Nur ein geringer Stoß/ eine geringe Geschwindigkeitsänderung erfolgt, so dass sich beide Orbits (ISS und verlorenes Teil) nur gering von einander unterscheiden.
- Durch den geringen Unterschied, kann man in den exakten Gleichungen Vereinfachungen vornehmen und sog. Glieder höherer Ordnung weg lassen. Damit wird die Berechnung einfacher/lösbar.
Achtung, jetzt wird's (leider) etwas theoretisch!Das Ergebnis in einem Koordinatensystem mit x-Achse in Richtung Erde, y-Achse in Flugrichtung, z-Achse orthogonal dazu in der Bahnebene ist:
- Bewegung in x- und y-Richtung (also nach unten/oben und vorne/hinten) sind gekoppelt. Es ergeben sich oszillierende Bewegungen um den Ausgangsorbit (ISS) herum.
- Stoß nach oben/unten (x-Achse) führt zu:
- oszillierende Bewegung entlang x-Achse (oben/unten) um die ISS herum
- oszillierende Bewegung entlang y-Achse (vorne/hinten) um einen Punkt vor oder hinter der ISS. Es wird also ein minimales Offset erzeugt.
- Stoß in/entgegen Flugrichtung (y-Achse) führt zu:
- oszillierende Bewegung entlang der x-Achse (oben/unten) um einen Punkt unterhalb/oberhalb der ISS, wobei die maximale Amplitude der Schwingung den Offset gerade ausgleicht, also die Orbithöhe der ISS wieder erreicht wird.
- oszillierende Bewegung entlang der y-Achse (vorne/hinten) um einen Punkt vor/hinter der ISS. Dabei wächst aber die Distanz dieses Punktes zur ISS mit der Zeit. Der Körper entfernt sich als langsam schwingend von der ISS
- Stoß in der Bahnebene (z-Achse) führt zu:
- Es entsteht eine oszillierende Bewgung um die ISS jeweils nach "links und rechts". Der Köper ist auf dem gleichen Orbit wie die ISS, nur minimal inkliniert.
Sicher ist damit ein Wegstoßen in/entgegen der Flugrichtung, da sich die Oszillation um einen Punkt ergibt, der sich immer mehr entfernt.
Sollte jemand einen Fehler in der Auswertung der Gleichungen finden: bitte korrigiert mich. Wie gesagt, das ist für mich schon eine Zeit lang her.