Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

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tonthomas

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #25 am: 24. Juli 2021, 13:35:25 »
Besuch bei BURAN (3)...
Der Beitrag HIER mit einem Flug von BURAN-GLI  stammt von Pirx und zeigt ihn als erstes Video im Beitrag....
Pirx sei es gestattet, zu erwähnen, dass er am 11. November 2011 im Rahmen einer Veranstaltung in Speyer Gelegenheit hatte, den GLI ausgiebig abzulichten:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=media;sa=album;in=264

Gruß   Pirx

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #26 am: 24. Juli 2021, 15:43:37 »
.... Pirx sei es gestattet, zu erwähnen, dass er am 11. November 2011 im Rahmen einer Veranstaltung in Speyer Gelegenheit hatte, den GLI ausgiebig abzulichten:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=media;sa=album;in=264 Gruß   Pirx
HausD  sei es gestattet, sich für den Link zu bedanken - ich habe ihn gesucht - aber eben in der Zeit als die Suchfunktion etwas "zickte".  :'(

Gruß, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #27 am: 25. Juli 2021, 11:58:49 »
Besuch bei BURAN (4)

Wie bei jedem Besuch gibt es einen Abschied, mein Handy war auch wieder aufgeladen, es hatte zwischendurch bei kurz vor 0% Ladung sich vorsichtshalber abgeschaltet. Aber, der Herr am Hallentresen hat es freundlicherweise zum Laden angesteckt, wofür ich mich auch von hier aus nochmal herzlich bedanke!

Bei der Abreise zur Übernachtungsstelle gab es noch eine Hürde, da wir in ein anderes Land, nach Hessen, fahren mussten und dort die Corona-Schutzbestimmungen einen aktuellen Test forderten. Patrick und ich haben den Test gemacht, natürlich negativ -aber eben aktuell-, und sind dann mit Alex durch eine schöne bergige Landschaft zum Hotel gefahren.
Dort war schon das erste Bier für die vor uns angekommenen auf dem Tisch, bei herrlichem Wetter...


Hotel  Burg Waldau - unter dem grünen Schirm warteten die Freunde             Foto: Patrick

Das erste Bier schmeckte, das Essen schmeckte, die Abenddämmerung kam und das Sitzen auf der Terrasse war gegenüber dem Morgen ein Wohlgenuss.
Es gab viele Themen, die beim Besuch des Technik-Museums in Speyer aufgekommen waren. Doch ein Höhepunkt des Abends sollte noch kommen ...
Die ISS sollte genau über uns hinweg fliegen und zu sehen sein.
Das war für Axel das Stichwort: er holte eine Antenne, die er gebaut hatte und einen Hand-Empfänger mit denen er den Empfang auf 145 Mhz versuchte...

 

Leider ist das Bild vewackelt, aber ich zeige es trotzdem ...                 Bild: HausD

Wenn ich mich richtig (nach einigen Bieren) erinnere war es: 1200 Bd AFSK-Paketfunk,  Downlink 145.825 Mhz, der Uplink 145.825  Mhz wurde wohl von uns eher nicht genutzt :)
(AFSK - Audio Frequency Shift Keying, eine digitale Modulationsart, welche auf Frequenzumtastung (FSK) basiert und so "0" und "1" übertragen kann)
Dann kam der Moment zu dem wir auf die kaum befahrene Straße vor dem Hotel getreten waren.



Die ISS überfliegt Burg Waldau                                                 Foto: Günter/Patrick

Nach dem Überflug der Abflug in die Quartiere ...
Am nächsten Morgen trafen sich dann alle bei einem sehr gut vorbereiteten Frühstück. Verabschiedung von Günter, dem auch noch einmal gedankt sein soll für diese nette Übernachtungsstelle,  ... Rückfahrt über Bad Hersfeld, kurzer Stop bei den Drei Gleichen ... alle gut nach Hause gekommen.

Danke an die Shuttle-Kapitäne Jochen und Alex für den Haustür-Service!

Gruß, HausD

Offline Goofy78

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #28 am: 27. Juli 2021, 00:02:10 »
Danke HausD für den Einblick in die Ausfahrt. War in Gedanken bei Euch. Beim nächsten Mal hoffe ich wieder dabei sein zu können.

LG Goofy78

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #29 am: 27. Juli 2021, 07:46:07 »
... Das war für Axel das Stichwort: ...
Nein, nicht für Axel... sondern für Alex!  Demselben wie im letzten Satz :Danke an die Shuttle-Kapitäne Jochen und Alex für den Haustür-Service!

Gruß, HausD

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #30 am: 26. August 2021, 13:33:11 »
Heute vor 43 Jahren...

... saß Sigmund Werner Paul Jähn, so sein voller Name, in Baikonur bereits in der Sojus 31,
die ihn mit Waleri Bykowski zur Salut 6 brachte.


     Dieses Bild zeigt ihn in seinem Sokol-Anzug              Foto: ESA

Das ZDF nennt ihn  "Brückenbauer zwischen Ost und West", was man bei allen Begegnungen mit ihm gespürt hat.

Mit dem Wunsch, dass Sigmund Jähn auch hier
als "Brückenbauer zwischen Ost und West" in Erinnerung bleibt,

Beste Grüße, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #31 am: 18. Oktober 2021, 13:08:55 »
Treffen am 15.10.2021 (1)

Am 15.10.2021 haben sich die Interessenten der IG (Interessen Gemeinschaft) "Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn" zu einem Kolloquium in Dresden, im Hotel "Amadeus",  zusammengefunden.
Vor einem Monat haben wir die Örtlichkeit schon einmal besucht, aber nicht nur wegen des Raumes und der Speisen-Karte, sondern v.a. wegen der Sicht auf die Bahnen von bestimmten Satelliten.
Warum? Weil die Funkamateure in der IG gern eine Live-Veranstaltung machen zu neuer Technik und zu neuen Verbindungen.
Damals wurde auch ein Plan gemacht wer und zu welchen Themen etwas beitragen kann.

So lief dann der Abend mit den Kurzvorträgen ab:

1. Wostotschny Russlands neues Kosmodrom

War das eigentlich neu? Nein, es hieß vorher Kosmodrom Swobodny.
Der ehemalige Gouverneur des Gebietes, Tschmarow, hat anlässlich des 60. Jahrestages dazu ein Buch geschrieben - es existiert also schon seit 1961. Mit den SALT Verträgen wurden jedoch die festen Starteinrichtungen meist dem Erdboden gleichgemacht und die Raketen zerstört.
Ein Raketentyp hat durch die Konversion die Wende überlebt und mit ihm wurden dann Satelliten gestartet - es war die START 1, die bis 2006 von Uglegorsk, Swobodny-18, aus auch amerikanische und israelische Satelliten ins All gebracht hat.

Verlassener Shelter auf dem jetzt für Baumaterial
  genutztem Gebiet des Kosmodroms Wostotschny

START 1 auf dem Transport-, Aufricht- und Startfahrzeug
  mit der Aufschrift KOSMODROM SWOBODNY
In der Diskussion wurde u.a. auch der Vergleich zu den anfänglichen Plänen und den nunmehr genehmigten Entwürfen gegenübergestellt.

Beispiel: Der  FH - neu, nüchtern  -  die ersten Entwürfe -pompös  ...              Fotos: Roskosmos

Ansonsten habe ich, (ja - wer hat sich sonst mehr damit beschäftigt...), auch nochmal auf die Rcon Galerie Wostotschny verwiesen in der der aktuelle Stand immer wieder ergänzt wird.

2.   Neue Raumfahrt Startup-Szene


Der Vortrag "Anbieter Startup-Szene" wird vorbereitet                      Foto: MIGR

Es folgten nach Ländern und Regionen geordnet die wichtigsten Startups mit ihrem Erzeugnis und den Kennwerten.
( s.a. List of New Space Companies  daraus einige  Beispiele:

Gebiet         Firma, Startup                   Zeit, Gründung                           Erzeugnis                        
USA   Virgin Orbit            2007 / 2nd March 2017                        LauncherOne           
USA   AstraOctober 2016Rocket 3
EuropaIsar AerospaceMarch    2018Spectrum
EuropaRocket Factory Augsburg2018RFA One
EuropaPLD Space2011Miura 5
EuropaVenture Orbital SystemsJuly 2019Zephyr
ChinaLinkspaceJanuary 2014New Line 1 (Xin Gan Xian 1)
China Landspace2016Zhuque-1
Besonders zu Europa gab es eine rege Diskussion ...

3  Neue Alternative Antriebe

In diesem Vortrag wurde über die "Flugscheibe" bis zur "Elektro-Gravitation" ein historischer Abriss gegeben. Dabei wurden auch persönliche Erfahrungen mit elektrischer "Blitzerzeugung" dargelegt.


Die Arbeiten von Lense und Thirring zur ART und Machs Kritik an Newton...     Foto: MIGR

Interessant waren die Versuche zur Flugscheibe der Deutschen und ihre Fortführung durch die USA in den USA und in Kanada.


Taumelscheibe von Avro  (Canada Avrocar)   -  AVRO  Y 2                             Grafik: Flugrevue
             
Zur Elektrogravitation eine Einschätzung:
Elektrogravitation ist eine bei pseudowissenschaftlich interessierten Personen verbreitete Bezeichnung für den Biefeld-Brown-Effekt. Dieses nach den US-amerikanischen Physikern Paul Alfred Biefeld (1867 - 1940) und Thomas Townsend Brown (1905 - 1985) benannte und in den 1920er Jahren entdeckte Phänomen besagt, dass auf einen geladenen Kondensator mit ungleich großen Elektroden und mit Luft als Dielektrikum eine Kraft in Richtung der kleineren Elektrode wirkt. (s. dazu  HIER)
Der elektrostatische Effekt wurde genau wie der elektromagnetische in vielen Variationen erprobt, doch die Wirkung, insbesondere als Antrieb von Fahrzeuge ins All blieb bisher aus.

Damit es nicht zuviel wird, teile ich den Bericht  ...  Gruß, HausD
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2021, 18:11:32 von HausD »

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #32 am: 18. Oktober 2021, 14:24:11 »
Treffen am 15.10.2021 (2)

Die nächsten Kurzvorträge des Abends:

4.  RFA – Rocket Factory Augsburg

Ein Bericht über einen Besuch in der Rocket Factory Augsburg, auf der Berliner  Allee 65.
Es war auf Bitten von RFA ein reiner Info-Bericht, das einzige Bild davon, war das des Firmenschildes von der Straße aus.
Da es hier bereits einen Thread gibt : Rocket Factory Augsburg (RFA) , verweise ich auf das Video, in dem es zur Firma, dem Gelände, den Entwicklungs- und Fertigungsstätten Video-Sequenzen gibt, doch auch darauf Man muß sich die 1,5 Stunden nicht unbedingt antun... daher nur der Link ohne Vorschau :https://www.youtube.com/watch?v=fIwT3QBlBaE... aber daraus einige Bilder:


Blick auf die Entwicklungs- und Fertigungshalle

Das Triebwerk, als Muster in Plastik aus dem Drucker      Bilder: Video/Rocket Factory Augsburg
Im Anschluss wurde über den 3D-Druck und über die Turbopumpe diskutiert.

5.  NOAA APT – Signale mit dem R2FX im IR

 Der FA aus der Gruppe stellte einige Bilder von Wetter-Sats vor, die er am Vormittag heruntergeladen hatte. Eigentlich war das als Live-Teil geplant, ... doch für den Nachmittag war schon starke Bewölkung und Regen angesagt und da wäre live nichts gegangen.
Aber, da am Vormittag der Empfang noch klappte, konnten die Daten schon heruntergeladen werden und uns die Bilder der Wettersatelliten dann am Abend gezeigt sowie der Aufbau eines solchen globalen Bildes vom IR-Bild bis zur Falschfarben-Darstellung erläutert werden.


Das Wettergeschehen vom Pol über Mitteleuropa bis zur Nord-Sahara


Zweimal der gleiche Bildbereich in unterschiedlichen IR-Kanälen (und Graustufen)                    Fotos: MIGR

6   UHF – Satcom, Trivec und die Piraten

Der Hersteller Trivec-Avant ist seit den 80er Jahren führend in der Entwicklung und Herstellung von modernen Antennensystemen für die U.S.- und NATO-Streitkräfte. Man setzt alles daran zuverlässige und robuste Antennenlösungen für alle Umgebungen zu entwickeln. Der Antennentyp AV2040 und deren Nachfolger AV2055 sind portable Medium Gain UHF-Satelliten-Antennen. (Autor: Satellitenwelt )


Empfänger, Antenne mit Fuß (oben), Direktoren(unten), alles im Tragbeutel ...               Foto: Sat.-Welt
   (Bem.: Wer dieses Bild nicht sehen sollte - gehe bitte auf die oben schon angegebene Seite  Satellitenwelt
Hier wird uns der Bereich der auf die Antenne aufsteckbaren Direktorsegmente gezeigt.
                                                 
... so haben wir den Aufbau der portable Medium Gain UHF-Satelliten-Antenne erlebt        Foto: MIGR

Der Frequenzenbereich für den Typ  AV2040-x   240-400 MHz  und für AV2055-3   240-318 MHz bei einem Gewicht von      2,85 kg bzw. 1,4 kg, man muss nur den richtigen Satelliten dazu finden. Dann kann man "nach Hause" telefonieren...

Es war ein angenehmer und interessanter Abend, bei dem auch der Start von SZ-13 und zu dem es sogar einen "Startschnaps" gab, aus einem "wiederverwendbaren" Space Shuttle "Tank"...

Am nächsten Tag war auch noch etwas geplant, es sollte zu einem "Geheimen Ort" gehen ...

Gruß, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #33 am: 24. Oktober 2021, 18:24:42 »
Treffen am 16.10.2021 (1)

Wie oben schon angekündigt, sollte es am 16.10.2021 zu einem "Geheimen Ort" gehen ...
So geheim war der Ort dann doch nicht, er liegt direkt neben einer Bahnstrecke und einer Landstraße, von wo aus man "ihn" sehen konnte, den Flugplatz Großenhain.


Der Flugplatz Großenhain, der Eingangsbereich                                         Foto: MIGR

Der Flugplatz Großenhain liegt nördlich der Stadt Großenhain in Sachsen.
Wir trafen uns "Am Fliegerhost" und gingen dann zum ersten Ziel, wo auf dem Dach des Hangars Herr Ronald Größner wartete, . Nein , er arbeitete auf dem Dach und wir warteten ...

Der Hangar, vor dem wir warteten ...                                                        Foto: MIGR/AS
... und uns dann mit Herrn Größner trafen

Ronald Größner (li.), gerade vom Hallendach gestiegen                              Foto: MIGR/HD


Er war Mechaniker bei der Interflug und hat sich der Erhaltung von Geschichtszeugnissen verschrieben.

So konnte er uns auch etwas zu einem der ältesten Flughäfen Deutschlands sagen, ... das in Stichpunkten:
- Der Flugplatz wurde 1913 als Fliegerstation der 3. Königlich-Sächsischen Kompanie eröffnet.
- Nach dem 1. Weltkrieg waren die Flugaktivitäten einer "Polizei" Flugstaffel übertragen worden.
  Doch viele Einrichtungen, die dem Versailler vertrag widersprachen, wurden geschliffen.
- Nach 1933 diente er als deutscher Fliegerhorst bis 1945, in dieser Zeit (1935) wurde auch der große Hangar gebaut.
- Nach dem 2. Weltkrieg war als Sowjetischer Militärflugplatz bis 1993 in Betrieb.
- Nach dem Truppenabzug dient der Flugplatz Großenhain als Zivilflugplatz.


Fundstücke der letzten Zeit  (re.)                                                        Foto: MIGR/AS
Neben dem historischen Abriss hat uns Herrn Größner einige Fundstücke der letzten Zeit gezeigt. Im Bild stehen wir vor seltenen Teilen eines Lastenseglers, die in einem Garten entdeckt wurden, wo sie, verkleidet, als Unterstand gedient hatten.
Vieles wäre noch zu erfahren gewesen, doch Herr Größner hatte einen Termin und auch wir wollten ja noch der anderen Seite der Halle einen Besuch abstatten...

Gruß, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #34 am: 25. Oktober 2021, 11:28:49 »
Treffen am 16.10.2021 (2)

Nun ging es zur anderen Seite der Halle ...   Bevor es aber weiter ging, noch eine Kuriosität zum Flugplatz, eigentlich zur Bahnstrecke von Großenhain nach Cottbus, die unmittelbar am Rande des Platzes verläuft und die direkt neben der SLB liegt.
Diese Strecke ist elektrifiziert worden, doch ein Stück der Strecke, nämlich die an der Einflug- und Startseite nicht. Die 15kV Fahrspannung für die E-Loks waren für den Flugbetrieb einfach zu riskant ...










Ab diesem Signal - Bügel ab - musste der Stromabnehmer vom
Fahrdraht entfernt worden sein und der Zug musste mit seinem
Schwung über die leitungs- und stromlose Strecke rollen.
El 4 - Bügel ab -
      Signal
El 5 - Bügel an -
      Signal
Erst nach dem Signal El 5 - Bügel an - gab es wieder Versorgungsleitung
und Fahrdraht für den Zug für die Weiterfahrt ... Fotos:Vid/ed.HausD

Die Strecke musste von Kilometer  3,6 bis 4,4 in "Schwungfahrt" stromlos gefahren werden.  (Signalgrafiken: Stellwerke.de )
An den beiden Stellen waren zwar F (Fernsprecher) für das Zugpersonal vorhanden, doch das "Stellwerk" für diesen Streckenabschnitt war auf dem Flugplatz, von wo auch das Hauptsignal Halt bzw. Freie Fahrt geschaltet werden konnte.

Auf der anderen Seite der Halle lagen die Raketen-Raritäten ...
Wegen dieses Objekts waren die meisten gekommen, die es vor einigen Jahren nur aus der Ferne auf dem Hof des MHM haben liegen sehen können.

Ariane 4 Triebwerk, als Reserve bis zum gelungenen letzten Start            Foto: MIGR/AS
Wir bekamen nicht nur die technischen Details des Triebwerks begreifbar nahegebracht, auch warum es so schön bunt aussieht.
Nein, nicht wie jeder dachte wegen der farblichen Zuordnung der Einzelbauteile sondern der Grund war: der Erfinder war auch künstlerisch ambitioniert, er hat auch gemalt ... und daher ist es so schön bunt geworden...
 Ein historisches Stück der Raketentechnik, für den Einsatz in einer Messerschmitt 163, deren erster Raketenflug am 8. August 1941 in Peenemünde stattfand.

                    Der Injektorkopf der ME -163                                                 Die Lage des Triebwerks im Flugzeug                            Foto: MIGR/AS

Etwas aus der späteren Zeit, das zeigt, wie man auch mit Fertigteile aus anderen Branchen Raketen bauen konnte. Ein Ring, in dem die Ventilsteuerung untergebracht ist, eingebaut in eine Rakete der OTRAG.

 
Die Ventilsteuerung, angetrieben von einem Scheibenwischermotor eines VW ...                           Foto: MIGR/AS

Gruß, HausD
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2021, 18:55:46 von HausD »

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #35 am: 26. Oktober 2021, 20:29:47 »
Treffen am 16.10.2021 (3)

Auf dem Gelände des Flugplatzes Großenhain gab es ein ehemaliges Sonderwaffenlager, das sind zwei Bunker vom Typ "Granit-1", die mit schweren, wuchtigen Toren verschlossen werden konnten.
Diese Bunker wurden 1998 von Herrn Marcel Reichel übernommen und weitestgehend in den originalen Zustand versetzt. Durch diese Rekonstruktion konnten die beiden Bunker 2004 unter Denkmalschutz gestellt werden.
Im Bunker 1 wurde eine Ausstellung zur Geschichte des Flugplatzes eingerichtet, im Bunker 2 hat der Sonderfunkstandort der Großenhainer Amateurfunker seinen Platz gefunden.

Der Bunkerkomplex im Jahr der Übergabe an den Freistaat 1993    Foto: Anne Hübschmann


Bunker "Granit" 1 , als Baudenkmal eingestuft                        Foto: Wikipedia

Marcel Reichel vor dem Bunker 2                                          Foto: Anne Hübschmann/SZ Grhn.


Die Antennen auf dem Bunker 2                                         Fotos: MIGR/AS
Leider war die Ausstellung und die Funkstelle nicht zu besichtigen, das hätte wohl vorher angemeldet werden müssen, wie uns Herr Größner auf unsere Anfrage hin sagte. So sind davon nur diese Bilder mit den Antennen auf dem Bunker entstanden.
Es gibt Webseiten dazu: Bunkeranlage "Granit"
                                           Der Notfall-Funker 
                                           Copyright 2021 - Flugplatzausstellung Großenhain
und                                     MDR -ZEITREISE ,    ...   auf denen man viele Details nachlesen und anschauen kann.

Am Schuß des Flugplatzbesuches sind wir noch zu den Ausstellungsstücken am Eingang gegangen und haben uns diese angesehen.


... wie diesen Hubschrauber MIG-24 ...                                         Foto: MIGR/AS

... und haben die schon etwas verwitterten Daten dieser Rakete entziffert

Daten der Fla-Rakete SAM2 (SS-75)                                              Foto: MIGR/AS

...und als Gruppe uns vor der legendären FLA-Rakete zu einem Foto postiert.

Die Interessengemeinschaft MIGR -Sigmund Jähn                          Foto: MIGR/TL"P"

Gelungene zwei Tage, wenn es auch einiges Unvorhergesehene gab, mit vielen neuen Einblicken.

Gruß, HausD

Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #36 am: 01. November 2021, 13:08:27 »
Das war ein sehr kurzweiliges und interessantes Treffen. Danke insbesondere an alle, die an der Vorbereitung beteiligt waren und/oder den Abend mit Vorträgen bereichert haben.

Andi

Offline Axel_F

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #37 am: 03. November 2021, 16:44:37 »
Ich kann auch nur in den Tenor meiner Vorschreiber einreihen: Ein wunderbares schönes - aber wie immer - zu kurzes Treffen mit raumfahrtbegeisterten Leuten aus der Gegend. Vielen Dank für die aufschlussreichen und informativen Vorträge und die tolle Exkursion nach Grossenhain - und an die Organisatoren. Nach der langen Durststrecke durch Lockdowns war dies mal wieder ein Lichtblick und ich freue mich schon auf die nächsten Veranstaltungen.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Offline Goofy78

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #38 am: 07. November 2021, 21:32:50 »
Hallo Ihr Lieben, auf Grund einer fetten Erkältung konnte ich leider nicht dabei sein. Habe aber mitbekommen, das Ihr eine schöne Gemeinschaft hattet und habe das durch die vielen Fotos die mir zugestellt wurden auch mitbekommen. Danke, das Ihr an mich gedacht habt. Beim nächsten Mal bin ich wieder mit dabei. Allein die Vorträge waren großartig und dann auch der Besuch auf dem "geheimen Flugplatz", den ich auch noch mal besuchen werde. Tolle Sache und danke an HausD für den Beitrag, den wir teilen durften.

LG Goofy aka Daniel

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #39 am: 13. Februar 2022, 12:10:37 »



  85. Geburtstag Sigmund Jähns ...

Heute hätte Sigmund Werner Paul Jähn

 seinen 85. Geburtstag feiern können ...


        (* 13. Februar 1937
         in Morgenröthe-Rautenkranz

          21. September 2019
         in Strausberg)


Daher dieser Beitrag zum Stillen Gedenken,

               HausD


            Sigmund Jähn vor dem Kosmonautenzentrum Chemnitz
                                                    Foto: dpa/Hendrik_Schmidt


Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #40 am: 13. Februar 2022, 13:15:29 »
✨💐👨🏼‍🚀 R.i.P.✨
Sehr schön, diese Erinnerung an ihn.

Danke sehr!

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #41 am: 24. März 2022, 20:55:25 »
Männer bei der Betrachtung des Mondes ...

... in Dresden , auf der Prager Straße ...

Das Betrachten geht noch bis morgen, und es war nicht das berühmte Bild von Caspar David Friedrich, sondern eine Einladung, täglich vom 07.03.2022 bis zum 25.03.2022  ab dem Eintritt der Dämmerung ca. 17 bis 22 Uhr, zu einem ganz besonderen Videoabenteuer.
"Erlebnis(welt)raum – the immersive experience" heißt die großflächige Projektion, die als 13minütige Dauerschleife zum Gedenken an  50 Jahre Apollomission am zur Groß-Leinwand umfunktionierten Glasbau auf der Prager Straße bis morgen noch läuft.











Es war ein schöner Abend, zwar kurz, aber jeder hatte ganz bestimmte Erinnerungen an die einzelnen Mondmissonen, von der ersten Umkreisung bis hin zu den Fahrten mit dem Mondrover ... und en Spuren die Menschen auf dem Mond hinterlassen haben ... vor  50 Jahren ...

Grüße an die Teinehmer sowie an alle von Apollo Begeisterten, HausD
« Letzte Änderung: 25. März 2022, 07:29:29 von HausD »

Offline Axel_F

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #42 am: 16. November 2022, 17:10:05 »
Da hier lange nix mehr geschrieben wurde, würde ich den Thread mal wieder nach Vorne holen.

Es gab die ein oder andere kleinere Aktivität des "Mitteldeutschen Interessengemeinschaft Raumfahrt - Sigmund Jähn" (MIGR) dieses Jahr - aber man konnte sich nie in voller Größe durch Termine oder Corona treffen.

Somit sollte das Jahrestreffen am Freitagabend 11.11.2022 in der Frischhütte in Morgenröthe-Rautenkranz der Höhepunkt werden.

Wir feierten nicht etwas Fasching, sondern wir wollten uns mal wieder persönlich zusammenfinden und unserem Hobbies Raumfahrt und Astronomie fröhnen. Der Termin passte gut denn zum gleichen Abend fand die Jahreshauptversammlung der "Deutschen Raumfahrtausstellung e.V." statt bei der vielen MIGR Mitglieder ebenso Vereinsmitglieder sind.

Das Abendprogramm war voll mit Vorträgen gespickt und schon bevor das Essen auf dem Tisch stand ging es ins abendliche Programm:
1.) Q0 – 100 - Der erste geostationäre Amateurfunksatellit - ein Vortrag mit praktischer Demonstration
2.) Das Vermächtnis des GLXP - die neue Landergeneration auf dem Weg zum Mond
3.) Juri Gagarin - Neue alternative Erkenntnisse zu den Absturzursachen
4.) Müllsammlung im Orbit
5.) Olsenbande - Dreharbeiten mit Sigmund Jähn
6.) Modellbau der Atombombe "Fat Man" im Maßstab 1:1
7.) Sternenwelten des Jahres

Zu den Inhalten der Vorträge gibt es sicher später (von HausD?) mehr.

Zu aller Überraschungen konnten wir noch weitere Sondergäste in unserer Runde begrüßen. So nahm Volker Schmid vom DLR und Missionsleiter "Cosmic Kiss" an unserem Treffen teil - und zu Überraschung Vieler reiste Ex-SpaceX Mitarbeiter Hans Königsmann etwas eher an um an unserer MIGR-Sitzung teilzunehmen. Bei den Vorträgen bezüglich Raumfahrt gab er auch die ein oder andere Zusatzinformation Preis oder stellte die ein oder andere Frage.

Nach einem langen Abend und vielen interessante Gesprächen auch nach den Vorträgen gingen wir schlafen, denn der Samstag wartete mit weiteren Vorträgen in der Raumfahrtausstellungen auf.

Der erste Vortrag hielt Hans Königsmann über die Geschichte von SpaceX und sein Beitrag bezüglich der Entwicklung der Falcon 1 und 9 sowie die Arbeiten an der (Crew) Dragon. Zusätzlich gab er noch einen Ausblick auf den Fortschritt des Starships und Starlink. Dabei verwies er auch auf ein paar Vorträge der MIGR. Anschließend durfte er noch eine Falcon 9-Rakete in der Ausstellung enthüllen.

Nach der Mittagspause ging es mit Matthias Maurer's ISS-Mission "Cosmic Kiss" weiter. Volker Schmid vom DLR berichtete über den Flug von Maurer zur ISS, seine Forschungsarbeit und Rückkehr auf die Erde. Zusätzlich konnte er schon ein paar Ergebnisse aus den Forschungsarbeiten präsentieren.

Dann gab es wieder leckeren Kuchen, Kaffee und gute Gespräche.

Den letzten Fachvortrag hielt Matthias Bopp aus Freiburg und er erklärte in detailierter Weise die notwendigen Vorbereitungen, die Ausführung und Resonanz einer Funkherstellung zwischen einer Schule und der ISS (mit Matthias Maurer).

Wiederklang fand die großartige Veranstaltung auch in der sächsischen Presse:
https://www.freiepresse.de/vogtland/oberes-vogtland/ex-mitarbeiter-von-elon-musk-bei-raumfahrttag-in-morgenroethe-rautenkranz-artikel12543087
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #43 am: 16. November 2022, 18:19:07 »
MIGR-Jahrestreffen 2022 (1)

... Zu den Inhalten der Vorträge gibt es sicher später (von HausD?) mehr. ...
Aber natürlich, und nicht nur, schließlich habe ich es ja zugesagt ...
 Noch eine Bemerkung zum Titel: "Mitteldeutscher RaumCon Stammtisch" das war es bei weitem nicht nur, sondern, wie du schon schreibst, ein kolloquiales Treffen mit einer Reihe von fachübergreifenden Themen und Vorträgen dazu.

Das Jahrestreffen 2022 der Mitteldeutschen IG Raumfahrt "Sigmund Jähn" fand am 11. November in Morgenröthe-Rautenkranz statt. Da am gleichen Tag auch eine Mitgliederversammlung des Vereins "Deutsche Raumfahrtausstellung" stattfand, waren wir als Gäste dazu eingeladen.
Im Gegenzug dazu waren die Gastgeber und Gäste der 12. Raumfahrttage ab um 19:00 Uhr in der Frischhütte Morgenröthe-Rautenkranz zugegen und hatten Gelegenheit sich mit unserer Arbeit, die sich von der Raketentechnik über den Amateurfunk und Filmarbeit hin bis zur Astronomie zieht, vertraut zu machen.

Das Motto : Treffen der Mitteldeutschen IG Raumfahrt "Sigmund Jähn"


Der Gast des Abends mit Axel_F,  Ex-SpaceX Mitarbeiter Hans Königsmann

   In der hinteren Tischreihe auf dem nächsten Bild:
2. v.li. Frau Schädlich (Vors.d. Vereins DRA), steh. Axel_F (der H.Kö. eingeladen hat), Hans Königsmann (ehem. SpaceX Vize),   Volker Schmid (DLR) und verdeckt Matthias Bopp (Funkamateur DB1US)
mit dem Rücken zum Bild die Gastgeber der "Deutsche Raumfahrt Ausstellung". Ganz vorn im Bild zwei neue Hobby-Astronomen


Die Gastgeber und Ehrengäste der "Deutsche Raumfahrtausstellung" als Gäste beim Treffen


Hier der Blick von der Eingangsseite her zum Beginn des 1. Vortrags                    Fotos: Alex, HausD/MIGR

Das war der erste Teil, bitte nicht unruhig werden ...

Gruß, HausD

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Offline HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #44 am: 17. November 2022, 20:49:15 »
MIGR-Jahrestreffen 2022 (2)

...und nun kommt der zweite Teil ...

Den ersten Vortrag mit einer Demo über den ersten geostationären Amateurfunksatelliten, Q0 – 100 hatten Matthias Bopp (DB1US) zusammen mit Alex vorbereitet, der Spiegel mit Sender und Empfänger stand draussen vor Tür. Dazu gingen einige Kabel von draussen nach drinnen, es klappte soweit. Doch weiter mit W.Busch: Erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt   .. oder nicht dran denkt, dass die Tür immer sehr vorsichtig und sorgsam geschlossen werden sollte!
... und so kam es dann, dass die Demo-Verbindung über Es’hail 2 wegen einem schadhaften Kabel leider nicht zustande kam.





 Satelliten-Daten:

Start            : 15.11.2018 um 9:46 PM MEZ
Bahnhöhe     :   35.786 km
Kreisgeschw. : 3,07 km/s
Betreiber      :  Es'hailSat
            Qatar Satellite Company
COSPAR‑ID   : 2018-090A
Erste Position: 26° Ost
Lebensdauer : 15 Jahre
  (geplant)
                     ...und so kam es zustande:
  Peter DB2OS hat 2012 ein Vortrag in Qatar gehalten und die Qataris waren  so begeistert, dass sie hinterher gesagt haben: Wir werden demnächst einen geostationären Satelliten starten. Hast du eine Idee was man vielleicht da drauf machen könnte.
Man war so begeistert von der Idee einen geostationären Satelliten auch für  den Amateurfunk zu starten, dass es der Eigentümer erlaubt hat. Der Bau fand bei Mitsubishi electronic Melco in Japan statt, bezahlt hat sie der Scheich...

 
 Neue QO-100 Portable Station von Matthias Bopp (DB1US)


Matthias Bopp (DB1US) beim Vortrag zu  seiner Funkanlage


QO-100 Die portable Station für Schüler mit ihren Betriebsarten                              Bilder: Alex/Daniel/MIGR

Gruß, HausD

Offline Axel_F

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #45 am: 17. November 2022, 22:28:13 »
MIGR-Jahrestreffen 2022 (3)

Der nächste Vortrag wurde von mir gehalten. Es sollte um das Vermächtnis den Google Lunar X-Prize (GLXP) gehen. Dabei habe ich zuerst den GLPX und seine Ziele vorgestellt. Der Preis wurde ja am 13.09.2007 angekündigt um eine kommerzielle Mondlandung zu fördern. Es war der Nachfolgepreis des Ansari X-Prize aus dem ja bekanntlich als Sieger SpaceShipOne hervorgegangen. Mit diesem Preis hatte man ja gute Erfahrungen gesammelt und somit setzte man auch hier das Zieldatum sehr ergeizig. Bis zum 31.12.2012 sollte der Sieger auf dem Mond weich landen und 500m auf der Mondoberfläche zurücklegen und kräftig Videos und Fotos zur Erde senden. Der Sieger sollte 20 Millionen Dollar erhalten.  Es meldeten sich über 33 Teams für den Preis an.

Das die Aufgabe jedoch schwieriger war als geplant, zeigte sich dann doch in den Fortschritten der Teams. Ende 2012 war noch niemand auf dem Mond und es gab nur noch 22 Teams. Die Deadline wurde auf Ende 2014 gesetzt und das Preisgeld auf 15 Millionen Dollar heruntergesetzt. Auch dieser Termin verstrich ohne Resultat.

Das GLPX-Komitee entschloss sich deshalb im Jahr 2015 etwas Geld auszuschütten um vielversprechende Kandidaten zu unterstützen. Dabei erhielt u.a. das deutsche GLXP-Team Part-Time Scientists 0,75 Millionen Dollar. Einige von uns kennen das Team noch und haben es auch in ihrer "Garage" an der Allee der Kosmonauten in Berlin besucht.

Anfang 2018 schloß man alle Teams aus, die noch keinen Startvertrag vorweisen konnten. Es blieben 5 Teams übrig: SpaceIL, MoonExpress, Synergy Moon, Team Indus und Hakuto. Die finale Deadline des GLXP wurde jedoch wieder am 31. März 2018 gerissen und der GLXP wurde ohne einen Sieger beendet.

Für viele Teams ging es jedoch weiter und man versuchte auf andere Wege Geld für den Bau eines Landers und eines Start einzutreiben. SpaceIL hatte Glück einen finanzkräftigen Partner zu finden und man versuchte ein Jahr nach Ende des GLXP eine Landung mit "Beresheet". Der Flug und der Einschuss in die Umlaufbahn des Mondes war Erfolgreich. Jedoch bei der Landung fiel das Triebwerk durch einen Softwarefehler aus und schlug am 11. April 2019 hart auf dem Mond auf.

Die NASA hatte den GLXP aus Distanz verfolgt und sah nun nach dem erfolgreichen kommerziellen Programm COTS (SpaceX mit Dragon und Orbital Sciences mit Cygnus flogen erfolgreich als kommerzielle Anbieter zur ISS) ihre Chance auch ein kommerzielles Flugprogramm zum Mond aufzulegen. Daraus entstand am 30.04.2018 das CLPS (Commercial Lunar Payload Services). In der 1. Auswahl am 31.05.2019 wurden drei Firmen aufgenommen: Der Newcomer "Intuitive Machines" mit Nova-C und die beiden ehemaligen GLXP-Teams "Astrobotic" mit Peregrine und Team Indus (unter der amerikanischen Firma "OrbitBeyond") mit dem "Z-01" Lander. Da man dem amerikanischen Steuerzahler aber nicht zumuten wollte einen indischen Mondlander zu finanzieren wurde am 31.07.2019 der Vertrag mit "OrbitBeyond" wieder aufgelöst.
Dafür nahm am 08.04.2020 Masten Space System (die schon viel Erfahrung mit Triebwerkgetrieben Landern gesammelt hatten) den freigewordenen Platz ein. Knapp ein Jahr später stieß noch Firefly Aerospace mit dem Lander "Blue Ghost" hinzu. Die Firma ist eher für ihre kleine Rakete Firefly Alpha bekannt, wollte aber ursprünglich auf dem Erstflug gleich einen Mondlander zum Mond senden der auf der Architektur von Beresheet basieren wollte. Dazu kam es bekanntlich nicht - aber man hat sich mit "Blue Ghost" mit der IAI auf den Weg gemacht einen besseren Lander zu bauen der größer ist und den Ansprüchen der NASA genügt. Doch schon dieses Jahr musste das CLPS einen Rückschlag hinnehmen als Masten Space Systems Insolvenz anmeldete und die Technik an Astrobotic verkauft wurde.

Das es jedoch auch noch einen anderen Weg als das CLPS zum Mond gibt, zeigt dieser Tage das ehemalige GLXP Team Hakuto. Unter dem Namen iSpace wollen sie mit der Hakuto-R(eloaded) Mission Ende November zum Mond fliegen. Ursprünglich hatte iSpace nur den Mondrover Sorato und man wollte mit Team Indus auf deren Lander zum Mond fliegen. Nach Ende des GLXP wagte man sich jedoch daran einen Lander zu bauen. Trotz vieler Investoren reichte trotzdem nicht das Geld für einen Flug zum Mond. Doch dann klopften mal wieder (siehe vorherigen Beitrag) an der Tür. Die VAE kauften sich bei iSpace ein: Aus dem Rover Sorato wurde der Rover Rashid, der Startvertrag auf der Falcon 9 kam zustande und der Bau des Landers Schritt mit großen Schritten voran. Vor ein paar Tagen ist nun Hakuto-R am Cape Canaveral angekommen und wartet auf dem Start.

Doch die beiden CLPS-Firmen Astrobotic und IM stehen auch schon fast in den Startlöschern. Astrobotic hat heute ihren Lander "Peregrine" geschickt. Er ist u.a. die Testnutzlast auf der ersten Vulcan-Rakete der ULA. Der Erststart soll Anfang nächsten Jahres stattfinden nachdem man lange auf die Triebwerke von Blue Origin warten musste. Bei IM ist es eher noch die Technik die den Zeitplan nach rechts schieben lässt, doch auch hier peilt man einen Flug Ende diesen / Anfang nächsten Jahres an.

Ich bin gespannt ob alle den Weg zur Oberfläche des Mondes (weich) schaffen. Nach dem langen Weg über GLXP sei es ihnen gegönnt.

Gruß,
Axel
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #46 am: 18. November 2022, 10:40:00 »
MIGR-Jahrestreffen 2022 (4)

Der Vortrag von Stefan Wotzlaw beschäftigt sich mit dem mittlerweile dringend notwendigen Müllsammeln im Orbit und den dazu angegangenen Strategien.
Die Vermüllung der Welt ist ja ein großes Problem und inzwischen sind wir erfolgreich dabei auch den Weltraum zu vermüllen.
Die Erfassung der Müllteile sowie auch gestarteter Satelliten und abgetrennter Raketenstufen nach einem Start wird von den USA schon lange per Radar mit großen Antennen betrieben, mit dem man Bruchstücke bis herunter zu ca. 10 cm sicher erfassen kann.
Neben den militärischen Versuchen einen Satelliten abzuschießen hat es auch Zusammenstöße gegeben, die Satelliten zerschrottet haben, wie z.B. Helium 33 und Cosmos 2250.
Dadurch, dass immer mehr Satelliten und sogar in Großkonstellationen im All erscheinen, kann es durchaus passieren, dass es mit der Raumfahrt damit zu Ende geht.

Da bleibt als eine Gegenmaßnahme dann tatsächlich die aktive Müllsammlung.
Der Müll fängt aber bei sehr massiven und kompakten Oberstufen an, wie z.B. die Kernstufe der LM-5B, die fast vollständig auf dem Land nieder stürzen kann.
Im Vortrag werden nun Verschiedene Methoden gezeigt, wie man bei großen sowie auch kleineren Raumflugkörpern eine Rückführung nach dem Ende ihrer Mission herbeiführen kann.
Und dabei bleibt natürlich die Zurückführung, Bergung und Wiederverwendung bei SpaceX als eine nun schon viele Male erfolgreich praktizierte Methode nicht unerwähnt.
Für kleinere Objekte, die Schrott sind, wurden auch schon Harpune, Netze und Seile als Fixier- und Abstiegshilfen aus ihren gefährlichen Bahnen erprobt und im Vortrag dargestellt.

Titel des Vortrags - Satellit mit einer Kamera und Greifvorrichtung
Das Problem dabei ist, dass man sich äusserst vorsichtig und genau dem Zielobjekt nähern muss. Denn bei einer falschen Bewegung, bei der es zu einer Berührung kommt, bekommt das Zielobjekt einen Impuls, der seine Richtung und damit die Lage im Raum verändert oder gar wegdriften lässt.


Vergleich : KZ-11 (China) -  Falcon 9 (USA) - Fregat (Russland)

Herr Königsmann äussert sich zu der Strategie von SpaceX

Hier zwei Beisiele : China    und   Deutschland  und wie man versucht Satelliten, die ausgedient haben und nur noch stören, schneller aus ihrem Orbit zurück in Richtung Erde zu bringen

Links: CAST Versuch mit Schild, re.ob. HPS ADEO München mit Brems-Segel

Eine Methode, die ein elektrisch leitendes Seil benutzt, hat Japan mit ALE-1 erfolgreich demonstriert. Man hat damit eine Bahnänderung von 500 km auf 400 km erreicht, indem die Lorentzkraft, die auf bewegte Ladungen in magnetischen Feldern wirkt, im Erdmagnetfeld genutzt hat.
Auch Finnland hat einen Beitrag gebracht: eine Plasma-Bremse. Diese Methode greift in der Ionosphäre und damit auf dem letzten Teil der Rückreise zur Erde, wenn sich ein Plasma bei der Bewegung des Rückkehrers bildet.

Seile: li.: ALE-1 (Japan)        re: FMI Space (Finnland)

Als eine etwas sicherere Methode des Einfangens und "Abräumens" von  Müll im All (kurz RemDeb) mit einem relativ großen Netz, das über das zu fangende Müllteil geworfen wird. Die ersten Versuche dazu sind im April 2018 gelaufen. Im April hat eine SpaceX-Rakete eine Fangmaschine für Weltraum-Müll ins All geschossen. Dabei hat man erstmals einen kleinen Satelliten eingefangen, der für das Experiment freigesetzt wurde.

Die Einfangstrategie "RemDeb" mit einem Netz                                          Bilder: St.W./Alex/MIGR

Gruß, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #47 am: 20. November 2022, 10:04:51 »
MIGR-Jahrestreffen 2022 (5)

Der Vortrag von Uwe Rätsch befasste sich mit Alternativen Erkenntnissen zu den Absturzursachen von Juri Gagarin

Uwe Rätsch mit seinem Vortrag

Sie beruhen auf diesem Buch,  "GAGARIN Er könnte noch leben", von Nikolaj Sergejew, einem Militärpiloten der WWS, zuletzt im Rang eines Oberst, der im Zuge der Perestroika aus der Armee entlassen und hat danach in Kostarika als Fluglehrer gearbeitet.

Das Buch GAGARIN ER KÖNNTE NOCH LEBEN
               Eine Analyse von
               Oberst a.D. Nikolaj K. Sergejew
               Übersetzt, bearbeitet und kommentiert
               von Gerhard Kowalski

Die Quelle zum Vortrag ...  das Uwe zusammen mit einigen weiteren Schriften in die Runde gegeben hat.   Bilder: Alex/Daniel/MIGR

Nikolaj Sergejew hat sich intensiv und mit viel Insider-Wissen mit dem Unfallgeschehen beschäftigt.
Gagarin war noch in seiner Flugausbildungszeit, als er als einer der ersten für die "Erprobung einer neuen Technik", der Umschreibung für den noch nicht vorhandenen Begriff "Kosmonaut", ausgewählt worden ist.
Nach seinem Flug als "Erster im All" war er ein VIP mit allen Vorteilen, aber vor allem aus seiner Sicht Nachteilen. ...und das größte Verlangen von ihm war, nicht nur ein halber Flieger zu sein, er wollte unbedingt seine Pilotenausbildung zuende bringen. Das war ihm als VIP aber bis 1968 streng untersagt worden, wogegen er alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, doch wieder fliegen zu dürfen.
Er schaffte es und durfte auf einer Schulmaschine MIG 15 UTI (zweisitzige Schulversion) fliegen, mit Instrukteur, ... und 18 mal mit 10 Flugstunden ging alles gut ...
Soweit die Vorgeschichte...
Am 27.03.1968 sollte Gagarin erstmals  zwei Mal allein auf einer MIG 17 ein Programm von insgesamt 20 Minuten Dauer fliegen dürfen.
General Kamanin als Chef der Kosmonauten Ausbildung hat das als Befehl an die flugausführende Einheit ausgegeben.

Deren Chef hat den dortigen Regimentskommandeur, Oberst Serjorgin, angewiesen, dass er Gagarin auf einer doppelsitzigen Maschine bei seinem Flug begleitet.
Doch einen freien Doppelsitzer gab es nicht, alle waren verplant. der einzige, der da war, hatte 12 Jahre auf dem Buckel und es gab keinen Steuerknüppel für den zweiten Sitz, denn es war eine Maschine, mit der das Katapultieren auf diesem Sitz geübt wurde, der für diesen Flug auch noch gegen einen einfachen Sitz ausgetauscht wurde.
Das alles hat den Flugplan, auf einem bereits ausgeplanten Flugplatz enorm durcheinander gebracht.
Darüber hinaus war die Atemluftversorgung in diesem Flugzeug an einer anderen Stelle eingebaut als üblich. Es ist deshalb die gesamte Zeit des Fluges das Ventil zur Aussenluft geöffnet gewesen, auch bei 4200 m ü.Grund. Die geplante Flugdauer von 20 Minuten wurden auf 4 - 5 Minuten verkürzt ... Gagarin hat dann schon gemeldet : Das Programm ist erfüllt! Ein weiterer Grund soll das Wetter gewesen sein, die Wolkenuntergrenze war stark abgesunken, bei rd. 700 m, die Wolkenobergrenze bei rd. 3200 m, was eine Landung stark erschwert hat. Die letzte Meldung von Gagarin nach ca. 5 Minuten war: Wir kehren zum Flugplatz zurück ...
Das Unglück kurz danach ereignete sich rd. 65 km vom Flugplatz entfernt... Die Wolkenuntergrenze war am Unglücksort bereits auf rd. 400 m abgesunken.
Es gibt noch eine weitere Variante, dass die Maschine mit einem Wetterballon zusammengestoßen sein könnte, wozu aber keine Beweise gefunden werden konnten.
Auch A. Leonow hat eine Variante ins Spiel gebracht, da er am gleichen Tag zum Fallschirmspringen auf dem Flugplatz war: Eine viel schubstärkere neue SU ist erprobt worden und könnte eine extrem starke Wirbelschleppe erzeugt haben, in die Gagarin und Serjorgin hineingeraten sind und die den Absturz eingeleitet haben könnte ...   
Leider gilt der Fall von offizieller Seite als abgeschossen, sodass der wahre Grund des Unglücks im Dunklen bleibt und es Raum weiter für die krudesten Spekulationen ...

Noch ein trauriges Wort von mir, Ruhm schafft auch manches Mal Übermut ...  leider...

Schade um den doch sympathischen Juri Gagarin, HausD

(-kleine Fehler Korr. auf Hinweis von UWE - HausD)
« Letzte Änderung: 21. November 2022, 12:17:49 von HausD »

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #48 am: 20. Dezember 2022, 11:36:08 »
Projektierung und Bau der Attrappe des "FatMan" (6)

Dr.-Ing. Olaf Przybilski berichtete zunächst wie es überhaupt zu einem solchen Projekt gekommen ist:
Es ist bekannt, dass er eine umfangreiche Sammlung von Teilen und Stücken aus der Raketentechnik zusammengetragen hat, die "Lehrsammlung Raketentechnik", die mehrfach umziehen musste und derzeit im "Sächsischen Verein für historisches Fluggerät e.V." seine Heimat hat. Im nächsten Jahr soll eine Stiftung errichtet werden und die Sammlung möglicherweise in einem Industriegebäude am Flughafen gezeigt werden können.
In dieser Sammlung war auch eine Dublette einer Flugabwehrrakete SA-2, die dem im Aufbau befindlichen Cold War Museum in Berlin als Ausstellungsstück imponiert hatte. So kam es dann, dass diese aussen gut erhaltene, aber natürlich demilitarisierte Rakete aus dem Raum Dresden in das Stadtzentrum von Berlin gebracht wurde.

Cold War Museum in Berlin, im Aufbau befindlich, empfängt die Flugabwehrrakete SA-2

Und genau bei dieser Gelegenheit wurde die Idee der Ausstellungsmacher  geboren und vorgebracht, die zweite Atombombe, die 1945 über Nagasaki, Japan, abgeworfen wurde, als Modell, im Maßstab 1:1, in der Ausstellung mit zeigen zu wollen.
Dr. Przybilski will ja in seiner Ausstellung 1:1 Modelle der Raketen Aggregat 3 und 5 mit einigen Funktionalitäten zeigen, so dass die angedachten Technologien und der Werkstoffeinsatz dem des Nachbau eines Modells der Bombe ähnelte.

Projektierung und Bau der Attrappe des "FatMan"
Dieser erste Kontakt fand am 09.02.2022 statt, die Planungszeit dauerte rd. 3 Monate und die Bauzeit dann nochmal rd.4 Monate.
Die zweite Atombombe unterschied sich von der ersten durch seine extrem bauchige Form und erhielt daher die Tarnbezeichnung "FatMan".


Erste Skizze zu dem Modell                                                     Erste Zeichnung ...

Der Modellbau sollte von Beginn an sich auf eine exakte Abbildung der Äußerlichkeiten beschränken.

Modell-Zeichnung-3D

Bei der konstruktiven Umsetzung wurde für den eiförmigen Körper Styropor und für das Flugstabilisierungsheck Aluminiumblech als Material verwendet, das vernietet wurde. Die Verbindungsflansche sind aus Stahl und die Antennen wie im Original aus Alurohr.

Auch von den Abmessungen her gab es Herausforderungen, doch da half ein Folienzelt im Garten.

Über 3,60 m müssen geschützt untergebracht werden                                      Der Rohkörper ist fertig

Nach der Modellierung der Oberfläche des Rohkörpers musste noch viel verspachtelt und geschliffen werden, damit es zur Lackierung gehen konnte.
In der Zwischenzeit wurde an vielen Kleinteilen und an den Blechteilen des Heckleitwerks gearbeitet.

 
 Das Heckleitwerk im Bau                                                           Das Modell wird zur Lackierung gefahren


... und so sieht das Modell nach der Lackierung aus


             Verladen ... in Dresden  in den Transportcontainer    -                                                             ... Ankunft im CWMB Bln

Neu: Bilder aus dem Museum,


Abhängung am Ausstellungsort  ... und so wird das Modell der zweiten Atombombe "FatMan" im CWM präsentiert...


         ... und so das Objekt, das den Modellbau des "FatMan" ausgelöst hat              Alle Fotos: Dr.O.Przybilski

Die Ausstellung, in der die beiden Anschauungsobjekte des heissen Beginns des Kalten Krieges in ihrer Originalgröße zu besichtigen sind, ist mittlerweile eröffnet.
                                               The Cold War Museum (e.V) in Berlin
Gruß, HausD

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Re: Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)
« Antwort #49 am: 23. Februar 2023, 21:35:54 »
Dreharbeiten mit Sigmund Jähn  - Thomas Linzner (7)

Ja, es gibt einen Film "Die Olsenbande auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer" und eine bekannte Person spielt darin eine wichtige Rolle, Sigmund Jähn ...
Thomas und Andreas erzählen darüber, wie es dazu gekommen ist...
Zunächst einmal, was ist die "Olsenbande von Würchwitz" und vor allem, was ist Würchwitz ...
Würchwitz ist eine Gemeinde, die zwischen Zeitz und Altenburg liegt, und ist bekannt geworden durch den "Schubart, Edler vom Kleefelde", einem Agrarreformer und Gutsbesitzer,1734 -1787, in Zeitz geboren und in Würchwitz begraben.  (Biographie : Edler vom Kleefelde)
 
                                Würchwitz bei Zeitz                                            Kleefeldtafel in Zeitz - Schubart, Edler von Kleefeld -  Bild:Zeitzer Heimat

Es hat aber auch ein sonderbares Museum, das für Milbenkäse ... Der Leiter des Museums ist der ehemalige Biologie- und Chemielehrer Helmut Pöschel aus Würchwitz, er begann mit der Wiederbelebung dieser Tradition aus dem Mittelalter.

    Milbenkäse – lebendigster Käse der Welt                  Helmut Pöschel im Milbenkäsemuseum    Bilder: Milbenkäse-Museum

Der wiederum, nur "Humus" genannt, hat auch ein kleines privates Filmstudio betrieben, wo Filme für die Heimatfeste hergestellt worden sind. Und eine Reihe von Filmen über die "Olsenbande von Würchwitz", bei denen Thomas als Kameramann und Andreas auch schon als Tonmann und "Schauspieler" mitgewirkt haben, ist "Die Olsenbande auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer" sind nach "Humus" und Thomas Skripten sowie unter "Humus" Regie entstanden.

Interessant war, wie man auf Sigmund Jähn und auf die Bernsteinzimmer-Story kam: Es gab die Zeit der eifrigen Suche nach dem Verschollenen Bernsteinzimmer ... und es gab einen Besucher des Milbenkäsemuseums, der hat Sigmund Jähn über das Museum informiert ... und der wiederum hat sich daraufhin bei der "Olsenbande von Würchwitz" gemeldet. Das war der Schnittpunkt, der Herr Pöschel, der Museumschef ... und
... der Drehbuchschreiber ... einer skurrilen Geschichte, da sollte doch auch die damals bekannte Multispektral-Kamera aus der Raumfahrtausstellung "mitspielen". Nur war allen klar, die aus der Ausstellung, das geht nicht, ... es muss ein Modell dafür genommen werden, aber nicht etwa 1:1, nein, es wurde ein fantasievoller Eigenbau aus Sperrholz, Alu-Blech, Buntglasoptik, ... und vor allem handlich!
Damit wollte man nicht nur auf die Oberfläche der Erde, nein, man wollte in "die Tiefe der erzgebirgischen Berglandschaft schauen" ...  Dazu "klärte" Sigmund Jähn, skeptisch, aber auch verschmitzt, die "Fachfragen" ...


    ... vor der MIR, Skepsis ... das soll sie sein ...                       Facheinführung in die Funktion der "Super MSK-W"
 Einige kurze Ausschnitte aus dem Film weckten bei den "Mitwirkenden" der Raumfahrtausstellung wieder Erinnerungen... Alle erinnerten sich an die verdutzten, skeptischen Blicke von Sigmund Jähn auf die ganz besondere Multispektral-Kamera mit den noch unbekannten Fähigkeiten. Aber auch daran, wie er und alle anderen gern bei diesem Spaß mitgemacht haben.


Nach der "fachlichen" Einführung" herrscht Zufriedenheit      ... und Gewissheit, sie wird fliegen ...   Fotos: Vortrag
 
An diese, ganz andere Seite von Sigmund Jähn haben sich die Anwesenden an diesem Abend sehr gern erinnert...   
         
Gruß von der Würchwitzer Olsenbande und HausD