Hallo zusammen und guten Abend!
Es gibt wieder Neuigkeiten von der Front der rotbraunen baumbewohnenden Nagetiere. Heute stelle ich euch mal die ersten Rohlinge für den Bau meiner kleinen Gaswäscherei vor, namentlich der beiden Scrubber Units. Die Teile müssen allerdings noch weiter bearbeitet werden, bevor sie eingebaut werden können.
Der Bilderrahmen soll übrigens kein seltsames Stillleben darstellen und ist auch keine neuartige Präsentationsweise für "Kleinvieh", sondern hierbei handelt es sich um eine (überaus praktische) neue Bastelunterlage für Ätzteile und andere Winzlinge. Der Boden des Rahmens (gekauft im Discounter) wurde mit einer Holzplatte verstärkt und das Glas bündig eingeklebt, damit sich kein Teil unter den Rand mogeln und dort stecken bleiben kann.
Die Idee dafür ist übrigens nicht von mir, sondern stammt von Frank Weber vom Modellversium aus der Tips & Tricks Ecke und ist als Ätzteil-Schneideunterlage gedacht.
http://www.modellversium.de/tipps/1-werkzeuge/44-.htmlMan kann es aber prima für andere Brösel gebrauchen (wobei selbst der Rand manchmal nicht verhindern kann, dass einem so'n Mistding von der Pinzette flitscht und auf Nimmerwiedersehen verschwindet):
Hier jetzt die Teile im Einzelnen:
Die beiden Rahmenkonstruktionen für die Scrubber wurden auf der Unterseite quer mit 0,5 x 0,5 mm T-Profil und jeweils zwei sichelförmigen Halterungen für die Waschflüssigkeits-Tanks versehen. Alle Teile sind aus 0,1 und 0,2 mm PS Sheet zusammengesetzt.
Besondere Nerven hat es gekostet, die acht gerade mal 0,12 mm² "großen" Armierungsecken an dem MMH Scrubber (rechts) einzukleben. Selbst mit einer starken Lupe sind die Dinger kaum in die richtige Orientierung zu bringen, bevor sie mit Ethylacetat (hoffentlich gerade) fixiert werden. Ansonsten rausreißen, ab in die Tonne, trocknen lassen, ausschleifen und nochmal ein Teil anfertigen. Tja - so ist das Leben der Oachkatzl (bayr. für Eichhörnchen).
Als nächstes hätten wir dann die beiden Waschflüssigkeits-Tanks (Kaliumhydroxid und Citronensäure) mit je 3,8 mm Duchmesser (alter Gussast). Die Rohrverbindungen sind natürlich alle noch zu lang, aber so ist es Moment leichter in der Handhabung.
Hier sind jetzt die vier Oberseiten für die N
2O
4 Waschkolonnen aus 3,2 mm Evergreen-Rohr (naja, genau genommen sind es 3,35 mm, aber mit den Maßangaben von Evergreen darf man es nie soo genau nehmen) ...
... sowie die beiden Oberseiten der MMH Waschkolonnen. Die zentralen 0,4 mm Löcher für die noch fehlende Leitungsstücke der Waschflüssigkeits-Zuleitung sind zwar bereits gebohrt, aber auf den Fotos schlecht zu erkennen (weiß ist eben keine fotogene Farbe).
Schließlich braucht es noch die entsprechenden Unterteile für den "Bausatz":
Dazwischen gesellen sich dann noch die "Montageringe" (mir fällt leider kein besseres Wort dafür ein) aus 3,2 mm Evergreen-Rohr, auf 1 mm Dicke geschnitten und beidseitig mit 3,8 mm Scheibchen aus 0,1 mm Sheet beklebt. Hier fehlen jetzt noch diese Dreiecksbleche (4 x 2 pro Waschturm) x 6 macht schlappe 48 Dreiecke... Ob ich mir das antue??? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht - es gibt ja noch andere Baustellen.
Um die Waschkolonnen untereinander zu verbinden, bedarf es vier S-förmig gebogener, relativ dicker Rohre (im Modell ca. 1 mm). Hierzu wurden einfach acht Stücke im 90° Winkel gebogen (unter Zuhilfenahme von Manfreds aka gino847 genialer Balsa-Heißluft-Schablonentechnik), die dann - entsprechend gekürzt - einzeln eingebaut und dann erst mit einander verbunden werden.
Anders kriegt man die Dinger einfach nicht an ihren Platz und ich hätte schon ganz gerne, dass sich die Rohrenden auch in den entsprechenden Bohrungen an den Waschtürmen einfinden ...
So, und zu guter letzt ein Thema, das mir schon einiges Kopfzerbrechen bereitet hat: Flanschringe. Von diesen werden geschätzt mindestens je 100 Stück in den Größen 0,8 - 2,0 mm (mit jetweils 4 bis 12 Schrauben) benötigt. Das ist 'ne Menge Holz! Ok, man muss vielleicht nicht alle perfekt detaillieren, aber unterm Strich bleiben sicher noch 100 - 150 Stück, die gut einsehbar sind und somit hergestellt werden wollen.
Soviel die Theorie. In der Praxis habe ich zunächst erwogen, Manfreds "Punzmethode" mit dem umgedrehten Bohrer auszuprobieren. Allerdings braucht man dafür einen 0,2 mm Bohrer und davon habe ich nur 1 Stück ... (und den würde ich gern noch eine Weile behalten).
Irgendwann hab ich es dann aber doch probiert und ebenso schnell wieder verworfen, da die Ausbeulung auf der Rückseite auch mit dem 0,2 er Bohrer deutlich zu groß ist. Mist.
In verzweifelter Ratlosigkeit hab ich dann versucht, die vorbereiteten 1,5 mm großen Flanschringe mit 0,2 mm 3D-Nieten-Decals zu bekleben. Um es gleich vorwegzunehmen: dabei kommt keinerlei Freude auf! Weder die Arbeit macht Spaß (dauert ewig, braucht Weichmacher ohne Ende etc. pp.) noch kann das Egebnis recht überzeugen, zumal statt der geplanten 8 nur jeweils 5 Schrauben bzw. Nieten untergebracht werden konnten.
Naja, ganz umsonst war es sicher nicht, denn irgendeiner unauffälligen Stelle werde ich die 8 Flanschringerl schon unterbringen können.
Ach ja - beinahe hätt ichs vergessen - da sind ja noch die Tropfenabscheider (obschon alles andere als präsentabel, da Nacharbeit erfordernd):
Also heid geb ich aba scho gar kei Ruh ... Herrschaft! Zu guter allerletzt noch die beiden Rohlinge für die Steuerschränke der beiden Scrubber:
So - jetz is aber endlich gnua. In der Hoffnung, euch mit meinen faden weißen Evergreen-Bröseln nicht zu sehr gelangweilt zu haben,
bis bald und viele Grüße
Thomas