Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018

  • 309 Antworten
  • 73240 Aufrufe
*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19601
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #150 am: 28. Februar 2013, 18:25:28 »
"Bedenken zu tragen" ist ja nicht per se schlecht. Das sollte man nicht pauschal vorwerfen und die "andere Seite" damit diskreditieren. Zu bremsen, nachzudenken, warten ... das kann auch gut sein und hat an anderer Stelle auch schon mal Leben gerettet (oder hätte es retten können).
Also, nur "hach diese Bedenkenträger!" zu wettern, das ist noch kein Argument.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Führerschein

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #151 am: 28. Februar 2013, 18:31:46 »
tomtoms zweifel richten sich aber in die andere Richtung! Er meint es könnte niemals so günstig werden ;)

Ist mir schon klar, ich konnte aber nicht widerstehen, es so zu interpretieren.

websquid

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #152 am: 28. Februar 2013, 18:34:52 »
Zum Thema Kosten:
Zitat
29. (von Tiesenhausen's Law of Program Management) To get an accurate estimate of final program requirements, multiply the initial time estimates by pi, and slide the decimal point on the cost estimates one place to the right.
aus http://spacecraft.ssl.umd.edu/akins_laws.html
;)

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #153 am: 28. Februar 2013, 18:46:09 »
Kritik zu üben und alles auch zu hinterfragen ist ja auch richtig und wichtig. Ich selbst bin ja skeptisch ob dieses Projekt verwirklicht werden kann (aber eher aus finanzieller und planungstechnischer Sicht denn der technischen Machbarkeit wegen). Es geht hier mehr um menschen die sowas eigentlich gar nicht wollen und mit vorgeschobenen Bedenken das alles als unrealistisch betrachten.

Auch bin ich mir bewusst dass menschliche Opfer durch zu viel des Mutes auch die ganze bemannte Raumfahrt wieder Jahrzehnte zurückwerfen könnte. Schon allein deswegen muss man auch einen Hauptaugenmerk auf die Sicherheit legen.

Aber wenn diese potentiellen Pioniere der Raumfahrt durch die Muskel/knochendegenertion keine 100m medallien bekommen und durch die strahlendosis keine kinder mehr bekommen können wäre es wohl ein preis den meiner Meinung nach die gesellschaft zu zahlen bereit sein sollte (immer natürlich vorausgesetzt man findet geeignete Kandidaten die für sich selbst das risiko als tragbar betrachten).

Ich wage mal zu behaupten dass man auch direkt nach Columbia noch Millionen an potentiellen Astronauten gefunden hätte. Und zwar Menschen die bereit wären dieses erhebliche Risiko für sich einzugehen und eben keine übermütigen Träumer.


EDIT:
Zitat
Also, nur "hach diese Bedenkenträger!" zu wettern, das ist noch kein Argument.

Nein, aber dafür kann man ja die Projekte von 'Machern' gutheißen (auch wenn klar ist dass längst nicht alles so, wenn überhaupt, umgesetzt wird).


just my 2 ct

LOXRP1

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #154 am: 28. Februar 2013, 19:09:38 »
Nur so nebenbei, laut dem Leiter der DLR Raumfahrtmedizin ist Knochenschwund in den Griff zu bekommen, denn es liegt nciht an der Schwerelosigkeit, sondern an der Ernährung(Salz Einlagerung). Das sind aktuelle Ergebnisse, welche auf Daten aus den Spacelab Veruschen fussen und unterandrem durch Bettliege Versuche mit tapferen Studenten validiert wurden.

Der Muskelschwund ist auch mit adequate Training in den Griff zu kriegen.

Laut der DLR Raumfahrtmedizin ist im Moment der einzige Medizinische show stoper für eine Mars Mission die radioaktive Strahlung. Welche auch nur bei Sonnestürmen ein gefährliches Level erreichen kann.

*

Offline tomtom

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8096
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #155 am: 28. Februar 2013, 19:27:48 »
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wofür man da eine Milliarde ausgeben kann. Wie ich schon oben geschrieben habe, sind 300-500 Millionen viel realistischer. Wenn es eine Delta wird, kostet es vielleicht 200-300 Millionen mehr.

Das freut mich, leider bin ich noch nicht schlauer und ich will ja dazu lernen.

Zitat
Eine Milliarde könnte man vielleicht erreichen, wenn man das Lebenserhaltungssystem 500 Tage im LEO testet, aber dafür ist gar nicht genug Zeit im Zeitplan.

Ich glaube, du bist bzgl. Machbarkeit auf dem richtigen Weg. :)
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #156 am: 28. Februar 2013, 19:27:55 »
Ein Venus-Flyby ist meines erachtens kein Ersatz, da der öffentlich Focus ganz klar auf Mars als künftiges Ziel einer bemannten Landung und ggf. sogar für eine Basis oder gar eine Kolonie liegt.
In diesem Sinn wäre in der öffentlichen Wahrnehmung ein Mars-Flyby eine Art pionierhafte Vorreiter-Mission für künftiges (und eventuell wirklich Ansporn, wenn es denn klappen würde, woran ich ganz heftigen Zweifel habe). Ein Venus-Flyby wäre lediglich ein Venus-Flyby. Punkt! Sicher, für die die wissen, was das bedeutet auch spektakulär, aber die Öffentlichkeit würde sich noch viel eher fragen .. "Wozu?"
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

LOXRP1

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #157 am: 28. Februar 2013, 19:36:42 »
Ein Venus-Flyby ist meines erachtens kein Ersatz, da der öffentlich Focus ganz klar auf Mars als künftiges Ziel einer bemannten Landung und ggf. sogar für eine Basis oder gar eine Kolonie liegt.
In diesem Sinn wäre in der öffentlichen Wahrnehmung ein Mars-Flyby eine Art pionierhafte Vorreiter-Mission für künftiges (und eventuell wirklich Ansporn, wenn es denn klappen würde, woran ich ganz heftigen Zweifel habe). Ein Venus-Flyby wäre lediglich ein Venus-Flyby. Punkt! Sicher, für die die wissen, was das bedeutet auch spektakulär, aber die Öffentlichkeit würde sich noch viel eher fragen .. "Wozu?"

Ja ein Venus Flyby wird nciht den selben Effekt auf die Öffentlichkeit haben wie ein Mars, nicht desto trotz richtig verkauft ist er auch eine Inspiration. Es geht darum mit hilfe der Medien den Zeitgeist zu stimmulieren.

Edit:

Ein Beispiel wie man den Zeitgeist stimmulieren kann ist z.B. die Hayabusa Mission von Jaxa. Mann muss natürlich bedenken, dass die Japaner empfänglicher für Technologie sind als z.B. die Europär und das es keine Medienspektakel wie z.B. der Red Bull Fallschirmsprung war. Eine Frage der Presentation.

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #158 am: 28. Februar 2013, 19:54:41 »
Eine weitere Überlegung, die mögliche Investoren sicher auch interessiert:
Wenn da wirklich mehrere hunderte von Millionen Dollar zusammen kommen und das Konzept angegangen wird zu verwirklichen .. was passiert, wenn da nur ein kleiner Delay auftritt, weil irgend ein unvorhergesehenes Problem auftritt, an das man bis dato nicht gedacht hat und das Startfenster um einige Tage verpasst wird.
Baut man dann den ganzen Stack wieder ab, stellt es ins Museum und sagt den Investoren, dass sie sich ihre Millionen nun da anschauen können?

Wenn das wirklich angegangen würde(!), sollte man Manager für dieses projekt finden, die sowohl Kosten als auch Zeitplan aufs akribischste einhalten können. Ich denke, diejenigen die im Management für S21 oder den Berliner Flughafen sitzen, wären dann eher zweite Wahl.  ;D

Sorry, ich kann KSC verstehen .. das Ganze wirkt sowas von unrealistisch ... da glaube ich ja noch eher an DSI .. und da war meine Stirn nicht hoch genug, für die eine Augenbraue die da hoch wollte.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Führerschein

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #159 am: 28. Februar 2013, 20:45:09 »
Die Möglichkeit eines Scheiterns besteht durchaus.

Vielleicht stellt sich das Lebenserhaltungssystem so als nicht möglich heraus. Paragon hat da aber durchaus große Erfahrungen.

Oder es stellt sich heraus, daß sie mit dem Massebudget nicht hinkommen und das zu spät, um noch auf einen Start mit zwei Trägern umzuschwenken.

Die Sponsoren haben dann Pech gehabt.

Hendrik

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #160 am: 28. Februar 2013, 21:32:37 »
Zitat von: Führerschein
Die Möglichkeit eines Scheiterns besteht durchaus.
Ich möchte das noch etwas eingrenzen: Die Möglichkeit, dass dieses Projekt irgendwie scheitert, ist größer als 99%.

Tito will nur eine Anschubfinanzierung geben, danach müssen Spendengelder das Projekt vorantreiben.
Die modifizierte Dragon + Habitatmodul müssen noch entworfen, gebaut und getestet werden.
Die Falcon Heavy muss ihren Erstflug bewältigen.
Wenn man auf einer SpaceX Rakete die Crew raufbringen will, dann muss diese Rakete auch noch man-rated werden.

Elon Musk sagte mal, er wolle erst 20 fehlerfreie, aufeinanderfolgende Flüge der Falcon 9 sehen, bevor sie mit einer Besatzung geflogen werden kann.

Sollte das wider Erwarten alles machbar sein, gilt es nur noch das extrem enge Startfenster genau zu treffen und dann einen reibungslosen Flug machen.

*

Offline Helix

  • ***
  • 186
    • heimchen - Bilder
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #161 am: 28. Februar 2013, 22:34:55 »
Man muß für dieses Projekt aber sehr wenig selbst entwickeln. Eigentlich nur das Lebenserhaltungssystem. Was natürlich nicht einfach ist. Aber Paragon sind die Experten dafür.

Ein übriggebliebene Silvester-Rakete, eine alte Telefonzelle, Klebeband zum abdichten, etwas Alufolie drumrum als Strahlungsschutz und eine Pressluftflasche aus der Tauchsportabteilung vom Sportgeschäft nebenan: Juhu, wir fliegen zum Mars. So leicht kann bemannte Raumfahrt sein. ;)

Führerschein

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #162 am: 28. Februar 2013, 23:09:04 »
Man muß für dieses Projekt aber sehr wenig selbst entwickeln. Eigentlich nur das Lebenserhaltungssystem. Was natürlich nicht einfach ist. Aber Paragon sind die Experten dafür.

Ein übriggebliebene Silvester-Rakete, eine alte Telefonzelle, Klebeband zum abdichten, etwas Alufolie drumrum als Strahlungsschutz und eine Pressluftflasche aus der Tauchsportabteilung vom Sportgeschäft nebenan: Juhu, wir fliegen zum Mars. So leicht kann bemannte Raumfahrt sein. ;)

Kapitaler Schwachsinn, ich kann das wirklich nicht anders kommentieren.

Berliner

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #163 am: 28. Februar 2013, 23:29:54 »
Zitat von: Führerschein
Die Möglichkeit eines Scheiterns besteht durchaus.
Ich möchte das noch etwas eingrenzen: Die Möglichkeit, dass dieses Projekt irgendwie scheitert, ist größer als 99%.

Tito will nur eine Anschubfinanzierung geben, danach müssen Spendengelder das Projekt vorantreiben.
Die modifizierte Dragon + Habitatmodul müssen noch entworfen, gebaut und getestet werden.
Die Falcon Heavy muss ihren Erstflug bewältigen.
Wenn man auf einer SpaceX Rakete die Crew raufbringen will, dann muss diese Rakete auch noch man-rated werden.

Elon Musk sagte mal, er wolle erst 20 fehlerfreie, aufeinanderfolgende Flüge der Falcon 9 sehen, bevor sie mit einer Besatzung geflogen werden kann.

Sollte das wider Erwarten alles machbar sein, gilt es nur noch das extrem enge Startfenster genau zu treffen und dann einen reibungslosen Flug machen.

Ich verstehe nicht ganz, warum insbesondere die jüngeren Junior-Mitglieder immer dermaßen kritisch bis hämisch jeglichem Ansatz gegenüberstehen, der die bemannte Raumfahrt aus der Agonie hervorbringen soll.

Natürlich sehe ich auch die Restriktionen des Tito-Plans. Aber mich stört zunehmend diese Unkultur des grundsätzlichen Runterschreibens. Wenn man Raumfahrt-Fan ist, sollte man bei allem Fakten-Check auch mal ein bißchen positiv denken. Stattdessen trifft man hier immer wieder eine gewisse Lust am Niedergang.

Bei der Generation "LEO" scheint die 400 km-Grenze längst auch zu einer Barriere im Denken geworden zu sein. Wenn Tito dazu beiträgt, ein bißchen diese Grenze zu überwinden, hat er meine Sympathie.

tobi

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #164 am: 28. Februar 2013, 23:33:02 »
Die Rakete muss nicht man-rated im NASA Sinne werden. Wenn die NASA nicht involviert ist, müssen nur die FAA-Regeln beachtet werden. Ich kenne sie jetzt nicht genau, aber sie sind wohl deutlich weniger restriktiv.

Marslady

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #165 am: 28. Februar 2013, 23:51:20 »
Jo, Berliner, Du sprichts mir aus dem Herzen.....teilweise erschreckende Post`s.
Da vergeht einem die Lust an der Raumfahrt.....lasst die doch erst mal machen !

Mfg Marslady

*

Offline Sensei

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #166 am: 28. Februar 2013, 23:56:07 »
Zitat
Wenn da wirklich mehrere hunderte von Millionen Dollar zusammen kommen und das Konzept angegangen wird zu verwirklichen .. was passiert, wenn da nur ein kleiner Delay auftritt, weil irgend ein unvorhergesehenes Problem auftritt, an das man bis dato nicht gedacht hat und das Startfenster um einige Tage verpasst wird.

Ach und du glaubst wirklich dass diese Herren bei einem solch zeitkritischen Starttermin keinen einzigen Tag Sicherheitsspielraum mit einbauen?
(was wiederum nichts daran ändert das es zeitkritisch ist und bei längeren Verzögerungen der ganze Plan vor die Hunde geht)


EDIT: (unrichtige aussage dass Raketen in den USA nicht man-rated sein müssen von mir entfernt. Die FAA hat natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden)

websquid

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #167 am: 28. Februar 2013, 23:57:50 »
Ich verstehe nicht ganz, warum insbesondere die jüngeren Junior-Mitglieder immer dermaßen kritisch bis hämisch jeglichem Ansatz gegenüberstehen, der die bemannte Raumfahrt aus der Agonie hervorbringen soll.
Ich verstehe ja, dass du dich beschwerst, Berliner. Manche Posts hier sind  wirklich zu hämisch und abwertend. Aber nicht der, auf den du geantwortet hast. Der nennt schlicht und einfach Fakten. Fakten, die es leider schwer machen an eine Realisierung des Mars-Fluges 2018 zu zweifeln. Der Zeitplan ist schlichtweg zu eng, um alle Elemente so zu qualifizieren, wie das für einen Flug nötig ist.

Die Idee an sich ist ebenso interessant wie riskant, aber der Zeitplan (vor allem angesichts der Tatsache, dass noch keine konkreten Verträge unter Dach und Fach sind) ist einfach extrem ambitioniert. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass das gar nichts werden kann.

Zitat
Bei der Generation "LEO" scheint die 400 km-Grenze längst auch zu einer Barriere im Denken geworden zu sein.
Das halte ich allerdings für eine bösartige Unterstellung. Übertriebene Optimisten gibt es in jeder Generation, ebenso die Pessimisten und Realisten. Man muss nicht von oben herab ganze Generationen abwerten, nur weil man selber die Mondflüge miterlebt hat.

@sensei: Grundsätzlich ist man-rated kein schwachsinn. Die Frage ist nur, nach welcher Norm - FAA oder NASA (andere Lizenzierungen kommen bei einer amerikanischen Mission wohl nicht in Frage, obwohl natürlich auch Russen oder Chinesen ihre eigenen Vorschriften dafür haben)

Marslady

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #168 am: 01. März 2013, 00:03:04 »
Also, dieser Thread driftet jetzt aber gewaltig ab, websquid !

Die letzte Bemerkung ist Deiner nicht würdig, also unterhaltet Euch in PM´S darüber, ist ja schlimm.

Mfg Marslady

Führerschein

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #169 am: 01. März 2013, 00:10:37 »
das mit man-rated ist natürlich schwachsinn.

ABER Space X wird tatsächlich nicht ihren guten Ruf gefährden indem sie zu früh Menschen auf ihren Falken setzen..

Ich gehe davon aus, daß der bemannte Dragon und Falcon 9 bis dahin die NASA-Zertifikation haben. Es sei denn, der ganze CCiCap Vertrag geht mangels funding den Bach runter.

Wenn dann die SuperDracos weggelassen werden aus Gewichtsgründen und weil das Habitat sowieso schon oben drauf montiert wurde, ist das was anderes. Selbst wenn der Kunde das will, ist noch sehr zweifelhaft, of SpaceX sich darauf einläßt. Mit der von Dennis Tito genannten 99% Überlebenschance für die Crew wäre es wohl kaum vereinbar. Das eine Prozent wäre damit schon verbraucht.

Falcon Heavy ist was anderes. Sicher wäre sie nach den gleichen Standards gebaut wie Falcon 9. Den Stempel der NASA hätte sie aber nicht, weil wahrscheinlich kein Bedarf an einer bemannten Falcon Heavy bei der NASA vorhanden wäre. Das wäre für mich kein Grund, sie für einen privaten Kunden nicht bemannt einzusetzen. Das ist keine übriggebliebene Silvesterrakete. Da Paragon im Auftrag der NASA Lebenserhaltungssysteme für CCiCap entwickelt, kann man davon ausgehen, daß sie in der Lage sind, ein ordentliches System abzuliefern.

*

Offline Helix

  • ***
  • 186
    • heimchen - Bilder
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #170 am: 01. März 2013, 00:21:33 »
Lesen bildet. So beschreibt Jesco von Puttkamer in "Projekt Mars - Menschheitstraum und Zukunftsvision" die Aspekte einer bemannten Mars-Mission gut nachvollziehbar.

Stelle ich verfügbare Technik der notwendigen Technik gegenüber, dann komme ich zum Ergebnis, dass eine bemannte Mars-Mission für 300-800 Millionen Dollar nur eine romantische Träumerei ohne Realitätsbezug ist.

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #171 am: 01. März 2013, 01:14:33 »
Hallo Zusammen,
dieser Beitrag von @LOXRP1 hat mich veranlasst,
in die "unendlichen Weiten" meines PC abzutauchen...
Nur so nebenbei, laut dem Leiter der DLR Raumfahrtmedizin ist Knochenschwund in den Griff zu bekommen, denn es liegt nciht an der Schwerelosigkeit, sondern an der Ernährung(Salz Einlagerung). Das sind aktuelle Ergebnisse, welche auf Daten aus den Spacelab Veruschen fussen und unterandrem durch Bettliege Versuche mit tapferen Studenten validiert wurden.

Der Muskelschwund ist auch mit adequate Training in den Griff zu kriegen.

Laut der DLR Raumfahrtmedizin ist im Moment der einzige Medizinische show stoper für eine Mars Mission die radioaktive Strahlung. Welche auch nur bei Sonnestürmen ein gefährliches Level erreichen kann.
Leider sind diese Angaben der DLR Raumfahrtmedizin nicht vollständig und so habe ich einen alten Bericht von März 2012 in dem Speicher meines PC rausgesucht.

Ihr kennt ja bestimmt alle die wunderbaren faltenlosen Gesichter der Raumfahrer.

Augen- und Gehirnprobleme bei Astronauten bei längerem Aufenthalt im All 
längere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit können bei Raumfahrern Veränderungen an Augen und Gehirn verursachen. Das zeigt eine Untersuchung mit der  Magnetresonanztomographie (MRT) von 27 Astronauten, die durchschnittlich 108 Tage an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) oder eines Spaceshuttles verbracht hatten. Die Probleme können mit einer Dauer von mehr als einen Monat im Weltall beginnen. Die Wissenschaftler fanden unter diesen Astronauten eine Vielzahl von Komplikationen, die dem Syndrom intrakraniellen Hypertension ähnlich ist, das durch einen unerklärlichen Druck auf das Gehirn verursacht werden kann.
Da der Schädel bekanntlich aus Knochen besteht, kann der Druck sich nur über die weichen Augäpfel ausbreiten. Das führt zu einer Abflachung des Augapfels und zu Veränderungen des Sehnervs.
Die Symptome mit der überschüssigen Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit um den Sehnerv hatten 33 % der Astronauten bei der Untersuchung.Die Abflachung der Rückseite des Augapfels erlitten 22 % der Astronauten. 15 % hatten einen gewölbten Sehnerv und 11 % zeigten Veränderungen der Hirnanhangdrüse, die sich zwischen den Sehnerven befindet und die Schilddrüse reguliert. Einige Astronauten hatten starke Veränderungen, andere nicht.Einige haben es in beiden Augen, andere nicht. Dieses Problem wird aufmerksam beobachtet. So wird diese Problemmathik bei Langzeitflügen in Betracht gezogen werden müssen.
 
Quellen:
http://www.abc.net.au/science/articles/2012/03/13/3452359.htm

http://science.orf.at/stories/1695828/

http://www.guardian.co.uk/science/2012/mar/13/nasa-astronauts-eyeballs-deformed-space?newsfeed=true

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerelosigkeit#Reaktion_des_menschlichen_K.C3.B6rpers_auf_Schwerelosigkeit

http://www.pta-aktuell.de/aktion/news/5788-Scharfblick-in-die-Sterne/

Es wird vermutlich noch mehr Artikel darüber geben,
vielleicht findet jemand noch etwas weiterführendes.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Führerschein

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #172 am: 01. März 2013, 07:22:21 »
Lesen bildet. So beschreibt Jesco von Puttkamer in "Projekt Mars - Menschheitstraum und Zukunftsvision" die Aspekte einer bemannten Mars-Mission gut nachvollziehbar.

Stelle ich verfügbare Technik der notwendigen Technik gegenüber, dann komme ich zum Ergebnis, dass eine bemannte Mars-Mission für 300-800 Millionen Dollar nur eine romantische Träumerei ohne Realitätsbezug ist.

Mit dieser Mission hat das aber nichts  zu tun. Er redet doch wohl von einer Marslandung.

Basileios

  • Gast
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #173 am: 01. März 2013, 08:55:18 »
Für diese Mission braucht man:

- Kapsel mit verstärktem Hitzeschild
- Habitat mit einfach zu wartendem und zuverlässigen Lebenserhaltungssystem plus "Sturmbunker" gegen Sonnenstürme
- Eine (oder zwei) Rakete(n), die stark genug ist (sind), den Stack zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Bahn zu schießen

Das Problem bei den heutigen Lebenserhaltungssystemen ist de Ausfall von mechanischen Komponenten bzw. Verunreinigungen. Wenn man ein Lebenserhaltungssystem robust und für einfache, manuelle Wartung auslegt (also nicht wie das ISS-System), dann sollte man auch eine hohe Zuverlässigkeit erreichen können, besonders bei mehrfacher Redundanz.

An der Machbarkeit des Unternehmens gibt es wohl keine ernsthafte Zweifel, da man im Grunde genommen bereits vorhandene Technik nur leicht modifiziert. Probleme gibt es bei der Finanzierung und der Zeit.

Es gibt keinen Grund, warum man für so eine "Bare Bones" Mission mehr als eine Milliarde Dollar veranschlagen müsste. Es wird aufgrund des Zeitdrucks kein umfassendes Testprogramm geben.

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Inspiration Mars - Bemannter Mars-Flyby 2018
« Antwort #174 am: 01. März 2013, 09:37:18 »
Zitat
Wenn da wirklich mehrere hunderte von Millionen Dollar zusammen kommen und das Konzept angegangen wird zu verwirklichen .. was passiert, wenn da nur ein kleiner Delay auftritt, weil irgend ein unvorhergesehenes Problem auftritt, an das man bis dato nicht gedacht hat und das Startfenster um einige Tage verpasst wird.

Ach und du glaubst wirklich dass diese Herren bei einem solch zeitkritischen Starttermin keinen einzigen Tag Sicherheitsspielraum mit einbauen?
(was wiederum nichts daran ändert das es zeitkritisch ist und bei längeren Verzögerungen der ganze Plan vor die Hunde geht)


EDIT: (unrichtige aussage dass Raketen in den USA nicht man-rated sein müssen von mir entfernt. Die FAA hat natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden)
Keinen Spielraum einzuplanen wäre der Gipfel der Fahrlässigkeit. Allerdings ist dies ein projekt, dass einen nicht verrückbaren Zielzeitpunkt hat. Das heißt, dass der Projektplan dazu von "hinten" geplant wird und die Meilensteine diesem Zielzeitpunkt angepasst werden.
Will man also zeitlichen Spielraum einplanen, heißt dass das alle Meilen steine vorher näher an die Gegenwart gelegt werden. Das verkürzt den zur Verfügung stehenden zeitlichen Spielraum weiter und macht das programm noch ambitionierter als es ohnehin bereits ist. Zumal der Start in den Orbit selbst auch vor dem eigentlichen Startfenster zu legen wäre, um nicht zum Beipsiel durch schlechtes Wetter so lange nicht starten zu können, dass sich das eigentliche Startfenster zum Einschuß in die Transferbahn schließt.

Ich sehe da kaum noch Zeit die nötigen hunderte von Millionen Dollar einzusammeln, die für dieses Projekt notwendig sind. Projektstart soll dabei möglichst JETZT sein, inkl. einer Auswahl von möglichen kandidaten für dieses Reise. Neben den technischen Herausforderungen ist dies ein nicht zu unterschätzender Punkt, da die Reise vorsichtig ausgedrück, psychisch extrem herausfordernd wird:
Zwei Personen die für 500 Tage in einer räumlich sehr begrenzten Umgebung aufhalten ohne eine wirkliche Aufgabe. Dabei ist noch gar nicht bekannt, wie sich eine derartige Isolation auswirken wird. Die Erde ist die meißte Zeit, wenn überhaupt, nur als weiterer Stern zu erkennen .. und auch der eigentliche Vorbeiflug wird kurz und überraschend unspektakulär, da man bei der größten Annäherung an den Mars wohl auf der Nachtseite vorbei fliegen wird, also gar nichts sieht.

501 Tage in einem derartigen untätigen Zustand, bei dem bei auftretenden medizinischen oder anderen Problemen, die Besatzung vollkommen auf sich selbst gestellt ist und von der Erde bestenfalls mit Zeitverzögerung beste Genesungswünsche kommen können.

Ich halte mich dabei nicht für pessimistisch, aber angesichts dessen was da geplant wird für skeptisch. Auch dahingehend, dass diese Mission, wenn sie denn gestartet würde im Fall eines Fehlschlages, durchdachteren Missionen der Zukunft einen Bärendienst erweisen könnte.
Ein Fehlschlag wäre auch, wenn dann nach anderthalb Jahren zwei psychische Wracks aus der Kapsel geborgen werden, sollten sie die Reise physisch überrleben.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.