Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie

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Offline Klakow

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3400 am: 20. Februar 2020, 22:26:50 »
woher sind den die 12 Wochen für die Aufarbeitung?

Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3401 am: 20. Februar 2020, 22:45:27 »
Das ist ein grober Mittelwert aus 2019. Es ist sehr schwer, hier eine genaue Zahl zu nennen. Gerade weil Ende letztes Jahr sehr wenig geflogen wurde.

Natürlich gab es schon schnellere Aufarbeitungen. Vermutlich wird es mit neueren Stufen schneller gehen, mit älteren wird es länger dauern. Immerhin verbessert SpaceX ja Stufe für Stufe immer ein klein wenig, aktuell sieht man das am Besten am Einklappen der Landebeine.

Die letzten Aufbereitungen der Stufen, welche aktuell noch fliegen:
B1048: 22.02.19 zu 11.11.2019 --> 8,x Monate.
B1049: 24.05.19 zu 07.01.20 --> 7,x Monate
B1051: 12.06.19 zu 29.01.2020 --> 6,x Monate

Die drei neueren Stufen B1058, B1059 und B1060 können zeigen, wie viel schneller sie Aufbereitet werden können. B1056 hatte ja bereits einmal 8,8 Wochen geschafft. Wenn sich abzeichnet, daß es hier schneller geht, verkürze ich natürlich die Zeit in der Grafik.

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Offline Klakow

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3402 am: 21. Februar 2020, 04:37:08 »
Was wir nicht wissen ob in den Zeiträumen durchgehend daran gearbeitet wurde, oder es einfach der Zeitraum war bis man die Stufe wieder gebraucht hat.

Offline helbo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3403 am: 21. Februar 2020, 07:35:24 »
Ich könnte mir vorstellen, dass die Ingenieure sehr neugierig darauf sind zu sehen, wie oft es eine Stufe schafft und wie sich ihr Zustand mit jedem Flug verändert. Deshalb glaube ich, dass sie die Aufbereitung so schnell wie möglich durchziehen, um die Booster so schnell es geht viel fliegen zu lassen. Besonders die eigenen zahlreichen Starlinksstarts bieten sich ja dafür an.

Offline proton01

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3404 am: 21. Februar 2020, 07:47:03 »
Ich könnte mir vorstellen, dass die Ingenieure sehr neugierig darauf sind zu sehen, wie oft es eine Stufe schafft und wie sich ihr Zustand mit jedem Flug verändert. Deshalb glaube ich, dass sie die Aufbereitung so schnell wie möglich durchziehen, um die Booster so schnell es geht viel fliegen zu lassen. Besonders die eigenen zahlreichen Starlinksstarts bieten sich ja dafür an.

Wenn man die Veränderungne der Booster durch die Wiederverwendung erkunden will, was ja durchaus viel Sinn macht, dann führt man auch zusätzliche Inspektionen durch. Dadurch dauert es aber länger. Nur das allernotwendigste mag für den nächsten Flug reichen, aber dann hat man nicht soviel Erfahrung gesammmelt.

Offline Kelvin

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3405 am: 21. Februar 2020, 11:08:10 »
Was wir nicht wissen ob in den Zeiträumen durchgehend daran gearbeitet wurde, oder es einfach der Zeitraum war bis man die Stufe wieder gebraucht hat.

Ja, ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß die Aufbereitungszeit deutlich kürzer als die Wiederverwendungszeit ist. Man plant doch kaum einen erneuten Einsatz einer Stufe genau zum Ende des voraussichtlich benötigten Zeitraums. (Und ignoriert dabei verfügbare Stufen.) Das wäre viel zu riskant, denn bei der Aufbereitung können doch immer irgendwelche Überraschungen lauern oder irgend ein Teil ist gerade nicht verfügbar.

Die Wiederaufbereitung beginnt irgendwann in dem beschriebenem Zeitraum, wenn die zuständige Abteilung frei hat, und wenn sie fertig ist, geht sie "auf Halde".

Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3406 am: 21. Februar 2020, 15:49:11 »
Das ist das gute an der Situation jetzt. In den letzten Monaten gab es keine Aufträge. Da wusste man nie so genau, wie lange de Aufbereitungszeit ist. Jetzt fliegen mehr Missionen als Stufen da sind. Also muss jetzt die Aufbereitungszeit sinken, damit die Stufen schneller wieder fliegen können. Somit sehen wir jetzt die echte Aufbereitungszeit.

Ich denke, jetzt heißt es Geduld zeigen und den März abwarten. Bis dahin habe ich in meiner Grafik die Zeit drin, bei der bekannt ist, daß SpaceX sie im Schnitt schafft.

Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3407 am: 21. Februar 2020, 15:53:23 »
Nachtrag: Es gab einen Fehler in meiner Grafik. B1060 fliegt einen Militärischen Satelliten. Somit ist eigentlich keine Wiederaufbereitung mehr möglich, da die Stufe im Meer versenkt werden muss. Heute wurde bekannt, daß das Militär ab sofort die Landung erlaubt. Somit wird B1060 nicht gepant im Meer versenkt. Damit stimmt die Grafik wieder. ;)

Quelle: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=17574.msg471776#msg471776

Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3408 am: 10. März 2020, 19:40:56 »
Hallo,

Gwynne Shotwell lässt sich auf der SATshow 2020 über die Wiederverwertung der Falcon 9 aus:
Zitat
Shotwell says SpaceX is largely done with the first stage of Falcon 9 but "there are some things that were still looking to do on the second stage," because SpaceX produces so many and doesn't reuse them.
Die Erststufe der Falcon 9 ist so gut wie fertig entwickelt, allerdings schaut man immer noch auf die Oberstufe, da man momentan sehr viele baut, ohne sie wiederzuverwerten.
Zitat
Shotwell: I don't actually think we're going to need to fly a Falcon 9 booster more than 10 times, as some government government customers want new vehicles.
Nicht mehr als 10 Flüge pro Erststufe nötig, da einige Kunden sowieso neue Stufen möchten.

Gruß

Mario
« Letzte Änderung: 10. März 2020, 20:46:23 von MpunktApunkt »
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline Sensei

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3409 am: 10. März 2020, 19:48:54 »
Hmm, klingt für mich als suche man nicht nach Verbesserungen sondern eher nach Möglichkeiten der Kostenreduzierung bei der 2. Stufe.

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Offline m.hecht

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3410 am: 10. März 2020, 20:18:42 »
Hmm, klingt für mich als suche man nicht nach Verbesserungen sondern eher nach Möglichkeiten der Kostenreduzierung bei der 2. Stufe.

Versteh ich auch so.

Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3411 am: 11. März 2020, 18:31:17 »
Was wir nicht wissen ob in den Zeiträumen durchgehend daran gearbeitet wurde, oder es einfach der Zeitraum war bis man die Stufe wieder gebraucht hat.

Ja, ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß die Aufbereitungszeit deutlich kürzer als die Wiederverwendungszeit ist. Man plant doch kaum einen erneuten Einsatz einer Stufe genau zum Ende des voraussichtlich benötigten Zeitraums.

Ich würde hier zustimmen. Aus der Vergangenheit wissen wir nichts und wenn wir etwas wissen, fehlt immer die Angabe, was war Wiederaufbereitung und was war "Warten".

Auf Grund dessen habe ich die zwei Bereiche "Wiederaufbereitung" und "Stufe geblockt" gegen den Bereich "Turnaround" gewechselt. Denn ein "Turnaround" ist ja genau das alles zusammen. Mit dem Schiff zurück fahren, Wiederaufbereiten, Einlagern, warten bis zum Vorbereiten für den nächsten Start.

Bei Booster 1048 haben wir meiner Meinung nach eine Turnaround-Zeit, welcher der Minimalzeit entspricht. Denn die Satelliten waren ja schon auf Lager produziert (Quelle: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=13231.msg472709#msg472709).

Allerdings bin ich ein wenig Erschrocken, daß es 16 Wochen sind. In der Hoffnung, daß das nicht zum Standard wird, lasse ich die geschätzten Turnaround-Zeigen auf 12 Wochen.


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Offline blackman

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3412 am: 13. März 2020, 13:52:46 »
Ist bei dem nächsten Starlink-Start nicht die zweite Stufe das Problem für die Vrzögerung gewesen. Ich meine man hatte Probleme mit der zweiten Stufe bei CRS-20, weshalb man die von Starlink-5 verwendet hat.

Offline HAL 9000

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3413 am: 13. März 2020, 17:12:36 »
Hallo blackman

Deine Annahme ist korrekt. Da die Oberstufe die für die CRS-20 Mission
vorgesehen war, bei Tests eine nicht ordnungsgemäße Funktion zeigte wurde sie von der Erststufe entfernt.
Damit CRS-20 nicht zu lange verschoben werden müßte ist die Stufe gegen die von Starlink-5 ausgetauscht worden. Ansonsten hätte der Starlink-Start wahrscheinlich, wie geplant, am 4. März erfolgen können.
Das Problem mit der Oberstufe war aber nicht gravierend, so daß man den Start nun Morgen durchführen will.

Gruß 

HAL 9000

Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3414 am: 13. März 2020, 18:05:56 »
Das ist korrekt. Hier wurden die jeweils 2. Stufen getauscht, was den Start verschoben hat, auch wenn das etwas "Unfair"  ist, daß dadurch die Turnaround-Zeit der 1. Stufe verlängert wird.

Offline Kelvin

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3415 am: 13. März 2020, 18:57:04 »
Das ist korrekt. Hier wurden die jeweils 2. Stufen getauscht, was den Start verschoben hat, auch wenn das etwas "Unfair"  ist, daß dadurch die Turnaround-Zeit der 1. Stufe verlängert wird.

Da helfen auch keine Anführungsstriche. Der Turnaround hat, wie hier schon mindestens einmal diskutiert wurde, nur in so fern etwas mir der Aufbereitungszeit zu tun, als daß er nicht kürzer sein kann. Umgekehrt aber jederzeit. Ein Ehrgeiz in dieser Richtung macht nur dann Sinn, wenn man Zahlen für wichtiger hält als die technische und wirtschaftliche Vernunft.

Offline MarsMCT

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3416 am: 12. April 2020, 14:30:40 »
Hatten wir das schon? Elon Musk hat ein 3 Jahre altes Video von der Bulgariasat-Landung veröffentlicht.

Wie er sagte, high pucker factor. Unglaublich, daß die Stufe das überstanden hat.


Offline Hugo

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3417 am: 12. April 2020, 15:16:12 »
Geniales Video. Es wurde damals schon viel Diskutiert, wie diese Spuren zustande gekommen sind.

Diskussionen von vor 3 Jahren: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=15494.msg396680#msg396680

Aber das Video erklärt zumindest die genaue Flugbahn. Die Rakete kam von rechts im schrägen winkel rein und muss sich jetzt einerseits auf 90° drehen, damit sie gerade landen kann, andererseits muss die die Seitwärtsbewegung vorher komplett abbauen und braucht dafür eine Schräglage.

Idealer Weise sind folgende 6 Bedingungen gleichzeitig erfüllt:
- Abbau der seitlichen Bewegungsenergie  (mittels Schräglage)
- Gerade drehen der Stufe (durch einbringen von Rotationsenergie)
- Abbau der Rotationsenergie
- Abbau der horizontalen Bewegungsenergie
- Erreichen der Nord-Süd-Koordinaten vom Schiff
- Erreichen der Höhe 0. (Landeplattform = Landebeine)

Hier konnte scheinbar die Rotationsenergie nicht ausreichend abgebaut werden. Dadurch hat sich die Stufe zu weit gedreht und ist auf einem Bein gelandet.

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Offline Klakow

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3418 am: 12. April 2020, 17:47:47 »
uff, was ne Landung, klasse das es trotzdem geklappt hat.

Offline Bermax

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3419 am: 17. April 2020, 15:57:44 »
Tory Bruno hat sich ausgiebig über die Wiederverwendung von Erststufen ausgelassen.

https://www.reddit.com/r/SpaceXLounge/comments/ftstmv/tony_on_reusability_one_would_want_a_fleet/fnepmov/?context=3

Frage eines Reddit Users:

Zitat
Hallo u/ToryBruno, Ihr Tweet klingt so, als ob Sie glauben, dass der Propulsive Flyback derzeit wirtschaftlich nicht tragbar ist. Wollen Sie damit sagen, dass die Abschaffung des Propulsive Flyback in den Boostern, die derzeit den Propulsive Flyback verwenden, diese tatsächlich billiger machen würde?

Antwort von ToryBruno:

Zitat
Was ich von heutigen Raketen gelernt habe.
Noch nicht.

Sehen Sie es mal so. Sie fügen einer Rakete Dinge und Kosten hinzu, damit sie wiederverwendet werden kann. Der Antriebs-Flyback fügt viele und viele Dinge hinzu. Also, und ein einzelner Booster, der für die Wiederverwendung gebaut wurde, kostet mehr, als wenn er so konfiguriert wäre, dass er entbehrlich ist. Deshalb bedeutet das zweimalige Fliegen eines Boosters nicht, dass er pro Flug nur halb so viel kostet.

Zum Beispiel beginnt die Konstruktion eines Flyback-Boosters im Grunde genommen als eine Konstruktion, die als entbehrlich konfiguriert ist. Dann fügt man Dinge hinzu.

Zum Beispiel:

HARDWARE UND SOFTWARE

- Ein zweiter Satz Avionik

- Neue und zusätzliche Softwareentwicklung und -wartung zur Steuerung von Wiedereintritt, Terminalflug und Landung

- Ein zweiter Satz Batterien mit höherer Kapazität für die zusätzlichen aktiven Flyback-Systeme

- Aerodynamische Steuerflächen, Aktuatoren und Steuerelektronik für die Aero-Flächen

- Landungssensoren, Datenprozessoren und Schnittstellenelektronik

- Landebeine

- Hydraulische oder elektromechanische Systeme und Steuerelektronik zum Ausfahren der Landebeine

- Ein Inco, oder ein anderes Hochtemperaturmaterial, als Hitzeschild hinter der leichten und kostengünstigen Verbundwerkstoff-Version

- Andere hochtemperaturbeständige Metallstrukturen im Vergleich zu leichtem, kostengünstigem Aluminium am hinteren Ende für eine bessere Überlebensfähigkeit beim Wiedereintritt

- Geschraubte vs. leichtgewichtige geschweißte Achterendstrukturen und Schnittstellen zur Erleichterung des Austauschs und der Aufarbeitung.

- Andere

VERWERTUNGSLOGISTIK

- Eine Flotte von Schiffen oder Bergungskähnen, die für Einsätze im unteren Bereich für Einsätze eingesetzt werden, bei denen der Aufprall von 30% bis 50% beim Rückflug zum Startpunkt nicht toleriert werden kann

- Zusätzliche Landtransport-Dienstleistungen zur Rückführung der geborgenen Booster in die Fabrik zur Sanierung

- Landeplätze und ihre Instandhaltung

REFURBISHMEN

- Umfangreiche Inspektionen

- Ersatz von Teilen, die wirtschaftlich nicht zu retten sind

- Instandsetzung von Teilen, die von der thermischen Wiedereintrittsumgebung betroffen sind

- Werkzeuge, Prozesse und Designs, um einen Turnaround von etwa 6 Wochen zu erreichen (ein Mehrfaches davon ist der bisher nachgewiesene Durchschnitt)

Diese Ergebnis wird ein Vielfaches der ursprünglichen Kosten der Einwegversion dieses wiederverwendbaren Booster-Designs betragen.

Je nachdem, wie viel Kosten wir für die Vogelhardware, die Bergungslogistik, die Überholungsarbeiten und die Kostenauswirkungen einer daraus resultierenden geringeren Produktionsrate hinzugefügt haben, benötigen Sie eine bestimmte Anzahl von Flügen, um all diese Kosten zu decken. Dann, und nur dann, werden zusätzliche Flüge anfangen, Geld zu sparen.

Die kostendeckende Flugrate muss als Flottendurchschnitt erreicht werden, da Sie diese Investitionen in der gesamten Flotte tätigen. Wenn z.B. ein einziger Booster insgesamt 5 Flüge durchführt, ist es wirtschaftlich nicht so bedeutsam, wenn andere Vögel nur 1 oder 2 Flüge durchführen.

Beträgt die Break-even-Zahl z.B. 10, dann wäre ein Flottendurchschnitt von 2,5 weit darunter.

Anders ausgedrückt: Wenn ein Triebwerk bei dem Versuch, bei seinem ersten Flug zu landen, abstürzt, müsste der nächste Flug die Gewinnschwelle erreichen, zuzüglich der fehlenden Gewinnschwelle für den abgestürzten Flug. Oder die nächsten paar zusammen müssten ihre eigenen Quoten plus ihren Anteil an den Verlusten machen.

Indirekt, aber immer noch mit der Wirtschaft verbunden, ist die Auswirkung auf die Leistung. All diese zusätzliche Hardware ist schwer. Für den Treibstoff-Flyback wird auch eine Menge Treibstoff benötigt. Zusammengenommen haben diese einen großen Einfluss auf die Masse der Raumfahrzeuge, die Sie in eine bestimmte Umlaufbahn bringen können. Für spezielle Starts, die eine Leistungsreserve haben, spielt dies keine Rolle. Bei Missionen, bei denen dies nicht der Fall ist, oder bei Flügen, die man hätte mitfliegen können, werden Sie jedoch öfter als sonst zu einer größeren und teureren Basisrakete gezwungen.

Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, modellieren wir dies sorgfältig. Unsere Schätzung bleibt bei etwa 10 Flügen als Flottendurchschnitt, um einen beständigen Break-even-Punkt für die Wiederverwendung der Antriebs-Flyback-Rakete zu erreichen. Interessanterweise ist dies das ursprünglich von SX formulierte Ziel.

Sie können sich auch vorstellen, dass wir das beobachtet und im Auge behalten haben.

Unsere derzeitige Einschätzung ist, dass 10 nach wie vor gültig sind und dass niemand auch nur annähernd an den Nachweis dieser wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsziele herangekommen ist.

Aus meiner Sicht geht Tory Bruno bei seinen Überlegungen von der AtlasV oder der Vulcan aus, die nicht wiederverwertbar designed sind.
In diesem Fall hat er sicher recht.

Übersetzt mit deepl.

Offline pehy

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3420 am: 17. April 2020, 17:22:20 »
Er hat überhaupt nichts falsches gesagt und selbst bezüglich der Falcon9 liegt er noch nicht völlig verkehrt. Die wurde ja im Groben so entwickelt, wie er geschrieben hat. Wenn das Ziel gewesen wäre, nach wenigen Flügen die Mehrkosten gegenüber der ersten F9-Version schon kompensiert zu haben und dann so weiterzumachen, wie bisher in der Raumfahrt, dann stimmt alles was er schreibt. Was er nicht schreibt, ist die Tatsache, dass das ganze noch weiteren Gewinn bringt, den man aber nicht kurzfristig wieder nutzen kann.

Erstens, die Erfahrung, wie man solch große Objekte aus 100 km Höhe und mit sehr hoher Geschwindigkeit überhaupt wieder in einem Stück runter bringt. Davon kann Tory sich und seinen Aktionären erstmal nichts kaufen.

Zweitens, jeder Booster, der heil wieder unten steht, wirft bei seiner Aufarbeitung Wissen ab, wie sich die Komponenten während des Fluges verändert haben. An solchen Daten wäre auch jeder andere Raketenbauer hoch interessiert. Er kann sie aber nur eingeschränkt (Telemetrie und Wrackuntersuchung) bekommen. Telemetrie kostet Geld und Nutzlast, wenn man sehr viel mehr, als die nötigsten Daten haben will. Wracks aus dem Ozean fischen ist auch nicht billig und die Ergebnisse einer Untersuchung sind ziemlich ungewiss, so dass man das nur macht, wenn es nicht anders geht. Im Ergebnis kann man an der mehrfach nutzbaren Erststufe viel besser optimieren, selbst wenn man die einzelnen Exemplare erst nur ein paarmal geflogen hat. Bei einer herkömmlichen Erststufe wird man da weniger machen können, weil man viele Komponenten hinterher garnicht mehr zu sehen bekommt, wenn sie erfolgreich geflogen waren. Kann sein, die sind immer noch deutlich überdimensioniert oder sie sind schon so geschwächt, dass sie bei der nächsten Rakete unter ungünstigen Umständen dann doch versagen. Eine mehrfach genutzte Rakete wird mit der Zeit immer sicherer, weil nach jedem Flug Teile, die fast versagt hätten, gefunden und verbessert werden können.

Drittens, wenn man entschlossen ist, die Rakete langfristig zu nutzen, kann man so kalkulieren, dass sich die Mehrkosten irgendwann später wieder ausgleichen. Sowas muss man aber heutigen Aktionären als Alternative zum bisher sicheren Geschäft auch erstmal schmackhaft machen.

McPhönix

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3421 am: 17. April 2020, 17:30:36 »
Diese Liste von T. Bruno sollte vlt mal hier irgendwo dauerhaft abgelegt werden. In der ausführlichen, unaufgeregten, nüchternen und doch bejahenden Form wird man sowas nicht so leicht finden. Die Umwandlung Wissenszuwachs in Kosteneinsparung hat er vlt absichtlich nicht erwähnt, um nicht ins Spekulative, weil jetzt noch nicht Erfaßbare abzugleichen.

Ist halt so - nach ein paar Wochen und Dutzenden Texten fängt man eh an zu suchen "Da war doch mal was..."

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Offline Sensei

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3422 am: 17. April 2020, 17:42:17 »
Am Rande bemerkt: Schon allein;dass sich dieser CEO von ULA nicht nur selbst auf Reddit einlässt, sondern dann noch auf dem SpaceX Lounge Subreddit konsequent und ehrlich Fragen beantwortet, sagt viel über diesen Menschen aus.
Man kann über die Führung von ULA denken was man will, aber diese offene Art der Kommunikation sieht man nur selten und ist sehr zu begrüßen.

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Offline alepu

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3423 am: 17. April 2020, 18:36:22 »
Also ich begreife das ehrlich gesagt nicht so ganz !
Nach der Rechnung von Tory Bruno , wäre dann eine wiederverwenbare Rakete die nur ein einziges mal fliegen würde quasi 10x so teuer wie eine Wegwerfrakete....
Wenn  wir jetzt alle Flüge einer F9 bisher unter dem Gesichtspunkt der Rentablität erst nach der durchschnittlichen 9 Wiederverwendung , wurde ja noch nicht mal  im Ansatz erreicht , die Zahl der vorzeitig, nach nur sehr wenigen Flügen, ausgefallenen (ja jeweils 10x so teuren !!) und die sehr viel billigeren Preise von SpaceX gegeneinander aufrechnen , müsste SpaceX schon sehr lange total Pleite sein ! !

Offline Bermax

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Re: Wiederverwendbarkeit und Landefähigkeit der Falcon-Familie
« Antwort #3424 am: 17. April 2020, 19:00:13 »
Wenn man die AtlasV auf wiederverwertbar umbauen würde, sind 10 fache Kosten vermutlich richtig.

Oder andersrum betrachtet. Die Falcon9 auf expandable reduziern macht sie sicher nicht 10x günstiger.

Er hat recht mit den Mehrkosten, aber mit den Faktor 10 liegt er sicher falsch.