Er hat überhaupt nichts falsches gesagt und selbst bezüglich der Falcon9 liegt er noch nicht völlig verkehrt. Die wurde ja im Groben so entwickelt, wie er geschrieben hat. Wenn das Ziel gewesen wäre, nach wenigen Flügen die Mehrkosten gegenüber der ersten F9-Version schon kompensiert zu haben und dann so weiterzumachen, wie bisher in der Raumfahrt, dann stimmt alles was er schreibt. Was er nicht schreibt, ist die Tatsache, dass das ganze noch weiteren Gewinn bringt, den man aber nicht kurzfristig wieder nutzen kann.
Erstens, die Erfahrung, wie man solch große Objekte aus 100 km Höhe und mit sehr hoher Geschwindigkeit überhaupt wieder in einem Stück runter bringt. Davon kann Tory sich und seinen Aktionären erstmal nichts kaufen.
Zweitens, jeder Booster, der heil wieder unten steht, wirft bei seiner Aufarbeitung Wissen ab, wie sich die Komponenten während des Fluges verändert haben. An solchen Daten wäre auch jeder andere Raketenbauer hoch interessiert. Er kann sie aber nur eingeschränkt (Telemetrie und Wrackuntersuchung) bekommen. Telemetrie kostet Geld und Nutzlast, wenn man sehr viel mehr, als die nötigsten Daten haben will. Wracks aus dem Ozean fischen ist auch nicht billig und die Ergebnisse einer Untersuchung sind ziemlich ungewiss, so dass man das nur macht, wenn es nicht anders geht. Im Ergebnis kann man an der mehrfach nutzbaren Erststufe viel besser optimieren, selbst wenn man die einzelnen Exemplare erst nur ein paarmal geflogen hat. Bei einer herkömmlichen Erststufe wird man da weniger machen können, weil man viele Komponenten hinterher garnicht mehr zu sehen bekommt, wenn sie erfolgreich geflogen waren. Kann sein, die sind immer noch deutlich überdimensioniert oder sie sind schon so geschwächt, dass sie bei der nächsten Rakete unter ungünstigen Umständen dann doch versagen. Eine mehrfach genutzte Rakete wird mit der Zeit immer sicherer, weil nach jedem Flug Teile, die fast versagt hätten, gefunden und verbessert werden können.
Drittens, wenn man entschlossen ist, die Rakete langfristig zu nutzen, kann man so kalkulieren, dass sich die Mehrkosten irgendwann später wieder ausgleichen. Sowas muss man aber heutigen Aktionären als Alternative zum bisher sicheren Geschäft auch erstmal schmackhaft machen.