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Raumfahrt => Konzepte und Perspektiven: Raumfahrt => Thema gestartet von: knt am 05. Juli 2009, 18:18:29

Titel: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 05. Juli 2009, 18:18:29
Hallo,

Nach vielen Jahren verdichten sich die Informationen zu einer neuen russischen Raumstation als Nachfolger der ISS.

Die Station heißt OPSEK - rus: Orbitalniy Pilotiruemyi Eksperimentalniy Kompleks - en: Orbital Manned Assembly and Experiment Complex - de: Orbitaler, bemannter, Montage und Forschungs Komplex.

Anatoly Zak fasst die bisherrigen Informationen auf RussianSpaceWeb zusammen: http://www.russianspaceweb.com/opsek.html

Hier ein paar Kerninfos, ohne auf die gesamte Geschichte einzugehen...

Disclaimer: Wie bei allen Großprojekten wärend der Erfindungsphase ist alles noch im Fluß, nichts ist entschieden und alles kann sich ändern oder auch falsch verstanden wurden sein.

p.s. mein Tipp: Die ersten Diskusionsseiten werden von dem Worten "unmöglich" und "illusorisch" dominiert.
*kicher*


Disclaimer: achtet auf das alter der Infos - damit ihr nicht uralt für brand neu haltet!
Quelle:
RCOM Diskusionen:
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: klausd am 05. Juli 2009, 18:25:26
p.s. mein Tipp: Die ersten Diskusionsseiten werden von dem Worten "unmöglich" und "illusorisch" dominiert. *kicher*

Richtig, ich weiss auch gar nicht wo ich zuerst anfangen soll. Bei Inklination ändern oder vielleicht Mond/Mars Missionen zu unterstützen und trotzdem gleichzeit Erdobservationen durchzuführen???


Ich denke mal das Einzige was feststeht ist der Name  ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 05. Juli 2009, 19:08:14
Richtig, ich weiss auch gar nicht wo ich zuerst anfangen soll. Bei Inklination ändern oder vielleicht Mond/Mars Missionen zu unterstützen und trotzdem gleichzeit Erdobservationen durchzuführen??
Ah, der klaus - zu schnell gelesen wie immer :p Habe ausdrücklich gesagt (und dabei an dich gedacht) das die Erdobservation eine früher angedachte Aufgabe der Station war, die so heute wohl nicht mehr gilt. *kicher*

Zitat
Ich denke mal das Einzige was feststeht ist der Name  ;)
Wenn du wüstest *kicher* Na ist ja gleich: es gibt den Standpunkt - besonders unter der "alten Garde" die Station Mir2 zu nennen. Der Name wird festgelegt wenn er auf das Alu gepinselt werden muss, nicht früher und nicht später. Der Begriff "feststehend" lässt sich auf die russische Raumfahrt nicht anwenden - die ist (nicht mehr ganz) jung, dynamisch und erfolgreich.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 05. Juli 2009, 19:12:07
Eine lunare Mondstation wirkt interessant. Aber der Aufwand die  im Orbit zu halten dürfte enorm sein, durch die mangelnde Langzeitstabilität tiefer Mondorbits.
Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 05. Juli 2009, 19:16:06
Eine lunare Mondstation wirkt interessant.
Ah danke - hatte glatt die LOS Quelle vergessen:

http://www.russianspaceweb.com/los.html
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: klausd am 05. Juli 2009, 19:23:18
Ah, der klaus - zu schnell gelesen wie immer

Wenn ich mir Deinen Beitrag jetzt so anschaue, hab ich auch das Gefühl einen anderen gelesen zu haben  ;)  (editing... Da stand nämlich noch nix von Asien...)

Es rächt sich eben manchmal wenn man nicht gleich den ganzen Beitrag zitiert.  ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 05. Juli 2009, 19:31:28
Wenn ich mir Deinen Beitrag jetzt so anschaue, hab ich auch das Gefühl einen anderen gelesen zu haben  ;)  (editing... Da stand nämlich noch nix von Asien...)
Gut möglich :) Ich brauch immer einige Edits bis ich alles zusammen habe...
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 02:57:35
Hey irgendwo hatten wir das Inklinations Problem LEO Station->Mond ziemlich ausführlich und abschließend diskutiert - nur weiß ich nimmer wo - kann mir jemand einen Fingerzeig geben?

Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?

Was kann eine Mondstation zu einer Mission beitragen? Klar ist: Raumschiffe auf Richtung Erde-Mond und auch aufsteigende "Lander" können dort docken. Nur wozu? Was macht ein an die Mondstation gedocktes Raumschiff besser als eines das einfach nur im Orbit wartet?

Ein Argument ist die Logistik - so kann die Mondstation als Zwischenlager dienen, man kann eine gewisse Vorratswirtschaft betreiben, und muss nicht jeder einzelnen Mission alles mitgeben was sie braucht. Doch trozdem muss alles von der Erde zur Mondstation gebracht werden!

Der Logistik Vorteil kann sich nur realisieren wenn man ein automatisiertes, unbemanntes Transportraumschiff hätte. Dadurch bräuchte das bemannte Raumschiff weniger Stauraum, und könnte sich auf auf den Transport der Menschen spezialisieren. Das Transportraumschiff spezialisiert sich dagegen auf den Transport. Dadurch könnte das Gesamtsystem wahrscheinlich effektiver arbeiten.

Da aber die Investitionskosten in ein solches System, durch die vielen beteiligten Module höher ist, lohnt sich das nur bei wirklich langfristigen Mondplänen und damit meine ich nicht 20 Jahre sondern wohl eher 40-80 Jahre.

Ein anderes Argument ist, das die Station angedockte Module versorgen kann. Mann kennt es ja: eine Sojus kann (beiß mich!) 3-7 Tage (?) autonom fahren, angedockt an die ISS erhöht sich die Lebensdauer aber auf 180 Tage.

Paralell dazu müssen einzelnen Mondmissions Module im Vergleich zu ihrer Lebenszeit relative wenig Platz und Gewicht für die eigene Versorgung reservieren - den die Versorgungseinrichtungen werden teilweise in den Space Tug (auf der Reise) und in die LOS (im Mond Orbit) ausgelagert.

Die Folge: mehr Nutzlast, oder kleinere/leichtere Module. Das wiederrum hat enorme Vorteile - so kann man z.B. auf kleinere, günstigerere Träger mit hoher Startfrequenz in Serienfertigung setzen, anstatt gigahypermegasuper Träger in Sonderanfertigung. (na, machts nun auch Sinn warum die Russen 20-50t schon heavy nennen?)

Auch das lohnt sich erst wenn man auf dem Mond ernsthaft etwas zu tun hat. Wenn man nur 20 Einzelmissionen plant, bleibt dem Gesamtsystem keine Zeit sich zu armotisieren.

Eine LOS kann sich also lohnen, wenn sie a) Bestandteil eines Gesamtsystems ist und b) das Engagement auf dem Mond wirklich langfristig angelegt ist und man c) auf dem Mond etwas ernsthaftes zu tun hat. Davon zu Reden das ein solches System "geplant" sei, wäre sehr übertrieben - aber es gibt entsprechende Konzepte und die generelle Richtung wird auch offiziell unterstüzt. Damit ist es definitiv mehr als eines der (vielen) "Schubladenkonzepte".

Hier zeigt sich wieder einmal eine Eigenart der russischen Weltraumforschung: Man denkt sehr weit in die Zukunft um die aktuell zu realisierenden Projekte mit den langfristigen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Dadurch entsteht zwar oft der (falsche) Eindruck der spinnenden Russen, aber dadurch wird auch jedes einzelne Projekt zu einem kleinen Schritt in die (hoffendlich) richtige Richtung. Kontinuität und Evolution sind neben Einfachheit und Zuverlässigkeit wohl die herausragendsten Merkmale der russischen Raumfahrt. Zwar wird man dann ob seiner "Steinzeittechnik" ausgelacht, aber letztendlich zahlt es sich immer aus.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 06:32:40
Bahnmanöver? Inklination und Mond?
Ici: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5646.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5646.0)?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 06:46:35
Guten Morgen knt,

ist dein Edit fertig? ;)

LOS kann bei der globalen Erkundung des gesamten Mondes sinnvoll sein. Die Hauptzeit wäre eine Besatzung auf LOS und könnte mehrmals Exkursionen zur Oberfläche durchführen.

Das hat dann aber folgende Eigenarten zur Folge:
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 07:09:05
ist dein Edit fertig? ;)
Ewww - ne noch nicht :D
Ich nehme mir jedesmal vor immer ein "STOP ICH SCHREIBE NOCH" drunter zu setzen das ich erst rausnehme wenn ich fertig bin... aber irgendwie vergess ich es immer :( sorry, ich weiß das kann nerfen.

Zitat
LOS kann bei der globalen Erkundung des gesamten Mondes sinnvoll sein. Die Hauptzeit wäre eine Besatzung auf LOS und könnte mehrmals Exkursionen zur Oberfläche durchführen.
In der Tat! Ein gutes Argument. Stellt sich aber die Frage, ob das nicht dadurch das die Lander/Starter (noch) nicht wiederverwendbar sind ausgehebelt wird.

Zitat
Exkursionen wären immer nur kurz (ca. 7 Tage), da sich nach wenigen Tagen auf der Oberfläche der Mond zu weit unter der LOS-Bahn hinweg gedreht hätte, um sie noch erreichen zu können.Auch hier gilt: je näher dem Äquator, desto kürzer. Die Pole sind hingegen immer erreichbar.
Deckt sich gut mit der Vorstellung einer permanenten Basis in der Polregion.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 07:16:32
Bei einem (wie von dir angesprochenen) langfristigen Engagement macht dieses "Zerlegen in Etappen" für die Logistik wirklich Sinn. Für jede Phase (Start, Mondflug, Mondlandung/-rückstart) kann man ein dezidiertes System entwickeln, welches keine Kompromisse mit dem Rest eingehen muss und auch keine Masse für andere Missionsabschnitte mitschleppen muss.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 07:26:35
Bei einem (wie von dir angesprochenen) langfristigen Engagement macht dieses "Zerlegen in Etappen" für die Logistik wirklich Sinn.
Exakt. Darum ist meiner Meinung nach die Frage "Was gibt es auf dem Mond eigendlich zu tun?" eine der wichtigsten, und sollte definitiv vor Beginn der Realisierung beantwortet sein.

Den von der Antwort hängt es ab, ob man über ein mittelfristiges oder langfristiges Engagement redet und ob sich ein komplexes Gesamtsystem lohnt oder man doch lieber einen einfachen Weg alla Apollo oder Mars-Direkt einschlägt.

Das ist einer der großen Wiedersprüche die ich bei der NASA kritisiere - dort redet man von einem langfristigen Engagement, ohne genau zu wissen was man zu tun hat - realisiert aber denoch eine direkte Mission die langfristig zu hohen Kosten führen wird. Wenn also alles nach Plan geht, gehts schief... *kicher* Aber das nur am Rande, haben wir schon zu genüge anderswo diskutiert...

Für jede Phase (Start, Mondflug, Mondlandung/-rückstart) kann man ein dezidiertes System entwickeln

Dazu aus einer Roskosmos Präsentation:
(http://www.streitschrift.net/wp-content/uploads/2009/07/space-infrastructur.jpg)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 12:15:46
Bezüglich der wiederverwendbaren Lander/Starter. Wenn man die LOS den zur globalen Erkundung des gesamten Mondes nutzen will, könnte sich vielleicht folgende Idee lohnen:

Man baut einen Lander/Starter der auf Kurzexkursionen spezialisiert ist, und mehrmals wiederverwendbar an der LOS aufgetankt werden kann. Ich stelle mir da ein kleines, leichtes Gefährt für 2 Kosmonauten vor das für Missionen von wenigen Tagen ausreicht, aber kein großes Gerät transportieren kann. Sozusagen das 2 Mann-Zelt unter den Landern - eher für "Tagesausflüge" als den Aufbau einer Station.

Durch die Begrenzung der Missionsdauer und den Verzicht auf großes Gerät könnte man das Gewicht vielleicht soweit reduzieren, das ein wiederstarten ohne Stufenprinzip möglich ist.

Vielleicht kann die LOS das ganze auch noch durch Bahnmanöver unterstützen. Vielleicht in dem sie vor dem Abkoppel des Hoppers bremst um so schon Geschwindigkeit abzubauen, nach dem Abkoppeln dann wieder beschleunigt um den Standard Orbit zu erreichen. Gleiches könnte vielleicht auch vor/nach dem Andocken passieren.

Sicher ist sind die Aufgaben die eine solche Kurzexkursionen erfüllen kann begrenzt. Aber vielleicht gibt es genügend Kleinkram und Voruntersuchungen so das sich soetwas lohnen würde. Für andere Missionen kann man dann ja einen größeren, nicht wiederverwendbaren Lander nutzen.

Falls man den eine permanente Bodenstation hat, kann sich sowas auch für die Crew Rotation praktisch sein. UUUND man pflastert den Mond nicht arg zu Doll mit Müll zu - das rächt sich später wie wir mittlerweile gelernt haben sollten.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 12:38:07
Hallo knt,

was ist effizienter? Bahnmanöver mit einem kleinen Gerät oder Bahnmanöver mit der gesamten Station für das kleine Gerät? ;)

Wenn man für die Landung des Hopp(s)ers bestimmte Flugparameter benötigt (Höhe? Geschwindigkeit?), dann soll er das lieber alleine machen. Wir sinken ja auch nicht mit der gesamten ISS samt Shuttle, um das "Phasing" für die Landung hinzubekommen. Das macht das Shuttle schon alleine.

Kurz: tote Masse sollte man nicht zwecklos hin- und her schleppen. Jedes Kilogramm extra Masse bei Manövern potenziert sich im Treibstoffbedarf.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: trallala am 06. Juli 2009, 12:41:39
Falls man den eine permanente Bodenstation hat, kann sich sowas auch für die Crew Rotation praktisch sein. UUUND man pflastert den Mond nicht arg zu Doll mit Müll zu - das rächt sich später wie wir mittlerweile gelernt haben sollten.

Für eine permanente Bodenstation wäre es sogar gut einen großen Lander zu haben. Wenn dieser entsprechend ausgelegt ist könnte man sie nämlich zusammenschließen und so den Wohnraum immer weiter vergrößern oder auch die Tanks als Treibstoff/Sauerstofflager nutzen. Da gab es auch schon mal ein Konzeptpapier von der NASA zu, mal schauen ob ich das nochmal finde.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 12:57:57
Was ist effizienter? Bahnmanöver mit einem kleinen Gerät oder Bahnmanöver mit der gesamten Station für das kleine Gerät? ;)
Sicher da hast du recht. Aber was ist wenn du die größeren Treibstoffreserve der Station berücksichtigst? Masse da sparen wo sie am meisten stört: Wo stört die Masse mehr, auf einer Logistik-Station oder einem Minilander? :)

Zitat
Wenn man für die Landung des Hopp(s)ers bestimmte Flugparameter benötigt (Höhe? Geschwindigkeit?), dann soll er das lieber alleine machen.
Ich meine garnicht das die LOS den Hoppser auf Landeparameter bringt, dachte eher daran ein paar m/s abzubauen um damit den Treibstoffbedarf + Tankgröße des Landers zu reduzieren. Ich hielt es selbst für einen spartanischen 2 Mann-Zelt Lander für schwierig die Fähigkeit zum kompletten Wiederstarten zu erlangen - und dachte über weitere Möglichkeit nach das zu unterstüzen. Wie siehst du das?

Zitat
Wir sinken ja auch nicht mit der gesamten ISS samt Shuttle, um das "Phasing" für die Landung hinzubekommen. Das macht das Shuttle schon alleine.
In der Tat. Aber die ISS wurde schon einige male auf niedriger Bahn belassen um es dem Shuttle einfacher zu machen :o

Das die LOS mithilft war ja nur ne fixe idee, drum ja auch die vielen "vielleichts" :)

Für eine permanente Bodenstation wäre es sogar gut einen großen Lander zu haben. Wenn dieser entsprechend ausgelegt ist könnte man sie nämlich zusammenschließen und so den Wohnraum immer weiter vergrößern...
Gutes Argument.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 13:28:44
Jetzt verstehe ich was du meinst. Generell gilt: jedes unnütz bewegte Kilogramm wird "bestraft". Du meinst aber, dass man damit evtl. dem Lander seine "Single Stage To Surface To Orbit (SSTSTO  ;))" Fähigkeit ermöglicht. Ich kann das gerade nicht wirklich abschätzen, aber ich habe das Gefühl, dass das auf dem Mond an sich möglich sein sollte, wobei immer noch die Nutzlast gering ausfallen dürfte.

Wollten wir etwas weiter oben keine Kompromisse für dezidierte Transportsystem eingehen? ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 06. Juli 2009, 15:28:25
"Single Stage To Surface To Orbit" genau darum geht es!

Zitat
Wollten wir etwas weiter oben keine Kompromisse für dezidierte Transportsystem eingehen? ;)
Ach, weißt doch wie das ist mit den Kompromissen.... :D Im gewissen Sinne ist es doch nur ein weiteres spezialisiertes Transportsystem. Auch garnicht als Ersatz zu einem konventionellem Lander - dafür wäre die Nutzlast wohl zu gering, aber als Ergänzung um globale Kurzexkursionen und Crewrotation effektiv und in hoher Frequenz durchzuführen.

Apollo schaffte 250kg - wenn man 200-500kg bei dem Hoppser schaft wäre das ein großer Erfolg! Altair soll bis bis zu 2.5t Nutzlast ermöglichen, und würde dann Langzeitmissionen und den Stationsaufbau übernehmen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2009, 17:48:40
Unbemannt soll Altair 15 - 20t Nutzlast absetzen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Pham am 17. Juli 2009, 13:59:27
Unbemannt soll Altair 15 - 20t Nutzlast absetzen.
Das rutscht nun sehr wahrscheinlich ins offtopic, aber ich habe bisher an keiner Stelle von einer unbemannten Altair-version gelesen oder gehört oder von irgendwelchen Planungen reine AresV/Altair-Missionen zum reinen Transport von Material zum Mond (für eine eventuelle Mondbasis) mitbekommen.
Hast Du da Quellen für die über reine Gedankenspiele hinausgehen?
(Soviel ich weiß steht ja noch nicht mal das Konzept für einen bemannten Altair-Lander .. geschweige denn für eine pure Frachtversion)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 17. Juli 2009, 14:40:07
Verfolge bspw. in unseren Thread: "Rückkehr zum Mond", auch wenn der bereits sehr lang ist.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.735 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.735)

Aber auch hier:
http://www.nasaspaceflight.com/2008/02/altair-project-buying-into-orion-lessons-for-development-process/ (http://www.nasaspaceflight.com/2008/02/altair-project-buying-into-orion-lessons-for-development-process/)

Und bei der NASA:
http://www.nasa.gov/pdf/289914main_fs_altair_lunar_lander.pdf (http://www.nasa.gov/pdf/289914main_fs_altair_lunar_lander.pdf)
Zitat
The Altair lander also can be used to transport large
cargo elements to the lunar surface. In cargo mode, the
descent module is confgured to autonomously land at a
preselected site with up to 14,500 kg (31,900 pounds) of
science equipment, lunar rovers, habitat modules, power
systems, resource utilization equipment and outpost logistics.
The ability to land large cargo elements is critical to the
deployment of the lunar outpost.

14500kg ist weniger als was ich oben geschrieben habe, aber auf jeden Fall eine autonome Cargoversion ohne Aufstiegsstufe. Wobei das ein Dokument von 2007 ist. Ich habe mir die 20t nicht ausgedacht, kenne aber die Quellen momentan nicht mehr.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Pham am 17. Juli 2009, 15:18:09
Ich bin mir bewusst, das der Altair-Lander noch nicht in seinem Endkonzept fertig steht, auch wenn die Darstellungen der letzten Zeit doch ein deutlich favorisiertes Bild zeigen.

Vielleicht liegt es an meiner mangelnde Phantasie oder ich habe bei diesen Konzepten etwas Elementares übersehen, aber bei den meißten Konzepten sieht es so aus, als sei jegliche Nutzlast an der Oberseite des Landers fest gemacht. Klassisches Konzept wie beim LM der Apollozeit, bei dem die Fähre quasi auf dem Landetreibwerk balancierend landet.
Klassisch, da so recht einfach das Habitat und Aufstiegsstufe oben angebracht werden kann und so das Descend-Modul als Startplattform genutzt werden kann.

Insofern .. mal abgesehen von den reinen Nutzlastüberlegungen, wie soll die Fracht (automatisiert?) von der Oberseite der stattlichen Landfähre abgesetzt werden?  ;)
Würde eine Frachtversion nicht ein Grundlegendes anderes Konzept erfordern?


Edit: Örgs .. noch mehr OT. Ich schreib dazu in dem beschrieben Thread weiter. Sorry.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 25. August 2009, 13:34:03
Lohnt sich das Konzept überhaupt? 2 Station im All versorgen und evtl. noch etwas auf dem Mond selbst?
Eventuell müssten die LEO Stationen ja nicht permanent bemannt sein, das würde den Logistikaufwand reduzieren.
Aber ist es sinnvoll, von einem Orbit mit mindestens 51.7 Grad Inklination zum MOnd und Mars zu fliegen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. August 2009, 14:00:06
Das hatten wir schon irgendwo. Es ist nicht sinnvoll. Die Raumschiffwerft wird demnach nicht auf 51,6° eingerichtet und es wird auch kein abgetrennter Teil der ISS sein.

GG
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 25. August 2009, 14:02:19
Das hatten wir schon irgendwo. Es ist nicht sinnvoll. Die Raumschiffwerft wird demnach nicht auf 51,6° eingerichtet und es wird auch kein abgetrennter Teil der ISS sein.
Wenn man sie unter 51.7° haben will, kann man sie aber nicht von Vostochny aus starten.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. August 2009, 14:21:22
Natürlich kann man. Es kostet nur viel Treibstoff. Was denkst Du denn, wie die Satelliten von Baikonur aus in den Geostationären Orbit kommen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 25. August 2009, 14:27:30
Wenn man die größeren Treibstoffmengen sowieso aufwenden muss, kann man sie dann nicht gleich beim  TLI vom 51.7° Orbit aufwenden? (Ja, ich weiß, dann wird es noch mehr.)
Oder könnte man die ISS Module durch eine Anzahl an Space Trucks in einen Orbit mit niedriger Inklination bringen?
Das würde immer noch weniger Treibstoff kosten, als die MOdule neu zu starten.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. August 2009, 14:57:37
Man wird aber nachdenken, ob sich das bei veralteten und eigentlich für einen anderen Zweck gebauten Modulen noch lohnt. Und ich denke, die Antwort wird eher "Nein" lauten.

Ich teile auch Jakdas Verdacht, dass man die beiden russischen Forschungs- und Energieversorgungsmodule NEK 1 und 2 deshalb auf 2014 und 2015 gelegt hat, weil man dann sicher sein kann, dass eine Entscheidung gefallen ist, ob die ISS bis 2020 und evtl. darüber hinaus betrieben wird. Sonst nimmt man die Module gleich für eine andere Station.

Die Russen wollen ja auch gern auf 60° Inklination gehen, damit sie ihr gesamtes Territorium überfliegen können. Man plant also vielleicht von vorn herein zwei verschiedene Stationen ein. Oder die 60-70°-Geschichte hat sich schon wieder erledigt.

Eine günstige Alternative wäre, die ESA mit ins Boot zu holen und dann deren äquatornahen Startplatz zu nutzen. Vielleicht naut man auch noch eine schwimmende Startplattform. Immerhin weiß man jetzt, dass es funktioniert.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 25. August 2009, 14:57:51
Zitat
Das würde immer noch weniger Treibstoff kosten, als die MOdule neu zu starten.

Würde es das? Immerhin musst du den ganzen Treibstoff dafür in den Orbit bringen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 25. August 2009, 16:20:08
Die Russen wollen ja auch gern auf 60° Inklination gehen, damit sie ihr gesamtes Territorium überfliegen können. Man plant also vielleicht von vorn herein zwei verschiedene Stationen ein. Oder die 60-70°-Geschichte hat sich schon wieder erledigt.
Das hat sich definitiv erledigt. Zur Erdbeobachtung braucht man einfach keine bemannte Raumfahrt. Auch zwei verschiedene Stationen halte ich für sehr unrealistisch.

Ich nehme an OPSEK wird auf ISS Inklination bleiben - oder höchstens etwas (um ~0.2°) verschoben werden um besser von Vostochny erreichbar zu sein - jedenfalls WENN OPSEK auf dem abgekoppelten ISS Komplex basieren soll. Welche Konsequenz das für ein russisches Mond/Mars Projekt hat bin ich unschlüssig. Hoffendlich kommt mal ein Journalist auf diese Frage!

Zitat
Man wird aber nachdenken, ob sich das bei veralteten und eigentlich für einen anderen Zweck gebauten Modulen noch lohnt. Und ich denke, die Antwort wird eher "Nein" lauten.
Die Neuerung dieser Station soll ja gerade sein, das die spezialisierten "Missions-Module" jenach Bedarf und Lebenszeit abgedockt werden können. Man will von dem Konzept "Station über Jahre aufbauen - Nutzen - komplett versenken" weg und hin zu einer Station in der Module "kommen und gehen" - je nach Lebensdauer und aktueller Mission. Kernelement dieser neuen Philosophie ist dieses kugelförmige Dockingmodul das ja auch schon bestandteil des ISS Segments werden soll.

Meiner Meinung nach ein sinnvoller Schritt. Den so entzerrt man den jedesmal gigantischen Aufwand eine ganze Station neu in den Orbit zu hämmern.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 25. August 2009, 16:40:07
Würde es das? Immerhin musst du den ganzen Treibstoff dafür in den Orbit bringen.
Damit wohl nichtmehr. Aber kostenmäßig? Neue Module müssten schließlich erstmal gebaut werden, und das kostet auch Geld.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 25. August 2009, 17:18:28
Könnte solch eine Raumstation nicht der Ausgangspunkt für von der NASA ausgerufenen internatioalen Mars-Mission sein, wenn man schon plant, sie in den Mond-Orbit zu schicken?

P.S. Vielleicht könnte man so eine Raumstation abgewandelt als Raumschiff benutzen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 25. August 2009, 17:29:20
Moment, bringst da etwas durcheinander.
Es soll eine Sation im LEO als Basis für bemannte Mond- und Marsmission sowie eine Station im Mondorbit geben.
Ich denke, dass nichts dagegen spricht,  die LEO Station auch für eine internationale bemannte Marsmission zu nutzen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. August 2009, 18:25:27
Die Neuerung dieser Station soll ja gerade sein, das die spezialisierten "Missions-Module" jenach Bedarf und Lebenszeit abgedockt werden können. Man will von dem Konzept "Station über Jahre aufbauen - Nutzen - komplett versenken" weg und hin zu einer Station in der Module "kommen und gehen" - je nach Lebensdauer und aktueller Mission.

Das klingt für mich nach einer sinnvollen Weiterentwicklung des Konzeptes "Modulare Station".
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: runner02 am 25. August 2009, 20:21:31
Zitat
die LEO Station auch für eine internationale bemannte Marsmission zu nutzen.

Hä?
Mit ner Soyus digital 2.0 ankoppeln, dann begrüßen sie die anderen Astronauten, essen dort gemeinsam und trinken Vodka, anschliessend abkoppeln und ins InternationaleMarsRaumschiff, dass sie vorort abholt?

Sehe da keinen Sinn, das könnten sie auch weglassen. Ausserdem verlängert sich die auf ihren Körper einwirkende Strahlung, wenn sie vorher noch auf einer Station waren...


Eine orbitale Station im Mondorbit??

Wäre megacool, aber glaubt ihr denn dass die Russen das in nächster zeit durchziehen?

Welcher Zeitrahmen ist hier gesetzt (gibt es überhaupt einen?)?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 25. August 2009, 20:30:58
Das ist schon realistisch, denn niemand ist in der Lage, ein Mars-Raumschiff mir einem Mal ins All zu bringen. Die heute benutzten Träger sind zu schwach. Deshalb werden interplanetare Raumschiffe genauso zusasmmengenbaut wie die ISS und werden einige Zeit auch Raumstationen sein. Wenn mann es also so sieht, ist das das realistischste Konzept.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 26. August 2009, 02:47:52
Mit ner Soyus digital 2.0 ankoppeln, dann begrüßen sie die anderen Astronauten, essen dort gemeinsam und trinken Vodka, anschliessend abkoppeln und ins InternationaleMarsRaumschiff, dass sie vorort abholt? Sehe da keinen Sinn, das könnten sie auch weglassen.
Das macht schon Sinn - WENN das InternationaleMarsRaumschiff z.b. kein Wegwerfteil sondern ein für mehrere Missionen verwendete Pendler ist.

Dieses Mars Raumschiff wird an der Station gebaut (d.h. seine Module werden zusammen "gesteckt"), aufgetankt und gewartet. Für eine Mars-Mission kommt die Besatzung an, steigt um - fliegt zum Mars/Mond und macht ihr Ding. Kommt dann wieder zur Station zurück  - und alles fängt von vorne an.

Vorteil: Man braucht keine supermegagiga Schwerlastraketen (=billiger)
Vorteil: Man kann mehrere Missionen damit fliegen (=billiger)
Vorteil: Kein Hochgeschwindigkeitswiedereintritt (=einfacher, sicherer, billiger)
Vorteil: Man kann Vodka trinken (=lustiger,teurer,unsicherer)
Vorteil: Man bewegt zwischen Erde und Orbit nur das was man für eine Mission braucht: Treibstoff, Verbrauchsgüter, wissschaftliche Geräte, Crew (=billiger)

Nachteil: man muss wieder in den erdorbit einschwenken (=mehr treibstoff)

Zitat
Eine orbitale Station im Mondorbit?? Wäre megacool, aber glaubt ihr denn dass die Russen das in nächster zeit durchziehen?
Nächste Zeit = 10, 20, 30, 50 Jahre? Nein.

Noch einmal: Das ist ein Rahmenplan, der definiert was man einmal gerne machen MÖCHTE. Sinn dieses Plans ist es vorallem sicherzugehen, dass das was man wirklich machen WIRD ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Das heißt einige Elemente des Plans liegen SEHR WEIT in der Zukunft - manche mehr manche weniger - können aber genau dadurch beim Design der AKUELLEN konkreten Systeme berücksichtigt werden. Damit ist sichergestellt, das man sich nicht ins Bein schießt - wie es z.b. die NASA mit "schöner" Regelmäßigkeit tut.

Natürlich gibt es Zeitpläne für das alles - diese sind aber in der Regel aufgestellt ohne eine Budget Beschränkung zu berücksichtigen - und dadurch natürlich unrealistisch. Einen solchen Zeitplan findet man z.b. in http://www.senkyo.co.jp/ists2008/pdf/2008-o-3-06v.pdf auf Seite 21. OHNE Budget Begrenzung könnte die Mondstation 2030-2040 fertig gestellt werden.

Wenn man mal wieder ein konkretes Projekt plant schaut man sich an welches Pusselteil des Rahmenplans man am besten entwickelt um seine mittelfristigen Ziele zu erreichen und denoch auf ein langfristiges Ziel zu zu gehen. Auch das wird in dem PDF auf Seite 21 sehr schön sichtbar. Jeder Abschnitt ist eines dieser mittelfristigen Ziele und aus jedem einzelnen wird Hardware in den nächsten Schritt übernommen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Voyager_VI am 26. August 2009, 09:34:38
Ist die Veröffentlichung (http://www.senkyo.co.jp/ists2008/pdf/2008-o-3-06v.pdf) nicht eher ein Angebot zur internationalen Zusammenarbeit?

Allein werden die Russen nur einen Teil realisieren, wobei man jedes Angebot auch ändern kann. MRM 1 & 2 aber auch das MLM sollten sicher sein. Sicherlich kommt auch der Kopplungsmodul. Bei der zweiten Phase werden wir sehen, ob es was wird.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 26. August 2009, 14:18:24
Ist die Veröffentlichung (http://www.senkyo.co.jp/ists2008/pdf/2008-o-3-06v.pdf) nicht eher ein Angebot zur internationalen Zusammenarbeit?
Angesichts des Umstandes das aussschließlich russische Hardware vorgestellt wird - und in den Konzepten keine Lücken für Partner bereitgehalten wurden - kann man das wohl verneinen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: jakda am 26. August 2009, 18:02:19
Zitat
Bei der zweiten Phase werden wir sehen, ob es was wird.
Denke schon, dass dies Module kommen... (die stehen wahrscheinlch schon rohbaufertig in der Ecke  ;) )
Es gibt noch ein paar ganz andere Dinge, die die Russen starten wollen. Z.B.: OKA-T
Bei OKA-T handelt es sich um eine vollautomatische Produktionsstätte (die Russen sagen Kosmische Fabrik), die Materialien erzeugen soll, die nur unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit hergestellt werden können. An diese "Fabrik" wird nur angekoppelt zur Beschickung und zur Abholung. Gestartet werden sollte 2012. Das Ding ist also so gut wie fertig. ROSKOSMOS hat aber wegen der Finanzkrise (Umlagern der Gelder auf wichtigere Projekte) den Start verschoben, wahrscheinlich 2015...

Grüße
jakda...
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 26. August 2009, 23:34:33
Wenn man so etwas industrialiseren könnte, wäre das Goldquelle für Medizin und Materialwissenschaft. Das wäre eine große Bereicherung für die Menschheit. Aber weiß jemand, wie OKA-T aussieht? In dem Bericht sieht man es nicht so gut.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 27. August 2009, 11:30:13
Ja, irgendwo hier fliegt eine Diskusion darüber rum - auch mit ein paar Bildern. Aber ich finde es nicht.

ah hier ist es ...

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3793.msg105182#msg105182

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3793.msg105817#msg105817
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 29. August 2009, 22:10:40
Mit welchem Träger wird dann OPSEK in den Orbit gebracht, falls die Russen das doch machen: Angara oder Proton?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 30. August 2009, 02:48:52
Je, nach dem was besser in den Zeitplan passt. Die Angara sollen die Proton ja ablösen. Vielleicht soll diese Aufgabe aber auch die schwere Variante der RUS-M übernehmen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Nitro am 06. September 2009, 08:28:26
Aus dem STS-128 Thread von Matthias56:

Zitat
Hat man sich denn darüber hinaus bereits schon Gedanken gemacht, was mit der ISS dann geschehen soll? (Nach 2020)
Hat man darüber hinaus schon eine weitere Station in Planung und wie wird diese aussehen und gestaltet sein?

Die ISS wird nach Ende ihrer Lebenszeit in der Atmosphaere vergluehen.

Eine weiter Station ist derzeit nicht in Planung. Die Zukunft der bemannten Raumfahrt ist momentan arg ungewiss. Urspruenglich war ja im Zuge des Constellations Programm die Armstrong Basis auf dem Mond geplant, aber nach der Augustine Kommision duerfte diese Basis eher fraglich sein. Russland plant derzeit einen ISS Nachfolger, der sogar in seiner Anfangszeit aus ehemaligen ISS-Modulen bestehen soll. Hier unser Thread dazu:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5871.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5871.0)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Corsar am 06. September 2009, 08:47:31
Bonjour,  man darf aber China nicht vergessen. Auch sie wollen ja eine eigene Raumstation bauen. Ob die so groß wird wie die ISS haben sie aber noch nicht gesagt. Jac
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Nitro am 06. September 2009, 08:57:21
Bonjour,  man darf aber China nicht vergessen. Auch sie wollen ja eine eigene Raumstation bauen. Ob die so groß wird wie die ISS haben sie aber noch nicht gesagt. Jac

Natuerlich, Matthias56 hatte allerdings direkt nach einem ISS-Nachfolger gefragt, desewegen hab ich China (und auch Biegelow) erstmal ausgelassen. Was Chinas Raumstation angeht: Derzeit sind drei Stationen mit dem Namen Tiangong geplant, die erste fuer naechstes Jahr, welche etwa den fruehen russischen Salyut Stationen entsprechen wird. Erst Tiangong 3 soll dann aus mehreren Modulen bestehen und etwa die groesse der MIR erreichen. Mit Tiangong 3 ist allerdings fruehestens erst 2018 zu rechnen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Corsar am 06. September 2009, 09:32:56
Bonjour,
Zitat
Natuerlich, Matthias56 hatte allerdings direkt nach einem ISS-Nachfolger gefragt, desewegen hab ich China (und auch Biegelow) erstmal ausgelassen.

Excuses, das hatte ich dann wohl falsch verstanden. Jac
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Ruhri am 06. September 2009, 17:59:27
Die ISS wird nach Ende ihrer Lebenszeit in der Atmosphaere vergluehen.

Eine weiter Station ist derzeit nicht in Planung. Die Zukunft der bemannten Raumfahrt ist momentan arg ungewiss. Urspruenglich war ja im Zuge des Constellations Programm die Armstrong Basis auf dem Mond geplant, aber nach der Augustine Kommision duerfte diese Basis eher fraglich sein. Russland plant derzeit einen ISS Nachfolger, der sogar in seiner Anfangszeit aus ehemaligen ISS-Modulen bestehen soll. Hier unser Thread dazu:

Was heißt jetzt hier "Lebenszeit"? Die russischen Module gehören zu den ältesten auf der ISS, und die sollen eventuell weiter verwendet werden. Und selbst wenn das eine oder andere Modul auf amerikanischer (oder russsicher) Seite komplett aufgegeben werden müsste, könnte man doch dafür Ersatz hinauf schaffen. Schließlich ist die ISS nun einmal eine modulare Station. Liegt es vielleicht nur daran, dass die US-Politiker der ISS den Geldhahn abdrehen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 06. September 2009, 18:03:52
Es geht dabei um das MLM, den Kopplungsknoten und die zwei neuen Labormodule. Dazu passt auch dieser Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5871.0
Dazu schaust du noch besser bei russianspaceweb rein:
http://www.russianspaceweb.com/opsek.html
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Nitro am 06. September 2009, 18:31:29
Was heißt jetzt hier "Lebenszeit"? Die russischen Module gehören zu den ältesten auf der ISS, und die sollen eventuell weiter verwendet werden. Und selbst wenn das eine oder andere Modul auf amerikanischer (oder russsicher) Seite komplett aufgegeben werden müsste, könnte man doch dafür Ersatz hinauf schaffen. Schließlich ist die ISS nun einmal eine modulare Station. Liegt es vielleicht nur daran, dass die US-Politiker der ISS den Geldhahn abdrehen?

Mit Lebenszeit ist hier die vorgesehene Projektdauer des ISS Programms gemeint. Die russischen Module, die evtl. weiterverwendet werden sind das MLM und die drei weiteren angekündigten Module die dort angekoppelt werden sollen. Das werden dann also nicht die ältesten, sondern die neuesten Module sein. Steht auch so alles im von mir verlinkten Thread.

Und klar ist der Hauptgrund für das Ende eines solchen Mammut-Projektes Geld. Und das ist nicht nur der Geldhahn der Amerikaner sonder auch all der anderen beteiligten Partner. Momentan ist eine Nutzung der ISS bis 2020 so gut wie sicher. Darüber hinaus wird es mit der Lebenszeit einiger Module dann etwas eng. Die ältesten werden dann über 20 Jahre alt sein.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Ruhri am 06. September 2009, 18:38:12
O.k., ich hatte das so verstanden, dass die Russen ihre Alt-Module abkoppeln wollten.

Wenn man aber nicht auf eine Station verzichten möchte, wäre es da tatsächlich kostengünstiger, eine vorhandene Station zu versenken und von vorne zu beginnen? Der gesunde Menschenverstand sagt "Nein!", aber der trügt zugegebermaßen bei Themen wie Astronomie oder Weltraum bzw. Weltraumfahrt des öfteren. Der entscheidende Kostenfaktor könnte der sein, die auszurangierenden Module los zu werden, oder?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Nitro am 06. September 2009, 18:49:08
Wenn man aber nicht auf eine Station verzichten möchte, wäre es da tatsächlich kostengünstiger, eine vorhandene Station zu versenken und von vorne zu beginnen? Der gesunde Menschenverstand sagt "Nein!", aber der trügt zugegebermaßen bei Themen wie Astronomie oder Weltraum bzw. Weltraumfahrt des öfteren. Der entscheidende Kostenfaktor könnte der sein, die auszurangierenden Module los zu werden, oder?

2020 dürften bis auf die genannten russischen Module alle weiteren das Ende ihrer projektierten Lebenszeit erreicht haben. Columbus ist bspw. auf 10 Jahre ausgelegt und wird 2020 diese Spanne überschritten haben. Die neue russische Station soll ja genau dieses Problem ansprechen und entsprechend modularer aufgebaut sein, sodass man über längere Zeit Module je nach Bedarf austauschen kann. Das dürfte auch die Lebenszeit stark erhöhen. Falls es wirklich zu dieser Station kommen sollte ist eine Beteiligung von ESA und JAXDA natürlich nicht ausgeschlossen. Es hängt jetzt vieles davon ab, in welche Richtung sich die amerikanische bemannte Raumfahrt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird und das weiß momentan niemand so richtig.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Crest am 22. September 2009, 09:28:44
Im Thread über das Europäische HEM geht es auch grade um die neue russische Raumstation:
Modular ist vielleicht nicht das richtige Wort. Die ISS IST Modular. In diesem Kontext ist ein besonderes Feature der Modularität gemeint, nämlich die Möglichkeit jedes einzelne Modul möglichst einfach (also z.b. ohne EVA) aus dem Komplex herauszulösen, einzeln zu versenken und durch ein neues Modul zu ersetzen.

Das ist bei der ISS so nicht gegeben. Die US-Elemente sind mit dem Trust verschraubt und/oder untereinander verkabelt. Zudem fehlt ihnen die Lagekontrollsysteme so das man einen "SpaceTug" bräuchte um sie zu navigieren. Auch die Geometrie der Station ist für eine solche Art Modularität ungeeignet.

Der OPSEK Entwuft sieht einen sternförmige Gemometrie und ein Verzicht auf Gitterelemente (die sich meiner Meinung nach nicht bewehrt haben) vor. Die Module sind um ein kleines, zentrales, einfaches und extrem langlebiges Kopplungsmodul (UM) gruppiert und können je nach Lebenszeit und Missions Anforderungen ausgetauscht werden.
Das bedeutet aber auch, dass jedes Modul seine eigene Energieversorgung und seine eigenen Lebenserhaltungssysteme mitbringen muss, oder? Denn rein theoretisch muss auch ein angedocktes Modul allein benutzbar sein. Oder geht man davon aus, dass man doch ein Servicemodul verwendet, das dann aber auch relativ einfach durch ein neues ersetzt werden kann.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2009, 09:51:24
Die Russen planen ja noch PAROM. Das könnte das alles für den Freiflug übernehmen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: tobi453 am 29. September 2009, 20:22:20
Es gibt noch ein paar ganz andere Dinge, die die Russen starten wollen. Z.B.: OKA-T
Bei OKA-T handelt es sich um eine vollautomatische Produktionsstätte (die Russen sagen Kosmische Fabrik), die Materialien erzeugen soll, die nur unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit hergestellt werden können. An diese "Fabrik" wird nur angekoppelt zur Beschickung und zur Abholung. Gestartet werden sollte 2012. Das Ding ist also so gut wie fertig. ROSKOSMOS hat aber wegen der Finanzkrise (Umlagern der Gelder auf wichtigere Projekte) den Start verschoben, wahrscheinlich 2015...

Xinhua schreibt auch was von 2015:
http://news.xinhuanet.com/english/2009-09/29/content_12127736.htm
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Metus am 09. Januar 2011, 03:40:49
Wäre bei dieser Raumstation eine stärkere Beteiligung Europas als bei der ISS möglich?

Laut http://www.russianspaceweb.com/opsek.html (http://www.russianspaceweb.com/opsek.html) will man zum Deorbit der ISS das russische Segment weiter verwenden bis OPSEK betriebsbereit ist, sofern ich es korrekt verstanden habe.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 09. Januar 2011, 12:48:30
Wenn man sich mit Russland darauf einigt und den politischen Willen hat, dann wäre das sicher möglich. Durch die flexible Archtitektur von OPSEK kann man relativ einfach zusätzliche internationale Module andocken, sofern der Wille dazu besteht. Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis man dieses Projekt realisieren kann. Die Gelder für die bemannte Raumfahrt werden in den nächsten Jahren schließlich vor allem in den ISS-Ausbau/Versorgung, Rus-M und PPTS fließen. Da bleibt für OPSEK nichts mehr übrig. Und angesichts von Angaben wie einem 40t schweren Servicemodul scheint für den Aufbau die Verfügbarkeit der Rus-MT50 zwingend nötig zu sein. Ohne den Abschluss dieser Entwicklung (frühestens 2018, also real vielleicht 2030 ;)) wird man von OPSEK wohl nichts im Orbit sehen.

mfg websquid
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 16. März 2011, 04:30:00
Ist OPSEK durch die Verlängerung der Lebensdauer der ISS noch als Projekt vorgesehen oder bereits eine Fusion der Teile mit der ISS das Ende von OPSEK?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 16. März 2011, 16:09:57
OPSEK bleibt als Projekt in jedem Fall bestehen, da diese Station mittelfristig unabhängig vom ISS-Programm realisiert werden soll. Aufgabe ist es ja nicht nur, als Forschungsstation zu dienen, sondern vor allem auch als flexible Basis für den Zusammenbau größerer Raumschiffe (z.B. für Flüge zum Mond etc). Für diesen Zweck muss die natürlich noch nicht sofort zur Verfügung stehen, aber irgendwann halt schon, weil solche Aufgaben an der ISS nicht zu erledigen sind.

Durch die ISS-Verlängerung dürfte es allerdings zu einer Änderung der Pläne kommen. Es gab z.B. die Idee, den gesamten russischen Teil von der ISS abzukoppeln. Nachdem die Verlängerung beschlossen ist, scheint nun festzustehen, dass man nur die "neuen" (also noch nicht gestarteten) Module MLM, UM, NEM-1, NEM-2 als OPSEK abkoppeln wird.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 16. März 2011, 16:25:25
Es gibt aber noch Planungen, dass man vllt. Poisk an OPSEK ankoppelt, wenn das Modul noch in einem akzeptablen Zustand ist und die Module um Nauka, NEM und UM für die ISS gestartet werden.

Ich könnte mir aber auch persönlich vorstellen, dass man auch Rasswjet für OPSEK nutzen könnte, wenn das Modul noch in einem akzeptablen Zustand ist. Das Umsetzen könnte man ja mit ERA durchführen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 17. März 2011, 08:49:47
Kann und will es sich Russland leisten gleichzeitig an der ISS mitzuarbeiten? Irgendwie kann ich nicht so recht daran glauben. Vom Konzept her ist OPSEK der richtige Weg. Die Frage ist nur ob dann noch Geld da ist um eben die Raumschiffe zu bauen die ja von OPSEK aus starten sollen.

Sieht eher danach aus als ob da eine internationale Beteiligung unerlässlich ist. Vielleicht erleben wir ja eine Überraschung und China beteiligt sich, nachdem sie erste Erfahrungen mit ihren eigenen Stationen haben an OPSEK. Wäre für mich nur logisch.

Die Russen und die Chinesen haben ja keine Berührungsängste wie man bei den Kapseln und Raumanzügen sieht.

Das wäre wohl ein starkes Gegengewicht zur ISS und die Finanzierung würde wohl Russland durch eine chinesische Beteiligung auch einfacher fallen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Collins am 17. März 2011, 11:22:28
Bleibt abzuwarten. Vieleicht beteiligt sich ja auchn noch die ESA.

Mfg Collins
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: runner02 am 18. März 2011, 10:50:05
Bleibt abzuwarten. Vieleicht beteiligt sich ja auchn noch die ESA.

An OPSEK??
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Ruhri am 18. März 2011, 12:26:05
Warum nicht? Zu Zeiten von "Constellation" war das doch eine echte Alternative: Die NASA versenkt die ISS und fliegt BEO-Ziele an, lässt aber keinen mehr mitspielen, und alle anderen bauen sich ihre eigene Raumstation. Der ERA geht auf jeden Fall in diese Richtung.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 18. März 2011, 14:03:41
Die ESA könnte eigentlich eine große Rolle für OPSEK spielen, denn man könnte mit der Ariane 5 Module starten, die Sojus von Kourou aus benutzten (obwohl das nichts bringt) und ERA wurde auch von Europa gebaut.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: imperialdramon4 am 18. März 2011, 19:18:52
Ich denke, dass die JAXA sich ebenfalls an OPSEK beteiligen könnte. Sie könnten die Raumsation mit dem HTV versorgen und Japan könnte seine Mondlandungs-Pläne in Kooperation verwirklichen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 18. März 2011, 19:39:26
Bevor ihr die OPSEK noch zur ISS 2 deklariert, möchte ich mal an eins erinnern: Das wird eine russische Raumstation. Inwiefern da Interesse an einem "internationalen" Teil besteht ist doch völlig unklar. Und man wird nicht gegen den Willen der Russen Module andocken können ;)

Um überhaupt so eine Kooperation anstreben zu können, halte ich es für notwendig, dass man einen relevanten Teil zur Station leistet. ERA wäre ein Beispiel dafür, dieser Roboterarm oder ein Nachfolger davon könnte sehr wichtig für OPSEK werden. Davon abgesehen dürfte das vor allem eine Frage des Geldes sein. Ich gehe eher nicht davon aus, dass man eine Versorgung mit dem HTV haben wollte, sondern stattdessen auf einem Kauf dieser Leistungen in Russland bestehen könnte, um die dortige Industrie zu fördern. Wenn es eine Kooperation gibt, wird sie nicht so sein wie auf der ISS, sondern Russland wird klar bestimmen, wie das ganze abläuft. Ob die diktierten Bedingungen dann noch interessant wären ist nicht sicher.

mfg websquid
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: runner02 am 18. März 2011, 20:09:54
OPSEK ist doch hauptsächlich für BEO-Exploration ausgelegt...

Ursprünglich sollte es ja ein nationales Projekt sein, aber wer kann sich schon kostenmindernden Kooperationen verweigern?? 



--> International BEO? Klingt gut!
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 18. März 2011, 22:28:01
Bei diesen ganzen Ideen hier muss man aber auch noch die technische Seite bedenken. OPSEK ist ja nicht als große Station geplant. Nochmal zur Erinnerung: den Kern bildet das UM mit 6 Dockingports, daran werden MLM und zwei NEMs montiert. Das heißt also, dass die Station 4 Dockingports frei hat (3 am UM, einer am MLM). Einen davon braucht man für Parom, einen oder besser zwei für bemannte Raumschiffe (also wohl PPTS). Es bleibt also nur ein Port übrig. An diesem wird das dann gerade zusammenzubauende Raumschiff für Mond/Marsflüge angedockt.

Es ist also in diesem Grundentwurf nicht möglich, weitere Module anzudocken. Daher müsste man weg von der favorisierten Stern-Struktur und zumindest ein weiteres UM (am MLM?) zu montieren. Dies ist allerdings mit einer größeren Änderung des Konzepts verbunden. Inwieweit man dazu bereit sein wird ist wohl fraglich. Vielleicht setzt man dafür auch die zweite Generation Module voraus, die irgendwann MLM und NEM ersetzen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 18. März 2011, 22:52:44
Man könnte ja auch eine zentrale Modulreihe bauen, die die wichtigsten Module beinhaltet (Wohnen, Steuerung, Triebwerke etc.), die aus einem oder mehreren UMs sowie weiterer Modulen besteht. Daran können dann mehr Module angekoppelt werden und alle Module sind auswechselbar.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 18. März 2011, 22:54:10
Im Prinzip meinte ich genau das mit "zweiter Generation" :)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 18. März 2011, 22:55:06
Mittelfristig plant man wohl, gegenüber des MLM eine Art Servicemodul zu installieren.

Bevor ihr die OPSEK noch zur ISS 2 deklariert, möchte ich mal an eins erinnern: Das wird eine russische Raumstation. Inwiefern da Interesse an einem "internationalen" Teil besteht ist doch völlig unklar. Und man wird nicht gegen den Willen der Russen Module andocken können ;)
Laut russianspaceweb (http://www.russianspaceweb.com/opsek.html) arbeitet Roskosmos  bei der Planung eines ISS-Nachfolgeprogramms bereits mit der ESA zusammen, und:
Zitat
Russian and European officials said they hoped that NASA would also be interested in the project.
Russische und europäische Offizielle sagten sie würden hoffen, dass die NASA ebenfalls an dem Projekt interessiert sei.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: tobi453 am 18. März 2011, 23:09:10
Wenn ich an CSTS, Kliper, ACTS oder Soyuz in Kourou denke, dann sollten wir Europäer uns eine Kooperation vorher sehr gut überlegen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 18. März 2011, 23:38:11
@spacer: Was du sagst, stimmt ja alles. Allerdings klang es hier zuletzt bei einigen so, als dass sich jedes Land so beteiligen könnte, wie es gerade Lust hat. Das wird sicher nicht so einfach sein, da Russland die Führerschaft in dem System haben wird. Und bei solchen Projekten gilt halt Tobias Einwand...
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 20. März 2011, 06:03:44
Wird der russische Plan eines nuklear Tugs mit OPSEK verbunden, oder bleibt das ein seperates Projekt?

Gibt es bereits Pläne wie die Schiffe aussehen sollen die bei OPSEK zusammengebaut werden sollen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 20. März 2011, 13:19:35
Diese beiden Fragen haben eine Antwort:

Der Atomschlepper soll Teil der Raumschiffe werden, die an OPSEK zusammengebaut werden sollen. Für das genaue Design davon gibt es auch noch keine Pläne, nur erste Ideen, welche Komponenten man verwenden könnte. Da kann ich zumindest aber noch nichts genaues zu sagen. Es hängt auch vom Ergebnis der laufenden Entwicklungen ab. So besteht z.B. die Möglichkeit, dass der Atomschlepper nicht für bemannte Raumschiffe eingesetzt werden kann (aus Strahlenschutzgründen), so dass man zwei Systeme (unbemannte Frachter mit Atomantrieb, bemannte Raumschiffe mit chemischem Antrieb) entwickeln muss.

Es dürfte allerdings ziemlich sicher sein, dass diese Raumschiffe zumindest teilweise auf der existenten Technik (Raumstationsmodule für OPSEK, PPTS-Kapsel etc...) aufbauen werden. Im Rahmen der ersten PPTS-Studien hat man z.B. schon einen Mondlander konzipiert, es gibt also schon so einige Ideen. Aber genaue Festlegungen sind wohl erst gegen Ende des Jahrzehnts zu erwarten, wenn die meisten aktuellen Entwicklungen  abgeschlossen sind (zumindest von der Planung her)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: endrimac am 20. März 2011, 13:45:28

Es dürfte allerdings ziemlich sicher sein, dass diese Raumschiffe zumindest teilweise auf der existenten Technik (Raumstationsmodule für OPSEK, PPTS-Kapsel etc...) aufbauen werden.

Alles andere könnten sich die Russen auch heute nicht mehr leisten. Das Modulprinzip ist ja auch schon auf Sicherheit und Preis geprüft.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 21. März 2011, 04:53:09
Der Kernproblem ist wohl wie auch bei den Amerikanern, Chinesen und den weiteren raumfahrenden Nationen das man sich einfach nicht auf eine umfassende Kooperation wie bei der ISS einigen kann, da wohl der größte Stolperstein wer übernimmt die Führerschaft ist.

Irgendwie unverständlich da wie z.b. bei der Kernfusion dort ja bereits eine Kooperation gebildet wurde und da geht es ja auch um ein Megaprojekt.

Was also ist der wahre Grund in der Raumfahrt?

Russland hat mit Sicherheit die größte Erfahrung im Umgang mit nuklearen Antrieben, bzw Reaktoren im All. Sowie Langzeitaufenthalten.

Amerika hat die größten finanziellen Ressourcen und mit Apollo Erfahrung ausserhalb des Strahlenschutzgürtels.

Europa hat mit der Ariane, Spacelab, ATV, Smart etc auch seine Stärken.

Japan wohl die meiste Erfahrung mit Sonnensegeln und beschichteten Solarzellen, weiters Ionentriebwerken (neben USA und Europa)

China hat wohl grosse Reserven was den finanziellen Spielraum angeht und angesichts des autoritären Regimes keine Planungsprobleme oder Kurswechsel(das sollte man nicht unterschätzen)

Indien naja da fällt mir eigentlich nur Erfahrung in der Mondforschung ein, da die Träger nicht gerade sehr zuverlässig sind und die Ressourcen wohl eher begrenzt sind. Aber in Zukunft ist da wohl mit einer Verbesserung zu rechnen.

Fazit:

Sollte OPSEK sinnvoll eingesetzt werden kommt man um eine internationale Kooperation wohl nicht herum.

Ist Russland anders als bei Kliper und ACTS bereit Erfahrungen zu teilen? Natürlich auf Basis eines fairen gegenseitigen Austausches.

Man sollte ernsthaft überlegen die vorhandenen Ressourcen in einer globalen Vereinigung etwa nach Vorbild der ESA zu bündeln.

Natürlich ist das schwer umsetzbar aber sonst wird auch weiterhin jeder für sich weiter auf der Stelle treten und eben nur minimal vorankommen.

Trotz aller bisherigen Erfolge kratzen wir bisher in der bemannten Raumfahrt grade mal an der Oberfläche.

Das liegt eben an den enormen Kosten die einzelne Nationen nicht mehr stemmen können oder wollen.

Ich weiss war teilweise off Topic aber ich denke im grossen und ganzen passt es hier doch rein.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 22. März 2011, 08:49:10
Gibt es bereits Pläne wie die Schiffe aussehen sollen die bei OPSEK zusammengebaut werden sollen?
Hier ist eine Grafik die etwa 2010 zu dem Design des Tugs veröffendlicht wurde. Dabei handelt es sich schon um eine zukünftige größere Version mit 6MW Reaktor, die für eine bemannte Mars Mission gedacht ist. Zwischenziel ist die Entwicklung und Erprobung eines Schleppers mit 1MW Reaktor der für unbemannte BEO-Mission genutzt werden soll. Ein Bild dieser ersten Schleppers findet man auch irgendwo im Thread Russische Raumfahrt.

(https://images.raumfahrer.net/up013521.jpg)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 24. März 2011, 06:13:43
Danke, das sieht schon brauchbar aus. Von der Dimension her könnte das auch zb für einen Neptun Orbiter adaptiert werden. Ein Nuklear Tug für bemannte und unbemannte Missionen macht sowieso mehr Sinn.

Wenn ich aber an Cassini denke frage ich mich ob es politisch überhaupt durchsetzbar ist den Reaktor hochzubringen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 24. März 2011, 09:54:57
Wenn ich aber an Cassini denke frage ich mich ob es politisch überhaupt durchsetzbar ist den Reaktor hochzubringen.
Och, in Russland könnte das wohl eher klappen als in den USA... ich sehe das auch so, dass der Reaktor da oder in Europa unmöglich zu starten wäre. Russland ist da eher nuklearfreundlich, insofern kann man schon davon ausgehen, dass das klappt. Wenn das Teil im hintersten Sibirien am Arsch der Welt gestartet wird ist es sowieso schwer, an der Startrampe zu demonstrieren ::)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 24. März 2011, 12:20:15
Vostochny liegt nicht in Sibirien sondern in einer Region die in Russland "Ferner Osten" (Dalni Wostok) genannt wird. Sibirien wird die Region zwischen dem Ural und dem Baikalsee genannt.

Von einem "kleinem" unbemannten Tug erwarte ich mir ehrlich gesagt viel mehr als von der "großen Variante". Das Potential eines wiederverwendbaren "Sondenträgers" finde ich enorm interessant. Stellt euch nur einmal vor, was es für die Erforschung der Planeten des äusseren Sonnensystems bedeuten würde, wenn man die Flugzeit verringern und die Nutzlast erhöhen könnte. Aber diese Diskussion ist hier eigendlich off-topic.

Zu OPSEK wollte ich noch folgendes sagen: Dieses Projekt lässt sich gut mit Mir 2 und Freedom vergleichen. Es geht darum welche Anforderungen Russland an eine Nachfolgestation hat. Ich gehe sehr fest davon aus, das Russland eine internationale Kooperation mit der ESA, NASA, Japan und auch mit anderen wie China, Brasilien und besonders Indien suchen wird. Diese Kooperation wird das Aussehen der Station noch sehr verändern.

Kritisch sehe ich dabei, ob sich der Vorteil von OPSEK - die sternförmige Geometrie in einem Internationalem Projekt noch verwirklichen lässt. Der Nachteil dieser Geometrie ist leider das begrenzte Platzangebot.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 25. März 2011, 01:31:46
Hm vielleicht ist das gar nicht so offtopic. Wer sagt denn das umbemannte Sonden in einem Stück starten müssen. Wäre doch möglich auch so eine Sonde an OPSEK zusammenzuschrauben.

Das Potential der 1MW Variante ist wirklich enorm.

Wenn die Sonde aus zwei oder mehr Teilen besteht lässt sich das auch schön arbeitsmäßig aufteilen. Russland startet die Tug und der oder die Partner die Sonde.  ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Metus am 25. März 2011, 02:16:14
Zu OPSEK wollte ich noch folgendes sagen: Dieses Projekt lässt sich gut mit Mir 2 und Freedom vergleichen. Es geht darum welche Anforderungen Russland an eine Nachfolgestation hat. Ich gehe sehr fest davon aus, das Russland eine internationale Kooperation mit der ESA, NASA, Japan und auch mit anderen wie China, Brasilien und besonders Indien suchen wird. Diese Kooperation wird das Aussehen der Station noch sehr verändern.

Wäre nicht ein Design mit mehreren "Etagen" möglich? So dass das Zentralstück des aktuellen Designs einen weiteren Port hat mit einer Schleuse nach "oben" zu einer praktisch baugleichen Ebene. Damit wäre das sternförmige Design noch einigermaßen erhalten.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: fion1 am 25. März 2011, 07:45:52
Es spricht doch auch nichts dagegen einfach eine Hantel draus zu machen. Einfach zwei Sterne mit einem oder zwei Distanz-Modulen verbinden.

Allerdings glaube ich nicht das OPSEK auch nur annähernd eine ähnliche Größe wie die ISS ereichen wird. Ich denke da kommt Ein Modul von ESA, eins von JAXA vielleicht eins von den USA und das war’s. Ich denke das wird auf eine kaum größere MIR hinauslaufen, zumal die Module zusätzliche Struktur für das Andocken und Navigieren mitführen müssen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 25. März 2011, 09:41:04
zumal die Module zusätzliche Struktur für das Andocken und Navigieren mitführen müssen.
Das muss nicht unbedingt so sein. Die Russen planen mit Parom ja einen Space Tug, der  Frachtmodule zur Versorgung transportieren soll. Die werden auch nur mit passivem Andocksystem gestartet, genau wie ein Raumstationsmodul, dass mit dem Shuttle startet. Damit könnte man prinzipiell auch Module zu einer Raumstation bringen. Allerdings wäre Parom dann zwischen Station und Modul, man bräuchte also noch einen Roboterarm, um so ein Modul umzusetzen. Das sollte allerdings kein großes Problem sein.

Ansonsten halte ich die "Hantel" bzw das "Etagen-Modell" auch für die wahrscheinlichste Lösung. Um die Philosophie  beibehalten zu können, dass jedes Modul flexibel ersetzbar ist, muss dann jedoch ein Teilen und wieder Zusammenfügen der Station möglich sein. Jede Etage bräuchte also zumindest ein steuerbares Servicemodul. Dies käme dann zum Tragen, wenn man ein Distanzmodul ersetzen will. Die andere Möglichkeit wäre, dass man das Distanzmodul ebenfalls auf eine Lebensdauer von 30-40 Jahren auslegt (wie das UM).
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: runner02 am 25. März 2011, 14:15:40
Zitat
Hm vielleicht ist das gar nicht so offtopic. Wer sagt denn das umbemannte Sonden in einem Stück starten müssen. Wäre doch möglich auch so eine Sonde an OPSEK zusammenzuschrauben.

Das Potential der 1MW Variante ist wirklich enorm.

Hm, wenn man das weiter überlegt, hieße das, dass man enorme Solarpanelflächen im Orbit zusammenschrauben könnte....
Die einzelnen Solarpanele werden Kistenweise hochgeschossen, und immer wieder nachgeliefert, wenn wo Nutzlast frei bleibt...

Aber, löten im Orbit - wie soll man eine Zinn-Dampfabsaugung hinkriegen...?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 25. März 2011, 15:05:02
Aber, löten im Orbit - wie soll man eine Zinn-Dampfabsaugung hinkriegen...?
Wieso löten? Du selbst hast doch gerade von Schrauben gesprochen.  ::)

Und Kabel kann man auch mit Steckverbindern zusammenstecken, das sollte man nicht als Problem sehen. Die ISS hat man ja auch ohne Löten zusammengebaut.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 27. März 2011, 21:32:34
OPSEK soll auch nicht neue Größenrekorde brechen, sondern dazu dienen Raumschiffe zusammenzubauen. Ist also in erster Linie Mittel zum Zweck.

Ursprünglich hatte die NASA ähnliches mit der ISS vor, leider wurde dann aber aus Geldmangel die Minimalvariante verwirklicht.

Besser weniger Module und mehr Schiffshardware sollte hier das Ziel sein.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: tobi453 am 27. März 2011, 22:06:13
Also von Raumschiffen im Erdorbit zusammenzubauen sind wir noch weit entfernt. Mehr als ein Zusammendocken von Komponenten/Modulen wird da in naher und mittlerer Zukunft nicht gehen. Ein Explorationskonzept auf Basis von Treibstoffdepots halte ich für das sinnvollste.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 27. März 2011, 22:10:43
Tobi, genau das ist aber der Sinn von OPSEK. Man will "so nebenbei" Laborbetrieb laufen lassen, internationale Module würden sich eventuell darauf konzentrieren, aber Russland will von OPSEK aus halt auch größere Raumschiffe zusammenbauen. Wir reden bei "größer" allerdings schon von Mondmissionen, da 50t für einen Mondflug nicht ausreichen (ob ein echtes HLV kommt ist absolut nicht abzusehen)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 27. März 2011, 22:13:48
So habe ich das Konzept auch verstanden. Einzelne Module zu koppeln, dafür braucht man keine Station.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: tobi453 am 27. März 2011, 22:39:46
Wie darf ich denn das verstehen? Das macht keinen Sinn.

Überlegen wir dochmal wieviele Leute am ATV arbeiten und die sollen jetzt alle ins Weltall transportiert werden um dann Antriebssysteme zusammenzuschrauben/verschweißen/vernieten/etc..., Teile zusammenzuschweißen, Stromkabel verlegen, etc.... Außerdem müssen viele Arbeiten zwangsweise im Vakumm in Raumanzug erledigt werden  oder soll es dann ein riesiges aufblasbares(?) Modul als Montagehalle dienen? Sollen dann CNC-Drehmaschinen/Fräßen nach oben gebracht werden um Kleinteile zu produzieren wo die Späne dann in der Luft rumschwirren um dann die Luftfilter zu verstopfen? ::)

Welchen Vorteil soll das haben?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 27. März 2011, 22:47:28
Bei dieser Art Zusammenbau geht es natürlich nur um das zusammenkoppeln von Modulen. Das kann für einen Mondflug z.B.  ein Mondlander, ein oder zwei Antriebsstufen und das PPTS sein. Um die möglichst einfach zusammenkoppeln und von innen z.B. mit Fracht/Versorgungsgütern ausstatten zu können, ist eine Raumstation wie OPSEK absolut sinnvoll
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: spacer am 27. März 2011, 22:49:33
Wie darf ich denn das verstehen? Das macht keinen Sinn.

Überlegen wir dochmal wieviele Leute am ATV arbeiten und die sollen jetzt alle ins Weltall transportiert werden um dann Antriebssysteme zusammenzuschrauben/verschweißen/vernieten/etc..., Teile zusammenzuschweißen, Stromkabel verlegen, etc.... Außerdem müssen viele Arbeiten zwangsweise im Vakumm in Raumanzug erledigt werden  oder soll es dann ein riesiges aufblasbares(?) Modul als Montagehalle dienen? Sollen dann CNC-Drehmaschinen/Fräßen nach oben gebracht werden um Kleinteile zu produzieren wo die Späne dann in der Luft rumschwirren um dann die Luftfilter zu verstopfen? ::)

Welchen Vorteil soll das haben?
Zum Aufbau der ISS hat man auch nicht tausende Techniker in den LEO gebracht, und ein aufblasbares Montagemodul gab's auch nicht...
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: tobi453 am 27. März 2011, 22:53:02
Zum Aufbau der ISS hat man auch nicht tausende Techniker in den LEO gebracht, und ein aufblasbares Montagemodul gab's auch nicht...

Mehr als ein Zusammendocken von Komponenten/Modulen wird da in naher und mittlerer Zukunft nicht gehen.

Genau wie ich das gesagt habe. :)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 28. März 2011, 06:20:40
Wer sich die russischen Planungen ansieht, merkt schnell das es nicht nur um den Mond geht. Ein Mondschiff aus 50t Modulen ist mit drei, vier Teilen fertig. Dafür ist OPSEK wirklich nicht nötig. Da könnte auch eine zwei Modulstation reichen.

Die Russen wollen ja auch keine direkten Flüge sondern planen dann eben wenns zum Mond geht dort wieder eine Station...etc

Der Weg ist langfristig sinnvoll. Kurzfristig hatten wir ja schon mal. Hat uns nicht viel gebracht ausser ein paar KG Mondgestein.

Wenn denn mal der Mars ins Visier genommen wird macht es auch Sinn dort eine Station zu haben.

Was mir im Moment noch fehlt ist die geeignete Energiequelle. Der Atomare Tug ist ja schon in der Entwicklung.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Poseidon am 28. März 2011, 06:22:41
Wie darf ich denn das verstehen? Das macht keinen Sinn.

Überlegen wir dochmal wieviele Leute am ATV arbeiten und die sollen jetzt alle ins Weltall transportiert werden um dann Antriebssysteme zusammenzuschrauben/verschweißen/vernieten/etc..., Teile zusammenzuschweißen, Stromkabel verlegen, etc.... Außerdem müssen viele Arbeiten zwangsweise im Vakumm in Raumanzug erledigt werden  oder soll es dann ein riesiges aufblasbares(?) Modul als Montagehalle dienen? Sollen dann CNC-Drehmaschinen/Fräßen nach oben gebracht werden um Kleinteile zu produzieren wo die Späne dann in der Luft rumschwirren um dann die Luftfilter zu verstopfen? ::)

Welchen Vorteil soll das haben?
Zum Aufbau der ISS hat man auch nicht tausende Techniker in den LEO gebracht, und ein aufblasbares Montagemodul gab's auch nicht...

Man sollte nicht Aufbau mit Betrieb verwechseln.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 28. März 2011, 16:00:53
OPSEK soll auch zur die Wartung der Raumschlepper dienen. Diese sind nämlich wiederverwendbar, kommen also nach einer Mission zur Erde und zu OPSEK zurück um dort kontrolliert, repariert und aufgefüllt zu werden. Die Infrastruktur der Station ermöglicht die dazu notwendigen "Langzeitmissionen".
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Collins am 29. März 2011, 11:43:44
Also mußt du raus aus der Station. Das heißt reichlich Weltraum Spaziergänge.
Denn Schlepper oder Raumschiffe oder  was auch immer kannst du nicht im innern der Station zusammen bauen.
Siehe ISS.

Mfg Collins
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Ruhri am 29. März 2011, 11:57:06
Die Anzahl der notwendigen Wartungs-EVAs dürfte von zwei Faktoren abhängen:
Ziel muss natürlich sein, menschliche Aktivität im Raumanzug auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 24. Juli 2011, 01:39:08
Es gibt ein neues Bild von OPSEK:
(https://images.raumfahrer.net/up015490.jpg)
Hier handelt es sich offenbar um eine spätere Phase. Ganz links das MLM, daran angedockt das UM mit den beiden seitlichen NEM. Das ist also der Teil, der von der ISS abgekoppelt werden soll. Das kleine Modul am UM ist nicht ganz klar - bei NovKos überlegt man, ob das eine Luftschleuse sein soll oder das Hotelmodul sein könnte. Es sieht dem hier schließlich ähnlich:
(https://images.raumfahrer.net/up015031.jpg)
Der Handlauf spricht aber für EVA-Auslegung. Vielleicht eine auf dem Hotelmodul basierende Luftschleuse? Man weiß es nicht...
Rechts am UM ist das sogenannte UMB befestigt. Dabei handelt es sich um ein neues Servicemodul, das offenbar auf den NEMs basieren soll. Und am Ende davon ist ein weiteres UM befestigt - damit hat diese Ausbaustufe von OPSEK 7 freie Dockingports (1 MLM, 1 zentrales UM, 5 rechtes UM). Genug für PTK NP, Parom, OKA-T sowie andere (internationale) Module oder Raumschiffe (Mond, Mars)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 24. Juli 2011, 10:20:32
Es handelt sich meines Wissens tatsächlich um ein neues Schleusenmodul mit 2 Sektionen, ähnlich wie dies heute bereits bei Quest der Fall ist. Ich denke, ich habe das irgendwo bei Energija gesehen, muss aber erstmal suchen.

Wenn man sich nicht immer alles gleich auf der Festplatte speichert ... *kopfschüttel*

Hab's gefunden!

(http://www.raumfahrer.net/news/images/energija-neues-schleusenmodul01.jpg)
Quelle: Energija

2 Ausstiegsluken (выходной люк = Wuichodnoi Ljuk)
Handläufe (поручни = Porutschni)
1 aktiver Kopplungsstutzen (Agregat stykowotschnui aktiwny)

Es stehen sogar Maße dran. Die Überschrift bedeutet "Entwurf des Schleusenmoduls" (eigentlich Entwurf des mit einer Schleuse ausgerüsteten Moduls).

Energija soll übrigens auch das Stationsmodul für Orbitaltechnologies.ru herstellen. Ich vermute mal, man ist an dem Unternehmen beteiligt. Da gibt es dann anstelle der Luken Kopplungsadapter und der Innenausbau würde natürlich vollkommen anders werden.

Rechts ist auch ein Spant beschriftet, an dem das Antriebs- und Servicemodul des transportierenden Progress-Frachters befestigt ist. Ein derartiges Modul soll sich mit einer (vergleichsweise preiswerten) Sojus 2 ins All transportieren lassen.

P.S. Hab' gerade noch gesehen, dass man als Nutzlastverkleidung für dieses Modul (mit Übergröße für Progress-Verhältnisse) eine Spelda von der Ariane 4 verwenden will.

P.P.S. Das ist aber vielleicht gar nichts Ungewöhnliches. Die Verkleidung beim letzten Globalstar-Start sah genauso aus.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 24. Juli 2011, 10:53:46
Danke für die Aufklärung. Gedacht habe ich mir das zwar schon, aber ich hatte keine Ahnung, wo ich dazu was finden könnte ::)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 24. Juli 2011, 11:00:34
Die Kopplungsstutzen an den Knotenmodulen sollen übrigens hybrid sein, so dass man sowohl bemannte Raumschiffe als auch Module an- und abkoppeln kann. Beide entsprechen auch dem internationalen Standard, der gerade definiert wird.

Die Energiemodule sollen von zunächst etwa 12 kW weiter aufgerüstet werden können. Ich vermute mal, man kann an die zwei Solarzellen-"Stufen" noch weitere anbauen. Maximal sollen es wohl 70 kW werden können.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: KSC am 25. Juli 2011, 07:52:28
Bis 2020, also bis zum wahrscheinlichen Ende der ISS,  sind es ja nur noch 9 Jahre. Gibt’s eigentlich konkrete Zeitpläne für die neuen Module?
Wenn man die Zeitnah nach dem ISS Ende verfügbar haben will, dann müsste man ja bald mit dem Bau beginnen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 25. Juli 2011, 13:37:58
P.P.S. Das ist aber vielleicht gar nichts Ungewöhnliches. Die Verkleidung beim letzten Globalstar-Start sah genauso aus.
Stimmt genau, die sogenannte ST-Verkleidung ist eigentlich Standard für Satellitenstarts.
Bis 2020, also bis zum wahrscheinlichen Ende der ISS,  sind es ja nur noch 9 Jahre. Gibt’s eigentlich konkrete Zeitpläne für die neuen Module?
Wenn man die Zeitnah nach dem ISS Ende verfügbar haben will, dann müsste man ja bald mit dem Bau beginnen.
Also das MLM ist ja fast fertig, Start Ende 2012/Anfang 2013 (Proton-Raketen sind gerade knapp ::))
Das UM ist beschlossen, da wird dran gearbeitet soweit ich weiß (Start 2013)
NEM1 und NEM2 müssten bald beschlossen werden, um den Starttermin 2014/15 halten zu können.
UMB, Luftschleuse und zweites UM - keine Ahnung. Allerdings sind diese Module noch nie als Teil des ISS-ROS aufgetaucht. Von daher ist mit einem Start dieser Module wohl erst nach dem Ende der ISS zu rechnen, also nach 2020
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. Juli 2011, 15:30:30
Auch in aktuellen Dokumenten mit Roskosmos-Emblem (also nicht nur herstellerseitig ;)) werden als Starttermine für die ISS-Module 2012, 2013, 2014 und 2015 angegeben, wobei sich das MLM bis 2013 verzögern kann (wird?).

Zu OPSEK findet man dagegen bisher wenig Konkretes. Das neue Dokument von Saweljews Präsentation ist da schon die Informationsspitze.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 25. Juli 2011, 17:01:53
Die Kopplungsstutzen an den Knotenmodulen sollen übrigens hybrid sein, so dass man sowohl bemannte Raumschiffe als auch Module an- und abkoppeln kann. Beide entsprechen auch dem internationalen Standard, der gerade definiert wird.
Das ist eine gute Nachricht. Ich hatte befürchtet das Roskosmos a International Docking System Standard nicht wirklich beteiligt ist (es gab da mal Hinweise das Roskosmos nur einen Beobachterstatus hatte).

Zumindest ein Port des UM muss jedoch ein aktiver SSWP G4000 Port sein um am MLM anzukoppeln. Oder wird schon das MLM mit eine hybriden Nadir-Port ausgestattet?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 25. Juli 2011, 17:07:49
Soweit ich weiß hat das UM einen aktiven und fünf passive SSWP.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 25. Juli 2011, 17:18:19
Das war auch mein Kenntnisstand. Günters Infobit scheint dem zu wiedersprechen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. Juli 2011, 19:01:49
Im entsprechenden Energija-Dokument (2010) steht bei den seitlichen Kopplungsstutzen passiv/hybrid, beim oberen aktiv/hybrid und beim unteren passiv/kombinierbar. Da habe ich das hybrid vielleicht falsch aufgefasst. Ich dachte, da können beide Typen andocken. Ist das nicht so? Was meinen die sonst mit "hybrid"?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 25. Juli 2011, 19:04:24
Hast du vielleicht einen Link zu dem Dokument? :) Vielleicht kriegen wir das Rätsel ja gemeinsam gelöst ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 25. Juli 2011, 19:14:22
Den find´ ich nicht mehr. War eher ein Zufallsfund. Heißt das, dass die gegenwärtigen russischen Kopplungsaggregate den internationalen Standard nicht erfüllen? Ich dachte, man hätte APAS als Vorbild genommen und da nur ein paar Mindestwerte definiert.

Da bin ich wohl nicht auf aktuellem Stand.

(http://www.raumfahrer.net/news/images/energija-knotenmodul-aufbau01.png)
Quelle: Energija-Jahresbericht 2010, Protokoll Nr. 9 vom 26. April 2011

Hast Du bitte mal einen Link zu den unterschiedlichen russischen Kopplungssystemen?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Halbtoter am 26. Juli 2011, 00:20:09
Passiv/hybrid und aktiv/hybrid Kopplungsstutzen ist einfach zu erklären. Bei einer Kupplung von hybriden Kopplungen muss einer den aktiven und einer den passiven Part übernehmen. Wenn man einige Teile wegläst kann er dann nur noch den passiven Part ausführen, ein aktiver kann aber auch den passiven Part ausführen.
Bei der ISS hat zB PMA-1 einen aktiven APAS-89, PMA-2 und 3 sind passiv APAS-89 und das Space Shuttle hatte einen aktiven APAS-89.
Hier ein Bild  oben passiv unten aktiv
(https://images.raumfahrer.net/up020055.JPG)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 26. Juli 2011, 00:58:52
Nein. Der Kupplungsstutzen heißt Hybrid weil er das Harddock System von APAS (der Kupplungsring) aber das Softdock System ("probe-and-drogue") benutzt. Hybride Kupplungsstutzen sind also nicht androgyn wie APAS.

Da das Harddocksystem von APAS die Vorlage für den International Docking System Standard ist, sind diese Systeme wohl kompatibel. Nicht kompatibel sind die Systeme von Sojus, Progress und ATV. Das Hardock System dieser Kupplungsstutzen basiert nicht auf APAS und hat u.a. einen kleineren Durchmesser.

Infos:
http://en.wikipedia.org/wiki/Spacecraft_Docking_and_Berthing_Mechanisms (http://en.wikipedia.org/wiki/Spacecraft_Docking_and_Berthing_Mechanisms)
http://ston.jsc.nasa.gov/collections/TRS/_techrep/RP1357.pdf (http://ston.jsc.nasa.gov/collections/TRS/_techrep/RP1357.pdf)
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=5863.0 (http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=5863.0)
http://suzymchale.com/ruspace/issdock.html (http://suzymchale.com/ruspace/issdock.html)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 26. Juli 2011, 01:01:24
Irgendwer im Forum hatte aber auch mal erwähnt, dass man um einen SSWP einen APAS-Ring montieren könnte, so dass beide Typen andocken können, also sowohl APAS als auch SSWP. Vielleicht ist das in diesem Fall mit hybrid gemeint? Ich weiß aber leider nicht mehr, wer das gesagt hat :-\
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: knt am 26. Juli 2011, 01:06:27
Vielleicht erklären es folgende Zitate doch noch besser:

Zitat
The hybrid and classic docking systems are both probe and cone docking systems, the APAS-89 is an androgynous system. The differnce btween the classic and hybrid is size, hybrid is larger and is used to join modules together, all the front ports of Zvezda are hybrid ports. The smaller classic docking system is used to dock Soyuz and Progress vehicles. The rear ports of Zvezda and the nadir ports of Zarya and Pirs are this type. The front port of Zarya is an APAS.

Zitat
"Hybrid" gets its name due to having the structural ring from the APAS and the probe-and-drogue mechanism from the "classic". As a result, APAS and Hybrid are hot-swappable provided the interface is pressurized.

Quelle: http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=5863.0 (http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=5863.0)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: KSC am 26. Juli 2011, 07:32:30
Soweit ich weiß hat ja Roskosmos vor 2 Jahren die NASA offizielle darüber informiert, dass Russland beabsichtigt am Ende der ISS Lebensdauer Russische Module zu separieren und für  OPSEK zu verwenden.
Gibt es eigentlich schon detaillierte Pläne wie konkret das von Statten gehen soll? Wie sollen die ehemaligen ISS Module auf ihren neuen Orbit gebracht und zusammengesetzt werden? Immerhin will man ja die Inklination ändern, so trivial ist das ja nicht.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: GG am 26. Juli 2011, 09:51:27
Ursprünglich war vorgesehen, dass der Aufbau von OPSEK mit dem Ende der ISS beginnt und OPSEK auf eine neue Bahn kommt. Da jetzt die ersten OPSEK-Module aber Teil der ISS sind, wird man die Station wohl auf dem alten Orbit belassen bzw. die Inklination nur wenig oder sehr allmählich ändern.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: KSC am 27. Juli 2011, 20:56:12
Roskosmos macht sich Gedanken zum Ende der ISS.
Commitet sich aber nicht klar zur Nutzung von ISS Modulen für OPSEK
http://en.rian.ru/science/20110727/165412055.html (http://en.rian.ru/science/20110727/165412055.html)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Bernard7 am 21. August 2011, 09:27:27
Hallo,

noch eine Meldung zu dem Thema möchte ich nicht vorenthalten. Es sind Aussagen von W.Lopota:

a- die neue Raumstation wird aus 5 Modulen bestehen
b- zwischen 2026 und 2031 kommen 3 schwere Module von je 40 Tonnen zum Einsatz
c- bei den zwei kleineren, je 20 Tonnen, handelt sich um wissenschaftliche-energetische Module
    Es sind ähnliche Module die 2016-2017 zu ISS starten werden.(Wahrscheinlich werden die in das
    OPSEK einbezogen. Bis dahin sind alle andere Module des ISS zu alt um eine übernahme zu
    gerechfertigen).

http://www.ato.ru/content/rossiiskoe-budushchee-mks (http://www.ato.ru/content/rossiiskoe-budushchee-mks) 

Nach russischen Raumfahrtexperten ist aber eine Ramustation mit 51 Grad Bahnneigung für die Erforschung des Territorimus ohne Bedeutung, plädieren für ein Komplex mit 70 Grad Bahnneigung.

Gruss Bernard7
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 10. September 2011, 14:44:27
Es ist um OPSEK noch nicht ganz sicher, aber es kann eventuell wirklich sein, dass sie als eine Weltaum-Werft dienen wird, in der Raumschiffe gebaut werden, z.B. Mars-Raumschiffe etc.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 10. September 2011, 15:02:05
Es ist um OPSEK noch nicht ganz sicher, aber es kann eventuell wirklich sein, dass sie als eine Weltaum-Werft dienen wird, in der Raumschiffe gebaut werden, z.B. Mars-Raumschiffe etc.
Aber natürlich aus vorgefertigten Modulen. Ich glaube Hendrik versteht unter Werft was anderes ::)

Insofern hat er natürlich recht ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 10. September 2011, 15:05:09
Okay, ich habe es halt so verstanden. ;)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Hendrik am 11. September 2011, 10:42:19
So wie ich OPSEK verstehe wird das eher eine Tankstelle/Schnellimbiss/Nachfülllager, um vorbeifliegende BEO Missionen mit frischen Snacks, Getränken und Forschungsinventar zu versorgen. Eventuell noch als Ausstiegsluke für Weltraumspaziergänge für ein paar Handgriffe von außen und um den Scheibenwischer nochmal zu justieren.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: noidea am 11. September 2011, 11:00:14
Nicht unbedingt. OPSEK kann diese Aufgaben zwar in Zukunft übernehmen, es wird aber auch als Forschungsstation dienen, denn nach der heutigen Konfiguration werden neben dem MLM Nauka (einem Forschungsmodul für die ISS und eventuell später für OPSEK) auch die zwei NEM-Module, die vor allem auf Stromerzeugung und Forschung spezialisiert sind, genügend Platz zur Forschung bieten. Aber die Module um den zentralen Knoten können immer wieder ausgetauscht werden, was OPSEK so flexibel macht.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Hendrik am 12. September 2011, 14:27:20
Ob jemand auch das passende Kleingeld hat ständig die Module nach Bedarf auszutauschen? Ich denk man wir die Station einmal zusammenbauen und danach wird nur ausgetauscht, wenn ein Modul altersbedingt weg muss.

Ja klar, es ist auch ne Forschungsstation. Vermutlich wird das auch die Hauptaufgabe sein, denn ich kann mir kaum vorstellen in den 20er Jahren mehrmals jährlich BEO Flüge zu sehen.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Ruhri am 12. September 2011, 23:19:47
Aber die Module um den zentralen Knoten können immer wieder ausgetauscht werden, was OPSEK so flexibel macht.

Da stellt sich nur die Frage, was man macht, wenn der zentrale Knoten ausgetauscht werden muss?
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: Hendrik am 12. September 2011, 23:36:20
Man könnte vermuten, dass der aus extra langlebigen Materialien und Fertigungstechniken erstellt wurde.
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: websquid am 13. September 2011, 18:36:31
Man könnte vermuten, dass der aus extra langlebigen Materialien und Fertigungstechniken erstellt wurde.
Zum einen das, das UM (Knotenmodul) ist auf 40 Jahre Lebenszeit ausgelegt. Zum anderen ist absehbar, dass bei weiterem Ausbau der Station mehrere UMs eingesetzt werden. Wenn dann eines der UM die Altersgrenze erreicht, sollten die angedockten Module wohl an die anderen UMs umgesetzt werden können. Da sich diese Frage nach Plan aber frühestens 2053 stellt ist das wohl nicht allzu konkret geplant ::)
Titel: Re: Russische Raumstation - OPSEK
Beitrag von: ziolkowski am 14. September 2011, 11:37:54
Ich könnte mir vorstellen dass eine Station immer bestehen bleibt.
Das heisst hinten dockt ein neues Knoten-Zentralmodul (einzeln oder  kombiniert) an (geschützt vor Weltraumschrott und zur Lageregulierung). Dieses wird je nach Bedarf mit neuen Modulen bestückt. Das vorderste älteste 'Knoten-Zentralmodul' mit den ebenfalls veralteten Modulen werden abgetrennt und entsorgt (gilt bis dahin ebenfalls als Schutz für Weltraumschrott und sollte noch einen eigenen Antrieb verfügen). Somit kann eine Station wachsen oder schrumpfen je nach Bedarf (und das umhängen von Modulen wäre somit minimal 'vergleichbares Alter'). Möglichst in die Längsachse anzuordnen hätte neben dem Schutz vor Weltraumschrott auch noch den Vorteil einer minimalen Restfallbeschleunigung.