Japan: Erdbeben 11. März 2011

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xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #500 am: 23. März 2011, 18:27:38 »
Ich wäre mittlerweile froh, wenn sowohl die internen Kühlanlagen, als auch die Wärmeabfuhr aus der Kondensationskammer aufgrund der neuen Stromzufuhr nutzbar wären. Allerdings ist man davon noch weit entfernt... insbesondere dann, wenn die Strahlungswerte eine Evakuierung der Arbeiter unumgänglich machen.
Die Anlage nähert sich einem Zustand an, in dem Zugriff und Handlungsspielraum sehr fragwürdig werden.

Ergänzend dazu: http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

Offline Ruhri

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #501 am: 23. März 2011, 23:08:07 »
Das muss nicht so sein. Seit der erdbebenbedingten Schnellabschaltung sind anderthalb Wochen vergangen, und viele der kurzlebigeren Spaltprodukte dürften zerfallen sein. Das macht die Brennstäbe in den Reaktorkernen nicht wirklich ungefährlich, wie wir durch die abgebrannten Brennstäbe in den Abklingbecken noch einmal gelernt haben, aber so ein massives Reaktordruckgefäß mit Stahlbeton-Containment hält doch noch ein wenig mehr aus als ein offenes Becken mit abgesprengtem Dach. Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit kommt nach Auswertung der bekannten Daten zu dem Schluss, dass es keine massiven Kernschmelzen gegeben hat, und jeder Tag ohne Schmelze sollte die Gefahr weiter verringern.

Das Rätseln in der Katastrophe (Link mit begrenzter Dauer))

Bei Tschernobyl waren sie sehr gut, was ihre Einschätzung anging. Wollen wir hoffen, dass es bei beschädigten oder nur partiell geschmolzenen Brennstäben bleibt.

Ansonsten bleibt es dabei, dass man kühlen, kühlen und noch einmal kühlen muss. Und natürlich muss in die gefüllten Abklingbecken Wasser hinein, weil aus diesen sonst soviel Strahlung freigesetzt wird, dass ein Arbeiten nicht sinnvoll möglich ist. Gearbeitet werden muss aber, um die Kühlung instand zu setzen oder eine Notkühlung neu aufzubauen.

Zum Glück ist die Betonpumpe von Putzmeister, einem in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmen, inzwischen zum Einsatz gekommen und sollte vor allem bei den Abklingbecken nützlich sein. Das Unternehmen und seine Betonpumpen waren wohl tatsächlich auch schon in Tschernobyl beim damaligen Klassenfeind im Einsatz. Da kann man wohl darauf hoffen, dass sie unter den strapaziösen Bedingungen einwandfrei funktionieren wird.

Mit Betonpumpen gegen den Super-GAU
Betonpumpe aus dem Land kühlt AKW in Japan

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #502 am: 24. März 2011, 00:55:26 »
Vieles, was Du schreibst, klingt sehr plausibel. Und ich bin SEHR überzeugt, dass die Physik Dir näher liegt als mir. ;)
Andererseits folgende Gedankenkette: seit 13 Tagen sind die Kerne in unzureichender Kühlung unterschiedlicher Güteklasse. Die Gebäuderverfassung kann teilweise als desaströs angegeben werden, was die Wiederherstellung interner Anlagen erschwert. An einem Sicherheitsbehälter wird ein Schaden vermutet, einer wird als "evtl. nicht beschädigt" angegeben. Drei Kerne sind mindestens partiell geschmolzen, die Schaltanlagen sind nur in kurzen Schichten betretbar, Reaktivierung von Systemen aufgrund dessen und des Schadens schleppend.
Jeder verstreichende Tag ist somit eine anhaltende Ausnahmebelastung des Sicherheitsbehältnisses. Die Strahlenbelastung wird höher, die "Helden" erreichen physische Grenzen, Rauchentwicklungen bleiben ungeklärt... und was mir besonders unangenehm auffällt ist das zunehmende Prinzip: wenn du die Situation nicht kontrollieren kannst, dann kontrolliere die Informationen.
Aktuell meldet NTV, dass Rauch über Block 1,2 und 4 aufsteigt, bei Block 1 ist das neu. Block 3 raucht auch immer mal wieder, manchmal schwärzlich. Alle Arbeiten sind zur Zeit wieder unterbrochen.
Das bedeutet: was dringend getan werden muss verzögert sich massiv und währenddessen "gährt" es, bleibt die Anlage ihren Prozessen überlassen.
Es ist leider genauso möglich, dass alle Anstrengungen das schlimmste verzögert haben, beeindruckend lange, aber letztlich nicht verhindern.
Und es muss nur ein Block eskalieren um jede Arbeit an den anderen kritischen Blöcken unmöglich zu machen, das wäre eine Kettenreaktion an Kontrollverlust.


tonthomas

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #503 am: 24. März 2011, 07:13:42 »
...Da kann man wohl darauf hoffen, dass sie unter den strapaziösen Bedingungen einwandfrei funktionieren wird.

Mit Betonpumpen gegen den Super-GAU
Betonpumpe aus dem Land kühlt AKW in Japan...
Hui, so schnell kan man gar nicht schauen, und schon schlägt die Marketingabteilung zu. Gestern Abend war das Dingens im Fernsehen im Einsatz in Fukushima zu sehen. Es schien mir zwar sehr gelenkig um die Reste des Dachs von Block 3 herum arbeiten zu können, das Wasser schien mir aber recht ungesteuert auszutreten. Anyway... Im Fernsehen hieß es weiter, mit der Nutzung der Betonpumpe sei man vor Ort derzeit nicht besonders zufrienden.

Gruß    Pirx

tonthomas

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #504 am: 24. März 2011, 07:19:04 »
B5 aktuell: Der Chef der Gesellschaft für Reaktorsicherheit soll gesagt haben, die Kühlung von Brennelementen sei nicht unproblematisch, da sich dadurch an der Oberfläche der Elemente eine Salzkruste bilde, die die Kühlung anschließend behindere.

Gruß   Pirx

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #505 am: 24. März 2011, 10:34:36 »
Bei dem bisher unkritischen Reaktor 5 ist die Kühlung ausgefallen. (Quelle NTV)

EDIT: Beate Kallenbach sagt auf NTV gerade, dass gestern nur die Strahlenwerte von einer statt neun Meßstationen rund um die Anlage verfügbar waren.
Auch das erlaubt die Frage: wieso?

Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #506 am: 24. März 2011, 10:52:08 »
Bei dem bisher unkritischen Reaktor 5 ist die Kühlung ausgefallen. (Quelle NTV)

Hast du einen Link dazu? Ich finde nichts dazu im Internet.

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #507 am: 24. März 2011, 10:53:57 »
Keinen Link, ein Reporter sagte es.

Offline Ruhri

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #508 am: 24. März 2011, 12:29:28 »
Es fängt langsam an, zu nerven - ganz nach dem Motto "Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten" wird blinde Panikmache verbreitet. Die Lage ist doch schon gefährlich genug! Wieso verbreiten Journalisten also völligen Blödsinn?

Ein tolles Beispiel gab es gerade auf N24. Die japanische Regierung hat eine Art Comic veröffentlicht mit Verhaltensmaßnahmen zur radioaktiven Bedrohung. Sicher, die Wirksamkeit kann bezweifelt werden. Man kann sich eben nicht immer in Schutzräumen aufhalten, und man muss essen und trinken. Aber wenn man eine erhöhte Strahlendosis abbekommt, kann die moderne Medizin helfen. (Man könnte sich höchstens fragen, ob es eventuell zu so hohen Opferzahlen kommt, dass das medizinische Personal nicht mehr Schritt halten kann.)

Der Kommentator hat aber wörtlich gesagt, dass die Lage völlig anders aussehen würde, und das ist eben Quatsch. Ja, die radioaktive Belastung in Tokio steigt, aber für akute Lebensgefahr reicht es nicht. Oder wo sind die Meldungen, dass die Tokioter massenhaft sterbend auf offener Straße zusammenbrechen? Eben, die gibt es nicht. Wir wollen natürlich hoffen, dass es nicht so weit kommen wird, aber meines Erachtens nach wird kein einziger Tokioter kurzfristig aufgrund der Strahlenbelastung sterben. Selbst bei den Leuten in Fukushima Daiichi gab es scheinbar keine größeren Todeszahlen, und dort ist es nun wirklich gefährlich. Nein, die Belastung für Tokio und andere Städte wird zu erhöhten Raten an Krebserkrankungen und missgebildeten Kindern führen, und einige Arbeiter vor Ort werden bei aller Vorsicht und bei allen Schutzmaßnahmen sterben. Das ist schlimm genug, keine Frage. Mit so einem Unsinn treibt man aber hier in Europa nur Leute dazu, sich mit Iod zu vergiften, um sich vor dessen radioaktiven Isotopen zu schützen, die ohnehin nicht in gefährlicher Dosis zu uns gelangen.

Was Sebastian Pflugbeil, den Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz, so antreibt, ist mir auch nicht klar. Der Mann hat angeblich die Schutzhülle des Reaktors von Tschernobyl selbst von innen besichtigt, und jetzt tut er so, als ob die kleinste Strahlendosis bereits tödlich sei, und als ob es keinerlei Schutzmaßnahmen und Behandlungen dagegen gäbe. Was kann man denn nun am Reaktor anders tun, als zu versuchen, den Strahlenaustritt erst zu begrenzen und dann einzudämmen? Wenn man Pflugbeil hört, sterben die Arbeiter massenhaft und erreichen überhaupt nichts.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Gefahr ist schon hoch genug, und man sollte sie keinesfalls verharmlosen. Sinnlose Übertreibungen und Panikmache helfen aber eben auch nicht weiter.

Kami

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #509 am: 24. März 2011, 12:38:25 »
Ruhri, genau meine Meinung. In einem anderen Forum schieben auch einige Panik hoch 10 und posten n-tv - Artikel und die Sachen von Herrn Pflugbeil (den ich übrigens auch nicht verstehen kann). Ich kopier einfach mal hier rein was ich dort geschrieben hab

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Die Presse macht wieder einen auf Panik pur momentan, richtig schön berechenbar die Jungs, vor allem von n-tv

Laut den Kraftwerksbetreibern scheint heute alles ziemlich stabil zu sein. Ein paar Arbeiter haben zwar ne hohe Strahlendosis abbekommen aber in den Reaktoren selbst scheint sich einiges zu stabilisieren. Für 2 Reaktoren müssen jetzt die Pumpem getauscht werden, dafür werden sogar Mitarbeiter von Hitachi einberufen die da wohl mithelfen 'dürfen'. Die werden sich bestimmt freuen ;)

Wenn wir (und vor allem Japan) viel Glück haben dann könnten alle mit einem tiefblauen Auge davonkommen.

Das Trinkwasser in Tokio scheint sich auch wieder zu stabilisieren. Das Problem in Japan bei der Trinkwasseraufbereitung ist, dass sie dazu grossteils fliessendes Wasser aus der Umgebung und aus Seen verwenden. Und da der meiste Müll aus Fukushima nun mal im Wasser ist, war das zu erwarten. Wenn die Feuerwehr mit Spritzen fertig ist, wird sich das schnell im Pazifik verteilen.

Nach dem ganzen Negativ-Gepanike musste da jetzt einfach mal ein positiver Gegenpol rein, ist ja nicht auszuhalten wie sehr sich die Presse (und einige 'Spezialisten' von denen vorher kein Schwein gehört hat) den Super-Gau herwünscht

Offline Ruhri

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #510 am: 24. März 2011, 12:51:46 »
Tja, die Begriffe "GAU" und "Super-GAU" werden sowieso nicht mehr verwendet. Die Unterscheidung ist dabei im Grunde ganz einfach. Für einen Größten Anzunehmenden Unfall legt man eine Anlage aus, und hofft, die Auswirkungen handhaben zu können. Ein Super-GAU ist eine Klasse höher, und im Grunde haben wir genau das in Japan - die Reaktoren dieses Kernkraftwerks waren für diese Belastungen nicht ausgelegt. Die Anlagen sind leicht bis schwer beschädigt und zum Teil jetzt schon nur noch Schrott, und daher müssen die armen Kerle vor Ort improvisieren.

Auch wenn es sich makaber anhören mag, so finde ich sogar die Meldungen, dass die Arbeiter immer wieder abgezogen werden müssen, durchaus positiv. Das zeigt mir immerhin, dass man die Leute nicht sinnlos verheizt, sondern Schutzmaßnahmen trifft. Absoluten Schutz kann es nicht geben, und in dieser Lage erst recht nicht.

Offline Matjes

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #511 am: 24. März 2011, 13:22:35 »
Die Frage, die mich umtreibt, ist: Was kann man machen, um die Situation wirklich zu verbessern. Nassmachen der Reaktoren und Abklingbecken mit der Betonpumpe kühlt und verschafft Zeit, aber es löst nicht das Problem. Bitte denkt dran - da sind hunderte Tonnen von stark radioaktivem Material. Und einiges liegt wahrscheinlich ungeschützt herum. Besonders bei Reaktor 3.

Einen Sarkophag wie in Tschernobyl bauen - davon redet keiner in Japan. Die Schutzzone ausweiten auf 80 km - das will auch keiner. Es wird herumgewurstelt. Und diese Wurstelei wird leider noch weitergehen.

Aber können wir hier nicht mal anfangen uns Gedanken zu machen, wie eine Lösung aussehen könnte. Also Schluß mit Gewurstel und her mit den Lösungen.

Dann fang ich mal an: die Reaktoren müssen in einen Sarkophag. Regen und Wind muss draußen gehalten werden. Und die Radioaktivität muss eingesperrt werden, um Grundwasser, das Meer und das Land zu schützen. In Tschernobyl haben sie das Ding von unten gekühlt durch eine nachträglich installierte Kühlanlage. Das ist kaum möglich in Japan, weil die Reaktoren hier auf Fels gebaut sind. Die Kühlung in den Sarkophag einbauen? Habt ihr Ideen? Große Lösungen bevorzugt!

Gruß Matjes

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #512 am: 24. März 2011, 13:32:41 »
Prof. Pflugbeil ist da mit seinen Forderungen keineswegs allein. Diese schließen beispielsweise eine sofortige Anhebung der Evakuierungszone ein.
Dazu gibt es eine breitere internationale Meinungseinheit, exemplarisch dazu mal dieses:
http://allthingsnuclear.org/post/4044685587/japan-squandering-the-chance-for-orderly-evacuation

Über reißerische Berichterstattung müssen wir gar nicht diskuttieren, das ist unerfreulich und führt zu den beschriebenen unangemessenen Panikreaktionen, u.a. auch in Deutschland.
Andererseits kann keineswegs davon ausgegangen werden, dass die japanische Regierung, TEPCO oder die IAEA vollumfänglich und zutreffend informieren.
Weder den Zustand der Anlage betreffend, noch die Strahlenwerte. Niemand erwartet für Tokio eine tödliche Strahlungsdosis, niemand will die Evakuierungszone ausweiten, weil zu befürchten ist, dass die Menschen 30km von Fukushima innerhalb eines Monats versterben. Das ist auch nicht der Punkt.
Die verantwortungsvolle Behandlung dieser Krise schließt ein, dass die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung so klein wie möglich gehalten werden. Das schließt Krebserkrankungen und Erbgutschädigungen ein, das schließt rechtzeitige und wahrheitsgemäße Information zu deren Minimierung ein. Das schließt die Veröffentlichung technischer Daten der Anlage ein, also: was genau wird wie wo gemacht?
Ich bin nicht bereit Pläne und Absichtserklärungen als Stabilisierung der Anlage gelten zu lassen, da erst deren Umsetzung und vorallem Wirksamkeit zu dieser Stabilisierung führen kann. Nur weil man etwas tun will ist es weder getan, noch bessert es die Lage. Und da muss man auch einfach mal ehrlich sein.

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Offline Riker

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #513 am: 24. März 2011, 13:33:57 »
Ich kann mich auch nur Ruhri anschließen und vor Panikmache und der Sensationssucht einiger Medien(Vertreter) warnen.
Es ist sicher hier schon irgendwo gepostet worden - aber mir erscheinen die Informationen der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit ganz gut geeignet, mir einen passablen Überblick zu verschaffen:

http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai#

Im übrigen können da auch die gerade angesprochenen Lösungsvorschläge oder -visionen eingereicht werden, falls jemand dazu einen ernsthaften Vorschlag machen kann....
Mir selber erscheint das bloße Verbuddeln unter einem großen Berg Sand und Beton nicht recht ausreichend. Da müsste doch sicherlich erst soviel Spaltmaterial wie möglich raus. Wir haben ja lernen müssen, wie lange die abgebrannten Brennelemente nachgekühlt und gelagert werden müssen - und davon sind wohl fast 2000 Tonnen in den diversen Becken (nun teilweise recht ungeschützt)...
Mir wird richtig schlecht, wenn ich an die noch zu bewerkstelligenden Aufgaben denke, die die Arbeiter da noch vor sich haben.
"Machen Sie's so!"

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #514 am: 24. März 2011, 13:40:13 »
Die Roboter sind da:

http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=robots-arrive-fukushima-nuclear

Unklar ist noch wann, wie und wo sie eingesetzt werden, bzw. eingesetzt werden können.

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Offline Riker

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #515 am: 24. März 2011, 13:45:14 »
... ja und ???
Die sind ein paar Kilogramm leicht und können nur gucken - falls sie für die entsprechenden Strahlungsniveaus hart genug sind.
Damit kriegt da keiner einen alten Brennstab weggeschleppt.
"Machen Sie's so!"

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Offline Riker

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #516 am: 24. März 2011, 13:49:46 »
Was mir sehr zu denken gibt, ist die angesprochene Möglichkeit, dass sich (dicke) Salzkrusten durch verdampfendes Meerwasser bilden - das Salz in Gorleben soll ja deshalb so "toll" sein, weil es als Nichtleiter eben auch gut thermisch isoliert.
Es sind die "ganz einfachen Dinge" die in der jetzigen / dortigen Situation noch zu richtigen Problemen werden (können).
"Machen Sie's so!"

xwing2002

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #517 am: 24. März 2011, 13:51:05 »
Ich glaube, dafür sind die Roboter auch nicht gedacht. Und ich persönlich wäre etwas beunruhigt, wenn die kleinen Kerlchen anfangen Brennstäbe durch die Gegend zu schleifen!!!  (Obwohl ich bekennender MER-Fan bin!  ;) )
Ich denke sie sollen in extrem strahlungsbelastete Areale geschickt werden, dort könnten sie Messungen vornehmen, Bilder übertragen und Daten über die Situation sammeln, die dann in Planungen verwendet werden können.

Offline Blizzard

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #518 am: 24. März 2011, 14:21:44 »
hallo,

ich glaube nicht daran das die roboter es lange bei der strahlung machen werden!
habe vor einpaar tagen eine doku von Tschernobyl gesehen... dort wurden roboter auf dem dach eingesetzt und das verstrahlte zeug von dach zu holen.
nach kurzer zeit machten die schlapp durch die hohe strahlung.
also ma sehen wie lange die technik der strahlung stand hält!

gruß
Blizzard

Offline Collins

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #519 am: 24. März 2011, 15:11:33 »
Aus Tschernbyl wurde gelernt. Die Roboter sind extra für sowas entwickelt worden.

Das größte Problem sollte aber sein, das alles was dort zur Zeit passiert, in keinen "Handbuch" steht.

Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

skynet

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #520 am: 24. März 2011, 15:24:14 »
Ich kann mich auch nur Ruhri anschließen und vor Panikmache und der Sensationssucht einiger Medien(Vertreter) warnen...

Dito!

Man muss mächtig aufpassen in diesen Tagen. Bei allen Meinungen und Einschätzungen verschiedenster Fachleute dreht es sich im Kopf. Erschreckend fand ich, als man dann gestern ohne Erklärungen so ganz beiläufig hörte, in den nächsten Tagen erreichen die ersten radioaktiven Partikel Deutschland. Wenn es dann soweit sei, meldet sich das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Herje...da gibt es Debatten, die Bevölkerung was z.B. Terroranschläge betrifft nicht in Panik versetzen zu wollen, aber ohne Fakten zu veröffentlichen wird mitgeteilt, bis Ende März erreicht die Radioaktivität Mitteleuropa und es wird rechtzeitig geprüft, in wieweit u.a. unsere Lebensmittel genießbar bleiben. ...kopfschüttel...

*

Offline KSC

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #521 am: 24. März 2011, 15:45:51 »
...aber ohne Fakten zu veröffentlichen wird mitgeteilt, bis Ende März erreicht die Radioaktivität Mitteleuropa
Verstehe ich jetzt nicht, warum du da mit dem Kopf schüttelst, das ist doch nun mal Fakt. Soll man das besser verschweigen?

Gruß,
KSC


xwing2002

  • Gast
Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #522 am: 24. März 2011, 15:58:15 »
Vielleicht ist gemeint, dass es besser wäre nicht nur zu erwähnen, DASS die Radioaktivität Mitteleuropa erreicht, sondern genauer zu informieren. Wo wird Radioaktivität erwarten? Wie hoch wird sie ausfallen? Dann natürlich bitte Interpretationshilfen im Meßwertdschungel... d.h. wie sind die zu erwartenden Werte einzuordnen, einfach breit informieren und wenig Interpretationsspielraum für Schwarzmalerei und Panikmache lassen.
Info-Offensive... DAS schafft Vertrauen.

Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #523 am: 24. März 2011, 16:00:45 »
....... bis Ende März erreicht die Radioaktivität Mitteleuropa .....

leider braucht der JetStream nicht länger

Ein Grund mehr über den Tellerrand zu sehen!

*

Offline Riker

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Re: Japan: Erdbeben 11. März 2011
« Antwort #524 am: 24. März 2011, 17:02:42 »
hier kann sich jeder seine/ihre passende Messstation raussuchen, und nach den aktuellen Werten der Gamma-Ortsdosisleistung schauen:

http://odlinfo.bfs.de/

dargestellt wird:
"Die Grafik zeigt den Messwertverlauf der Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) in den vergangenen Monaten als Tagesmittelwert an der ausgewählten Station.

Die gemessene ODL hängt primär von der Höhe der natürlichen Radioaktivität im Boden (terrestrische Anteil) und von der Intensität der kosmischen Höhenstrahlung (kosmischer Anteil) ab. " (BfS)
"Machen Sie's so!"