Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt

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Online -eumel-

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #725 am: 08. März 2010, 18:54:06 »
Das Shuttle geht auf die Zeit von Wernher v. Braun zurück.
Sorry für Offtopic, aber so viel falsches kann hier nicht stehen bleiben.
Wernher von Braun hat bis zum Apollo Programm (Saturn V) konstruiert und machte sich anschließend Gedanken über einen noch größeren Träger für den Marsflug.
Mit der Konstruktion des Shuttles hatte er nichts zu tun.
Er war gegen den Einsatz von Feststoff-Boostern für bemannte Flüge.
Auch die SSME, das Shuttle selbst, sowie der seitliche Sitz der Nutzlast, waren Neukonstruktionen und haben mit Wernherr von Braun und seiner Zeit nichts zu tun.

Balduin

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #726 am: 08. März 2010, 20:24:00 »
Das Shuttle geht auf die Zeit von Wernher v. Braun zurück.
Sorry für Offtopic, aber so viel falsches kann hier nicht stehen bleiben.
Wernher von Braun hat bis zum Apollo Programm (Saturn V) konstruiert und machte sich anschließend Gedanken über einen noch größeren Träger für den Marsflug.
Mit der Konstruktion des Shuttles hatte er nichts zu tun.
Er war gegen den Einsatz von Feststoff-Boostern für bemannte Flüge.
Auch die SSME, das Shuttle selbst, sowie der seitliche Sitz der Nutzlast, waren Neukonstruktionen und haben mit Wernherr von Braun und seiner Zeit nichts zu tun.

Ich habe auch irgendwo mal augeschnappt, daß v. Braun dem Shuttle prinzipiel kritisch gegenüberstand. Er war der Meinung, daß es viel zu komplex war. Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis, für ihn war es der Versuch, den zweiten Schritt vor dem Ersten zu machen.

Das Shuttle war ein wichtiger Beitrag zur Raumfahrt, und hat vieles geleistet - leider war der Preis zu hoch, und mit anderes Systemen hätte man im selben Zeitraum wahrscheinlich mehr leisten können.

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #727 am: 08. März 2010, 20:49:36 »
mit anderes Systemen hätte man im selben Zeitraum wahrscheinlich mehr leisten können.

Noch mehr???

Das Shuttle hat die ISS zusammengebaut, das Hubble gestartet und mehrfach gewartet und dabei mehr Menschen ins All gebracht als jedes andere System.

P.S.: Willkommen im Forum!  :)

Gruß, Klaus

Offline Ruhri

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #728 am: 08. März 2010, 22:31:34 »
Das stimmt natürlich. (Und natürlich hat die ISS den Space Shuttles noch ein paar Jahre Einsatzzeit verschafft.) Das mit dem "Zweiten Schritt vor dem ersten" dürfte allerdings auch stimmen. Paradoxerweise war es zugleich auch ein Schritt zurück, da die Shuttle nun einmal konstruktionsbedingt LEO-Fahrzeuge sind und im Gegensatz zur älteren Apollo nicht zum Mond fliegen konnten. Nun, niemand hat behauptet, dass Raumfahrt ein einfaches Geschäft wäre, nicht wahr?

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #729 am: 09. März 2010, 01:55:18 »
Nun, geplant war das auch anders.

Das Shuttle sollte in Hoher Flugrate auch Sats aussetzen. Und damit Gewinn eintreiben. Mit 20 Tonnen Modulen oder (bei geringer Inklination für Mondorbit) mehr ließen sich auch Sachen für eine Mondlandung starten. Leider konnte das Shuttle dieses Ziel nicht erreichen.

Gruß, Klaus

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Offline KSC

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #730 am: 09. März 2010, 07:03:53 »
Auch wenn es wieder eher OT wird. Das Ursprüngliche Ziel das man mit dem Shuttle verfolgt hat liegt schon in seinem Namen: Es sollte ursprünglich eine Fähre sein zu einer Raumstation.
Die Raumstation wurde damals, auch schon aus Kostengründen,  gestrichen und stattdessen sollte das Shuttle dann Satelliten befördern.

Ironischerweise wird es jetzt, wo das Shuttle genau dafür eingesetzt wird, wofür es ursprünglich gedacht war, außer dienst gestellt.

Gruß,
KSC

Offline Petronius

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #731 am: 09. März 2010, 07:21:22 »
Ich hoffe nur, das Pendel schlägt nicht zurück. Wir hoffen hier, dass wegen der Verlängerung des ISS Betriebes das Shuttleprogramm auch verlängert wird.
ISS ohne Shuttle ist nicht ohne Risiko.

Die Alternative könnte aber auch heißen: Man beendet den ISS Betrieb wie geplant im Jahre 2015  :o
Das würde glaube ich, auch keinen recht schmecken.

Noch scheint alles möglich zu sein.  ???

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Offline KSC

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #732 am: 09. März 2010, 07:31:13 »
Also zumindest das sehe ich eigentlich nicht.
Worüber sich alle einig sind, das ist, die ISS bis mindestens 2020 weiter zu betreiben.
Das ist sowohl in Obamas Plan, als auch im Gegenentwurf des Kongress enthalten.
Es gibt eigentlich keinen Grund zur Annahme, dass sie das wieder kippen werden.

Auch sehe ich die Verlängerung des Shuttle Programms nicht als zwingende Voraussetzung, die ISS weiter zu betreiben. Allerdings muss man halt damit rechnen, dass es zu Problemen kommen könnte.
Es wird eine Zeitspanne geben in der man keine Möglichkeit hat bestimmte Ersatzteile zu transportieren, der US Crew Transport ist natürlich eine offene Frage und ob die Logistische Versorgung mit COTS klappt, muss sich auch erst noch herausstellen. Wobei letzteres ein beherrschbares Risiko wäre.

Gruß,
KSC


Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #733 am: 09. März 2010, 08:04:55 »
Zitat
Schaumstoff und strukturelle Stabilität bei Überschallgeschwindigkeit passt halt nicht zusammen.
Es geht zwar am Thema hier vorbei aber das kann hier so nicht stehen bleiben.
Durch den ablösenden Schaumstoff ist zu keiner Zeit die strukturelle Integrität das Shuttle kompromittiert gewesen.
Das TPS wurde beschädigt, das hat aber mit der Strukturellen Stabilität gar nichts zu tun.
Das man das ablösen des Schaumstoffs nicht verhindern kann ist richtig. Aber wie schon gesagt wurde, konnte durch verschiedene Maßnahmen verhindert werden, dass sich Stücke in gefährlicher Größe und im kritischen Zeitraum ablösen. Die Reparaturmöglichkeiten wurden ja schon erwähnt.

Zitat
Delta IV und Atlas V sind Raketen die auf den Entwicklungsstand der 90ern aufsetzen.
Das heist, man hat die (negativen) Erfahrungen aus dem Shuttleprogramm bereits in die Konztepte von Delta IV und Atlas V einfließen lassen.
Mit Verlaub das ist Unsinn. ELVs sind vom Shuttle Grundverschieden und deswegen haben die Probleme beim Shuttle bei ELVs überhaupt keine Relevanz.



Gruß,
KSC

Ich meinte die Stabilität des Schaumstoffes.
Für die Bereiche die bei Columbia zum Unglück führten gibt es aber keine Reperaturmöglichkeit.

Hier soll über die Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt diskutiert werden, also ist es nicht am Thema vorbei dieses Problem bei zukünftigen Systemen auszuschließen.

v. Braun war am Shuttel nicht beteiligt, aber der Grundstein für das Shuttel wurde zu seiner Zeit gelegt, ich wollte damit nur darauf hinweisen, dass man zum Zeitpunkt der Neuentwicklun der ELVs auf 20 Jahre Shuttle zurückblicken konnte.

ELVs verwenden keine Shutteltechnik, aber dass ist ja gerade die Lehre die man aus dem Shuttel gezogen hat.


G. holleser

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #734 am: 09. März 2010, 11:50:38 »
Es wird eine Zeitspanne geben in der man keine Möglichkeit hat bestimmte Ersatzteile zu transportieren, der US Crew Transport ist natürlich eine offene Frage und ob die Logistische Versorgung mit COTS klappt, muss sich auch erst noch herausstellen. Wobei letzteres ein beherrschbares Risiko wäre.

Wenn solche relevanten Systeme ausfallen, wird es bis dato keine Alternativen geben.
COTS ist zur Zeit kein Thema, nichts ist zurzeit im Bereich COTS zuverlässig, geschweige gibt es Trägersysteme, die zuverlässig funktionieren.

Es wäre sogar meiner Meinung fahrlässig, sich darauf zu verlassen, das COTS Systeme in Zukunft die Sicherheit und Versorgung gewährleisten. Momentan schaut es dahingendend relativ schlecht aus.
« Letzte Änderung: 09. März 2010, 12:20:51 von Frankyk »

knt

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #735 am: 09. März 2010, 15:58:25 »
Momentan schaut es dahingendend relativ schlecht aus.
Ich habe nicht das Gefühl das die COTS Programme "schlecht" laufen. Von großen technischen Schwierigkeiten ist (erwartungsgemäß) nichts zu hören - die Meilensteine wurden mehr oder weniger eingehalten.

Ich denke ein Großteil der Skepsis gegenüber der "kommerziellen Raumfahrt" kommt von der Fehlinterpretation des "kommerziell". Das ist ein politischer Kampfbegriff der die "jungen, dynamischen Entrepreneure" von den "alten Konzernen" absetzen soll. Gekontert wird der Begriff durch die Vorstellung der "alten Hasen" und "unerfahrenen Newcomer". Ein politisches Lustspiel - nicht mehr nicht weniger.

Das macht auch Sinn. Die alten Konzerne sind zu mächtig geworden, das sieht man an ihrer Preisgestaltung und auch an der politischen Kampagne zur "Rettung von Constellation".

Die NASA braucht mehr Anbieter, mehr Konkurrenz um die ewig steigende Kostenspirale zu unterbrechen - jedenfalls wenn sie nicht auf Staatsbetriebe setzen will wie Roskosmos es sehr erfolgreich tut. Im Umfeld der us-amerikanischen Gesellschaft wäre das natürlich auch kein praktisch gangbarer Weg.

Damit diese Konkurenz ihre Wirkung zeigt, MUSS es für einzelne Projekte(z.b. Falcon 9 + Dragon) möglich sein zu scheitern. Sobald die NASA dazu gezwungen wird, weiter Geld in ein Projekt zu pumpen bis es erfolgreich ist, oder man die Notleine zieht und den Schaden hat - wird ein günstiger Zugang zum LEO Zukunftsmusik bleiben.

Darum braucht man eine Organisationsform, in der ein Einzelprojekt versagen kann, ohne das ganze System zum zusammenbruch zu bringen. Dahingehend sind Boldens Worte "Ich mache mir mehr Sorgen um Möglichkeiten, als um einzelne Projeke" auch zu verstehen.

Er will weg von einem NASA System (Shuttle, Ares+Orion) hin zu einer Vielfalt von Systemen, denn nur dann ist es möglich, dass ein System, ein Anbieter versagen kann ohne den "Zugang zum LEO" zu gefärden.

Meiner Meinung nach ein guter Plan.

Offline Hegen

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #736 am: 09. März 2010, 16:55:12 »
Ich muss als Kulturpessimist zugeben, dass gerade ein Ausfall eines großen Ersatzteils für die Gegner einer Verlängerung der Lebensdauer der ISS ein wünschnenswertes Ereignis sein könnte. Dann könnte man das schnellere Ende als höherere Macht ausgeben. Andererseits kann ich mir auch improvisierte Lösungen ohne Totalersatz vorstellen - notfalls muß eben Strom oder Abwärme gespart werden auf dem Mars geht's ja auch.

Gruß Hegen 
Hegen

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #737 am: 09. März 2010, 16:56:22 »
@knt

Ja, ein guter Plan. Nur verhält sich ein öffentlicher Auftraggeber wirklich so in Projekten? Aus meiner Sicht macht er das äußerst selten. Bei Problemen wird böse gedroht, eine Medienshow wird abgezogen, man wirft mit harter Rhetorik um sich ... (und am Ende wird der A400M doch gekauft*).

Öffentliche Auftraggeber werden aus meiner Sicht nie die "knallharten" Kunden sein, die auf einen Werkvertrag pochen.


*auch mangels echter Alternative, womit wir wieder beim Anfang sind ;)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #738 am: 09. März 2010, 17:00:33 »
Gegen Ende der Woche sind handfeste Daten angekündigt ob und wie eine Shuttle Verlängerung aussehen könnte. Darauf warten wir doch mal.  :)

Gruß, Klaus

websquid

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #739 am: 09. März 2010, 17:02:45 »
Andererseits kann ich mir auch improvisierte Lösungen ohne Totalersatz vorstellen

Das so etwas möglich ist, haben die Russen mit der Mir eindrucksvoll demonstriert. Da ist eine Progress reingekracht, trotzdem hat man es damals geschafft, die Station zu retten und weiterzubetreiben. Ähnliche Leistungen will ich dann auch auf der ISS sehen, wenn es solche massiven Probleme geben sollte. **Hoffnung**

mfg websquid

Offline Petronius

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #740 am: 09. März 2010, 17:29:19 »
Gegen Ende der Woche sind handfeste Daten angekündigt ob und wie eine Shuttle Verlängerung aussehen könnte. Darauf warten wir doch mal.  :)

Wer hat was angekündigt? Gerüchte oder gibt es nähere Informationen?

knt

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #741 am: 09. März 2010, 18:08:15 »
Ja, ein guter Plan. Nur verhält sich ein öffentlicher Auftraggeber wirklich so in Projekten? [...] Öffentliche Auftraggeber werden aus meiner Sicht nie die "knallharten" Kunden sein, die auf einen Werkvertrag pochen.
Ja, da gebe ich dir recht. Deshalb bin ich in solchen Bereichen wie der Raumfahrt in denen die Gesellschaft (in Vermittlung durch den Staat) als einziger Kunde auftritt (und nur in solchen) für staatseigene Unternehmen.

Die russische Raumfahrt ist auch deshalb so günstig, weil es keinen finanziellen Interessenskonflikt zwischen Industrie und Politik gibt. Kein "Profitmaximierung" auf der einen und "Staatsverschuldung" auf der anderen Seite - ganz einfach weil es in diesem Sinne keine Seiten gibt.

Klipp und klar: Am liebsten wäre mir, die NASA würde nicht nur Missionen planen, und Systeme designen, sondern die Systeme auch in NASA eigenen Fabriken bauen und von NASA Personal auf den NASA Pads betankt und verkabelt. Keine Ausschreibungen, keine größeren Zulieferer (und da fängt das Ideal schon an, an der Wirklichkeit zu bröckeln ;) ), keine ULA Wartungsteams - nur verschiedene NASA Center die in wohlwollender Konkurenz miteinander die besten Raumfahrtsysteme des Sonnensystems entwickeln.

Aber das ist nun einmal nicht "the american way of life", deshalb würde das in den USA nicht funktionieren. Ist ja auch okay! Deshalb bleibt der NASA keine andere Wahl als sich Konkurenz zu schafen und so knallhart aufzutreten wie es ebend geht.

Das diese unsäglichen "cost-plus" Verträge gekickt werden, und newcomer in der Raumfahrtindustrie gefördert werden (eben um diese Konkurenz zu züchten) ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Besser als die aktuelle Situation, in der man einem System "hoffnungslos ausgeliefert" ist, und es nicht ohne (sehr!) großen Schaden versenken kann - wäre die "neue Situation" auf jeden Fall!

Aber um dorthin zu kommen - muss man nun einmal die Systeme denen man sich ausliefern würde canceln. Sonst klappt der ganze Plan nicht. Auch darin kann man einen politischen Hintergrund im versenken von Constelation und Festhalten am grounding des Shuttles sehen. Der Schaden ist zwar groß (alleine die Vertragsstrafen!) aber auf Grund der Langfristigkeit der Projekte und der Kurzfristigkeit des politischen Willens geht es nicht anders.

Als Seitenbemerkung: Es ist nicht wahr, das es keine Alternative zur A400M gibt. Die Il-76 oder C-17 wären unter technischen Aspekten Alternativen. Aber nicht unter national politischen - und da wir in einer mit Nationen verseuchten Welt leben braucht man eben immernoch nationale Alternativen - beim Millitär wie in der Raumfahrt.

Schon unsere bäuerlichen Vorfahren wusten: Es ist eine schlechte Idee alle Eier in einen Korb zu legen! :)
« Letzte Änderung: 09. März 2010, 19:01:23 von knt »

Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #742 am: 09. März 2010, 20:02:21 »
Auch darin kann man einen politischen Hintergrund im versenken von Constelation und Festhalten am grounding des Shuttles sehen. Der Schaden ist zwar groß (alleine die Vertragsstrafen!) aber auf Grund der Langfristigkeit der Projekte und der Kurzfristigkeit des politischen Willens geht es nicht anders.

Hmmm, ja sicher,ändert aber nichts an der Tatsache, das da oben uns eine riesige Raumstation  um die Ohren fliegt, wo jederzeit was ausfallen kann (Von Mir bekannt), und wenn was grobes passiert, dann gute Nacht  :o

Jetzt zur Zeit sich auf die Privaten zu verlassen, halte ich schlicht für fahrlässig, wenn nicht verantwortungslos.

Fakt ist, ohne mich (naja vielleicht doch  :P) mich als Shuttle Fan hinzustellen, ist , nur dieser ist in der Lage, Raumstationen in dieser Dimension zu versorgen. Zumindest Logistikflüge bis 2015 wären da nur mehr als logisch.

knt

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #743 am: 09. März 2010, 23:04:12 »
Jetzt zur Zeit sich auf die Privaten zu verlassen, halte ich schlicht für fahrlässig, wenn nicht verantwortungslos.
Genau das kann ich nicht nachvollziehen. Wieso? Das sind doch überwiegend die selben Unternehmen die schon heute hinter der us-amerikanischen Raumfahrt stehen. Der Unterschied zwischen "Privat" und "NASA" liegt doch nicht im technologischen sondern im juristischen.

Sicher - das ändert nichts daran das es einen Gap gibt - das ist meiner Meinung nach auch der Größte Fehler von Constelation gewesen - vorraus zu stürmen ohne den LEO Zugang, ohne die ISS zu berücksichtigen. Das das Shuttle 2011/12 ins Museum kommt, steht schon lange fest - und hat auch wenig mit dem aktuellem Budget zu tun. Ich befürchte daran lässt sich nichts mehr ändern.

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Offline tomtom

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #744 am: 09. März 2010, 23:28:23 »
Genau das kann ich nicht nachvollziehen. Wieso? Das sind doch überwiegend die selben Unternehmen die schon heute hinter der us-amerikanischen Raumfahrt stehen. Der Unterschied zwischen "Privat" und "NASA" liegt doch nicht im technologischen sondern im juristischen.
Das ist wohl nicht so. Privat oder Staatlich, beides läuft natürlich industriell, trotzdem leistet die Nasa heute einen Anteil, den die Privatindustrie noch nicht abdeckt. Es ist die Verbindung aller Leistung zu einem Service, dem Crew-Transport.

Einzelprojekte werden versagen, Alternativen soll es nicht geben, es bleibt die Sojus.
Meiner Meinung nach ein schlechter Plan!
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

klausd

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #745 am: 10. März 2010, 00:11:20 »
Gegen Ende der Woche sind handfeste Daten angekündigt ob und wie eine Shuttle Verlängerung aussehen könnte. Darauf warten wir doch mal.  :)

Wer hat was angekündigt? Gerüchte oder gibt es nähere Informationen?

Sagen wir handfeste Gerüchte.  ;) Nähere Infos gibt es ja erst Ende der Woche! Ich meld mich wenn es was gibt.

Gruß, Klaus

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Offline MR

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #746 am: 10. März 2010, 15:29:45 »

Hmmm, ja sicher,ändert aber nichts an der Tatsache, das da oben uns eine riesige Raumstation  um die Ohren fliegt, wo jederzeit was ausfallen kann (Von Mir bekannt), und wenn was grobes passiert, dann gute Nacht  :o

Jetzt zur Zeit sich auf die Privaten zu verlassen, halte ich schlicht für fahrlässig, wenn nicht verantwortungslos.

Die Fahrlässigkeit begann hier allerdings schon Mitte der 90er, als die ISS geplant wurde. Schon damals wuste man, wie empfindlich der Shuttle ist und das eine weitere Katastrophe jederzeit möglich war. Es war unglaublich fahrlässig, die ISS ausschließlich auf den Shuttle auszurichten. Dabei hatten es doch die Russen mit der Mir so genial vorgemacht, wie man eine Raumstation auch mit einem konventionellen Träger problemlos aufbauen kann. Genau hier ist das eigentliche Problem zu suchen. Ohne den Shuttle ist die ISS nicht vernünftig zu reparieren und zu warten. Allerdings hätte man sich darüber auch früher Gedanken machen können.

knt

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #747 am: 10. März 2010, 15:55:45 »
Die Fahrlässigkeit begann hier allerdings schon Mitte der 90er, als die ISS geplant wurde. [...] Dabei hatten es doch die Russen mit der Mir so genial vorgemacht, wie man eine Raumstation auch mit einem konventionellen Träger problemlos aufbauen kann. [...] Allerdings hätte man sich darüber auch früher Gedanken machen können.
Ich gebe dir zwar recht, aber das ändert nichts daran das die ISS heute nun einmal ist wie sie ist. Damals schien das alles eine gute Idee zu sein - und es war def. Wert ausprobiert zu werden!

Frage ist - ob und wie man die Situation zum guten wendet.

klausd

  • Gast
Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #748 am: 10. März 2010, 16:08:07 »
man kann die Sache nicht zum guten für jeden wenden. Jeder hat eine andere Vorstellung was uns am besten weiterbringt.

Das haben die ganzen Diskussionen deutlich gezeigt.

Egal was die NASA ab nächstem Jahr machen wird, es wird hier Leute geben, mich eingeschlossen, die meinen es gäbe einen besseren Weg.

Gruß, Klaus

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Online -eumel-

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Re: Künftige Strategie der bemannten US Raumfahrt
« Antwort #749 am: 10. März 2010, 16:41:12 »
Da hast Du recht, Klaus - den absolut richtigen Weg gibt es nicht - schon gar nicht in der Raumfahrt.
Jede Entscheidung wird ein Kompromiss.
Das war aber schon immer so.
Wir können nur verfolgen, welchen Weg man geht und sollten nicht so viel meckern. ::)