Klimawandel

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Offline vostei

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Re: Klimawandel
« Antwort #75 am: 02. November 2009, 11:03:48 »
@Meagan - "Die Stahlindustrie wird wohl die meiste Kohle brauchen. "

Nicht ganz - es gibt und gab (China) schon Verfahren das Einsatzmaterial zu reduzieren, Nebeneffekt: weniger CO2-Ausstoß..

Stichwort Direktreduktion: http://www.knauf-interfer.de/deutsch/service/stahllexikon/d/direktreduktion.html

Stichwort Eisenschwamm: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=40859399&top=SPIEGEL
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #76 am: 02. November 2009, 11:50:46 »
@Meagan - "Die Stahlindustrie wird wohl die meiste Kohle brauchen. "

Nicht ganz - es gibt und gab (China) schon Verfahren das Einsatzmaterial zu reduzieren, Nebeneffekt: weniger CO2-Ausstoß..

Stichwort Direktreduktion: http://www.knauf-interfer.de/deutsch/service/stahllexikon/d/direktreduktion.html

Stichwort Eisenschwamm: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=40859399&top=SPIEGEL

Das ist ein Anfang.

Alles in allem, wenn wir unsere Welt noch retten wollen, wird ein gewaltiges Umdenken erforderlich sein.

Alle CO2 Emittenten wie Kraftwerke und Autos müssen ersetzt werden. Es gibt keine Alternative !

http://www.vimeo.com/7094556

klausd

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Re: Klimawandel
« Antwort #77 am: 02. November 2009, 15:06:59 »
Das Problem ist aber das man nichteinmal weiss, ob die CO2 Reduktion ueberhaupt einen Effekt auf das zukuenftige Klima haben wird.

Wenn wir so weitermachen wissen wir aber zu 100% das es schlimmer wird. Da sollte die Entscheidung sehr leicht sein...

Es gibt genug notorische Leugner die nicht wahrhaben wollen das der Mensch an dieser explosionsartigen Klimaänderung einen großen Teil beigetragen hat. Zur Hölle mit denen...

Jedes Grad mehr bedeutet mehr Energie auf diesem Planeten, bedeutet härtere Stürme, höhere Wellen usw...

Kreuzberga

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Re: Klimawandel
« Antwort #78 am: 02. November 2009, 16:15:10 »
1. Wie in dem Interview beschrieben gibt es zwar eine enge Korrelation zwischen CO2 und Temperatur in der Vergangenheit, aber man es ist immer noch unklar ob die T dem CO2 Anstieg folgt oder der CO2 Anstieg der Temperatur.

2. Das Problem an der Sache ist das man vermittelt es gebe ein "Soll-Klima" und alle Abweichungen davon sind unnatuerlich. Diese Ansicht hat aber wenig zu tun mit dem Planeten auf dem wir leben. Die einzige Konstante am Klima ist der Wandel.
...

Zu 1.: Martin, diese Aussage halte ich für nicht begründbar. Vielleicht ist die Kausalzusammenhang nicht eindeutig klar, was natürliche Schwankungen der Temperatur und des CO2-Gehalts der Atmosphäre in der Erdgeschichte angeht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass der Mensch einen signifikanten Betrag an Treibhausgasen in die Atmosphäre eingebracht hat und immer noch einbringt, kann man nicht mehr behaupten, der Anstieg der CO2-Konzentration könne ebenso durch einen Anstieg der Temperatur ausgelöst worden sein.

Zu 2.: Auch diese Aussage gilt ja wohl nur für nicht-anthropogene Effekte. Natürlich wandelt sich das Erdklima und wird es auch immer tun. Aber dieser natürliche Wandel ist doch sehr von einem durch menschliche Aktivitäten ausgelösten oder beschleunigten Wandel zu unterscheiden! Schon allein auf Grund der Zeitskalen. Zu behaupten, das Klima wandele sich doch ohnehin ständig, also müssten wir uns um unsere (ursächliche!) Rolle nicht weiter scheren, sondern uns lediglich besser anpassen, halte ich für arg fatalistisch (die politischen Implikationen mal beiseite gelassen).

Zu dem Interview: So wie ich die drei Geowissenschaftler verstehe, geht es ihnen vor allem darum, Geo-Engineering als vermeintlich kostengünstige Alternative zur Ursachenbekämpfung zu propagieren. Ansonsten haben sie natürlich Recht, dass man den Klimawandel nicht isoliert betrachten sollte, sondern das gesamte Erdsystem miteinbeziehen sollte. Aber soweit ich weiß wird genau das seit rund 2 Jahrzehnten versucht: Um das Klima sinnvoll modellieren zu können, muss man natürlich alle möglichen Faktoren miteinbeziehen, die auch nur entfernt irgendeinen Einfluss auf die klimatische Entwicklung haben könnten. Dazu gehören selbstverständlich auch extraterrestrische Phänomene, von der Sonne über kosmische Strahlung bis zur Magnetosphäre, sowie solche Dinge wie der Salzgehalt der Meere. Was genau wollen die denn bitte mehr?`


Gruß, Timo

klausd

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Re: Klimawandel
« Antwort #79 am: 02. November 2009, 17:40:04 »
Moin!

Das Klima komplett zu modellieren halte ich für unmöglich. Die Materie ist komplex. Mit dem Fund jeder neuen Variablen entdeckt man 2 neue. Und wer weiß, alleine durch die Messungen verändern wir vielleicht das Ergebnis...

Fest steht, die CO2 Konzentration in der Atmosphäre ist in den letzten 100 Jahren abnormal gestiegen. Die Konsequenzen wollen wir lieber nicht auf Grund vager Vermutungen kennen lernen. Tun wir was dagegen! Jeder einzelne kann seinen Beitrag leisten. Das fängt bei der Wahl von lokalem Gemüse an, geht über die Isolierung des Hauses und hat wahrscheinlich kaum ein Ende indem was man tun kann.

Viele Grüße

Klaus

H.J.Kemm

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Re: Klimawandel
« Antwort #80 am: 02. November 2009, 17:55:52 »
Moin,

natürlich können wir alle einen Beitrag dazu leisten, dass weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt.

Doch erkläre das den Menschen mal, wenn sie täglich im Fernshen gezeigt bekommen, dass skrupellose Holzbarone die Urwälder hemmungslos abholzen und die Schützer der Urwälder kassieren noch mächtig mit. Denn wir gesättigten Wohlstandsbürger benötigen ja unbedingt Teak, Ramin oder Merbau. Ganz zu schweigen vom Raubbau an Bodenschätzen.

Und das ist ja nur ein kleiner Teil der Umweltsünde die wir zulassen - bis es dann doch mal ganz bitterernst wird. Aber das ist einigen wenigen Jetztlebenden schei..egal - die Probleme bekommen die nächsten Generationen, wenn´s überhaupt dann noch dazu kommt.

Jerry

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #81 am: 03. November 2009, 10:47:34 »
Moin,

es kann mittlerweile als gesichert angesehen werden, daß die CO2 Konzentration der Atmosphäre zur Stärke des Klimaeffektes in Korrelation steht.

Auch ist bekannt, daß wenn die CO2 Konzentration abnimmt, sich der Effekt verringert.

Nun gab es schon Experimente, um das Algenwachstum in den Weltmeeren zu verstärken, mit der Hoffnung, daß abgestorbene Algen zum Meeresgrund wandern, wo sie Klima unschädlich begraben wären. Tatsächlich aber vermehrte sich nur der Grill, so daß der gesamte Effekt verpuffte.

Im Jurameer funktionierte das Beerdigen des Kohlenstoffs auf diese Weise, weil aller Sauerstoff im Meer verschwand und damit kein Tier mehr die Möglichkeit hatte so viel pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen. Pflanzliche und tierische Überreste sammelten sich am Boden und wurden zu Erdöl. Das perfekte Grab für organischen Kohlenstoff. Das Meer wurde hochgradig toxisch. Riesige Mengen an Schwefelwasserstoff gelangten in die Atmosphäre und sorgten für sauren Regen.

Das riesige Problem ist, daß sich organischer Kohlenstoff aus der Nahrungskette und der Atmosphäre nicht beseitigen läßt.

Im Jura haben Vulkane die CO2 Konzentration in die Höhe getrieben. Es entstand ein Treibhaus, was dazu führte, daß die Meere starben und der überflüssige Kohlenstoff in oben genannter Weise beerdigt wurde.

Also wird es nicht reichen die Emissionen um 95% zurückzufahren. Statt dessen müssen wir in irgendeiner Form dafür sorgen, daß der überflüssige Kohlenstoff wieder beerdigt wird. Ansonsten wird die Erde das für uns tun. Und das bedeutet den Tod der gesamten Menschheit !

Jetzt mal eine Frage an die Chemiker: Gibt es einen elektrochemischen Prozess, der Kohlenstoff bindet ? Mit Solarenergie aus der Sahara sollte damit eine Luftwaschanlage betrieben werden.

Der Grund, weshalb die CO2 Konzentration der Atmosphäre nicht höher ist, liegt in den Meeren. Diese nehmen riesige Mengen an C02 auf und werden langsam immer sauerer. Tieren wie Ammoniten, die ein Kalkaußenskelett besitzen wird damit der Lebensraum entzogen.

Bei den Ammoniten gab es in der Erdgeschichte 2 große Massenaussterben. Die Ursachen sind noch nicht genau belegt. Möglicherweise fallen sie aber in eine Zeit, in der Erdöl auf der Erde entstand.

Unsere Meere sind außerdem extrem schwer mit Giftstoffen belastet. Der Raubau an der Natur ist heute extremer denn je.

Es ist eine Minute vor 12. Wenn jetzt nicht sofort gehandelt wird, kann es vielleicht für alle Zeiten zu spät sein.

Re: Klimawandel
« Antwort #82 am: 03. November 2009, 11:20:34 »
Prinzipiell gibt es prozesse CO2 zu binden, bzw. in Klimaunschädliche Stoffe umzuwandeln. Pflanzen machen das jeden Tag in großen Mengen.
Das Problem dabei ist, daß CO2 Energetisch am Ende der Entwicklung steht. Das heißt, egal ob man dem CO2 noch weitere Stoffe hinzufügen will (sofern überhaupt möglich), oder ob man es in C und O2 aufspalten will (Wie es bei Pflanzen passiert), man muß dabei Energie aufwenden. Und zwar prinzipiell genausoviel wie vorher bei der "Produktion" von CO2 gewonnen wurde, praktisch aufgrund der zwangsläufigen Verluste bei solchen Prozessen sogar mehr.
:): Schrödingers Smilie

Atomino

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Re: Klimawandel
« Antwort #83 am: 03. November 2009, 14:01:03 »
Hallo allerseits,

...
Es ist eine Minute vor 12. Wenn jetzt nicht sofort gehandelt wird, kann es vielleicht für alle Zeiten zu spät sein.

Nein, es ist 5 NACH 12! Und selbst wenn wir hier im Forum, oder die Forscher in den Instituten, noch so tolle Einfälle haben, wie wir den Planeten retten könnten - ES WIRD NIEMAND ETWAS TUN!!!

Warum? Weil die Welt leider vom Geld regiert wird. Investitionen werden überhaupt nur dort getätigt, wo man noch mehr Geld verdienen kann. Und wenn Ihr Euch auf der Straße mal umhört, dann werdet Ihr erschrecken, wieviele Menschen es gibt, die den Klimawandel für harmlos, oder gar erfunden halten.

Nein, liebe Leute, denen, die etwas tun könnten, weil sie über die Mittel verfügen ist es doch sche**egal, für die gilt nur: Nach uns die Sintflut! (und so wird es kommen) Denn: Erst kommt das Fressen und dann die Moral!

Ich wollte Euch nicht entmutigen, aber so sehe ich die Sache nun mal.

Grüße aus Sachsen

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #84 am: 04. November 2009, 13:33:41 »
Hallo,

nehmen wir mal an - rein hypothetisch - wir wären jetzt in folgender Situation: Kein Ausstoß irgendwelcher Treibhausgase mehr, keine andere irgendwie geartete menschliche Beeinflussung der Atmosphäre. Und wir würden feststellen, dass es aufgrund von natürlichen Effekten zu einer drastischen Erwärmung kommen würde. Was glaubt Ihr, würde geschehen? Würde die Menschheit versuchen, Einfluss darauf zu nehmen, um diese natürliche Erwärmung aufzuhalten?

Ja, sie würde es tun. Weil ein nicht konstantes Klima schlecht für die weitere Entwicklung der Zivilisation ist. Und das ist das eigentlich Teuflische an der ganzen Klimaproblematik. Wir "verstecken" uns nur hinter der moralischen "Ausrede", die jetzt stattfindende Erwärmung sei menschengemacht, und das sei schlecht. Nur um Gegenmaßnahmen zu rechtfertigen. Eigentlich wollen wir aber ein konstantes Klima. Und zwar egal, ob die Veränderungen menschengemacht sind, oder nicht. Und das wäre das Schlimmste, was wir der Natur antun können - künstlich für ein konstantes Klima zu sorgen.

Was ich sagen will: Gerade weil wir eben nicht wissen, was die Folgen unseres Handelns sind, sollten wir versuchen, die Atmosphäre so unangetastet wie möglich zu lassen. Das steht vor allem anderen. Aber der Grund, warum wir heute eine Klimadiskussion führen, ist eben leider kein moralischer, sondern ein rein praktischer. Auch wenn wir (Menschen) uns dabei immer hinter der Moral verstecken wollen. Was ja vielleicht auch gar nicht so schlecht ist in der jetzigen Situation. Aber ich sehe mit Grausen einer menschengesteuerten Klimakonstanz entegen. Darauf wird es hinauslaufen.

Besten Gruß,
Jan

klausd

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #85 am: 04. November 2009, 14:19:00 »
sollten wir versuchen, die Atmosphäre so unangetastet wie möglich zu lassen.

Dazu würde aber auch gehören den CO2 Ausstoß unmittelbar einzustellen!

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #86 am: 05. November 2009, 10:55:00 »
Zitat
Auch wenn wir (Menschen) uns dabei immer hinter der Moral verstecken wollen. Was ja vielleicht auch gar nicht so schlecht ist in der jetzigen Situation.

Das ist keine moralische Frage. Das ist eine Tatsache im Kampf ums überleben.

Zitat
Und wir würden feststellen, dass es aufgrund von natürlichen Effekten zu einer drastischen Erwärmung kommen würde.

Dafür haben früher Vulkane mit ihrem CO2 und SO2 Ausstoß gesorgt. Was damals Vulkane in 100.000 Jahren geschafft haben, machen wir heute locker in ein paar Dekaden.

Die Gründe für die Erwärmung sind hinlänglich bekannt. Da braucht niemand mehr zu sagen, "wenn aber so, oder so, oder so". Oder die beliebte Aussage "Da sind aber die Anderen dran schuld". Das machen kleine Kinder im Kindergarten. Schließlich tragen wir alle auf die eine oder andere Weise zur Verstärkung des Effektes bei.

Lösungen sind gefragt, wie wir aus diesen Schlamassel wieder raus kommen.

Ich empfehle den Film "Warum das Elektroauto sterben musste" .
Darin wird ein Mechanismus beschrieben, der äußerst traurig ist.

Ich würde auch liebend gern einen EV1 fahren. Das Auto war wirklich sexy.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #87 am: 05. November 2009, 11:20:27 »
Das ist keine moralische Frage. Das ist eine Tatsache im Kampf ums überleben.

Nein. Der fortlaufende teils extrem ablaufende Klimawandel hat zum Beispiel wohl wesentlich zur Evolution beigetragen, nämlich zum Druck ständiger Fortentwicklung durch Anpassung. Ein konstantes Klima wäre ein vermutlich sehr schädlicher Eingriff in die natürliche Evolution. Dass uns Menschen ein variables Klima das "Überleben" zum "Kampf" macht, ist umbequem, da hast Du Recht. Aber genau das meine ich eben mit dem Verstecken der eigenen Bequemlichkeit hinter der Moral.

Dafür haben früher Vulkane mit ihrem CO2 und SO2 Ausstoß gesorgt. Was damals Vulkane in 100.000 Jahren geschafft haben, machen wir heute locker in ein paar Dekaden.

Nein, das ist so nicht richtig. Du implizierst, dass nur und ausschließlich CO2 für Klimaveränderungen verantwortlich sind. Dem ist nicht so. Nach allem, was wir heute wissen - und das ist leider beängstigend wenig - sind da auch ganz andere Dinge im Spiel, mit teils verheerenden Rückkopplungen. Es gab auch früher schon extreme und sehr kurzfristige Änderungen, die offenbar mit Treibhausgasen nichts zu tun haben. Da spielen Erdbahnparameter, kosmische Strahlung, um nur zwei in dieses Forum passende Gebiete zu nennen, und viele weitere nicht-astronmische eine Rolle.

Die Gründe für die Erwärmung sind hinlänglich bekannt.

Nein. Eben leider gar nicht. Und genau das ist beängstigend. Wir sollten die Atmosphäre in Frieden lassen, genau weil wir eben so gut wie gar nichts wissen. Derzeit wird es deutlich wärmer auf unserem Planeten. Und wir vermuten, dass der menschliche Eintrag einen gweissen Teil davon ausmacht. Wir wissen es aber nicht, und wir wissen auch nicht, ob und wie dieser Trend weitergeht. Jedes - ja, *jedes* - Klimamodell kann leider nahezu beliebig getrimmt werden. Was ich so schlimm finde: Jegliche Klimadiskussion läuft immer darauf hinaus: Wir müssen eine Veränderung der Durchschnittstemperatur verhindern. Das ist doch der falsche Ansatz. Wir sollten den menschenverursachten Aufschlag auf diese Änderung verhindern. Und zwar auch dann, wenn schon der natürliche Erwärmungseffekt in den nächsten 50 Jahren 2 Grad beträgt (was wir nicht wissen). Aber das sagt leider niemand, weil es nicht in den politischen Mainstream und in Lobby-Interessen passt.

Besten Gruß,
Jan

GalacticTraveler

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Re: Klimawandel
« Antwort #88 am: 05. November 2009, 11:24:48 »
sollten wir versuchen, die Atmosphäre so unangetastet wie möglich zu lassen.

Dazu würde aber auch gehören den CO2 Ausstoß unmittelbar einzustellen!

Ja! Bin ich uneingeschränkt dafür! Und wenn wir das schafften, dann ginge sehr bald eine Diskussion darüber los, wie man denn verhinderte, dass sich das Klima dann - oh Wunder! - immer noch deutlich verändert. Und alles bleibt genauso problematisch, wie zuvor... der Mensch ist leider ein ziemlich egoistisches Wesen. Und ein zu maßloser Selbstüberschätzung neigendes. Wir sollten begreifen, dass wir nicht der einzige Faktor sind, der an der Klimaschraube dreht (drehen kann).

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #89 am: 05. November 2009, 11:46:14 »
Zitat
Wir sollten die Atmosphäre in Frieden lassen, genau weil wir eben so gut wie gar nichts wissen.

Und vor allem, weil wir nur die eine haben.

Zitat
Du implizierst, dass nur und ausschließlich CO2 für Klimaveränderungen verantwortlich sind. Dem ist nicht so.

Vulkane emittieren CO2, Schwefelverbindungen und 1000 andere Gase. Dazu noch Tefrapartikel und und und.

Sicher sind nicht nur Vulkane schuld. Schau Dir bitte mal den Film "Requiem für einen Rohstoff" an. http://www.vimeo.com/7094556

Zitat
Wir sollten den menschenverursachten Aufschlag auf diese Änderung verhindern. Und zwar auch dann, wenn schon der natürliche Erwärmungseffekt in den nächsten 50 Jahren 2 Grad beträgt (was wir nicht wissen). Aber das sagt leider niemand, weil es nicht in den politischen Mainstream und in Lobby-Interessen passt.

Wenn es nach der Auto und Öllobby geht, fahren wir bald mit 5000 PS über die Straße und brauchen 1 Liter pro km. Diese Lobby hat bisher erfolgreich geschafft zu verhindern, daß es  alternative Straßenboliden gibt.

Leider sind die Messungen und Aussagen der Wissenschaftler eindeutig. Daher lohnt es auch nicht um diese Aussagen zu streiten. Das sind hochpromovierte Leute, die auch wirklich wissen, was sie sagen.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #90 am: 05. November 2009, 13:11:16 »
Leider sind die Messungen und Aussagen der Wissenschaftler eindeutig.

Nein, sind sie nicht, und sie werden auch nicht eindeutiger, indem man sie noch tausend mal wiederholt, und mit 10 Doktor- und Professorentiteln versieht. Eindeutig ist nur, dass es derzeit deutlich wärmer wird, das nämlich können wir in der Tat "messen". Was der menschliche Anteil daran ist, wer weiß? Es ist auch so dass mit einiger Wahrscheinlichkeit ein CO2-Eintrag in die Atmosphäre zu einer Erhöhung des Treibhauseffekts führt. Alle - wie Du es nennst - "Aussagen" darüberhinaus sind "Mutmaßungen". Es gibt zum einen Effekte, die bei verstärktem Treibhauseffekt zu einer Abkühlung führen können. Und es gibt zum Anderen natürliche Effekte, die binnen 50 Jahren eine Klimaänderung von 2 Grad verursachen können, in die eine oder in die andere Richtung, ganz ohne CO2. Und mit denen würden wir in jedem Fall leben müssen. Ich würde einigen Wetteinsatz investieren, dass ich zu meinen Lebzeiten noch eine signifkante (messbare) Abkühlung des Weltklimas erleben werde.

Daher lohnt es auch nicht um diese Aussagen zu streiten. Das sind hochpromovierte Leute, die auch wirklich wissen, was sie sagen.

Das ist ein aus meiner Sicht sehr gefährlicher Trugschluss, und das gilt im Übrigen nicht nur für die Wissenschaft, sondern für das Leben im Allgemeinen. Es sind nicht immer diejenigen, die die meisten Orden tragen, die am nächsten an der Wahrheit sind.

Gruß,
Jan

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #91 am: 06. November 2009, 11:44:43 »
Zitat
Nein, sind sie nicht, und sie werden auch nicht eindeutiger, indem man sie noch tausend mal wiederholt, und mit 10 Doktor- und Professorentiteln versieht.

Was ist mit der Bohrkernmethode. Die Ablagerungen in den Eisschichten spiegeln wohl die Erdgeschichte wieder. Genau so wie die Jahresringe von Bäumen. Es gibt seit dem 19. Jahrhundert Aufzeichnungen über die Temperatur und das Klima. Auch die Veränderungen des CO2 und SO2 Gehaltes der Luft sind erfaßt worden.

Es ist bekannt, welcher Staub sich in welcher Epoche in der Luft befunden hat. Damit konnte man sogar auf Vulkanausbrüche und die Auswirkungen auf das globale Klima zurückschließen.

Sogar die Eruption des Santorin in minoischer Zeit konnte zurückverfolgt werden.  (ca.1600 v. Chr.)

Seit der Eruption des Krakatau im Jahre 1883 sind die Auswirkungen der Jetstreams bekannt. Es gibt seit damals  Aufzeichnungen über geologische Ereignisse von der neu gegründeten Royal National Society.

Ein Doktortitel macht ein Ergebnis nicht eindeutig. Wer aber seinen gesunden Verstand benutzt wird sich an allen 10 Fingern abzählen können, wie es weitergeht.

Und warum sollen die Klimamodelle so weit daneben liegen. Wenn Du etwas weißt, was der Rest der Welt noch nicht weiß, warum bist Du dann noch kein Wissenschaftler ?

Was soll es bringen über die Entwicklung vom Klima Wetten abzuschließen ? Es ist Deine persönliche Ansicht, daß es kälter wird. Damit wirst Du aber in Wissenschaftskreisen ziemlich einsam dastehen.

Zitat
Es sind nicht immer diejenigen, die die meisten Orden tragen, die am nächsten an der Wahrheit sind.

In aller Regel schmücken sich promovierte Leute nicht mit Orden. Das sind eher Politiker und Militärs.

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Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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Re: Klimawandel
« Antwort #92 am: 06. November 2009, 13:28:45 »
Hallo,

Und warum sollen die Klimamodelle so weit daneben liegen.
GalacticTravellers Aussage bzgl. Mutmaßungen/Vorhersagen und der Kaltzeit unterstreiche ich mit etwas Geschichte:

In den 70er Jahren waren sich alle Klimaforscher sicher, dass die nächste Kaltzeit käme ... und siehe da, wo sind wir heute? Heute kommt sicher die nächste (anthropogene) Warmzeit.
Wir haben gute Chancen, dass man in 20 Jahren wieder was Neues sagt.

Bzgl. Prognosen (in allen Bereichen) kam am Montag ein sehr guter Bericht im ZDF. Da wurde und wird sehr viel Scharlatanerie in allen Bereich getrieben. Vor allem wenn Ergebnisse, Argumente und Schlüsse handlich kurz gefasst werden (für die Allgemeinheit), wird es gefährlich, denn dann bleiben Parolen übrig und Wissenschaft lässt sich nicht über Parolen erklären oder gar fundieren, siehe:
Wer aber seinen gesunden Verstand benutzt wird sich an allen 10 Fingern abzählen können, wie es weitergeht.

Immer schön skeptisch bleiben ... in jeder Hinsicht ... und zu allen Seiten.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

klausd

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #93 am: 06. November 2009, 13:35:30 »
Das ein erhöhter CO2 Anteil für höhere Temperaturen sorgt gilt als gesichert. (Eis-Bohrungen usw...)

Ebenso das sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre die letzten 100 Jahre explosionsartig nach oben entwickelt hat. (einfach gemessen)

Daraus den Schluss zu ziehen vielleicht mal ein wenig auf die Bremse zu treten ist absolut legitim.


Harald Lesch hatte bezüglich Klimaleugnern in der "ZDF Langen Nacht" harte Worte gefunden...

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #94 am: 06. November 2009, 14:22:49 »
Und warum sollen die Klimamodelle so weit daneben liegen. Wenn Du etwas weißt, was der Rest der Welt noch nicht weiß, warum bist Du dann noch kein Wissenschaftler ?

Ich bin promovierter Meteorologe ;) Aber deswegen habe ich die Wahrheit natürlich auch lange nicht für mich gepachtet. Das, was ich hier vertrete, ist lediglich meine persönliche Meinung. Ich bin selbst nicht direkt in der Klimaforschung, aber ich kenne mich ein wenig aus mit numerischen Klima- und Wettermodellen, wie diese funktionieren, und welche Stärken und Schwächen sie haben. Und das alles lässt mich eben zum oben diskutierten Schluss kommen.

Was soll es bringen über die Entwicklung vom Klima Wetten abzuschließen ? Es ist Deine persönliche Ansicht, daß es kälter wird. Damit wirst Du aber in Wissenschaftskreisen ziemlich einsam dastehen.

Das mit der Wette war ja auch nicht konstruktiv, sondern mehr scherzhaft gemeint ;) Ich habe auch nicht gesagt, dass ich weiß, dass es mal wieder eine Abkühlungsphase geben wird, nur habe ich aufgrund meiner bisherigen Kenntnisse eben einige Vermutung dazu. Und ganz allein stehe ich damit ganz und gar nicht. Nur wird derzeit eben die andere Seite sehr stark in die Öffentlichkeit transportiert. Es gibt hinter den Kulissen viele, die zweifeln. Wobei ich hier nochmal ganz klarstellen möchte, dass ich micht nicht als Klimaskeptiker im Sinne von "Wir Menschen haben gar keinen Einfluss" sehe. Ganz im Gegenteil, es hat ganz bestimmt irgendeine Wirkung, was wir derzeit so anstellen! Aber welche Wirkung, und wie viel, und wie das weiter geht, das steht meiner Ansicht nach völlig in den Sternen. Und genau deswegen sollten wir unseren Planeten schützen.

Besten Gruß,
Jan

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #95 am: 07. November 2009, 22:58:27 »
Zitat
Aber welche Wirkung, und wie viel, und wie das weiter geht, das steht meiner Ansicht nach völlig in den Sternen. Und genau deswegen sollten wir unseren Planeten schützen.

Und nicht zu vergessen, wir haben nur den einen !

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Offline vostei

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Re: Klimawandel
« Antwort #96 am: 08. November 2009, 06:13:24 »
Und nicht zu vergessen, wir haben nur den einen !
Richtig - und auch nur einen Mond.
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/10042008071201.shtml
"Es ist sehr wichtig, dass wir uns die Mondatmosphäre in ihrem ursprünglichen Zustand anschauen, bevor es zu großen Störungen kommt", erklärt Anthony Colaprete vom NASA Ames Research Center in Kalifornien auf einer Webseite der NASA."
Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2009/10/0910-035.shtml

 ;) Nach LCROSS und dem Einschlag des Impaktors finde ich diese Aussage etwas, najaaa... - seltsam. Konsequenter wäre es gewesen LADEE vorher zu starten.
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline Meagan

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Re: Klimawandel
« Antwort #97 am: 08. November 2009, 14:23:55 »
Das ist schon ein harter Brocken. Aber eine Änderung des Klimas führt auch zu Veränderungen im Vulkanismus.

Die Erde besitzt noch 2 Tiefkühlschränke. Die Nord und Südpolarregion. In den letzten Jahren ist durch eine Veränderung des weltweiten Klimas eine große Menge Eis abgeschmolzen.

Nun gehen Wissenschaftler davon aus, daß durch eine Erwärmung in den nächsten Jahren/Jahrzehnten der Meeresspiegel drastisch  ansteigen könnte. Es waren schon Werte von 40m im Gespräch. (in 50.... 100 Jahren)

Nun führt aber eine Veränderung der Gewichtsverlagerung auf der Erde dazu, daß die Kräfte, die sich auf die tektonischen Platten auswirken, sich verändern. Bei 40m Wassersäule mehr, bedeutet das, daß 40t mehr auf jeden Quadratmeter Meeresboden wirken. Dieses Gewicht fehlt natürlich in den Regionen, wo vorher das Eis auf die Erdoberfläche gedrückt hat. 

Die Folge wären sich verstärkende Spannungen an den tektonischen Platten. In der Folge wird das zu einer stärkeren Verschiebung der Platten führen. Das heißt erst mal, mehr und stärkere Erdbeben auf der Erde.

Da sich der Prozess der Plattentektonik beschleunigt, wird wohl auch mehr Wasser in die Tiefe gelangen und es werden sich neue Spalten in der Erdkruste bilden. Wenn nun hier Gestein aufschmilzt und Magma aufsteigen kann, führt das zu einer Verstärkung des Vulkanismus.

Explosive Vulkane wiederum können riesige Mengen an Tefrapartikel hoch in die Atmosphäre schleudern, wo sie das Sonnenlicht reflektieren und so zu einer globalen Abkühlung auf der Erde beitragen können. (Siehe Tambora -1816, das Jahr ohne Sommer) Andere vulkanische Gase, wie CO2 und SO2 heizen dagegen die Temperaturen wieder an.

Die gesamten Vorgänge sind äußerst komplex. Wahrscheinlich gibt es kein Element im Entwicklungsprozess der Erde, daß keine Rückwirkungen in irgendeiner Art besitzt.

Südengland zB. senkt sich seit der letzten Eiszeit 0,5m/100 Jahren ab, wobei Schottland um diesen Betrag höher wird. Das ist meiner Meinung nach eine Auswirkung der Gewichtsverlagerung seit dem Wegschmelzen des Eises in der letzten Eiszeit.
 
Der Vulkan Krakatau liegt exakt an der Bruchlinie dreier Platten, die unterhalb des Vulkans auch noch die Richtung ändern. Die heftige Eruption des Jahres 1883, die eine 40m hohe Flutwelle auslöste und 18km3 Gestein mit einer Sprengkraft von mehr als 20.000 Hiroschimabomben in die Luft schleuderte, ist eine direkte Folge der Plattentektonik der Erde.

Wird das Ungleichgewicht durch einen höheren Wasserdruck erhöht, so wird es wohl häufiger zu solchen Ereignissen wie Krakatau kommen.

Natürlich wird dieser Prozess in einem Zeitraum von Jahrhunderten oder Jahrtausenden ablaufen.

Meagan

klausd

  • Gast
Re: Klimawandel
« Antwort #98 am: 08. November 2009, 14:28:01 »
Hast Du auch eine Quelle worauf Dein Beitrag basiert? Ich lese gerne immer zusätzlich noch die Quelle.  :)

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Offline pikarl

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Re: Klimawandel
« Antwort #99 am: 08. November 2009, 15:18:30 »
Deine Schilderung klingen aber so, dass sie in menschlichen Zeiträumen kaum eine Rolle spielen werden. Gerade Prozesse wie die Plattentektonik sind so extrem träge, dass die Auswirkungen einer erhöhten Wassersäule von 40 Metern (heute sprechen wir ja noch um Zentimeter) auch wirklich in der tieferen Kruste ankommt. Ich schätze, dass die Auswirkungen frühstens in hundertausend(en) Jahren spürbar wäre - wobei auch mich deine Quelle interessieren würde.