Hurra!
Gestern abend hatte unser neuer 8-Zoll-Newton sein First Light. Mein erster Anlauf war allerdings vergebens. Als ich gegen 17 Uhr losfuhr, zog sich gerade alles zu und so war ich kurz nach 18 Uhr schon wieder zu Hause. Ich habe dann halbstündlich "die Lage geprüft" und gegen 21 Uhr entschieden, dass es sich doch noch lohnen könnte. Und so war es.
Aufbaupunkt war eine kleine versteckte Ecke in der Nähe von Behlitz: ca 20 m² Asphalt mitten in der Pampa. Da war es zwar doch nicht so windstill wie angenommen, der Newton stand auf der HEQ5 aber bombenfest, keinerlei Vibrationen.
Habe zunächst das Stativ aufgebaut und bemerkt, dass ich die Wasserwaage vergessen hatte. Das hat gewiss das Alignment behindert. Danach durch den (beleuchteten) Polsucher geschaut und absolut nichts gesehen. Beides zusammen also schlechte Voraussetzungen.
Danach habe ich mir den Mond ins Bild geholt, um erstmal den Fokus zu finden. Das war mit Verlängerungshülse kein Problem. Sucherfernrohr in etwa auf das im Okular gesehene abgestimmt. Nackenstarre! Ich werde wohl doch gegen einen Sucher mit 90° Einblick tauschen.
Danach habe ich das Alignment versucht. Die genauen Koordinaten hatte ich nicht parat (Wo hast Du nur Deinen Kopf?). Also Pi mal Daumen. Sirius war kein Problem, von den anderen vorgeschlagenen Sternen kannte ich aber fast keinen. Da muss ich unbedingt mehr lernen oder eine Sternkarte mitnehmen! Also Aldebaran. Im Sucher sehe ich ihn aber nicht. Ich drücke auf den Knöpfen rum, finde aber die Einstellung zur Veränderung der Nachführgeschwindigkeit nicht. Nach mehreren Minuten in unbequemer Stellung habe ich dann aufgegeben. Habe noch zweimal ein 2-Sterne-Alignment probiert, jeweils mit demselben Ergebnis.
Trotzdem betrachte ich den zweistündigen, frostigen Einsatz als Erfolg. Tubus und Stativ passen perfekt für quer in meinen Kofferraum, Auf- und Abbau gingen flott, das Teleskop funktioniert, die Montierung versieht klaglos ihren Dienst, der kleine Akku macht auch keinerlei Schwierigkeiten und dessen Lampe(n) sollte(n) mir in mondlosen Nächten gute Dienste leisten. Die Sterne im Zentrum des 2-Zoll-Übersichtsokulars erschienen mir scharf, am Rand waren sie es nicht mehr (was zu erwarten war).
Etwas merkwürdig: Bei der Mondbeobachtung konnte man, wenn man einen Meter zurück gegangen ist, im Okular in der Mitte deutlich einen schwarzen Punkt sehen. Ich nehme an, dass dies mit der unzureichenden Justierung zusammenhängt. Ich hatte den Newton am Freitag einigermaßen zu Hause justiert (1. Versuch), in der Kälte aber nichtmal den LASER aus der Tasche geholt. Es kann ja auch nicht gleich alles klappen.
Naja, bin auf jeden Fall für Tipps dankbar.
Gruß, Günther.