Hallo Bit,
neben vielen anderen hat sich Jacob Bleacher von der Arizona State University sehr intensiv mit der Tharsis-Region auseinandergesetzt. Von ihm stammt auch der folgende Erklärungsversuch über die Anordnung der dortigen Vulkane.
Auf der Erde entstand die Inselkette von Hawaii, indem die Erdkruste infolge der Plattenbewegung über einen
Hotspot hinweggewandert ist. Magma trat aus und bildete die Inseln. Auf dem Mars könnte jedoch genau das Gegenteil der Fall gewesen sein. Nicht die Kruste wanderte, sondern der Hotspot hat sich unter der Oberfläche entlang bewegt, und zwar von Süd nach Nord.
Dazu hat man die Spuren der Lavaflüsse auf Hawaii untersucht. Liegt ein Vulkan genau unter einem Hotspot, so ist die Lava beim Austritt aufgrund des kürzeren Weges zur Erdoberfläche heißer, als wenn der Hotspot weiter entfernt ist und die Lava einen längeren Weg durch die Lavakanäle zurücklegen muss. Solche Temperaturunterschiede können Vulkanologen aufgrund der unterschiedlichen Fließspuren der erstarrten Lava rekonstruieren.
Auf den Oberflächenbildern der Marsorbiter ist erkennbar, dass alle drei Vulkane, also Arsia, Pavonis und Ascraeus Mons, über vergleichbare Fliessspuren verfügen. Die des südlich gelegenen Arsia Mons sind dabei geologisch älter, als die des nördlichen Ascraeus Mons, was sich wiederum am besten mit einer Wanderbewegung des Hotspots erklären lässt.
http://europa.la.asu.edu/pgg/associates/members/williams/gw/pdf/2007BGWCN.pdf Ich hoffe bloß, das war jetzt auch das richtige PDF :-/
Hier übrigens noch etwas zum Thema. Aus dem Buch "Superplumes", Kapitel 16 :
THARIS SUPERPLUME AND THE GEOLOGICAL EVOLUTION OF EARLY MARS Übrigens Kreuzberga, beim Olympus Mons geht man mittlerweile davon aus, dass der letzte Ausbruch vor "nur" zwei Millionen Jahren erfolgte. Und alle Vulkane dieser Region könnten, so die Wissenschaftler, immer noch aktiv sein.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko