Das
Shanghaier Institut für Weltraumantriebe, auch bekannt als "Institut 801", heute der
Akademie für Flüssigkeitsraketentriebwerkstechnik unterstellt, hat vor einigen Tagen einen mit zwei einzeln zündbaren Ringen arbeitenden Hallantrieb namens HET-3000 erfolgreich getestet. Das mit Xenon arbeitende Triebwerk erzeugt bei einer Leistungsaufnahme von 10 kW bis 50 kW, letzteres im Zweiring-Modus, eine Schubkraft von 0,5 N bis 3 N, bei einem spezifischen Impuls von 1800 s bis 3500 s:
Bild:
Institut 801Zum Vergleich:
Das HET-80 des Instituts 801, von dem vier Stück an der Chinesischen Raumstation montiert und dort für die routinemäßige Aufrechterhaltung der Bahnhöhe zuständig sind,, hat bei einer Leistungsaufnahme von 1350 W eine Schubkraft von 80 mN, bei einem spezifischen Impuls von 1600 s.
Das
LHT-450 des
Forschungsinstituts für weltraumbezogene technische Physik Lanzhou arbeitet mit Krypton als Stützmasse und erzeugt bei einer Leistungsaufnahme von 105 kW eine Schubkraft von 4,58 N, bei einem spezifischen Impuls von 2800 s.
Im Labor kommt der Strom aus der Steckdose. Bei einem real existierenden Raumflugkörper ist das schwieriger. Die Lösung lautet Atomkraft. Das
Institut für Sicherheit der Kernenergie in
Hefei arbeitet seit August 2019 an einem Subminiaturreaktor im thermischen Megawatt-Bereich. Zur Umwandlung der Wärme in Strom gibt es verschiedene Denkschulen. Für unbemannte Missionen wie die
Erkundung der Heliopause werden bislang bewegungsfreie
Thermoelemente bevorzugt. Für bemannte Missionen, zum Beispiel
vom Mars zum Jupiter, würde man den auf der Chinesischen Raumstation erfolgreich erprobten
Stirling-Konverter der
Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie riskieren (das Testgerät erzeugt mit einem Radionuklid-Heizelement 9,8 W). Das Shanghaier Institut arbeitet parallel dazu an einem auf dem
Joule-Kreisprozess (auch bekannt als "Brayton-Kreisprozess") basierenden Generator, der bislang auf der Erde eine Ausgangsleistung von 100 kW liefert:
https://baijiahao.baidu.com/s?id=1759994446925078592