Die Besiedlung des Weltalls

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #50 am: 11. April 2009, 21:47:20 »

Wie ich schon geschrieben habe: Fortschritt ist ein evolutionärer Prozess, man kann den zweiten Schritt nicht vor dem ersten denken. Der erste Schritt ist eine Forschungsstation - und schon das ist ein großer Schritt. Ob sich das dann in eine Siedlung weiter entwickelt weiß ich nicht. Ich - für mich selber will meine Kinder jedenfalls auf der Erde großziehen. Hier gehöhre ich hin und hier will ich bleiben. Egal wie glorreich manche (bei weitem nicht alle!) SF-Autoren das leben in der Kolonie ausmalen!


So in etwa habe ich mir das auch vorgestellt: Erst etwas, das mehr ähnlichkeit mit einer Forschungsstation hat, und sich dann nach und nach, schrittweise zur Siedlung wandelt.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

labaer68

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #51 am: 11. April 2009, 22:09:11 »
Die Frage, die ich mir gerade stelle ist:
-wie müsste eine solche "Siedlung" aussehen ?

Ich meine, hier auf der Erde sind wir gewisse Dinge gewohnt.
Blauer Himmel, Meer, Flüsse und Seen, Rasen, Bäume, Fische und Vögel, und zahlreicher Geräusche.

Diese Flora und Fauna werden wir kaum , bzw. nicht einmal annähernd einer exoplanetaren "Siedlung" bieten können.

Der Mond ist nicht geeignet für eine Atmosphäre,
der Mars ist karg und wüstenähnlich.
In absehbarer Zukunft werden dort kaum Erdhänliche Dinge vorhanden sein.

Auf wieviel kann ein Mensch dauerhaft verzichten,
um sich dennoch wohl zu fühlen ?

Jeden Tag aufwachen, und nichts als Steine, Felsen und Staub.
Jeden Tag aufwachen, und hart fürs Überleben arbeiten.
Und das ein Leben lang ?
Ohne erdähnliche Annehmlichkeiten ?

Muß ich mir so eine "Siedlung" realistisch vorstellen,
wennich einmal SF weglasse ?

knt

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #52 am: 11. April 2009, 23:13:36 »
Muß ich mir so eine "Siedlung" realistisch vorstellen, wennich einmal SF weglasse?
Ja. Dazu kommt noch recycelte Luft und Wasser und das beständige Summen der Klima-Anlage.

Die Realität ist weit von dem Ferienparadies entfernt das in dem Bild am Anfang des Threads dargestellt ist.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #53 am: 12. April 2009, 08:04:10 »

Ich meine, hier auf der Erde sind wir gewisse Dinge gewohnt.
Blauer Himmel, Meer, Flüsse und Seen, Rasen, Bäume, Fische und Vögel, und zahlreicher Geräusche.


Meer/Flüsse/Seen: es gibt so einige Menschen die noch nie das Meer gesehen haben, und es wird auch einige geben, die noch nie Flüße und seen gesehen haben.(Wasserversorgung ist natürlich notwendig). Und warum soll es nicht möglich sein, ein bisschen vom Wasser (auf dem Mars befinden sich ja riesige Vorräte unter der Oberfläche) zu einen kleinen "indoor-See" zusammenzuführen.
Bäume/Fische/Vögel: Eine gewisse Flora und Fauna wird sowieso gebraucht, zur Nahrungsmitelversorgung der Siedler.
Blauer Himmel: ich schätze darauf kann man verzichten, die Siedler werden auch eigene Himmel haben.(der Mars hat einen Staubgefäbten, beim MOnd hat man statt Blau ein Sternenfeld)
Zahlreiche Geräusche: gibt es auch in einer Weltraumsiedlung.

Jeden Tag aufwachen, und nichts als Steine, Felsen und Staub.
Jeden Tag aufwachen, und hart fürs Überleben arbeiten.
Und das ein Leben lang ?
Ohne erdähnliche Annehmlichkeiten ?

Na ja, "Steine, Felsen und Staub"? es gibt Regionen auf der Erde, die dürften kaum Karger aussehen und wo auch Menschen leben."Jeden Tag aufwachen, und hart fürs Überleben arbeiten." das ist eine Frage der Motivation, die Pioniere in der Neuen Welt mussten auch härter arbeiteten als wenn sie zu Hause geblieben wären, aber sie haben das trotzdem auf sich genommen.  Und je Mehr Leute in der Kolonie leben, desto weniger Arbeit fällt für den einzelnen an.( Stichwort: Anlagenauslastung, man braucht mehr arbeit pro Mengeneinheit wenn man eine geringe Zahl produziert, weil man dann Produktionsstärkere Maschienen benutzen kann, die weniger betriebsaufwand brauchen.)


Ja. Dazu kommt noch recycelte Luft und Wasser und das beständige Summen der Klima-Anlage.

An das Summen der Klima Anlage kann man sich gewöhnen (der Mensch gewöhnt sich an alles, wenn es nur lange genug andauert), dasselbe gilt für die recycelte Luft und Wasser.

Die Realität ist weit von dem Ferienparadies entfernt das in dem Bild am Anfang des Threads dargestellt ist.

Das Bild am Anfang, das war kein Sci-Fi bild, das war ein ernstgemeinter Entwurf für eine O’Neill-Kolonie ( http://de.wikipedia.org/wiki/O%27Neill-Kolonien ).
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

labaer68

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #54 am: 12. April 2009, 18:14:43 »
Ja, auf der Erde gibt es karge Landregionen.

Und wir alles wissen, wie das Leben in diesen Gebieten ausschaut.

Gerade deswegen stellt sich mir ja auch die Frage,
ob eine auserplanetare Siedlung nach der Vorstellung der westlichen Lebensweise wirklich erstrebsam ist ?

Denn genau solch ein schweres, karges Leben erwartet doch die ersten Siedler auf dem Mond oder dem Mars.

Wer mag sein technisch harmoniertes Leben gegen einen Wüstennomaden austauschen ?
Vor allem mit dem Gedanken an den wunderschönen Heimatplaneten.

Wer in das karge Leben hineingeboren wurde, mag sich ja wohl fühlen.
Wer aber in eine Wohlstandsgesellschaft aufgewachsen ist, wird doch wohl kaum der psychischen Belastung standhalten, für den Rest seines Lebens auf weltlichen Komfort zu verzichten.

Auch der härtestete Forscher freut sich auf seine Heimat
und auf des Ende der Forschungszeit.
Vor allem dann, wenn die Zeit sehr sehr lang war ...

Also, ist ein exoplanetares Leben DAUERHAFT lebenswert ???

runner02

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #55 am: 14. April 2009, 08:59:31 »
Zitat
exoplanetares Leben

Man ist auf einem Planeten. Nur nicht der Erde.
Zitat
-wie müsste eine solche "Siedlung" aussehen ?

Mehrere Habitate werden im Laufe der Missionen zusammengefügt. (Ist einfach machbar, wenn sie vor dem Bau dafür designt sind)
Dann ein paar Treibhäuser daran...
Fast fertig.

Dann Glas aus dem Marsgestein (Hauptbestandteile ale vorhanden! SiO2...) gewinnen und eine Kuppel daran machen. (Eine richtig große Kuppel)

Darin Marsboden, Gras, ein großes Loch - dass mit Wasser aus dem Permafrost gefüllt wird -, Apfelbäume, Spinat, Erdberen, Spargel... Fische und vlt sogar Wachteln...

Man braucht einen Sabatier-Reaktor, um Stickstoff als Inertgas zu erhalten (Marsluft Kohlendioxid wrd verflüssigt, Stickstoff bleibt Gasförmig)

Wenn man einen See mag, macht man sich einen See. Mag man Sonnenuntergänge, schaltet man den Simulator ein und hat ihn 50 Mal täglich...



Denk mal daran, welche Bedingungen die Menschen im Krieg ausgesetzt waren..
Ein Brief nach Hause hat Wochen gedauert, wenn er überhaupt ankam...

Von den hygienischen Bedingungen mal ganz zu schweigen... Am Mars gibt es Recyclingsysteme... Oder einach neuen Permafrost auftauen...

knt

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #56 am: 14. April 2009, 11:26:06 »
Denk mal daran, welche Bedingungen die Menschen im Krieg ausgesetzt waren..
Ich denke das wird einer der Gründe sein warum die meisten Menschen Krieg nicht sonderlich mögen - von dem ganzen gesterbe mal abgesehen. "Leben wie im Kriege" ist sicherlich kein guter Werbeslogan für Siedler.

Bevor man überlegt Apfelbäume in Marsboden anzupflanzen sollte man erforschen ob der Marsboden überhaubt die notwendigen Inhaltsstoffe hat um den Baum am Leben zu halten.

Die Apfelbäume die du so kennst stehen nämlich in Braunerde die neben einer mineralischen Schicht eine dicke Schicht organischen Materials (Humus) enthält. Mag die Marserde auch die nötigen Mineralien enthalten (was bei weitem nicht sicher ist) so braucht man noch den Humus (und die darin enthaltenen Microorganismen) um die Mineralien aus dem Stein zu lösen und für den Baum nutzbar zu machen.

Desweiteren haben sich die Blätter des Apfelbaums währen ihrer Evolution an die Lichtbedingungen auf der Erde angepasst. Davon ausgehend, das der Mars eine andere Atmosphäre hat, die unweigerlich andere Lichbedingungen zur folge hat stellt sich mir die Frage ob der Baum genug Licht im richtigen Frequenzbereich bekommt damit seine Blätter in der Lage sind die Photosyntese zu betreiben.

Das alles und noch viel mehr herrauszufinden könnte die Aufgabe einer Forschungsstation sein.

Meiner Einschätzung nach kann man sich höhere Pflanzenwesen der Gemäßigte oder Tropischen Zone wie Apfelbäume und Spinat erst einmal abschmicken. Mehr Erfolg könnte man mit Pflanzen aus dem Subpolargebieten haben. Moose und Flechten fallen mir da als erstes ein. Einige Kandidaten findet man wohl auch in den Sand und Stein Wüsten Asiens.

Bisher ist es dem Menschen noch nicht gelungen ein von der Erde abgekapseltes Ökosystem am Leben zu halten. Entsprechende Versuche wie z.b. dem Biodomen sind an der Komplexität gescheitert.

Mit einem Loch im Marsboden und H2O ist es also nicht getant, und bei weitem nicht so einfach wie du dir das vielleicht vorstellen magst.

Offline trallala

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #57 am: 14. April 2009, 12:17:33 »
Ich werde nicht müde es zu erwähnen: bevor auf dem Mond nicht eine größere Basis zum ausprobieren steht, wird auf dem Mars GARNICHTS in Richtung Basis passieren. Zum ausprobieren ist der Mars einfach zu weit weg.

Große Habitate kann man übrigens schick einfach durch aufpusten aufbauen. (Es gibt auf der Erde schon ein solcher Gebilde, z.B. große Turnhallen) Die kann man dann zusammengefaltet mitnehmen und auf dem Mond oder Mars halten sie einfach durch den Luftdruck innen.  Die NASA testet sowas ja auch schon in der Antarktis.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #58 am: 14. April 2009, 13:37:51 »

Bevor man überlegt Apfelbäume in Marsboden anzupflanzen sollte man erforschen ob der Marsboden überhaubt die notwendigen Inhaltsstoffe hat um den Baum am Leben zu halten.

Die Apfelbäume die du so kennst stehen nämlich in Braunerde die neben einer mineralischen Schicht eine dicke Schicht organischen Materials (Humus) enthält. Mag die Marserde auch die nötigen Mineralien enthalten (was bei weitem nicht sicher ist) so braucht man noch den Humus (und die darin enthaltenen Microorganismen) um die Mineralien aus dem Stein zu lösen und für den Baum nutzbar zu machen.

Also ich erinnere mich an eine Meldung, das Phönix-Sonde herausfand das der Marsboden zwar für erdbeeren ungeeignet ist, jedoch recht gut für Spargel (hing mit dem PH-Wert zusammen).(werde die Meldung mal suchen). ( http://www.astronews.com/news/artikel/2008/06/0806-039.shtml , http://www.astronews.com/news/artikel/2008/06/0806-039.shtml )
Ich werde nicht müde es zu erwähnen: bevor auf dem Mond nicht eine größere Basis zum ausprobieren steht, wird auf dem Mars GARNICHTS in Richtung Basis passieren. Zum ausprobieren ist der Mars einfach zu weit weg.


Zustimmung!



Das alles und noch viel mehr herrauszufinden könnte die Aufgabe einer Forschungsstation sein.

Meiner Einschätzung nach kann man sich höhere Pflanzenwesen der Gemäßigte oder Tropischen Zone wie Apfelbäume und Spinat erst einmal abschmicken. Mehr Erfolg könnte man mit Pflanzen aus dem Subpolargebieten haben. Moose und Flechten fallen mir da als erstes ein. Einige Kandidaten findet man wohl auch in den Sand und Stein Wüsten Asiens.

Bisher ist es dem Menschen noch nicht gelungen ein von der Erde abgekapseltes Ökosystem am Leben zu halten. Entsprechende Versuche wie z.b. dem Biodomen sind an der Komplexität gescheitert.


Die Anbaumöglichkeiten Herauszufinden könnte wirklich eine der Aufgaben einer Station sein (könnte überdies den Forschern helfen, den wer will schon zwei jahre von Dosenfraß leben?)

Pflanzen der Tropen und Subtropen kann man wirklich vergessen, bei der Gemäßigten Zone sehe ich das etwas anders, schließlich steigt im Sommer am Äquator die Temperatur bis auf 25°C...

Das mit den Abgekapselten Ökosystem ist ebenfalls korrekt, allerdings muss die Siedlung auf dem Mars kein abgekapseltes Ökosystem haben (es wäre natürlich emphfelenswert), da man der Umwelt bis zu einen bestimmten Grad bestimmte Stoffe entnehmen kann. (man muss sich nur einmal die riesigen Mengen an Eisenoxid ansehen, um zu erkennen das es dort haufenweise Sauerstoff gibt).
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knt

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #59 am: 14. April 2009, 15:12:04 »
Also ich erinnere mich an eine Meldung, das Phönix-Sonde herausfand das der Marsboden zwar für erdbeeren ungeeignet ist, jedoch recht gut für Spargel (hing mit dem PH-Wert zusammen).(werde die Meldung mal suchen).
Ich wusste das jemand das Spargel Argument bringt. Der Physiker der das gesagt hatte hat jedenfalls keine Ahnung vom Spargel Anbau. Spargel braucht einen PH Wert von ~6 der von Phönix untersuchte Marsboden hatte einen PH-Wert von 8 bis 9.

Spargel braucht noch viel mehr - z.b. warme Erde und eine humusreiche Mutterbodenschicht. Und den gibt es auf dem Mars ersteinmal nicht - er muss also eingeführt und dort vermehrt werden.

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #60 am: 14. April 2009, 16:37:31 »
Ich wusste das jemand das Spargel Argument bringt. Der Physiker der das gesagt hatte hat jedenfalls keine Ahnung vom Spargel Anbau. Spargel braucht einen PH Wert von ~6 der von Phönix untersuchte Marsboden hatte einen PH-Wert von 8 bis 9.

kann schon sein, ich kann das nicht überprüfen, da ich von Bodenchemie ehrlich gesagt keinen schimmer habe.

Spargel braucht noch viel mehr - z.b. warme Erde und eine humusreiche Mutterbodenschicht. Und den gibt es auf dem Mars ersteinmal nicht - er muss also eingeführt und dort vermehrt werden.

Wärme ist kein Problem, da man ja sowieso die Pflanzenzucht in Treibhäusern durchführen muss, da erwärmt sich die Erde automatisch. Humus ist ja im Grunde nichts anderes als Abgestorbene, Verweste Organische Substanz, man muss also nur die Sch***e der Astronauten und irgendwelche Organischen Abfälle zu kompostieren und schon hat man den Nötigen Humus.
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gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #61 am: 18. April 2009, 02:04:02 »
Na hallo, ich bin neu, kann aber nun nicht umhin, zu diesem Thema etwas "senf" abzudrücken.

zunächst fand ich die anfängliche thematik und diese visionäre Darstellung aus den 70ern sehr reizvoll und interessant. Leider ist irgendwie ein etwas pessimistischer Grundton entwickelt worden...  :'(

Daher entgegen aller passionierten Pessimisten und auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:

- iss hat 100milliarden gekostet - allein mit dem ersten us-hilfspaket kann man also 8 oder so davon bauen? cewl, die is ja echt billig gewesen! (was sind reell betrachtet 100milliarden für die weltwirtschaft?)

- ScienceFiction hat nicht umsonst Science im Namen - Wenn sie auch grenzwissenschaften bedient ist sie auf der Anderen seite unglaublich wertvoll gewesen - überhaupt die menschliche Imagination ... alles beginnt mit einem Traum!

- Wer aufhören will klein zu sein, muss aufhören klein zu denken ... zugegeben, der gigantische torus ist in absehbarer zeit wahrscheinlich nicht wie die iss am nachthimmel zu beobachten, aber ein kleines Lichtlein zu Neumond kann i ma recht gut in meiner Lebenszeit vorstellen - und damit meine ich nicht nur eine "Station" sondern eine "Siedlung"

- zur Motivation zum Leben in Isolation - Stichwort Antarktissiedlung: wieviele Bücher gibt es über phantastische Reisen in die Antarktis - wieviele von der Reise der Menschen zu den Sternen ... das ist das grosse Abenteuer der Menschheit im dritten Jahrtausend, im zweiten mögen es [Columbus, Magellan, ...] die Weltmeere, Polarregionen usf. geworden sein - und für ein Abenteuer nimmt der menschliche Geist sehr, seehr, seeeehr viel (mehr als er glaubt aushalten zu können) auf sich - was interessiert mich die Antarktis? Beim Mars wär i sofort dabei!

- Schon heute entwickelt sich der Weltraumtourismus - Asimov und Co hatten für uns zu weitreichende Vorstellungen, aber wer hätte zu Zeiten von Franz Viehböck oder dem eisernen Vorhang an sowas denken können?

- Der Krieg ist der Vater aller Dinge, der kalte Krieg war (wahrscheinlich) ein treibendes Element der amerikanisch/sowjetischen Bemühungen ... und wenn in einem anderen Thread was vom "Wettrüsten im All" steht, was wird da wohl alles nicht so publik sein? Was is in den internen NASA-Schubladen?

- Einen wesentlichen Faktor bei der Erschliessung des Raumes hat und wird immer die Politik und die Wirtschaft spielen - wie es StarTrek so schön modelliert einte sich die Menschheit in ihren Bemühungen, den Raum zu erobrern ... ein bisschen Hoffnung (eher Utopismus) in die Menschheit darf einem noch vergönnt sein, oder? (bestehende ökonomische [marktwirtschaftliche/neoliberale] Strukturen stellen derzeit ebenso wie der Sozialismus unter Beweis, dass sie ein "Konzept auf Zeit" sind - und der einige Posts vorher kritisierte Sozialismus hat die effektivste Raumfahrt des Planeten hervorgebracht [aus anderen Posts herausgelesen das die russ. Raumfahrt 'Nachhaltiger' ist als die der anderen Nat.] - wirklich interessant ...)

- die Anpassungsfähigkeit der menschlichen Spezies ist sehr hoch - wir haben so viele Lebensräume auf unserem Planeten erobert, was sollte uns an unserer Anpassungsfähigkeit an Schwerkraft, Licht usf. zweifeln lassen (bzw. an unserer Möglichkeit jenseits der Anpassungsfähigkeit mit Technologien zu kompensieren)? Und wenn man ganz fies sein will, nimmt man Gentechnik, genetische Selektion usf. mit ins Boot.

- Wachstum ist in der Regel (in der Natur) logarythmisch ... warum sollte man von der Raumfahrt etwas anderes annehmen?

- Warum tut der Mensch etwas? Weil er es kann!

Das einzig tatsächliche Regulativ ist doch Marktwirtschaft, maximal ein bremsender Prozess ... derzeit ... und selbst das verkehrt sich ab einem (definierbaren - schon heute abschätzbar denk i ma) "BreakEven" wieder ...

Vollkommen fiktives Beispiel:

Man widmet sich der Erforschung von "Trans-Marsien"

Simpel überlegt kann es gar nicht billiger Sein, Nutzlasten von der ErdOberfläche zu transportieren

was dem entgegensteht sind derzeit nur die Kosten die aus (noch) nicht optimierten Arbeitsschritten, Materialien und Werkzeugen resultieren (Wie teuer war wohl die erste Aluproduktion, wie aufwendig die Errichtung einer Ersten Siedlung?) - alles nur eine Frage der Zeit (länger, baut man auf marktwirtschafltiche Mechanismen, kürzer würde man den Verstand benutzen anstatt das Geld)

irgendwann wird irgendwer solarpanele zusammenbasteln - im all - ob im erdorbit, am mond, im asteroidengürtel auf dem mars is wurscht ...

die voest führt ja auch ihren Stahl nicht von Mürzzuschlag nach China sondern kauft oder baut dort ein Stahlwerk, wenn die Transportkosten/-mengen wachsen ... das ist eine äussert simple (sogar marktwirtschaftliche) Überlegung

bei einer interplanetaren Mission im Jahr wird sich sowas natürlich nicht rechnen - aber etwa bei monatlichen Versorgungs-/Transferflügen, ein paar Venusmissionen usf. und natürlich nach zahllosen, technischen weiterentwicklungen wird es einfach irgendwann sinnvoller Sein, ein Werft und Startrampe im All zu betreiben. Etwa das was auf dem Mond vorhanden is energieeffizient in einen LLO befördern, ebenso den Treibstoff und dann wesentliche Komponenten von der Erde "importieren" ... [solange intel noch kein waferwerk auf dem mond hat *ggg*]

Wahrscheinlich wird sowas nich grad im Erdorbit oder mondorbit entstehen ...? - wie heissen sie? Lagrange-Punkte? ... oder nahezu Gravitationsfreie Zonen in der nähe (rohstoffreicher) Asteroiden?

Rein logisch betrachtet is es ziemlich dumm, 12 Tonnen Masse auf 11kms zu beschleunigen um überhaupt von der Erde wegzukommen ... (der Geldfaktor ist ein der Logik aufgedrückter Aspekt unserer Lebensweise) - genauso wie wir gelernt haben unter Wasser zu schweissen und zu betonieren is das auch nur ein logischer Schritt ... die Frage ist nicht OB sondern WANN (und für alle Weltuntergangstheoretiker: ob rechtzeitig genug)!

... [zu viele Zeichen] wird fortgesetzt

gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #62 am: 18. April 2009, 02:04:28 »

ad Pflanzen:

Muss es immer sowas komplexes wie Spargel oder Apfelbäume sein? Flechten? Pilze? Algen? ... auch das kann man essen und verwerten ... auch das kann für weitere humusbildung verwendet werden ... dann gibts ne obstbaumallee halt erst nach 300 jahren ... und eine kuppel aus sio2-basismaterial erst nach 150 jahren ... wurscht ...

Pragmatisch betrachtet:

Auf unserem Eckerl Weltraum wirds eng, Öl ham ma a nimmer unbeschränkt, andre Rohstoffe ebensowenig ... entweder wir haun uns aus Platznot, Geldgier und Rohstoffgeilheit irgendwann (innerhalb der nächsten 1000a) die Schädel ein und schaffen damit Platz für ein "Nachfolgekonzept der Natur für den Menschen", oder wir erschliessen neue Lebensräume ...

Zwei fallen mir dazu ein ... das Meer und das All ... und 0 Atmosphären kommen mir im Vergleich zu 1000 Atmosphären immer noch heimeliger vor ... und die Weite des Alles ziehe ich der Dunkelheit des Meeres vor ... und das all is wenigstens nicht dunkel ;->

Also sollte die Menschheit den Wettlauf mit ihrem Drang zur Selbstvernichtung gewinnen zweifle ich nicht an Visionen wie im ersten Content dieses Threads.

So long, hoffe das war nicht zu lang für meinen ersten Post

lg, da gizmo

klausd

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #63 am: 18. April 2009, 02:16:49 »

Willkommen im Forum!

Ich kann teilweise Deine Gedankengänge nachvollziehen, aber manchen Intentionen / Gedankengängen muss ich wiedersprechen!

- Der Krieg ist der Vater aller Dinge,

ich: Vehement wiederspricht...

Lagrange-Punkte? ... oder nahezu Gravitationsfreie Zonen in der nähe (rohstoffreicher) Asteroiden?

Es gibt nur 5 Lagrange Punkte...

Auf unserem Eckerl Weltraum wirds eng, Öl ham ma a nimmer unbeschränkt, andre Rohstoffe ebensowenig ...

oder wir erschliessen neue Lebensräume ...

Den Ausweg aus unserem Energiehunger sollte eben nicht das Ausbeuten neuer Umwelten sein, sondern das leben in der Umgebung die unser Planet bereitstellt wieder in Harmonie zu bringen!
Klar gäbe es im Meer/All noch eine Menge zum Ausbeuten. Würden wir dann aber auch mit dem zich-fachen der Menschheit rechnen, sind die Probleme wieder die gleichen. Wir machen den nächsten Lebensraum kaputt. Toll!
Erstmal sollten wir hier klarkommen und wenn wir aufgrund von Forschung in Meer und All da einen Schritt weiter kommen, ist doch prima!
Aber loszuziehen nach dem Motto "Unsere Brennstoffe sind leer, wir brauchen andere" bringt uns entwicklungstechnisch eigentlich NULL weiter...

klausd

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #64 am: 18. April 2009, 02:56:27 »
Ich möchte nochmal eine einen interessaten Fall einwerfen:

Hypothetisch:

Morgen wir ein gigantischer Asteroid entdeckt der in 150Jahren zu 99,9% die Erde trifft. Was glaubt Ihr wird passieren?

Möglichkeit A: Alles bricht zusammen, wir leben in Anarchie! Darüber möchte ich aber lieber nicht reden, der Mensch kann mehr!

Möglichkeit B! Wir versuchen alles um zumindest einen Teil der Menscheit längerfristig auf den Mars / Mond zu bringen.

Was glaubt Ihr was da alles passieren würde? Geht nicht? Gibts nicht! Eine Lösung muss her! Zwangsweise! Unter Zeitdruck! DA würde etwas passieren, was wir uns aktuell nichmal in den kühnsten Träumen vorstellen könnten!

gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #65 am: 18. April 2009, 03:13:37 »
Ich mag den Satz mit 'Krieg ist der Vater aller Dinge' auch nicht, aber den kann man auch so interpretieren, das der Mensch vieles bereit ist zu tun um sein Überleben (und das seiner Sippe, Erblinie, Familie, ... sicherzustellen)

fakt ist einfach das der mensch unter druck am effizientesten arbeitet ... auch wenn er so dumm ist den krieg als druckmittel zu missbrauchen ...

ad lagrange:

na dann sinds 5, von zwei hab i gewusst und net amal genau gewusst, wie man das schreibt ... mein klassifizierung trifft zu "newbie" - und ich vermute aus der aussage, es gibt nur 5 dass die bezeichnung auf "koordinaten in erdnähe" anzuwenden ist - wie heisst der lagrangepunkt zwischen anderen, stellaren objekten?

zum topic: "
DA würde etwas passieren, was wir uns aktuell nichmal in den kühnsten Träumen vorstellen könnten!"

Hihi, absolutes paradebeispiel... und recht hat er, die menschheit ist immer mehr an ihren problemen als an ihren Möglichkeiten gewachsen ... radar hätten wir ohne die engländer und die deutsche lufthoheit am anfang des 2.wk net so schnell gehabt, mit "zivilen mitteln" wäre die forschung nicht mgl gewesen und wir hätten halt erst 1970 erste zivile anlagen gehabt ... unbedeutend oder? Oder doch nicht? ... Atombomben, Trägerraketen, Weltraum? ... Unbedeutend? Der Krieg ist der Vater der Raumfahrt ... das trifft noch eher zu als mein erster Satz, so wenig er uns allen gefallen mag.

 ;)

ja, saudumm dass billionen in die stützung eines maroden wirtschaftssystems gesteckt werden, aber nicht mal ein zehntel in eine raumstation ... mal sehen wie lange das noch geht ... 500a, 1000 vielleicht ...

mir jedenfalls wurscht, aber es hindert mich nicht daran zu träumen ...

gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #66 am: 18. April 2009, 03:19:26 »
Und zur Ausbeutung:

Unsere Ausbeutungsmechanismen müssen wir ja nicht auf andere Sterne mitnehmen ... im Gegenteil stehen die Vorzeichen für diese menschlichen Marotten ja nicht unbedingt gut ... schon aus Kostengründen sind immer Dinge wie "Recycling, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit" und all die anderen, netten Worte wichtig, die zu unserem "kommerziellen Ausbeutungsschema" auf unserem Planeten nicht so recht passen wollen ;->

Vielleicht eher eine Chance was besser zu machen, als die vergangnen Fehler zu widerholen ...

1 noch ... eine gewisse Lernfähigkeit unterstelle ich der Menschheit (wider aller schlechten Erfahrungen) ja doch noch ... und wenn wir es tatsächlich schaffen unseren planeten Abzuwracken und dann auf einen anderen "flüchten" können und wirklich als "Zivilisation" weiterexistieren, dann - naja - betrachte ich das "wertfrei" ... wir haben es uns verdient, weiterzuexistieren (bis zu unserem [evolutinär] natürlichen ende oder dessen [künstlich beschleunigtem] pendant)

Sollte die Menschheit den "neoliberal definierten Begriff der Wertschöpfung" ins All Exportieren wird sie dort ebensowenig erfolgreich sein, wie auf der Erde (die Gründe die dich zu deiner Einschätzung bringen zeugen nicht gerade davon, dass du zufrieden mit der "Entwicklung der Zivilisation" und ihrer Methoden bist, ebensowenig wie ich)

ad "Erstmal sollten wir hier klarkommen ..." das geht hand in Hand ... ein weiterer Blick auf unserer "Umgebung" bedingt, dass man sich auf die "familieninterne Harmonie" verlassen kann ...will man weiter in den Raum, muss man enger und effizienter und v.a. humaner zusammenarbeiten ...

*

Offline -eumel-

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #67 am: 18. April 2009, 04:11:12 »
Hypothetisch:
Morgen wir ein gigantischer Asteroid entdeckt der in 150Jahren zu 99,9% die Erde trifft. Was glaubt Ihr wird passieren?

Wir versuchen alles um zumindest einen Teil der Menscheit längerfristig auf den Mars / Mond zu bringen.

Was glaubt Ihr was da alles passieren würde? Geht nicht? Gibts nicht! Eine Lösung muss her! Zwangsweise! Unter Zeitdruck! DA würde etwas passieren, was wir uns aktuell nichmal in den kühnsten Träumen vorstellen könnten!

Die Zeit wäre zu kurz!
Wir müssen jetzt anfangen und nicht erst auf die Katastrophe warten!
Warum brauchen wir immer erst eine Katastrophe, um uns zu bewegen?

Eins steht fest: Der Planet Erde stellt nur vorübergehend Lebensbedingungen zur Verfügung und wird nicht immer bewohnbar sein.
Wenn die Menschheit überleben will, muß sie den Planeten verlassen und umsiedeln können.

Zur Zeit würden wir nichtmal eine Eiszeit oder einen größeren Vulkanausbruch überleben!
Deshalb müssen wir lernen, mit extremen Umweltbedingungen klar zu kommen.
Die Dinosaurier sind ausgestorben - aber wir sind vielleicht die ersten, die es überleben könnten.

Würden wir die Besiedlung des Mars vorbereiten, müßten wir uns mit der Problematik beschäftigen und neue Technologien entwickeln.

Wir müssen die Kinderstube verlassen - die Welt ist dort draußen! ;)

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #68 am: 18. April 2009, 04:16:23 »
Hallo gizmothegreat, willkommen im Raumcon-Forum! :D

Ich bin froh, daß Du etwas frischen Wind in die Diskussion bringst! :D

Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #69 am: 18. April 2009, 07:41:08 »


Die Zeit wäre zu kurz!
Wir müssen jetzt anfangen und nicht erst auf die Katastrophe warten!
Warum brauchen wir immer erst eine Katastrophe, um uns zu bewegen?


Weil wir den Evolutionären Drang haben möglichst wenig zu tun, eine Katastrophe jedoch spornt an, da sonst die eigene Vernichtung droht.
Eins steht fest: Der Planet Erde stellt nur vorübergehend Lebensbedingungen zur Verfügung und wird nicht immer bewohnbar sein.
Wenn die Menschheit überleben will, muß sie den Planeten verlassen und umsiedeln können.

Zur Zeit würden wir nichtmal eine Eiszeit oder einen größeren Vulkanausbruch überleben!
Deshalb müssen wir lernen, mit extremen Umweltbedingungen klar zu kommen.
Die Dinosaurier sind ausgestorben - aber wir sind vielleicht die ersten, die es überleben könnten.

Würden wir die Besiedlung des Mars vorbereiten, müßten wir uns mit der Problematik beschäftigen und neue Technologien entwickeln.

Wir müssen die Kinderstube verlassen - die Welt ist dort draußen! ;)

Völlige Zustimmung.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

runner02

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #70 am: 18. April 2009, 13:01:02 »
Zitat
Unsere Ausbeutungsmechanismen müssen wir ja nicht auf andere Sterne mitnehmen ... im Gegenteil stehen die Vorzeichen für diese menschlichen Marotten ja nicht unbedingt gut ... schon aus Kostengründen sind immer Dinge wie "Recycling, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit" und all die anderen, netten Worte wichtig, die zu unserem "kommerziellen Ausbeutungsschema" auf unserem Planeten nicht so recht passen wollen ;->

Alle, die die Erde aus dem Weltraum gesehen haben, denen wurde die fragile Natur der Dinge bewusst. Und sie entwickeln ganz neue Bezüge zu den Dingen, die uns alltäglich scheinen.

Sie kümmern sich liebevoll um die Pflanzen, die ihenen Luft und Nahrung spenden... Fast wie Freunde... Richtige Naturburschen...

gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #71 am: 18. April 2009, 13:13:07 »
ad:

"Die Zeit wäre zu kurz!
Wir müssen jetzt anfangen und nicht erst auf die Katastrophe warten!"

Gebe ich dir recht, gibt aber wohl nur eine Handvoll Menschen die nach dieser Erkenntnis auch in der Lage sind, Schritte zu setzen - an dieser Stelle kann ich nur empfehlen nach meiner Signatur zu googln und sich den ersten Absatz von Kants ganzem Text durchzulesen ...

Warum brauchen wir immer erst eine Katastrophe, um uns zu bewegen?

Hm - stelle mal die Vermutung an, dass der menschliche Geist von der "Evolution" zur Problembewältigung "entwickelt" wurde ... also ohne Problem läufts halt net auf vollen Touren - ...

Stichwort wieder der Krieg:

Kaum jemand kann sich vorstellen unter solchen Bedingungen leben zu können, Hunger zu leiden usf. ... aber wenns dann soweit ist arrangieren wir uns damit.

150 Jahre sind zu kurz? Wofür? Um alle Menschen zu retten oder den Fortbestand der Menschheit zu sichern? Letzteres ist sicher erreichbar ...

Wunderbar das es immer "Graustufen" und nicht nur Schwarz und Weiss gibt.

Wir müssen die Kinderstube verlassen - die Welt ist da draussen! - Gefällt mir gut.

"Leg ab was kindlich ist" - ich würde damit anfangen dem Menschen sein liebstes Spielzeug - das Geld - abzugewöhnen ...

labaer68

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #72 am: 18. April 2009, 13:51:54 »
@gizmothegreat:

es war erfrischend, deinen Text zu lesen.
Ich mag deine positive Denkweise, da ich persönlich oftmals eher realbezogen denke.

Dadurch stehe ich mir oftmals selbst im Weg, um mit weitsicht Möglichkeiten erkennen zu können.

Du bringst einiege Argumente, die ich so bisher nicht gedacht habe. Auch wenn deine Denkweise in einigen Dingen doch recht pragmatisch ist. Dennoch, deine weitgehende positive Denke zu diesem Thema der Weltraumentwicklung inspiriert mich.

Es sind vor allem Argumente wie Since Fiction, Weltwirtschaft, Finanzielle Kosten und Wunschträume die meine Vorstellungskraft zu sehr blockieren.

Welche Möglichkeite haben wir jetzt ?
Und welche Möglichkeite benötigen wir, um unsere Träume zur Eroberung des Weltraumes ermöglichen zu können ?

Bei der Beantwortung solcher Fragen bin ich eher der Sceptiker.
Gerade daher finde ich deine Denkweise und Argumentation in viellerlei hilfreich - zumindest für mich persönlich.

Sicherlich ist es bedauerlich, das oftmals erst schlimmes passieren muß, bevor sich etwas bei einer Sache tut.
Und das Agument, das Krieg oftmal der Motor der Erfinder ist, klingt erschütternd, ist aber dennoch in vielen Dingen war.

Und über Sinn oder Unsinn der Weltraumeoberung wird ja auch schon ohnehin gestritten.
Doch Streit hat noch nie eine Entwicklung aufhalten können.

Ja, ich denke, wir werden irgendwann den Weltraum mehr und mehr nutzen.
Einfach weil wir es wollen,
einfach, weil wir es können.
Irgendwann ...

gizmothegreat

  • Gast
Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #73 am: 18. April 2009, 15:44:53 »
@labaer6:

Find ich schön, dass du was mit meinen Gedanken anfangen kannst ...

Und es ist gut das es Skeptiker gibt - Stichworte: Muse-Macher-Mentor, Proof of Concept ... ich flieg schnell mal (etwas zu) hoch

So schwer wir uns mit diesem Neuen tun, wir sind ja auch Wegbereiter nachfolgender Generationen ... und was uns noch hemmt, und beschränkt und Kopfzerbrechen bereitet, das greifen doch unsere Nachfahren viel "intuitiver" an ... stichwort wie schwer tut sich unsere Generationen teilweise mit Rechnern und wie intuitiv setzt mein fünfjähriger Cousin sich selbst Spiele auf? (i bin übrigens Webdeveloper und Admin)

Selbst wenn alles gaaaanz schnell vor die Hunde geht, haben wir es gut gemacht! Evolution heisst nicht Erfolg ... und wenn sich der Mensch schon morgen von dieser Welt bombt dann betrachte ich das mal frei "als beschleunigte Evolution" - so schnell hat sich eine Spezies noch nie ausgerottet (und genau damit ebenso die evolutionäre Entwicklung beschleunigt)

*

Offline tomtom

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Re: Die Besiedlung des Weltalls
« Antwort #74 am: 18. April 2009, 16:06:41 »
Hallo,

da sich Prof. Ulrich Walter zu dem Thema auch mal geäußert hat, möchte ich auf den, wie ich finde, lesenswerten Artikel verweisen:
www.lrt.mw.tum.de/documents/Faszination_Raumfahrt/Evolution_Menschheit_UW.pdf

Meine eigenen Überlegungen gehen aktuell dahin:

Eine Besiedlung im Weltall, egal ob LEO, Mond oder Mars, erfordert sicher einen extrem hohen technischen Aufwand. Um das Leben im Weltraum bzw. in einer hoch-technischen Umgebung einigermaßen lebenswert zu gestalten, hat man wohl diese Vision einer "blühenden Landschaft" entwickelt, wie sie in dem Eingangsbild dargestellt ist.

Wenn sich sowas realisieren ließe, wäre eine Besiedlung denkbar. Selbst dann wird von einer "Insel" gesprochen. Das Leben auf einer Insel hat Vor- und Nachteile.

Da frage ich mich, ob und wo wir die "Besiedlung des Planeten" Erde mit derartigen technische Insel-Habitaten durchgeführt haben. Mir sind da eingefallen:
1. Das Palm Jumeirah Projekt - Künstliche Inselwelt in Dubai - Kostenpunkt 1,5 Mrd $
2. Leben auf dem größten Kreuzfahrtschiff: http://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_the_Seas - Kostenpunkt 900 Mio $
3. Leben im Hochhaus

Das größte Wohnhaus ist der Chicago Sears Tower mit 442m Höhe. Das hat ja auch schon was von kleiner Raumstation, da man dort keine Fenster öffnen und nicht mal eben nach draußen gehen kann und sich in dem Gebäude alles befindet, was man zum Leben braucht.

Noch größer soll The-Chicago-Spire mit 610m Höhe werden, ist aber z.Zt. wegen Finanzkrise gestoppt. - Kostenpunkt 1,5 Mrd $ - Wer sich für eine Wohnung dort interessiert: http://www.thechicagospire.com/ - schöne Präsentation!

BTW: im Jahr 1969, also dem Jahr der Mondlandung, wurde als höchstes Wohnhaus in Europa ein Hochhaus in Köln mit gerade 120m Höhe gefeiert.

Die genannten Projekte sind sicher alles technische Großprojekte. Solche Groß-Projekte (wie auch Staaten) erfordern geradezu moderne Finanzsysteme.
Im Vergleich zur Besiedlung des Weltalls sind die aber eher Peanuts. Es bedürfte schon eines enormen Organisationsgrads, so etwas anzugehen. Da haben wir auch auf der Erde sicher noch viel zu tun.

tomtom
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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