Na hallo, ich bin neu, kann aber nun nicht umhin, zu diesem Thema etwas "senf" abzudrücken.
zunächst fand ich die anfängliche thematik und diese visionäre Darstellung aus den 70ern sehr reizvoll und interessant. Leider ist irgendwie ein etwas pessimistischer Grundton entwickelt worden... :'(
Daher entgegen aller passionierten Pessimisten und auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen:
- iss hat 100milliarden gekostet - allein mit dem ersten us-hilfspaket kann man also 8 oder so davon bauen? cewl, die is ja echt billig gewesen! (was sind reell betrachtet 100milliarden für die weltwirtschaft?)
- ScienceFiction hat nicht umsonst Science im Namen - Wenn sie auch grenzwissenschaften bedient ist sie auf der Anderen seite unglaublich wertvoll gewesen - überhaupt die menschliche Imagination ... alles beginnt mit einem Traum!
- Wer aufhören will klein zu sein, muss aufhören klein zu denken ... zugegeben, der gigantische torus ist in absehbarer zeit wahrscheinlich nicht wie die iss am nachthimmel zu beobachten, aber ein kleines Lichtlein zu Neumond kann i ma recht gut in meiner Lebenszeit vorstellen - und damit meine ich nicht nur eine "Station" sondern eine "Siedlung"
- zur Motivation zum Leben in Isolation - Stichwort Antarktissiedlung: wieviele Bücher gibt es über phantastische Reisen in die Antarktis - wieviele von der Reise der Menschen zu den Sternen ... das ist das grosse Abenteuer der Menschheit im dritten Jahrtausend, im zweiten mögen es [Columbus, Magellan, ...] die Weltmeere, Polarregionen usf. geworden sein - und für ein Abenteuer nimmt der menschliche Geist sehr, seehr, seeeehr viel (mehr als er glaubt aushalten zu können) auf sich - was interessiert mich die Antarktis? Beim Mars wär i sofort dabei!
- Schon heute entwickelt sich der Weltraumtourismus - Asimov und Co hatten für uns zu weitreichende Vorstellungen, aber wer hätte zu Zeiten von Franz Viehböck oder dem eisernen Vorhang an sowas denken können?
- Der Krieg ist der Vater aller Dinge, der kalte Krieg war (wahrscheinlich) ein treibendes Element der amerikanisch/sowjetischen Bemühungen ... und wenn in einem anderen Thread was vom "Wettrüsten im All" steht, was wird da wohl alles nicht so publik sein? Was is in den internen NASA-Schubladen?
- Einen wesentlichen Faktor bei der Erschliessung des Raumes hat und wird immer die Politik und die Wirtschaft spielen - wie es StarTrek so schön modelliert einte sich die Menschheit in ihren Bemühungen, den Raum zu erobrern ... ein bisschen Hoffnung (eher Utopismus) in die Menschheit darf einem noch vergönnt sein, oder? (bestehende ökonomische [marktwirtschaftliche/neoliberale] Strukturen stellen derzeit ebenso wie der Sozialismus unter Beweis, dass sie ein "Konzept auf Zeit" sind - und der einige Posts vorher kritisierte Sozialismus hat die effektivste Raumfahrt des Planeten hervorgebracht [aus anderen Posts herausgelesen das die russ. Raumfahrt 'Nachhaltiger' ist als die der anderen Nat.] - wirklich interessant ...)
- die Anpassungsfähigkeit der menschlichen Spezies ist sehr hoch - wir haben so viele Lebensräume auf unserem Planeten erobert, was sollte uns an unserer Anpassungsfähigkeit an Schwerkraft, Licht usf. zweifeln lassen (bzw. an unserer Möglichkeit jenseits der Anpassungsfähigkeit mit Technologien zu kompensieren)? Und wenn man ganz fies sein will, nimmt man Gentechnik, genetische Selektion usf. mit ins Boot.
- Wachstum ist in der Regel (in der Natur) logarythmisch ... warum sollte man von der Raumfahrt etwas anderes annehmen?
- Warum tut der Mensch etwas? Weil er es kann!
Das einzig tatsächliche Regulativ ist doch Marktwirtschaft, maximal ein bremsender Prozess ... derzeit ... und selbst das verkehrt sich ab einem (definierbaren - schon heute abschätzbar denk i ma) "BreakEven" wieder ...
Vollkommen fiktives Beispiel:
Man widmet sich der Erforschung von "Trans-Marsien"
Simpel überlegt kann es gar nicht billiger Sein, Nutzlasten von der ErdOberfläche zu transportieren
was dem entgegensteht sind derzeit nur die Kosten die aus (noch) nicht optimierten Arbeitsschritten, Materialien und Werkzeugen resultieren (Wie teuer war wohl die erste Aluproduktion, wie aufwendig die Errichtung einer Ersten Siedlung?) - alles nur eine Frage der Zeit (länger, baut man auf marktwirtschafltiche Mechanismen, kürzer würde man den Verstand benutzen anstatt das Geld)
irgendwann wird irgendwer solarpanele zusammenbasteln - im all - ob im erdorbit, am mond, im asteroidengürtel auf dem mars is wurscht ...
die voest führt ja auch ihren Stahl nicht von Mürzzuschlag nach China sondern kauft oder baut dort ein Stahlwerk, wenn die Transportkosten/-mengen wachsen ... das ist eine äussert simple (sogar marktwirtschaftliche) Überlegung
bei einer interplanetaren Mission im Jahr wird sich sowas natürlich nicht rechnen - aber etwa bei monatlichen Versorgungs-/Transferflügen, ein paar Venusmissionen usf. und natürlich nach zahllosen, technischen weiterentwicklungen wird es einfach irgendwann sinnvoller Sein, ein Werft und Startrampe im All zu betreiben. Etwa das was auf dem Mond vorhanden is energieeffizient in einen LLO befördern, ebenso den Treibstoff und dann wesentliche Komponenten von der Erde "importieren" ... [solange intel noch kein waferwerk auf dem mond hat *ggg*]
Wahrscheinlich wird sowas nich grad im Erdorbit oder mondorbit entstehen ...? - wie heissen sie? Lagrange-Punkte? ... oder nahezu Gravitationsfreie Zonen in der nähe (rohstoffreicher) Asteroiden?
Rein logisch betrachtet is es ziemlich dumm, 12 Tonnen Masse auf 11kms zu beschleunigen um überhaupt von der Erde wegzukommen ... (der Geldfaktor ist ein der Logik aufgedrückter Aspekt unserer Lebensweise) - genauso wie wir gelernt haben unter Wasser zu schweissen und zu betonieren is das auch nur ein logischer Schritt ... die Frage ist nicht OB sondern WANN (und für alle Weltuntergangstheoretiker: ob rechtzeitig genug)!
... [zu viele Zeichen] wird fortgesetzt