Marsflug, Marsbasis

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1125 am: 28. Januar 2014, 13:48:13 »
Genau. Erde 2.0  :)
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1126 am: 28. Januar 2014, 18:50:29 »
Die Doku hatte ich schonmal vor Jahren auf deutsch im deutschen Fernsehen gesehen. Den Satz kurz vor Ende, dass das Leben von der Erde ins All exportiert werden sollte, würde ich sofort unterschreiben.

Leider wird ja bisher alle Energie in den Erhalt von hypothetischem außerirdischem Leben gesteckt, dessen Existenz bisher nicht bewiesen ist.

Die Nichtexistenz von Leben ist aber nicht beweisbar, wer soll die Planetary Protection jemals wieder aufheben? ::)

die hebt sich irgendwann aus Versehen auf, wenn einer aus Versehen überlebensfähige Organismen auf den Mars einschleppt :D

Ähm ja, "unabsichtlich"  ::)

 ;D


Zitat
Die Nichtexistenz von Leben ist aber nicht beweisbar, wer soll die Planetary Protection jemals wieder aufheben? ::)

Man sollte mal eine Rechtsgültige Umfrage starten!

Was dabei rauskommt (so ungefähr):


Ja - 1%
Nein - 2%
Is mir wurst - 97%

Wobei "Nein" wohl höher sein wird, weil es immer so Pseudo-Moralapostel geben wird, die sagen "wir haben schon diesen Planeten genug verschmutzt" und dabei selbst nichtmal Müll trennen...

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Online MX87

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1127 am: 28. Januar 2014, 19:07:27 »
Durch Raumsonden wurde Mars sicherlich schon von Bakterien "besucht". Ob beispielsweise bei Viking noch welche Leben oder sich gar an der Stelle ansiedeln konnten wäre mal interessant zu untersuchen.Vielleicht hat die Menschheit auf diesem Wege ja schon Panspermie betrieben ;)

Dass Bakterien in widrigsten Bedingungen im All überleben können zeigen ja die Ergebnisse des Besuchs von Apollo 12 bei Surveyor....
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1128 am: 28. Januar 2014, 22:27:52 »
im Prinzip ist es mir 100% egal ob da JETZT noch was lebt, die einzige Frage ist hat da mal was gelebt.
Das "lebt jetzt noch" ist nur interessant wenn es mit unserer Biologie kompatibel ist und vielleicht dazu Mega-Agressiv, alles andere ist nicht wirklich von belang.
Mein Tips für existierendes Leben ausserhalb der Erde, ist eh nicht der Mars, sonder vieleicht Europa, der hat vermutlich sehr viel Wasser unter dem Eis und falls es da heiße Quellen gibt, wie z.B. bei uns die Black-Smoker, ist alles beieinander fürs Leben.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1129 am: 30. Januar 2014, 16:02:35 »
im Prinzip ist es mir 100% egal ob da JETZT noch was lebt, die einzige Frage ist hat da mal was gelebt.
Das "lebt jetzt noch" ist nur interessant wenn es mit unserer Biologie kompatibel ist und vielleicht dazu Mega-Agressiv, alles andere ist nicht wirklich von belang.
Mein Tips für existierendes Leben ausserhalb der Erde, ist eh nicht der Mars, sonder vieleicht Europa, der hat vermutlich sehr viel Wasser unter dem Eis und falls es da heiße Quellen gibt, wie z.B. bei uns die Black-Smoker, ist alles beieinander fürs Leben.

Wenn auf dem Mars was lebt / gelebt hat, dann kam es wohl durch Panspermie dorthin. Und dann ist es mehr oder weniger kompatibel zu unserem Leben, zumindest ein bisschen. Ok, es wird keine Menschlichen Krankheitserreger geben, weil denen würde ein Wirt fehlen, an den sie sih über Jahrmillionen angepasst hätten.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1130 am: 04. Februar 2014, 16:29:15 »
Ich hab ne Idee wie was man vom Mars exportieren könnte,
und zwar: MARS vom Mars. Der Riegel für 2M€.
 ;D

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1131 am: 04. Februar 2014, 18:41:04 »
Ich hab ne Idee wie was man vom Mars exportieren könnte,
und zwar: MARS vom Mars. Der Riegel für 2M€.
 ;D

 :)

Wenn man annimmt, daß jedes zurückfliegende Raumschiff durchaus ein paar  Tonnen Material mitnehmen kann, gibt es einige Optionen. Wissenschaftliche Proben werden davon nur einen kleinen Teil ausmachen. Anfangs kann man sicher einfach Steine vom Mars in Geschenkverpackung gut verkaufen. Später finden sich vielleicht Steine, die sich als Schmucksteine schleifen lassen. Der Wert wäre sicher höher, wenn auf dem Mars verarbeitet.

Ein Steinfußboden im Eingangsbereich mit Marsgestein wäre wohl auch nicht völlig außer Reichweite für sehr wohlhabende oder Firmenzentralen, falls man nichts besseres findet, die Transportkapazität aufzufüllen.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1132 am: 04. Februar 2014, 20:00:45 »
- Mineralwasser vom Mars, garantiert zwei Milliarden Jahre alt, absolut ohne menschliche Verseuchung.
- Oder Heilerde vom Mars, einfach einmal auftragen und sie strahlen wie die Sonne! (in alpha, beta und gamma!)

Seb

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1133 am: 09. Februar 2014, 15:54:22 »
Die Transportzeit müsste auch veringert werden denn wenn man schon fast ein Jahr braucht bis man auf dem Mars ist wie lange dann die gesamte Misson dauert kann man sich ja denke!!

Ich denke da an elektronische antriebe wie einen Magnetoplasmadynamischen Antrieb welcher die Reisedauer massiv verkürzen würde;)

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1134 am: 09. Februar 2014, 16:47:48 »
Die Transportzeit müsste auch veringert werden denn wenn man schon fast ein Jahr braucht bis man auf dem Mars ist wie lange dann die gesamte Misson dauert kann man sich ja denke!!

Ich denke da an elektronische antriebe wie einen Magnetoplasmadynamischen Antrieb welcher die Reisedauer massiv verkürzen würde;)

Solche Antriebe wären zwar schön, sind aber unnötig und führen nur dazu, daß die nächsten paar Jahrzehnte Stillstand herrscht. Auch so ist eine Flugzeit von sechs Monaten angedacht, bei energetisch schlechteren kürzeren Transferorbits ist wohl sogar noch weniger möglich. Musk hat mal etwas von drei Monaten erwähnt, das könnte (wohl erst später) mit einer zusätzlichen Antriebsstufe vielleicht klappen. SpaceX hat einen Spezialisten für solche Transferorbits, die sollten also durchaus wissen, was sie sagen.
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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1135 am: 09. Februar 2014, 19:34:17 »
Kürzer als die 6-8 Monate von günstigsten Bahnen mit chemischen Antrieben ab LEO?
Ich glaube da nicht dran. Wenn dann geht das NUR über massearmen Antrieben,
die Energie kann dann nur über Kernprozesse oder von der Sonne als Licht- oder Sonnenwind kommen.
Es geht einfach nicht an, das man riesige Treibstoffmassen aus dem Schwerkraftloch der Erde hoch bekommt.
Da bleibt von 100% Startmasse einfach weniger als 10% übrig. Sicher kann man den Preis um diese Nutzlast
ins All zu bringen, mit Konzepten wie SpaceX das vorhat ganz schön drücken, aber was wir brauchen ist nicht
eine Reduktion um den Faktor 10, sondern Faktor 100!

Die Lösungen mit Sonnensegeln oder Solarelektrisch könnten für das innere Sonnensystem und mit kleineren Nutzlasten vielleicht
funktionieren, aber sicher nicht wenn man weiter raus will, um sich z.B. große Wassereisvorräte z.B. von kleinen Eismonden zu holen,
anstatt diese erstmal vom Erdboden in All zu befördern.

Egal was jemand da sonst noch sagt, das geht nur über Kernprozesse.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1136 am: 12. Februar 2014, 10:25:44 »
Gerade bei NSF gefunden.

http://www.unibio.dk/?page_id=47

Ein interessantes Produkt für die Ernährung. Bakterienprotein gewonnen aus Methan und Ammoniak plus Spurenelemente. Es wurde bereits mit positiven Ergebnissen an Lachs, Kälbern, Schweinen und Hühnern als Futter getestet.

Methan wird sowieso schon für die Treibstoffproduktion gebraucht und Ammoniak/Ammonium auch für Pflanzen. Beides kann auf dem Mars gut produziert werden.

Um auch für die menschliche Ernährung geeignet zu sein, oder für langlebige Tiere, muß es noch hydrolisiert werden, auch kein technisches Problem.

Man muß also nur noch Rezepte finden, die es für Menschen akzeptabel macht. Oder man macht es den Leuten schmackhaft mit dem Argument, wenn du einen Teil deines Proteinbedarfs damit deckst, kriegst du auch Lachs, Shrimps und Eier. Kostengünstige Produktion könnte sogar Tierhaltung auf dem Mars praktikabel machen.

Anlagen, in denen Wasser im Kreislauf geführt wird mit Fischen und Gemüse, das die Nährstoffe aus dem Wasser zieht, gibt es schon.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1137 am: 12. Februar 2014, 10:59:56 »
Das ist zugebenermaßen echt abgedreht und superinteressant. Bin mal gespannt wie sich das Konzept auf der Erde entwickelt.....das klingt ja alles zu schön um wahr zu sein und Papier ist geduldig. Am Ende kommt bestimmt der "liebe" Agrarkonzern Monsanto um die Ecke und kauft die Technologie bzw. Patente weg.
Würde mich jetzt außerdem zu sehr interessieren, wie das Zeug schmeckt.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1138 am: 12. Februar 2014, 11:21:16 »
Das ist zugebenermaßen echt abgedreht und superinteressant. Bin mal gespannt wie sich das Konzept auf der Erde entwickelt.....das klingt ja alles zu schön um wahr zu sein und Papier ist geduldig. Am Ende kommt bestimmt der "liebe" Agrarkonzern Monsanto um die Ecke und kauft die Technologie bzw. Patente weg.
Würde mich jetzt außerdem zu sehr interessieren, wie das Zeug schmeckt.

Laut dem Artikel ist es geschmacksneutral. Man kann es also mit Aromen in die gewünschte Richtung trimmen. So ähnlich wie man es mit Quorn auch macht.

Für die Erde schön und gut, Methan wird im Augenblick reichlich produziert. Langfristig gesehen ist es aber auch nur Nutzung von fossilen Ressourcen, also nicht nachhaltig. Für den Mars kann es eine kostengünstige Produktionsmethode in Konkurrenz oder als Ergänzung zu Algen sein.

Es wäre vorteilhaft, wenn man einen großen Teil des Bedarfes ohne aufwändige Gewächshäuser deckt. Gewächshäuser dann für Obst, Gemüse, Kräuter, langfristig vielleicht auch Dinge wie Kaffee und Tee. Kaffee als unverzichtbarer Betriebsstoff für Programmierer. ;)

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1139 am: 12. Februar 2014, 17:21:52 »
Wie Du sagst, da sind noch jede Menge weitere Tests und Versuche notwendig. Schwerkraft ist nur einer der sehr vielen Aspekte.

Was ich allerdings nicht ganz verstehe ist, daß die Mars Society zwar so eine mock-up Station in (oder in der Nähe) der Arktis unterhält, bei der sie verschiedene, naja sagen wir mal, Programme durchführt, bei denen Leute mal paar Wochen in der Station wohnen, mit make-shift Rovern in make-shift Raumanzügen rumsausen, aber da keiner auf die Idee gekommen ist, irgendeinen Versuch in Richtung autonome Selbstversorgung zu unternehmen. Immerhin sind die meisten (wenn nicht alle) Experimente in diese Richtung bislang mehr oder weniger grandios gescheitert, und da wäre doch nun wirklich die Gelegenheit, das mal neu auszuprobieren.

Ich verlege das mal vom Mars One in den Marsbasis Thread.

Als gescheitertes Experiment kenne ich nur Biosphere Two. Und das war zwar hochinteressant, hatte aber meiner Meinung nach einen völlig falschen Ansatz. Es wäre erstaunlich gewesen, wenn das noch besser funktioniert hätte, als es funktioniert hat.

Die Mars Society Programme sind für solche Tests ungeeignet. In ein paar Wochen kann man so gut wie keine Pflanze erntereif ziehen. Wenn, dann müßte man es jahrelang kontinuierlich betreiben.

Realistisch macht man das auf dem Mars. Dann muß aber die Ernährung zunächst auch ohne lokale Erträge zumindest annähernd gesichert sein. Ich sehe keine "showstopper". Man würde nicht wie Biosphere Two einen geschlossenen Kreislauf ohne technische Steuerungsmöglichkeiten versuchen. Man hat Gewächshäuser für die Ernährung und Sauerstoff. Man kann aber notfalls auch Sauerstoff aus ISRU zuführen und CO2 technisch entfernen. Oder man hat Cyano-Bakterien-Kulturen für den Zweck, die aber nicht zwingend im Nahrungskreislauf sind. Abbau von organischem Abfall würde nicht in der Erde oder bestenfalls Kompostanlagen stattfinden sondern in Bioreaktoren, ähnlich den Biogasanlagen, die es jetzt schon als Ergänzung zu Viehzuchtanlagen gibt. Also ein System, bei dem der Mensch an vielen Stellschrauben drehen kann, um es stabil zu halten.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1140 am: 12. Februar 2014, 18:49:47 »
..... Am Ende kommt bestimmt der "liebe" Agrarkonzern Monsanto um die Ecke und kauft die Technologie bzw. Patente weg.....
Ich glaube nicht das es auf dem Mars ein Patentamt gibt und wenn doch würde ich als Gerichtsstand einfach mal den Mars angeben.
Ach ja, ich würde mal sagen dass das Urheberrecht da vielleicht auch keine Bedeutung hat.

Brok

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1141 am: 13. Februar 2014, 17:54:33 »
Gerade einmal 9.000 Unterstützer wurden beim Crowdfunding gezählt. Bei zuvor über 200.000 Videobewerbungen für die Mars-Reise ist das total unverständlich. Wie will man z.B. respektable Werbeverträge abschließen, wenn man nur so wenig Aufmerksamkeit generiert?

Nachdem die Raumfahrt in der breiten Öffentlichkeit als Thema ziemlich tot ist, sind 9000 schon eine Menge und das ganze brachte durchaus auch einen guten Werbeffekt. Mir fällt auch momentan kein Projekt zur Raumfahrt ein was wirklich (jetzt mal von reinen Raumfahrt Fans abgesehen) in der Öffentlichkeit überhaupt eine Resonanz wie Mars One erzeugt. Im Endeffekt geht das meiste an der Öffentlichkeit doch eher vorbei.

Man kann ja viel herum diskutieren. Aber ich denke man muss mal wieder daran erinnern, dass bemannte Raumfahrt noch immer eine hochkomplexe Angelegenheit ist.
Die Situation heute ist, dass SpceX seit Jahren daran arbeite, Menschen zur ISS zu bringen. Die ISS befindet sich grade mal lächerliche 400 km über der Erdoberfläche.
Wenn alles gut geht, dann könnte das 2017 soweit sein, aber nur wenn alles glatt läuft.

Ist eigentlich etwas OT.

Das mit hochkomplex wird gern vorgeschoben, aber mal ehrlich, im Endeffekt ist es eher eine Geldfrage. Jeder Test kostet Geld, teils Unsummen. Und im Bezug auf die ISS ist es wohl eher so das man schon recht sparsam sein muss damit sich das ganze überhaupt irgendwann einmal lohnt.

Das ist ja der Crux an der momentanen Raumfahrt. In der westlichen Welt reicht die Akzeptanz von steuerfinanzierten Projekten nur so weit wie man die Kosten nicht öffentlich breittreten muss. Und als Hobby von Milliardären ist der Finanzierungsrahmen halt sehr beschränkt. (Zumal letztere zumeist ihre investitionen auch irgendwann zumindest teilweise wiedersehen wollen)

Rugoz

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1142 am: 13. Februar 2014, 18:21:26 »
Man sollte sich etwas weniger Illusionen hingeben und nicht immer so tun, als sei der bemannte Marsflug nur noch eine reine Formalie, bzw. eine reine Geldangelegenheit. Das ist nicht so.

Naja eigentlich ist es schon nur eine Frage des Geldes. Natürlich muss man noch ein paar Technologien entwickeln, zum Beispiel das Landen von schweren Nutzlasten auf dem Mars, oder ein Mars Transfer Vehikel bzw. Mars Habitat, das über Jahre hinweg keinen Support von der Erde braucht. Ich sehe da aber nichts technologisch Unmögliches dabei. Es ist halt einfach schweineteuer für so eine Monstermission eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit zu erreichen. Alles muss x-fach redundant vorhanden sein, muss ausgiebig getestet werden etc. Ein Albtraum.

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Offline KSC

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1143 am: 13. Februar 2014, 18:52:13 »
„Ein paar Technologien entwickeln“  ist doch etwas untertrieben.
Erst muss man, zumindest in den USA, mal die Fähigkeit entwickeln überhaupt wieder  bemannt in den Erdorbit zu kommen. Wie  gesagt, selbst diese „Kleinigkeit“ wird man erst wieder in einigen Jahren schaffen - wenn es gut läuft. Größter Hoffnungsträger ist SpaceX und jetzt schon von einem Marsflug mit denen zu sprechen ist vorsichtig ausgedrückt sehr vermessen.

Meiner Meinung nach steht die Technik für einen bemannten Marsflug heutzutage in keinster Weise zur Verfügung und das wird in den nächsten Jahrzehnten auch so bleiben.  Dass es unmöglich ist, hab ich nicht gesagt, aber es ist auch nicht so einfach, als müsste man dafür nur noch ein paar Kleinigkeiten machen. Das wird schwer, sehr, sehr schwer.
Man muss sich nur mal in Erinnerung rufen, was aus den sowjetisch/russischen und der europäischen Marslandemissionen geworden ist. Auch die Amerikaner hatten dabei durchaus nicht immer Erfolge. Die Landung auf dem Mars ist technologisch bei weitem nicht ausgereift genug um das bemannt machen zu können, von schweren Lasten ganz zu schweigen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Landetechniken die man bisher benutzt hat für ein bemanntes Raumschiff gar nicht geeignet sind.
Das liegt nicht nur am Geld und deswegen macht es auch wenig Sinn, darüber nachzudenken was wäre, wenn man unbegrenzt viel Geld hätte…Man würde es vielleicht schaffen und möglicherweise sogar wagen, aber dennoch würde es sehr kompliziert werden und deswegen sehr lange dauern.

Gruß,
KSC

Rugoz

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1144 am: 13. Februar 2014, 20:15:27 »
Sorry aber auf dem Mond ist man schon vor 45 Jahren gelandet. Das Problem ist nicht die Technologie, sondern die Tatsache, dass das Ganze einfach total sinnlos ist. Der kalte Krieg ist vorbei.

Gib der NASA 100 Milliarden und dann würden sie das in 20 Jahren hinkriegen (Entwicklung braucht natürlich Zeit).

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Offline KSC

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1145 am: 13. Februar 2014, 20:52:16 »
Ja klar ist man auf dem Mond gelandet - vor 45 Jahren - heute kann das niemand mehr.
Dazu kommt: Der Mond hat eine wesentlich geringere Gravitation und keine Atmosphäre und ist uns 170  mal näher als der Mars. Der Mond ist 348.400 Kilometer entfernt, der Mars im besten Fall 56 Millionen.

Die Brüder Wright haben vor über 110 Jahren  den ersten Motorflug gemacht (Flugweite 37 Meter). Wenn die damals gesagt hätten „Die Technologie ist nicht das Problem, wir können in absehbarer Zeit problemlosmit 850 Passagieren auf einmal in bequemen Liegesitzen  über den Atlantik fliegen, wir brauchen nur das Geld“, das wäre eine ähnliche Argumentationsschiene gewesen.
Es hat nach diesem denkwürdigen Tag am Strand noch viele weitere technologischer Entwicklungen bedurft, dass man heute mit 800 weiteren Leuten in einen A 380 steigen kann und sich in seinem bequemen Liegesitz über das schlechte Essen, den miesen Film oder über 20 Minuten Verspätung aufregen kann.

Ganz ähnlich wird das auch mit der Raumfahrt, wir stehen immer noch am Strand von Kitty Hawk und haben allenfalls den zweiten Flug gemacht, der war bei den Wrights übrigens immerhin 260 Meter weit.
Im Gegensatz zu damals ist man mit der Raumfahrt sozusagen lieber wieder mit dem Hängegleiter unterwegs, weil einem der Motorflug plötzlich sinnlos vorgekommen ist, nachdem man es zum ersten Mal geschafft hat.

Gruß,
KSC

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Online MX87

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1146 am: 13. Februar 2014, 20:56:59 »

Sorry aber auf dem Mond ist man schon vor 45 Jahren gelandet. Das Problem ist nicht die Technologie, sondern die Tatsache, dass das Ganze einfach total sinnlos ist. Der kalte Krieg ist vorbei.

Gib der NASA 100 Milliarden und dann würden sie das in 20 Jahren hinkriegen (Entwicklung braucht natürlich Zeit).

20 Jahre sind zu lang. In dieser Zeitspanne wird ein Projekt von wechselnden Regierungen kleingeschrumpft oder kaputtgespart. Eine realistische Zeitspanne sind 10 Jahre und dies ist auch möglich. Was es dazu brauch ist einzig die entsprechende Finanzierung. Mit dem entsprechenden Budget bekommt es die NASA auch in 10 Jahren hin.

Eine Mars-Landung ist heute technisch eine kleinere Herausforderung, als es eine Mondlandung 1962 war. Im Jahr 1962 kannte man einen Schwerlastträger bestenfalls aus dem Kino oder Konzeptstudien. Eine weiche Landung auf dem Mond schaffte erst Luna 9 im Jahr 1966. Die bemannte Mondlandung war Anfang der 60er schlichtweg Science-Fiction, das wird heute oftmals vergessen. Jede nötige Komponente musste neu entwickelt werden und große technologische Sprünge bewältigt werden. Allein der Flugcomputer des Apollo-Kommandomoduls war für damals "Future Technology". Zwar schafften andere Computer die gleiche Rechenleistung, benötigten aber für ihre Hardware eine Fläche von einem Stockwerk eines durchschnittlichen Bürohauses. Der Apollo-Flight-Computer musste aber in die Raumkapsel passen...

Niemand kann sagen, dass die Technologie für den Marsflug heute noch Zukunftsmusik ist. "Wir" sind seit dem Ende der 70er auf einem technologischen Stand, der einen bemannten Marsflug zulassen würde. Es gab weiche Landungen auf dem Mars, wir wissen sehr viel über den Planeten, kennen uns mit Langzeitaufenthalten aus, haben bereits ISRU-Technologie entwickelt und erprobt usw usw usw...

Woran es fehlt ist nicht die Technologie per se, sondern an den jeweiligen Raketen- und Raumschiffmodellen die den technologischen Stand auch nutzen und entsprechende Kapazität bieten. Nur weil es keinen 20-rädrigen PKW gibt, würde niemand behaupten dass man nicht über die Technologie dafür verfügt. Der Vergleich mag einigen hier vor dem Kopf stoßen, aber so ist es doch. Die USA sind technologisch per se fähig Menschen in den Weltraum zu bringen, derzeit mangelt es eben nur an dem Raumschiff. Man bestreitet doch auch nicht, dass jemand Auto fahren kann, wenn dieser einen Führerschein, aber keinen eigenen PKW besitzt.

Technologisch ist man längst in der Lage zum Mars zu fliegen. Den Entscheidungsträgern die das Budget zu verantworten haben fehlt einzig der Anreiz ein solches Projekt ernsthaft und mit entsprechendem Budget zu beschließen. Apollo hatte in dieser Hinsicht das Glück den Kalten Krieg als Treiber im Rücken gehabt zu haben. Entsprechend spielte Geld keine Rolle...

Ein Marsflug in 10 Jahren ist absolut möglich. Geld kann Zeit kompensieren.

Ergo:
Der bemannte Marsflug an sich ist keine Science-Fiction, sondern einfach ein Projekt, dass nicht (in ernsthaftem Maße) von der NASA angegangen werden kann. Grund ist die Politik und die daraus hervorgehenden finanziellen Realitäten. Was Science-Fiction ist, ist ein Mars Colonial Transport für 80-100 Passagiere, der obendrein wiederverwendbar ist. Allerdings bin ich sehr gewollt Musk zuzutrauen, dass er dies schafft. Eine senkrecht landende Erststufe ist nicht mehr allzu fern und vor ein paar Jahren haben wir fast alle Musk als Spinner abgetan. Als Spinner hat man ihn abgetan, als er Elektroautos mit hunderten Kilometern Reichweite ankündigte. Auch das hat er wahr gemacht...

Wenn einer sowas schafft, dann Musk. Er hat eine Reputation fixe Ideen zum fahren und fliegen zu bringen. Solche Unternehmer gibt es sehr selten. Wie ich es schon einmal sagte: Elon Musk kommt mir oftmals wie der Howard Hughes des 21. Jahrhunderts vor.
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Hendrik

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1147 am: 13. Februar 2014, 21:32:01 »
Es gibt sicher noch Hürden, die man vor einem bemannten Marsflug nehmen muss, aber das ganze ist irgendwie überschaubar.

Die Mir und ISS haben massiv Forschungsdaten zu Langzeitaufenthalten im Weltall generiert, und es wurden auch vielfältige Recyclingtechniken entwickelt. Solarzellen haben heute brauchbare Wirkungsgrade und werden weiter entwickelt.

Was fehlt eigentlich noch?
- Ein Schwerlastträger, vorzugsweise bezahlbar. Im teuren Fall wäre das SLS, im günstigeren Fall MCT.
- Ein Mars Sample Return, um besser zu verstehen wie gefährlich die Oberfläche ist. Damit es auch keine kaputten Scharniere gibt wie bei einem gewissen Mondrover. Und auch um zu wissen, ob es giftige Stoffe im Marssand gibt, auf die man acht geben muss.
- Ein System zum zielgenauen landen großer Massen auf dem Mars. Hier dürfte noch einiges an Entwicklungsarbeit warten.

Es gibt noch weitere Probleme, aber die genannten dürften die wichtigsten offenen Fragen sein.

Sicherlich kann man nicht morgen losfliegen, aber gerade viele Langzeitforschungsfragen wurden beantwortet. In dem Sinne ist der Marsflug eher eine Finanzierungsfrage, um die verbliebenen offnen Punkte in den nächsten 10 Jahren zu klären.

@ndy

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1148 am: 13. Februar 2014, 21:43:19 »
Was genau wäre denn ein Anreiz zum Mars zu fliegen?
Um ihn zu kolonisieren? Wäre dann die Frage nach dem Warum!
Oder kommt der Anreiz erst, wenn es in ferner Zeit auf der Erde zu voll oder gar unbewohnbar wird?
Wäre es dann nicht vielleicht zu spät?

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Offline roger50

  • Raumcon Berater
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1149 am: 13. Februar 2014, 21:47:44 »
N'abend,

Wie ich es schon einmal sagte: Elon Musk kommt mir oftmals wie der Howard Hughes des 21. Jahrhunderts vor.

Na, das wollen wir doch mal nicht hoffen. Nachdem er jahrelang gute Flugzeuge entwickelt hatte, flog seine größenwahnsinnige "Sproose Goose" gerade 1x, 5 m hoch und 60 m weit. Und wie Howard Hughes dann endete, ist ja bekannt.... ;)

Ansonsten aber stimme ich Dir zu, daß die allermeisten Technologien für einen Marsflug durchaus vorhanden sind. Allerdings wird man m.M.n selbst mit unbegrenzten Finanzmitteln mindestens 20-25 Jahren brauchen, ein solches Programm zu realisieren.

Ja, Geld kann Zeit kompensieren, aber nur in begrenztem Umfang. Jede Arbeit braucht nun mal seine bestimmte Zeit, und es gibt viele Aktivitäten, die sich eben nicht parallel erledigen lassen.

Auch sind immer noch viele medizinische Fragen zum Marsflug ungeklärt (u.a. Strahlenbelastung).

Gruß
roger50