Sorry aber auf dem Mond ist man schon vor 45 Jahren gelandet. Das Problem ist nicht die Technologie, sondern die Tatsache, dass das Ganze einfach total sinnlos ist. Der kalte Krieg ist vorbei.
Gib der NASA 100 Milliarden und dann würden sie das in 20 Jahren hinkriegen (Entwicklung braucht natürlich Zeit).
20 Jahre sind zu lang. In dieser Zeitspanne wird ein Projekt von wechselnden Regierungen kleingeschrumpft oder kaputtgespart. Eine realistische Zeitspanne sind 10 Jahre und dies ist auch möglich. Was es dazu brauch ist einzig die entsprechende Finanzierung. Mit dem entsprechenden Budget bekommt es die NASA auch in 10 Jahren hin.
Eine Mars-Landung ist heute technisch eine kleinere Herausforderung, als es eine Mondlandung 1962 war. Im Jahr 1962 kannte man einen Schwerlastträger bestenfalls aus dem Kino oder Konzeptstudien. Eine weiche Landung auf dem Mond schaffte erst Luna 9 im Jahr 1966. Die bemannte Mondlandung war Anfang der 60er schlichtweg Science-Fiction, das wird heute oftmals vergessen. Jede nötige Komponente musste neu entwickelt werden und große technologische Sprünge bewältigt werden. Allein der Flugcomputer des Apollo-Kommandomoduls war für damals "Future Technology". Zwar schafften andere Computer die gleiche Rechenleistung, benötigten aber für ihre Hardware eine Fläche von einem Stockwerk eines durchschnittlichen Bürohauses. Der Apollo-Flight-Computer musste aber in die Raumkapsel passen...
Niemand kann sagen, dass die Technologie für den Marsflug heute noch Zukunftsmusik ist. "Wir" sind seit dem Ende der 70er auf einem technologischen Stand, der einen bemannten Marsflug zulassen würde. Es gab weiche Landungen auf dem Mars, wir wissen sehr viel über den Planeten, kennen uns mit Langzeitaufenthalten aus, haben bereits ISRU-Technologie entwickelt und erprobt usw usw usw...
Woran es fehlt ist nicht die Technologie per se, sondern an den jeweiligen Raketen- und Raumschiffmodellen die den technologischen Stand auch nutzen und entsprechende Kapazität bieten. Nur weil es keinen 20-rädrigen PKW gibt, würde niemand behaupten dass man nicht über die Technologie dafür verfügt. Der Vergleich mag einigen hier vor dem Kopf stoßen, aber so ist es doch. Die USA sind technologisch per se fähig Menschen in den Weltraum zu bringen, derzeit mangelt es eben nur an dem Raumschiff. Man bestreitet doch auch nicht, dass jemand Auto fahren kann, wenn dieser einen Führerschein, aber keinen eigenen PKW besitzt.
Technologisch ist man längst in der Lage zum Mars zu fliegen. Den Entscheidungsträgern die das Budget zu verantworten haben fehlt einzig der Anreiz ein solches Projekt ernsthaft und mit entsprechendem Budget zu beschließen. Apollo hatte in dieser Hinsicht das Glück den Kalten Krieg als Treiber im Rücken gehabt zu haben. Entsprechend spielte Geld keine Rolle...
Ein Marsflug in 10 Jahren ist absolut möglich. Geld kann Zeit kompensieren.
Ergo:
Der bemannte Marsflug an sich ist keine Science-Fiction, sondern einfach ein Projekt, dass nicht (in ernsthaftem Maße) von der NASA angegangen werden kann. Grund ist die Politik und die daraus hervorgehenden finanziellen Realitäten. Was Science-Fiction ist, ist ein Mars Colonial Transport für 80-100 Passagiere, der obendrein wiederverwendbar ist. Allerdings bin ich sehr gewollt Musk zuzutrauen, dass er dies schafft. Eine senkrecht landende Erststufe ist nicht mehr allzu fern und vor ein paar Jahren haben wir fast alle Musk als Spinner abgetan. Als Spinner hat man ihn abgetan, als er Elektroautos mit hunderten Kilometern Reichweite ankündigte. Auch das hat er wahr gemacht...
Wenn einer sowas schafft, dann Musk. Er hat eine Reputation fixe Ideen zum fahren und fliegen zu bringen. Solche Unternehmer gibt es sehr selten. Wie ich es schon einmal sagte: Elon Musk kommt mir oftmals wie der Howard Hughes des 21. Jahrhunderts vor.