siehe oben drüber..
Gruß, Ulk
Das Konzept ist gut, keine Frage. Und vor allem ist es umfassend. Allerdings halte ich das, was du unter B-3 aufschreibst für etwas zu weit gedacht für eine erste Mission. Zum einen, weil man so was nur bei einem langfristig angelegten Konzept braucht und zum anderen, weil ich es für einfacher erachte, solche komplizierten Gerätschaften erst dann zu landen, wenn Menschen auf der Oberfläche sind, die sodann Wartungsarbeiten durchführen können und die Anlagen auch sofort anschließen. Was ich für eine gute Idee halte ist, zuallererst ein wiederverwendbares Landesystem in die Umlaufbahn zu bringen. Denn dann müsste man nur einen (oder zwei, Redundanz sollte drin sein...) Lander starten, der sämtliche Gerätschaften auf den Mars bringt. Und die Landung könnte zudem noch in Echtzeit kontrolliert werden, da man das dann erst macht, wenn Menschen in der Umlaufbahn sind. Und sobald man am Boden Treibstoff für den Lander hat, kann man, sooft es seine Lebensdauer zulässt, mit dem Marslander zwischen LMO und Oberfläche hin und her pendeln.
Das hat übrigens nochmals den Vorteil, dass auch schon kleinere Raketen, wie Falcon Heavy oder Ariane 5 ausreichen, um den Mars zu versorgen, da man ja lediglich einen Marsorbit treffen muss. Der Rest geschieht dann von dort. Das mit dem Kernreaktor halte ich für ein zweischneidiges Schwert: sicher, er produziert auf der einen Seite zuverlässig und dauerhaft größere Mengen an Energie, aber er verursacht auch jede Menge Strahlung, er wird nicht gerade leicht sein und zu guter letzt muss auch dafür gesorgt werden, dass bei einer Panne des Landers/ der Rakete es zu keiner Havarie kommt. Das kostet alles Sicherheitsmargen...
Mein Ansatz geht von einer dauerhaften Besiedlung aus, alles andere kann zwar auch interessant sein, aber eben nur einmalige Ereignisse.
Das mit den Kosten für mehrere Rover halte ich für einen Quatsch, aber ich weis woher der kommt. Schaut man sich an was eine Kopie vom MSL-Rover kossten soll, wird es mir schlecht.
Das fängt schon damit an, das ich mich frage wieso bis auf die Transportplattform nicht eh zumindest noch ein kompletter Satz Komponenten vom ersten Rover vollständig vorhanden sind.
Die eigendlichen Produktionskosten können das sicher nicht sein, ob man z.B. eine oder drei Elektronikbaugruppen produziert, macht vom Preis vermutlich kleine 5% Mehrpreis aus, der ganze Rest sind mindestens 90% nur Entwicklungskosten. Von den anderen Komponenten, wurden sicher jeweis drei Baugruppen die kompletten Teile Produziert und zumindest zwei auch komplett verbaut (einer fährt glaube ich gerade den Buckel hoch?).
Der eigendliche Transport von Curiosity hat sicher maximal 20% der Kosten ausgemacht und das mit der saumässig teuren Atlas V.
Ich kenne das vom Gerätebau, um den ersten Prototype zu Produzieren und zum laufen zu bringen, bezahlt man mehr als für die nächsten vier Baugruppen zusammen. Das hat vor allem wieder mit Entwicklungskosten zu tun, nämlich Entwicklung der Produktion, die eigendlichen Produktionskosten z.B. um ein spezielles Gehäuse herzustellen ist dann auch mehr einmalkosten, als Produktionskosten.
Ich bin mir ziemlich sicher, das man Curiosity bis auf den Reaktorteil, also RTU, bei Auflage einer Kleinserie von 30-Stück, für unter 10%/Stück vom ersten Rover bauen kann.
Wenn dem nicht so ist, haben die Entwickler einfach eine riesigen Mist konstruiert.
Man sollte sich auch eines vor Augen halten, eine Falkon Heavy wird wohl über 50t ein einen Orbit bringen, da kann man ohne weiteres auch den Faktor 2-3 zum Mars bringen und landen.
Also weg vom teuren Pu238 zu Am241. Da braucht man zwar mehr Masse, aber das macht der bessere Preis sicher mehr als wett.
Stationärer Reaktor:
hierzu würde ich den MSR verwenden, schon deswegen, weil man sich damit den dauernden Nachschub ersparrt und der den Brennstoff 400x besser als U235 ausnutzt.
Wegen der Strahlung würde ich mir eher keinen großen Kopf machen, Thorium ist da wohl erheblich angenehmer als U235/238.
Dazu kommt, dass das Strahlungsrisiko vermutzlich sehr viel kleiner ist, als das Risiko durch unzuverlässige Energieversorgung zu ersticken, zu erfrieren, zu verhungern oder was sonst noch immer als Folge von Energiemangel zu tot führt.
Hierzu mal diesen Artikel anschauen:
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40515/7.html(Falls es hier gläubige Atomkraftgegner gibt, sorry! Für mich sprechen die Zahlen eine überdeutliche Sprache, das ist wie der frei Fall von einem Hochaus, bis dicht oberhalb des Bodens geht es gut, aber danach schlägt die Mathematik in der Physik unbamherzig zu)
Bis zu dem Artikel war ich zumindest noch etwas ein Verfechter der Energiewende mit Solar+Wind (für Deutschland), ich denke das ich hier wohl daneben gelegen habe.
Bei allen Punkten die man aufführt, führen zwei Punkte am sichersten zur vollständigen Katastrophe, unzuverlässige Transportsysteme und keine Energie.
Selbst der Ausfall der Wasserversorgung, kann vermutlich kompensiert werden, z.B. kaputte Teile im 3D Drucker nachbauen.