Marsflug, Marsbasis

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runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #900 am: 04. Juni 2013, 21:33:08 »
Die NASA will einen der beiden geschenkten Spionagesatelliten für WFIRST (Wide-Field Infrared Survey Telescope) nutzen. Die anderen Vorschläge, darunter die Nutzung eines Teleskops in einer Marsumlaufbahn, wurden verworfen.

Das wars dann mit dieser wirklich guten Idee...  :(

Also sich so ein Schnäppchen entgehen zu lassen? Die sind doch schon fertig gebaut und alles? Da möchte ich mal eine logische Begründung hören  :P

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Offline Schillrich

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #901 am: 04. Juni 2013, 22:30:43 »
Wenn man dir einen Flugzeugträger schenkt, was machst du? Ist doch 'ne tolle Yacht ... fertig gebaut und alles.
\\   //    Grüße
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tobi

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #902 am: 04. Juni 2013, 22:37:49 »
Wenn man dir einen Flugzeugträger schenkt, was machst du? Ist doch 'ne tolle Yacht ... fertig gebaut und alles.

Ihn an China verkaufen. ;)

Offline Ruhri

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #903 am: 04. Juni 2013, 23:38:02 »
Die NASA will einen der beiden geschenkten Spionagesatelliten für WFIRST (Wide-Field Infrared Survey Telescope) nutzen. Die anderen Vorschläge, darunter die Nutzung eines Teleskops in einer Marsumlaufbahn, wurden verworfen.

Das wars dann mit dieser wirklich guten Idee...  :(

Ich könnte mich ja irren, aber diese beiden Spionagesatelliten dürften nicht dafür gebaut sein, um zum Mars zu fliegen. Also müsste die NASA eine Menge Geld in Hard- und Software investieren, um daraus etwas zu machen, dass den Transit schaffen, in den Marsorbit einschwenken und dort den Regelbetrieb aufnehmen kann.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #904 am: 05. Juni 2013, 02:10:03 »
Naja, wahnsinnig viel müsste man da wohl nicht bauen. Das Teleskop an sich ist betriebsbereit, notwendige Erweiterungen könnte man wohl direkt von Hubble übernehmen und bei Bedarf modifizieren. Mit Sicherheit weitaus billiger als eine Neuentwicklung. Sonden mit großen Lasten hat man schon zum Mars geschickt, siehe Curiosity, kostet sicher auch nicht die Welt.
Umsonst ist es nicht, aber bezahlbar auf jeden Fall.

Nun, vielleicht macht die NASA ja noch das, was mir am liebsten wäre, einen XL Planetensucher. Das Weitwinkelteleskop wäre gut geeignet und die Sensortechnik könnte man auf Kepler basierend wohl auch vergleichsweise günstig entwickeln.

Alles besser, als so ein tolles Gerät in einer Lagerhalle verrosten zu lassen.
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #905 am: 05. Juni 2013, 07:02:48 »
Ein großes Problem wäre wohl die Datenübertragung. Bei der möglichen Bandbreite und der hohen Auflösung wäre nur die Abdeckung eines sehr kleinen Bereiches möglich. Wenn in einigen Jahren Übertragung per Laser möglich wird, geht sehr viel mehr.

Man will sich vielleicht auch nicht dem Verdacht aussetzen, man würde eine bemannte Expedition vorbereiten.  :(

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Offline Schillrich

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #906 am: 05. Juni 2013, 07:46:10 »
Guten Morgen

Naja, wahnsinnig viel müsste man da wohl nicht bauen. Das Teleskop an sich ist betriebsbereit, notwendige Erweiterungen könnte man wohl direkt von Hubble übernehmen und bei Bedarf modifizieren. Mit Sicherheit weitaus billiger als eine Neuentwicklung eines neuen Einzelstücks.

Woher "direkt übernehmen"? HST wurde Anfang der 1980-Jahren entwickelt und gebaut. Das sind jetzt schon 30 Jahre ... also doch: Neuentwicklung und -konstruktion.


Zitat
Alles besser, als so ein tolles Gerät in einer Lagerhalle verrosten zu lassen.
Das wird schon nicht verrosten. Mal schauen, was man aus den Hardware vielleicht noch machen kann, wenn mal wieder neue Ideen finanziert werden können. Es wird ja nicht weggeworfen.
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #907 am: 05. Juni 2013, 13:10:08 »
Man will sich vielleicht auch nicht dem Verdacht aussetzen, man würde eine bemannte Expedition vorbereiten.  :(

 :(
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #908 am: 05. Juni 2013, 13:22:49 »
Jetzt sind wir schon reichlich weg vom Mars. Es gibt schon einen Thread für die Spionagesatelliten erstellt, vielleicht könnten die zugehörigen Beiträge dorthin verschoben werden?

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11094.0
« Letzte Änderung: 05. Juni 2013, 17:27:21 von Major Tom »
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Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #909 am: 10. August 2013, 18:00:55 »
Genau, bleiben wir beim Mars! :D

Mars One hat vor kurzer Zeit eine kleine einstündige Dokumentation online gestellt, wo gleich 4 mögliche Marseinwohner in spe über ihre Beweggründe und Vorstellungen interviewt werden. Daneben kommen auch diverse andere Leute zu Wort, leider hab ich nicht viel verstanden, es gibt nur englische Untertitel bei Portugiesisch, Französisch und --- DEUTSCH!


http://www.mars-one.com/en/

One way Astronaut - der Trailer

ws

Für den ganzen Film muss man eine kleine Summe bezahlen, schliesslich muss sich die Stiftung irgendwie die 6 Milliarden verdienen.  Die Bewerbungen werden noch bis Ende August angenommen, dann gibt's eine Show, die weltweit ausgestrahlt werden soll... also ich bleib da dran! Und ich hab mir gleich den Film runtergeladen, das ists mir wert, ich möchte "the next giant leap of mankind" auf jeden Fall miterleben!
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #910 am: 13. August 2013, 21:19:39 »
Hier kommt jetzt von Mars One eine detailiertere Roadmap. Ob sie es einhalten können?

http://www.mars-one.com/en/roadmap2024

Einer der Bewerber für den Flug ist der Grazer Günther Golob. Der wurde schon von ORF und Kronenzeitung interviewt. Da ich weder ORF noch Krone konsumiere, hab ich es gar nicht mitgekriegt... insgesamt haben sich schon 4 Österreicher beworben!

Aus den fast 80.000 Bewerbungen wollens dann 78 Marsbewohner rekrutieren, das kann ja was werden in der Show. Wahrscheinlich lassen sie die Katze erst Ende August aus dem Sack...
« Letzte Änderung: 14. August 2013, 05:50:18 von AndiJe »
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #911 am: 13. August 2013, 22:27:18 »
Hab mir das grad mal angeschaut. Also wirklich !
Dass sie Dragons zum Mars schicken wollen, geschenkt. Auch dass diese Dinger bei weitem zu klein sind, um eine vernünftige Basis abzugeben (Die "Siedler" tun mir heut schon leid, sollte es so weit kommen  ;D ) geschenkt.
Woran ich mich aber reibe ist dieser ominöse Rover. Wie lange braucht Cury um einen Kilometer zurückzulegen ?  Und die wollen ernsthaft einen Rover hochschießen, der das Gebiet (kann man so was nicht von einem Satelliten ausmachen, wo es ganz tolle Standorte gibt ?) erkundet und mehr noch, in er Lage ist, anschließend Arbeiten durchzuführen wie eine tonnenschwere dragons in Position zu bringen und den Boden zu bereiten (wortwörtlich  :) ) ? niemals !
Böser Witz zum Schluss: wenigstens arbeiten mit den Holländern die weltbesten Experten daran, die Module zusammenzubekommen; Erfahrung haben sie ja mit ihren Wohnwagen zuhauf  8)
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Offline Axel_F

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #912 am: 14. August 2013, 00:04:02 »
Der Zeitraum finde ich ebenfalls nicht machbar. Wenn sie den Zeitplan einhalten wollen, sollten sie schon kräftig am entwickeln des Rovers sein. Wer soll aber die Entwicklung bezahlen? Geschweige die Infrastruktur (zwei Satelliten, den Rover und die ersten Module), sowie die Raketen(starts) bezahlen. Bisher sollen angeblich zwischen 80-100.000 Anmeldungen vorliegen. Bei einem Teilnehmerbetrag von 38$ (in den USA) wären wir bei 3,04 bis 3,8 Millionen eingesammelte Dollar. Das reicht nichtmal für einen Rover.

Aber auch die Zahlen zu den Anmeldungen in der Presse decken sich (wie schon zu einem früheren Zeitpunkt angemerkt) nicht mit den Teilnehmervideos auf http://applicants.mars-one.com

Ich finde dort u. a. aktuell nur 4 Österreicher, 4 Schweizer, 25 Deutsche, 10 Niederländer, 58 Russen, 470 US-Amerikaner, 8 Japaner, 83 Kanadier, 25 Deutsche, 14 Franzosen, 30 Inder, 33 Chinesen, ...

Aus welchem Land sollten die restlichen Tausende Anmeldungen kommen? Denn nach 100.000 Anmeldungen sieht das aber nicht aus.

Den Beginn der Besiedlung des Marses würde ich gern erleben. Aber nicht in dem Zeitplan und mit dem akt. Konzept. Ich bezweifle, dass die Kolonisation durch "Mars One" starten wird.

Würde mich als Raumfahrtfan aber lieber eines Besseren belehren lassen...
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #913 am: 14. August 2013, 00:30:22 »
@Geld: Nun ja, man muß allerdings sagen, daß sie sich ja nicht nur mittels des Teilnehmerbetrags finanzieren. Die oben von AndiJe gepostete Doku ist kostenpflichtig, es gibt einem Shop für Merchandiseartikel, sowie mehrfache Spendemöglichkeiten.

Trotzdem bin ich mehr als skeptisch. Allein schon die für 2016 angesetzte Demonstration Mission müssten sie JETZT schon am entwickeln sein bzw. Verträge mit Firmen geschlossen haben. Des Weiteren brauchen sie dafür eine Rakete, wo der Vertrag auch schon spätestens JETZT abgeschlossen sein sollte.

Edit: Bei NSF hat einer seinen Senf zu "One Way Astronaut" abgegeben.

http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=31915.0

Das Ganze stinkt gewaltig nach Abzocke.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #914 am: 14. August 2013, 03:51:31 »
Der Zeitplan ist wohl kaum zu halten, aber Abzocke würde ich es nicht nennen. Der Preis für 13t zum Mars von nur 135 Millionen $ mit einer Falcon Heavy macht das ganze Unternehmen realistischer als es noch vor ein paar Monaten war.

Die Entwicklung der Hardware ist allerdings ein echter Knackpunkt. Wenn man da bezüglich Rover und Satelliten nicht an schon vorhandenes Gerät kommt wird es mehr als eng. Von "Baumaschinen" für den Mars rede ich jetzt gar nicht erst.  ::)
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Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #915 am: 14. August 2013, 06:00:48 »
Hab mir das grad mal angeschaut. Also wirklich !
Dass sie Dragons zum Mars schicken wollen, geschenkt. Auch dass diese Dinger bei weitem zu klein sind, um eine vernünftige Basis abzugeben (Die "Siedler" tun mir heut schon leid, sollte es so weit kommen  ;D ) geschenkt.
Woran ich mich aber reibe ist dieser ominöse Rover. Wie lange braucht Cury um einen Kilometer zurückzulegen ?  Und die wollen ernsthaft einen Rover hochschießen, der das Gebiet (kann man so was nicht von einem Satelliten ausmachen, wo es ganz tolle Standorte gibt ?) erkundet und mehr noch, in er Lage ist, anschließend Arbeiten durchzuführen wie eine tonnenschwere dragons in Position zu bringen und den Boden zu bereiten (wortwörtlich  :) ) ? niemals !

Zu den technischen Aspekten.

Der Rover wäre was völlig anderes als Curiosity. Er hätte viel mehr Energie zur Verfügung, weil er mit starken Batteriepacks und einem großen stationären Feld von Solarpanels arbeiten würde. Sowas würde in der Entwicklung auch nur einen winzigen Bruchteil dessen kosten, was Curiosity gekostet hat. Und der Rover wird wirklich gebraucht. Er müßte Wassereis finden, Grundvoraussetzung für eine Siedlung und er müßte in der Lage sein, die Dragonkapseln zu transportieren und zu positionieren, denn so dicht zusammen können sie nicht landen.

Platz für die Siedler. Die Dragons sollen neu entwickelte 5m Dragons sein, die bieten für 4 Leute auf dem Flug genug Platz. Da die gleichen Dragons auch für die vorher fliegende Fracht verwendet werden, und sie in die Siedlung integriert werden, hätte jeder der 4 auf dem Mars mindestens einen solchen Dragon als Quartier zur Verfügung, das ist schon machbar. Außerdem soll der verfügbare Platz noch durch aufblasbare Module erweitert werden. 

Finanziell können die genannten 6 Milliarden schon einiges ermöglichen, aber der Zeitplan ist völlig unrealistisch, bei allem was da entwickelt und auf den Weg gebracht werden muß. Falls es in 10 Jahren MCT gibt, komplett mit Marslandern und funktionierenden Lebenserhaltungssystemen, würde die Situation etwas anders aussehen. Dann wäre hauptsächlich der Rover zu entwickeln, den ich für machbar halte und die Kommunikationsinfrastruktur. Man will ja tägliche HDTV-Übertragungen für die Daily Soap haben, die das Weitere dann finanziert. An der Stelle würde auch ich vielleicht anfangen, 5 Euro im Monat für die Übertragungen auszugeben.  ;)

Bitte nicht mißverstehen, ich glaube auch nicht an Mars One. Einen ersten Hinweis werden wir sehen, wenn die Crew-Auswahl beginnt. Das soll ja in Form von TV-Serien vermarktet werden, genauso wie später die Ausbildung und Trainingscamps. Wenn die wirklich weltweit laufen und echtes Geld einspielen, wird es interessant, aber das will ich erst sehen. 6 Milliarden könnten knapp reichen, um die Leute hinzubringen und auch eine Weile am Leben zu erhalten, aber nicht annähernd für eine Siedlung mit Perspektive.

Edit: Ich hatte vergessen zu erwähnen, daß dieser 5m Dragon auch erst entwickelt werden müßte. Er gehört nicht zur Strategie von SpaceX. Sie würden ihn höchstens entwickeln, wenn sie den Auftrag und das Geld dafür von Mars One kriegen würden.
« Letzte Änderung: 14. August 2013, 07:24:34 von Führerschein »

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #916 am: 14. August 2013, 11:47:12 »
Zitat
Wie lange braucht Cury um einen Kilometer zurückzulegen ?  Und die wollen ernsthaft einen Rover hochschießen, der das Gebiet (kann man so was nicht von einem Satelliten ausmachen, wo es ganz tolle Standorte gibt ?) erkundet

Der Rover müsste aber keine Wissenschaft machen... Keine teuren Instrumente... etc

McFire

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #917 am: 14. August 2013, 13:08:15 »
Zitat
Keine teuren Instrumente...

Aber Menschen. Und wenn bei Curi (was die Marsgötter verhindern mögen) das Fahrwerk versagt, fließen ein paar Tränen im Kontrollraum und - naja schade drum...

Bei einem Habitat ist der Rover ein unverzichtbares Werkzeug, sonst übernachtet man in halbfertigen Notunterkunften. Und bei einem Ausflug weiter als Fußmarsch möchte man nicht steckenbleiben.
Kurz - dieser Rover muß um Einiges zuverlässiger sein als Curi. Damit teurer als wenn er aus Gold bestünde...

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #918 am: 14. August 2013, 13:41:30 »
Die Roadmap ist recht aufschlußreich. 2016 will MarsOne eine Demonstrationskapsel und einen Kommunikationssatelliten starten. Die Kapsel kann nur ein normaler Dragon sein, der Satellit sollte durchaus bezahlbar sein. Das traue ich MarsOne ohne weiteres zu. Spätestens da zeigt sich, ob man das Projekt ernstnehmen muß.

Größere Probleme sehe ich beim Rover, Entwicklung, Bau und Landetechnologie. Hier kann SpaceX keine Lösung anbieten, das ganze Projekt könnte frühzeitig enden. Ich bin sehr gespannt, ob und wie MarsOne das in nur fünf Jahren bis 2018 bezahlbar hinbekommen will.  ???

2020 sollen die Habitatkapseln der Marsbasis gestartet werden. Wenn das 5m Dragon werden sollen, reicht eine Falcon Heavy mit 13t zum Mars wohl nicht aus. Nimmt man also normale Dragon oder eine stärkere (Centaur? Methan?) bzw. eine kleine zusätzliche Oberstufe? Das wird entweder teuer oder eng.  ::)

MarsOne will das Transit Vehicle für den Start 2022 im Orbit zusammenbauen. Es startet erst ein Dragon mit einer Besatzung aus Technikern, die dann an einem Habitat andocken. Einen Monat danach werden zwei Antriebssegmente gestartet und montiert. Wenn alles fertig ist startet die eigentliche Crew zum Schiff, die Techniker kehren zur Erde zurück. Es gibt also drei bis fünf Starts.

1) Falcon Heavy mit Habitat und (5m?)Dragon mit Technikercrew
oder
1a) Falcon Heavy mit Habitat und Falcon 9 mit Dragon
2) Falcon Heavy mit den zwei Antriebsmodulen
oder
2a) Zwei Falcon 9 mit je einem Antriebsmodul
oder
2b) Eine Falcon 9 mit den zwei Antriebsmodulen (falls die leicht genug sind)
3) Falcon 9 mit Dragon für die eigentliche Crew und Rückkehr der Techniker

Hier sehe ich keine unlösbaren Probleme. Zum Antrieb gibt es keinerlei Information. Könnten das vielleicht Falcon Oberstufen sein?

Ich freue mich auf die nächsten paar Jahre. Das wird richtig spannend.  :)
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Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #919 am: 14. August 2013, 23:24:07 »
Würde denn die Entwicklung eines Drachens mit 5 Metern Durchmesser nicht Unsummen kosten ? Immerhin müssten allle Systeme vergrößert werden, Druckkapsel, LAS- und Landetriebwerke (wenn denn DragonRider für Landlandungen optimiert werden soll) und das Servicemodul. ganz zu schweigen, dass man ein ganz neues Fearing bauen müsste.

Wegen dem Rover: mag sein, dass er mit Wissenschaft nix am Hut haben soll, aber dafür soll er Aufgaben bewältigen wie Solarzelle verlegen, Wasser finden und im Alleingang eine Basis aufbauen. Alles in allem sehr anspruchsvoll. Und das schlägt sich dann auch in den Kosten nieder.

Noch was: ließe sich nicht beim Rover und dem Satelliten eine Kooperation mit ESA oder NASA verwirklichen ? Ein zusätzlicher ComSat wäre doch für ExoMars respektive MSL und dessen Nachfolger eine nette Sache. Und beim Rover könnte man die Agenturen an den Daten zum Wassereis teilhaben lassen. Und auch sonst gibt es vllt. Technologien, die MarsOne als Auftragsarbeit entwickeln könnte bzw. durch Weitergabe Geld einbringen könnten...
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #920 am: 15. August 2013, 03:23:24 »
Ich glaube auch nicht so recht an die 5m Dragons, die Kosten würden schon enorm steigen...

Eine Kooperation mit der NASA wäre bezüglich des Rovers sicher sehr hilfreich, denn die haben schon einmal schweres Gerät gebaut und auf dem Mars abgesetzt. Die ESA ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Der Kommunikationssatellit ist sicherlich auch für andere interessant. Solange MarsOne den nicht wirklich selber ausnützt könnten sie z.B. Bandbreite vermieten. Der Satellit soll auch einen Internetanschluß bieten, vielleicht können wir dann demnächst einen Rover steuern.  ;D
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runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #921 am: 15. August 2013, 10:56:57 »

Noch was: ließe sich nicht beim Rover und dem Satelliten eine Kooperation mit ESA oder NASA verwirklichen ? Ein zusätzlicher ComSat wäre doch für ExoMars respektive MSL und dessen Nachfolger eine nette Sache. Und beim Rover könnte man die Agenturen an den Daten zum Wassereis teilhaben lassen. Und auch sonst gibt es vllt. Technologien, die MarsOne als Auftragsarbeit entwickeln könnte bzw. durch Weitergabe Geld einbringen könnten...

Verbietet das nicht wieder irgendein amerikanisches Gesetz? Weitergabe von Technologie etc.

Zitat
Der Kommunikationssatellit ist sicherlich auch für andere interessant. Solange MarsOne den nicht wirklich selber ausnützt könnten sie z.B. Bandbreite vermieten.

Das wäre natürlich eine Idee, um "gratis" Geld zu verdienen... Wenn sie den Satelliten sowieso hinschicken..  Hoffentlich kommen sie da drauf :)

Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #922 am: 15. August 2013, 11:45:08 »
Zitat

Verbietet das nicht wieder irgendein amerikanisches Gesetz? Weitergabe von Technologie etc.


Ich glaube, was du meinst, ist ITAR (-> International Traffic in Arms Regulations ) Damit wollen sie die Weitergabe von Rüstungsgütern und solchen, die es werden könnten verhindern. Aber wenn man die Daten an amerikanische Firmen weitergibt, bzw. eine Freigabe erwirkt...
Ich habe auch bei Kooperation eher daran gedacht, dass die Agenturen helfen und dafür Daten kriegen (z.B. über das Wassereis) und/ oder das ein oder andere Experiment für sie auf den Mars befördert wird
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #923 am: 15. August 2013, 16:12:51 »
Da ist ein Artikel von Space Industry News über den Film von Mars One... ist für mich toll, denn ich hab vom Film reichlich wenig verstanden, bin als Schwerhöriger eher auf Lesestoff konzentriert, gesprochenes Englisch verfolg ich am liebsten mit Untertitel...

http://spaceindustrynews.com/mars-one-documentary-one-way-astronaut-puts-a-human-face-on-one-way-mission-to-red-planet/3871/
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #924 am: 05. September 2013, 16:57:23 »
Neil deGrasse  Tyson denkt nicht, dass private - vor allem SpaceX - vor den staatlichen Agenturen auf dem Mars landen werden. Hauptgrund: Der Return on Investment (ROI) kann nicht bestimmt werden, entsprechend würde sich niemand (zumind. Geschäftsleute) unterm Strich darauf einlassen. Dazu hat Exploration noch nie zuvor von privater Seite zu "erste Menschen an/auf/bei ..."-Momenten geführt.



Ich teile diese Meinung nicht. Allein deshalb weil es immer ein "erstes Mal" gibt. Mag abgedroschen klingen, aber so ist es doch. Wäre so als hätte man gesagt "Wir können nicht auf dem Mond landen, weil es keiner zuvor gemacht hat."  ;)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."