Marsflug, Marsbasis

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tobi

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #850 am: 23. Mai 2013, 09:00:36 »
Ich kann hier Führerschein nur zustimmen. Nukleare Antriebe sehe ich in den nächsten 20 Jahren nicht kommen. Solarelektrische Antriebe sind die Zukunft im All. Boeing baut jetzt all-elektrische Satelliten und die anderen Hersteller versuchen nachzuziehen. Das heißt, dass auch der GEO Einschuss vom GTO jetzt elektrische gemacht wird und dafür braucht man elektrische Antriebe mit vielen kW Leistung, da das ja schnell gehen soll. Die Erfahrungskurve wird da jetzt also steil nach oben gehen und die Kosten nach unten. Von dieser Entwicklung wird dann auch die Exploration (bemannt/unbemannt) profitieren.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #851 am: 23. Mai 2013, 09:28:22 »
Zitat
- Auf dem Boden währen selbst Sportplätze und ein kleiner See machbar.
Zitat
- Wenn man später eine große Druckschleuse einbaut, können Fahrzeuge rein gefahren werden und man kann diese ohne Raumanzüge warten.

Und dann läuft das Schmieröl bei einem Leck direkt in den See, und die Fische legen die Kiemen nach oben :D

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #852 am: 23. Mai 2013, 11:35:19 »
Ich kann hier Führerschein nur zustimmen. Nukleare Antriebe sehe ich in den nächsten 20 Jahren nicht kommen. Solarelektrische Antriebe sind die Zukunft im All. Boeing baut jetzt all-elektrische Satelliten und die anderen Hersteller versuchen nachzuziehen. Das heißt, dass auch der GEO Einschuss vom GTO jetzt elektrische gemacht wird und dafür braucht man elektrische Antriebe mit vielen kW Leistung, da das ja schnell gehen soll. Die Erfahrungskurve wird da jetzt also steil nach oben gehen und die Kosten nach unten. Von dieser Entwicklung wird dann auch die Exploration (bemannt/unbemannt) profitieren.
Ich habe euch beiden nicht widersprochen, Kernspaltungsreaktoren in Privathand halte ich in den nächsten Jahren auch für unrealistisch. Allerdings stimmt das mit der Wärmeabfuhr nicht unbedingt, falls man Hochtemperaturreaktoren verwendet welche die Energie mittels Helium direkt zu Gasturbinen leiten, kann man auch mit kleineren Abstrahlflächen leben wenn man Abstriche beim Wirkungsgrad macht. Bei 500°C hat man immer noch einen Carnot Wirkungsgrad von 55% und ein Kühlkörper strahlt ca. 20kW/m2 ab. Bei 35MW-elktrischer Leistung braucht man dann 775m2 Kühlfläche, da diese beidseitig abstrahlen können und man vier Flügel dazu verwenden kann, wird man wohl mit Flügeln von <120m2 auskommen. Da sehe ich schon heute keine großen Probleme.

Offline Ruhri

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #853 am: 23. Mai 2013, 12:35:27 »
Die Sache mit dem Helium vielleicht? Da haben wir ja tatsächlich einmal einen Rohstoff gefunden, der so allmählich zur Neige geht und für den es Anwendungen gibt, bei denen er zumindest zurzeit unverzichtbar erscheint.

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #854 am: 23. Mai 2013, 12:57:41 »
Die Sache mit dem Helium vielleicht? Da haben wir ja tatsächlich einmal einen Rohstoff gefunden, der so allmählich zur Neige geht und für den es Anwendungen gibt, bei denen er zumindest zurzeit unverzichtbar erscheint.

Ich habe in den letzten Wochen mit einigem Erschrecken gelernt, wie viel Helium in Trägerraketen verwendet wird, z.B. um die Treibstofftanks unter Betriebsdruck zu setzen. Da dürfte der Bedarf für ein paar Reaktoren kaum eine Rolle spielen.

Andererseits wird Helium doch bei der Gewinnung von Erdgas als Nebenprodukt gewonnen. Mit der derzeit hohen Rate an Erdgasgewinnung in den USA dürfte da doch reichlich Helium anfallen. Anteil bis 7% im Erdgas, also erhebliche Mengen.


Offline Majo2096

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #855 am: 23. Mai 2013, 13:28:52 »
Hallo,

Das mit der Panikmache das das Helium bald restlos aufgebraucht ist erinnert mich ans Öl da hat man auch schon 1980 gesagt im Jahr 2000 ist es alles verbraucht von daher muss man genau aufpassen wer was warum sagt weil eine menge Leute einfach ein Interesse dabei haben das "Ihr" Helium im Preis steigt.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #856 am: 23. Mai 2013, 15:00:12 »
Ich weiß zumindest eine Stelle wo es viel Helium gibt und der durchaus erreichbar wäre, vom Uranus. Ok es ist nicht gerade um die Ecke, aber der hat im Außenbereich über 15% Helium. Falls das mal ein Board Ingenieur gesucht wird, wäre ich gerne dabei.  ;)

Fabi485

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #857 am: 23. Mai 2013, 15:40:44 »
Schaft es SpaceX nicht nur den Preis/kg auf 2000$ zu drücken, sondern in den nächsten 5-10 Jahren durch Wiederverwendung der Booster und Startstufe nochmals zu halbieren, reduziert sich der Kilopreis zum Marsorbit auch einmal um den Faktor 50 oder sogar noch mehr. Daraus folgt dann weiteres Einsparpotential....

Solche Argumente tauchen bei der Diskussion zu bemannten Mars-Missionen immer wieder auf. Leider halte ich das für einen Irrweg.

Was können wir wirklich sparen wenn wir die Startpreise drücken oder die Startmasse drastisch reduzieren (wie bei Zubrin)?

Die ISS hat so wie sie heute existiert > 100 Milliarden gekostet, ich glaube kaum das eine bemannte Mars-Mission billiger wird, dafür müssen zu viele Dinge entwickelt und Probleme gelöst werden.

Wie viel Startmasse soll es sein? Die NASA geht in ihren konservativen Studien von 600-1000t aus die man in den LEO bringen muss. Rechnen wir mal mit 1000t, was kostet es diese zu starten.

Das sind 50 Starts mit einem Träger wie der Ariane 5, rechnen wir mal mit 150 Millionen pro Start. Das wären dann 7,5 Milliarden um das Zeug zu starten. Sicher viel Geld, aber gemessen an den Gesamtkosten nur ein einstelliger Prozentbetrag.

Wenn ich es jetzt irgendwie schaffe die Startmasse zu halbieren spare ich ich gerade mal bestenfalls 3-4% der Gesamtkosten. Und das wie gesagt im besten Fall, ich habe ganz bewusst die größte projektierte Startmasse und einen recht teuren Träger (Ariane 5) ausgewählt. In anderen Fällen sind die Einsparungen ja noch deutlich geringer. Wenn wir einen wie auch immer aussehenden Schwerlastträger einsetzen oder die Stückpreise durch Serienproduktion drücken werden die Startkosten ja auch noch geringer.

Von daher sind die Startpreise schon mit heute bestehenden Trägern nicht das Problem. In der Relation zu den Gesamtaufwendungen spart man vielleicht wenige %, zum Schnäppchen wird der Mars-Trip trotzdem nicht.

Von daher glaube ich kaum das uns das der bemannten Mars-Landung näher bringt, auch wenn ich sie sehr gerne noch zu meinen Lebzeiten sehen würde.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #858 am: 24. Mai 2013, 01:13:40 »
Solche Argumente tauchen bei der Diskussion zu bemannten Mars-Missionen immer wieder auf. Leider halte ich das für einen Irrweg.....3-4%?
(gekürzt)
Mittels chemischen Triebwerken hast du sicher recht, aber woher kommen den die hohen Kosten?
1) Man benötigt >=11,2km/s um auf den Weg zu kommen
2) Zur Landung vielleicht nochmal 2km/s
3) Vom Marsboden bis zu einer Flugbahn zur Erde nochmal mindesten 5km/s
4) Reserven für Bahnkorrekturen usw. 0,8km/s
Das macht zusammen ca. 19km/s.
Nehmen wird an man schafft es wie bei der Apollo 50t auf 12km/s zu bringen, dann braucht man immer noch ein deltaV von 7km/s, da die mit LH2/LOX nicht geht, wegen der lagerbarkeit, bleiben nur Treibstoffe mit einem ISP von <3km/s übrig. Da bleiben wenn man Glück hat gerade mul 10% übrig.
Das währen dann 5t Nutzlast. Man wird aber eher 50t brauchen und das wird schon knapp werden wenn man sagen wir mal 6 Personen auf diese Reise schicken will. Es geht dabei nicht einfach darum das man 10x eine Saturn 5 braucht wegen der Nutzlast, weil man halt vielleicht 30t am Stück runterbringen muss braucht man vielleicht 40t in einer Marsumlaufbahn. Das bekommt man aber nicht in einem Stück vom Erdboden hoch, es sei den man baut Raketen die in einem Stück 500t in eine Umlaufbahn bringen (die NASA plante mal sowas, NOVA Klasse).
Nehmen wir mal an man hätte ein Lander mit 40t Nutzlast für den Marsboden, wenn man den per VASIMR+Sonnenkollektoren mit EINER Ladung Montiert von der Erde hoch bekommt, kommen die 40t komplett in einem Marsorbit an ohne irgendwas im LEO, oder im Marsorbit montieren zu müssen. Viel Probleme sind nur deswegen so teuer zu lösen weil man große Einheiten einfach nicht in einem Stück vom Erdboden hoch bekommt.
Mit VASIMR+Sonnenkollektoren kann man ohne weiteres auch 100t von LEO mit vielleicht 20t Schlepper zum Mars bringen und das müsse noch nicht mal mittels einem Flug passieren.
Vielleicht so:
erster Flug) 50t Lademodul in ein Marsorbit Schleppen und den Schlepper danach zurück zur Erde schicken. (vielleicht 2Jahre, langsamer Flug mit sehr hoher Nutzlast)
Zweiter Flug) Zweiten Landemodul (weitere 2Jahre, langsamer Flug mit sehr hoher Nutzlast)
Dritter Flug) Rückflugmodul (weitere 2Jahre, langsamer Flug mit sehr hoher Nutzlast)
Vierter Flug) Bemannter Flug mit Doppelantrieb damit Flugzeit vielleicht unter drei Monaten einfach ist. (Schneller Flug mit kleiner Nutzlast vielleicht 30t.



Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #859 am: 24. Mai 2013, 07:53:25 »
Die ISS hat so wie sie heute existiert > 100 Milliarden gekostet, ich glaube kaum das eine bemannte Mars-Mission billiger wird, dafür müssen zu viele Dinge entwickelt und Probleme gelöst werden.

Das sind Kosten, wie sie vielleicht die NASA schätzen würde. Es geht mit Sicherheit mit einem winzigen Bruchteil davon.

Richtig, die ISS hat 100 Milliarden gekostet. Man könnte heute aber eine vergleichbare Station für höchstens 2-3 Milliarden bauen, wenn das nicht rein politische Gründe verhindern. Die würde zu mehreren Bigelow Modulen auch eine externe Struktur enthalten, an der Vakuum-Experimente installiert werden könnten.

Vergleichbare 2-5 (vielleicht ganz hoch gerechnet bis 10) Milliarden könnte auch eine Marsarchitektur kosten. Habitate sind kein unüberwindbares Problem mehr. Mit einer Rakete mit weitem Fairing könnten Nutzlasten von mehreren Tonnen kostengünstig auf dem Mars abgesetzt werden, Habitat, Rover, Versorgungsgüter, Solarpaneele für die Energieversorgung, ISRU-Geräte. Dann braucht es noch die Startrakete, mit der man wieder vom Mars wegkommt.

Nichts davon ist Hexerei. Noch am meisten Entwicklungsaufwand wird der Lander für den Rückflug kosten. Aber auch der hat keine grundsätzlichen Probleme, weil er weitgehend auf Triebwerke setzt, nicht Fallschirme. Natürlich für die erste Bremsung auch auf ein Hitzeschild.

tobi

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #860 am: 24. Mai 2013, 08:20:36 »
Richtig, die ISS hat 100 Milliarden gekostet. Man könnte heute aber eine vergleichbare Station für höchstens 2-3 Milliarden bauen, wenn das nicht rein politische Gründe verhindern. Die würde zu mehreren Bigelow Modulen auch eine externe Struktur enthalten, an der Vakuum-Experimente installiert werden könnten.

2-3 Milliarden? Deutlich billiger sicher aber das halte ich jetzt doch für unwahrscheinlich. ;)

Offline wulf 21

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #861 am: 24. Mai 2013, 08:21:23 »
Aber auch der hat keine grundsätzlichen Probleme, weil er weitgehend auf Triebwerke setzt, nicht Fallschirme. Natürlich für die erste Bremsung auch auf ein Hitzeschild.

Nur mit Fallschirmen geht's sowieso nicht, weil die Atmosphäre zu dünn ist. Am Ende braucht man immer etwas für die letzte Abbremsung, bei kleineren Dingen, wie den MER, gehen dafür noch Airbags. Da das für bemannte Missionen keine Option ist, müssen es eben Landetriebwerke sein.

Allerdings ist die Atmosphäre zu dicht, um ohne Hitzeschild auszukommen, und dicht genug, damit auch ein Fallschirm für eine erhebliche Abbremsung sorgt und somit weniger Treibstoff für die Landetriebwerke gebraucht wird.

Daher hat sich die Kombination Hitzeschild - Fallschirm - Landetriebwerk als die optimale Lösung für schwere unbemannte Missionen herausgestellt. Warum sollte das bei einer bemannten Mission anders sein?

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #862 am: 24. Mai 2013, 08:30:00 »
Daher hat sich die Kombination Hitzeschild - Fallschirm - Landetriebwerk als die optimale Lösung für schwere unbemannte Missionen herausgestellt. Warum sollte das bei einer bemannten Mission anders sein?

Nein, hat sie nicht, sie hat harte Grenzen beim Gesamtgewicht, abhängig vom Durchmesser des Hitzeschildes. Wenn man mehr Gewicht landen will oder bei der Startstufe muß, hilft der Fallschirm nichts. Man muß viel mehr mit Raketen bremsen weil die Kapsel nach der Hitzeschildphase noch zu schnell ist für Fallschirme. Außerdem ist mit Fallschirmen keine ausreichend genaue Landung möglich. Die diversen Nutzlasten für eine Station sollten nicht im Umkreis von 10km verstreut sein. Deshalb müßte man selbst bei Landungen mit Fallschirmen die Raketenphase bei der Landung verlängern.



Offline odo

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #863 am: 24. Mai 2013, 09:48:34 »
China ist sauer dass sich 10.000 Chinesen auf die Bewerbungsprozedur von MarsOne eingelassen haben...
http://www.space.com/21270-private-mars-colony-scam-china.html

Interessant ist immerhin welche Aufmerksamkeit Marsone erzeugt.
Die Frage bleibt trotzdem: schlechter Witz oder ein echter wagemutiger Versuch?

Die Tatsache, dass es keine echten Büroräume gibt, muss noch nichts heißen. Es wäre als Firmengründer
ja blöd gleich umsonst Geld aus dem Fenster zu werfen... messen muss sich Landsdorp aber an der Tatsache
wie er Einnahmen und Spenden in weitere Bewerbungs- und Auswahlprozeduren und in Industrieaufträge investiert, nur
dann wirkt er glaubhaft (was nicht heisst dass er sein Ziel so erreichen wird, aber immerhin wäre er dann ein ernsthafter "Beitragender" zu neuen Weltraumchancen)

tobi

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #864 am: 24. Mai 2013, 13:00:22 »
Eieiei, die Chinesen haben soviele Nachforschungen angestellt, wenn es doch alles so offensichtlich ist... ;D

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #865 am: 24. Mai 2013, 13:32:56 »
Bei den ganzen Problemen bei einer Marsmission gibt es auch einige positive Bedingungen.
1) In eine tiefen Regionen hat man immerhin mehr als 1% vom Erddruck.
2) Den Abfall der nicht wiederverwendbar ist, kann man bequem draußen lagern, Geruchsbelästigungen sind eher unwahrscheinlich und die GRÜNEN, der BUND werden nicht für den Mars zugelassen.
3) Wäsche trocknen, geht draußen wirklich schnell.
4) Vakuumbedampfen geht auch viel leichter.
5) Schutzgasschweißen wird außen vermutlich einfacher.
6) Muskel und Knochenschwund vermutlich weniger Problematisch.
7) Auf dem WC streben die Einlagen von einem weg und die Scheiße keimfrei zu bekommen, wird wohl auch viel einfacher.
8) Man kann seine Geliebte über die Drucktürschwelle tragen, solange diese in einen normalen Raumanzug passt.
9) Abwärme kann man in den Boden ableiten.
10) Schleusen werden sehr viel einfacher, weil man kein Vakuum hat (Dichtungen, Verlust von Restluft).
11) Radioaktive Belastung kann zumindest in Höhlen sehr niedrig gehalten werden.
12) Es gibt zumindest CO2 aus dem man Sauerstoff gewinnen kann.
13) Es gibt keine Probleme mit nervigen Nachbarn.
14) Die Frau brennt nicht mit einem anderen durch  ;) oder  :'( ?
15) Keine SPAMs.
16) Keine Werbesendungen.
17) Man kann einen Haufen Berge als erster besteigen.
18) Obwohl die Wüste ganz nahe ist, gibt es keine Islamisten.
19) Mörder und andere Kapitalverbrecher schickt man im Schlafanzug einmal ums Haus.
20) Deppen werden nicht zur Reise zugelassen, alle anderen sind natürlich Verrückte
21) Es gibt billigen Baugrund
22) Rechtsanwalt ist kein geeigneter Beruf als Qualifikation.
23) Es gibt keine Busgelder wegen falsch Parken oder zu hoher Geschwindigkeit.
24) Bei Windstärke 12, kann man getrost mal vor dir Tür treten, es weht einen garantiert nicht weg.
Es hat mal jemand gesagt: "Der Grad einer Zivilisation kann man daran messen, wie weit man sich von seinen Exkrementen entfernen kann",
es wird Zeit das wir Zivilisierter werden.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #866 am: 25. Mai 2013, 14:12:24 »
Habe gerade das hier gelesen: Bakterien aus der hohen Arktis können bei -15 C° noch biologisch aktiv sein und wachsen

Das schon deutlich näher an den Temperaturen des Mars und macht Hoffnung auf heutiges Leben auf dem Mars. Und es könnte noch nützlich werden, denn wenn man wirklich auf den Mars mikrobakteriell Stoffe erzeugen will, dann ist es Sinnvoll, wenn man die Tanks dafür nicht all zu sehr heizen muss. Die Frostschutzproteine in diesen Bakterien könnten noch einmal wichtig werden.

Eine gesättigte Kochsalzlösung hat einen Gefrierpunkt von −21 °C. Solange diese Lösung nicht gefriert, kann man sie gut in Tanks lagern. Am Equator muss man also nur noch Nachts die niedrigste Temperatur von -85 C° um 65 C° ausgleichen, damit der Behälter nicht platzt. Das dürfte deutlich einfacher sein, mit guter Isolierung beispielsweise.

Die Frage wie schnell die Bakterien bei minus 15 Grad arbeiten bleibt natürlich...

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #867 am: 25. Mai 2013, 16:34:30 »
Soweit ich das verstehe, ist der Wärmefluss in so einer dünnen Luft, eh vor allem eine Sache der Wärmestrahlung. Bei 0°C sind das für einen schwarzen Körper 320W/m2 und bei 20°C sind das 420W/m2.
Mittels Schutzfolien http://de.wikipedia.org/wiki/Rettungsdecke bleibt davon 1% übrig, das wären dann für 20°C gerade mal noch 4,2W/m2.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #868 am: 25. Mai 2013, 17:19:11 »
Habe gerade das hier gelesen: Bakterien aus der hohen Arktis können bei -15 C° noch biologisch aktiv sein und wachsen

Das schon deutlich näher an den Temperaturen des Mars und macht Hoffnung auf heutiges Leben auf dem Mars. Und es könnte noch nützlich werden, denn wenn man wirklich auf den Mars mikrobakteriell Stoffe erzeugen will, dann ist es Sinnvoll, wenn man die Tanks dafür nicht all zu sehr heizen muss. Die Frostschutzproteine in diesen Bakterien könnten noch einmal wichtig werden.

Eine gesättigte Kochsalzlösung hat einen Gefrierpunkt von −21 °C. Solange diese Lösung nicht gefriert, kann man sie gut in Tanks lagern. Am Equator muss man also nur noch Nachts die niedrigste Temperatur von -85 C° um 65 C° ausgleichen, damit der Behälter nicht platzt. Das dürfte deutlich einfacher sein, mit guter Isolierung beispielsweise.

Die Frage wie schnell die Bakterien bei minus 15 Grad arbeiten bleibt natürlich...


Die Temperatur ist eh nicht der begrenzende physikalische Faktor.

Wirklich wichtig ist, dass das Wasser flüssig bleibt. Und, wenn das mithilfe von Salz passiert, dass die Bakterien einen so hohen Salzgehalt überleben (Osmose)



Zitat
Die Frage wie schnell die Bakterien bei minus 15 Grad arbeiten bleibt natürlich...

Das eher... Leben kann sich aber schon gut anpassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Enzyme so mutieren, dass sie auch unter diesen Bedingungen (ein bisschen) besser arbeiten. Evolution.

Aber, generell laufen chemische Reaktionen bei 10°C um die Hälfte langsamer ab, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Zitat
Mittels Schutzfolien http://de.wikipedia.org/wiki/Rettungsdecke bleibt davon 1% übrig, das wären dann für 20°C gerade mal noch 4,2W/m2.

Du musst aber noch einrechnen, dass die Bakterien als "Abfall" Wärme erzeugen. Also wird es nochmal wärmer.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #869 am: 25. Mai 2013, 19:22:06 »
Darum geht es nicht, es geht darum was es für einen Aufwand macht die Bude warm zu bekommen. Ist das nicht schlimm und ich denke 4,2W/qm+(Verluste über Konvektion) sind nicht viel, also wird man versuchen die Bude warm zu halten. OK, vielleicht geht die meiste Energie eh über den Boden verloren. Aber egal, ich denke das Pro Person mindestens 40kW für technische Prozesse und 10kW für Lebenshaltung einzurechnen sind.
Ach ja, falls man eine Art Gewächshaus hat, verschwindet die eingestrahlte Wärme ja nicht einfach wieder, zumindest im Sommer sollte das dann kein Problem sein.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #870 am: 25. Mai 2013, 21:13:57 »
Wenn man nukleare Reaktoren für die Energiegewinnung nutzt, fällt genügend Abwärme für Basis, Gewächshäuser und sogar noch eine Sauna oder zwei an. Da braucht man sich dann auch zunächst nicht viel Gedanken über Isolation zu machen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #871 am: 26. Mai 2013, 01:33:25 »
Das sehe ich auch so, nur hat man dabei das Problem, dass die Reaktoren nicht arg weit weit sein dürfen. Elektrische Kabel, aus C-Nanotubes, könnten sehr leicht sein. Wärmetransport geht aber nicht so einfach, dazu muss ein Transport mittels Masse erfolgen und dazu braucht man Rohre, Flüssigkeiten, Pumpen usw. Wenn man nicht in der Lage ist sowas aus vorhanden Resourcen mittels mitgebrachten, oder auch hergestellten Geräten herzustellen, müsste man das Zeugs mitbringen, kaum praktikabel. Für dauerhafte Besiedlung wird man sowieso nicht umhinkommen, einen Kernreaktor der 4-Generation mitzunehmen der seinen Brennstoff weitgehend selbst erbrütet.

Führerschein

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #872 am: 26. Mai 2013, 09:03:31 »
Für dauerhafte Besiedlung wird man sowieso nicht umhinkommen, einen Kernreaktor der 4-Generation mitzunehmen der seinen Brennstoff weitgehend selbst erbrütet.

Noch besser wäre es, das hier stellt sich nicht als Hoax heraus.

http://arxiv.org/abs/1305.3913

Eine nukleare Energiequelle, die man direkt im Habitat oder Rover zur Stromerzeugung und zum Heizen unterbringen könnte. Das Review sagt, es funktioniert, auch wenn nicht klar ist, wie.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #873 am: 26. Mai 2013, 10:35:08 »
Es ist ein Hoax.

http://scienceblogs.com/startswithabang/2013/05/21/the-e-cat-is-back-and-people-are-still-falling-for-it/

Selbst Leute, die LNER für real halten (was ich persönlich nicht tue) haben genau dokumentiert, daß dieser Rossi Typ ein Hochstapler ist.

http://newenergytimes.com/v2/sr/RossiECat/Andrea-Rossi-Energy-Catalyzer-Investigation-Index.shtml


Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #874 am: 26. Mai 2013, 11:14:46 »
Es ist ein Hoax.

http://scienceblogs.com/startswithabang/2013/05/21/the-e-cat-is-back-and-people-are-still-falling-for-it/

Selbst Leute, die LNER für real halten (was ich persönlich nicht tue) haben genau dokumentiert, daß dieser Rossi Typ ein Hochstapler ist.

http://newenergytimes.com/v2/sr/RossiECat/Andrea-Rossi-Energy-Catalyzer-Investigation-Index.shtml

Als erstes möchte ich sagen, ich bin auch mehr als skeptisch. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch nicht wahr.

Aber dieser scienceblogs.com artikel ist selbst höchst unsachlich und polemisch.

Die Bedingung 4 ist alleine schon ausreichend, um zu beweisen, daß ETWAS passiert, was auch immer.

Sie behaupten, die Aussage, daß nicht belegt wurde, wie die Energieaufnahme gemessen wurde, es wurde nur behauptet, daß sie gemessen wurde. Diese Behauptung ist falsch. Sie geben genau an, welches Gerät benutzt wurde und das Gerät kann tatsächlich den effektiven Verbrauch präzise messen. Die Zangen-Amperemeter in ihrem Bild sind ein schlechter Witz, natürlich kann man die täuschen.

Ja, die Messung der Energieabgabe ist ungewöhnlich, aber Gründe dafür wurden gegeben. Auch wurde eindeutig gesagt, daß die Methode sehr ungenau ist. Sie belegen aber im Detail, unter welchen Angaben sie die Daten analysiert haben mit dem Ansatz, im Zweifelsfall die Energieabgabe immer zu niedrig zu messen, nicht zu hoch.

Falls das weiter diskutiert werden soll, müßten wir es in einen eigenen Thread auslagern, da OT. Aber eigentlich habe ich nicht mehr zu sagen.