Die Kritik dass für die bemannte orbitale Raumfahrt außer bei der NASA und Staaten allgemein kein Interesse besteht liest man interessanterweise bei NASA Spaceflight oder allgemein im amerikanischen Raum nur sehr selten.
Blue Origin, SpaceX und Bigelow hatten schon Pläne für den Orbit, als von Commercial Crew noch nie die Rede war. Werden diese Unternehmen wohl alle ins blaue Entwickeln?
Bigelow hat laut eigenen Angaben mehrere Absichtserklärungen für Forschung auf deren kommenden Stationen. Dass es noch keine richtigen Verträge sind ist verständlich, da noch nicht abzusehen ist, wann genau privat Crews dort hin gebracht werden können. Bei Flugzeugherstellern ist es auch nicht selten, dass verbindliche Bestellungen ab dem Roll-Out der Maschine und nicht der Programmankündigung. Airbus und Boeing sind hier ein anderes Segment, aber bei den anderen Herstellern (Bombardier, Beechcraft, Embraer, Cessna Businessjets etc.) ist sowas gang und gäbe.
Wobei auch sicher ist, dass die NASA in den ersten Jahren der Hauptkunde der privaten sein wird. Das ist aber beileibe kein Geheimnis und verschweigt weder die NASA noch eines der Unternehmen. Die NASA will bewusst beim Aufbau eines Marktes helfen.
Private Forschung hat mitunter Budgets bei denen teilweise Forschung auf einer Station keine Utopie ist. Die forschende Pharmaindustrie hat Entwicklungsbudgets für Produktlinien die locker mal höhere dreistellige Millionenbeträge erreicht. Da fällt ein Raumflug für 20 oder 30 Mio $ nicht so gravierend aus und mag mitunter ins Budget passen.
Es gibt genug schlaue Wirtschaftler die einen weg finden werden wie man im Orbit Geld verdienen wird, höchstwahrscheinlich sehen wir noch gar nicht alle Möglichkeiten. Wie oft haben sich die "großen Köpfe" geirrt. Kaiser Willhelm hielt das Automobil für eine Modeerscheinung und vertraute aufs Pferd. IBM-Chefs bemaßen den Markt für Computer "auf eine Hand voll" und vieles weiteres...
Zum Thema Zukunft: Tja der Zeitgeist ist ein anderer geworden. Zukunft ist "out" und es wird mehr das jetzt gelebt. Technikfeindlichkeit ist da nicht mal das eigentliche Thema. Würde die Masse wirklich technikfeindlich sein, dann würde nicht jeder mit einem Smartphone rumrennen oder überhaupt so viel im Internet unterwegs sein.
Politisch gesehen sind wir in einem Zeitalter angekommen in denen Visionen nicht mehr viel zählen und 98% der Politiker ohnehin keine Vision vertreten. Einer der wenigen Politik mit einer Vision ist Präsident Obama, allerdings besteht seine Vision in der eines neuen sozial gerechteren Amerikas und dies viel mehr als bei jedem seiner Vorgänger. Darüber hinaus hat er das Problem zur falschen Zeit Präsident geworden zu sein. Visionär darf er nur sehr eingeschränkt sein, viel mehr muss er sich mit seinem Land als Sanierungsfall herumschlagen. Symptomatisch ist dies ebenso für Europa, auch hier haben Visionäre kaum eine Chance. Die aktuellen alltäglichen Probleme überwiegen im öffentlichen Bild (auch dank der Medien) und lassen keinen Platz für Visionen oder überhaupt längerfristige Ziele. Sobald etwas längerfristiges in angenommen wird, so lautet das Echo von Medien oder Volk "Lös erstmal das aktuelle Problem!"
Visionen funktionieren immer dann am besten und lassen sich am leichtesten an den Mann bringen, wenn das eigene Haus nicht gerade brennt.... (sinnbildlich gemeint)
In Europa haben wir das Problem, dass das ESA-Marketing miserabel ist. Außer denen die sich dafür interessieren weiß niemand was die ESA macht oder erreicht. Wie will man öffentlich bei der breiten Masse Zustimmung finden wenn die Ziele nicht gut "verkauft" werden?
Wie schon andererortens erklärt macht das die NASA mit ihren Schulprogrammen und aktiven Werbung in eigener Sache viel besser.