Zukunft der bemannten Raumfahrt

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #425 am: 05. Januar 2012, 17:22:55 »

Die Skepsis bezüglich der bemannten Raumfahrt und Ausbreitung auf andere Himmelskörper ist verständlich. Immerhin haben wir in diesem halben Jahrhundert seit Sputnik kaum Erfolge vorzuweisen (falls wird die – stark angezweifelte – Mondlandung außer Acht lassen). Die endlosen Runden der ISS sind vllt kommerziell interessant (zur Initiierung neuer Technologien), erinnern aber an Islam und hadsch, wo die Pilger ihre tawwaf-Runden um die kaaba ziehen – nutzt zwar nichts, doch da es nicht schadet, kann man es machen.
Welcher nur halbwegs gebildete und informierte Mensch zweifelt die Mondlandung an?? Die Skepsis bezüglich der bemannten Raumfahrt rührt doch nicht daher dass man seit Sputnik nichts erreicht hätte. Die Menschheit sieht einfach keine Notwendigkeit für bemannte Raumfahrt und Kolonisierung.   

Zitat
Dabei haben wir bereits Technologien im vollen Umfang entwickelt, die uns ohne weiteres ermöglichen, zuerst eine permanent bemannte Mond-Basis zu errichten, und von dort in kürzester Zeit die erste Mars-Reise zu starten. Die für Antarktika entwickelten Überlebenssysteme brauchen nur geringe Adaptationen, um mondtauglich zu sein. Und wer da in den Antarktika-Basen die Besatzung am Leben und bei Laune halten kann, dem wird das auch auf dem Mond nicht schwer fallen. Bei unserem (bereits übermenschlichen) Knowhow liegt auch eine Marsreise in Bereichen des Möglichen. Wer die A380 konstruieren kann, der braucht nur ein bisschen Mut, um die gleiche Technologie für interplanetare Reisen zu modifizieren. Technisch jedenfalls gibt es bei uns kaum Fragen die nicht aus dem Stehgreif zu beantworten sind.
Sicher liegt eine Marsreise im Bereich des Möglichen. Die entsprechenden finanziellen Mittel vorausgesetzt wären wir schon längst dort. Aber kein Einzelstaat und kein Staatenbund ist bereit die meinetwegen 100-300 Milliarden €/$ auszugeben.
Zitat
Eine Notwendigkeit der Kolonialisierung und Terraformierung der geeigneten Objekten in unserem System ist evident: 7 Milliarden Menschen schreien nach Raum – was liegt näher, als Mars, Titan und andere geeignete Himmelskörper zu besiedeln. Zumal der Mensch Reisen und Abenteuer und Entdeckungen im Blut hat. Wir alle sind potentielle Raumfahrer. Als die NASA da die hypothetischen Möglichkeiten einer One-way-Marsreise erörtert http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-1324192/Nasa-plan-Hundred-Year-Starship--mission-astronauts-Mars-leave-forever.html, melden sich Abertausende, die vor Risiko nicht zurück schrecken.
Die Überbevölkerung der Erde als Argument für Kolonisierung und Terraforming anderer Himmelskörper zu nehmen ist -nicht böse gemeint- völlig absurd. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen ist eine restriktive Geburtenkontrolle billiardenfach günstiger, effektiver und realisierbarer. Wieviele Erdenbürger müsste man jährlich "auf den Mond schießen" um die Bevölkerungszahl konstant zu halten? 100 Millionen? Wie lange würde es dauern bis die (im Vergleich zur Erde) Winzlinge Mond, Mars und Titan überbevölkert wären?

Ich bin durchaus auch der Meinung dass die Menschheit auf sehr lange Sicht ihr Überleben nur wirklich sichern kann wenn sie sich auch auf anderen Himmelskörpern niederlässt. Auf noch längere Sicht notwendigerweise auch in anderen Sonnensystemen. Aber gerade bei letzterem geht es denke ich um Millionen von Jahren. Wir haben diesbezüglich also keinen Zeitdruck. Und deshalb wird kein Politiker und auch nicht die große Mehrheit der Bevölkerung die Notwendigkeit sehen große Geldsummen in bemannte Kolonisierungsprojekte zu stecken.
Was ich jedoch jetzt sofort im Bereich Raumfahrt angehen würde wäre ein effektives und wirklich zuverlässiges Asteroiden- und Kometenabwehrsystem. Das würde auch hunderte Milliarden kosten und könnte nur weltweit umgesetzt werden. Die Einsatzwahrscheinlichkeit in der Spanne eines Menschenlebens liegt wohl im Mikroprozentbereich. Aber irgendwann wird es unausweichlich notwendig werden und wenn man dann kein System zur Verfügung hat....
Selbstverständlich befürworte ich bemannte Marsflüge/Kolonien "and beyond" (wie die NASA immer so schön nebulös sagt). In den Militärhaushalten sind so gigantische Geldmengen sinnlos gebunden dass das kein Problem wäre. So könnte man die Jobs und Umsätze anstatt in der unmoralischen Rüstungsindustrie in der zivilen Raumfahrt generieren. Aber das wird halt auf absehbare Zeit nicht passieren. Und das Geld aus Sozialsystemen/Infrastrukturprojekten ect. abzuziehen ist wesentlich schwerer zu begründen.   
   


Dieter von Knefhausen

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #426 am: 05. Januar 2012, 19:47:02 »
Tja, Volk, man sollte schon ein bisschen weiter denken, als die Nase lang ist; vor allem, wenn die Nasen nicht allzu lang zu sein scheinen.

Die Einwände auf meine Überlegung sind absolut nichtssagend. Wir werden diesen Planeten verlassen müssen. Hier ist keine Zukunft für uns. Bleiben wir hier, so sterben wir (früher oder später) garantiert aus, das ist schon jeder Art hier passiert. Nur ein Ausweichen auf die anderen Planeten und Systeme garantiert uns die Unsterblichkeit der Art (eine Voraussetzung der Unsterblichkeit überhaupt). Dazu haben wir eine andere, eine potentere Raumfahrt nötig, als wir sie haben. Was wir haben, ist überhaupt keine Raumfahrt, das ist impotentes Säbelrasseln der Mächtigen, das uns zeigen soll, wie großartig unsere Nationen unter ihrer Führung sind – selig, wer’s glaubt. Mit der Raumfahrt, die mir vorschwebt, hat das Null was zu tun.

Die Raumfahrt, die ich meine, die aus dem Homo Sapiens einen Übermenschen macht, die sieht ganz anders aus, und die ist nur mit vereinigten Kräften der ganzen Menschheit zu realisieren. Hier oben argumentiert Runner02, die USA brauchen nur Zehntel des jährlichen Militärbudgets um zum Mars zu fliegen. Ja warum tun sie das nicht? NASA wäre mehr als heiß darauf. Alleine braucht man weitaus mehr Mittel und weitaus mehr fähiger Köpfe, um solche Abenteuern zu wagen.

Es hat mich schon etwas irritiert, dass keiner der Kommentare auch ansatzweise auf mein Thema eingegangen ist. Gemotze war alles, was dabei raus kam, zumal nicht gerade qualifiziertes Gemotze.

Bei mir wird nicht behauptet, die Mondlandung war ein Fake; da steht nur, dass sie stark angezweifelt ist. Ebenso wird mir Inkonsequenz vorgeworfen, weil ich angeblich Uganda/3. Welt ausschließe. Das tu ich mitnichten, ich lache nur über die Lächerlichkeit der nationalen Raumfahrt, die am Beispiel Uganda besonders deutlich wird. Auch meine ich nicht, dass unser Populationsproblem der einzige Grund der Ausbreitung im Raum wäre. Raumfahrt ist unser essentieller Imperativ. Der gleiche Drang, der damals Argonauten und Odysseus trieb, oder Kolumbus und Amundsen, der stellt unsere nächsten Ziele, und die hören garantiert nicht in der Erdumlaufbahn oder hinter dem Mond oder auf dem Mars auf. Wir sind angehalten, nach fremden Sternen und Galaxien zu greifen. Da ist unsere Zukunft, und das sind diese Gründe, die uns zwingen, die ridiküle Kleinstaaterei im Raum aufzugeben. Das die Kolonialisierung der fremden Raumkörper, die wir bei vereinigten Kräften der Planeten schon innerhalb dieses Jahrhunderts starten könnte, unsere verzweifelte Populationslage mildern könnte, war mehr so ein praktisches Beispiel. Das Problem der Vielzuvielen wäre aber nur durch komplexere Maßnahmen zu lösen, vor allem, wie das in dem Besucherkommentar steht, durch kluge Populationskontrolle, aber auch durch weitere Maßnahmen (eine Suizidkultur, zum Beispiel ua.)

Da werden aber von TDK zwei interessante Probleme angesprochen. Zu einem sorgt er sich, ob der Aufenthalt über mehrere Jahre auf dem Mars für uns wegen der geringeren Schwerkraft schädlich sein wird. Das ist natürlich nicht auszuschließen, doch da darf man die biologische Anpassungsfähigkeit nicht außer acht lassen. Man darf ohne Einschränkung darauf bauen, dass bereits die nächste Generation damit keine Probleme haben wird. Der Mensch ist ein extrem anpassungsfähiges Tier. Der zweite Punkt betrifft die Auslagerung der Massen. Eben die Raumfahrt, die fähig wäre Milliarden der Menschen von der Erde auszusiedeln, verlangt die Bündelung aller Kräfte.

Das ist in etwa, was auf diese Einwände zu antworten wäre. Die Diskussion darüber könnte aber schon interessant werden.

Ach, und noch ein PS auf Invicta: ich habe meine Hausaufgaben auch in Bezug auf Terraforming gemacht, das darf man mir glauben. Aber man soll wenigstens lesen lernen, bevor man mir vorwirft, ich schließe die 3. Welt von einer Weltraumfahrtagentur aus.

Offline T.D.K.

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #427 am: 05. Januar 2012, 20:44:10 »
Na eine natürliche langfristige Anpassung an eine andere Umweltbedingung benötigt normalerweise viel viele Generationen, weil die Evolution sich nur in kleinen Schritten neuen Bedingungen anpassen kann.
Naja OK da kann man ja nachhelfen und die Genetik kann da bestimmt schon in wenigen Dekaden lösungen anbieten.

Allerdings solange ein Raketenstart so viele Resourcen frisst macht das keinen Sinn. Die 3 Personen die die Sojus z.B. mit einmal hochbekommt, könnten von dem Kerosin auch ihr Leben lang Auto fahren. Da wäre das Shuttle schon effektiver gewesen, weil man damit bestimmt auch gut 100 Personen hochbekommen würde wenn der Laderaum entsprechend umgebaut wird.
Also das Hauptproblem und auch der Teuerste Punkt bei all dem ist doch in erster Linie wie bekomme ich viele Menschen effektiv und kostengünstig hoch. Solange das nicht annähernd gelöst ist braucht man sich über eine Umsiedelung von auch z.B. nur 1 Million Menschen zum Mars überhaupt keine Gedanken zu machen.

Auch das wir diesen Planeten früher oder später verlassen müssen ist ja klar, aber wenn man mal von Asteroideneinschlägen absieht haben wir noch mehr als 600 Millionen Jahre bis die Energieleistung der Sonne soweit angestiegen ist das es hier langsam anfängt ungemütlich zu werden. Aber selbst dann könnten wir noch weitere 1000 Millionen Jahre hier leben wenn auch nur noch in zunehmenden Maße mit technischer hilfe. Evtl kann der Mensch ja dann auch schon die Umlaufbahn der Erde langsam nach außenwandern lassen, dann könnten wir auch noch bis zur Roten Riesenphase auf diesem Planeten bleiben. Also ist das Argument wir müssen hier mal weg auch für die ferne ferne Zukunft.

Der einzige Grund hier schnell weg zu müssen ist doch das wenigstens ein paar Menschen überleben werden wenn der Rest hier unten dabei ist den letzten Rest kapputzumachen und sich somit seiner Lebensgrundlagen beraubt.

Ich kann Dich ja verstehen, mir wär es auch viel lieber wenn Weltweit das Millitär verboten würde und man mit den Resourcen was besseres anstellt! Umweltprobleme lösen, den Paneten besser machen und auch mehr in Raumfahrt zu inwestieren.
Aber das ist zur Zeit einfach nur Wunschdenken, vielleicht in 200 - x Jahren mal wenn der Mensch begreift das es so nicht weiter geht.

Ich sehe den haupsächlichen sinn in bemanter Raumfahrt eher darin, mehr über uns und das Universum zu erfahren, neue Welten kennenzulernen und unsere Spezies langsam zu verbreiten. Und genau damit fangen wir ja an. Über das wie schnell könnte das gehen könnt man doch ewig diskutieren.
Lieber das genießen was man derziet miterleben darf.  :)

In diesem Sinne ;)
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #428 am: 05. Januar 2012, 20:59:58 »
kann t.d.k nur zustimmen, denn weder die russen, amis, europäer noch eine andere nation hat zur zeit ein geeignetes trägersystem, eine herausforderung wie mond und mars in angriff nehmen zu können. die shuttles, hab ich an anderer stelle geschrieben, wurden aus kostengründen in den einstweiligen ruhestand versetzt, eine reine politische entscheidung der usa. was die nasa bis dato auf die beine gestellt hat, wie man in zukunft die bemannte raumfahrt betreiben will, kommt mir einem igel und hase-spiel gleich, denn da ist immer einer schneller, der ein mögliches programm ausnockt....
bleibt festzuhalten, eine besiedlung anderer planeten unseres sonnensystems bleibt auch auf lange sicht gesehen ein traum einzelner, gleichwohl erkenne ich an, wenn die menschheit es nicht schafft, die verbleibenden rohstoffe der erde sinn- und maßvoll zu nutzen und auch nicht weiter, ebenfalls aus politischen/lobby gründen, neue technologien zur z.b energiegewinnung erforscht und genutzt werden, haben wir als menschen hier keine chance, das stimmt ohne zweifel... es liegt an uns als menschen selbst, dies zu erkennen und auch als selbsternannnte krönung der schöpfung die lösungen herbei zu führen.

Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #429 am: 05. Januar 2012, 21:29:50 »
Wobei hier übrigens festgehalten werden sollte, dass es noch Alternativen zum Terraforming gibt. (Stichwort Gerald K. O'Neill)  ;)

http://en.wikipedia.org/wiki/Island_Three
http://www.dyarstraights.com/msgundam/opentype.html


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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #430 am: 05. Januar 2012, 21:48:00 »
Die Einwände auf meine Überlegung sind absolut nichtssagend.
Nun, was sind denn diese Überlegungen? Die sind so schwammig dass man auch nur allgemein darauf antworten kann. Die einzig konkrete Begründung von dir warum wir jetzt sofort in großem Stil in den Weltraum aufbrechen müssen war die Bevölkerungsthematik. Diese Begründung denke ich ist für fast niemanden ein stichhaltiges Argument. Und nach dieser "Begründung" fragst du ernsthaft:
"Worauf warten wir also noch?"?
Und deine selbstgegebene Antwort ist: "Auf Politik".
Nein, die Politik (zumindest in Demokratien) macht nur das was die Mehrheit der Bevölkerung zufriedenstellt bzw. die öffentliche Meinung verlangt. Das kann man in gewissem Maße steuern, hat aber seine Grenzen. Und wie schon gesagt, die Menschheit sieht keinen Grund warum wir jetzt schnell zu einer interplanetaren oder gar interstellaren Spezies werden müssen. In den nächsten paar zehntausend Jahren ist auf der Erde mit keinen kosmischen Katastrophen zu rechnen: Keine anstehende Supernova in gefährlicher Nähe, keine sich zum roten Riesen aufblähende Sonne, kein "Schneeball Erde". Es liegt an uns ob wir diesen Planeten in nächster Zeit bewohnbar halten oder nicht.

Glaubst du tatsächlich, dass das hier:
Zitat
Wir werden diesen Planeten verlassen müssen. Hier ist keine Zukunft für uns. Bleiben wir hier, so sterben wir (früher oder später) garantiert aus, das ist schon jeder Art hier passiert. Nur ein Ausweichen auf die anderen Planeten und Systeme garantiert uns die Unsterblichkeit der Art (eine Voraussetzung der Unsterblichkeit überhaupt).
die Menschen überzeugen wird jetzt sofort ein gigantisches internationales Raumfahrtprogramm aufzulegen? Wieso sollte uns ein Ausweichen auf andere Planeten die Unsterblichkeit garantieren? Die Evolution geht weiter, vielleicht ist unser "Untergangsgen" schon aktiv? Keine der jetzigen oder nächsten Generationen ist vom aussterben bedroht. Glaubst du tatsächlich, dass die vage Aussicht auf Unsterblichkeit des Homo Sapiens die jetzigen Menschen dazu bringt größere Geldmengen für die Raumfahrt auszugeben?

Du schriebst:"Wir sind angehalten, nach fremden Sternen und Galaxien zu greifen." Wer hält uns dazu an? Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin überzeugt davon, dass wenn ein nennenswerter Teil der Menschheit sich im Weltraum aufhält uns das entwicklungsmässig voranbringt, unseren Horizont weitet, uns verändern wird. Aber solche philosophischen/soziokulturellen Gründe für die Raumfahrt werden nicht reichen um die Geldbörsen der Menschen zu öffnen.
Ich bin Star Trek- und Carl Sagan-Fan und fände es phantastisch eine interstellare Menschheit erleben zu dürfen. Aber die technische und soziale Realität lässt das in nächster Zeit halt leider nicht zu. Andererseits haben wir ja auch Zeit. Machen wir die Kernfusion rentabel. Entwickeln wir eine effektive Methode zur Antimaterieerzeugung und -lagerung, ect. Vielleicht haben wir dann in 200 Jahren einen billigen, bequemen und massentauglichen Zugang ins All. Vielleicht auch erst in 500 oder 1000 Jahren. Die Unsterblichkeit kann solange warten denke ich. ;)










Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #431 am: 05. Januar 2012, 22:43:25 »
Mahlzeit!


Na eine natürliche langfristige Anpassung an eine andere Umweltbedingung benötigt normalerweise viel viele Generationen, weil die Evolution sich nur in kleinen Schritten neuen Bedingungen anpassen kann. ...
Das gilt möglicherweise nicht immer:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314744.html
Zitat von: bild der wissenschaft
Zoologen haben herausgefunden, warum Regenbogenforellen aus Zuchtteichen sich in freier Wildbahn schlechter vermehren als ihre in der Natur geborenen Artgenossen: Bereits nach einer Generation passen sich die Tiere an die Bedingungen der Zuchtteiche an und büßen dabei Eigenschaften ein, die fürs Überleben in der freien Wildbahn wichtig sind. Die Schnelligkeit dieses evolutionären Prozesses überraschte sogar die Wissenschaftler. ...


Gruß
Peter

runner02

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #432 am: 05. Januar 2012, 23:33:13 »
Zitat
Die Menschheit sieht einfach keine Notwendigkeit für bemannte Raumfahrt und Kolonisierung.   

"Die Menschheit" sieht auch keinen Grund für Kriege.

Abgehalten hat das die Politiker jedoch noch nie wirklich...  ::)

Zitat
    Zoologen haben herausgefunden, warum Regenbogenforellen aus Zuchtteichen sich in freier Wildbahn schlechter vermehren als ihre in der Natur geborenen Artgenossen: Bereits nach einer Generation passen sich die Tiere an die Bedingungen der Zuchtteiche an und büßen dabei Eigenschaften ein, die fürs Überleben in der freien Wildbahn wichtig sind. Die Schnelligkeit dieses evolutionären Prozesses überraschte sogar die Wissenschaftler. ...

Ich sag da nur mal Löwenzahn:

Im Gebirge hat er eine andere Wuchsform als im Tiefland, ist aber nicht wirklich genetische Anpassung - sondern verschiedene Genexpression unter verschiedenen Bedingungen

Offline Ruhri

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #433 am: 05. Januar 2012, 23:50:59 »
Dabei haben wir bereits Technologien im vollen Umfang entwickelt, die uns ohne weiteres ermöglichen, zuerst eine permanent bemannte Mond-Basis zu errichten, und von dort in kürzester Zeit die erste Mars-Reise zu starten. Die für Antarktika entwickelten Überlebenssysteme brauchen nur geringe Adaptationen, um mondtauglich zu sein. Und wer da in den Antarktika-Basen die Besatzung am Leben und bei Laune halten kann, dem wird das auch auf dem Mond nicht schwer fallen. Bei unserem (bereits übermenschlichen) Knowhow liegt auch eine Marsreise in Bereichen des Möglichen. Wer die A380 konstruieren kann, der braucht nur ein bisschen Mut, um die gleiche Technologie für interplanetare Reisen zu modifizieren. Technisch jedenfalls gibt es bei uns kaum Fragen die nicht aus dem Stehgreif zu beantworten sind.

Entschuldigung, aber das ist wirklich in höchstem Maße lächerlich!  >:(

Wie sollen uns denn Antarktis-Stationen oder der Airbus A380 bei der Besiedlung des Weltraums helfen? Wir haben keinerlei Technik, um eine Antarktis-Station wie etwa die deutsche Neumayer III auch nur in den niedrigen Erdorbit zu befördern, und sie ist in keinster Weise für die Bedingungen dort gerüstet. Man muss in der Antarktis die Luft natürlich erwärmen (und auf der Hochebene vielleicht auch verdichten), aber nicht mühsam hinschaffen oder erzeugen. Im Weltraum oder auf der Oberfläche des Mondes ist das völlig anders. Und ein A380 ist und bleibt ein Flugzeug! Ohne Luft funktioniert es nicht. Mit einer Rakete oder einem Raumschiff hat ein Flugzeug nur sehr entfernt etwas zu tun.

Verschon uns also von dermaßen albernen Ergüssen, ja?  >:(

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #434 am: 06. Januar 2012, 00:28:24 »
"Die Menschheit" sieht auch keinen Grund für Kriege.

Abgehalten hat das die Politiker jedoch noch nie wirklich...  ::)
Oh doch. Wenn in einer Demokratie ein Politiker einen Krieg gegen den Willen der Bevölkerung anfangen würde müsste er um seine Wiederwahl fürchten und würde es sich zweimal überlegen. So wie ich das sehe ist beispielsweise eine Mehrheit der US-Bevölkerung sehr wohl der Meinung dass Krieg ein legitimes Mittel der Politik ist. Jedenfalls wenn es nicht mehr anders geht seine Interessen durchzusetzen. Und auch in Großbritannien und Frankreich gab es keinen empörten Aufschrei des Volkes gegen die Luftangriffe auf Lybien. Andererseits hat Schröder die Stimmung in Deutschland aufgegriffen und sich nicht am 3. Golfkrieg beteiligt.

Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #435 am: 06. Januar 2012, 13:54:40 »

Gehts jetzt hier um McDonalds Filialen oder um bemannte Raumfahrt?  :o

Gruß, Klaus

Nun ja, es gab mal eine sehr schöne Satiresendung, wo behauptet wurde die Erde hätte in Wahrheit die Form eines Hamburger Royal.  ;D

Spass beiseite, die Mc Donalds Hypothese ist leider Unfug und dass wirtschaftliche Entwicklung grundsätzlich immer den Frieden sichert leider ebenso.

Aber zurück zum Thema.

Über das Durchbruchsszenario der bemannten Raumfahrt (=wann es endlich zu einem großen Boom kommt) streiten die Fans schon seit Jahren.  Das Problem ist halt, dass bei den Ausgangsvoraussetzungen es zu vielen Irrtümern kam. Z.b. glaubten viele Wissenschaftler in den 70ern noch, das Wiederverwertung die Raumfahrt bald extrem billiger machen würde und das es bald neue Apollo Raketen mit 200 Tonnen Nutzlast geben wird.

Beides fatale Irrtümer (Wobei die Kosten pro kg trotzdem seit den 70ern gesunken sind, wenn auch lang nicht so stark wie viele es gern hätten...)


hibi

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #436 am: 06. Januar 2012, 14:36:26 »
Hallo,

na es geht ja wohl auch ein bisschen um den Sinn und Zweck der bemannten Raumfahrt für den Normalbürger ! Aber dazu muß halt auch erstmal ein wirklicher Zweck für alle erkennbar sein !

Wenn man den/die Mann/Frau auf der Straße befragt, ob er/sie sich vorstellen kann mit einem Raumschiff in den Orbit oder auf den Mond zu fliegen käme wohl (neben ja/nein) als Resultat heraus: "Schon möglich ..... aber was soll ich da machen ?"

Also gehts um die Massentauglichkeit ..... den persönlichen Nutzen für den einzelnen (die Verkäufer hier wissen was ich mein  8) )

Oder soll der DLR oder die UNO (*grübel*) jedem Bundes- bzw. Weltbürger einen Freiflugschein im Wert von EUR 30 Mio. ausstellen um mit einer Sojuskapsel ein paar Tage um die Kugel zu rasen um zu "erfahren" was unsere Raumfahrer in ihrer Begeisterung wirklich gemeint haben ?!

Ich sag nur: Auto, Waschmaschine, Italienurlaub, Kühlschrank, Spielkonsolen ....

Gruß

Hibi

runner02

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #437 am: 07. Januar 2012, 11:42:24 »
Zitat
Aber dazu muß halt auch erstmal ein wirklicher Zweck für alle erkennbar sein !

Jein. Zumindest für 51% (Mehrheit)

Zitat
Oder soll der DLR oder die UNO (*grübel*) jedem Bundes- bzw. Weltbürger einen Freiflugschein im Wert von EUR 30 Mio. ausstellen um mit einer Sojuskapsel ein paar Tage um die Kugel zu rasen um zu "erfahren" was unsere Raumfahrer in ihrer Begeisterung wirklich gemeint haben ?!

Ein guter Anfang wäre ja schon mal Virgin Galactic mit 'nur' 100.000 $

websquid

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #438 am: 14. Januar 2012, 20:38:40 »
"Bemannte Flüge - Von der Wostok zum Mars und weiter"

So nennen unsere Mitverrückten von NovKos ihren Bereich. Wieso fehlt uns eigentlich dieser Optimismus hier? ::)

jakda

  • Gast
Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #439 am: 15. Januar 2012, 10:36:27 »
"Bemannte Flüge - Von der Wostok zum Mars und weiter"

So nennen unsere Mitverrückten von NovKos ihren Bereich. Wieso fehlt uns eigentlich dieser Optimismus hier? ::)

Weil der "Verrücktenanteil" bei NovKos  zugelassen wird...
Sprich:
Das NovKos-Forum dient (ausschließlich) zum Gedankenaustausch der dortigen Mitglieder.
Raumcon dient auch als Informationsquelle (z.B. für Medien), also wird es "seriös" gehalten...

SebiHendrix

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #440 am: 15. Januar 2012, 11:36:13 »
Jo :)

Zuerst Leute brauchen wir Fusionskraftwerke, was jedoch nicht ausschließen soll, das wir schon jetzt mit Flügen zum Mars beginnen sollten. Aber die Fusionsforschung ist notwendig für eine positive Entwicklung der Raumfahrt.. .Die Menschheit muss sich einen. Dann wird Militär überflüssig und wir können als Terraner den Weltraum besiedeln. Das ist alles eine Frage des Optimismus der uns heute fehlt.

LG Sebi

Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #441 am: 15. Januar 2012, 11:45:42 »
Raumcon dient auch als Informationsquelle (z.B. für Medien), ...

... nur leider sehr spartanisch genutzt  ;)

Offline Ruhri

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #442 am: 15. Januar 2012, 23:02:21 »
Zuerst Leute brauchen wir Fusionskraftwerke, was jedoch nicht ausschließen soll, das wir schon jetzt mit Flügen zum Mars beginnen sollten. Aber die Fusionsforschung ist notwendig für eine positive Entwicklung der Raumfahrt.. .Die Menschheit muss sich einen. Dann wird Militär überflüssig und wir können als Terraner den Weltraum besiedeln. Das ist alles eine Frage des Optimismus der uns heute fehlt.

Oh, eine Utopie? :o

Tja, auch wenn die zeitgenössischen Militärs sich zuletzt dazu entschlossen haben, die irdische Atmosphäre (mit Ausnahme der beurlaubten und zu den zivilen Raumfahrtagenturen abgestellten Offizieren) nicht mehr zu verlassen , so glaube ich eher an bewaffnete Raumschiffe irdischer Staaten als an die eine große glückliche Menschheit. Wahrscheinlich brauchen wir alle Feinde und Konkurrenten, und solange keine Aliens den Job übernehmen können, müssen wir Menschen es eben selbst machen.

rnlf

  • Gast
Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #443 am: 16. Januar 2012, 09:27:00 »
Ich denke (hoffe), dass Carl Sagan vielleicht recht hat. Vielleicht ist grade der Versuch, zum Mars zu kommen der zündende Funke, der die Nationen vereint. Immerhin wird es kaum für eine Nation allein zu schaffen sein. Und wenn die Zusammenarbeit im All funktioniert... wer weiß was dann kommt.

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #444 am: 17. Januar 2012, 13:20:56 »
Ich denke (hoffe), dass Carl Sagan vielleicht recht hat. Vielleicht ist grade der Versuch, zum Mars zu kommen der zündende Funke, der die Nationen vereint. Immerhin wird es kaum für eine Nation allein zu schaffen sein. Und wenn die Zusammenarbeit im All funktioniert... wer weiß was dann kommt.

Wissenschaftler geben ziemlich bescheidene Politiker ab.

Das keiner bemannt zum Mars fliegt liegt wohl eher daran das für die bemannte Raumfahrt nur noch Krümel abfallen und weniger das es technisch für eine Nation unmöglich wäre - man muss sich nur mal vor Augen halten was in das Militär gepumpt wird an Geldern.

Ava

rnlf

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #445 am: 17. Januar 2012, 15:09:34 »
Ich meinte auch nicht die technische Machbarkeit... das würden die Amerikaner z.B. auch ganz allein schaffen. Ich meine hier nur die finanzielle Machbarkeit. Wenn man überlegt, welche anderen Probleme sich (billiger) lösen lassen als eine bemannte Marsmission, wird schnell klar, warum für ein Ziel, das vielleicht nur langfristig einen Nutzen bringt kein Geld bleibt...

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Offline Pham

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #446 am: 17. Januar 2012, 16:29:01 »
Ich meinte auch nicht die technische Machbarkeit... das würden die Amerikaner z.B. auch ganz allein schaffen.
...
Da es noch keine dezidierten Anstrengungen in diese Richtung gibt, würde ich mich nicht trauen dies als unumstößliche Tatsache hinzustellen.
Aktuell wissen wir nicht welche technischen Probleme zu meistern wären, sollte der bemannte Marsflug wirklich in Angriff genommen werden. Nur weil man aktuell keine unüberwindlich große technischen Hürden sieht, heißt das nicht, dass sie nicht da sind.
Möglicherweise sind tauchen dabei Schwierigkeiten auf, an die bisher noch gar keiner gedacht hat und gegen die die Budgetprobleme lächerlich sind.
« Letzte Änderung: 17. Januar 2012, 20:31:12 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

runner02

  • Gast
Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #447 am: 17. Januar 2012, 17:14:19 »
Zitat
Ich meine hier nur die finanzielle Machbarkeit.

Eine andere Machbarkeit (die technische) hat m.W. praktisch keine Relevanz bei Projekten...

Zitat
Nur weil man aktuell keine unüberwindlich große technische Hürden sieht, heißt das nicht, dass sie nicht da sind.

Dann baut man eben eine fünf mal so große Rakete, technisch ist das machbar... Finanziell steh eben auf einem anderen Blatt..

jakda

  • Gast
Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #448 am: 18. Januar 2012, 08:23:20 »
Es liegt nur am Geld und am Willen - aber hauptsächlich am Geld...

Klar gebe es Probleme - technisch/technologische - aber die wären auch schon in den 60er / 70er Jahren
des vorigen Jahrhundert lösbar gewesen. Die entsprechen ausgearbeitete Lösungsvorschläge für Marsflüge
in 20 Tagen gab es dafür - jedenfalls auf russischer Seite...

Ob Geld in Zukunft bereit gestellt wird hängt von der Gesamtsituation auf der Erde ab - sprich: Natürliche Ressourcen.
Das weiter zu vertiefen würde aber diese Thema sprengen...

Führerschein

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Re: Zukunft der bemannten Raumfahrt
« Antwort #449 am: 18. Januar 2012, 11:24:09 »
Gibt es eigentlich so etwas wie zumindest grob ausgearbeitete Missionspläne für einen bemannten Marsflug, der mit vorhandener Technologie, bzw. mit dem SLS durchführbar wäre?

Daß ein SLS dafür nicht genügt, ist wohl klar. Es müßten eine Anzahl von Komponenten gestartet werden. Aber wie könnte das aussehen? Ich meine damit nicht diese eher utopischen Ideen, bei denen man den Treibstoff für den Rückflug auf dem Mars herstellt, sondern etwas mit konkret vorhandener oder sicher planbarer Technologie.