Hallo,
@Udo : Danke für die Zusammenfassung! Ich habe die Phoenix-Debatte bei UMSF in den letzten Wochen leider nicht mehr verfolgt...
Den vermutlich abgebrochenen Sonnenkollektor hat Sirius_Alpha ja bereits
Ende Februar erwähnt. Dieses Ereignis war eigentlich auch nicht weiter verwunderlich, da die Vermutungen sowieso in die Richtung gingen, dass die Kollektoren die Last des Kohlendioxid-Eises während des Winters nicht aushalten würden. "helvick" vom UMSF hat geschrieben, dass das aus dieser bis zu 25 Zentimeter dicken Schicht resultierende Gewicht bis zu etwa 2,5 Tonnen betragen haben kann. Mit so viel hätte ich dann doch nicht gerechnet...
Dass sich unter dieser Last aber der komplette Lander bewegen ( oder besser gesagt "zusammen brechen" ) würde... Auf diesen Gedanken wäre ich wohl nie und nimmer gekommen... Die Bilder scheinen jedenfalls zu belegen, dass sich Phoenix "bewegt" hat ( was ein, zumal gerade inaktiver, Lander natürlich nicht von "alleine" bewerkstelligen kann... ).
Dazu eine Animation von Sirius_Alpha :
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?showtopic=6269&st=110 ( Hey, warum hast Du uns nicht auch davon berichtet?!? :'( )
Diese vergleichenden Bilder von "centsworth_II" zeigen dann auch eine ziemlich deutliche Veränderung der Position des Landers :
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?showtopic=6269&st=120 Der Schluss, der sich daraus ergibt, lässt eigentlich nur die Vermutung zu, dass auch die Landebeine von Phoenix dem Gewicht nicht standgehalten haben und einfach abgeknickt sind. Daraus resultierend ist Phoenix zur Seite ( ist das die nordöstliche Richtung ? ) weggekippt. Ich glaube nicht, dass sich diese scheinbare Veränderung in der Ausrichtung von Phoenix mit dem Schattenwurf erklären lässt. Trotzdem wären zusätzliche Aufnahmen des MRO ( speziell zu verschiedenen Tageszeiten mit daraus resultierenden unterschiedlichen Schattenwürfen ) bestimmt hilfreich, um diese Frage und damit auch den tatsächlichen Status des Landers zu klären. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass diesbezüglich weitere Aufnahmen folgen werden.
Das Landegebiet von Phoenix wurde seit 2008 sehr regelmäßig und in hoher Auflösung durch den MRO abgebildet. Zumindestens seit dem "Verstummen" von Phoenix galt das wissenschaftliche Hauptaugenmerk dabei der Studie der jahreszeitlich bedingten Veränderungen auf der Planetenoberfläche. Eine Fortsetzung dieser Kampagne erscheint in Anbetracht des gerade erfolgenden Wechsels der Jahreszeiten auf dem Mars nur logisch. Dass man dabei noch mehr über das Schicksal von Phoenix erfahren kann ist eigentlich nur ein erfreulicher Nebeneffekt dieser Beobachtungen.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko