Keine Sorge, es gibt nichts Neues zu Galileo zu berichten
Letzter Stand war, dass die Bundesregierung sich über das Budget sorgt und von der EU wissen wollte, wie man Geld sparen könnte. Da ist meines Wissens nichts gekommen. Auf diversen Konferenzen hat man nur immer wieder die EU-Flagschiff-Projekte Galileo und GMES hochgehalten, jedoch ohne finanzielle Zusage zu treffen.
Die EU hat jetzt einen Budgetplan vorgelegt, nach dem für Galileo/EGNOS in 2011 € 524.593.415,- an Ausgaben vorgesehen sind (Dazu kommen noch 47,7 Mio für Forschung, 8,2 Mio für Management und 4 Mio für Administratives). Dieses Budget dürfte sich im Rahmen der bisher geplanten 3,4 Mrd € bewegen. 2011 ist aber vom Parlament noch nicht genehmigt.
Interessanter ist ein ausführliches Interview mit dem EU-Galileo Programmmanager Paul Verhoef:
- zum Finanzproblem gibt er an, dass es vor allem um die Startkosten geht.
- die Priorität auf europäische Anbieter hängt auch mit den WTO-Vereinbarungen zusammen, um nicht dort einzukaufen, wo Staaten protektionistisch ihrerseits nur im eigenen Land einkaufen.
- zum ersten Mal wird nicht nur über Sicherheitsaspekte, sondern direkt über
militärischen Nutzen gesprochen !
- die Frage, ob 18 oder 24/30 Satelliten reichen, wird debattiert. Für ihn sind 18 Sats eindeutig zu wenig. Er gibt zu bedenken, dass die Fixkosten des Betriebs von der Anzahl unabhängig sind, bei einem Teilsystem aber der gewünschte Nutzen u.U. gar nicht realisierbar wäre.
http://www.gpsworld.com/gnss-system/galileo-top-interview-with-ecs-paul-verhoef-10746