Hallo,
es ist tatsächlich so, dass das rechte Vorderrad von beiden Effekten betroffen ist.
Am 12. April 2005, dem Sol 433 der Mission
blockierte der für die Lenkung des rechten Vorderrades ( kurz "RF" ) zuständige Servomotor bei einer Radstellung von 8 Grad nach links. Seitdem ist die Lenkung dieses Rades ausgefallen und das Rad ist dauerhaft in dieser "8-Grad-Stellung" nach innen arretiert, was jedoch in der Folgezeit keine größeren negativen Konsequenzen nach sich zog. Das Rad selbst dreht frei und kann im Verlauf einer Fahrt nach Belieben vorwärts oder rückwärts gedreht werden. Die Steuerung des Rovers kann bei den erfolgenden Fahrten über die restlichen Räder ausgeglichen werden.
Und es ist ebenfalls das RF, welches Auffälligkeiten in Bezug auf den Stromverbrauch während einer erfolgten Fahrt aufweist. Aus immer noch nicht geklärten Gründen benötigt dieses Rad bei mehreren kurz aufeinander im "Vorwärtsgang" erfolgenden Fahrten deutlich mehr Strom als die restlichen fünf Räder. Nach einem längeren Stillstand ( mehr als etwa fünf bis sieben Tage ) normalisierte sich der Stromverbrauch bisher immer wieder. Warum das so ist? Das ist bisher ebenfalls ein ungeklärtes Mysterium....
Bei Fahrten im "Rückwärtsgang" benötigt das RF dagegen nur minimal mehr Strom als die restlichen Räder. Die Auffälligkeit ist also auch weiterhin präsent, tritt derzeit allerdings weniger deutlich auf.
Aber selbst bei den Fahrten im Vorwärtsgang hat sich der dabei ergebende erhöhte Stromverbrauch, welcher eine zusätzliche Beanspruchung des betreffenden Antriebsmotors zur Folge hat, noch innerhalb der vorgesehenen Toleranzgrenzen bewegt. Trotzdem haben sich die Ingenieure und Roverdriver natürlich bemüht, diesen Verbrauch so weit wie möglich auf ein normales Level abzusenken. Aus diesem Grund soll Opportunity in Zukunft nur noch rückwärts fahren ( von speziellen Manövern einmal abgesehen ).
Zu einem eventuellen erhöhten Stromverbrauch des RF bei diesen dann hoffentlich noch einmal deutlich längeren Autonavigations-Fahrten :
Nach der ersten Fahrt im "neuen" Autonavigationsmodus am Sol 2353, welche mit einer dabei überbückten Distanz von 111 Metern deutlich länger ausfiel als die vorherigen Fahrten der letzten Monate, wurden die entsprechenden Telemetriewerte
aller Räder überprüft. Da die Fahrweise bei den anschließenden Fahrten beibehalten wurde, gehe ich davon aus, dass keine besorgniserregenden Auffälligkeiten festgestellt werden konnten. Und da jetzt eine Erweiterung der Autonav-Fahrten vorgesehen ist, scheint dies immer noch der Fall zu sein.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko