Hallo marslady,
globale Staubstürme auf dem Mars entwickeln sich in erster Linie zu den Zeitpunkten, wo der Planet sich im
Perihel befindet und der Sonne besonders nahe steht. In diesen Zeiträumen kommt es bedingt durch die Tatsache, dass der Mars dann 40 Prozent mehr Sonnenlicht empfängt zu einem Temperaturanstieg in der Atmosphäre um etwa 20 Grad Celsius. Daraus resultiert eine Zunahme der Winde, welche im Rahmen eines dynamischen Prozesses globale Staubstürme auslösen können, aber nicht unbedingt auslösen müssen.
Siehe dazu auch hier :
http://www.whfreeman.com/ENVIRONMENTALGEOLOGY/EXMOD36/F3614.HTM ( engl. )
Da ein Marsjahr knapp 687 Tage dauert, wird die Perihelstellung alle ~22,5 Monate erreicht. Daraus wird auch die grobe Angabe von zwei Jahren abgeleitet, in denen mit dem Auftreten eines globalen Staubsturmes zu rechnen ist. Unabhängig von der Entfernung des Mars zur Sonne können Staubstürme zu jeder Zeit auftreten, wobei es sich dann allerdings meistens um lokal begrenzte und relativ kurzlebige Ereignisse handelt ( meistens nur wenige Tage ). Die Dokumentation dieser Entwicklungen ist die Aufgabe der
wöchentlichen Mars-Wetterberichte. Mit genügend Daten, aus denen man die zugrunde liegenden Faktoren für die Entwicklung der Stürme ableiten kann, lässt sich so eventuell auch einmal eine richtige Mars-Wettervorhersage einführen.
Momentan ist der Mars
etwa 235 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Bis Anfang März 2011 ( Perihelstellung des Mars ) wird sich diese Distanz auf dann nur noch etwas mehr als 206 Millionen Kilometer verringen. Theoretisch ( ! ) besteht erst zu diesem Zeitpunkt wieder die erhöhte Gefahr eines globalen Staubsturmes...
Im April 2009 hatte ich etwas zu dem damals erwarteten Sturm geschrieben :
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01042009224301.shtml Damals haben sich die Prognosen glücklicherweise nicht erfüllt. Zwei Jahre zuvor hat der globale Staubsturm von 2007 allerdings fast das Ende der beiden Rover-Missionen bedeutet.
Opportunity befindet sich übrigens immer noch auf der Formation von frei zutage liegenden Grundgestein, welche er am Sol 2335 erreicht hat. Die gestrige Fahrt wurde lediglich dazu genutzt, den Rover im Rahmen einer nur über wenige Meter führenden Fahrt auf dieser Formation neu zu positionieren. Am in 80 Minuten beginnenden Sol 2338 soll dabei zunächst einmal das Mikroskop eingesetzt werden, um die Oberfläche näher zu untersuchen. Die Fahrt wird dann wahrscheinlich erst zu Beginn der nächsten Woche fortgesetzt werden. Sollte allerdings anschließend auch das APXS-Spektrometer in die Untersuchung eingebunden werden, so könnte sich die Weiterfahrt noch um mehrere Tage hinauszögern.
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko