Opportunity & Spirit

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klausd

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1275 am: 19. Dezember 2009, 13:27:57 »
Mit sechs Rädern hätte der Rover wohl leicht und locker aus der Sandfalle fahren können.

Na das glaub ich aber nicht.

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1276 am: 19. Dezember 2009, 17:41:10 »
Hallo Johannes,

das rechte Hinterrad wurde am Sol 2109 ( nach MEZ am 9. Dezember 2009 ) versuchsweise in eine rückwärtige Bewegung versetzt - und hat nicht auf diesen Befehl reagiert. Ein im Weg liegender Stein kann wohl also ausgeschlossen werden : 
http://marsrovers.jpl.nasa.gov/spotlight/20091210a.html 

Vielen Dank an Dich und Axel. Ihr habt mir mit Euren Erklärungen echt geholfen!

Sand...Der Marsstaub in der Atmosphäre ist laut Modellrechnungen stellenweise fast so fein wie Zigarettenqualm. Es wäre doch eigentlich auch durchaus denkbar, dass etwas davon den Weg in das Innere des Rovers geschafft hat...  :-

@Nostromo :  Würde eine Erhöhung der dem Rad zugeführten Stromspannung nicht auch die Gefahr eines Kurzschlusses erhöhen?
Unabhängig davon schließe ich mich den Zweifeln von Klaus an. Selbst mit sechs funktionsfähigen Rädern hätte Spirit sich nicht so ohne weiteres aus "Troy", also aus der Sandfalle, befreien können. Denke nur an Opportunity und die Purgatory-Düne im Jahr 2005 : 

https://images.raumfahrer.net/up026096.JPG 
https://images.raumfahrer.net/up026097.JPG 

Opportunity benötigte fünf Wochen, um dort wieder heraus zu kommen. Spirits Lage ist prekärer. Die Hinterräder sind tiefer eingesunken und der Rover steht zudem auf einem um etwa 12 Grad geneigten Abhang.


Heute hatte Spirit eine Ruhepause, aber bereits am morgigen Sol 2120 soll ein weiterer Fahrversuch unternommen werden. Diese Fahrt sollte gegen 08:30 MEZ beginnen.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1277 am: 19. Dezember 2009, 19:11:21 »
Sand...Der Marsstaub in der Atmosphäre ist laut Modellrechnungen stellenweise fast so fein wie Zigarettenqualm. Es wäre doch eigentlich auch durchaus denkbar, dass etwas davon den Weg in das Innere des Rovers geschafft hat...  :-\

Ah ja, stimmt. Das ist auf Dauer wohl unvermeidlich. Die Frage ist halt, ob es der Elektronik schadet. Hat Phoenix nicht damals die Leitfähigkeit des Bodens gemessen... allerdings war das eine andere Stelle des Planeten.

@Nostromo :  Würde eine Erhöhung der dem Rad zugeführten Stromspannung nicht auch die Gefahr eines Kurzschlusses erhöhen?

Indirekt wohl schon. Unter einem "Kurzschluss" verstehe ich einen geschlossenen Stromkreis mit Widerstand (nahe) Null. Das ist ja hier zunächst nicht gegeben. Es sollen "nur" elektrische bzw. elektronische Bauteile mit einer "etwas zu hohen" Spannung beaufschlagt werden. Nun haben solche Bauteile natürlich auch eine gewisse Toleranz nach oben und werden das in der Regel verkraften bzw. dann sogar wieder funktionieren. (Genau so hat man ja auch den IDD von Oppy wieder bewegen können, man erinnere sich an die Probleme mit dem Schultergelenkmotor.)

Erst wenn man mit der Spannung gar zu hoch geht, wird das schwächste Bauteil im Stromkreis in irgendeiner Art versagen. Das kann zu "Widerstand unendlich" führen, d.h. der Stromkreis ist dann offen und es passiert gar nichts mehr. Es kann aber je nach Bauteil auch zu "Widerstand null" führen. Das nennt man m.W. dann "Durchschlag" und dann hätte man in der Tat einen Kurzschluss mit allen negativen Folgen ;) . Allerdings werden sie für so einen Fall ja wohl Sicherungen eingebaut haben.

Aber jetzt kommt ja noch diese "vagabundierende" Spannung von 5 bzw. 25 V dazu. An der Stelle verlässt mich mein bescheidenes Elektrowissen dann endgültig. Ob diese Spannung bedeutet, dass in dem Controller ein Bauteil schon vorgeschädigt ist... oder eine Spannungserhöhung zwecklos ist, weil das Spannungs"delta" dann eh über diesen "zweiten Weg" abfließt... oder... oder... keine Ahnung.  :-\

Unabhängig davon schließe ich mich den Zweifeln von Klaus an. Selbst mit sechs funktionsfähigen Rädern hätte Spirit sich nicht so ohne weiteres aus "Troy", also aus der Sandfalle, befreien können.

Na gut, vielleicht habe ich das ein bisschen flott hingeschrieben  :) . Ganz so leicht wäre es mit 6 Rädern wohl wirklich nicht geworden, gebe ich zu. Aber deutlich leichter als jetzt, wo das JPL nach 6 Monaten (?) Sandkastentests ehrlich zugeben musste, dass es diesmal ziemlich ernst ist.

Denke nur an Opportunity und die Purgatory-Düne im Jahr 2005 [...] Opportunity benötigte fünf Wochen, um dort wieder heraus zu kommen. Spirits Lage ist prekärer. Die Hinterräder sind tiefer eingesunken und der Rover steht zudem auf einem um etwa 12 Grad geneigten Abhang.

Okay, aber die Lage ist IMHO gerade deswegen prekärer als bei Purgatory, weil der Rover nur noch mit 5 Rädern gelaufen ist. Mit 6 funktionierenden Rädern hätte er sich bestimmt nicht so tief eingewühlt. Vielleicht wäre er sogar erst gar nicht in die Kruste eingebrochen und wir hätten nie von diesem "unterirdischen" Krater erfahren. Hätten wir wohl auch gut drauf verzichten können. :(

Nostromo

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1278 am: 20. Dezember 2009, 23:06:43 »
Hallo,

hier dann eine kurze Zusammnenfassung der Ereignisse der letzten Woche für Spirit : 
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/20122009223545.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

rm39

  • Gast
Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1279 am: 21. Dezember 2009, 08:07:34 »
Moin,

kurz ist gut  ;D  ;),  ein super Bericht. Ich lese immer fleißig mit und drücke fest die Daumen für Spirit.

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1280 am: 21. Dezember 2009, 19:49:43 »
Hallo,

@ mölle39 :  Vielen Dank!  :)

@ Nostromo :  Zitat von Dir :  "...Hätten wir wohl auch gut drauf verzichten können."

Lass das mal nicht die Leute aus Mainz hören... ;) Das APXS-Spektrometer und das Mössbauer-Spektrometer wurden dort entwickelt.

Einerseits stimme ich Dir natürlich zu. Es wäre wünschenswert, dass Spirit jetzt nicht im Marssand feststeckt (...die Untertreibung des Jahres...).  :(

Andererseits war nur durch dieses "Einbrechen" die Entdeckung des Scamander-Kraters und die ausführliche Untersuchung der dort enthaltenen Sulfate möglich. Schließlich ist ja genau das die Aufgabe der beiden Rover :  Die Untersuchung der Geologie und Bodenchemie des Mars. Erst dadurch, dass Spirit sich dort festgefahren hat, konnten die für die beiden Spektrometer zuständigen Wissenschaftler an dieser Stelle den Boden und die darin enthaltenen verschiedenen Stoffe über einen Zeitraum von Monaten untersuchen und so erneut Hinweise darauf finden, dass diese gesamte Region in früheren Zeiten direkten Kontakt mit flüssigen Wasser gehabt haben muss.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1281 am: 22. Dezember 2009, 19:03:20 »
Hallo,

Spirit ist am heutigen Sol 2122 wieder gefahren. Die vordere HazCam nahm dabei zwischen 12:01 und 13:15 lokaler Marszeit die folgenden Bilder auf :

12:01 :  https://images.raumfahrer.net/up026088.JPG 
12:17 :  https://images.raumfahrer.net/up026089.JPG 
12:27 :  https://images.raumfahrer.net/up026090.JPG 
12:37 :  https://images.raumfahrer.net/up026091.JPG 
12:47 :  https://images.raumfahrer.net/up026092.JPG 
12:52 :  https://images.raumfahrer.net/up026095.JPG 
13:15 :  https://images.raumfahrer.net/up008110.JPG

Im Laufe dieser etwa einstündigen Fahrt hat sich das rechte Vorderrad anscheinend nur im ersten Fahrtabschnitt aktiv gedreht... :-

Gegen Ende der Fahrt hat sich allerdings das linke Vorderrad eindeutig angehoben und steckt jetzt nicht mehr ganz so tief im Sand. Eine Erklärung hierfür wären vielleicht die kleinen Steine, welche im Lauf der letzten Fahrten vor dieses Rad gerollt sind. Vielleicht haben die Steine ja jetzt dazu geführt, dass dieses Rad über etwas mehr Traktion verfügt. Das wäre natürlich optimal für Spirit.

Im Laufe dieser Fahrt kam es anscheinend erneut zu einer minimalen Vorwärtsbewegung des Rovers um wenige Millimeter. Außerdem fand auch wieder eine seitliche Bewegung statt. Allerdings kann ich nicht so recht beurteilen, ob diese seitliche Bewegung durch ein Abdriften des Rovers entstanden ist. Eine Alternative wäre, dass sich  zwar das linke Vorderrad angehoben hat, Spirit aber gleichzeitig an anderer Stelle tiefer in den Untergrund eingesunken ist und dadurch die Kameraperspektive verschoben wurde. Halt mal sehen, was das nächste Rover-Update zu berichten hat.

Hier zwei Animationen der heutigen HazCam-Bilder :
Nur das erste und letzte Bild :  https://images.raumfahrer.net/up026093.gif  ( 1,5 MB )
Alle sieben Einzelbilder :  https://images.raumfahrer.net/up026094.gif  ( 4,9 MB ) 
Am Beginn der Animationen befindet sich der vom Instrumentenarm geworfene Schatten jeweils auf der linken Bildseite.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

klausd

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1282 am: 23. Dezember 2009, 04:30:01 »
Im Laufe dieser etwa einstündigen Fahrt hat sich das rechte Vorderrad anscheinend nur im ersten Fahrtabschnitt aktiv gedreht... :-\

Deswegen hab ich auch aktiv davor gewarnt zu früh in Freudenschreie auszubrechen. Auch der Artikel "Spirits rehtes Vorderrad dreht sich wieder" mit Ausrufungszeichen suggeriert erwas voreilig, dass alles wieder gut wird.

Aber mal sollte sich nicht zu viel freuen. Es kann jederzeit wieder passieren, dass unser rechtes Vorderrad wieder blockiert.  :-X

Offensichtlich sieht es für Spirit diesmal richtig schlecht aus. So leid mir das auch tut.  :'(

Gruß, Klaus

Holi

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1283 am: 23. Dezember 2009, 08:17:42 »
Guten Morgen,

Deswegen hab ich auch aktiv davor gewarnt zu früh in Freudenschreie auszubrechen. Auch der Artikel "Spirits rehtes Vorderrad dreht sich wieder" mit Ausrufungszeichen suggeriert erwas voreilig, dass alles wieder gut wird
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob man sich freut oder nicht... ;)

Gruß
Holi

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1284 am: 23. Dezember 2009, 09:28:09 »
[...] der Artikel "Spirits rehtes Vorderrad dreht sich wieder" mit Ausrufungszeichen suggeriert erwas voreilig, dass alles wieder gut wird.

Da muss ich den Redakteur in Schutz nehmen, weil er den Titel ursprünglich zurückhaltender formuliert hatte. Die obige Fassung mit Ausrufezeichen geht auf meine Kappe, da ich der Meinung war, dass das so oder so eine Sensation ist, also unabhängig davon, was in Zukunft noch passiert oder auch nicht passiert. :)

Offensichtlich sieht es für Spirit diesmal richtig schlecht aus. So leid mir das auch tut.  :'(

Volle Zustimmung, sehe ich genauso. :(

Im Nachhinein wird sich vielleicht jene Abteilung der NASA bestätigt sehen, die der Mission Spirit schon letztes oder vorletztes Jahr den Hahn zudrehen wollten, um mit dem frei werdenden Budget MSL zu finanzieren, und dann von Griffin  persönlich gestoppt wurde. Die meiste Zeit seither ist Spirit kaum gefahren und hat nur an zwei Stellen gestanden (der Überwinterungsplatz und jetzt Troy), auch wenn es an diesen Stellen zum Glück viel zu forschen gab.

Aber nochmal zu dem Rad: In einem anderen Thema haben wir uns gewundert, dass das Rad nach den 3 Jahren, in denen es ja wohl mit immer derselben Stelle über "Stock und Stein" geschleift wurde, keine größeren Abnutzungserscheinungen zeigt. M.W. besteht das Rad doch nur aus eloxiertem (?) Aluminium und das ist bekanntlich nicht sonderlich hart? Oder sind diese Marssteine vielleicht weicher als das, was wir hier auf der Erde kennen?  :-\

Nostromo

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Offline vostei

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1285 am: 23. Dezember 2009, 09:56:32 »
Alu als Legierung ist hart genug - bei uns an Motorrad Auto und Co isset AlMg - also mit Magnesium u.a. und in der Raumfahrt meist mit Lithium und / oder Titan... -und die Oberfächen kann man entsprechend beschichten - eloxieren, sintern mit wolfram usw...
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1286 am: 26. Dezember 2009, 22:43:59 »
Hallo,

über die Feiertage hat Spirit eine Pause eingelegt. Am heutigen Sol 2126 wurde allerdings ein neuer Fahrversuch unternommen. Anscheinend wurde dabei eine erneute Fahrt über 10 Meter, unterteilt in vier Teilabschnitte, kommandiert.

Wie bereits bei den vorherigen Fahrten hat sich das rechte Vorderrad dabei im ersten Teilabschnitt zuerst bewegt und sich um etwa zwei Grad in Fahrtrichtung gedreht. In den folgenden Etappen erfolgte dann leider erneut keine weitere Drehung dieses Rades. Trotzdem gelang es Spirit erneut, sich minimal in nördliche Richtung zu bewegen. Diese Vorwärtsbewegung hat sich allerdings lediglich im Bereich von unter fünf Millimetern abgespielt.

Der gesamte Rover, so mein Eindruck, hat sich außerdem mit seinem Vorderteil erneut in östliche Richtung verschoben. Zeitgleich scheint sich der hintere Bereich von Spirit erneut dem Scamander-Krater genähert zu haben. Das linke Vorderrad ( LF ) ist jetzt wieder tiefer im Sand eingegraben. Dies scheint allerdings in erster Linie daher zu rühren, dass erneut Material in die vom LF gegrabene Grube gerutscht ist und sich jetzt unmittelbar vor und neben dem entsprechenden Rad abgelagert hat.

Wie weit diese gesamte Fahrt zu einem weiteren Einsinken des Rovers in den Untergrund geführt hat, sollten die ebenfalls heute angefertigten Mikroskop-Bilder zeigen, welche erneut die Unterseite von Spirit abgebildet haben. Diese Bilder wurden bisher allerdings noch nicht an das Rover-Kontrollzentrum in Pasadena übermittelt.

Eine Animation der Bilder der vorderen HazCam hat "Hungry4info" vom UMSF erstellt : 
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=6291&view=findpost&p=152460 

Und die vollständigen Bilder dieser Fahrt könnt Ihr wieder bei Exploratorium einsehen.

Zusammenfassend ist wohl zu sagen, dass "Santa Claus" die allgemeinen Wünsche bezüglich Spirits nicht erhört hat und der Rover auch nach dieser "Weihnachts-Fahrt" ohne wirklich erkennbare Fortschritte im West Valley festhängt... 


Image Credit :  NASA, JPL, Stuart Atkinson

Ein nettes Gedicht zu dem Thema findet Ihr übrigens hier : 
http://www.planetary.org/blog/article/00002279/  ( auf englisch ) 

Momentan erfolgt am JPL die Analyse der von der heutigen Fahrt übermittelten Daten. Kommandos für eine weitere Fahrt wurde bisher noch nicht übermittelt...

Schöne Grüße aus Hamburg und bis Montag in Berlin - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Spaceman

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1287 am: 27. Dezember 2009, 03:09:56 »
Also ich glaube nicht,das es Spirit bis zum
Einbruch des Mars-Winters schaft,aus dieser
"Falle" wieder rauszukommen.
Wünschenswert wäre es ja,aber ich persönlich
glaube,das unserem "Sorgenkind" auch die Zeit
davon läuft.

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1288 am: 27. Dezember 2009, 06:34:23 »
Also ich glaube nicht,das es Spirit bis zum
Einbruch des Mars-Winters schaft,aus dieser
"Falle" wieder rauszukommen.

Wie wäre es mit einer kleinen Roverlotterie. Gewettet wird, ob Spirit es schafft oder nicht. Stichtag ist der 1. März. Und was ist der Einsatz, was kann man gewinnen? 8)

Nostromo

clems

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1289 am: 29. Dezember 2009, 12:58:51 »
Moin,
ist der Arm mit den Instrumenten eigentlich nicht in der Lage ein wenig zu schieben/ziehen um den Karren aus dem Dreck zu ziehen?
Oder wenigsten die Räder etwas anzuheben?

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Offline Nitro

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1290 am: 29. Dezember 2009, 13:13:05 »
Moin,
ist der Arm mit den Instrumenten eigentlich nicht in der Lage ein wenig zu schieben/ziehen um den Karren aus dem Dreck zu ziehen?
Oder wenigsten die Räder etwas anzuheben?

Nein, leider nicht. Der Rover ist dafuer einfach zu schwer, bzw. der Arm zu schwach.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline vostei

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1291 am: 29. Dezember 2009, 13:49:52 »
Könnte der Arm zum scharren verwendet werden? (Vor den Rädern)
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1292 am: 29. Dezember 2009, 14:37:31 »
Vor allen 6 bestimmt nicht, da kommt der nicht hin.
Weiter würde man die Funktion der Instrumente am Arm riskieren. Und der Rover ist nunmal in erster Linie dazu da, mit dem Instrumentenarm Wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. Und genau das würde mit einem Kaputten Arm nicht mehr gehen. Und was nützt es Fahren zu können, wenn man dort wo man dann hinkommt nichts mehr untersuchen kann, weil der Arm kaputt ist.
Die schönen Fotos, die wir alle gerne anschauen, sind eher "Beiwerk" und nicht die Hauptaufgabe der Rover.
Die eigentliche Aufgabe Messergebnisse zu erzeugen, macht aber keine so schönen Bilder sondern nur lange Zahlenkolonnen. Für Wissenschaftler interessant, aber sonst wenig spektakulär.
:): Schrödingers Smilie

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Offline Schillrich

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1293 am: 29. Dezember 2009, 16:08:02 »
Nur durch "Löcherbuddeln" vor den Rädern hätte man auch keine bessere Traktion. Am Untergrund ändert das ja nichts.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline ARES

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1294 am: 29. Dezember 2009, 20:54:33 »
Nur durch "Löcherbuddeln" vor den Rädern hätte man auch keine bessere Traktion. Am Untergrund ändert das ja nichts.

Soory, habe in den letzten Tagen den Überblick verloren und werde aus den vielen Beiträgen nicht wirklich schlau... Wie viele Räder sind jetzt in Betrieb? 6? und mit welcher Funktionsfähigkeit?

Soory wenn ich frage aber werde nicht mehr Schlau...

Thx :-)

runner02

  • Gast
Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1295 am: 29. Dezember 2009, 21:06:45 »
Zitat
Weiter würde man die Funktion der Instrumente am Arm riskieren. Und der Rover ist nunmal in erster Linie dazu da, mit dem Instrumentenarm Wissenschaftliche Untersuchungen zu machen.

Was wäre denn wertvoller? Ein Rover mit kaputten Arm, der nur Bilder schießt, dafür aber von überall...

Oder ein 'Lander', der sich nicht fortbewegt, aber über Jahre das Gestein vor-ort genauestens Analysieren kann?

Zitat
Wie viele Räder sind jetzt in Betrieb?
Das R-V ist schon lange ausgefallen. Nun könnte es wieder laufen - muss aber nicht.
Dafür reagiert das R-H nicht mehr, wenn ich das richtig verstanden habe.

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Offline redmoon

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1296 am: 29. Dezember 2009, 23:48:19 »
Hallo,

@clems + vostei :  Zur Benutzung des Instrumentenarms ( IDD ) für eventuelle Befreiungsversuche und die daraus resultierenden Risiken gab es hier bereits etwas im Beitrag #1192 : 
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3843.msg124852#msg124852  ( im unteren Teil )
Etwas allgemeiner und ausführlicher geht ein Beitrag im UMSF-Forum auf die gesamte Problematik ein : 
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?showtopic=6085  ( engl. ) 

@Daniel :  Du hast absolut recht. Nur dadurch, den Sand vor den Vorderrädern "wegzuscharren", hätte man rein gar nichts gewonnen. Es gab allerdings durchaus die Überlegung, mit dem Arm im äußersten Notfall (!) eventuell ein paar Steine vor dem linken Vorderrad zu platzieren, um so eine bessere Traktion zu erhalten. Leider hat sich herausgestellt, dass anscheinend keine dafür verwendbaren Steine in der Rechweite des IDD platziert sind. Es befinden sich zwar mehrere Steine im Aktionsradius des IDD, diese sind aber vermutlich zu groß und zu schwer, um sie risikofrei bewegen zu können.
Die Phoenix-Mission hatte da ja letztes Jahr mehr Glück :  http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/23092008080837.shtml 
Allerdings wurde diese Aktion ja auch aus anderen Gründen durchgeführt.

@Ares :  Die drei Räder auf der linken Rover-Seite und das rechte Mittelrad bewegen sich zur Zeit ohne Auffälligkeiten entsprechend den gegebenen Kommandos. Das rechte Hinterrad hat dagegen den Dienst "komplett eingestellt". Das eigentlich blockierte rechte Vorderrad hat sich bei zwei Fahrten vor Weihnachten gedreht. Mittlerweile kann man da allerdings auch nicht mehr von einem normalen Verhalten sprechen. Während der letzten Fahrversuche hat es lediglich kurz "geruckt" und sich um jeweils 2° gedreht. Danach erfolgte im Verlauf der jeweiligen Fahrten keine weitere Vorwärtsdrehung dieses Rades. Somit stehen Spirit zum jetzigen Zeitpunkt lediglich vier voll funktionsfähige Räder zur Verfügung.

@runner02 :  Ich kann mit Bildern eindeutig mehr anfangen als mit "Datenkolonnen" oder Grafiken der Spektrometer : 

Image Credit :  Max-Planck Institut für Chemie in Mainz
Größere Version :  http://www.mpch-mainz.mpg.de/mer-apxs/bilder/fig3mckittrick.jpg 

Aber objektiv betrachtet bringen nun einmal genau diese "Datenkolonnen" den größeren Nutzen, wenn es darum geht, unser Wissen über die Geschichte des Mars zu vertiefen. Die entsprechenden Bilder dienen letztendlich "lediglich" dazu, diese Daten in einen entsprechenden Kontext zu versetzen. Sowohl das APXS als auch das Moessbauer-Spektrometer wurden in Deutschland entwickelt. Vielleicht liest ja einer von den Leuten hier mit und kann mal ein kurzes Statement zu dem Thema abgeben.

Unabhängig davon :  Ich kenne die derzeit aktuellen Energiewerte noch nicht, aber wenn Spirit in seiner jetzigen Position verbleibt und kein Wunder geschieht ( ein weiteres "Cleaning Event", woher auch immer die dafür nötigen Winde kommen mögen... ), dann dürfte spätestens gegen Ende Februar 2010 die zur Verfügung stehende Energiemenge zu knapp werden, um das weitere Überleben von Spirit zu gewährleisten. Zum jetzigen Zeitpunkt eine Entscheidung zu treffen ( entweder auch weiterhin sehr vorsichtig und behutsam vorgehen oder "aus Verzweiflung" eine "Kamikaze-Aktion" starten ) stelle ich mir sehr schwierig vor.

Okay, ich bin kein Rover-Driver. Von daher :  Spekulationsmodus an... Wenn "wir" Kamikaze-Aktionen starten, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass irgend etwas irreparabel zu Bruch geht. Machen wir aber in den folgenden ein bis zwei Monaten wie gehabt weiter, so gibt es wenigstens die ( geringe ) Möglichkeit, dass ein weiterer Windstoß die Solarflächen des Rovers erneut reinigt und wir somit über den anstehenden Marswinter kommen. Sollten die bis zum Erreichen des kritischen Energie-Levels erfolgten weiteren Fahrversuche zu keinem Erfolg führen, dann gibt es eventuell immer noch die Möglichkeit, das linke Vorderrad des Rovers "bewusst" in den Sand einzugraben und dadurch die Neigung Spirits in Richtung der Sonne zu verändern.

Auch ein solcher Versuch würde, unabhängig von dessen Erfolg, keine optimale Positionierung Spirits zur Folge haben. Allerdings würde eine solche Lageveränderung letztendlich doch die Chancen des Rovers erhöhen. Aber selbst das, so befürchte ich, würde nicht ausreichen.
Mist...es sieht echt "unschön" aus für Spirit...

Trotzdem schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1297 am: 30. Dezember 2009, 01:45:50 »
Als sinnvolle Kamikazeaktion würde ich es ansehen, nicht jeden Tag nur 10m Fahrt zu kommandiern. Die Zeit wird echt knapp, ich versteh nicht, warum immer nur so kurze Etappen gesendet werden.
So wies derzeit für mich aussieht, wirds Spirit bis ~März, also wenns mit der Energie knapp werden dürfte, mit dem derzeitigem Tempo es nicht schaffen, sich zu befreien und dann auch noch auf einen geeigneten Hang zu stellen.
Des heißt für mich:
Wenn so wie bisher weitergemacht wird, wirds nicht reichen.
Die logische Konsequenz für mich wäre "Vollgas", also sagen wir mal.. 60m pro Tag.
Ich bin aber kein Roverdriver und kann das Risiko nicht so abschätzen.. Ich hoffe nur, dass sie das richtige machen.  :-\

Was macht eigentlich Oppy bei Marquette Island in der Zwischenzeit? Müsste doch schon "am Stein gekratzt" haben?  ;D
« Letzte Änderung: 30. Dezember 2009, 03:50:02 von GlassMoon »
42/13,37 ≈ Pi

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Offline Schillrich

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1298 am: 30. Dezember 2009, 07:46:11 »
Reicht denn die Ladung der Batterien, um 60m oder ähnlich Größenordnungen auf einen Schlag anzugehen?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #1299 am: 30. Dezember 2009, 08:52:56 »
Reicht denn die Ladung der Batterien, um 60m oder ähnlich Größenordnungen auf einen Schlag anzugehen?

Gute Frage. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Die Energiesituation wird ja immer schlechter.

Meines Wissens war doch bisher immer oberstes Ziel, die Batterien voll geladen zu halten (als eiserne Reserve), und den laufenden Bedarf möglichst aus dem momentanen Input der Solarzellen zu bestreiten, von nächtlichen Messaktionen mal abgesehen. Nur in Staubstürmen dürfte es überhaupt je vorgekommen sein, dass die Batterien über längere Zeit (d.h. > 1 Sol) mal nicht voll geladen waren.

Davon mal ab glaube ich, die haben auch einfach Angst, dass der Rover bei zu großen Etappen zu tief einsinkt, an diesem Felsen unter ihm endgültig hängenbleibt oder sich in eine falsche Richtung bewegt. Sie können ja allerhand Limits einstellen, um sowas zu verhindern, aber letztlich sind das wohl nur "Datenpunkte" und was wirklich passiert ist, sehen sie letztlich immer erst auf den Bildern bei der nächsten Übertragung und dann könnte es schon zu spät sein.

Aber ich denke auch, dass sie, je näher der März rückt, desto größere Risiken eingehen werden.

Nostromo