Irgendwann muss man sich einfach fragen, ob die Entscheidung der NASA in der Frage der Shuttlenachfolge nicht eine Fehlentscheidung war, getragen einzig und allein von Kostendenken und einfach zu handhabener Technologie.
Als man die Programme X-33 und X-34 gestrichen hat, da hat man sich gleichzeitig auch gegen ein wirkliches "Raumschiff" entschieden und der Rakete den Vorzug gegeben. Im Grunde genommen hat man sich für die solide Eisenbahn auf Schienen entschieden und kommt jetzt langsam dahinter, dass der freibewegliche Porsche fundamentale Vorzüge hat, wenn man mal von seinen Unterhaltskosten absieht.
Der Verlust, nein, die freiwillige Aufgabe eines Orbiters ist die hausgemachte Begrenzung von Möglichkeiten, von denen die NASA gar nicht absehen kann, wieviele sie davon vielleicht brauchen wird. Man stelle sich eine Hubblemission mit Rakententechnologie vor, man bedenke die Ladekapazitäten der Shuttle, man bedenke die Rettungsmissionen die sie fliegen können und vergleiche mit denen, die mit einer Rakete möglich sind, man überlege die Auswirkungen auf die Pflege und den Ausbau von Satelliten...und, und, und.
Shuttle sind ein flexibles und leistungsfähiges System um mit einer ausgewachsenen Crew, Material (z.B. das RMS) und mitgeführter Technologie im Wetraum zu operieren... mit Möglichkeiten von denen Raketen naturgemäss nur träumen können.
Ich will nicht pathetisch klingen, riskiere es aber, denn man könnte sagen: seit 1981 hatte die Menschheit ein Raumschiff... wenn die NASA 2010 die Shuttles tatsächlich in Rente schickt, dann ist dieses Zeitalter ersteinmal wieder durch einen massiven Rückschritt beendet.
Kein Wunder, dass sich zwei Jahre vor diesem Datum die Stimmen mehren, die sagen: wir können auf ein Shuttlesystem nicht verzichten... und mal abgesehen davon und das jetzt auch durchaus aus persönlicher Sicht: wer WILL denn auf ein Shuttlesystem verzichten