Mars 500 hat einen Rauminhalt von 550 m³. (inkls Oberflächen Modul) Die ISS hat 910 m³. Deshalb halte ich von deinem Argument nichts.
Ja, da scheiden sich die Geister. Dürfen sie ja auch. Hier ->
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3811.225 (Antwort: #228) habe ich beschrieben, warum mein Geist da nicht dran glaubt.
Danke für die Holzhinweise... werde dem nachgehen!!!
Ich bin ohnehin der Meinung, dass für den Marsflug einige Denkweisen, die in der Raumfahrt Standart sind, verändert werden müssen. Die Bedingungen sind so grundlegend unterschiedlich, dass man sehr interdisziplinär wird arbeiten müssen.
Wenn man beispielsweise den Kandidatenpool zusammenstellt, dann wird man eine breite Datenbasis für die Auswahl brauchen, die mit Langzeit-Experimenten nicht zu erstellen ist. Man wird psychologische Kandidatenprofile schneller gewinnen müssen. In diesem Zusammenhang lohnt es sich mal die Studien des britischen Psychologen Ian Robbins anzusehen, der mit einigen Experiment-Tabus brach und dabei sehr interessante Resultate erzielte, was das Offenlegen persönlicher Verhaltensstrukturen in extremer Isolation betrifft.
Man könnte auf diese Weise hunderte Kandidaten testen, eine Fülle von Daten gewinnen und Erfahrungen gewinnen in der Beurteilung der Eignung für diese spezielle Mission. Auf diese Weise könnte man aus einem großen Pool einen Kernpool von Kandidaten herausfiltern, mit denen man weiterarbeitet.
Auch wenn hier süffisant bemerkt wurde, dass es ja weibliche Kandidaten gegeben habe, die haben sich halt bloß nicht durchsetzen können... meiner Meinung nach ist das russische Konzept da geschlechtlich einseitig fixiert. Robbins Studien extremer Isolation haben beispielsweise erwiesen, dass Frauen im Beeinflußbarkeitstest deutlich besser abschneiden als Männer.
Extrovertierte Menschen zeigen schneller Verhaltensauffälligkeiten und leiden deutlich mehr, Menschen, die einem Extremsport nachgehen sind mental stabiler... etc. Die Aspekte, die einen Menschen befähigen in reizarmer Atmosphäre zu funktionieren sind beeindruckend breit gefächert und noch nicht vollständig untersucht. Da wartet Basisforschung auf die Raumfahrt, die MARS500 nicht wird leisten können.
MARS500 lasse ich als ersten Versuch gelten, den ersten Tropfen in einem Fass voll Aufgaben, die vor uns liegen, wenn wir zum Mars fliegen. Es wird vorallem zeigen, was zu verbessern ist. Nicht wenige der anstehenden Aufgaben sind untechnischer Natur. Wir müssen breiter denken, ungewöhnlicher und mutiger.