N'abend,
nach dem was man so an Aussagen liest, hat bei TMA-11 die Trennung Rückkehrkapsel--Servicemodul nicht geklappt, weil einer (oder mehrere) der pyrotechnischen Verbindungsbolzen nicht funktioniert haben, sprich, nicht gezündet hat. Dadurch traten beide Module zusammen in die Atmosphäre ein, mit der schweren Kapsel voraus und dem (leichten) Servicemodul im 'Schlepptau'. Erst durch die aerodynamischen Kräfte zerriß die Verbindug dann und die Kapsel konnte sich richtig ausrichten, also mit dem Hitzeschild voraus.
Die auf dem Bild sichtbaren Spuren würden gut zu diesem Scenario passen.
Pyrotechnische Verbindungen oder auch Ventile sind eigentlich sehr zuverlässig, weil simpel. Das Problem ist: man kann sie nicht testen. :-?
Man überprüft zwar, ob der elektrische Zündkreis (zumindest doppelt ausgelegt) funktioniert, aber wenn z.b. der Sprengstoff nicht zündet, weil er überaltert/feucht/falsch gemischt ist, passiert gar nichts.
Ist wie mit Zündhölzern oder Feuerwerkskörpern. Entweder sie zünden - oder eben nicht. Erst mal vor der Benutzung testen geht nicht.
Eigentlich müßte man von jedem pyrotechnischen Bauteil zwei herstellen, die absolut identisch und mit demselben Sprengstoff (dieselbe Charge) gefüllt sind. Eines für den Einsatz, eines für den Test. Aber das macht man natürlich nicht, wäre auch viel zu teuer. Also testet man nur einige Exemplare einer Serie.
Deshalb kann man auch nicht voraussagen, ob z.B. ein Trennbolzen funktioniert, wenn kurz vorher ein anderer versagt hat.
Man kann zwar die Qualitätskontrolle immer weiter und bis zum Irrsinn treiben, aber ein gewisses Restrisiko bleibt nun mal trotzdem. Damit muß man leben.
Wo nun im Fall "TMA-11 ungelöst" wirklich die Ursache des aufgetretenen Probems lag, und ob der Hersteller die Qualitätskontrolle seiner Zulieferer verbessern muß, wird sich zeigen.
Gruß
roger50