@ Alfatom
Das Problem bei Scramjets ist nicht einmal der Antrieb, sondern der Rest der Maschine. Scramjets können Flugkörper auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen, sind aber auf den Luftsauerstoff angewiesen. Dadurch ist der Flugkörper aber auch während des Betriebs der Scramjets der Luftreibung ausgesetzt. Die Außenhaut des Flugkörpers erhitzt sich dadurch stellenweise auf über 1000 °C.
Hauptproblem ist aber, das dem Scramjet irgendwann einmal der Sauerstoff und auch die Luft ausgeht. Hier müssen dann konventionelle Raketenantriebe übernehmen. Für einen Flug in den Raum bringen damit Scramjets weniger, als man vermuten würde.
Das Problem ist zum einen die Technik. Es hat seid dem Ende des Apollo Projektes nur noch kleine Fortschritte gegeben. Es gibt weder Wunderlegierungen noch Supertreibstoffe. Ein einstufiger Träger a la Venture Star ist beim aktuellen Stand technisch nicht möglich.
Der Space Shuttle hat bewiesen, dass es durchaus machbar ist, einen wieder verwendbaren Raumtransporter zu bauen und zu betreiben. Allerdings zeigt der Shuttle auch die Nachteile sehr drastisch auf, nämlich die exorbitanten Kosten.
OK, der Shuttle ist dadurch so teuer, weil er so groß ist, um bis zu 30 t Nutzlast zu befördern. Mittlerweile ist man dahinter gekommen, das man Frachttransporte am besten weiterhin mit Einwegraketen durchführt. Ein kleiner Shuttle nur für den Personentransport (wie Hermes oder Kliper) ist natürlich möglich, aber auch mit einer konventionellen Trägerrakete (Ariane, Delta, Altlas oder Ares). Allerdings ist vermutlich auch ein solcher Shuttle nicht billiger als eine Einwegkapsel wie Orion).
Das Problem ist das Geld. Die Technologie (Scramjets, neue Werkstoffe) zeichnet sich am Horizont ab, aber es fehlt ein Programm für die Grundlagenforschung, um die neuen Technologien zur Serienreife zu bringen. Leider steht die Raumfahrt überall nur hinten an, so dass kaum zu erwarten ist, dass für derartige Dinge Geld lockergemacht wird. Zudem sind Spin Of Effekte nur in sehr geringem Umfang zu erwarten, damit gibt es auch für die Industrie keine Veranlassung, zu investieren. Die Gelderflut wie im Kalten Krieg gibt es für die Raumfahrt leider nicht mehr.
Für die nächsten 20 – 30 Jahre werden wir mindestens noch mit der derzeitigen Technik leben müssen.