Auch auf die Gefahr hin, wieder als Miesmacher oder gar als "Basher" tituliert zu werden, möchte ich ein paar Anmerkungen los werden. Übrigens kommt mir der Vorschlag zumindest in Teilen durchaus bekannt vor, aber das soll uns nicht am Diskutieren hindern.
Zum einen dürfte es in der Tat kein größeres technisches Problem darstellen, eine Orion zu konzipieren, die in ihrer maximalen Einsatzdauer vielleicht vergleichbar wäre mit der guten alten Sojus aus Russland. Wie das mit den dafür notwendigen Kosten und auch der notwendigen Entwicklungszeit aussähe, ist schon wieder eine andere Frage. Niemandem (außer vielleicht Bigelow) ist mit einer Kapsel gedient, die fast so teuer wie die "richtige" Orion ist und/oder nur unwesentlich früher zur Verfügung steht. Diese Fragen müssten Bigelow und Lockheed Martin der NASA erst einmal beantworten.
Die angedachte Landemethode kann ich mir aber beim besten Willen nicht für eine bemannte Kapsel vorstellen. Unbemannt kann das vielleicht klappen, aber für Crewtransport wäre ein Backup-System unbedingt erforderlich. Dann stellt sich aber die Frage, was das Einfangen in der Luft noch für einen Vorteil bringen sollte.
Die andere Frage ist aber, womit diese preiswertere Kapsel gestartet werden soll. Ares 1 ist noch Jahre von der Serienreife entfernt, weswegen Bigelow ja auch die Lockheed Martin-eigene Rakete Atlas V oder die Falcon 9 von SpaceX vorschlägt. Um den Mann zu zitieren, der nicht Hubertus Albers genannt werden möchte: "Ja, nee, is' klaaar!". Mal eben so für eine Handvoll Dollar werden Atlas V oder Falcon 9 "man-rated" gemacht, und das Ganze geht auch noch schneller als mit der Ares 1, oder was? Wer daran glaubt, der kann auch gleich die Golden-Gate-Brücke kaufen!
Wie wäre es denn mit folgender Idee? Bigelow entwickelt mit Hilfe von Lockheed Martin eine LEO-Orion und lässt sie von Arianespace in Kourou mit einer russischen Sojus starten? (Ariane 5 dürfte ja wieder einmal dafür zu groß und zu wenig man-rated sein, oder?)