Hallo Raumcon-Gemeinde,
ich habe mich soeben hier angemeldet. Ich bin Jahrgang 59 und schätze mich glücklich, viele der Meilensteine in der bemannten wie unbemannten Raumfahrt miterlebt zu haben. Da ich auch SF-Fan bin, sollte es nicht verwundern, daß mein erster Beitrag sich mit der Zukunft beschäftigt.
Bestärkt durch die Meldungen über Ansätze, mit Hilfe von Projekten wie FINESSE Daten über Atmosphäre und Klima von Exoplaneten zu erheben, und angesichts immer besserer erdgebundener Teleskope muss man sich wirklich die Frage stellen: Was wäre der Zusatznutzen einer echten interstellaren Mission?
Mein Gedankengang ist folgender: Ich gehe davon aus, daß es irgendwann möglich sein wird, einen der nächstgelegenen Sterne zu erreichen - bei einer Reisezeit von ca. 50 Jahren. Ich verweise dazu auf Konzepte eines sonnengepumpten Lasers wie in dem Roman "Der Flug der Libelle" von Robert L. Forward - sein technischer Ansatz hat mich echt faszieniert (Handlung und Personen eher weniger, aber das ist hier nebensächlich). Wichtig ist hier nur, daß keine Pseudo-Physik verwendet wird. Da aber eine Raumsonde auch in ferner Zukunft engen Grenzen hinsichtlich Masse, Grösse und verfügbarer Energie unterliegen wird, frage ich mich, welche möglichen Erkenntnisse einen solchen Aufwand rechtfertigen könnten. Erschwerend kommt hinzu, daß bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein solches Projekt realisierbar wäre, sich auch die konventionelleren Beobachtungsmethoden weiterentwickelt haben werden.
Auf einem niedrigeren Niveau stellt sich für mich diese Frage auch bei der Marsforschung: Was könnte rein wissentschaftlich eine bemannte Marsmission zusätzlich erreichen, wenn doch solch fantastische Geräte wie Curiosity zur Verfügung stehen?
Ich hoffe, dieser Beitrag überschreitet nicht die Grenzen, die sich dieses Forum auferlgegt hat, und freue mich auf die Diskussion.